Glücksspielsucht => Glücksspielsucht Allgemein => Thema gestartet von: werderonkelz am 15 Februar 2019, 08:57:35
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Guten Morgen,
ich habe leider eine ziemlich schlimme Nacht mit insgesamt ca. 4k, die ich verzockt habe, hinter mir...
Bislang habe ich mE eigentlich kein problematisches Spielverhalten gezeigt, hin und wieder mal kleinere Beträge gesetzt, mehr nicht. Gestern Nacht ist es völlig aus dem Ruder gelaufen, ich wollte immer wieder Verluste reinholen und habe am Ende 4000 Euro verzockt :(
Nun habe ich mich heute schon bei sämtlichen Seiten sperren lassen, mein Online-Banking entsprechend umgestellt und meine Kreditkarte platt gemacht.
Hilft mir aber für den Moment nicht weiter - auf meinem Konto steht nun ein dickes Minus und ich bräuchte das Geld momentan sehr dringend...
Von den 4k sind ca. 2,9k über Sofortüberweisung in zwei Casinos gegangen, ca. 1,1 lief über die Kreditkarte... Gibts da irgendwelche Chargeback-Möglichkeiten oder bin ich mit diesen Zahlungsmethoden raus und muss die extrem bittere Pille nun so schlucken?
Danke euch schon mal für eure Hilfe...
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Willkommen,
momentan gibt es hierzu keinerlei Möglichkeiten. Das einzige was bei Ersttätern funktioniert ist Paypal wenn per Lastschrift bezahlt wurde wobei das auch schon wieder nicht mehr so einfach ist.
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Dann werde ich die Kröte wohl schlucken müssen. 4k Schmerzen halt schon extremst, die hätte ich deutlich sinnvoller nutzen können...
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Kann mir jemand bei diesem k9 webproteciton helfen? Verstehs irgendwie nicht so ganz.. Hab es runtergeladen und mir den Registrierungscode per Mail senden lassen und eintragen lassen - aber wie komme ich dazu, einzutragen, was ich gesperrt haben möchte?
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Danke, hat jetzt geklappt.
Was ist wenn ich den PC irgendwann neu aufsetzen muss? Bleibt das dann drauf oder ist der Schutz dann auch runter?
Knapp 3 Tage ist die Sache nun her, hab aber große Probleme den Verlust zu verarbeiten, wenn ich daran denke, was ich mit den 4k € hätte alles machen können... Besonders nachts ist es schlimm, die letzten beiden Nächte kaum geschlafen... Wie habt ihr eure Verluste verarbeitet? Hoffe das wird irgendwann besser...
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Hi!
Es gibt tausend Möglichkeiten einen solchen Schutz auszuhebeln.
Doch darüber hier zu schreiben, könnte andere auf dumme Gedanken bringen.
Es wäre also schön, wenn Du Dir jemanden Deines Vertrauens suchst, der hier und da mal nach dem Installationsstand schaut.
Und dann wartest Du einfach ab ob, Du den Rechner jemals neu aufsetzen musst.
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Danke euch. Ich bin ja nicht darauf aus, den Schutz zu umgehen - im Gegenteil...
Mein größtes Problem ist gerade mit der Sache umzugehen, denn sinnloser kann man sein Geld wohl nicht verprassen...
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Ü30, also nicht mehr so jung und mitten im Berufsleben. Da jetzt noch den Weg zu einem richtig gut bezahlten Job zu finden wird eher schwer... Wobei es mir finanziell eigentlich auch nicht schlecht geht. Aber wie gesagt, mit 4000 € hätte ich so viel sinnvolles anstellen können und diesen Gedanken bekomme ich gerade nicht aus meinem Hirn.
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Hi Werderonkelz!
Ich sitze hier bei offener Balkontür und höre die Gänse über mir am Himmel ihre Kreise ziehen.
Ach was würde ich jetzt für eine Schrotflinte geben ... Gänsebraten en mas ...
Aber nein, ich habe ja noch nie gejagt und sehe und höre die Vögel viel lieber, wenn sie mit ihrem Geschrei dem Winter ade sagen.
Wenn ich mal Hunger auf Gans habe, kann ich mir ja eine kaufen gehen.
Jetzt sind sie weiter gezogen ... ob auch bald schon die Kraniche aus ihrem Winterquartier ihren Weg hierher finden?
Wie Du siehst, bringt es nichts dem Davongeflogenen hinterher zu trauern.
Dein Geld hat jetzt ein Anderer ...
Doch mit Deiner Arbeit kannst Du Dir diesen Betrag mit der Zeit wieder erwirtschaften und Dir die Dinge gönnen, an die Du gerade denkst.
Es würde nichts bringen nun erneut irgendwo einzuzahlen, um das Verlorene zurück gewinnen zu wollen.
