Glücksspielsucht => Fragen & Hilfe => Thema gestartet von: Heinbollo am 04 April 2014, 11:32:06
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Hallo,
ich spiele bereits seit meiner frühen Jugend und es hat mir in meinem Leben bereits viele Probleme bereitet.
Angefangen hat es damit, als ich meinen von meiner Mutter getrennt lebenden Vater besucht habe. Er ging jedes Wochenende in die Kneipe und um mich ruhig zu stellen bekam ich ein paar Mark für den Spielautomaten.
Das setzte sich dann fort, als ich mein erstes eigenes Geld in der Ausbildung verdiente. Der Großteil des Geldes ging für Spielautomaten drauf.
Ich habe dann viele Jahre eine wahre Zocker-Karriere hingelegt. Wobei meine erste Frau das Geld nach Hause brachte, ich unregelmäßig gearbeitet habe und zum Dank habe ich das sauer verdiente Geld meiner Frau vezockt.
Als sich meine erste Frau und ich uns getrennt haben, fing ich mit 36 Jahren nochmal eine kaufmännische Umschulung an. Das tat mir sehr gut, weil ich in den Jahren zuvor eher Hilfsarbeiter Jobs gemacht habe, die mich auch nicht ausgefüllt haben. Durch meine schulische Ausbildung auf der Handelsschule, kam ich super klar und habe einen sehr guten Abschluss hingelegt.
In der Folge fand ich einen echt guten Job als kaufmännischer Angestellter und hab mir noch einen Nebenjob gesucht, den ich aber seit einigen Jahren nicht mehr mache.
Komischerweise habe ich in dieser Zeit überhaupt nicht ans spielen gedacht und aus welchem Grund auch immer, war ich mehrere Jahre "spielfrei".
Vor etwa 7 Jahren lernte ich meine zweite Frau kennen und bin sehr glücklich mit ihr. Was umgekehrt sicher nicht so ist.............vor etwa vier Jahren nahm mich ein Kumpel mit in eine Spielhalle und seitdem bin ich dem Laster wieder verfallen.
Meine Frau war davon überhaupt nicht begeistert, verständlicherweise.
Ich habe nach vielen Gesprächen mit meiner Frau den Weg zu einer Suchthilfe in meiner Nähe gesucht. Der Therapeut hat mir Hilfestellung geleistet und es ging eine ganze Zeitlang wieder gut. Allerdings muss ich zugeben, dass ich nach etwa fünf Sitzungen abgebrochen habe, da ich meinte ich wäre über den Berg. Meine Frau hat seitdem, auf meinen Wunsch, meine EC-Karte, damit ich nicht in Versuchung komme. Diese bekam ich allerdings vor etwa vier Wochen wieder zurück.
In den letzten Monaten ging es wieder schleichend los. Wenn wir Freitags ein Bierchen trinken gegangen sind, habe ich meine Frau so lange angebettelt bis ich 20,- Euro verspielen durfte. Es wurde dann durchaus immer wieder etwas mehr.
Die Krönung war dann diese Woche, als ich an mehreren Tagen vor der Arbeit für eine Stunde in die Spielhalle ging und dann gestresst auf der Arbeit ankam. Gestern hatte ich dann ca. 150,- Euro verloren und wie das so ist, wollte ich das Geld zurück gewinnen. Ich hatte jedoch keine Zeit mehr, weil ich zur Arbeit musste. Kurzerhand habe ich angerufen und mich für einen Tag krank gemeldet. Da ich kein Geld mehr zum spielen hatte, ging ich dann zur Bank und holte was ab. Schlussendlich 300,- Euro verdaddelt und schlechtes Gewissen.
Es ist nicht so, das ich mich bzw. uns in finanzielle Schwierigkeiten bringe mit dem spielen. Aber es geht mir danach immer total mies und ich habe Stress mit meiner Frau.
Kann mir jemand raten, was ich machen soll um aus dem Teufelskreis wieder raus zu kommen???
Reicht es wohl aus mich hier auszutauschen? Oder soll ich doch lieber wieder zur Therapie gehen? Bin dankbar für jede Hilfe
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Hi Hein,
erstmal ein Herzliches Willkommen hier im Forum
Ein Werdegang, der ganz egal wie ich es lese, in das Schema eines Pathologischen Glücksspieler passt.
Ich werde Dich nicht direkt helfen können, weil nur Du derjenige bist der sich Helfen bzw. ändern kann.
Trotzdem sehe ich bei Dir viele Fehler, die auch ich in der Vergangenheit machte.
Aus meiner Sicht war es einer meiner größten Fehler, andere für mein handeln verantwortlich zu machen.
Wenn ich dann lese das ein "Kumpel" Dich mitnahm und alles wieder von vorne anfing, hat es für mich den Schein das dieser jetzt auch eine "Mitschuld" für Dein abgleiten bekommen soll, Nein Hein, Du bist es der spielt, spielen wollte!
Es ist nicht so, das ich mich bzw. uns in finanzielle Schwierigkeiten bringe mit dem spielen.
da musste ich schmunzeln wie ich das las, Du solltest doch besser wissen Hein, 450 Euro an einem Tag zu verspielen...und was ist mit den Tagen die noch kommen?
Du weißt doch Hein, diese Sucht kennt keine Grenzen!
Du willst aus dem Teufelskreis wieder Raus?
Ok, dann fange mal damit an Ehrlich zu sein, Ehrlich zu dir selber, Ehrlich gegenüber anderen und besonders Ehrlich, gegenüber Deiner Frau!
Alle Türchen die Du dir langsam wieder geöffnet hast, gehören schnellstmöglich wieder geschlossen.(z.B Geldmanagement sofort wieder in Händen Deiner Frau)
Außerdem würde ich mich schnellstmöglich um einer SHG kümmern, es ist einfacher nicht alleine mit dieser Sucht herum zu eiern.
übrigens,
schau noch mal nach welche Fehler Du in der Vergangenheit gemacht hast,"besonders da vor das Du wieder anfängst/angefangen hast zu spielen", das erkennen hiervon ist Deine größte Hilfe!
