Glücksspielsucht => Glücksspielsucht Allgemein => Thema gestartet von: Famulus am 08 September 2011, 02:36:40
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Hallo zusammen :)
Ich habe vor einigen Wochen das erste Mal in einem Gamblers-Forum gestöbert, und dies ist mein erster eigener Beitrag.
Ich bin 30 Jahre alt und schätze, ich bin wohl ein Spieler.
Ich glaube, das erste Mal war ich 2007 in einem Casino, ich erlebte ein paar Höhen und Tiefen doch besonders dominant war das Thema nicht. Zu dieser hatte ich ein ausgeprägtes Hanfproblem und habe nur äußerst selten gespielt. Seit Mai 2009 bin ich nun clean, was die Drogen betrifft, und rückblickend betrachtet muss ich sagen, das ungefähr zu dieser Zeit auch die chronische Zockerei ihren Anfang nahm. Richtig schlimm war es aber noch lange nicht. Ich habe gewonnen und verloren und es hat Spass gemacht, ich hatte meistens die Kontrolle, so schien es. Dann zum Ende des Jahres passierte das Unglaubliche: 12217 € Jackpot. Es dauerte keine 3 Monate, und die Ganze Kohle war wieder in den Automaten verschwunden. Seitdem ging es stetig bergab. Ich habe knappe 30 000 € Schulden, ca. die Hälfte kam durchs Zocken, die andere war mir vom Kiffen geblieben. Es hat sehr lange gedauert und ich musste eine Menge selbstauferlegtes Leid ertragen, bis ich zu Weihnachten letztes Jahr das erste Mal die Einsicht erlangte, ich könnte süchtig sein. Leider mussten nocheinmal 8000 € sowie viele Tage wertvolle Lebenszeit dran glauben, bis mir endlich klar war, das die Glückssträhne ein für allemal vorbei ist.
Ich war heute das letzte Mal zocken und fühle mich gedämpft optimistisch. Vor gut 2 Wochen war ich schoneinmal soweit, mir sicher zu sein, das ich mit diesem Kapitel abschließe, nachdem es zum hundertsten Mal geheißen hat: "nur 20 Euro, dann geh ich" ::)
Ich bin ein äußerst sonniger Typ, aber was man sich als Automatenjunkie so antut, hat sogar in mir Selbstmordgedanken ausgelöst.
Wenn ich es jetzt schaffe, das Spielen ein für allemal sein zu lassen, könnte es mir mit viel Glück gerade so gelingen, meinen job zu behalten, die Gläubiger zu befriedigen und mit dem Studium zu beginnen, das realistisch gesehen meine letzte chance auf eine anständige Ausbildung ist.
Ich brauch das Spielen nicht, der Spass ist schon lange vorbei. Mein Problem ist der Gedanke, gewinnen zu können. Ich bilde mir immer wieder ein, plötzlich wieder die Disziplin zu haben, die mir schon lange fehlt. Ich glaube immer wieder, mein Spielerglück kommt zurück, aber das tut es nicht, nie wieder. Und selbst wenn ich gewänne, ich hätte nichts mehr davon, das Geld landet am Ende ja doch im Klo.
Für mich ist dieser Beitrag ein erster Schritt zur Heilung. Ich glaube, es wäre gut, mich einmal mit anderen Betroffenen auszutauschen. Ich bin nicht der Typ für eine Therapie, und das ist gewiss nicht abwertend gemeint. Da gibt's bestimmt tolle Sachen, aber das ist nicht für jeden etwas. Nein, ich möchte nur einmal etwas plaudern, mal mit netten Leuten chatten, die den Ganzen Mist selber kennen. Ansonsten gibt's in meinem Umfeld keine Spieler, und die "Patienten" im Casino haben es ja im Prinzip alle noch vor sich ;D
Heute hat einer, den ich schon ein wenig kannte, über 2000 € mit einem Einsatz von 2 € gewonnen, so läuft das bei dem ständig. Ich war tierisch neidisch, aber gleichzeitig dachte ich an meine Guten Zeiten und wusste, der Mensch hat warscheinlich noch viel vor.
Aber ich, ich bin raus, ich mach Feierabend!
Hoffentlich war das alles halbwegs interessant und ich würde mich freuen, wenn der Eine oder die Andere etwas dazu schreibt.
Beste Grüsse :)
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es geht um deinen Ar.... und du willst hier nur ein wenig plaudern!!!!
Willst Du mit dem Spielen wirklich aufhören?
"Therapie" heisst doch nichts weiter als sich helfen lassen, brauchst Du keine Hilfe?
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Hallo Claus,
danke für Deine Anteilnahme. Nun, mich in einem Forum anzumelden ist für mich ein wirksamer Schritt. Wie ich schon angedeutet habe, ist es das erste Mal, das ich mich öffentlich oute. Ich glaube zu diesem Zeitpunkt nicht, das eine Therapie MIR hilft. Ich weis weshalb ich spiele und ich weis weshalb ich es nicht mehr tun will. Was ich nun brauche sind wirksame Erinnerungshilfen, damit ich nicht mehr vergesse, das die Spielerei mich zwangsläufig elend macht. Das ist alles! :)
Ich hoffe sehr, das sich niemand auf den Schlips getreten fühlt, doch jeder Mensch ist nunmal verschieden und jeder Junkie hat sein persönliches Suchtsystem. Für mich ist es nur bedingt hilfreich mich für den Rest meines Lebens mit einem krankhaften Verhalten zu identifizieren, von dem ich mich in Wahrheit distanzieren möchte. Letztendlich kann ich mich nur selbst heilen, und wenn dafür aktive Interaktionen erforderlich sind, dann müssen Sie maßgeschneidert sein. Verstehst Du, was ich meine? Die Präsenz in einem passenden Forum mit dem Wunsch mich mit Anderen auszutauschen ist für mich die Therapie.