Einige haben dann die glorreiche Idee, sich selbst regulieren zu wollen - was denkst Du? Hat das je funktioniert?
Vielleicht hier und da phasenweise ... doch jede Phase hat auch ein Ende - der Verlust weiteren Selbstvertrauens - die Selbstvorwürfe ebenso - wären vorprogrammiert.
So blicke lieber auf das Hier und Jetzt. Du richtest Schutzmechanismen ein - bist hier im Forum aktiv.
Hast Du mit jemandem in Deinem Umfeld Kontakt aufgenommen?
Vielleicht sogar schon mal nach einer SHG Ausschau gehalten?
Reden hilft ungemein ... es reisst Dich vor Allem aus Deiner derzeitigen fokussierten Denkweise heraus.
PS: Wenn Du erst mal Ü50 bist, dann ist Ü30 mega jung ... :)
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Olli, du hast natürlich Recht, dass es nichts bringt, dem Davongeflogenen bzw. in meinem Fall dem verlorenen Geld hinterher zu trauern. Nur leider kann ich da nicht aus meiner Haut, bin nicht der "Was-kostet-die-Welt-Typ", sondern eigentlich immer sehr rational, sehr sparsam, vergleiche immer genau die Preise wenn ich mir etwas kaufe, lebe immer recht sparsam und mache eigentlich bei Einkäufen nie verrückte Dinge. Und genau deswegen ärgert mich das so sehr.
Realistisch betrachtet, sind 4000 € über das (Arbeits-)Leben gesehen ja nur ein Klecks, aber wie gesagt, ich bekomme diesen Gedanken, warum ich so blöd war und was ich mir alles davon hätte kaufen können (obwohl ich es mir vermutlich nicht gekauft hätte^^) nicht aus dem Kopf.
Und natürlich hast du auch Recht, dass es keinen Sinn macht, darüber nachzudenken, das Geld wieder zu gewinnen (wie es ja ein anderer hier im Forum vehement versucht). Genau dieses Verhaltensmuster hat mich ja Donnerstagnacht erst in diese beschissene Situation gebracht. Allerdings hätte ich in dem Moment, wäre ich an mehr Geld rangekommen, so lange weiter gemacht, bis ich wieder bei 0 gewesen wäre oder eben alles verzockt hätte. Tags darauf habe ich daran aber keinen Gedanken mehr verschwendet. Ich bin jetzt extrem entschlossen, nie mehr irgendwo zu spielen. Habe bereits am Freitag alle Konten gesperrt, bei denen ich aktiv war (ich weiß, OCs gibt es mehr, als ich sperren kann, aber es ist mE ein Schritt in die richtige Richtung), meine Kreditkarte zerknickt und weggeworfen, mein Online-Banking auf reines Anschauen ohne Überweisungsmöglichkeit beschränkt und K9 installiert.
Anvertraut habe ich mich einem guten Freund und meiner Mutter, die sofort gemerkt hat, dass etwas nicht stimmt. Meiner Freundin habe ich aber nichts gesagt, da fehlt mir momentan der Mut dazu und ich weiß auch nicht, ob es gut wäre. An der Situation ändern bzw. verbessern würde es ja so gesehen nichts.
Ich hoffe, dass dieses beschissene Gefühl (das wohl die allermeisten hier kennen dürften) mit der Zeit schwächer wird und ich irgendwann wieder besser schlafen kann. Wie gesagt, nachts ist es besonders schlimm, wenn man wachliegt und über den Blödsinn, den man fabriziert hat, nachdenkt.
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Irgendwie verwirrt mich dein Beitrag^^
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Hi mein Lieber!
An der Situation ändern bzw. verbessern würde es ja so gesehen nichts.
Wenn Deiner Mutter Dein Verhalten aufgefallen ist ... meinst Du Deiner Freundin nicht auch?
Vielleicht wartet sie ja nur darauf, dass Du den ersten Schritt machst?
Was würde es denn verbessern? Zumindest doch schon mal, dass Du sie nicht weiter anlügst - denn auch "Schweigen" ist Lügen.
Dann zeigst Du ihr Dein Vertrauen in sie ... muss ich weiter aufzählen?
Es ist doch nicht so, dass Dich das Geschehene kalt lässt. Es beschäftigt Dich - es arbeitet in Dir ganz gewaltig.
Und Du bist jetzt schon wie aufgezeigt aktiv geworden.
Nur die SHG fehlt noch, auf die Du nicht eingehst ... :) :)
@Skip
Auch mein Auto ist nun 17 Jahre alt und fährt und fährt und fährt ...
Was wird es noch wert sein? 1.500? 2.000?
Wenn ich mir nun einen Jahreswagen kaufen würde, dann würde ich dieses Geld im ersten Jahr bestimmt verlieren.
