Glücksspielsucht => Glücksspielsucht Allgemein => Thema gestartet von: Alex am 22 August 2017, 23:06:46
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Guten Abend,
mein Name ist Alex, ich bin 27 und seit meinem 16.Lebensjahr spielsüchtig. Ich bin seit dem 09.05. abstinent und habe mein Leben seit diesem Tag stark auf den Kopf gestellt und viel gegen meine Spielsucht unternommen. Ich bin in einem anderen Forum aktiv, führe dort auch ein Tagebuch. Als ich letztes Jahr, bedingt durch meine Eltern, gezwungenermassen meinen ersten Versuch startete, gab mir dieses Forum Stärke und wichtige Informationen. Leider habe ich letztes Jahr noch nicht eingesehen, dass ich krank bin. Ich wollte es auch nicht einsehen. Ich wollte nicht aufhören. Eben bin ich auf das Forum gestossen und ich habe beschlossen, mich hier nochmal anzumelden. Ich möchte gerne anderen Menschen helfen, möchte gerne ihren Weg aus der Sucht erleichtern. Auch wenn es nur ein Bruchteil ist, mich macht es glücklich. Und dies geht sicher in 2 Foren besser, wie in einem.
Liebe Grüsse
Alex
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Herzlich willkommen Alex,
es freut mich, dass du dich angemeldet hast und vom stillen Mitleser zum Aktiven wirst. Wir hören es oft, dass unser Forum auch passiv genutzt wird. Dreieinhalb Monate Spielfreiheit können sich ja schon mal sehen lassen. Erzähl doch mal, wie du das genau geschafft hast.
Alles Gute und
LG Ilona
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Danke Ilona,
wo fange ich denn an...
Ich saß am 09.05. im Auto vor der Bank. Ich war nass geschwitzt und man konnte mir meine Panik ansehen. Ich war mal wieder total pleite und habe am Vorabend überlegt, wie ich denn an Geld kommen soll. Ich hab mir gedacht, na einen 3. Kredit wirst du schon noch bekommen. Den grössten Teil nimmst du , um diverse Schulden zu begleichen. Aber ein paar Euro sollten noch drin sein für 1-2 Abende vor dem Automaten. Vielleicht gewinne ich ja wieder alles zurück. Ich stieg aus dem Auto, ging zur Tür, und blieb plötzlich stehen. Irgendwas hat in meinem Kopf Klick gemacht, irgendwas in mir sagte, hör auf dein Leben kaputt zu machen. Ich bin wieder ins Auto gestiegen und bin gefahren.
Am nächsten Tag beichtete ich alles meiner Mutter. Mein ganzes Lügengerüst legte ich auf den Tisch. Ich habe Sie in einem Zustand gesehen, indem ich sie nie mehr sehen möchte! Sie bat mir ihre Hilfe an , ich nahm sie an. Sie kontrolliert seit diesem Tage meine Ein- und Ausgaben. Sie gibt mir wöchentlich Taschengeld, wie einem kleinem Jungen , der den Umgang mit Geld nicht so richtig versteht.
Ich habe mich in einem Forum registriert, wo ich mich mit anderen Menschen austauschen kann, wo andere Menschen ähnliches erlebt haben und mit Rat und Tat helfen wie es nur geht.
Ich habe alle 2 Wochen eine Therapiestunde mit einer Suchtberaterin. Dank ihrer Hilfe bin ich im Umkreis von 200 km in jedem Casino und jeder Spielhalle 99 Jahre gesperrt. Mit ihr kann ich über alles sprechen. Sehr wichtig für mich. Denn davor hab ich alles in mich hineingefressen und bin in die Spielwelt geflüchtet.
Ich hab angefangen, mein Leben umzustrukturieren. Es ist sehr viel Freizeit hinzugekommen! Diese Freizeit muss gefüllt werden, mit Aktivitäten. Anfangs habe ich mich eingesperrt, ich habe gedacht, ich bin am sichersten, wenn ich das Haus nicht verlasse. Mittlerweile, seh ich das anders. Ich akzeptiere das die Spielsucht ein Teil meines Lebens ist, ich lasse aber nicht zu, dass die Spielsucht mein Leben bestimmt.
Ich habe eine Diät begonnen, ich mache wieder mehr Sport, und das Wichtigste: ich kann mich wieder voll in meinen Beruf reinhängen, weil sich in meinem Kopf nicht mehr alles um Automaten, Schulden oder ähnliches dreht.
Mir ist bewusst, dass ich noch einen langen Weg zu gehen habe. Schulden verschwinden nicht einfach, Vertrauen muss auch aufgebaut werden. Aber ich bin bereit, den Weg zu gehen. Es mag auch gerne mal Berg auf oder Berg abgehen. Doch das Ziel ist mir immer vor Augen.
Liebe Grüsse
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Hi Alex!
Schön, dass Du den Weg auch hierher gefunden hast.
Ich wünsche Dir eine informative und auch lukrative Zeit in diesem Forum.
Vielleicht sehen wir uns ja einmal auf einer Jahrestagung von fags?
So habe ich Reiner, Robert und noch ein paar Andere kennen gelernt.
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Hi Olli!
Schön dich hier anzutreffen!
Ja sehr gerne
Ich werde mich bemühen zu kommen.
Eine Gelegenheit habe ich leider bereits verpasst.
Grüße
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Hallo, mein Name ist Alex, mittlerweile 34 Jahre alt, und nach vielen spielfreien Jahren wieder rückfällig geworden.
Nun beginnt der Weg erneut und ich möchte nach allen möglichen helfenden Händen greifen:
Kurz zu mir: ich bin spielsüchtig, schon ziemlich lange. 2017 habe ich es geschafft, durch die Hilfe von meiner Mutter, der Caritas und auch durch ein anderes Forum, von der Sucht weg zu kommen. Dies ging mehrere Jahre gut, habe Schulden abgebaut, hatte eine eigene Wohnung und mein Leben ging steil bergauf. So schnell wie es bergauf ging, ging es ab 2021 steil Berg ab.
