Glücksspielsucht => Glücksspielsucht Allgemein => Thema gestartet von: winnetou1 am 20 Juni 2007, 09:25:51

Titel: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: winnetou1 am 20 Juni 2007, 09:25:51
Ist es bei anderen auch so?

Ich habe das Gefühl das die Sucht aus mir einen negativ Denkenden Menschen gemacht hat. Wenn ich mir meine Vergangenheit anschaue, sehe ich nur das Negative. Was aber ja nicht so war, denn es gab ja auch vieles Positives, aber dem schenke ich keine Beachtung.
Genauso ist es wenn ein Tag vorbei ist, 99% des Tages war positiv, 1% war negativ, ich ziehe mich mit dem 1% so runter das für mich vom Gefühl her der ganze Tag sch…. war.

Anderes Beispiel aus dem Meeting, wenn Freunde berichten, auch dort ziehe ich mir nur das Negative aus den mitgeteiltem. Ich habe das Gefühl das positive prallt so von mir ab.

Oder die Beiträge in Foren, auch da ziehe ich mir erst das negative raus. Finde ich etwas, fällt die Person bei mir durch.
Morgens wenn ich im Spiegel schaue sehe ich nicht die schönen Seiten an mir, ich sehe nur das was mir nicht gefällt.

Meine Frage, wie kann man Lernen positiv zu Denken??

Gruss
winnetou
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: Marzipine am 20 Juni 2007, 10:10:25
Moin winnetou,
wo hast Du die Feder im Haar  ;D. Als ich unten war, habe ich auch alles negativ gesehen, Depris. Vielleicht leidest Du auch unter Depris, da kann man ja Abhilfe schaffen. Nach meiner Therapie wurde ich immer fröhlicher und positiver. Klar habe ich heute auch noch Durchhänger, na ja liegt vielleicht auch am Alter, da haben die Frauen so etwas ab und an  ;). Nein ich suche mir heute das Positive. Mein Leben ist biologisch gesehen über die Hälfte rum und ich will leben winnetou. Vielleicht hast Du vieles noch nicht verarbeitet. Versuche es einfach. Kauf Dir einen schönen Haarschmuck (Feder) nein das war jetzt ironisch gemeint. Falls Du nicht arbeiten musst, gehe schwimmen oder irgendwo einen Kaffee trinken. Sage Dir ich bin ein gesunder Mann, habe keinen Krebs usw.. Sport befreit auch die Seele. Gehe joggen, Radfahren nur nicht so viel grübeln. Irgend etwas muss es doch geben, worüber Du lachen kannst. Du bist Tierlieb, besuche einen Zoo. Du weißt es ja selber, dass Du Dir das Negative suchst, dann stell es ab.
Einen schönen sonnigen Tag wünsche ich Dir.
P.S.: Wir haben mit unserer Spielsucht doch genug zu tun ....
LG Martina
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: andreasg am 20 Juni 2007, 10:12:48
Hallo Jürgen,
wenn ich Deinen Beitrag lese fallen mir meine geschriebenen  Inventuren ein. Selbstanklage bis zum Erbrechen. Wenigstens zwölf Seiten lang.
Gut, ich habe diese Inventuren geteilt und ich habe sie zerrissen, weil ich ja nun einmal ein zerrissener Geist bin. Aber, dieses hinter sich zu lassen ist doch so schwer. Also, gerade hier im Forum ein Posting einzustellen: "Was haste wieder für nen Quatsch geschrieben, und wolltest doch tiefgreifende ethische Werte übermitteln. Aber gerade da gehen ja die Finger scheinbar eigenmächtig über die Tastatur, kein Blick auf die "Vorschau," gleich "Schreiben" damit ich den Quatsch nicht wieder verwerfe...
Aber doch ist es so in mir.
Und so manchmal gefällt es mir, was ich einsetzte, manchmal fühle ich, das ist ein Herzenswunsch.
Gerade Winnetou , Du öffnest mir so ein Herzenstürchen. Vielleicht gerade das auf Augenhöhe.
Hast Du Dir Heute schon ins Gesicht geschlagen;
Hast Du Heute schon Dein Gesicht gestreichelt?
Ich weiß, daß Du den Wert dieser Fragen kennst und ich denke, daß ich Dir von mir schreiben kann:
a. Ich kann das Heute sein lassen;
b. gerade eben, damit ich nicht vergesse, daß ich ein von Gott geliebtes Kind bin.
Nur die Positive Zuwendung kann ich, kannst Du üben.
Ich freue mich auf ein feines Lächeln.
Schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: winnetou1 am 20 Juni 2007, 11:24:07
Guten morgen ihr zwei,

@marzipine, mit dem das ich unter depri leide magst Du Recht haben. Bloß wie bekomme ich es auf natürlicherweise weg? Ich will keine Tabletten nehmen aus Angst vor einer weiteren Sucht. Ich habe vor 2 Jahren ein Erlebnis gehabt, das mir zu Denken gab. Ich bin aus extremen Angstzuständen zum Hausarzt gegangen. Er verschrieb mir Tabletten, die auch sofort geholfen haben. Ich habe 1 Wochelang diese Tabletten zu mir genommen, und ich habe noch nie so Seelenruhig geschlafen. Nach einer Woche landeten die Tabletten im Müll, weil ich mir sagte das kann es nicht sein das Du Tabletten brauchst um Dich wohl zufüllen.