Das alte hat neuen TÜV und wird mich also bestimmt und mindestens noch 2 Jahre begleiten.
Vielleicht schaffe ich die 100.000 km auf dem Tacho ja doch noch ...
Da noch ein paar Ausgaben anstehen, spare ich eben weiter auf das Ziel eines neueren Autos hin.
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Hi mein Lieber!
An der Situation ändern bzw. verbessern würde es ja so gesehen nichts.
Wenn Deiner Mutter Dein Verhalten aufgefallen ist ... meinst Du Deiner Freundin nicht auch?
Vielleicht wartet sie ja nur darauf, dass Du den ersten Schritt machst?
Was würde es denn verbessern? Zumindest doch schon mal, dass Du sie nicht weiter anlügst - denn auch "Schweigen" ist Lügen.
Dann zeigst Du ihr Dein Vertrauen in sie ... muss ich weiter aufzählen?
Es ist doch nicht so, dass Dich das Geschehene kalt lässt. Es beschäftigt Dich - es arbeitet in Dir ganz gewaltig.
Und Du bist jetzt schon wie aufgezeigt aktiv geworden.
Nur die SHG fehlt noch, auf die Du nicht eingehst ... :) :)
Ehrlich gesagt hab ich einfach Angst vor der Reaktion.
SHG hab ich ignoriert, das stimmt. Ich weiß halt erstens nicht, ob es tatsächlich notwendig ist in meinem Fall (ich weiß, dass die Gefahr, da weiterzumachen wo man aufgehört hat, immer da ist, aber derzeit verschwende ich da keinerlei Gedanken daran). Zudem bin ich täglich 10 Stunden bei der Arbeit, mit Pause und Fahrt 12 Stunden unterwegs und habe daheim noch zwei Hunde, für die ich eh schon viel zu wenig Zeit habe. Mag jetzt wie eine Ausrede klingen, aber ich bin gerade um jede Verpflichtung weniger froh, damit ich wenigstens etwas Zeit zu Hause habe.
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Guten Morgen!
Ja, ich verstehe diese Angst.
Zwei Dinge: Bringt sie Dich weiter? Und: Wie wahrscheinlich würde denn die Reaktion Deiner Freundin aussehen?
Thema SHG:
Auch hier zwei Dinge: Aus meiner Sicht sollte jeder für sich einmal entscheiden, solch eine Gruppe zu besuchen, gerade wenn man einer Risikogruppe angehört. Es geht dabei nicht um: "Ich habe gespielt und muss nun dort hin!" - sondern - "Wie meistern die anderen ihr Leben nach dieser Erfahrung? Kann ich dort etwas für mich mit nehmen?"
Es geht also nicht um Verpflichtung, sondern um Selbstfürsorge.
Punkt 2 - ja - es klingt wie eine Ausrede - jedoch auch eine, die ich im ersten Schritt nachvollziehen kann.
Mit Hin- und Rückfahrt bräuchte ich 2,5 h für die SHG - das Treffen alleine dauert 1,5 h.
Für Dich stellt sich also die Frage, ist die SHG eine weitere Belastung? Oder sorgt sie trotz zeitlicher Einschränkung für eine seelische Entlastung?
Ich denke, das kannst Du erst entscheiden, wenn Du ein paar Meetings hinter Dir hast.
Dir geht es schlecht - zermarterst Dir den Kopf - hast schlaflose Nächte mit Alpträumen - frisst das Geschehene in Dich hinein.
Wann ist der Punkt erreicht, an dem Du umkippst?
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Guten Morgen!
Ja, ich verstehe diese Angst.
Zwei Dinge: Bringt sie Dich weiter? Und: Wie wahrscheinlich würde denn die Reaktion Deiner Freundin aussehen?
Wer jetzt? Meine Angst oder meine Freundin?
Ich glaube, sie würde es nicht verstehen und wäre ziemlich sauer, obwohl es ja zu 100 % mein Geld war.
Thema SHG:
Auch hier zwei Dinge: Aus meiner Sicht sollte jeder für sich einmal entscheiden, solch eine Gruppe zu besuchen, gerade wenn man einer Risikogruppe angehört. Es geht dabei nicht um: "Ich habe gespielt und muss nun dort hin!" - sondern - "Wie meistern die anderen ihr Leben nach dieser Erfahrung? Kann ich dort etwas für mich mit nehmen?"
Es geht also nicht um Verpflichtung, sondern um Selbstfürsorge.
Punkt 2 - ja - es klingt wie eine Ausrede - jedoch auch eine, die ich im ersten Schritt nachvollziehen kann.
Mit Hin- und Rückfahrt bräuchte ich 2,5 h für die SHG - das Treffen alleine dauert 1,5 h.
Für Dich stellt sich also die Frage, ist die SHG eine weitere Belastung? Oder sorgt sie trotz zeitlicher Einschränkung für eine seelische Entlastung?