Ich pflege außerdem noch andere "Rituale", die mir dabei helfen, mein Seelenkostüm zu hegen, und gerade über solche Dinge will ich ja mit anderen, die es interessiert und die es auch wünschen, "plaudern". :)
PS: Ich kann mir durchaus vorstellen, eine SHG wie GA oder dergleichen zu besuchen. Ich will nur erstmal ein paar praktische Probleme lösen, damit mir's besser geht.
Ich hoffe auf weitere Gespräche und Grüsse alle Teilnehmer und Besucher ;)
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Hallo Famulus,
du schätzt das du spielr bist ?
du bist spieler - und zwar ein tropfnasser
du glaubst es alleine zu schaffen ?
wieso hast du es die letzten 4 jahre nicht auf die reihe gebracht ?
es gibt keine maßgeschneiderte interaktion - hier äussern sich betroffene und angehörige.
jeder zieht sich das heraus, was ihn weiterbringt.
das hier ist kein kaffekränzchen
lg dreamer
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Hallo Dreamer,
Yoah, "tropfnasser Spieler" lol, da könntest Du recht haben.
Zu Deiner Frage: Ich muss es alleine schaffen, niemand anderes kann in meiner Welt etwas verändern. Und das es mir bisher nicht gelungen ist, könnte hauptsächlich daran liegen, das mir bis dato die zweifelsfreie Einsicht fehlte. Ich weis nicht zu 100 %, ob ich mich in Zukunft womöglich wiedereinmal verarsche, und genau deshalb versuche ich ja eine neue Taktik. Ich möchte Hilfe, ja! Ist es das, was alle hören wollen?
OK :) : An alle bekehrten Zocker da draussen, Pls Help!
Trotzdem ist mir ein "Kaffekränzchen" lieber als.... ja als was denn eigentlich, Dreamer?
Bitte nicht falsch verstehen, aber ich weis auch selber, wie ich eine Hotline anrufe und mir eine Beratungsstelle suche. Aber jetzt wil ich das nicht. Ich such Leute, mit denen ich reden kann. Wenn Du und Claus darauf keinen Bock haben, ist das doch in Ordnung. Aber ich hoffe das hier im Forum noch Andere sind, die daran Interesse haben.
Danke und Grüsse :)
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Famulus,
bist Du auf einem Höllentrip? Hast nicht eine einzige Sucht überwunden und blähst Dich hier auf, als hättest Du die Weisheit mit Löffeln gefressen.
Mir wird davon richtig übel.
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tach andreasg,
junge, langsam wird's echt komisch. wer blässt sich denn hier auf?
ich hab mich hier geoutet mit der bitte um feedback, hab mir mühe gegeben und ordentliche texte geschrieben, ich habe höflich geantwortet und niemanden im geringsten angegriffen oder beleidigt. vlt. könntest du dich ja etwas konkreter ausdrücken, was dir an meinen beiträgen nicht passt? was soll denn das heissen, " weisheit mit löffeln gefressen"?
ist doch quatsch. hab ich irgendwen belehrt? wohl kaum.
und zu deiner information: ich habe allerdings eine sucht überwunden, und zwar äußerst erfolgreich; aber das nur, weil du es angesprochen hast.
also wirklich, behandelt man so neue forenmitglieder? wenn das in einer shg auch so läuft, na dann gute nacht ;)
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Hallo Famulus,
willkommen in unserem Forum. Wir freuen uns für jeden, der sich vorgenommen hat mit dem Spielen aufzuhören. Hier triffst du viele, die es auf unterschiedliche Weise geschafft haben und natürlich auch auf einige, die den Weg noch suchen. Es gibt viele Wege nach Rom. Nicht nur einen einzigen. Wenn man allerdings partout nicht ankommt, sollte man einen Reiseführer kaufen oder einen Weg gehen, den schon andere erfolgreich beschritten haben. In diesem Sinne: wie lange gibst du dir, um
allein einen Weg aus der Spielsucht zu finden? Woran merkst du, dass es nicht klappt?
LG und alles Gute Ilona
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Hallo Ilona,
vielen Dank für Deine freundlichen Worte. Ja, es stimmt, wenn man nicht weiterkommt, sollte man sich helfen lassen. Und das, was man alleine schafft, sollte man aus eigener Kraft bewältigen, find ich. Deine Fragen sind sehr gut und ich will sie dankbar beantworten: Ich habe erkannt, das ich mein Spielen nicht kontrollieren kann. Und seit gestern bin ich sicher, das sich daran nichts mehr ändern wird. Es gibt für mich nur eine Lösung, und zwar totale Abstinenz. Ich weis schon lange, das ich ein Problem habe und ich habe schon viel gelitten. Noch tiefer fallen, muss ich nicht. Ich meine, das ich bereit bin, die Illusionen und Hoffnungen, die ich und wohl viele andere auch mit dem Spielen verbinden, einzutauschen gegen ein glückliches Leben in Freiheit. Und ich gebe mir genau noch einen "Versuch"! Falls ich nocheinmal zocken gehe, mache ich eine Therapie.
Bis dahin helf ich mir auf meine Weise :)
Nochmals vielen Dank, Ilona, genau das hab ich gebraucht. :)
PS: Ich bin ziemlich enttäuscht über die übrigen Antworten. Es ist gewiss nicht im geringsten meine Absicht, mich als etwas Besseres darzustellen, und ich versteh auch nicht ganz, wieso jemand aufgrund meiner Worte diese Idee hat. Anscheinend scheint meine Aussage am Anfang, nicht der Typ für eine Therapie zu sein, irgendwie besonders ins Auge zu fallen und Anlass zur Kritik zu sein. Das ist jedenfalls meine Vermutung.
Ich hoffe weiter auf einen interessanten Austausch mit euch allen und bitte höflich darum, mögliches Missfallen an meiner Meinung sachlich auszudrücken und konkret zu formulieren, damit sich missverständnisse klären lassen.