Mit der Feder das lasse ich lieber *grins*. Bin doch schon etwas älter!

Tierlieb?! Da ist einiges im Widerspruch bei mir. Wenn ich keine Sucht auslebe, sind meine Tiere und Pflanzen das wichtigste(ich habe mein Zoo zuhause). Aber andersrum wenn ich meine Sucht auslebte, habe ich meine Tiere völlig vernachlässigt. Bin ich dann Tierlieb?

Kaffee trinken gehen oder Schwimmen gehen das ist auch so eine Sache. Wenn jetzt jemand kommt und sagt komm Jürgen wir gehen Schwimmen, bin ich sofort dabei. Alleine fehlt mir der Mut. Ich fühle mich unwohl, wenn ich alleine irgendwo sitze und cafe trinke.
Bin schon schwierig!!!

@andreas, ich glaube ich schlage mir ständig ins Gesicht. Das hängt wohl noch mit meiner Kindheit zusammen. Wenn man nur Schläge bekommt, hält man das später vielleicht für Liebe!?

Gruss
winnetou

Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: Marzipine am 20 Juni 2007, 11:43:26
Hallöchen winnetou,
ganz ehrlich, welche Sucht willste denn ausleben? Leb doch einfach. Wieso brauchst Du jemand der mit Dir schwimmen geht oder etwas unternimmt ??? Du bist doch groß  8). Das ist eine faule Ausrede, wenn Du wírklich schwimmen gehen willst, dann gehst Du einfach, man trifft immer Leute. Ich liege am Sonntag auf meiner Terrasse und genieße die Sonne, meine Blumen und meinen Hund. Plötzlich habe ich das Bedürfnis, ich muss unter Menschen, ja dann mach ich das. Ich schwinge mich auf mein Fahrrad u. fahre entweder zum See oder ins Schwimmbad. Weißte kleine Kinder nimmt man an die Hand aber keine winnetous. Lass Dich nicht hängen und steigere Dich nicht in Depris wegen Süchte. Mein Leben war die letzten Jahre echt beschissen und ganz schlimm, aber ich habe dazu beigetragen, verstehst Du das? Außerdem wenn Du nichts unternimmst lernst Du auch keine netten Leute kennen, die Dich dann anrufen und sagen hey winnetou was machen wir heute!
Habe ich Dich aufgebaut :D ;) ;D!
LG Marzipine
P.S.: Weißt Du warum ich mich Marzipine nenne, 1. ich heiße Martina und 2. ich liebe Marzipan und die Ostsee - Passt gelle -  ;)
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: winnetou1 am 21 Juni 2007, 07:20:54
Hallo Martina,

als faule Ausrede würde ich das nicht bezeichnen. Das ist das Ergebnis aus über 30 Jahre süchtigen Leben. So wie Du es bei Dir beschreibst, spontan unter Menschen gehen, das habe ich nie gemacht. Ich bin spontan Spielen gegangen oder ich habe mir Mut angetrunken und bin dann ab in die Kneipe. Laut Personalausweis bin ich schon groß, das ist aber auch alles. Ich fange jetzt erst an das laufen zu lernen. Oder anders gesagt ich fange noch mal an. Ich bin ja 2000 schon mal an diesem Punkt gewesen. Leider bin ich nach 18 Monaten wieder umgefallen.

Gruss
winnetou

Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: Marzipine am 21 Juni 2007, 08:54:18
Moin winnetou,
dann auf ein neues!!!!!!!!! Wollte Dich auch nur ein wenig aufmuntern. Bin heute schei.........  drauf. Musste mich drei Mal umziehen, mein Hund hat sich geweigert Häufchen zu machen und jedes Mal wenn ich einen neuen Anlauf unternahm, kam der dicke Regen  :'(.
Gruss Marzipine
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: andreasg am 21 Juni 2007, 09:03:44
Guten Morgen ihr beiden,
bei uns ist es betrrübt, das Wetter, sonst geht es mir gut. Bin ein wenig aufgeregt, werde an meiner ersten Messe - als Aussteller teilnehmen, Heute. Eine Dialogmesse für mittelständische Unternehmen. Und ich als Hartz IV Betroffener dabei ... NaJa, bin ja irgendwo in der Existenzgeründung.
Hast ein tolles Bild eingestellt, Jürgen, siehst Du sehr positiv aus. Schau an!
Und Martina, viel Sonnenschein auf euren Wegen!
Werde Euch gerne berichten, wie die Messe verlaufen ist.
Schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: Marzipine am 21 Juni 2007, 10:13:43
Moin Andreas,
ja bitte berichte über den Messeverlauf. Ich frage mich wo die ganze Leute in diesem Forum geblieben sind????????  8) Vielleicht Urlaubszeit?
Schön, dass es Dir gut geht, mir eigentlich auch, wenn bloß nicht dieser blöde Regen heute morgen gewesen wäre  >:(.  Ich bin so ein Gewohnheitsmensch, aufstehen, Kaffee aufsetzen, auf die Terrasse stürmen u. eine rauchen. Dann ins Bad duschen, Hund schnappen Gassi gehen, Kaffee trinken u. dann ab zur Bahn. War heute aber nicht drin  :-\ Na ja jetzt wird meine Laune schon wieder besser.
Viel Erfolg bei der Messe
VG Marzipine
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: winnetou1 am 21 Juni 2007, 10:42:36
Guten morgen ihr zwei,

Hast ein tolles Bild eingestellt, Jürgen, siehst Du sehr positiv aus. Schau an!

