Glücksspielsucht => Glücksspielsucht Allgemein => Thema gestartet von: Bunt88 am 08 Mai 2019, 09:54:05
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Hallo,
bin neu hier und dachte, dass mir selbst betroffene Personen vielleicht eher helfen können als andere.
Es geht um meinen Mann. Er spielt schon viele Jahre, aber seit kurzem ist es sehr schlimm. Früher waren es 200-400€ im Monat. Das war für uns schon viel, weil ich in Elternkarenz bin. Jetzt sind wir aber bei über 1000€ pro Monat. Er hat sich eine Kreditkarte besorgt und sie "heimlich" registriert. Versprochen hatte er, dass sie nur für unsere Alltagseinkäufe sein sollte. Die normalen TAN laufen über mein Handy und er bremst sich dann ein, weil ich dann weiß wievielte er spielt.
Er wettet ausschließlich auf Fußballspiele über alle gängigen Online Wettanbieter. Und ja es ist immer das 1 Tor, welches den Schein umfallen lässt oder der eine Eckball, das falsche Spiel aus der jeweiligen Liga etc.
Letztens hatten wir deshalb einen Streit und er war total uneinsichtig, dass uns das ganze finanziell ruinieren wird.
Aber ich merke auch, dass es ihn zerstört. Er vegetiert dahin, obwohl er ein lebensfrohe Mensch mit viel Humor ist/war. Unsere Tochter leidet auch darunter, weil Papa kann nicht mit ihr spielen ohne Fußballergebnisse zu gucken. Sogar sie sagt schon mit 2,5J. er soll das Handy beiseite legen.
Wie kann ich ihm da raus helfen ohne einen Streit zu provozieren? Es läuft sonst immer darauf hinaus, dass es mir nur um mich und das Geld geht. Aber es geht mir in aller erster Linie um meinen Mann und unsere Familie.
Danke
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Guten Morgen Bunt!
Herzlich willkommen!
Wie kann ich ihm da raus helfen ohne einen Streit zu provozieren? Es läuft sonst immer darauf hinaus, dass es mir nur um mich und das Geld geht. Aber es geht mir in aller erster Linie um meinen Mann und unsere Familie.
Doch, meine Liebe, es geht um Dich - vorrangig - und das ist vollkommen in Ordnung so!
Viele Angehörige ordnen sich hier unter - machen sich lieber Sorgen um den Glückspieler und die restliche Familie - wie Du auch.
Das Einzige, was aber zählt, das bist Du mit Deinen Wünschen und Zielen.
Nur damit kannst Du einem Glückspieler begegnen.
In einer Beziehung bekommt natürlich nicht jeder seine Wünsche und Ziele umgesetzt, da werden im Einvernehmen Kompromisse gemacht.
Nun handelt es sich anscheinend bei Deinem Mann um eine Sucht, die er ausübt.
Hier darf es aber nun keine Kompromisse geben.
Setze Dich also hin und formuliere Deine Wünsche und Ziele.
Wie sehen sie aus und wie kannst Du sie erreichen?
Wie verhält es sich dabei mit der Sucht Deines Mannes?
Ist sie im Weg? Stört sie bloß? Oder ist sie eher kontraproduktiv?
Welche Konsequenzen kannst Du Deinem Mann gegenüber durchsetzen, damit er die Ernsthaftigkeit Deines Begehrens "am eigenen Körper und Geist" wahrnimmt?
Du siehst, was bisher ohne jegliche Konsequenzen passiert:
Er geht zum "Gegenangriff" über, damit Du mundtot gemacht wirst.
Dies führt Dich in die Hilflosigkeit. Du bist seinem Spielen hilflos ausgesetzt.
Doch wenn er Deine Konsequenzen spürt, dann wird er vielleicht ins Grübeln kommen.
Was also wünschst Du Dir?
Was kann er tun - und ich sage es einfach mal gerade heraus - um Eure Beziehung zu retten?
Um noch einmal auf den "Streit" einzugehen ...
Deine Wünsche und Ziele sind indiskutabel, wenn Du sie ihm präsentierst.
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Hallo Olli,
erstmals danke für deine Antwort.
Mein Wunsch ist eine glückliche Zukunft mit unserem Kind/Kindern. Er selbst wünscht sich auch noch ein weiteres. Wir sind 28 und 33 J.