Ich wünsche allen einen schönen Abend :)
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Hallo Famulus,
Du möchtest reden? Schon mal ein guter Ansatz, denn Reden hilft, wenigstens für's Erste.
Nun ich kann ziemlich gut zuhören und auch mal die ein oder andere Antwort geben.
Heute ist es mir allerdings schon ein wenig spät dazu.
Du findest mich morgen (am Freitag) zwischen 12 und 13 Uhr in folgendem Chat:
http://www.spielsucht.net/cgi-bin/gtchat/chat
Bis dahin mindestens 12 gute Stunden
Pünktchen
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Ähm Leute ...
Da ist ein junger Mensch, der Hilfe braucht - sonst wäre er doch nicht hier - oder?
Seine Worte zeigen mir, dass er einfach Angst vor dem großen Unbekannten hat.
Wie wäre es denn, wenn wir seinen Entwicklungsprozess begleiten und versuchen ein wenig zu lenken?
Knallharte Worte und Kritik kann schocken und zum Umdenken anregen - sie können aber auch ohne Argumente zu Frustration und Ablehnung weitere Hilfe führen.
Hallo mein Freund!
Was die Jungs zur "Bewältigung" Deiner stoffgebundenen Sucht meinen:
Du magst die körperlichen Entzugserscheinungen überwunden haben - die psyschichen aber nicht.
Da Du selber das Auftauchen der Spielsucht mit der "Beendigung" der stoffgebundenen Sucht verbindest, liegt mehr als nahe, dass hier eine Suchtverlagerung stattgefunden hat.
Daraus resultiert aber, dass Du Deine 1. Sucht nicht gänzlich überwunden hast.
Du kannst also lediglich einen Teilerfolg verbuchen auf den Du nur bedingt stolz sein darfst.
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Hallo ich bin Andreas und ich bin Spieler und süchtig,
noch einmal Famulus Herzlich Willkommen.
Die Kalte Dusche gab es schon.
Ich habe die Neigung, die PÜrobleme anderer Menschen zu meinen eigenen Problemen zu machen und reagiere darauf süchtig: Wenn es ihr/ihm nur wieder gut geht, dann bin ich der große Retter und Helfer, unverzichtbar..... und drangalisiere sie/ihn bis zu Gewaltandrohungen, gerade wenn diese Menschen sich nicht helfen lassen wollen.
Ich bin aus diesem Grund in ambulanter Psychotherapie und habe Erfahrungen aus zwei Klinikaufenthalten gesammelt.
Es ist für mich entscheidend wichtig, Grenzen zu setzen, zu Menschen, die noch spielen - um nicht wieder Suchtdruck zu bekommen. Dafür brauche ich einen geschützen Rahmen. Ich - muß - wissen, dass die/der andere SpielerIn im Spielen genau so verloren ist, wie ich auch. Ich sehe für mich keinerlei Möglichkeit mehr, an irgend einem Glücksspiel teilzuhaben und trauere dem auch nicht mehr nach. Ich bin über 20 Jahre aktiv in meiner Spieler Selbsthilfegruppe gewesen und aus oben beschriebenen Gründen habe ich Abschied genommen. Nach wie vor sind meine besten Freunde "Trockene Spieler" zu denen ich regelmäßig persönlichen Kontakt pflege.
Ich bin seit 8 Jahren frei von Nikotin, das ist meine einzige stoffgebundene Sucht. In Deinem Posting erkenne ich womöglich einen Rauschzustand in der Aussage: "Die Hanf-Sucht habe ich überwunden - und nun spiele ich auch nicht mehr, endlich habe ich alles verstanden!!" Dabei erwähnst Du Deine Schulden aus Spiel- und Drogenzeit. Spieler sollten eine eingehende finanzielle Inventur unternehmen um die Wertschätzung des Geldes zu lernen. Es war bei mir ein mühsamer und tränenreicher Prozess. Ich habe keine Spielschulden mehr. Ich bin Heute frei vom selbstzerstöreischen Glücksspiel.
Meine Lebensgeschichte habe ich den Anonymen Spielern (GA) gewidmet. Aber, hier im Forum sind ja 250ff Postings von mir zu finden.
Ich kenne keinen Spieler - Selbsthilfetreff mit Spielautomaten. In Psychosomatischen Kliniken gibt es auch keine Spielautomaten, nur Kuscheltiere....
Es lebe die Struktur
Viele Grüße
Andreas
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Hallo zusammen :)
ich freue mich sehr über eure Beiträge.
@pünktchen:
Danke für das Angebot. Ich hatte gestern leider keine Zeit, würde ein anderes Mal aber gerne darauf zurückkommen. Es ist schön hier Menschen zu treffen, die einem zuhören wollen und ich bin auch sehr dankbar für Kritik und Anregungen. :) THX
@olli:
Auch Dir herzlichen Dank für Deine aufmunternden Worte. Ich war wirklich schon etwas angefressen ;)
Ich glaube, das ich die etwas ablehnend wirkende Reaktion ein bisschen verstehe. Vlt. mache ich gegenüber Betroffenen, die seit vielen Jahren "trocken" sind und sich diesen Zustand hart erkämpfen den Eindruck, die Sache nicht ganz ernst zu nehmen. Aber ich bin wirklich dankbar für jeden von euch, der sich mit mir auseinandersetzt und respektiere jede Meinung und jeden Beitrag. Danke Euch! :)
Also, mit dem Kiffen war das so: Ich habe insgesamt 10 Jahre sehr oft konsumiert, die letzten 4 Jahre davon täglich, außer, wenn kein Geld mehr da war. Als ich schließlich die Entscheidung traf, das abzustellen, war alles vorbei. Es gab keine echten Entzugserscheinungen, weder so noch so. Ich war ca. einen Monat ziemlich müde und musste mich sehr zusammenreissen. Aber psychisch war da rein gar nichts, ich war sofort glücklich und fühlte mich frei. In meinem Bewusstsein existiert Gras nicht. Ich kann das Zeug anfassen, die Qualität prüfen ::) ich kann dabei zusehen, wie andere rauchen, da regt sich bei mir nichts, außer eine sanfte, klare Ablehnung. Den Geruch des Rauchgases empfinde ich als widerlich. Ich habe vor gut einem Jahr diesbezüglich eine MPU gemacht. Ich war dabei absolut ehrlich und mir wurde. All das zusammen veranlasst mich zu der Vorliebe, mich diesbezüglich als geheilt anzusehen.