Hmm, mit so einer Aussage von einem Mann kann ich ja gar nicht umgehen. Ist genauso wie mit Umarmung von Männern, fühle ich mich total komisch mit. Obwohl das ja in vielen Kulturen normal ist. Dankeschön, sieht ja keiner meine Verlegenheit.
Viel Spaß und Erfolg bei Deinem Messetag, ich bin auch neugierig auf Dein Bericht. Ich habe gleich einen Termin beim Amt. Ärger ist vorprogrammiert, weil ich keine Bewerbungen für letzten Monat habe. Aber das ist Thema in meiner Therapiestunde Heute Nachmittag.

Liebe Martina ich schicke dir Mal ein paar Sonnenstrahlen aus meinem Herzen. Die normale Sonne ist hier in Bremen Heute auch bisher nicht verhanden. Aber dafür ist die Luft Heute viel angenehmer wie Gestern.

Liebe Grüße
winnetou
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: Marzipine am 21 Juni 2007, 12:54:00
Bremen, d.h. Du hast bestimmt einen Leuchtturm in der Nähe. Ich beneide Dich. Ich bin zwar Ostseefan aber diese Seite hat auch was. Du hast eeeeeeeeeees gut winnetou. Drücke Dir die Daumen bei der Arbeitsuche.
Bis dann Marzipine
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: winnetou1 am 21 Juni 2007, 18:11:35
Hallo Martina,

Bremen Leuchtturm? Nö, die Nordsee ist leider etwa 100 km von mir entfernt. Hier wo ich wohne gibt es zwar viele beleuchtete Türme, wir nennen die aber Hochhäuser.  ::) ::) ::)

Mein Termin beim Arbeitsamt lief sehr positiv, keiner hat mir den Kopf abgerissen. Ich habe es dort ehrlich gesagt dass ich es alleine nicht hinbekomme mit den Bewerbungen. Ab nächste Woche nehme ich einmal pro Woche an einem Kursus Teil, wo man mir dabei Hilft. Ich hoffe dass ich dadurch endlich Arbeit finde.
Meine Therapiestunde ging auch überwiegend in der Richtung. Nur zum Ende hin begann meine Therapeutin ein neues Thema. Sie fragte mich ob mir Menschen egal wären. Und warum sich die Menschen von mir immer nach kurzer Zeit abwenden. Meine Erklärung war, weil ich glaube das viele meine direkte Art nicht vertragen. Nun kann ich es kaum abwarten bis zur nächsten Stunde. Weil das ist auch ein Thema wo ich mir schon oft Gedanken drüber gemacht habe.

Liebe Grüße
Winnetou

PS: Danke Martina fürs Daumen Drücken!!!!

Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: ThomasHH am 21 Juni 2007, 19:34:20
Zitat
Und warum sich die Menschen von mir immer nach kurzer Zeit abwenden. Meine Erklärung war, weil ich glaube das viele meine direkte Art nicht vertragen.

Direkte oder verlogene Art? Ich möchte dich nicht angreifen Jürgen, aber du wurdest schon von zwei anderen Foren gebeten zu gehen. In einem wurde zwar nach zwei Jahren anhand deines bettelns das Hausverbot aufgehoben welches aber in einem anderen Forum neu gilt. Man muss nur in die Vergangenheit gehen und deine alten Beiträge lesen. Du beleidigst dort Menschen teilweise bis unter die Gürtellinie und sich dann als Opfer hinzustellen ist kein Kunststück. Im Internet finden sich immer neue Opfer die dich als missverstanden lesen werden. Bis sie dich besser kennen lernen.

Ich würde dich auch nicht mögen, wenn jeder Furz den ich schreibe verschicke oder sage von dir kopiert und gespeichert wird. Vor was hast du Angst Jürgen? Wieso schmiedest du ständig Intrigen und versuchst Menschen aufzuwühlen? Wieso nutzt du dein Forum um Menschen anzugreifen? Fühlst du dich dadurch stark? Geht es dir danach besser? Bestimmt nicht, denn seit Jahren schreibst du in immer wieder neuen Foren eigentlich die selbe Geschichte. das sich in all den Jahren nie was bei dir geändert hat. Menschen wenden sich von dir ab weil du ihnen ungeheuer und unehrlich vorkommst. Ich kenne den Unterschied zwischen ehrlicher Meinung und Beleidigung. Komisch, dass die die wirklich ihre ehrliche und manchmal harte Meinung anderen gegenüber äußern nie ein Hausverbot erhalten haben.

Apropo im grünen Forum hast du behauptet, ein Forum wegen dem Schnickschnack verlassen zu haben (in Wahrheit hast du Hausverbot erhalten). Komisch dieses Forum hier hat auch Smileys und Sterne doch du hast dich hier wieder neu angemeldet. Bin gespannt was noch so von dir kommt. Amüsant ist es alle male.

@ Martina: Der Tag wird kommen, wie damals 2005 bei Janina und du wirst es bereuen so lieb zu ihm gewesen zu sein. Doch wie du selber sagst, jeder muss seine Erfahrung mit anderen Menschen machen. Viele haben das schon hinter sich.