Alles was ich mir in der Zeit aufgebaut habe (Erspartes, Wertgegenstände und eigenes Auto) ist nun weg. Ich stehe stand heute vor dem Nichts. Ich werde nächsten Monat wahrscheinlich meine Wohnung verlieren, aufgrund Mietrückstand. Habe kein Auto mehr. Und mein Beruf steht auch auf der Kippe. Ich kann seit Tagen nicht mehr richtig schlafen und essen, habe mittlerweile schon 10 kg abgenommen.
Nun bin ich wieder hier, mir Energie zu holen, Inspiration und Hilfe.
Kann nicht mehr klar denken, nicht in den Spiegel schauen. Abgrundtiefen Hass empfinde ich im Moment.
Dienstag habe ich ein Termin bei der Schuldnerberatung. Habe Schulden aufgebaut ohne Ende, bin überschuldet. Der Kühlschrank ist wochenlang leer.
Woher soll man sich da noch die Kraft nehmen, um morgens aufzustehen? Wie sieht man das Licht am Ende des Tunnels...
Ich kann einfach nicht mehr
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Hi Alex!
Schade, dass wir uns wegen einem solchen Anlass wieder lesen dürfen.
Wie Du ja mittlerweile mitbekommen hast, geht die Glücksspielsucht nicht weg. Sie versteckt sich nur und lauert auf eine Möglichkeit. Daher gilt es sein Leben lang achtsam zu sein. Zu schauen, was mit gut tut und was nicht. In mich hineinzuhorchen, welche Situation ich meistern kann und bei welcher ich vielleicht Unterstützung brauche.
Damals, 2017, hattest Du Unterstützung durch die Caritas, ein anderes Forum und Deine Mutter eingeholt. Doch wie lange hat das angedauert?
2021 bist Du wieder rückfällig geworden. Dieser Rückfall war, wenn ich mir die Auswirkungen anhand Deiner Worte anschaue, nicht nur verheerend, sondern auch extrem lang. Gab es nie Momente, wo Du diesen Rückfall beenden wolltest? Was hat Dich gehindert?
Nun aber zum Positiven ... mittlerweile hast Du einen Schlussstrich gezogen, wenn er sicher auch erzwungenermaßen war. Jetzt steckst Du nicht mehr den Kopf in den Sand und harrst der Dinge, die da noch kommen. Jetzt bist Du wieder aktiv.
Vielleicht gehst Du Deine Wege ja wirklich jetzt wieder. Aber Du bist sie auch schon mal gegangen und Du weisst, wir vorteilhaft das Ganze für Dich war ... oder nicht? Jetzt gibt es eben einen Auffrischungskurs und vielleicht machst Du neben der Mittleren Reife gleich auch noch das Abitur. Was ich sagen möchte: Du fängst nicht bei 0 an, sondern baust auf Deine Erfahrungen auf!
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Danke für deine Worte, die mir zeigen, dass es das richtige war, sich nochmal hier zu melden.
Tatsächlich habe ich seit 2021 alles schön geredet, wollte es nicht einsehen, dachte ich hätte es unter Kontrolle. Klar, kontrolliert spielen, wie dumm der Gedanke ist.
Ich habe alles ausgeblendet, die Schulden, die Rückbuchungen, die Briefe. Ich war im Rausch, über Jahre.
Vor zwei Wochen wurde mir klar, was ich überhaupt die letzten Jahre zerstört habe. Seit diesem Tag kann ich nicht mehr in den Spiegel schauen. Ich hasse mich dafür, ich möchte das nicht mehr.
Vielleicht hast du Recht, bei 0 beginne ich nicht, kenne die Hebel die ich nun in Bewegung setzen muss, aber warum fühlt sich das so viel schwerer an wie beim ersten Mal? Ich hab Angst davor, Angst das ich wieder versage..
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Hey Alex, ich hab eben über dieses Thema mit einem Familienmitglied ein Gespräch gehabt. Nämlich das ich mir überhaupt nicht vorstellen kann jemals wieder in so eine Situation zu kommen, wo du jetzt bist. Wie man sieht kann es ja doch passieren. Du hast es eigentlich schon geschafft, kannst du einen Auslöser erkennen, warum es wieder los ging? Hast du gedacht du hast es unter Kontrolle und
wolltest aus
spaß mal probieren? Ich weiß, so ein Rückschlag kann einen in ein tiefes Loch reißen, aber verlier dich nicht darin. Du weißt das du es eigentlich kannst und du hattest es 4 Jahre nicht gebraucht. Du brauchst es auch weiterhin nicht, du gehst jetzt wieder Schritt für Schritt voran und dieses Mal ziehst du es durch, schau nicht zurück und denk an die schöne Seite die auf dich wartet. Und denk dran, das finanzielle lässt sich immer lösen, auch wenn es grad mehr als aussichtslos erscheint. Wir sind wohl im gleichen Alter, ich kann mich sehr gut in dich hineinversetzen und kann mir vorstellen welche Gedanken dir jetzt durch den Kopf gehen. Aber ich bin sicher dieses Mal gehst du den richtigen Weg, weg vom Abgrund. Ich wünsch dir das Beste, du packst das ;)
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Hi!
Tatsächlich habe ich seit 2021 alles schön geredet, wollte es nicht einsehen, dachte ich hätte es unter Kontrolle. Klar, kontrolliert spielen, wie dumm der Gedanke ist.
Der Mensch hat ein ganz natürliches Bedürfnis Kontrolle über sein Leben auszuüben. Ist eine Sucht im Spiel, dann wird die Kontrolle eingesetzt, um zu spielen UND zu leben. Ab einem gewissen Stadium der Sucht kann m.E. beides gemeinsam nicht mehr funktionieren. Dann wird erst kontrolliert, um im Anschluss sich die Erlaubnis zu geben, die Kontrolle fallen zu lassen. Die Kontrolle hat dann nur noch die Sucht.
Der Gedanke ist also gar nicht "dumm", er ist natürlich. Bei der Raucherentwöhnung damals habe ich ja auch geragt, ob ich noch dampfen ohne Nikotin dürfte. Ich durfte natürlich nicht ...