Lg Rainer
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Hallo Rainer,
vielen Dank für Deine offenen Worte und Deine Hilfestellung.
Ich werde auf jeden Fall Morgen einen Termin bei meinem Therapeuten von der Caritas machen.
Nach einer SHG habe ich geschaut, habe aber nicht wirklich was hier in meiner Gegend gefunden. Hast Du noch einen Tipp bzw. eine Seite wo ich so was finden kann??
Mit meinem Geldmanagement ist es so eine Sache. Es ist nicht damit getan das ich meiner Frau die EC-Karte gebe. Es gab in der Vergangenheit bereits einmal die Situation, das wir heftigen Streit hatten und ich meine Karte von ihr zurück gefordert habe. Weil meine Frau mich schützen wollte, gab sie mir die Karte nicht. Daraufhin habe ich ihre Karte genommen und gesagt wenn sie mir meine Karte nicht gibt, behalte bzw. benutze ich ihre.........ich weiß auch nicht, wie ich mich vor meinen eigenen "Ausrastern" schützen soll.
Seit Freitag war ich nicht mehr spielen und ich hoffe das ist der Anfang vom Ende........ich weiß aber, das es ein langer Weg ist.
Viele Grüße
Hein
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Mit meinem Geldmanagement ist es so eine Sache. Es ist nicht damit getan das ich meiner Frau die EC-Karte gebe. Es gab in der Vergangenheit bereits einmal die Situation, das wir heftigen Streit hatten und ich meine Karte von ihr zurück gefordert habe. Weil meine Frau mich schützen wollte, gab sie mir die Karte nicht. Daraufhin habe ich ihre Karte genommen und gesagt wenn sie mir meine Karte nicht gibt, behalte bzw. benutze ich ihre.........
Fang nochmal von vorne an!!
Niemand wird Dir Vorschreiben können wie Du Deinen Weg zu gehen hast und letztendlich bleibt es an Dir, Deinen/einen Weg aus der Sucht für Dich zu gestalten.
Geldmanagement....lehnst Du ab und begründest das...."jetzt schon"....mit zukünftige Ausraster!
Ich halte es für besonders wichtig bei einem Weg aus der Sucht mir darüber im klaren zu werden, was ich überhaupt will.....aufhören klaro, aber wollen wir das nicht alle?
Anders gesagt,
mir darüber im klaren sein was ich überhaupt will, ob ich es überhaupt will, und vor allem mir Gedanken darüber machen sollte, was ich bereit bin hierfür zu opfern!
Manchmal denke ich darüber nach, was ich jetzt anders mache wie die, die hier nur kurz ihr Zelt aufschlagen. (ist jetzt kein Vorwurf, nur ein Gedanke!)
Ich hatte ein klares Ziel vor Augen, dieses durfte ich auf keinen Fall aus den Augen verlieren.
Ich wusste, diese Sucht würde mir früher oder später, einen Strich durch meiner Rechnung machen wollen, das war schon immer so!
Weil das schon immer so war und ich diese im Vorfeld auch wusste, drohte aus dieser Ecke die größte Gefahr. (Rückfall)
Da scheint sich wohl etwas im Gehirn abzuspielen, das wenn wir es außer acht lassen, uns schneller zu dem Automaten führt wie das überhaupt ein "richtiger Anfang" stattfindet!
Manchmal sind es nur Gedanken, manchmal nur Wörter, Wörter die auch Du benutzt........ "ich Hoffe"...."ich weiß nicht", manchmal auch solche wie........"versuchen".....und natürlich gibt es da noch eine menge mehr...aber alle zusammen haben nur den einen Nutzen....die Sucht aufrecht zu erhalten!
Alles fängt damit an, sich die Frage zu stellen, was ich wirklich möchte, alles was danach kommt wird diese Frage beantworten!
SHG .....welche Region/Stadt oder Ort kommst Du denn ?
Lg Rainer
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Hallo Rainer,
ich bin mir absolut sicher das ich nicht mehr spielen will.
Hatte gestern einen Termin bei einem Therapeuten und das Gespräch hat mir sehr gut getan. Vor allem hat es mich innerlich gestärkt, meinen Weg ohne zocken zu gehen. Habe dort auch einige Kontaktdaten von SHG in meiner Nähe bekommen.
War seit meinem Rückfall letzte Woche nicht mehr spielen und das ist gut so :)
Wenn es für Dich ok ist, möchte ich ab und an mal hier meine Gedanken mit Dir austauschen? Ich werde sicher wieder Momente haben in denen ich unruhig werde und da wäre es toll jemanden zu haben der weiß wie es mir dann geht bzw. das schon mitgemacht hat...........
Viele Grüße
Hein
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jetzt hört sich das wirklich gut an Hein ;)
obwohl Du jetzt vielleicht noch denkst/glaubst das dieses kein einfacher Weg sein wird, behaupte ich mal, einen Weg aus der aktiven Sucht ist eigentlich gar nicht so schwer.
Zu denken, Spielfrei zu sein und auch zu bleiben bzw. das dieses ohne weiters zu schaffen ist, wäre aber trotzdem ein großer Fehler.
Diese Sucht hat sich schleichend bei uns eingenistet und genauso schleichend ist ein Weg, hinaus aus der Sucht. (so jedenfalls war es bei mir)
Dass bestmögliche Ergebnis wird sein, das Du Dein "aktives Spielen" zum Stillstand bringen wirst und nichts mehr oder weniger, sollte dass anfängliche Ziel sein.
Vorweg, weil ich denke das hier niemand verschont bleibt!?
Der Tag wird kommen an dem Du Sucht-Druck verspüren wirst, da bin ich mir fast 100%tig sicher.........
Alles in Dir wird sagen, das Du jetzt unbedingt spielen musst und eine Antwort, ob Dein Stuhl in der Spielothek nun Warm oder doch lieber Kalt bleibt, die Antwort bist Du dir bis dahin schuldig!
Damit es nicht nur Spielpausen werden!