Gruß
Thomas

@ Jürgen: Solltest du dich wirklich mal zum positiven wenden und aufhören immer zu weinen, man mag dich nicht, man wendet sich von dir ab, man versteht dich nicht, man will keinen Kontakt mehr zu dir, man belügt dich sondern endlich kapieren dass Menschen nur auf deine Art reagieren, wirst auch du sehen wie wunderbar das Leben sein kann. Es mit seinen Tieren zu teilen ist schön, aber wäre es nicht schöner auch mal wieder eine Partnerin zu haben ohne ständig mit diesem Misstrauen zu leben? Du zerbrichst dir zu sehr den Kopf über andere, ob sie eine Forumsucht, Internetsucht, etc., haben. Mach dir lieber solche Gedanken über dich und helfe dir und nicht anderen. Danach bist du schon einen gewaltigen Schritt weiter in deinem Leben.
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: winnetou1 am 21 Juni 2007, 19:49:07
so ein Kinderkram zu Ignorieren ist viel gesünder!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: winnetou1 am 21 Juni 2007, 20:55:56
Hallo claus,
ehrliche Kritik? Soll ich jetzt lachen? Über die Hälfte von dem was er schreibt, ist nicht so gewesen. Und ich habe keine Lust mich auf soetwas einzulassen. Hier ist weder das grüne noch das andere Forum. Martina ist schon 18 und kann selbst entscheiden. Ich werde mich hier auf keine diskusion was andere Forum betreffen mehr einlassen. Ist schon komisch das er nicht auch andreasg vor mir warnt.*lach*

Liebe Grüße
winnetou
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: Marzipine am 22 Juni 2007, 08:20:17
Moin Winnetou,
musste mich jetzt einmal durchlesen. Siehste den Schritt zum Arbeitsamt hast Du jetzt hinter Dir. Eine Bewerbung richtig zu formulieren und aufsetzen, ist ja auch nicht so einfach. Die Arbeitgeber picken sich immer die Besten raus, können sie ja auch bei der hohen  Arbeitslosenzahl. Wenn Du jetzt Hilfe bekommst, ist doch super. Das wirst Du schon schaffen. Ich arbeite heute bis 14.00 Uhr und dann verreise ich über das Wochenende. Bin am Montag wieder im Forum.
Ein schönes Wochenende und Kopf, lass Dich nicht unter kriegen.
VG Martina


@Hallo Thomas,
sage mal bist Du Hellseher oder möchtest Du mir irgend wie Angst machen? Was heißt - so lieb -. Ich bin freundlich zu jedem, wenn mir Freundichkeit entgegengebracht wird. Was hast Du für ein Problem?
" Der Tag wird kommen, wie damals 2005 bei Janina und du wirst es bereuen so lieb zu ihm gewesen zu sein. Doch wie du selber sagst, jeder muss seine Erfahrung mit anderen Menschen machen. Viele haben das schon hinter sich."
Marzipine
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: andreasg am 22 Juni 2007, 09:01:16
Hallo ihr Lieben,
habe gerade versucht mein Bild hier einzustellen, bin verkleidet, professionellesBild, schon von Frühjahr 2001 , aber mein Bild.
So ähnlich laufe ich auch auf der Messe herum.
Werde mich daszu noch weiter äußern, denn im Augenblick kann ich noch wenig dazu sagen.
Es ist aber immer gut lebendige Beziehungen zu haben . Wenn ich im Kontakt mit anderen bin, geht es mir ja gut, aber...
Ich glaube aber die Sicherheit wächst mit dem Mut sich unbequemen Dingen zu stellen.

@jürgen, wenn Du auf der Negagationsschiene bist, schmeiß Dich in Anzug und Krawatte und führe geschäftliche Gespräche.
Wech mit "alten Ängsten" wech mit der Angst vor Unverstandenheit, mit Angst vor Tiefschlägen, wech mit der Angst vor Menschen..
Ein herber Rat - Schlag Richtung negativem Denken und Handeln.
Genieße den Tag.

So nun auf zu den anderen Krawattenträgern.   Schöne Frauen laufen auch auf soner Messe rum und ich freue mich gerade hier unbefangen aufzutreten.
Schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: Marzipine am 22 Juni 2007, 09:22:46
Manno ich glaubs einfach nicht,
Andreas bin ich zu doof oder was  ::), ich will auch ein Bild von mir hochladen und schaffe es nicht. Bitte hilf mir; was muss ich genau tun?
VG Marzipine
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: Jörn am 26 Juni 2007, 17:56:08
@ Jürgen

Ich kenne das Gefühl ganz genau. Als ich aufgehört hatte zu spielen, verfolgte noch das Miese Gefühl immer noch, dass ich mir manches mir selber nicht Wert wäre. Selbst heute erlebe ich Dinge, die ich nicht versuchen brauche zu kontrollieren, weil es Erlebnisse sind, die ihre eigene Dynamik haben. Es gibt genügend Brennpunkte und Gegebenheiten worüber ich auch einfach machtlos und ohnmächtig den gegenüberstehe. Wenn es Fehler sind, sollte es schon selbstverständlich sein, dass diese ich bei mir selbst erst mal suche. Aber was mache ich, wenn ich mir zu tausend Prozent sicher bin, dass es nicht immer unbedingt immer an mir liegt ? Was ist daran Positiv, wenn andere durch irgendwelche Missverständnisse mich jemand/e versucht ans Kreuz zu schlagen ? Es könnte ebenso irgendwelche andere Umstände oder Situationen geben, wo ich mich auch frage, ob da noch ein Plätzchen frei für mich wäre. Meistens ärgere ich mich über mich selbst, wenn ich aus Selbstlosigkeit anderen den Vortritt lasse, nur wegen den Friedens wegen. In ein anderen Posting hatte ich das schon einst erwähnt, dass alle Materielle, was ich mir von Zeit zur Zeit gönnen konnte, nur weil ich spielfrei bin, nur ein billiger Trost dafür war/ist, dass es mir moralisch um so mehr Scheiße geht.