Ich denke, das kannst Du erst entscheiden, wenn Du ein paar Meetings hinter Dir hast.
Dir geht es schlecht - zermarterst Dir den Kopf - hast schlaflose Nächte mit Alpträumen - frisst das Geschehene in Dich hinein.
Wann ist der Punkt erreicht, an dem Du umkippst?
Von dem Punkt bin ich momentan nicht mehr weit entfernt. Wobei ich sagen muss, dass derzeit sehr vieles zusammen kommt, da ist die Geschichte vom Donnerstag nur ein Teil von Vielem. Insbesondere macht mir gerade mein Großer ziemlich Sorgen, da er nix mehr frisst und nicht mer raus gehen will. Ich habe die starke Befürchtung, dass es da zu Ende geht. Und daher möchte ich derzeit jede freie Minute wenn möglich mit ihm verbringen solange ich es noch kann.
Gleichzeitig kommt mir die Anwesenheit auf der Arbeit so falsch und unnötig vor, da ich mir denke, für das was ich am Donnerstag innerhalb einer Stunde geschafft habe, muss ich fast zwei Monate arbeiten...
Ich schließe das mit der SHG nicht aus, aber wie gesagt, momentan ist mir mein Großer echt wichtiger... Für mich sind meine zwei Hunde wie Kinder, nicht einfach nur Tiere.. Ich hoffe, das kann man irgendwie nachvollziehen..
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Hi!
Wer jetzt? Meine Angst oder meine Freundin?
Ja, die Angst es Deiner Freundin zu sagen ...
Ich glaube, sie würde es nicht verstehen und wäre ziemlich sauer, obwohl es ja zu 100 % mein Geld war.
Nun ... ich gehe davon aus, dass Du Dich auch nicht wirklich verstehst.
Somit brauchst Du also gar nicht erst damit rechnen, dass sie es versteht.
Verstehen ist aber etwas anderes als Verständnis erfahren ...
Du teilst Dein "Geheimnis" mit ihr - ein eindeutiges Zeichen, dass Du ihr vertraust.
Das Lügengerüst - wenn auch noch im Anfangsstadium reisst Du ein - es hat keine Chande weiter zu wachsen.
Da Du Dich hier ja eingelesen hast, wirst Du bereits wissen, wie weit das sich entwickeln kann. (nicht muss!)
Wäre Deine Freundin denn lange sauer? Oder wäre dies nur eine erste Reaktion?
Wie würde sie wohl reagieren, wenn sie Zeit hatte darüber nachzudenken?
Hmmm ... Dein Geld ... ich habe diese Ausrede auch immer benutzt.
Nu weiss ich nicht, ob Du mit ihr zusammen lebst - eine Hochzeit geplant ist - gemeinsame Anschaffungen geplant sind - Nachwuchs?
Ist es dann wichtig, ob es sich jetzt im Moment um Dein Geld handelt?
Ich denke da schon, dass es auch sie betrifft.
Gibt es den Spruch bei Hochzeiten eigentlich noch? "In guten, wie in schlechten Zeiten" ?
Was sagt er eigentlich aus?
Zum Vierbeiner ... Meine Eltern hatten zwei Hunde im Laufe der Jahre. Nun gehöre ich zum "Rudel", zu dem der Irish Sheppard meines Schwagers und meiner Schwester zählt.
Ja, ich weiss, wie es ist eine Fellnase zum Freund zu haben - und ich weiss wie es ist sie zu verlieren.
Was sagt denn der Tierarzt zum Großen?
Tja ... die Arbeit und das liebe Geld ins Verhältnis zum Verspielten setzen ...
Hey ... ist das nicht ein ungemein destruktiver Gedanke?
Wenn man ihn verfolgt - was wäre dann die "logische" Konsequenz?
Aufgeben? Job hinschmeissen? Von der Sozialgemeinschaft leben?
Wohl kaum ... oder? Also weg mit diesem Gedanken ... husch husch ... :)
Jetzt gilt es neue Ziele festzulegen und sie auch zu verfolgen.
A propos ... Du hast geschrieben, was Du Dir alles davon hättest kaufen können ...
Gab es denn da etwas ganz Konkretes?
Oder sollte das Geld denn doch lieber weiter gespart werden?
Im letzteren Fall hast Du ja nur etwas Zeit verloren, in der Du den Betrag wieder ansparen kannst.
Diese Sichtweise klingt natürlich etwas naiv ... aber sie ist eindeutig optimistischer als Deine ... oder? :)
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Hi!
Wer jetzt? Meine Angst oder meine Freundin?
Ja, die Angst es Deiner Freundin zu sagen ...
Ich glaube, sie würde es nicht verstehen und wäre ziemlich sauer, obwohl es ja zu 100 % mein Geld war.