Es bleibt noch viel Zeit, Zeit die Du jetzt nutzen solltest, um Dich hierauf bestmöglich vorzubereiten!
Eine Eigenschaft wovon ich glaube, dass diese viele Spieler haben, könnte auch für Dich von nutzen sein, ich meine das sich abschotten gegen alles mögliche was uns in der Quere kommen könnte, wenn wir den drang verspüren, unbedingt spielen zu müssen und wenn das dann so ist, ich jedenfalls war dann immer bereit, hierfür alles zu opfern!
Was das betrifft konnte ich wirklich Stärke zeigen (die eigentlich keine war), aber gerade weil ich das wusste, habe ich mir diese s.g "Stärke" zum nutzen gemacht!
Wenn ich doch bereit bin, alles mir mögliche zu tun, um in einer Spielhalle zu kommen, dann könnte ich doch auch „so sagte ich mir“ diesen „unbedingten Willen“ umgekehrt einsetzten (also jetzt gegen das Spielen), vorausgesetzt natürlich, ich möchte wirklich etwas ändern.
Jeder aber für sich sollte hierbei herausfinden wie er es am besten angeht!
Vorbeugen,
Hast Du immer den Drang sobald Du Geld in Dein Portemonnaie hast, spielen zu gehen?
nun, dann solltest Du kein Geld mehr in dein Portemonnaie haben, das gleiche gilt natürlich auch für dein Scheckkarte.
Hast du des öfters mal einen Streit provoziert, dann überlege bei deinen nächste Auseinandersetzung ob diese nicht dem Zweck diente, dich wieder in einer Halle wieder finden zu wollen.
Musst ich nun wirklich wirklich in einer „Halle“ und Denke hiermit ein Problem lösen zu können, oder ist es nur eine aufschieben des Problemes und keine wirkliche Lösung.
Brauche ich ein Problem, damit ich ein Grund zum spielen habe?
Mein Suchtgedächtnis sagt ich muss spielen, muss ich das wirklich?
Was „verliere“ ich, wenn ich „gewinne“.......?
Kann ich in einer Halle tatsächlich Geld gewinnen oder ist es doch nur mehr Spielzeit, ist es das was ich hauptsächlich gewinne?
usw.
Ein Termin beim Therapeuten, sich um einer SHG bemühen, sich mit sich selber Auseinandersetzen, sehr gut, ein Weg der genauso hoffnungsvoll bleiben wird, wie auch Du diesen weiter verfolgst, verfolgen wirst.
Vieles suggeriert uns auch diese Sucht,
sowie, haben ich nicht nötig, brauchen ich nicht, ich schaffe das schon ganz alleine!
Machen wir aber und setzten uns mit dem "verdrängtem" auseinander, ist auch die Wahrheit nicht mehr weit entfernt!
Diese Sucht und dazu eine gehörige Portion Wahrheit, diese vertragen sich nicht, die musst Du ertragen lernen!
Wenn es für Dich ok ist, möchte ich ab und an mal hier meine Gedanken mit Dir austauschen? Ich werde sicher wieder Momente haben in denen ich unruhig werde und da wäre es toll jemanden zu haben der weiß wie es mir dann geht bzw. das schon mitgemacht hat...........
ich wäre Dir wirklich Dankbar!
Lg Rainer
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Hallo Rainer,
in vielem was Du geschrieben hast erkenne ich mich absolut wieder. Streit anfangen weil der Druck zu hoch ist zum Beispiel, war eine meiner Lieblingsaktionen............
Das hat meine Frau oder sicher auch sonst niemand anderes verdient. Die Menschen die man am meisten liebt, stößt man noch vor den Kopf und das als Dank weil sie immer und vorbehaltslos für einen da sind.
Meine Frau ist diejenige, die mir erst mal deutlich gemacht hat, das ich spielsüchtig bin. Ich selbst habe es vorher nicht erkannt bzw. mich nicht so gesehen. Es war auch ein längerer Prozess mit vielen Streitigkeiten, bis ich mir selbst eingestehen musste das sie Recht hat.
Es ist gut für mich Rainer, das Du mich an Deinen gemachten Erfahrungen teil haben lässt!!! So kann ich mit den kommenden Situationen, die Du beschrieben hast, sicher besser umgehen. Schlussendlich muss ich aber selbst in einer schwierigen Situation damit klar kommen und ich bin festen Willens das zu schaffen!!!!
Werde auf jeden Fall den Kontakt halten und freue mich wieder von Dir zu hören.
Lieber Gruß
Hein
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Hi Hein,
alles ok ?
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Hi,
ist alles ok bei mir :) :)
Wir hatten etwas viel um die Ohren, weil wir demnächst nochmal umziehen. Neue Möbel aussuchen nimmt doch einige Zeit in Anspruch.
Ich habe noch nicht wieder gespielt und das ist das Wichtigste :) und das obwohl wir am Samstag etwas feiern waren. Wir haben uns an dem Tag eine neue Küche bestellt und sind danach noch in unserer Stammkneipe gewesen. Oftmals bin ich dabei rückfällig geworden, aber diesmal echt ohne Probleme, keinen Cent verspielt. Darüber habe ich mich persönlich sehr gefreut.
Allen ein frohes und besinnliches Osterfest.
Liebe Grüße
Hein
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Gut, bis Dato sehr gut Hein,
eine klitzekleine Warnung trotzdem noch,
Man möchte es nicht wirklich war haben, aber in deiner "Stammkneipe", hier setzt Du dich bewusst der Gefahr eines Rückfalles aus!
Natürlich passiert das nicht sofort, auch nicht unbedingt in deiner Stammkneipe, aber um das Sucht-Gedächtnis zu "Triggern", reichen wenige unüberlegte Schritte schon aus und dass war jetzt "einer" davon.
DEIN Sucht-Gedächtnis vergisst gar nichts und nur wenn Du "in Zukunft", schneller denkst, wie dieses, gibt es auch ein Weg ohne Spiel!
Euch auch Frohe Ostern
Lg Rainer
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Hi Hein,
wie geht es dir? Alles ok?
LG Ilona
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Hallo zusammen :)
mir geht es richtig gut, bin immer noch spielfrei.