Um ein anderes Beispiel zu nennen, wenn es damit ein bisschen einleuchtender wird, dass ich kein Freund von Geschenken bin. Ich kann es nicht annehmen. Oder für Liebe empfänglich zu sein, hätte ich auch große Zweifel bei mir, weil ich immer auf mir selbst eifersüchtig war, wenn ich neben mir stand und mitbekam, dass ich heiß und innig eine Frau abknutschte. Das ist doch absolute Wahnsinn und nicht normal.

Ich muss erst zur Erkenntnis kommen, dass ich sagen von mehr und mehr sagen muss, dass ich es doch mir wieder Wert sein soll. Wenn ich diesen Absprung nicht schaffe, frage ich mich, wie lange ich noch spielfrei bleibe, oder ich brauche eine ergänzende Therapie dafür, dass ich auch mal Sachen annehme, egal welcher Art, und egal welcher Natur diese sind.   
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: winnetou1 am 26 Juni 2007, 18:49:02
Zitat
Aber was mache ich, wenn ich mir zu tausend Prozent sicher bin, dass es nicht immer unbedingt immer an mir liegt ? Was ist daran Positiv, wenn andere durch irgendwelche Missverständnisse mich jemand/e versucht ans Kreuz zu schlagen ?

Hallo Jörn,

Ich komme gerade von meiner Therapie und das war u.a. Thema Heute. Auch wenn ich mir zu 100 % sicher bin das etwas anders war, muss ich Loslassen. Ich muss es dem anderen teilen und alles Weitere ist nicht mehr unter meiner Kontrolle. So etwas viel mir in der Vergangenheit schwer wenn ich im Recht war, wollte ich auch immer mit aller Macht mein Recht durchsetzen.
.
Das was Du mit Martina die letzten Tage hattest habe ich auch angesprochen, weil ich beide Seiten selbst schon erlebt habe. Ich habe an anderer Stelle schon geschrieben dass ich sehr Direkt bin und meine Empfindungen immer ausspreche.
Das ist okay solange ich damit niemanden verletze. Und das habe ich bisher anders gesehen. Aber ich lebe ja um zu Lernen!

Liebe Grüße
Jürgen
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: Jörn am 27 Juni 2007, 22:28:45
Ich komme gerade von meiner Therapie und das war u.a. Thema Heute. Auch wenn ich mir zu 100 % sicher bin das etwas anders war, muss ich Loslassen. Ich muss es dem anderen teilen und alles Weitere ist nicht mehr unter meiner Kontrolle. So etwas viel mir in der Vergangenheit schwer wenn ich im Recht war, wollte ich auch immer mit aller Macht mein Recht durchsetzen.

@ Jürgen

Mir geht’s längst nicht darum, dass ich darauf poche mein Recht zu kriegen. Meine Motivation liegt ganz woanders. Spielfrei heißt nicht gleich Trockenheit und/Nüchternheit. Ich bin nicht mit Samthandschuhen aus meiner Therapie entlassen worden.

Ich höre es heute noch in den SGHs, wo ich mich aufhalte, (((Nebenbei, dass ich ein gern gesehener Gast bin, ohne schmalzig zu klingen))), das Fakt ist, die meisten zelebrieren mit den Wunsch das Spielen auf zu hören zu wollen (sollen es mit möchten versuchen), und schaffen es nicht. Entweder weil sie noch so labil sind, oder weil sie nicht weiter gekommen sind in den sechsten Schritt.

Mich widert es einfach an, wenn jemand/e ob mit oder ohne SGH nicht bemerkt hat, dass der größte Trug ist, zu glauben, wenn man es geschafft hat mit den Spielen aufzuhören, dass der Teufel nicht gegenwärtig ein Schritt hinter eine/n stehen könnte und die ganze Zeit was von Selbstgefälligkeit vom Stapel lässt.

Ich bin so gestrickt, dass diese Sache mal vernünftig ausdiskutiert muss, und generell überhaupt auch. Es wird immer wieder Streitfragen und Konfliktsituationen geben. Was nützen mir, wenn jeder von sich berichtet, und ich darf nicht kritisieren, dass das wahrscheinlich der falsche Weg zu Nüchternheit sein könnte. Genauso würde ich es begrüßen wollen, wenn mich des anderen belehren könnte.

Ebenso hätte ich keine Probleme damit, wenn jemand/e meint mit Samthandschuhen angepackt zu werden, dann lasse ihm/ihr seine Selbstgefälligkeit. Aber, dann möchte ich auch kein Gejammere hören, von wegen rückfällig geworden, hat eh alles kein Sinn.