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Ich kann es gar nicht mehr sagen, ob ich es aus Spass nochmal probieren wollte, oder einfach leichtsinnig war und gedacht habe ich habe es doch unter Kontrolle. Eingetreten ist allerdings das komplette Gegenteil. Über die Jahre konnte ich mich irgendwie über Wasser halten, entweder ich hab Sachen verkauft, oder halt mal ein Monat die Miete ausgesetzt. Die Momente wurden immer häufiger, dass kein Geld mehr da war. Aber es hat mich geblendet, ich hab ja gesehen, dass die Kredite dennoch immer kleiner wurden. Bis Ende letztes Jahr, wo ich wieder zwei kleinkredite aufgenommen habe. Nun gehen 50% meines Lohnes allein für die Rückzahlung von Krediten drauf. Ein Kredit ist vollständig abbezahlt, nur kamen zwei wieder hinzu.
Wie dumm ich doch wieder in die Sucht geraten bin.
Nun gilt es mir eine Übersicht zu verschaffen. Ich habe nämlich den kompletten Überblick verloren. Am Dienstag habe ich einen Termin bei der Schuldnerberatung, ich hoffe, dass es mir hilft, wenn jemand anderes sich einen Überblick macht. Alleine würde mich das überfordern.
Ich muss von vorne beginnen, Schritt für Schritt in ein besseres Leben. Die Suchtberatung habe ich nun auch kontaktiert. Letztes Mal habe ich den Weg in die Abstinenz ohne eine SHG geschafft. Diesmal will ich auch da Hilfe in Anspruch nehmen.
Ich lasse der Sucht keine Chance mehr, Kontrolle über mich zu bekommen. Heute muss ich aufmerksam bleiben, fokussiert und optimistisch.
Danke für eure Kommentare
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Hallo Alex :)
Dass Du einen Rückfall hattest, ist nichts, was wir hier von uns selbst nicht kennen, und allgemein wird gesagt: Das gehört zur Suchtbekämpfung dazu. In der SHG, in der ich war, hieß es: Ein Rückfall ist ein Vorfall. (es ist also etwas vorgefallen, worüber gesprochen werden muss)
Deshalb ist gut, dass Du hier wieder geschrieben hast. Und gut ist auch, dass Du nicht bei 'Null' anfängst, sondern vorher schon abstinent warst (wie lange war das noch?).
So, ja, Du bist nun wirklich überschuldet. Das ist höchstens semi-gut. Denn dann war die Phase des Rückfalls lang und nicht auf 1 x beschränkt, wie das bei Vielen ist.
Wahrscheinlich hättest Du Dich bei einem großen Gewinn gar nicht geschert über 'Sucht', 'Forum', 'Hilfe', Offenheit ggb. Deiner Mutter, usw.
Das ist das eigentlich 'Schlimme'. Weil Du ja weißt, dass es eigentlich sehr gut ist, dass Du nicht gewonnen hast, genau aus o.g. Grund.
Sucht bleibt so und so Sucht. Ob zwischendurch Gewinn oder Verlust, ist schnurzegal.
Wo spiel(te)st Du eigentlich?? Im Onlinecasino oder in der Spielothek um die Ecke oder in einem staatlichen Casino??
Eines weißt Du: Niemand geht mit Gewinn da raus. Mittwochs gewinnst Du, Do/Fr ist alles weg, Schlag auf Schlag. D.h., selbst wenn Du gewonnen hättest und gerade dann, hättest Du verloren, weil Du nicht hättest aufgeben wollen.
Das ist das A und O, meine ich: Den Shit aufgeben. Ohne - das hast auch DU erfahren - lebt es sich viel angenehmer! Und 'Geld zählen' bleibt Dir im Alltag erspart.
In Deinen letzten Sätzen von gestern Abend ... :
Nun bin ich wieder hier, mir Energie zu holen, Inspiration und Hilfe.
Kann nicht mehr klar denken, nicht in den Spiegel schauen. Abgrundtiefen Hass empfinde ich im Moment.
Dienstag habe ich ein Termin bei der Schuldnerberatung. Habe Schulden aufgebaut ohne Ende, bin überschuldet. Der Kühlschrank ist wochenlang leer.
Woher soll man sich da noch die Kraft nehmen, um morgens aufzustehen? Wie sieht man das Licht am Ende des Tunnels.
... kommt Deine Trauer und Verzweiflung deutlich 'rüber.
Es werden sich Wege finden lassen, dass Du finanziell Stück für Stück wieder 'auf die Beine kommst'. Diese Zeit, möchte ich Dir gerne raten: Mach einen Haken an diesen ausbeuterischen Mist und lass' nicht mit Dir spielen ... so ist es nämlich auf der anderen Seite. Und die Anbieter, wo auch immer sie ansässig sind, haben durch diesen Job ein teures Auto, viell. eine Jacht, evtl. machen sie jährlich mehrfach Urlaub ...
Und denen willst Du Dein Geld hinterherwerfen? Warum?? Weil sie so schlau sind, Dich abzuzocken und sich dabei nicht mal die Hände schmutzig machen müssen, vielleicht in dunkle Geschäfte verwoben sind - und Geldwäsche betreiben??
Aaalsoo: Ich wünsch' Dir erst mal viel Kraft, dass Du jetzt richtige Entscheidungen triffst, und dass Du Hilfe zulässt und ... Dir ab und zu ein Eis gönnst :)) ... und vielleicht sollte Deine Mom manchmal auch ein Eis bekommen, so sehr, wie Sie für Dich da ist ... :)
Viele Grüße Rubbel
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Guten Morgen Alex,
ich habe mir jetzt extra ein neues Passwort schicken lassen damit ich dir antworten kann, ich lese hier eigentlich nur ausgelogged mit. :)
Zuerst einmal: Wie gut kann ich deine jetzige Situation nachvollziehen, kenne sie doch selbst von mir.