Nun ... ich gehe davon aus, dass Du Dich auch nicht wirklich verstehst.
Somit brauchst Du also gar nicht erst damit rechnen, dass sie es versteht.
Verstehen ist aber etwas anderes als Verständnis erfahren ...
Du teilst Dein "Geheimnis" mit ihr - ein eindeutiges Zeichen, dass Du ihr vertraust.
Das Lügengerüst - wenn auch noch im Anfangsstadium reisst Du ein - es hat keine Chande weiter zu wachsen.
Da Du Dich hier ja eingelesen hast, wirst Du bereits wissen, wie weit das sich entwickeln kann. (nicht muss!)
Wäre Deine Freundin denn lange sauer? Oder wäre dies nur eine erste Reaktion?
Wie würde sie wohl reagieren, wenn sie Zeit hatte darüber nachzudenken?
Hmmm ... Dein Geld ... ich habe diese Ausrede auch immer benutzt.
Nu weiss ich nicht, ob Du mit ihr zusammen lebst - eine Hochzeit geplant ist - gemeinsame Anschaffungen geplant sind - Nachwuchs?
Ist es dann wichtig, ob es sich jetzt im Moment um Dein Geld handelt?
Ich denke da schon, dass es auch sie betrifft.
Gibt es den Spruch bei Hochzeiten eigentlich noch? "In guten, wie in schlechten Zeiten" ?
Was sagt er eigentlich aus?
Zum Vierbeiner ... Meine Eltern hatten zwei Hunde im Laufe der Jahre. Nun gehöre ich zum "Rudel", zu dem der Irish Sheppard meines Schwagers und meiner Schwester zählt.
Ja, ich weiss, wie es ist eine Fellnase zum Freund zu haben - und ich weiss wie es ist sie zu verlieren.
Was sagt denn der Tierarzt zum Großen?
Tja ... die Arbeit und das liebe Geld ins Verhältnis zum Verspielten setzen ...
Hey ... ist das nicht ein ungemein destruktiver Gedanke?
Wenn man ihn verfolgt - was wäre dann die "logische" Konsequenz?
Aufgeben? Job hinschmeissen? Von der Sozialgemeinschaft leben?
Wohl kaum ... oder? Also weg mit diesem Gedanken ... husch husch ... :)
Jetzt gilt es neue Ziele festzulegen und sie auch zu verfolgen.
A propos ... Du hast geschrieben, was Du Dir alles davon hättest kaufen können ...
Gab es denn da etwas ganz Konkretes?
Oder sollte das Geld denn doch lieber weiter gespart werden?
Im letzteren Fall hast Du ja nur etwas Zeit verloren, in der Du den Betrag wieder ansparen kannst.
Diese Sichtweise klingt natürlich etwas naiv ... aber sie ist eindeutig optimistischer als Deine ... oder? :)
Nochmal zur Sache mit der Freundin - ich habe mich da vielleicht falsch ausgedrückt. Ich glaube, dass sie im Gegensatz zu meiner Mutter beispielsweise, kein Verständnis für mein Verhalten zeigen würde. Du hast Recht, verstehen tuts keiner, aber meine Mom hat Verständnis gezeigt und mir keine Vorwürfe gemacht. Das wäre bei meiner Freundin glaube ich anders und ich denke, das würde unser Verhältnis derzeit auch nachhaltig beschädigen. Und dafür habe ich in der jetzigen Situation einfach keine Kraft.
Zum Thema mein Geld: Nachdem wir inzwischen zusammen gezogen sind, haben wir natürlich auch gemeinsame Anschaffungen getätigt. Meinen Verpflichtungen bei gemeinsamen Anschaffungen kann und werde ich natürlich weiterhin vollumfänglich nachkommen. Meine Freundin verdient auch erst seit Kurzem wirklich Geld, hat zuvor lange Schule und Ausbildung gemacht und studiert und in dieser Zeit finanziell schon sehr von mir profitiert. Daher denke ich, dass ich was das Finanzielle anbelangt nur mir selbst gegenüber Rechenschaft schuldig bin.
Zu meinem Großen: Er hat heute Nacht immerhin gefressen, aber laufen will er so gut wie gar nicht mehr. Man muss dazu sagen, dass er früher ein extrem aktiver Hund war, den man quasi nicht kaputt bekommen hat und der nicht genug Auslauf haben konnte. Die Tierärztin sagt eben, dass große Hunde sehr schnell vergreisen und sie davon ausgeht, dass dies der Fall ist. Zudem denke ich, dass er eben Arthrose hat und das die Ursache für seine starke Bewegungseinschränkung sein dürfte. So oder so - ich muss mich langsam auf das Unvermeidliche vorbereiten, auch wenn es mir einen kaum aushaltbaren Schmerz bereitet.