Rainer den Hinweis mit der Stammkneipe nehme ich gerne auf und ja es hat schon etwas gekribbelt in mir. Aber mein Wille war offensichtlich stark genug. Ich denke mal, dass ich in nächster Zeit nicht mehr dahin gehe um mich der Gefahr nicht auszusetzen.
Wir haben uns am Wochenende mal wieder mit Freunden getroffen und ich hatte auch längere Telefongespräche mit lieben Verwandten. Das hat mir wirklich gut getan und irgendwie auch meine innere Ruhe gestärkt.
Außerdem habe ich wieder mit einem schönen Hobby von mir angefangen - ich lese wieder.
Große Unterstützung finde ich aber weiterhin durch meine liebe Frau!!! Wir reden viel über mein Problem und ich habe mir fest vorgenommen mit ihr zu sprechen, wenn mal wieder diese innere Unruhe anfängt, die ich so oft schon Morgens vor der Arbeit hatte und dann spielen gegangen bin.
Nächste Woche habe ich den zweiten Termin bei meinem Therapeuten.
Eure Anteilnahme weiß ich sehr zu schätzen und hilft mir auch!!!
Wünsche Euch noch einen schönen Sonntag.
Viele Grüße
Hein
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Hallo Hein,
das lese ich gerne, daß Du spielfrei bist. Meinen Glückwunsch!
Beim Kribbeln darfst Du dich auch gerne an betroffene Spielsüchtige in der Genesung wenden. Ich - und viele von uns kennen das Kribbeln.
Der Austausch mit gleich - Betroffenen ist nach meiner Therapieerfahrung eminent wichtig.
Schöne 24 Stunden
Andreas
das meine ich so: Wolken vom Mai - Himmel vertreiben, "let the sun shine in" 8)
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Hi Hein,
ich Freue mich wirklich das es Dir und deiner Frau jetzt so gut geht,
nichts davon , ich weiß das aus eigener Erfahrung ist hier selbstverständlich.
Es gibt nicht nur diesen einen, auf Dich zugeschnittener Weg, sondern ein jeder muss diesen ganz individuell für sich gestalten, so meine Meinung.
So wie ich Deinen letzten Beitrag gelesen habe, wirst Du deinen Weg finden,
ich finde das sehr bewundernswert und habe hierfür großen Respekt.
Deine innere Unruhe, ich kann mich selber daran auch noch gut erinnern, noch viel besser aber an das, was dieses anrichten kann!
Es verschwindet....nach einer Weile....
Lg Rainer
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Hallo und guten Morgen zusammen :) :)
es ist wirklich ein guter Morgen weil es mir absolut gut geht. Ich bin sehr ausgeglichen und immer noch spielfrei. Und das ist gut so!!!
Die Woche hatte ich meinen zweiten Termin bei meinem Therapeuten und der ist mit meinen "Fortschritten" ganz zufrieden. Die Gespräche dort, mit meiner Frau und der Austausch hier sind meine "drei Grundpfeiler" und helfen mir sehr.
Ich hätte vor einigen Wochen nicht geglaubt, dass ich so gut vom spielen weg komme. Ok, weg ist man ja nie so ganz wirklich, da mache ich mir auch nichts vor. Aber das kribbeln wird weniger und die Gedanken gehen in eine andere Richtung.
Ich weiß, das ich noch lange nicht über den Berg bin. Daher werde ich weiter hier meine Höhen und Tiefen mitteilen. Gerne nehme ich auch Tipps von den "alten Hasen" an ;)
Wünsche Euch allen ein schönes und entspanntes Wochenende
ein gutgelaunter Hein ;D
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Moin Hein,
wenn ich bei mir mal so zurückdenke Hein und müsste eine Zeitangabe machen dann war es der Dritte Monat wo ich erstmals wieder Suchtdruck verspürte.
Wahrscheinlich hätte es aber auch der erst oder zweite Monat sein können...
Es ist damals bei mir eine Situation eingetreten, die mich umhaute bzw die für mich sehr Frustrierend war und mein Verdrängungsmechanismus wurde schneller aktiviert wie ich es selber Wahr haben wollte.
Damals war ich noch fest davon überzeugt......das mir das nicht passieren würde und ich hätte fast einen fatalen Fehler begangen, der mich wieder dahin gebracht hätte wo ich her kam....am Automaten.
Dieser Fehler war, das ich schlichtweg übersehen habe das ich sehr wohl Suchtdruck bekommen konnte, nur was mache ich wenn er da ist?
Für mich damals, war das ein richtiger Kampf zu widerstehen, unvorbereitet wie ich war, das war wirklich nicht ganz ohne!
Nachdem ich es dann trotzdem überstanden hatte, mich hier innerlich gegen zu wehren, wusste ich und musste ich mir eine Strategie überlegen, wie ich so was in Zukunft angehe, sollte sowas nochmal passieren.
Hin und wieder meldete sich danach noch, „ich nenne es mal mein Suchtgedächtnis“ in bestimmten Situationen, nur Heute bin ich hierauf vorbereitet und das auch ist ganz gut so.
Würde ich das jetzt mit einen Berg vergleichen den ich besteige, so habe ich so viele „Hauen“ in mein Berg rein gehämmert....das mittlerweile der ganze Berg umkippen müsste, .........alles nur damit ich nicht hinunter falle.
Auch heute noch möchte ich nicht über "diesen Berg" schauen, schließlich soll mein Ziel erst dann erreicht werden, wenn ich ins Grass gebissen habe.
Bis dahin hämmere ich weiter.
LG Rainer
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Moin Rainer,
schön von Deinen gemachten Erfahrungen zu lesen und daran teilzunehmen. Das kann und wird mir weiter helfen. Zwischendurch lese ich immer wieder mal meinen Schriftverkehr in diesem Forum oder von anderen durch und dann weiß immer wieder ganz genau was ich will: NICHT MEHR SPIELEN!!!
Ich hatte diese Woche Urlaub - leider ohne meine Frau, die nicht frei bekommen hat.