Meine "aktive Karriere" dauerte durchgängig von 2008-2020. Danach bis Stand heute habe ich immer wieder Rückfälle und kämpfe mich immer wieder raus.
Das Wichtigste und das will ich dir mitgeben: Was an einem Tag so düster aussieht wird am nächsten Tag schon besser sein. Das ist meine eigene Erfahrung. Ich bin kein Fan von Therapie-Sprüchen und so, aber dieses "die nächsten 24-Stunden" trifft auf mich den Nagel auf den Kopf. Nicht nur was die Abstinenz angeht, sondern auch das "Lichten" der scheinbar unlösbaren finanziellen Situation. Das alles wird natürlich Jahre nachwirken aber mit Transparenz deiner Umgebung gegenüber kannst du den Druck rausnehmen etwas verstecken zu müssen.
Deshalb wünsche ich dir viel Kraft zunächst einmal für heute. Du kümmerst dich ja auch um deine finanzielle Situation indem du dir Hilfe holst, das heisst du bist selbst aktiv und das ist nicht selbstverständlich in deiner momentanen Lage. Es spricht für dich.
LG
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Danke für eure Antworten, die tun mir auf eine gewisse Art und Weise verdammt gut, und holen mich ein Stück zurück ins Leben.
Vor meiner ersten Abstinenz habe ich an Automaten gespielt. Durch die Hilfe der Caritas wurde ich aber im Umkreis von 200 km auf 99 Jahre gesperrt. Seit dem Tag kam ich auch nie wieder auf die Idee, in eine Spielothek / Casino zu fahren. Bis zum heutigen Tag.
Als ich den Rückfall hatte, fing es mit Sportwetten an, die mich aber eher gelangweilt haben, und dann kamen die Scheiss OCs wo ich bis zum 12.07.2024 mein Geld verpulvert habe.
Habe mich bei mehreren auch schon über die Jahre sperren lassen, fand aber ziemlich schnell neue.
Am 12.07. habe ich dann durch einen Bonus, ohne Einzahlung, 3000 Euro gewonnen. Ich hab's nicht ausgezahlt, ich wollte mehr und war schließlich auf 0.
In dem Moment hätte ich einzahlen können, hatte noch 200-300 Euro. Ich habe es nicht gemacht.
Seit dem Tag habe ich nicht mehr gespielt.
Nun versuche ich nicht zu spielen, zu mindestens die nächsten 24 Stunden. Diese 24 Stunden haben mir bei der letzten Abstinenz auch geholfen.
Habe jetzt Mittagspause, muss heute Abend all meine Gläubiger zu Papier bringen, alle Schulden und monatlichen Belastungen, damit ich dies morgen bei der Schuldnerberatung durchgehen kann. Ich habe echt Angst davor, weil ich nicht genau weiss, wie viel es ist.
Wie sehr hat euch die Schuldnerberatung, sofern ihr eine gemacht habt, geholfen?
Schritt für Schritt in die richtige Richtung.
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Ich habe bezüglich Schuldnerberatung keine Erfahrung weil ich trotz der Spielsucht immer schon gut kalkulieren konnte und meinen "Schuldenstand" daher kannte.
Aber, auch wenn das in einem Spielforum sicherlich satirisch klingt:
Ich würde mir keine Gedanken über morgen und den genauen Schuldenstand machen - wir leben in einem Sozialstaat und die Summe wird sicher niedriger sein als in deinen schlimmsten Vorstellungen und höher als in deinen optimistischsten Hoffnungen.
Bei mir ist das katastrophalste am Spielen nicht das Geld, die Schulden. In der Sucht, im Rausch - da natürlich klar. Aber jetzt im Nachhinein? Die Zeit die ich mit Wetten, die Wetten verfolgen, neue Wetten raussuchen, Geld beschaffen etc. in jedem verdammten Tag verloren habe kriege ich nie wieder zurück.
Mir hilft es ungemein abstinent zu bleiben mich daran zu erinnern. Denn ich mache mir folgendes klar und so bleibe ich abstinent: Ich stelle mir einfach (Traumvorstellung) vor wie ich immer gewinne - lasse ich das dann etwa auszahlen? Nein, natürlich nicht, hab ich noch nie gemacht. Ist also selbst gewonnenes Geld Gift? Ja, denn es hat nur die Zeit verlängert in der ich nicht bei meiner Familie und Freunde war, abgelenkt im puren Stress.
Ich schreibe das nur weil deine Schuldenuhr auch wieder kleiner werden wird, die Zeit aber die du mit Dingen verbringen kannst die dir nachhaltig Spaß machen die hast du heute, jetzt und direkt!
LG
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Hi Alex!
Wieso läuft eigentlich gerade bei mir "Stand by me" ? :)
Habe mich bei mehreren auch schon über die Jahre sperren lassen, fand aber ziemlich schnell neue.
Wieso läuft
Zur Achtsamkeit gehört und zählt auch die Ehrlichkeit. Die vor Allem sich selbst gegenüber. Wenn ich mich in einem Casino sperre und mich im anderen anmelde, dann hat das nichts mit Kontrolle, Selbstschutz oder so zu tun ... dann ist das Selbstverarsche ... :)
Letztlich gewinnt hier dann immer die Sucht! Da gibt es auch keine Ausreden wie: Ich wollte nur den Bonus verspielen. Das ist, als würde ich in eine Spielhalle gehen, um einen Kaffee zu trinken. Der Kaffee ist teurer als der, der erst mal durch eine Affenverdauung durch muss, damit er den richtigen Flavour bekommt.
Ehrlichkeit zu sich selbst bedeutet sich im ersten Schritt Schutzmaßnahmen einzurichten, die auch wirklich schützen.
OASIS hast Du bereits gemacht ... nun ist eine Schutzsoftware dran, damit Du auch nicht mehr illegal spielen kannst. Hier könntest Du Dir selbst eine goldene Regel setzen: Keine Straftat unerlaubtes Glücksspiel mehr! Hole Dir jemanden ins Boot, der Dir die Schutzsoftware einrichtet und von dem Du Dir NICHT das Passwort geben lässt.