Du hast auch Recht, dass es keinen Sinn macht, darüber nachzudenken, wie lange ich für das Verlorene nun arbeiten muss - und doch kommt mir dieser Gedanke, wenn ich morgens um 5 aufstehe um zur Arbeit zu huschen, unweigerlich. Aber es hilft nix, wie du sagst, hinschmeißen und aufhören ist natürlich keine Lösung, sondern wie Olli Kahn schon immer zu sagen pflegte - "immer weiter machen..:"
Es gab nix konkretes das ich mir hätte kaufen wollen - wie schon geschrieben bin ich eigentlich ein sehr sparsamer Mensch und gönne mir über das, was ich wirklich benötige hinaus, sehr selten etwas. Aber genau den Gedanken habe ich gerade - es gibt ja immer Dinge, die man sich ganz gerne gönnen würde, man aber zu geizig dafür ist. Und an diese Dinge denke ich gerade, dass ich sie mir hätte gönnen sollen anstatt so eine Scheiße zu bauen. Ich weiß, der Gedanke hilft mir nicht und bringt mich nicht weiter, aber ich bekomme ihn leider nicht so einfach weggeschoben.
Wie schon beschrieben - realisitisch betrachtet ist dieser Verlust auf mein (Arbeits-)leben ein sehr geringer und verschmerzbarer, aber um das wirklich so zu sehen, bin ich derzeit wohl zu nah dran. Ich habe die letzten Tage auch den Großteil des Forums hier durchgelesen, viele haben da ja Verluste in ganz anderen Dimensionen zu beklagen wo es dann irgendwann wirklich schwierig wird, das abzuhaken. Und dennoch haben auch das einige hinbekommen, was ich bewundernswert finde (ich glaube, du gehörst auch zu denjenigen, die eine durchaus größere Summe verzockt haben). Interessieren würde mich dennoch, wie lange du benötigt hast, um den Verlust hinzunehmen und dem verlorenen Geld nicht mehr hinterherzutrauern.
However, mir gehts zumindest schon etwas besser als letzten Freitag, mein Entschluss nie mehr irgendein Glücksspiel auszuprobieren steht felsenfest und ich denke (und hoffe), dass sich daran auch nie etwas ändern wird.
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Hi!
Ich habe in den 20 Jahren Suchtausübung bestimmt an die 100.000 € verspielt.
Damals war es mir relativ egal - es war eine "Freizeitbeschäftigung" in dem Sinne, dass ich eine Dienstleistung erfahren habe.
Jedoch hatte ich auch immer spielfreie Phasen, in denen ich dann etliche schöne Urlaube rund um die Erde erleben durfte.
Erst ein paar Jahre nach Beginn meiner Spielfreiheit spürte ich ein Bedauern, weil ich nun mal auch meine Sichtweise auf das Spiel geändert habe.
Zu dieser Zeit begann ich darüber nachzudenken mir eine Eigentumswohnung zu kaufen - letztlich ist es ein kleines Häuschen geworden.
Doch das Leben geht weiter - auch finanziell.
Meinen Anteil am Grundstück und die Erwerbsnebenkosten konnte ich da bereits aus Erspartem abgelten.
Und für den Rest habe ich einen Hausbaukredit aufgenommen und viele Dinge in Eigenleistung erbracht.
Auch heute nach 10 Jahren noch habe ich ein paar Dinge zu erledigen - nicht weil sie erledigt werden müssen, sondern weil ich mir etwas kostenintensiveres wünsche.
So habe ich mir für eine kleine Flurwand gerade wieder Glas-Alu-Mosaik für 201 €/m² bestellt.
Als nächstes spare ich für eine elektrische Markise - vielleicht noch für dieses Jahr ... mal sehen ...
Doch Trauer um das verlorene Geld verspüre ich nicht.
Eher erfreue ich mich an den Dingen, die bereits erledigt sind.
Wenn ich meine gewendelte Treppe ins OG hinauf gehe, da schaue ich auf eine Wand, die ebenfalls mit dem Mosaik von mir beklebt wurde.
Da streiche ich dann oft mit der Hand drüber im Vorbeigehen und genieße einfach ...
Auch denke ich lieber daran, wie viel Glück ich doch eigentlich beim Hausbau hatte ... mit meinem Schwager/Schwester zusammen zu bauen ... das Grundstück weit unter dem Bodenrichtwert erhalten zu haben ... die Prozente beim Materialkauf ... fürs ganze Haus habe ich für Fliesen nur 5.000 € ausgegeben (und ich habe viele Fliesen als Sohn eines Fliesenlegers im Haus) ... nun die Neufinanzierung des Hausbaukredites, was die Tilgung um 6 Jahre verkürzt ...
Ich arbeite hier und da für einen Bauingenieur in einem Minijob ... ohne das dort verdiente Geld wäre es so manches Mal ziemlich eng geworden ...