Obwohl ich einige Male alleine in unserem Städtchen zum einkaufen unterwegs war und dabei auch an diversen Spielhallen vorbei gekommen bin, ist es mir gelungen nicht rückfällig zu werden. Erstaunlicherweise hatte ich noch nicht mal ein Kribbeln verspürt. Sonst war es immer so, das ich in diesen Situationen einen Teufelchen und einen Engel auf den Schultern hatte.................meistens hat das Teufelchen gewonnen. Ich war schon verwundert, dass ich noch nicht mal den Druck zum spielen gespürt habe.............
Ich werte das einfach mal als ein gutes Zeichen dieser Entwicklung, weiß aber durch Deine geschilderten Erfahrungen das es ein schmaler Grat ist und der Teufel ganz plötzlich wieder da sein kann. Sicherlich wird der Suchtdruck irgendwann mal wieder ausgeprägt da sein und ich hoffe das ich dann stark genug bin.
Bis jetzt auf jeden Fall bin ich immer noch spielfrei und das ist GUT SO ;D
Wünschen allen und vor allem Dir Rainer ein schönes Wochenende.
Lieber Gruß
Hein
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Hi Hein,
Immer wieder freue ich mich von dir zu lesen, vor allem dann, wenn ich lese das es euch/dir gut geht.
Auch ist es nicht wenig was Du nun schon erreicht hast, also fünf ....sechs Wochen Spielfrei,
das mag sich für eine Nichtspieler nach noch nicht viel anhören, für einen Spieler aber, so wie auch ich es war .....ist das schon eine Nummer.
Eine neue Basis hast Du dir geschaffen, die Du jetzt weiter ausbauen kannst.
All diese Spielfreie Tage/Wochen zeigen, sollten auch dir jetzt zeigen, das es auch ohne Automaten....... ein Leben gibt.
Ich bin natürlich kein Hellseher, denke aber das auch Du irgendwann mal wieder Suchtdruck bekommst.....wäre auch sonst alles zu einfach.
Ich hoffe aber nicht wenn es dazu kommen sollte, das Du hoffst stark genug zu sein, dann wirst Du nämlich irgendwann mal garantiert scheitern!
Vielmehr sollten sich Deine Gedanken dann dahin bewegen, das Du Spielen, egal in welcher Situation vollkommen ausschließt, dann gibt es auch nichts mehr zu hoffen!!
Spielotheken über deinen Weg wenn Du diese siehst, sind für diejenige, die nicht so sind wie Du!
LG Rainer
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Moin Rainer und einen Gruß in die Runde,
das Wichtigste vorab: ich bin immer noch spielfrei und das ist gut so!!!
Ich gehe auch mal davon aus, dass irgendwann der große Spieldruck kommt und wir werden sehen wie ich damit umgehe. Meine Hoffnung geht dahin, wenn ich diesen ersten Druck überstanden habe, ich mit zukünftigen Situationen besser umgehen kann. Ich werde mir aber dann vor Augen halten was MIR wichtig ist. Habe mir da eine kleine Brücke gebaut :) einen Zettel geschrieben auf dem steht: "Mir geht es schlecht nach dem spielen und ich will das nicht mehr." Diesen Zettel habe ich in mein Portemonnaie getan, in der Hoffnung das er mir im Fall der Fälle hilft.
Schön ist es für mich das meine innere Unruhe nicht mehr so stark ist. Wie hast Du so schön geschrieben Rainer: "Es verschwindet...........nach einer Weile".
Habe jetzt mal wieder mit Sport angefangen und das macht den Kopf auch gut frei.
Wir werden gleich wählen gehen und anschließend einen ausgiebigen Spaziergang machen.
Wünsche allen einen schönen, entspannten und spielfreien Sonntag ;)
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Moin Hein,
Diesen letzten Tag wo ich gespielt habe, möchte ich bis heute auch nicht mehr vergessen,
einen Tag danach wurde ich in diesem Forum aktiv und auch heute noch kann ich lesen, wie weit ich damals unten angekommen war!
Es mag vielleicht ein langer Weg sein und auch dessen ende kenne ich nicht, niemals aber habe ich es „bis heute“ bereut diesen Weg gegangen zu sein.
Auch Du hast dir nun einen Zettel zugelegt, ein Denkzettel......ich lese auf diesen, deine Entschlossenheit und deine Ehrlichkeit.
Dieses und nur das, ist der Einsatz für ein Leben ohne „Spiel“
Lächerliche fünf Cent würden reichen, um unser Leben wieder zu verspielen, fünf Cent.........im tausch für ein Leben!
Heute weiß ich wie kostbar jeder einzelne Tag ist......unbezahlbar!
GGLG Rainer
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Hi Rainer,
wie so oft lese ich gerne was DU so erlebt hast und finde immer wieder Parallelen.......
Ich kann mich auch noch sehr gut an meinen letzten Tag erinnern an dem ich gespielt habe, ist ja auch noch nicht ganz so lange her. Wichtig war für mich die Erkenntnis, das mein Willen nicht stark genug ist während des Spielens aufzuhören. Im Gegenteil noch einen drauf zu setzen und mich krank zu melden um weiter machen zu können. Ganz schlecht ging es mir auch die vielen Male davor, wenn ich Stunde um Stunde vor dem Automaten verbracht habe. Danach hatte ich so eine innere Leere in mir, die mich dann noch wütend auf mich selbst gemacht hat weil ich es wieder nicht geschafft habe.
Glücklicherweise hat es dann Klick gemacht in meinem Kopf und diese Erkenntnis mit dem absoluten Willen sind für mich die Grundvoraussetzungen für ein spielfreies Leben. Ich denke das ist wie mit vielen anderen Dingen im Leben. Man muss sich damit auseinander setzen um weiter zu kommen. Dann arbeitet es in einem und man wägt immer wieder ab, ein Teufelchen und ein Engelchen auf jeder Schulter. Es gehört glaube ich noch nicht mal viel Intelligenz dazu, sondern man muss echt nur sehen "ich habe eine Sucht, die ich nicht mehr alleine steuern kann". Und das war für mich der Anfang vom Ende, zu merken "Houston ich hab da ein Problem" und komme da nicht alleine raus. Dieser erste Schritt, finde ich ist am schwersten.