Aus dem Ärmel geschüttelt könnte ich Dir nun zwei Möglichkeiten nennen, wie Du JEDE Schutzsoftware umgehen könntest, doch wenn die Vertrauensperson hier und da nachschaut, ob die Software noch läuft und im BIOS alle Installationen von externen Laufwerke auch noch abgeschaltet ist, dann dürfte dies schon reichen, um Dich vor Dir selbst zu schützen.
Siehst Du aber ein offenes Scheunentor, dann gilt es dies sofort zu schließen! Lasse den Samen spielen zu wollen nicht erst wachsen, sondern merze ihn sofort aus.
Du warst bereits spielfrei. Du weisst, dass sich die Welt weiter dreht auch ohne Glücksspiel. Sind das nicht beruhigende Gedanken?
Wie sehr hat euch die Schuldnerberatung, sofern ihr eine gemacht habt, geholfen?
Wir hatten kürzlich eine Schuldnerberaterin im FAGS-Online-Cafè. Bei dem, was sie da alles erzählt hatte, ist Vieles möglich.
Schaue, was Du noch an Unterlagen sortiert bekommst und überreiche es dort. Bleibe entspannt ... schlimmer kann es ja nicht mehr kommen, oder?
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Ich hab die Schuldnerberatung nicht mehr in Anspruch genommen da ich bereits zahlungsunfähig geworden bin. Von meinem Gehalt blieb nur noch ein viertel, davon hätt ich nicht mehr leben können und bin daher in die Insolvenz... mittlerweile fast fertig :) Natürlich sind die Schulden schon wichtig, vor allem dann wenn bereits die Briefe ins Haus flattern. Es ist natürlich erstmal beängstigend wenn man das ganze Ausmaß schwarz auf weiß vor sich liegen hat. Allerdings kannst du dann für dich einen Plan erstellen wie es weitergehen soll. Parallel zur Suchtberatung....auf jeden Fall nicht ignorieren und den Kopf in den Sand stecken. Es ist nun mal jetzt so und die Zeit lässt sich nicht zurück drehen. Verändern geht immer, den Willen hast du bereits. Du bringst also die wichtigsten Voraussetzungen schon mit.
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Chaceur, ich danke dir von Herzen für deinen Beitrag. Ich musste ihn ein paar Mal lesen, weil da so viel drin steht, was mir erst jetzt so richtig bewusst wird. Die verlorene Zeit, lässt sich weder mit einer Schuldner- noch einer Suchtberatung wieder zurück gewinnen. Ich sehe mein Umfeld, wie es wächst, meine Freunde bekommen Familie, bauen Häuser, sehen ihre Kinder aufwachsen. Und ich, ich bewege mich nicht. Bedingt durch das Spielen, veränderte ich mich nicht im Leben. Und das ist doch schlimmer wie all das Geld, was verbraten worden ist. Ich trauere dem Geld hinterher, aber nicht der Zeit. Doch Zeit ist im Endeffekt das, was so kostbar ist. Ich danke dir wirklich für deine Worte.
Nun soll Schluss damit sein, in den paar Stunden außerhalb des Berufes wird jede Minute in was sinnvolles investiert werden, dazu zähle ich das Forum, die kommenden Beratungen und vor allem den Weg zu mir selber. Ich muss mehr in mich kehren, mein Ich wiederfinden.
Olli, gibt es auch eine Software fürs Handy? Ich habe nie am Computer oder Laptop gespielt, immer übers Handy. Ich möchte gerne jeden Hebel in Bewegung setzen.
Happy New Life, wie schwer war die Privatinsolvenz für dich und dein Umfeld? Wurde es akzeptiert von Familie, Freunden etc?
Ich wollte unbedingt nochmal schreiben, setz mich nun vor den Stapel Briefen, sortiere, schreibe auf. Ich will morgen vorbereitet sein, bevor ich zur Schuldnerberatung fahre.
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Versuche es mal mit Gamban, Gamblock, Betfilter, txnogame oder anderen ...
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Kann dich sehr gut verstehen, war bei mir genauso. Darüber nachzudenken was alle um dich herum geschafft haben und du nicht, hilft dir aber nicht weiter, es zieht dich maximal mehr runter. Ich hab mich nur noch im Bett verkrochen und wollte einfach nicht mehr. Jemand meinte dann ich soll mal eine Meditation versuchen. Hab davon ja nie was gehalten, aber ich wollts versuchen, weil man will ja was verändern. Tatsächlich hab ich mich damit eine halbe Stunde von allen schlechten was mir da passierte befreien können. Und es hat mir wirklich mehr als gut getan, vielleicht kannst du das für dich auch mal versuchen? Youtube ist voll damit. Einfach um den Kopf mal wirklich komplett frei zu kriegen und wieder ein bisschen Energie zu bekommen. Mir hat das mit der Inso nix mehr getan, meine Familie fands gut und stand hinter mir. Einen Tod musste ich halt sterben aber von allen Sachen die ich tun musste war das wohl das einfachste. Die Sucht beichten bei der Familie war schon ne andere Hausnummer.... ich finde du bist ja ziemlich reflektiert, du weißt bereits was du alles tun musst. Vielleicht kannst du dir auch mit der Zeit rausarbeiten woran es beim letzten Mal gescheitert ist. Um für die Zukunft gewappnet zu sein. Es wird alles noch dauern aber erstmal musst du dich selber wieder kennen lernen, deine Hobbys, Interessen, deine Ziele, wer du eigentlich bist...Hast du es deiner Mam dieses Mal eigentlich auch gesagt oder weiß sie noch nichts? Ich hoffe der Termin morgen läuft für dich gut und bin gespannt was du berichten wirst.
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Danke für den Tipp, werde es mal probieren mit der Meditation. Mal abschalten können, von allem, klingt gut.
Ne, meine mum weiss noch nichts, bin auch absolut nicht bereit, ihr jetzt schon wieder so dermaßen zur Last zu fallen. Klar, irgendwann werde ich es. Aber nicht heute. Erstmal muss ich das Chaos in meinem Kopf sortieren, wieder Fuss fassen in der Suchtberatung. Mit ihrer Hilfe werde ich das Thema dann anpacken.