Jetzt gerade habe ich eine für mich ordentliche Gehaltserhöhung erhalten, mit der ich eigentlich nicht so wirklich gerechnet hatte.
Es läuft ... wieso sollte ich also trauern ... :)
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Das ist zweifelsohne die richtige Denkweise die du da an den Tag legst, leider kann ich das derzeit aber noch nicht umsetzen.
Du fragst: "Wieso also sollte ich trauern?"
Bei mir ist die Denkweise - "hätte ich nicht diesen scheiß gemacht, hätte ich 4000 € mehr, mit denen ich dies und das machen könnte".
Wie gesagt, ich muss mich in meinem Leben jetzt nicht wahnsinnig einschränken aufgrund dieser Sache, bekomme aber den Gedanken, was man doch alles schönes hätte kaufen können mit dem Geld bzw. was für einen Wahnsinnsurlaub man hätte machen können nicht aus dem Kopf. Und ich fürchte, das wird in den nächsten Wochen / Monaten auch noch eine Weile so anhalten...
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Hi!
Ich denke da positiver: Der Gedanke wird abnehmen ... :)
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Na hoffen wirs, ich werde hier regelmäßig über meine Gemütslage berichten.
Aber durch die Geschichte mit meinem Hund, die jetzt gerade ganz aktuell ist (obwohl es ja eine zusätzliche, große Belastung für mich ist) wurde mir auch wieder klar, dass es im Leben viel wichtigeres als Geld gibt. Ohne hier den riesen Bockmist, den ich gebaut habe, verharmlosen zu wollen.
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Gut eine Woche ist meine Glanztat nun her. Natürlich gehts mir heute besser als zum gleichen Zeitpunkt vergangene Woche, aber ich wache noch immer jede Nacht auf und hab sofort den Gedanken im Kopf, was ich da bloß angestellt habe. Werde wohl noch einiges an Zeit brauchen, um damit abzuschließen.
Mit der RA-Kanzlei aus Leverkusen habe ich heute auch kurz telefoniert, aber wie geahnt keine sonderlich guten Nachrichten bekommen - außerhalb von PayPal stellt es sich derzeit sehr schwierig dar und man muss letztlich die Urteile zu bereits laufenden Verfahren abwarten. Ich glaube aber, dass das nix werden wird...
Ansonsten war ich heute beim Tierarzt, mit meinem Großen siehts nicht sehr gut aus, er hat stark abgenommen, will nicht mehr laufen, laut TA hat er vermutlich auch noch Krebs. Ich werde mich wohl darauf einstellen müssen, dass unsere gemeinsame Zeit bald endet. Und das ist natürlich viel schlimmer als verlorenes Geld...
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Nach gut einer Woche melde ich mich hier wieder mal zu Wort...
Es hat sich seither wieder ein bisschen was getan, insgesamt aber nicht zum positiven.
Das Thema Spielen ist seit meinem Blackout praktisch keines mehr, auch wenn mich der hohe Verlust in der kurzen Zeit noch immer sehr schmerzt.
Mein weiterhin viel Größeres Problem ist mein Großer. Es ist inzwischen sicher, dass er Leukämie hat und es für ihn keine Hilfe mehr gibt. Die einzige Frage ist gerade nur noch, wann ist der richtige Zeitpunkt, um es zu beenden.
Habe die letzten Tage unheimlich viel geheult - Benny ist für mich kein Hund, er ist der mit Abstand beste Freund den ich je hatte und eigenltich wie mein Kind. Ich weiß nicht, ob das jemand hier verstehen kann, aber so ein Tier kann einem wirklich so viel geben, was einem Menschen teilweise eben nicht geben können. Aber leider muss ich mich hier meiner Verantwortung stellen und es Benny in seinen letzten Tagen noch so irgendwie so schön als möglich zu machen...
Ich weiß, bin jetzt ziemlich OT, aber ich schreibe hier eben meine mich beschäftigenden Gedanken auf.WIe gesagt, an die Meisterleistung von vor 2 Wochen denke ich auch immer noch täglich, aber es ist ob der Ereignisse mit meinem Hund einfach extremst in der Hintergrund gerückt.
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Ich kann das sehr gut nachvollziehen, will garnicht dran denken wenns bei Sam mal soweit ist. Zum Glück ist er erst 7 jetzt..
Ist halt ein Familienmitglied wenn man soviele jahre zusammen lebt, jedes tier hat ja auch genau wie wir einen eigenen Charakter und man wächst da schon sehr zusammen, vor allem da tiere eben ehrlich sind und nicht so falsch wie viele Menschen heute..