Ich bin immer noch spielfrei und mir geht es innerlich so gut dabei, keine quälenden Gedanken mehr und innerlich irgendwie befreit. Das fühlt sich soooooooooo gut an ;D
Nächste Woche habe ich wieder Termin bei meinem Therapeuten und ich freue mich schon darauf.
Ich wünsche allen und vor allem Dir Rainer ein (hoffentlich) langes Wochenende
GGLG Hein
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Hm ja Hein.....ein kleiner Bruchteil von dem, da hast Du Recht kannst Du hier über mich lesen,
musste gerade noch lachen über dem was Du geschrieben hast, dieser Satz von dir....vor dem Automaten sitzen und während des Spielens nicht aufhören zu können.
Leuchtet ein, geht natürlich auch nicht ;D...schließlich ist es ein Bestandteil dieser Sucht und meistens, so auch mein damaliges denken, sahen wir uns doch immer irgendwie gezwungen, uns abzuschießen.
Vor dem Spiel, während dessen, alles scheint zusammen zu gehören, genauso wie diese Gefühlsfolter danach und eine gewisse Befriedigung wurde auch erst dann erreicht, wenn ich nichts mehr hatte, was verspielt werden konnte.
Ich habe mich da später auch noch viel mit auseinandergesetzt....also wieso und warum ich jetzt meinte, das ich dass Spielen für notwendig halte, obwohl es mich nur noch schadete.
Viele antworten fand ich dann in meiner Vergangenheit und so gesehen hatte ich anfänglich meiner Spielerkarriere, doch tatsächlich gute gründe "für mich" und somit auch welche, die für mein spielen sprachen.
Wäre es nun nicht das spielen..so bin ich mir heute sicher, wäre es wahrscheinlich etwas anderes gewesen!
Das etwas schwierigere war, so sehe ich es heute... das diese Sucht zu einen gewissen Stillstand führt bzw. mehr oder weniger, alles blockiert.
Egal um was es nun geht, eine Rechnung, Beziehung, auch dass aufhören mit spielen, persönliches, eigene Entwicklung, einfach alles wird mehr oder weniger bewusst/unbewusst verschoben/ausgeblendet,also blockiert, nur um eine wichtige Konfrontation zu vermeiden, eine Konfrontation mit sich selber.
Es ist denke auch das was Du als schwieriger Schritt bezeichnest.....dieser erste schritt, also Farbe zu bekennen.....nicht vor anderen...nur vor dich/sich selber.
Dieses gezocke hört nicht so einfach auf, auch nicht nur weil wir nicht mehr spielen.....da gehört schon, so meine Meinung,........eine Menge mehr dazu,
also Hein, immer schön nach vorne schauen!
Euch auch ein Super Wochenende, besonders aber Familie Heinbollo 8)
GGLG Rainer
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Hallo in die Runde, Hi Rainer,
wir haben heute unseren letzten Urlaubstag (natürlich noch das lange Wochenende) und diese Woche war eine weitere gute Woche, weil ich nicht gespielt habe.
Das kleine Teufelchen kommt nur noch ganz selten und sagt "willst Du Dich nicht am Automaten etwas entspannen". Hört sich jetzt etwas komisch an, aber die Erkenntnis zu sagen "ich bin spielsüchtig", hilft mir dabei mich von dieser Sucht zu befreien. Vor allem braucht doch kein Mensch diese Selbstvorwürfe/Schuldgefühle/schlechtes Gewissen usw. was man nach dem spielen hat.
Wir haben einen Nachbarn, den ich nicht wirklich gut leiden kann. Aber der Typ lebt einfach ein ganz normales Leben - geht so gut wie gar nicht raus am Wochenende, wie Kneipe oder anderes. Ich denke dann so für mich, guck mal normal ist voll ok. Oder ein Kumpel von mir hat jetzt auch Familie, früher einer der größten Zocker die ich kenne. Geht auch nicht mehr vor die Tür und spielt nicht mehr. Also da will ich auch hin und so was halte ich mir immer öfter vor Augen. Meiner Meinung nach ist es nicht damit getan, sich in kritischen Situationen mit der Sucht auseinander zu setzen, sondern auch wenn es einem gut geht.
Ich wünsche allen Mitstreitern die hier unterwegs sind alles gute und den Willen stark zu sein.
Wünsche allerseits ein schööööööööööööönes sonniges Pfingsten und Dir Rainer nochmal Danke für Deinen Beistand.
GGLG Hein
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Moin Hein, Du treue Seele ;D
Vor allem braucht doch kein Mensch diese Selbstvorwürfe/Schuldgefühle/schlechtes Gewissen usw. was man nach dem spielen hat.
Stimmt, braucht natürlich kein Mensch und Du wirst sehen, je länger Du nicht spielst, umso unbegreiflicher wird dir Dein damaliges Verhalten vorkommen, wenigstens geht es mir mittlerweile so.
Klaro ist das jetzt einfacher gesagt wie getan und für mich war das damals auch ganz neu, schließlich hatte ich immer gespielt, aber ein abweichen von der Abstinenz ....dass kam nicht in frage, Arsch zusammen kneifen und durch war meine Devise und auf biegen und brechen wollte ich heraus finden wie das Leben ohne Spiel ist.
Das musste und ging natürlich nur mit einer null Toleranz Politik und heute bin ich froh, es damals so knallhart durchgezogen zu haben.
Andreasg schrieb mir und sein Eindruck war vollkommen richtig “alleine durch Willenskraft, gestützt auf Dein Ego“.
(ich glaube Andreas kommt da heute noch nicht mit klar hahahahhaha ;D)
Heute weiß ich, Selbstaussteiger sein ist nicht einfach, aber einfacher hat es der Selbstaussteiger und gehen tut das doch allemal.
Der aufrechte Wille sollte vorhanden sein, gepaart mit einer gehörige Portion Willenskraft und ein/mein Ego gaben mir dann den Rest, welches ich natürlich auch Dir wünsche.