Allerdings teile ich gleichzeitig die Auffassung, das ein relativer Zusammenhang zum Kontrollverlust beim Spielen logisch erscheint. Womöglich ist diese nachgelagerte Suchtform als Verlängerung meines Kifferlebens anzusehen, das macht durchaus Sinn.
Also packe ichs an. Ich bin den dritten Tag spielfrei und es geht mir blendend. Ich freue mich auf weitere Beiträge von euch und bin sehr interessiert, mehr über euch und eure Geschichten zu erfahren. THX
@andreas
Freut mich, Dich kennenzulernen, Andreas. Die "kalte Dusche" sei Dir verziehen.
Ich weis Deine Offenheit zu schätzen und glaube, nach Deinen Ausführungen, die erste Reaktion von Deiner Seite nachvollziehen zu können. Ich finde es interessant und hilfreich, etwas über andere Betroffene und Ihren Umgang mit dem Phenomän zu lernen.
Es stimmt, für mich ist die Kifferei erledigt und darüber bin ich froh und auch stolz.
Beim Spielen sieht das aber anders aus. Im Moment geht's mir gut und ich fühle mich nicht verloren, nach der nächsten Zocksession sieht das aber garantiert ganz anders aus. Ich habe Angst davor, das mein Verstand plötzlich wieder aussetzt und ich mir einbilde, wieder spielen zu können, das endet ohne Frage in einem Disaster.
Merci an alle und ein schönes Wochenende! :)
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Hi!
"Suchtausübung ist das Symptom einer tiefer liegenden Krankheit."
Dieses Zitat habe ich in der SHG gehört, zunächst ignoriert und später noch einmal aufgegriffen.
Dann habe ich mich auf die Suche begeben - auch wieder zunächst, um einen Schuldigen zu finden - später um daraus zu lernen und im Heute anders darauf zu reagieren.
Der Genuß von Gras mag durchaus mit Deinem sozialen Umfeld verknüpft sein, doch er hat auch in Dir etwas kompensiert - was auch immer.
Als Du den Konsum eingestellt hast, da fehlte Dir etwas - und Du hast zu spielen angefangen.
Nun möchtest Du wieder etwas ändern - Du willst nicht mehr spielen - irgendwas in Dir drin ist aber noch nicht wirklich überzeugt.
So zählst Du einerseits die spielfreien tage - andererseits sprichst Du schon von der nächsten Zocksession.
Es ist wichtig, dass Du eine Entscheidung triffst.
Willst Du Dich verändern - denn genau darauf läuft alles hinaus - und bist Du bereit, dafür auch einiges zu opfern? Zu bluten? Dich nackig zu machen?
Dann mein Freund, ab zum Therapeuten ... zum Profi ... zum Fachmann, der ,sofern Du es erlaubst, Dir hinter die Stirn schauen kann und zu deuten weiss, was dort abgeht.
aber das ist deine Entscheidung.
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Hi Olli,
das Zitat mit der Suchtausübung birgt viel Wahres. Allerdings hat mir ohne Kiffen wirklich rein gar nichts gefehlt. Das Leben war nicht perfekt, aber alles, wirklich alles war wesentlich besser. Ich erinnere mich daran das, während ich bei der MPU 18 Monate später das Gespräch mit dem Psychologen hatte und beschreiben sollte, was sich seit der Abstinenz verbessert hatte, ich vor lauter Freude und Erleichterung fast zum Heulen angefangen hätte :'( ;D ;)
Rückblickend betrachtet hatte ich aber etwas versäumt, nämlich die gewonnene Freiheit auch maximal auszunutzen. Tatsächlich gab es schon vor dem Zocken eine Suchtverlagerung, statt zu Kiffen hab ich mir eine Zeit lang fast jeden Tag 3 4 Bier reingezwitschert. Gott sei Dank stellt sich heraus, das ich darüber ausnahmsweise wirklich die Kontrolle habe. Ich rauche auch immernoch Zigaretten und führe nicht ganz das Leben, das ich mir einmal erträumt habe. Hier im Forum bin ich des öfteren auf den Sinnspruch gestossen:
"Nichts tun ist Zocken."
Womöglich trifft das auch auf andere Süchte zu. Die Drogenfreiheit hat mir sehr viel zurückgegeben, aber ich bin den Weg nicht zu Ende gegangen, sondern habe den Umweg über die Casinos genommen.
Hoffentlich kommt das nun nicht wieder falsch herüber, jedoch kann ich in meiner Erfahrung keinen richtigen Spieldruck ausmachen. Vielleicht verstehe ich den Begriff auch falsch, aber zu meiner Drogenzeit hatte ich ordentlich Druck, Kiffdruck. Ich hab gekifft wenn es mir gut ging und wenn es mir schlecht ging, aus Langeweile und zum Feiern, zur Erleuchtung, zum Abstumpfen....egal weshalb und wozu, hauptsache richtig schön stoned sein.