Ich will mich aber jetzt auch nicht unter Druck damit setzen, es gibt genug Baustellen vorher. Erst wenn ich weiter bin, werde ich mich ihr öffnen.
Ich möchte es um Gottes Willen nicht aufschieben, aber momentan nutze ich in erster Linie die Möglichkeiten, die mir in meiner aktuellen Situation etwas leichter fallen.
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Guten Morgen!
Ach ja, der Alex ... der war immer schon schwierig. Wenn ich zurück denke, wie schwer ich an ihm zu tragen hatte. Ach, ja, "Ich", das bin ich, seine Mom! Dann lernte er das Krabbeln, doch der kleine Wonneproppen, der wollte partout nicht laufen. Also schleppte ich ihn wieder herum.
In der Schule lief es nicht so gut. Naja, als Mutter erhofft man sich ja am Liebensten einen Einstein. Doch das war er bei Weitem nicht. Alles lief immer irgendwie träge. Also bekam er Nachhilfe und so schleppte ich ihn schon wieder ... durch die Schulzeit.
Dann, endlich erwachsen, offenbarte er mir seine Spielsucht. Ist das zu fassen? Schon wieder hatte ich SEIN Päckchen zu tragen.
Gott sei Dank hat er die Sucht im Griff. Ich mache mir zwar Sorgen, doch sollte sie wieder losgehen, die Sucht, dann wäre er eine zu große Last für mich.
Liebe Grüße
Seine Mom
Das war Variante 1. Variante 2 folgt sogleich:
Hallo Ihr Lieben!
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Es ist schon etwas her ... 2021 muss es gewesen sein, da offenbarte sich Alex mir. Damals hatte ich schon mitbekommen, dass irgendwas nicht stimmen konnte. Wie sich herausgestellt hatte, war er spielsüchtig und tingelte durch die Spielhallen. Es muss eine schwere Aktion gewesen sein, sich mir zu offenbaren. Das Gespräch war geballt mit Emotionen. Was hatte er bloß erwartet? Dass ich ihn verstoße? Na klar hat er viel Mist gebaut, um seine Sucht zu finanzieren, Doch er ist doch mein Sohn! Wie könnte ich?
Die letzte Zeit war er wieder komisch. Zurückhaltend. So, als wolle etwas aus ihm hinaus ... und kann nicht. Ich werde ihm Zeit geben. Er wird schon auf mich zukommen. Doch es fällt mir schwer, das auszuhalten. Will er mich beschützen? Habe ich etwas falsch gemacht, weswegen er sich mir nicht anvertraut? Glaubt er etwa, dass er mir zur Last fällt?
Ich habe gehört, dass viele Süchtige erst einmal etwas vorweisen möchten, bevor sie sich öffnen. Ist das wahr? Wieso denn nur? Oder ist das vielleicht so ein Männerding? "Ich darf nicht schwach erscheinen, dann wäre ich ja kein echter Mann!" ? So ein Schwachsinn ... Wir leben doch nicht in einem Western aus den 50-ern und 60-ern.
Er braucht mir nichts beweisen oder vorweisen. Ich kenne ihn doch. Er ist mein Kind! Das wird er auch immer sein ... egal wie alt er ist.
Ich warte also ... und lasse mir nichts anmerken. Ganz ehrlich ... das ist eine Last! Aber er wird schon zu mir kommen ... irgendwann ... hoffentlich nicht zu spät. Das Warten ist schwer auszuhalten.
Mein Junge ... ich liebe Dich und das ist doch alles, was zählt!
Deine Mom
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Hallo Olli,
danke für deinen Beitrag, ich hatte Tränen in den Augen, als ich es gelesen habe. Ich verstehe, dass der Weg in die Abstinenz nur funktioniert, wenn man sich öffnet. Sei es hier, in der SHG oder bei Familie und Freunden. Ich bin am Anfang meines Weges, ich möchte mich nicht unter Druck setzen, und alles Mögliche in den ersten zwei Wochen in Bewegung setzen. Ich bin vorsichtig, versuche einen Schritt nach dem anderen zu setzen. Bis jetzt klappt es gut, ich werde es anpacken, aber niemals mehr alleine.
Die Schuldnerberatung war heute wieder ein wichtiger und richtiger Schritt. Es war mehr ein kennenlernen, aber es tat verdammt gut darüber zu reden. Ich habe sofort die Karten auf den Tisch gelegt und hab gesagt, dass ich spielsüchtig bin und deswegen in dieser finanziellen Misere bin. Es tat einfach gut, darüber zu reden.
Nächste Woche Montag habe ich einen Termin bei der Suchtberatung. Selbes Gebäude, anderer Raum.
Ich wachse an den Gesprächen, werde mutiger und gehe wieder einen Schritt weiter.
Liebe Grüße
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Hi Alex!
Du gehst Deinen Weg gerade zielstrebig und konsequent. Daran gibt es nichts zu meckern. ... Gar nichts!
Mir fiel eben nur auf, dass Du meintest, Du wärest eine Last. Also habe ich in Variante 1 ein wenig Dein Selbstbild eingebaut und in Variante 2 das Bild, was Deine Mom wahrscheinlich von Dir hat.
Es ist natürlich aus den Erfahrungen Vieler hier zusammengestrickt, doch ein paar Punkte müssen auch auf Dich zutreffen, dass meine Wort Dich so berühren.
Du wirst auch weiterhin das Richtige tun ... alles zu seiner Zeit!
Es gibt da so einen Spruch, der sich immer wieder bewahrheitet ... auch hier: Alles, was Du für Deine Genesung benötigst, das steckt bereits in Dir! Es muss nur hervorgekramt werden!
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Danke Olli,
du hast so Recht. Vieles hat auch auf mich zugetroffen und ich danke dir dafür, dass du mir das vor Augen geführt hast.