Andere Leute waren in meiner aktiven Zeit genauso wie bei Dir auch nicht wichtig und seien wir mal Ehrlich, sobald wir in einer Halle waren, fühlten wir uns Obermächtig und je mehr Geld im Portemonnaie war, je mächtiger (vom Gefühl her), kamen wir uns auch vor.
Ein Nachtbar der sein Rasen mähte, mit seinen Kindern spielt, seine Frau ausführt im großen ganzen ein ganz normales Leben lebt, der oder die waren in meinen Augen auch nur langweilig.
In der Spielothek, da war ich ein Held, aber nur bis das Geld wieder mal weg war, danach allerdings, hätte ich mich am liebsten unterm Rasenmäher von meinem Nachtbar geschmissen ::).
Auch da hast Du recht, aufpassen ganz besonders musst Du dann wenn es Dir "SCHLECHT" geht, dann läuten im Oberstübchen die Alarmglocken und eine Flucht im Spiel, wird schneller in Betracht gezogen wie alles andere , dass gleiche gilt natürlich auch wenn es alles wieder "GUT" scheint, schnell willst du glauben, alles gut und alles wieder unter Kontrolle.
Nichts von beiden trifft aber zu wenn dir klar ist, dass du mit spielen keine Probleme lösen kannst und beim letzten, aber dass Wissen wir auch, jedenfalls und das haben wir uns allzu oft bewiesen, können wir dass Spielen nicht Kontrollieren.
Kann ich auch verdammt gut mit Leben mit dieser Erkenntnis und immerhin, keiner wird giftige Pilze essen, wenn er wüsste das er am ende Krepiert, wenigsten nicht freiwillig.
Spielen habe ich für mich, mit auf dieser Liste gesetzt.....es gehört zur dieser Tabu Liste,
die Liste, die bei jeden normalen Mensch schon vorhanden ist!
GGLG Rainer
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Moin zusammen,
es bestärkt mich immer wieder mit dem spielen aufgehört zu haben, wenn ich hier im Forum unterwegs bin. In vielen Beiträgen erkennt man seine eigene Sucht und vor allem die Hilflosigkeit.
Ich hatte diese Woche wirklich ziemlich viel Stress auf der Arbeit und dann auch mal eine kleine Streitigkeit mit meiner Frau. Plötzlich war es wieder sehr stark vorhanden..........das altbekannte Kribbeln. War schon ziemlich "Dampf auf dem Kessel", aber ich habe es geschafft nicht spielen zu gehen.
Zum einen bin ich sehr froh darüber, das ich willensstark genug war um nicht wieder in mein altes Raster zu fallen. Zum anderen zeigt es mir aber ganz deutlich, das ich noch einen weiten Weg zu gehen habe..............aber es ist schon mal ein Anfang ;D
Meiner Meinung nach gibt es kein Patentrezept um spielfrei zu bleiben. Da muss wohl jeder seinen Weg für sich finden. Mir tut es zum Beispiel in kritischen Situationen sehr gut hier im Forum einiges zu lesen. Oder ich spreche mit meiner Frau und sage ihr das ich Druck verspüre. Aber all das würde mir nicht helfen, wenn ich nicht die endgültige Entscheidung getroffen hätte mit dem spielen aufzuhören. Ich halte mir dann vor Augen wie Scheiße es mir nach dem spielen immer gegangen ist und all die anderen Nachteile oder den Mist den ich gebaut habe - und das WILL ICH NICHT MEHR!!!!
So muss wahrscheinlich jeder seine eigene "Brücke" finden um aus der Sucht zu kommen.
Nochmal an alle die etwas wanken - es ist ein verdammt gutes Gefühl spielfrei zu sein und DAS sollte jede Mühe und jeden Kampf gegen den inneren Schweinehund wert sein. Ich weiß das ist nicht leicht, aber wenn ihr euch entschieden habt wird es von Tag zu Tag etwas besser...........
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende :D und eine GGLG an Rainer
Hein
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Hallo Hein,
du schreibst etwas sehr wichtiges: miteinander reden. Manchmal ist ein Streitpunkt so lächerlich nichtig und baut sich rein weg auf Projektionen hoch - bis es zum verzweifelten Ausruf kommt. Ein Streit mag entstehen, wenn das Eis gefroren ist, die Flamme der leidenschaftlichen Begegnung bringt wieder Wärme und Begegnung. Dieses - sich immer wieder begegnen, sich neu entdecken - sich kennenlernen, es darf nicht versiegen.
Vorhin rief meine Ex - Frau an. "Au Mann, was kommt jetzt alles"- !Am Ende des Telefonats lösten sich ihre und meine negativen Gefühle und es wurde eine nahezu Unterhaltung am Sonntag Nachmittag. Die "Alten Vorwürfe" sind schlicht und einfach Gegenstandslos.
Die Einsamkeit findet Wege Brücken zu bauen.
Manchmal reicht eine Stunde der Dankbarkeit zur Tragfähigkeit.
Es gibt keinen Grund mehr - Spielen zu gehen.
Ich bin Heute frei vom selbstzerstörerischen Glücksspiel.
Viele liebe Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas
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Hallo zusammen,
das Wichtigste zuerst: Ich bin noch spielfrei und das ist gut so :D
Vorige Woche hatte ich wieder einen Termin bei meinem Therapeuten und das ist eine der Säulen für mich um nicht mehr zocken zu gehen. Die Gespräche bringen mich zum nachdenken und bestärken mich. Es ist immer wieder ein gutes Gefühl nach der Sitzung.
Außerdem tut es mir sehr gut, mich hier auszutauschen oder auch zu lesen wie es anderen mit ihrer Sucht geht bzw. bei den "älteren Hasen" die gemachten Erfahrungen mitzubekommen.
Ganz wichtig und wahrscheinlich die größte Stütze, ist immer wieder meine Frau. Mit ihr kann ich über alle Probleme sprechen, vor allem wenn mal wieder Druck auf dem Kessel ist........