Beim Spielen war das anders, hier gings um die Moneten. Klar hat es Spass gemacht, zu Beginn. Solange ich gewonnen hab, solange ichs mir quasi leisten konnte. Die meiste Zeit aber, nach den ersten schlimmen Ausrastern, die dann nicht mehr gut ausgegangen sind und als eigentlich auch kein Geld mehr für Einsätze da war, habe ich mich ins Casino "gequält", so nach dem Motto: " Los Junge, geh arbeiten, Du bist Profi, mach es diesmal richtig!" Lächerlich!
Ohne den Glauben, mein Verhalten kontrollieren und auf lange sicht Profit machen zu können, existiert für mich keine Motivation. Trotzdem hat es über ein Jahr gedauert, um von dem Gefühl: " Das ist doch alles shice, hör mal endlich auf" zu der Einsicht zu gelangen: "Du hast nicht die geringste Chance, es ist vorbei".
Es ist Sonnenklar: Ich bin Spieler und habs nicht im Griff. Ich kriegs auch nicht wieder hin, nie mehr, und das ist mir auch gleich, mehr noch, das ist gut so. Die Entscheidung ist getroffen!
Jetzt kann ich endlich fortführen, womit ich begann, als ich drogenfrei wurde, nämlich der Mensch zu werden, der ich sein will. Es heisst ja, kein Geld ist süsser, als das, welches man gewinnt. Aber wir wissen es besser. Das Beste Geld ist das, was man durch ein glückliches Leben verdient :)
Ich wünsche allen eine schöne Woche ;D
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Guten Morgen!
Eigentlich möchte ich mich kurz halte, mal sehen was daraus wird ... ;)
Nun, Du beschreibst den "Gewinnwunschfaktor" ...
Einen anderen Antrieb verspürst Du nicht ...
Gut.
Nun mein Denkansatz: Du belügst Dich selbst!
Denn - DU hast FÜR DICH einen Grund gefunden.
Er erscheint logisch - schlüssig - nicht anfechtbar.
Natürlich habe ich auch nicht immer himmelhochjauchzend vor den Automaten gesessen.
Es dreht sich nicht immer alles rein um die auszuschüttenden Glückshormone.
Im Gegenteil - es sind die Höhen und es sind die Tiefen - zwei extreme Gegensätzlichkeiten, die erst verspürt werden, wenn Du vom Einen ins Andere fällst.
Dazu der Wohlfühlfaktor der Örtlichkeit - abgeschirmt von der Außenwelt, die Lichtreizüberflutung, das nette Personal - die netten Gleichgesinnten.
Dann ist es einfach wieder mal nur das Abhängen - Entspannung und und und ...
Doch unterm Strich bin ich spielen gegangen, um mich zu spüren.
Mich und meine abgespeckte Gefühlspalette.
Der Automat konnte mich nicht enttäuschen.
Selbst wenn ich wutentbrannt aus der Halle raus war - Hass verspürte - er hatte für MICH seinen Zweck erfüllt.
Das ist mir erst viel viel später bewusst geworden.
Und dies ist für mich der Grund zu sagen - mit diesem Argument belügst Du Dich selbst.
Der Grund zu spielen ist der Gleiche, wie beim Kiffen.
Es gibt tatsächlich pathologische Spieler, die den Suchtdruck körperlich verspüren.
Damit meine ich nicht Nervosität, Anspannung und dergleichen.
Dies resultiert m.E. durch den aufkeimenden Gedanken ans Spielen.
Zu letzteren zähle ich mich.
Ich habe jedoch gelernt, dass ich zwar dem Spiel gegenüber machtlos bin, jedoch diese Art des Suchtdruckes aushalten kann und darf.
Du hast sicherlich auch schon von den "tausenden Entscheidungen, die zum Spiel führen" gelesen.
Bei jeder einzelnen habe ich die Möglichkeit nein zu sagen - hier kann ich einschreiten.
DAS funktioniert aber nur, weil ich mir Hilfe in der SHG und in SHF´s geholt habe.
Wir Spieler haben nämlich die Realität für uns verbogen - haben uns Scheuklappen aufgesetzt.
Diese Scheuklappen sind "logisch - schlüssig - nicht anfechtbar" - so scheint es für uns.
Wenn Du willst, dann kannst Du langsam vom Dunkeln ins Helle kommen - wie ich - habe auch bisher keine Therapie gemacht.
Oder Du machst eine und wechselst schnell vom Dunkeln ins Helle.
Dann jedoch kann es sehr wohl sein, dass es anfangs ungemein schmerzt - Du hinterher aber froh bist, dass Du Dich nicht ewig gequält hast auf dem langsameren Weg.
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Danke für Deine Anteilnahme. Ich kann Deine Anregungen gut gebrauchen und habe absolut kein Problem damit, unterschiedlicher Meinung zu sein. Es ist gut, sich auszutauschen, einfach um der Sache selbst willen.
Klar hast Du Recht, wozu bin ich Spieler!? ;)
Es ist Teil meiner Persönlichkeit, da gibt's nichts dran zu drehen, damit muss ich umgehen.
Aber gespürt habe ich mich beim Zocken schon lange nicht mehr, eher im Gegenteil, ich kam mir wie ein Zombie vor, wenn ich im Casino war, jedenfalls, seitdem ich weiss, das ich ein Problem habe. Habe ich mich hundertmal belogen? Ja!
Belüge ich mich, wenn ich sage es geht nur ums Geld? Ganz Klar nein. Ohne die Lüge, kontrolliert, planmäßig gewinnen zu können, reizt mich nichts mehr.
Früher ja, auf jeden Fall! Die Atmosphäre, der Reiz des Risikos, das war sau geil. Damals hatte ich mich aber auch noch halbwegs im Griff, aber das ist so lange her....
Naja, mal schauen, was ich noch über mich herausfinde. Auf jeden Fall herzlichen Dank :)
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Hallo zusammen,
ich fühle mich heute sehr eigenartig. Vieles habe ich seit letzter Woche in diesem Forum gelesen und heute ein paar Beiträge aus den Medien zum Thema Spielsucht angesehen. Mir fällt auf, das viele betroffene Menschen den Großteil ihres Leidensweges gegangen sind, nachdem sie bereits erkannt hatten, süchtig zu sein.
