Glücksspielsucht => Glücksspielsucht Allgemein => Thema gestartet von: sunnyk am 26 Januar 2016, 11:54:52

Titel: Ich möchte auch mein Erlebniss und meine Lebensgeschichte vermitteln
Beitrag von: sunnyk am 26 Januar 2016, 11:54:52
Hallo zusammen

Mein Name ist Marta und ich bin 50 Jahre alt...also bester Halbe meines Lebens ist schon vorbei. Ich habe 2 erwachsene Söhne, die schon eigene Familien haben. Mein erster Sohn ist ein guter Arzt und ist gut angeschrieben im allgemeinem. Aber meine Geschichte betrifft meinen zweiten kleinen Sohn. Er ist 28 Jahre alt und Mechaniker von Beruf. Vor etwa 3 Jahren ist er spielsüchtig und das ist ein großer Kummer für unsere ganze Familie. Natürlich leidet darunter seine Familie-seine Tochter und Frau - in erster Linie. Es geschah so, dass er Probleme mit der Arbeit hatte und selbst das erleben nicht konnte. Sein Freund gab ihm so zu sagen einen freundlichen Rat, Online Casino zu besuchen und auf diese Arte Geld fürs Leben zu verdienen. So begannen seine Spiel-Beziehungen, die allmählich alle andere in seinem Leben ersetzt haben.
Ich möchte Olaf(meinem Sohn) gerne helfen aber weiß nicht wie und womit anfangen muß..

Danke für Ihre Hilfe im voraus.
Titel: Re: Ich möchte auch mein Erlebniss und meine Lebensgeschichte vermitteln
Beitrag von: Olli am 26 Januar 2016, 15:53:50
Hi Marta!

Da hast Du Deinem Sohn aber einen superschönen Vornamen gegeben ...  ;D

Ich bin Olaf, 48 Jahre alt, süchtiger Spieler und seit etlichen 24 h abstinent.

Erzähle doch bitte mal, ob Dein Sohn einsichtig ist, ob er schon die Suchthilfe in Anspruch genommen hat, wie die Familie reagiert und und und ...
Schlicht: Was ist bisher alles vorgefallen?
Titel: Re: Ich möchte auch mein Erlebniss und meine Lebensgeschichte vermitteln
Beitrag von: sunnyk am 26 Januar 2016, 17:09:15
Hallo Olli!

Danke für Dein Feedback.
Du hast doch auch einen wunderbaren Namen ;D

Leider ist mein Junge nicht so verständig, um sich von seiten helfen zu lassen. Er sieht in Glückspielen kein Problem. Aber das ist doch ein großes Problem!!!Alle Verwandten sind jetzt Feinde für ihn. Er unterhält sich mit seinem Kind nicht. Er hat kein Interesse am Leben und an der Realität.
Er arbeitet nicht...Er hat große Schulden und keine Möglichkeit diese zu bezahlen. Er ist einfach spielsüchtig und versteht das nicht. Aber er ist doch so jung und hat das ganze Leben vor sich.
Wie können wir ihm helfen, wenn er selbst Hilfe ablehnt?

Gruss, Marta
Titel: Re: Ich möchte auch mein Erlebniss und meine Lebensgeschichte vermitteln
Beitrag von: Olli am 26 Januar 2016, 17:29:50
Hi Sunny!

So ungerne ich Dir das auch schreibe: So gut wie gar nicht könnt Ihr ihm helfen.

Jetzt ihn finanziell zu unterstützen würde nur seiner Sucht zugute kommen.

Seine Frau könnte auf dem Rechner/dem Handy k9webprotection (kostenlos) installieren.
Sie muss sich aber darauf gefasst machen, dass es zu heftigen Widerständen führen wird.

Aus meiner Sicht sollten die Verwandten - und damit auch Du - ihm sagen, dass Ihr für ihn da sein werdet, wenn er einsieht, dass er Hilfe braucht und diese auch annimmt.

Seine Frau sollte sich überlegen, was sie sich wünscht - was sie sich für ihr Leben erhofft.
Sollte dies nicht in Einklang mit der jetzigen Realität sein, dann darf sie ruhig Regeln aufstellen und Konsequenzen androhen!
Diese Konsequenzen "muss" sie aber auch bereit sein in die Tat umzusetzen.

Wir sagen bildlich immer, dass ein Spieler erst fallen muss, damit ein Umdenkprozess stattfinden kann.
Das bedeutet, dass er die Konsequenzen seines Handelns am eigenen Leibe spüren muss.

Es wäre also durchaus hilfreich, ihn vor die Tür zu setzen.

Er trägt weder für die Familie, noch für sich selbst Verantwortung.
Dies gilt es wieder zu ändern.

LG
Olaf
Titel: Re: Ich möchte auch mein Erlebniss und meine Lebensgeschichte vermitteln
Beitrag von: Ilona am 26 Januar 2016, 18:18:38
Hallo Sunny,

herzlich willkommen in unserem Forum. Eine kurze Frage: Lebt dein Sohn in Deutschland? Ich frage das, um euch eventuell Adressen von Hilfeeinrichtungen zu geben.
LG Ilona
Titel: Re: Ich möchte auch mein Erlebniss und meine Lebensgeschichte vermitteln
Beitrag von: sunnyk am 27 Januar 2016, 09:56:02
Hallo zusammen,

Vielen Dank für alle Ihre Feedbacks. Ich kann einfach mein Gefühl der Dankbarkeit mit Worten nicht ausdrücken.

Mein Sohn lebt in Hessen. Ich würde sehr dankbar sein, wenn Sie, Inga, mir die detaillierte Information zur Verfügung stellen. Hoffentlich wird diese Information meinem Sohn nützlich sein.
Er trägt weder für die Familie, noch für sich selbst Verantwortung.
Dies gilt es wieder zu ändern.

 

Gerade dieses Argument bringt seine Frau ihm immer vor. Er muß einfach wählen was für ihn wichtig ist-Spielen oder Familie...Ich, seine Mutter, kann abseits nicht bleiben.
Könnten vielleicht Sie sagen- was Ihre Familie hat für Ihre Retung gemacht?Wie haben sie Ihnen geholfen?

Ich schätze Ihre Hilfe und wünsche Ihnen nur alles Gute-bleiben Sie stark und abstinent!!

Gruss,
Marta
Titel: Re: Ich möchte auch mein Erlebniss und meine Lebensgeschichte vermitteln
Beitrag von: Ilona am 27 Januar 2016, 18:38:55
Liebe Marta,

da hat er Glück. In Hessen gibt es einige gute Beratungsstellen, Kliniken und Selbsthilfegruppen. Das Beste wäre, wenn deine Schwiegertochter sich erstmal einen Termin macht. Das soll sie ihm ruhig erzählen. Er kann dann ja entscheiden, ob er mitgeht. Sie soll aber keinen Druck machen. Nur sagen, dass sie nicht mehr weiter weiß und jetzt zu einer Beratungsstelle für Glücksspielsüchtige geht. Sie kann ihm dann noch sagen, dass sie sich sehr freuen würde, wenn er mitkommt.

LG Ilona

Hier ein Link zu unserer Datenbank. Einfach die Stadt eingeben oder das Bundesland

http://www.gluecksspielsucht.de/adr/index.php?cmd=suchen
Titel: Re: Ich möchte auch mein Erlebniss und meine Lebensgeschichte vermitteln
Beitrag von: sunnyk am 28 Januar 2016, 09:46:03
Vielen Dank Ilon für die Infos und Ihre Unterstützung.
Wir machen alles mögliche um unseren Sohn zu retten.

Gruss,
Marta