Was ich ganz toll finde, das ich in stressigen Situationen nicht wie früher direkt auf den Gedanken komme als Ausgleich oder Belohnung in die Spielhalle zu rennen. Irgendwie ist es nicht mehr so, dass sich diese Idee so ganz langsam in meinem Kopf einschleicht. Warum auch immer das so ist, auf jeden Fall ist es ein gutes Gefühl. Meine Frau sagt immer, ich hätte so einen starken Willen und der würde es mir leichter machen.
Ich bin auf jeden Fall guter Dinge, das ich endlich aus diesem Teufelskreis raus komme.
Wenn ich in nächster Zeit nicht ganz so oft schreibe, liegt es daran das wir in unseren Umzugsvorbereitungen sind. Also keine Sorgen machen ;D
Ich wünsche allen eine gute und vor allem spielfreie Zeit
GGLG Hein
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Immer wieder Gut von dir zu hören Hein,
und noch besser zu wissen, dass Du Deinen Weg konsequent weiter verfolgst.
Deinen angesprochenen Teufelskreis hast Du schon vor geräumiger Zeit verlassen, allerdings bleiben da natürlich noch einige Türchen offen, aber mit jedes welches Du hinter Dir schließt, öffnet sich vor Dir ein neues, eins in einer für Dich/euch besseren Welt.
Manchmal wenn ich mich mit Leute unterhalte und meine Geschichte erzähle bekomme ich anerkennende Worte, nicht wenige dann solche wie „Starker Wille“...und so.
Hm...denke ich dann, ob es daran wirklich gelegen hat?
Ausschlaggebend, so mein heutiges Fazit war mein Wille nun wirklich nicht, der Wunsch dass zu kontrollieren was nicht kontrollierbar schien, da komme ich persönlich der Sache schon etwas näher.
Alles war und so habe ich es auch heute noch in schlechter Erinnerung „in meinen Kopf drehten sich nur noch die Walzen“.
Eingeschränkte und von der Sucht beschlagnahmte Gedanken mussten wieder unter Kontrolle gebracht werden und am besten ging dass wenn ich mir Gedanken über meine Gedanken machte.
Von heute auf morgen, Du merkst es ja selber schon, geht dass alles nicht, aber immer ein kleines schrittchen vorwärts und grade die sind es, die Dich dein Ziel immer näher bringen werden.....
Viel Spaß beim packen ;D !
GGLG Rainer
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Mal wieder ein Hallo in die Runde und ein großes Hallo an Rainer ;D ;D
Unseren Umzug haben wir gut überstanden und wir sind super glücklich in unserer neuen Wohnung. Es ist alles so gekommen wie ich bzw. wir es uns gewünscht haben. Obwohl ich beruflich ziemlich heftig eingebunden war in den letzten Monaten bin ich wahrhaftig hier noch mehr zu Ruhe gekommen.
Das Wichtigste: Ich bin immer noch spielfrei und auch das macht mich ausgeglichen und zufrieden.
Ich möchte allen hier, die an sich zweifeln etwas mit auf den Weg geben. Wenn Du den ersten Schritt aus der Sucht von alleine schaffst, dann hast Du schon den Anfang aus der Sucht gemacht. Denke immer daran "Schritt für Schritt" und es wird dauerhaft besser. Mir hat dabei auch eine Anlaufstelle geholfen, mein Therapeut bei der Caritas. Bei anderen hilft vielleicht was anderes. Auch mir hier alles von der Seele zu schreiben und dann ein paar Tipps von "alten Hasen" zu bekommen hat geholfen (vielen Dank Rainer an dieser Stelle). Wichtig ist aber das DU es selbst willst!
Sicher werden wir Zocker nie ganz geheilt sein, aber es ist gut zu wissen das ich mittlerweile meinem Teufelchen sagen kann "Du kannst mich mal, ich will das nicht mehr". Es gibt auch ein Leben ohne Spielen, davon abgesehen was ihr mit dem Geld besseres anstellen könnt ;D
Ich wünsche allen hier die noch für sich oder andere kämpfen "Geht den Weg zu Ende, es lohnt sich"!!!
Viel Erfolg, Glück auf und ganz liebe Grüße an alle und vor allem an Rainer
Der Hein
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Hallo Hein,
dein Kurzbericht klingt für mich super. Vor allen Dingen scheint dein Weg in die Abstinenz auf einem guten Fundament zu stehen. Herzlichen Glückwunsch !
Denke aber daran nicht nachzulassen bei deinem Einsatz. ich wünsche dir jedenfalls viel Kraft, Geduld und gute Nerven auf deinem Weg :).
MfG
Robert
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Hi Hein,
na das ist doch mal eine seltene und aber sehr gute Nachricht von dir Hein,
vielleicht kannst du es dir vorstellen, habe mich aber genauso gefreut über dein Spielfrei sein, wir ihr euch über euer neues zuhause ...mindestens aber genauso/irgendwie, oder so ähnlich :).
Ilona schrieb mir damals (damals war ich ein Jahr Spielfrei)
„ein Jahr schafft eine gute Distanz zum Zocken und ist eine stramme Leistung“ und weit bist du hier nicht auch nicht mehr von ein Jahr entfernt!
Auch weiß ich aus eigener Erfahrung das du dein Spielfrei sein nicht geschenkt bekommen hast, sondern hier hart für gearbeitet hast, dafür von mir natürlich allergrößtes Lob.
Nun nach fast ein Jahr Spielfrei kann bzw. brauche ich dir auch nichts mehr zu erzählen, du weißt wie der Hase läuft, achtsam sollten wir aber trotzdem bleiben.....meine Erfahrung ist es das diese Sucht niemals einschlafen wird, eingeschläfert allerdings lässt es sich hiermit sehr gut leben.
Also Hein......auf auf ein nächste Jahr und dir/euch alles alles erdenklich Gute.
Euch natürlich auch ganz ganz liebe Grüße aus dem schönen Wietmarschen und solltest du/ihr mal Zeit haben, dann kommt doch mal auf ein Käffchen hinein.
Rainer