In meinen letzen posts behaupte ich, nur wegen des Geldes zu spielen und sowas wie Suchtdruck beim Spielen nicht zu kennen. Ich habe eigentlich erst seit letzter Woche, nach meinem letzten Spiel, wirklich richtig begriffen, wie ernst die Lage ist.
Und zu meinem Entsetzen stelle ich heute fest, das ich weitermachen könnte. Ich könnte eine neue Tür aufmachen und spielen, einfach um meiner Sucht zu fröhnen, nur um "mich zu spüren" wie Olli es zuletzt formuliert hat. Ich glaube, von den Tiefen der Spielsucht bisher nur die Spitze erlebt zu haben, gemessen an dem, was andere erlebten und kennen.
Heute spüre ich zum ersten Mal "Spieldruck", zumindest bewusst. Ich rechne mit keinem Gewinn, was ja immer die Vorraussetzung für mich war, doch es könnte mir glatt egal sein. Wie eine Droge könnte ich den Automaten benutzen, sodas ich quasi gar nicht mehr verlieren kann, denn aufs Ergebnis kommt's ja gar nicht mehr an.
Ich merke, auch ich könnte noch so viel tiefer fallen, gerade jetzt, wo sich das Paradigma ändert, sobald ich weiterspiele... und ich hab tierischen Bammel.
Meine Freunde und ein Teil meiner Familie wissen von meinem Problem, auch meine Freundin ist eingeweiht. Und Sie sind sehr Verständnissvoll, reagieren gelassen und positiv. Ich wünschte mir es gäbe jemanden, der mir mal die Leviten liest, und mich mal so richtig zurechtschleift :P ... aber den Gefallen muss ich mir selber tun.
Heute bleib ich spielfrei! THX :)
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Hi Famulus!
Ich möchte Dir gerne ein wenig vom Druck nehmen, der gerade jetzt wohl auf Dir lastet.
Du darf Spieldruck verspüren!
Denn eines weisst Du auch bereits aus Deinen Erfahrungen - erinnere Dich - er geht auch wieder vorüber!
Bisher magst Du es zwar realisiert haben - jetzt mache es Dir bewusst.
Es geht vorbei! - Die Welt geht nicht unter! - Du wirst es überleben!
"Erlebe" den Suchtdruck, damit Du im Anschluss weisst, dass Du ihn überwunden hast.
Das ist dann eine der vielen kleinen Erfolgserlebnisse, die Deinen Willen spielfrei zu bleiben festigen.
Aus vielen dieser kleinen Strohhalme kannst Du Dir stabile Absturzsicherungen bauen.
Ich finde es gut, dass Du sofort hier geschrieben hast!
Muss nu leider wech ...
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Danke Olaf für Deine schnelle Antwort. Deine Worte erleichtern mich. :)
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hallo famulus,
ich bin auch neu hier,habe so deine nachricht gelesen und musste so ein bisschen innerlich
grinsen.
nach der pille die man schlucken kann und alles wird gut danach suchen alle, aber die gibt es noch nicht.
spielfrei zu werden und zu bleiben ist nicht einfach, und der erste schritt ist wohl die einsicht süchtig zu sein.
der zweite schritt ist aber sich hilfe zuholen und sie auch anzunehmen im allgemeinen ist die diakonie in deiner stadt eine gute wahl "lass dir helfen "
ich habe vor 4 jahren in nord friesland eine therapie gemacht und bin seit dem spielfrei
aber das ist harte arbeit.
in der regel muss man erst im dreck liegen um einsichtig zu werden
also überwinde deine bedenken und ruf dort mal an "du hast nix zu verlieren und kannst nur gewinnen "
lg martin
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Bin auch neu hier und hoffe das ich das hier mit dem schreiben hinbekomme da ich noch nie in irgendeinem Forum angemeldet war.
Bin 48 Jahre und seit Ende 2007 spielsüchtig (Automatenspielerin)seit dem 11.08.2009 war ich zwar in keiner spielhölle mehr aber habe seit Tagen starken spieldruck.Liegt warscheinlich daran das ich vor einer Woche meine Arbeit verloren habe.Hoffe ich halte durch habe grosse Angst dem Druck nachzugeben,aber merke das es mir ein wenig hilft hier im Forum zu lesen.Werde mal schauen ob ich hier in der Gegend auch eine shg finde um mich ein wenig mehr mit mir auseinandersetzen zu müssen.Ich glaubte es, alleine schaffen zu können aber nun nicht mehr.Habe mich meiner Tochter anvertraut und ihr gesagt falls ich Rückfällig werde möchte sie mir mein Geld wieder wöchentlich einteilen.Versuche mir nur die negativen Seiten des spielens einzuhämmern und gehe nicht raus um mich und meine Familie zu schützen.
vlg moni
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hallo moni
bin auch seid ca 3 jahren spielsüchtig,geb bitte deinem drang
spielen zu gehen nicht nach.was kommt sind abstürze und du hast noch weniger geld zu verfügung.
ich kenn das,bin auch arbeitslos.ich hab gedacht,wenn ich mal wieder
zocke und grosse einsätze spiele gewinne ich und kann mir was leisten.
falsch gedacht,ich bin eine süchtige zockerin,ich hör nicht auf zu spielen,bis die letzten
10 cent weg sind.
keine ahnung wie dein leidensweg war,aber ich hab mich und meine familie
in erhebliche schwierigkeiten gebracht.hab alle belogen,bestohlen.
hatte kürzlich erst einen rückfall,der fast dazu führte,das meine
kinder nichts mehr mit mir zu tun haben wollen.
schau nach ob es in deiner gegend eine selbsthilfegruppe gibt,
oder geh zb.zur caritas beratungsstelle,die gibts überall.
lenk dich irgendwie ab.such dir jemanden zum reden.
glaub mir,es gibt immer wieder gründe,die man sich zurechtlegt
um spielen zu gehen.
aber das ist der falsche weg,der weg führt einem in den abgrund.
du bist jetzt schon so lange trocken.
ich finde es aber gut,dass du dich deiner tochter anvertraut hast
und dich schützen willst.