Ich möchte am Montag mit der Suchtberarterin besprechen, ob Sie einen Folgetermin oder folge Folgetermin mit einer weiteren Person begrüßen würde. Dann würde es mir vielleicht leichter fallen.
Möchte auch nicht zu weit ausholen, erstmal den Fokus auf den Termin Montag legen.
Habe gestern mein Gehalt überwiesen bekommen, in den letzen Monaten habe ich damit meine Sucht gestillt/finanziert. Diesmal keinen Gedanken daran verschwendet, habe zwei Monatsmieten überwiesen, in der Hoffnung, dass ich meine Wohnung behalten kann.
Ich bleibe am Ball
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Hi Alex!
Das Beste, was Du machen kannst, um die Wohnung zu behalten, ist zu kommunizieren!
Also spreche den Vermieter an. Wie viele Rückstände sind denn vorhanden? Gab es bereits Abmahnungen?
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Hallo,
ja habe ich gemacht. Hatte den Vermieter kontaktiert.
Ich habe jetzt keine Rückstände mehr, bis auf die aktuelle Mietzahlung. Auch da habe ich verhandelt, dass ich diese mit der nächsten Mietzahlung leiste.
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Hallo Alex,
du machst das richtig gut.
Geh deinen Weg konsequent weiter , dann kommt automatisch eins zum anderen.
Dafür alles Gute
Wolfgang
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Hi Alex,
auch von mir 👍
Was Dir passiert ist kann man gerne den Obergau nennen nach vielen Jahren der Abstinenz. Du hast 2017 geschrieben dass Du gerne anderen helfen willst und so makaber es klingt das machst du schon wieder auch wenn es zu deinen Lasten geht. Die Erinnerung dass dieser Mist lebenslang in uns lauert.
Aber nun nochmals zum positiven. Durch die Tatsache dass Du ja schon einmal am Boden gelegen bist und es geschafft hast wieder aufzustehen darfst Du positiv nach vorne schauen. Das merke ich persönlich wie aufgeräumt du schilderst was du jetzt alles Stück für Stück tust um die Kurve zu bekommen. Das nennt man Erfahrung. Ich bin mir sicher du schaffst das und ich drücke dir fest die Daumen. Den Faktor Lügen solltest Du trotzdem zeitnah ad Acta legen, genau genommen meine ich dein nahes Umfeld. Aber das weißt du selber. Jeder mögliche Druck muss weg. Ich rede hier nicht aus lange zurückliegenden Zeiten sondern von demnächst 21 Monaten ohne diesen Mist. Also noch eine frische Erinnerung.
Alles Gute für dich
Roy
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Hi Alex!
Prima!
Bitte denke dran ... 2 Monatsmieten Rückstand = fristlose Kündigung!
Dabei wäre es doch wirklich super, wenn Du die Wohnung halten könntest, nicht wahr?
Die nächsten Zahlungen MÜSSEN also sein und danach darf selbst eine Monatsmiete nicht mehr ausbleiben! Verinnerliche das als eine goldene Regel für Dich!
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Hallo zusammen,
heute vormittag habe ich mir vorgenommen, mit dem Joggen anzufangen. In meiner Abstinenz, hat mir das Joggen sehr geholfen, um den Kopf frei zu bekommen und mich auszupowern. Ich bin dann doch nicht joggen gegangen, weil es den ganzen Vormittag geregnet hat. Nun dachte ich mir, wie nutzt du nun die Zeit.
Ich habe mich ins Forum eingeloggt, habe mir Zeit genommen und ein paar andere Beiträge gelesen. Schnell sind 2-3 Stunden vergangen. Mir ist ein Muster aufgefallen, welches ich auf mich gut übertragen kann. Das Muster ist bei vielen ähnlich. Man beschließt, aus verschiedenen Gründen, mit dem Spielen aufzuhören, und baut sich seine eigene Seifenblase auf. Keine Seifenblase hat die gleiche Größe, der eine hat eine ganz kleine, der andere eine größere und der dritte eine riesige. Was nun jedoch bei allen gleich ist, alle befinden sich in der eigenen Seifenblase und lassen es meistens nicht zu, dass andere durch Input, Erfahrungen, Meinungen oder Tipps, dafür sorgen, dass die Blase größer wird. Man fühlt sich schliesslich sicher in seiner eigenen Blase, man redet sich ein, dass diese Blase nicht platzen kann. Doch früher oder später kommt die Nadel (der Suchtdruck, die Langeweile, die Not, die Gewohnheit etc) diese Nadel hat viele Namen, bei jedem einen anderen. Und dann reicht ein kleiner Pickser, und dann platzt diese Blase. Auch ich habe diese Blase gehabt, oft konnte ich die Nadel abwehren, doch schließlich platze auch meine Blase. Nun sitze ich hier und stelle mir die Frage, was ich tun kann, um die Nadel abwehren zu können. Die Nadel wird es immer geben, es wird allerdings immer die Möglichkeit geben, die Nadel von der Blase weg zu halten. Die Erkenntnis, die ich für mich nun durch diverse Beiträge und auch durch meine eigenen gewonnen habe ist, dafür zu sorgen, dass die Blase immer größer wird, heißt die Blase immer mehr zu füllen, damit Sie wächst. Je größer sie ist, umso wichtiger ist es, sie zu beschützen. Mag sein, dass es eine blöde Metapher ist, aber für mich ungemein hilfreich.
Wie gerne wollte ich euch heute dem ein oder anderem einen Post da lassen, aber dann dachte ich mir, was willst du schon groß an Tipps geben, du bist selber durch einen Rückfall in ein tiefes Loch gefallen. Du selber hast deine Blase platzen gelassen. Eine ziemlich grosse Blase in meinen Augen.
Dies sind nun meine Gedanken, die mich heute begleiten. Ich überlege im Moment, wie ich meine Nadel, die zum platzen der letzten Blase geführt hat, nennen soll. Mir fallen viele Namen ein, Leichtsinn, Dummheit, Sicherheit, etc. Diese Namen muss ich mir in eine Liste schreiben, damit ich gewappnet bin, wenn ich diese wieder im Kopf rumschwirren habe.