Für Selbstgefälligkeiten und Schönrederei (Süßholzraspeln) habe ich keine Zeit mehr. Dafür ist mir meine spielfreie Zeit zu schade.

Wenn Martina meint paar bunte Luftballoons steigen zu lassen, bitteschön. Dann möchte ich sie aber ebenso nicht dabei stören wollen, wenn das Kind wieder in Brunnen gefallen ist. Sie will Ruhe haben von mir, dann soll sie diese kriegen. Und gut ist. Solche Leute, auch in den SGHs brauchen keine Sponsorschaft von mir mehr zu erwarten.

Ich kann ja auch im Unrecht sein, aber dafür diskutiere es auf meiner Art und Weise aus. Ggf. nehme ich auch gerne eine Niederlage im Kauf, wenn es für meine Nüchternheit von nutzen ist. Schließlich unterliege ich auch einer Entwicklung.         
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: andreasg am 28 Juni 2007, 09:51:01
Hallo ihr Lieben,
versuche gerade aus der Entwicklung des Treads für mich einen Rückschluß zu finden.
Habe ja mehr Zeit beim Schreiben als beim aus - sprechen und kann jedes Wort 3X auf die Goldwaage legen und der Monitor bekommt auch kein Tippex ab.
Ich kann kein Wort von dem was ich gesagt habe zurücknehmen und wenn ich auf "Schreiben" gehe bin ich spontan und meine es ehrlich.
Ich habe am Sonntag, am heiligen Sonntag an einem ökomenischen Meeting (also offen für Alkohol/Drogen/Spiel/Essen/Sex/Emotional gestörte Menschen) teilgenommen. Irgendwie habe ich den Teufel da herausgebrüllt! Das kommt mir hoch, Jörn, weil Du den Teufel beim Namen nennst. Anderen Meetingsteilnehmern macht so etwas Angst. Ich verweigere mich meiner Angst einen Zustand länger auszuhalten, der mich quält.
Der Grund warum ich gegenwärtig in meine SHG der GA Anonyme Spieler gehe ist nicht die panische Angst ich könne heute wieder in eine Spielstätte gehen und meine Spielsucht exessiv ausleben. Davor habe ich einfach zuviel Respekt.
Nur die Spielleidenschaft geht ja unbehandelt weiter.
Bei all' meinen Inventuren die ich geschrieben habe kommen die Jahre des Auslebens meiner Spielsucht nicht vor. Ich habe keine reale Vorstellung davon was in mir und in der Welt in den 1980er Jahren geschehen ist. Mein Gedächtnis fängt erst im August 1989 wieder an, als ich mich den Auswirkungen (nicht dem Kern) meiner Spielsucht stellte. Dann fiel die Mauer, welche Kraft!
Gerade die Beziehungsstörungen, die ich allzugerne verleugne, sind der Knackpunkt mein grässliches Spiel - mit den Menschen weiter fort zu setzen.
Jetzt gerade fange ich an an den Macken eines sehr guten Freundes herumzuhacken, der sich veränderte - als er aufhören konnte zu spielen.
Meine Scheu,Scham  aund Angst - vor mir selber(?) - bringt mich nur allzugerne dazu an den Macken anderer herumzuhacken. Ich habe einmal auf einem großen Treffen über Sodo - Masochismus gesprochen. Und ich meine nicht - den Besuch eines Dominastudios damit!
Die Leidenschaft anderen Menschen ein Trugbild meiner Stärke zu oktruieren, mich über sie zu stellen, besser im Licht zu stehen als sie, bessere Therapieerfolge, größere Erfahrungsschätzte mit Spiritualität...Das ist mein Gott, basta!
Ich bin mit meinem Minderwertigkeitsgefühl konfrontiert worden. 'Konstruktiv, würdevoll, hier im Forum. Nix ich habe alles im Griff. Aber ich kann. Heute Morgen droht mir Arbeit!
Angestellstenvertrag zum 01.08.2007, nach siebeb Jahren Arbeitslosigkeit. Was sagte ein guter Freund damals September 2000: "Wenn Du Arbeit willst , dann nimm sie Dir doch!"
Ich habe meinen Kopf nicht vwerhartzen lassen. Dieser Freund hatte mein Jammern leid, meine Leiden - schaft zum Quälen. Er fand mich unerträglich.Wie oft, wie oft habe ich in meiner Wut diesen Freund in aller Wut - in Gedanken -an die Wand geklatscht.  Hat nicht geholfen. Wenn wir uns sehen, dann umarmen wir uns. Er hat mich eben nur mit meinem Auto - Masochismus konfrontiert. Im Nachherein betrachtet - konnte ich diesem Freund in anderer Angelegenheit auch behilflich sein; denke gerne daran, positiv.
Wenn ich Heute in mein Meeting gehe und mein Meeting sind meine (verrückten) Freunde die sich der Spielsucht stellen, dann erwarte ich als Zugewinn einen Spassfaktor. Wie oft ging ich mit hängenden Schultern hinaus, weil ich mich entschuldigt hatte , daß eine Woche - von Meeting zu Meeting - der Spielfreiheit GEIL ist!!! 
Nix quälen, befreit lachen, keine Späße über andere - die noch leiden. Was stellt meine unergründliche Phantasie dort mit mir an?!Es kann Rauschwirkung für mich erzeugen, wenn ich in aggressiven Phantasien bin. Das Ausleben der Spielsucht habe ich für mich als aggressivste Form meiner Selbstverletzungen erlebt.
Ich brauche diese Freuden nicht mehr.Ich brauche keinerlei Spielrausch mehr, ich halte mich von Menschen, die noch spielen fern.
Wenn Freunde über Rückfälle erzählen, befreien diese Freunde sich von Ihrer Last.
Was ich brauche ist das Bewußtsein, ich bin hier, (schaue gerade meine Foto an)und habe offene Ohren für Dich. Ich hebe meine Augen auf, (bin 1,87m groß) zu meinen Gesprächspartnern. Ist mir mal aufgefallen, daß ich so oft in den leeren Raum schaue, wenn ich spreche. Nun sehe ich die Menschen dabei an, suche die Blicke. Das ist mir wichtig.
War letzte Woche nicht bei meiner Truppe, Schnupfen, Erschöpfung, aber ich freue mich auf ein Wiedersehen.
s24h
Andreas