:(
gruss sigi
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Herzlich Willkommen Moni!
Eröffne doch bitte einen eigenen Thread.
Der ist dann ganz für Dich alleine ... ;)
@Sigi
Wenn ich diesen Beitrag von Dir lese, dann habe ich den Eindruck, dass Deine Gedanken sich noch primar um die Finanzen drehen.
Löse Dich bitte davon - es ist ein Selbstbetrug.
Diese Gedanken blockieren Dich - sie machen erst die Konsequenzen des Spielen sichtbar.
Viel schlimmer sind die Lügen nach aussen, die Du benennst.
Viel schlimmer ist der verlorene Selbstwert ...
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Guten Morgen,
Danke euch für eure antworten ,ich weiss das mir das spielen jetzt und in der Zukunft nichts bringt. Lenke mich mit Haushalt und wichtigen Erledigungen ab.Glaube nicht,das ich wegen den eventuellen Geldgewinnen spieldruck habe sondern versuche mich aus der realität zu flüchten.Werde mich ordentlich in den Hintern treten um mich nicht selbst zu verlieren.
Gehe kleine Schritte wie am Anfang und erfreue mich für jeden weiteren Tag spielfrei zu leben.
Lg und ganz viel Kraft
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Hi Moni!
Der 11.08. ? - ein wunderschönes Datum ... ist mein Geburtstag ;)
Es ist relativ normal, es zunächst "alleine" zu veruchen.
Aber Du stellst selber fest - so ganz klappt das nicht - auch ohne dem Druck nachgegeben zu haben.
Daher möchte ich Dich einfach mal dazu beglückwünschen, dass Du den Mut gefasst hast, Dich hier anzumelden.
Und so schlimm ist das mit der Handhabung des INets gar nicht - oder?
Auch in der SHG, nach der Du Dich gerade umschaust, wird Dir nicht der Kopf abgerissen.
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Hallo Olli,
Danke für deine Antwort.
Ja ich weiss,dass man sich Hilfe holen muss,damit hab ich schon arge Probleme nicht mit dem outen sondern generell um Hilfe zu bitten.Mein ganzer Freundeskreis weiss das mit meiner Spielsucht nur kann das keiner nachempfinden der da nicht von betroffen ist.Mit meinen Kindern kann ich da offen drüber reden,weil sie meine aktive Spielzeit hautnah miterleben mussten.Sie sind Stolz darauf das ich jeden Tag an mir arbeite und ich will sie auf keinen Fall noch einmal enttäuschen.Habe trotzdem Angst Rückfällig zu werden,denn im Moment hab ich wenig Selbstwertgefühl.
Ich war Übrigens wegen anderen Psychischen Problemen schon in Therapie gewesen,was mir schon einiges gebracht hat.Und denke das ich schon immer in irgendwelchen Süchten gelebt habe deshalb muss ich mehr an mir arbeiten.
LG erstmal Moni
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Hi Moni!
Ich glaube mittlerweile, dass D/mein Empfinden über Deinen/meinen Freundeskreis lediglich von der eigenen inneren Einstellung abhängt.
Ja, auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie es nicht verstehen - aber sie zeigen Verständnis - sie zeigen Akzeptanz und Hilfsbereitschaft.
Für MICH "müssen" sie auch nicht verstehen. Wie soll ICH es ihnen auch verständlich machen, wenn ich meine Sucht auch nicht recht verstehe?
Klar habe ich im Laufe der Jahre so einiges herausgefunden und ich denke auch geändert.
Aber so wirklich ganz? MUSS ich das denn überhaupt? Reicht bei mir "primär" nicht auch die Akzeptanz?
Da sich mein Umfeld nicht geändert hat - MUSS ich mich ja verändert haben - sonst wäre ich nicht über 5 Jahre spielfrei.
Jedoch wage ich zu bezweifeln, dass dies funktioniert hätte, wenn ich nicht die Hilfe von SHG und SHF angenommen hätte.
Da "andere psyschiche Probleme" und Suchtverlagerungen bei uns ja sehr häufig sind ... hast Du denn da Nachsorge betrieben?
Vielleicht solltest Du diesbezüglich noch mal ein paar Termine ausmachen?
Du möchtest Deine kinder nicht enttäuschen?
Hmmmmm - klar, sie geben Dir Motivation ...
Aber könnte es nicht auch sein, dass Du dir selber weiterhin in Dein Spiegelbild schauen möchtest?
ICH glaube - das ist viel wichtiger - dadurch machst Du Dich nämlich von ihren Gefühlen unabhängig (was die Sucht betrifft).
Wenn Du stolz auf Dich sein kannst - dann sind es die Kinder erst recht! ;)
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hey Olli,
Hatte fast 2 Jahre eine Betreuungshilfe in Anspruch nehmen müssen,weil ich durch eine sehr schwere Depression mein Leben nicht mehr im Griff hatte.War in dieser Zeit Spielsüchtig geworden und hab Tagesklinik und reha hinter mir.Habe den Spieldruck auch erst seit der Kündigung meines Jobs wieder und daraus schliesse ich das ich noch lange nicht auf dem richtigen Weg bin.Irgendwie hab ich mich wohl im Kreis bewegt,wollte die Spielsucht wohl in die Arbeitssucht drücken nur der Kopf lässt es nicht mehr zu.Suche mir auf alle Fälle eine shg, denn ich will nie wieder zocken gehen.Auch wäre Suchtverlagerung nicht angebracht muss lernen in meinem Spiegelbild zu gucken und mich so zu aktzeptieren wie ich bin .