Tut mir sehr leid für dich, kann mich da sehr gut reinversetzen :(
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Wollte euch nur auf dem Laufenden halten - musste gestern meinen Großen einschläfern lassen - er konnte kaum mehr alleine aufstehen, wollte nichts mehr fressen, hatte Blut im Kot (sowieso nur noch Durchfall seit Tagen). Cortison hat leider nichts bewirkt und eine Chemo wollten wir ihm nicht antun.
Noch vor gut zwei Wochen hat mich der Verlust der 4000 Euro enorm geschmerzt (und es ärgert mich natürlich noch immer), aber der Verlust meines Seelenhundes ist noch mal eine ganz andere Nummer, nichts wird mehr sein wie vorher.
Ans Spielen hab ich seit dem 14.02. keinerlei Gedanken verschwendet und tue es weiterhin nicht, auch wenn ich hier noch regelmäßig reinschaue und mitlese.
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Du hast mein Mitgefühl und hast richtig gehandelt ihn zu erlösen, bei unserem Kater war es vor 1 1/2 Jahren ähnlich, dachten er hat sich verschluckt stattdessen krebs 2 Tage später mussten wir ihn mit 9 Jahren erlösen lassen.
Du hast was gutes getan du hast ihn nicht leiden lassen, die Lücke die hinterlässt wird nicht geschlossen werden, aber in deinen Gedanken wird immer bei dir sein.
Ich hab damals nicht im Traum daran gedacht mit dem Zocken aufzuhören.
Sei stark, ich wünsch dir alles Gute.
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Mein Beileid :'(
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Auch von mir herzliches Beileid :'(
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Tut mir sehr leid.😪
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Hi!
Mein Beileid zum Verlust Deines Freundes.
Er erinnert mich gerade an unseren Familienhund Chico, der mich ab meinem 5. Lebensjahr 14 Jahre lang begleitet hat.
Auch ihn mussten wir einschäfern lassen, da er bereits mehrfache Schlaganfälle hinter sich hatte und keine Besserung in Aussicht war.
Während die Anderen den Raum verließen, hielt ich seinen Kopf - streichelte und tröstete ihn, während die Spritzen gesetzt wurden.
Gerade jetzt wieder sehe ich im Geiste in seine hilfesuchenden Augen, als wäre es erst gestern gewesen.
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Danke euch für eure tröstenden Worte.
Es ist die härteste Prüfung meines bisherigen Lebens, dieser Hund hat mir mehr bedeutet als fast jeder Mensch... Aber da muss ich jetzt eben durch.
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Hatte ja angekündigt hier regelmäßig zu schreiben. Inzwischen sind 5 1/2 Wochen seit meiner großartigen Glanztat vergangen... Der Verlust ärgert mich noch immer, aber es wird langsam weniger. Viel schlimmer ist weiterhin der Verlust meines besten Freundes, morgen sind es nun genau drei Wochen als wir ihn einschläfern lassen mussten. Seither ist kein Tag vergangen, an dem ich keine Träne geweint habe. Aber ich bin auch dankbar, dass ich über 11 Jahre so einen tollen Freund haben durfte.
Ans Spielen vergeude ich weiterhin keinerlei Gedanken, seit dem 14.02. hab ich keine Casinoseite mehr aufgesucht oder auch nur daran gedacht, dies zu tun. Ändert aber nichts daran, dass ich mich in einer ziemlich depressiven Phase befinde. Ich hoffe, es wird irgendwann auch wieder besser...
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Guten Abend,
nach längerer Abwesenheit möchte ich mich hier auch mal wieder zu Wort melden.
Nun - wie ist es mir seither ergangen? Viel ist passiert in der Zwischenzeit... Nachdem ich mit dem Tod meines geliebten Hundes überhaupt nicht klar gekommen bin, habe ich mir psychologische Hilfe gesucht, bin jetzt alle ein bis zwei Wochen beim Gespräch bei einer Therapeutin. Denke das tut mir ganz gut. Zusätzlich erhalte ich entsprechende Medikamente, wobei es mir relativ schwer fällt, deren Wirkung einzuschätzen.
Weiterhin habe ich mit umfassreichen Renovierungsarbeiten an meinem Haus begonnen, da bin ich auch schon gut voran gekommen, liegt aber auch noch eine Menge vor mir.
Und vor einigen Wochen habe ich mich von meiner Freundin nach knapp 10 Jahren getrennt, wobei sich das wie eine Befreiung anfühlt (wir waren doch sehr festgefahren und nicht mehr glücklich zusammen).
Achja - um hier beim Thema zu bleiben - seit dem verheerenden 14.02. bin ich weiterhin absolut spielfrei und verschwende auch keinerlei Gedanken ans Spielen. Die Schutzsoftware ist weiterhin installiert, wobei sie bislang nie eingreifen musste (abgesehen von sich automatisch öffnenden Casino-Seiten, die dann direkt geblockt wurden).