Kein Tippex auf Monitor verschmiert, Sätzte noch einmal umformuliert, nicht perfekt, aber ich find es gut
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: Jörn am 28 Juni 2007, 16:07:58
@ Andreas

Danke für deine Ausführlichkeit, die mich lehrt, dass es auch anders sein kann. Mir vollkommen klar, dass es mir nicht zusteht irgendwelche Verallgemeinerungen in die Welt zu setzen, weil jeder eine andere Lebensgeschichte hat, die einen in die Abhängigkeit des Spielens geführt hatte.

Angst ist ein Werkzeug. Die Angst kenne ich zugenüge. Die Angst dachte ich eine zeitlang, dass es mein größter Feind des Teufels wäre. Aber ich hatte mich geirrt. Im Grunde genommen dürfte ich alles, was für meine Nüchternheit notwendig ist, von Trauer bis Wut darf ich alles haben, wenn es gerechtfertigt.

Ach ja, das wollte ich gestern auch noch loswerden, dass keine Absicht meinerseits verfolge, egal wen es ist betrifft, irgendwen/irgendwer maßzuregeln versuchen möchte. Ich hatte auch nicht vorgehabt, dass einer versucht mein Leben zu leben, was eh nicht gehen würde, selbst wenn es möglich wäre.

Im Moment habe ich Leerlauf, vielleicht meld ich hier später dazu noch mal zu Wort.
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: andreasg am 29 Juni 2007, 09:04:47
Hallo Jörn,
Danke für Deine Antwort. Angst als Motor oder was kommt mir hoch in diesem Tread. Du hast mir trauriges gespiegelt und es ist aber mein Weg, Trauer zu verarbeiten und sie nicht in den Studel der Depression zu senden.
Als ich im Spätsommer 1989 an die Meetingstür klopte - mit klopendem Herzen...
Der Freund der mich als erster begrußte trug einen feinen Anzug, ich erfuhr daß er sich beruflich um 100% verbessert hat und sein finanzieller Spielraum so groß sei, daß die Heirat mit seiner Freundin vor der Tür stand. Für mich mit meinem abgewetzen Hemdkragen und bis dahin völliger Isolation tat sich in diesem Willkommen eine Tür der Vision voller Hoffnung auf. Dieser Freund gab mir einen Weg vor, den ich ach gehen könnte. . .
Wochen später erzählte der Freund von einem Rückfall zum Spielen, später Verlagerung zum Alkohol,Trennung seiner Frau; dann blieb er fern. Als er Jahre später wieder kam war sein Gesicht von Psychpharmaka und langen Aufenthalt in der Psychiartrie gezeichnet.
Ich freute mich trotzdem ihn wieder zu sehen.
Ist es das erste Meeting, die Geste des Hände reichens, der erste der mich wirklich ernst nimmt. Ich sprüre jetzt gegenwärtig immer noch viel Sympathie. Ich habe diesen Freund nicht wiedergesehen. Ich weiß: Unter den hunderten , die unsere Meetingstür (wieder) öffen könnten würde ich mich am meisten über ihn freuen.
Was ich aufzeigen möchte ist, daß mich gerade menschiche Schicksale, Werdegänge begleite.
Heute brauche ich nicht mehr die Meßlatte von Misserfolgen oder Erfolgen von Gruppenmitgliedern um mich zu erkennen. Ich kann Heute Betroffenheit, Angst, Sorge, Trauer, Freude, Heiterkeit, Verbundenheit ausdrücken. Meine Gefühle erhalten Namen.
Schöne 24 Stunden
Andreas

Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: andreasg am 01 Juli 2007, 00:03:17
Ich bin Andreas, bin Spieler, bin süchtig und meiner Destruktivität gegenüber machtlos.
Ich lebe allzugerne in meiner Vergangenheit , oder suche ich sie, weil ich die 19-80er Jahre nicht in meiner Erinnerung habe. Fällt mir der 30. Juni 1990 ein:
Ich bin mit einer Leih-VHS - Cassette in das Rotlichtviertel gegangen, war ein wenig traurig den Film abgeben zu müssen, (wegen der hübschen Darstellerin und weil die Musik - Panflöte - mir so gut gefiel. Ging von der Videothek aus in eine Film-Peep-Show, meinen Lieblingskasten vor den Augen, Heiermann raus und hinein. Nur noch einmal...Noch einer,noch einer. Draußen schien die Sonne, noch eine Heiermann. Ein Freund kam rein, aus meiner Selbsthilfegruppe, stellt sich neben mich und - schweigt. Nach 3 weiteren Spielen drückte ich auf das kleine rote Knöpfchen. Wir beide ginden von dort in ein Eiscafé , meine restlichen 8,20 DM reichte gerade für 2 Portionen.
Diese Stunde ist unverrückbar auf meiner Festplatte gespeichert, gerade so, als wäre es Gestern. Alles was dann kam , kam wie ein Traum. Vielleicht spürte ich das erste Mal in meinem Leben Freiheit. Ich wußte, Zuhause lag noch mein Gehalt. Ich glaubte: Ich würde es nicht holen und zurückkommen.
Ich bin zurückgekommen: In meine Selbsthilfegruppe. Das erste Mal nach einem Rückfall ohne Scheißgefühl, ich war frei - von mir zu erzählen über mich.
Und ich erlebte eine neue Dimension: Ich war wirklich nicht alleine, der Freuind war da!
Ich brauchte bis Heute keine selbstzerstörerisches Glücksspiel mehr wagen .
Erst viel später habe ich eine Inventur geschrieben. Eine Inventur über die Jahre meiner Spielabstinenz. Das war vor 4 Jahren als ich endlich, endlich in eine Psychosomatische Klinik ging. Ich habe diese Inventur mit einem ehemaligen Mitpatienten der Klinkk geteilt, ihm diese vorgelesen. Es war grausm zu entdecken, wie viele Negationen ich bei mir feststellen konnte. Welch ein schlechtes Bild ich von mir hatte, welche introvertierten Aggressionen.
Heute wieder einmal habe ich im Freundeskreis über diese Therapie gesprochen, als ich Hyperventilierte und anschließend in den Wald ging - zur Erholung und dort einen netten sympatischen liebenswerten naturverbundenen Mann traf der sein 2 jähriges Kind liebevoll an der Hand hielt und sich an den Schmetterlingen erfreute.
Ich bin als kranker zwanghafter alter Mann , der am Verarmungssyndrom litt in den Allgäu gefahren und bin als anständiger Mensch wieder nach Hause gefahren, der Werkzeuge in die Hand bekommen hat, seine Sinneskräfte wie die körperlichen Kräfte zu schärfen.
Ich nenne:
Meine GA - Gruppe, OA - Esssuchtgruppe, telefonische Kontakte, persönliche Kontakte zu den Freunden, Arbeiten mit den Freunden,
Lesen von Literatur,Beitrag schreiben für Rundbrief; Internetforum für Glücksspielabhängige;
Ehrenamtliches Engagement in der Kirchengemeine, Engagement im Arbeitslosenkreis..
Ich glaube , durch meine geschilderte Episode habe ich es gelert Menschen beizustehen.
Das gelingt Gott sei Dank nicht immer.
Wenn ich in meiner depressiven Phase bin wie zuletzt (in meinen letzten Beiträgen erkennbar) wie dankbar bin ich für offene Worte. Ich habe lernen können mit Kritik umzugehen, habe gelernt Hilfe anzunehmen;
Denke gerade an Deinen Anruf im Allgäu, Alter Freund...
Durch meine Spielfreiheit bin ich nicht Millionär geworden .
Wenn ich unter der Dusche Schillers "Ode an die Freude" singe: "Seit umschlungen Millionen, dieses Lied der ganzen Welt ..." dann meine ich Menschen.
Jetzt ist Mitternacht vorbei. Ich kann diesen Tag spielfrei beginnen.
Ich danke euch von Herzen.
Schöne 24 Stunden.

Übrigens: Ich bin Beethovenfan, mein erstes DT - Treffen war 1994 in Bonn!
Titel: Re: Von Negativ zu Positiv???
Beitrag von: Jörn am 01 Juli 2007, 18:39:16
Hallo Andreas,

ich weiß nicht, ob es mir gut tun würde in der Vergangenheit zu leben. Sicherlich brauche ich manches aus meiner Vergangenheit, weil dort meine Erfahrungswerten verankert sind, die ich heute brauche um in meiner Nüchternheit einer Entwicklung weiter fortzusetzen. Viel mehr entscheindent ist doch viel mehr die Gegenwart für mich, oder wie die Gegenwart mich in mein Tun und Handeln irgendwelche Entscheidungen beeinflusst, oder wie sie mit mir umgeht, ob sie gut ist oder weniger, und die naheliegenden Konsequenzen dann heraus zu ziehen, weil bisher eine entsprechende Reaktion erfolgte. Dazu kommt es noch, dass ich lernen musste zu selektieren oder manche Dinge verwerfen zu müssen. Es hatte mir nie gut getan mich lange mit einer Sache zu beschäftigen. Das schöne daran ist immer noch, dass es nie Perfekt sein kann, vor allen der Zustand der eigenen Zufriedenheit. Als Spieler habe ich festgestellt, dass ich an mehreren Fronten zu kämpfen hatte. Mit Sicherheit wird es immer wieder irgendwelche hausgemachte Baustellen geben, und die Frage die sich draus resultiert, ob diese dann auch notwendig gewesen wären. Schon klar, ich sollte mich doch viel mehr darauf konzentrieren, dass ich weiter interessiert bin, an meine Entwicklung meiner Nüchternheit weiter voran zu kommen.