In Zukunft möchte ich anderen auch durch Denkanstöße und Erfahrungen helfen, im Moment fühle ich mich allerdings noch nicht bereit dafür, da ich zuerst an mir selber arbeiten muss.
Gruss
Alex
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Wie gerne wollte ich euch heute dem ein oder anderem einen Post da lassen, aber dann dachte ich mir, was willst du schon groß an Tipps geben, du bist selber durch einen Rückfall in ein tiefes Loch gefallen. Du selber hast deine Blase platzen gelassen. Eine ziemlich grosse Blase in meinen Augen.
Hi Alex!
Also ich meine auch ... wie kannst Du Dir anmaßen überhaupt darüber nachzudenken, dass ausgerechnet Du anderen Leuten Tipps geben könntest ... echt jetzt? :)
Alex ... jeder von uns hat seine Lebenserfahrungen und keine davon ist mehr oder weniger wert. Schreibe, wenn Du schreiben möchtest und schweige, wenn Du nichts zu sagen hast.
Gerade wenn Du schreibst, dann solltest Du den Blickwinkel ändern ... Du hilfst zwar auch den anderen, doch vorrangig hilfst Du doch Dir selbst. Das Schreiben hilft Dir Dinge zu realisieren, zu verinnerlichen und das alles auch noch mal zu verfestigen.
Also schreibe drauf los ... wie der Teufel ... :)
Schönes Beispiel mit der Blase ... ein Psychologe sagte dazu mal: "Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Realität!"
Selbst jetzt, wo wir über die Blasen schreiben, sitzen wir jeder in einer.
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Hallo Alex,
Ich finde das mit der Blase total Klasse, allerdings mit der Nadel,... hm,...
Deine Selbstzweifel sind meiner Meinung nach unbegründet, vor nicht allzulanger Zeit schrieb ich mal "wenn nicht WIR, wer denn dann" ?
Ich finde, auch wenn man sich selber nicht daran hällt hier und da - DAS ist meiner Meinung nach ebend ein anderes Thema- Wer kann denn die besten Tipps geben ? Wir,...
Ich habe bist heute kein eigene Girokarte (seit 5 Jahren ?, kurz mal versucht, ging schief im Oktober also wieder abgegeben) und bekomme nach wie vor auf Nachfrage 5 Euro "Taschengeld" die Woche weil ich auch nicht mehr brauche, wenn gleich mein letzter Rückfall im Oktober war, Meiner Meinung nach hat das eine was man selbst nicht schafft nichts mit dem anderen nichts zu tun was man raten kann.
Was die Blase betrifft, das Leben besteht nun man aus auf und abs, irgendwie muss "man" es hinbekommen so zu Leben das es funktioniert und das man in der Lage ist druck auszuhalten oder ebend auch Rückschläge; dafür gibt es ebend zahlreiche Hilfsmittel; wenn man von einer "Blase" spricht so ist es doch im Grundsatz schon zum "scheitern" verurteilt denn egal ob mit oder Nadel - Eine Blase platzt irgendwann wenn sie zu groß wird, so meine Gedanken dazu...
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Heute war es so weit, ich hatte um 11 Uhr den Termin bei der Suchtberatung. Ich bin früh genug hingefahren, damit ich noch ein paar Minuten im Auto verbringen konnte. Es war sehr schwer, aber ich habe es durchgezogen. Die Sitzung ging eine Stunde lang, ich erzählte viel von mir und meiner Vergangenheit. Im Nachhinein fühlte ich mich tatsächlich befreiter, aber dennoch total fokussiert.
Es war mehr ein kennenlernen, aber eine wichtige Erkenntnis habe ich in dieser Stunde gewonnen. Darauf möchte ich jetzt hier nochmal zurückgreifen. Und zwar, hatte mich die Dame gefragt, was der Auslöser war, wieso ich wieder gespielt habe. Ich kann mich genau daran erinnern, es war eine gemütliche Pokerrunde mit ein paar Freunden, wir haben mit 50 Euro Einsatz ein Turnier gespielt, was über mehrere Stunden ging. Als ich Zuhause ankam, mit 50 Euro weniger im Geldbeutel, beschloss ich dieses Geld wieder zurück zu gewinnen, und meldete mich in einem OC an.
Es geht nicht um die 50 Euro, sondern dass ich um Geld gespielt habe. Ich habe in dieser Stunde begriffen, dass ich nie wieder um Geld spielen kann, sei es Poker, maumau oder sonstiges.
Am 12.07. wollte ich Geld abheben, doch mein Konto war gesperrt obwohl Guthaben vorhanden war. Ich bin an den Schalter und habe die Bankberaterin gefragt, weshalb ich kein Geld abheben kann. Nach einem kurzen Blick sagte sie, es würde ihr Leid tun, das könnte sie nicht sagen, ich solle mich doch bitte kurz setzen. Nach 10 min kam eine andere Beraterin und bat mich mitzukommen. Wir sind in ihr Büro gegangen und mir wurde die Frage gestellt, warum X Transaktionen auf ein ausländisches Konto überwiesen worden ist. Ich war in einer Schockstarre und habe die Welt nicht mehr verstanden. Ich habe mich gefühlt, als wäre ich mit einem Bein im Knast. Ich habe gelogen, habe gesagt, es wären Aktien, die ich im Ausland erworben habe. Das Thema war schnell vom Tisch, mein Konto wurde wieder freigeschaltet, aber es hat in mir etwas bewegt. Ich habe mich geschämt, habe mich ertappt gefühlt, und an diesem Tag entschieden, aufzuhören. Bis heute.
Wir haben direkt einen Folgetermin ausgemacht, am selben Tag habe ich auch nochmal den Termin bei der Schuldnerberatung. Es sind ein paar Wochen bis dahin, aber ich weiss was zu tun ist, bis dahin. Wach und aufmerksam bleiben, ich muss mich immer mehr mit mir beschäftigen, die Lücken füllen, wo ich sonst gespielt hätte. Und niemals das Ziel, abstinent zu bleiben, vernachlässigen.