Übrigens glückwunsch zu deinen 5 jährigen Spielaustieg grosse Klasse, ich schaffe es auch
Bis dann Moni
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Hi Moni!
Danke Dir für Deine Glückwünsche.
Für mich ist die Dauer aber (fast ;) ) irrelevant.
Genau wie jeder andere könnte ich mich jederzeit gedanklich verrennen - und schwupps ist der Zählerstand wieder auf 0.
Von daher ist mir persönlich das JETZT wichtig.
Heute spielfrei zu bleiben ist mein Ziel.
Oh jeh ... da hast Du ja schon einen langen Krankheitsweg hinter Dir ...
Moni, ich möchte Dch mal ein wenig beruhigen ...
Du bist wach ... es ist Dir aufgefallen ... Du bist sofort aktiv geworden ... und das alles, bevor es zu spät war.
Genau so funktioniert "auf sich acht geben".
So - und nu, da Du es wiederholt hast ...
Die Kündigung war sicher ein Schicksalschlag.
Auf einmal stellt sich heraus, dass man doch tatsächlich ersetzbar ist.
Vergessen sind all das Engagement - all die innovativen Ideen - all das in die Arbeit gesteckte Herzblut.
Und doch ist es nur wie der Wind, der die Glut zum Feuer entfacht.
Diese Glut wird immer in Dir stecken. Klein ... im Verborgenen ... kaum Hitze ausstrahlend.
Die Glut - der Suchtdruck - gehört zu Dir.
Ich habe lernen dürfen in zu akzeptieren - und dadurch - ihn auszuhalten - ihn auszusitzen - ihn spüren zu dürfen - ihn bewusst zu erleben.
Wie stehst Du zu ihm?
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Hey Olli,
Ja wie stehe ich dazu?
Da ich mich seit langem mit meiner Sucht (Süchte)auseinander setzen musste lernte oder lern ich sie zu akzeptieren. Das ich nicht Fehlerfrei bin weiß ich.Gehe jeden Tag kleine schritte um bei mir zu bleiben.
Hatte meine Depression die mich schon seit vielen Jahren begleitet nie wahrhaben wollen,hab versucht immer einen leichteren Weg zu finden,der mich letztendlich in einen Abgrund riss.
Heute weiss ich das ich nicht weglaufen brauche.Verstecke mich nicht mehr hinter irgendwelchen Masken und belüge mich selbst.
Versuche nicht stark zu sein, sondern sage den Leuten was mit mir los ist,so kann und darf ich auch meine schwächen zeigen.Meine Freunde haben heute noch Probleme damit,wenn ich mich mal wieder zurückziehe.Wir haben darüber gesprochen das es nicht an ihnen liegt,bekomme Hilfe wenn ich danach frage und lerne so zu mir zu finden.Fehler zuzugeben sind auch stärken und sie machen einen Menschlich.
Für Frauen ist es warscheinlich auch etwas leichter schwächen zuzugeben,aber offen über seine süchte zu sprechen ist mit viel Scham verbunden.
Im Moment ist mein Spieldruck gut auszuhalten dank diesem Forum,wo man sich wie in einem Spiegel sieht und weiß was man aufgeben würde dem druck nachzugeben.Er wird mich ein Leben lang begleiten aber nicht schlimm,denn so weiß ich was ich zurückgewonnen habe ein Selbstbild von mir das ich mit vorsicht mit mir umgehen muss.Einen grösseren Gewinn kann ich mir nicht vorstellen.
LG Moni
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#Daumen rauf#
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Hallo zusammen......
So ich erzähle euch mal meine Geschichte......
Bin vor drei Jahren angefangen zu spielen( Spielhallen) es war ein schleichender Prozess.... Dann gab es bei meiner Arbeit eine Beförderung und dann ging das elend los... Der ganze Stress war einfach zuviel.... Ich bin dann jeden Tag spielen gewesen... in den ersten 2 Jahren habe ich so gespielt, dass ich aufjedenfall noch was zu Essen im Kühlschrank hatte, aber in dem letzten Jahr musste ich wirklich ums Überleben kämpfen.Dann kam der Tag X wo ich in den Spiegel geguckt habe und mir gesagt habe ich schaffe das nicht alleine... Bin dann zur einer Beratungsstelle gegangen und wir haben dann alles für die Rentenversicherung fertig gemacht und bin dann für 2 Monate in die Reha gefahren und ich kann nur eins sagen es war das Beste was mir im ganzen Leben passieren konnte.... Ist eine sehr harte Zeit aber ich habe den Absprung geschafft.... bin jetzt seit 1 1/2 Jahren Spielfrei.
Ohe Hilfe bekommt man das nicht in den Griff, denn man belügt sich nur selbst......
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Hallo Vossibär,
Du hast grossen Mut bewiesen dir diese Hilfe zu holen.Meine Geschichte ist ganz ähnlich wie deine abgelaufen.Mir ging es ganze zwei Jahre nach der reha gut kaum mal ans spielen gedacht.Hab leider meinen Arbeitsplatz verloren und bekam ganz schlimmen Spieldruck das zeigte mir,das ich immer noch nicht meine eigentlichen Probleme richtig angepackt habe.Nun geht es aber wieder dank diesem Forums.Finde es gut sich hier mal alles von der seele schreiben zu können.Ich denke das jeder sich seinen Weg zum Ausstieg selber suchen muss denn bei jedem steckt ja ein anderer Grund dahinter,warum er in dieser oder in einer anderen Sucht reingeschlittert ist.Wichtig ist doch nur das man erkennt wenn es nicht alleine klappt und man sich dann helfen lässt.
Dann wünsche ich gute 24 Std
Moni