Die Sucht ist dahingehend im Weg, dass zum Beispiel ein Urlaub um 2000-2500€ nicht möglich ist, weil die Summen die wir uns ersparen könnten verspielt werden.
Wie du siehst, sind es keine großen Wünsche, sondern Dinge wie einfach sorgenfrei in Urlaub fahren zu können. Mehr Aufmerksamkeit für mich und unser Kind. Unser Alltag wird ständig durch Ergebnisverfolgung etc. gestört.
Trennung wäre für mich keine Option, das möchte ich nicht. In anderen Foren wurde mir sofort dazu geraten.
Ihn bei seinen Eltern zu "verpfeifen" und sich da Hilfe zu suchen, würde mich nicht weiterbringen, weil sie nicht die Art Eltern sind die ihm so zusprechen würden, dass es meinem Mann die Augen öffnet.
Also bin ich noch auf der Suche nach der richtigen Konsequenz.
Ich habe ein paar deiner letzten Beiträge gelesen und sag, dass du auch mit einer Sucht zu kämpfen hattest. Vielleicht hast du einen Rat für mich?
Glg
Bunt
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Hallo Bunt,
ich rate Dir, dass Du Ihn hier mal jeden Tag lesen lässt, was die Leute so schreiben.
Nach 3 Monaten ist er geheilt.
VG
mom
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Hallo mom,
das schlimme ist ja, dass er liest. Und er sagt dann auch immer wie schlimm das ist, aber er sieht den Handlungsbedarf bei sich selbst nicht so recht.
Einfach deshalb weil es immer schlimmeres gibt. Menschen die mehrere tausende Euro verspielen und ich glaube er sieht sich selbst dann eher als kleinen Fisch...
Lg
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Hallo Bunt,
wie überall im Leben entscheidet die Relation, ob etwas schlimm im Kontext ist oder nicht.
Wenn es für Euch heisst, dass Ihr keinen Urlaub machen könnt, ist es schlimm.
Es ist so oder so verbranntes Geld. Er soll sich mal vor Augen halten, wieviele Urlaube er schon verspielt hat. Ich hab das immer in Relation zu einem Auto gemacht, das ich mehrfach verspielt habe.
Das hilft + plus lesen hier. Gib nicht auf! Ich habe meine Sorge nie mit jemand geteilt und hab es auch geschafft.
LG
mom
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Hey Bunt,
noch könnt ihr euch alles leisten...Bei mir war es so...Bei allen Tippspielen im Freundeskreis war ich in der Bundesliga immer erster...
2015 eine Wette gespielt 25€, dann mal verdoppelt auf 50€...wieder gewonnen...Da geht doch was, dachte ich mir....
2016 Ich kann kann damit Geld gewinnen, der Reiz ist größer wenn ich mit 100€ anfange, was will ich mit 25€ Gewinn. Ich will ein Haus haben und mehr Gewinn machen durch meinen Verstand. Ich weiß doch alles so gut rund um Fußball...
Ende 2018...Inzwischen liegen die Einsätze bei 250-500€ pro Tag! Durststrecken - Wieso verlieren die Bayern 4 Spiele hintereinander? Lächerlich... Wette um Wette ging verloren ...
Anfang 2019 60000€ ärmer ...Ich habe radikal aufgehört. Und mir die Frage gestellt - Warum spiele ich? Bei mir war es der Alltagsfrust, Stress in der Familie, Frau will Kind haben, ich will aber lieber mein Leben genießen als den ganzen Tag mich nur mit dem Kind zu beschäftigen...
Was ich damit sagen will. Bei dir ist klar erkennbar, die Einsätze steigen und werden weiter steigen. Er muss aufhören, sonst seid ihr in ein paar Jahren bankrott.
Fürs Spielen gibt es einen Grund. Welchen Grund hat dein Mann? Wann seid ihr das letzte Mal ohne Kind ausgegangen?
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Hi Bunt!
Eine Trennung sollte immer als letzte Option gezogen werden.
Doch sie ist legitim und, wie eine Therapeutin einmal in einem Interview sagte, für einen Angehörigen nicht zu viel verlangt.
Dein Beitrag stimmt mich nachdenklich und sogt für ein paar Sorgenfalten mehr auf meiner Stirn.
So hast Du Dich bereits in einem anderen Forum ausgetauscht - Prima!
Was aber weisst Du bereits über die Auswirkungen einer Spielsucht auf die Persönlichkeit des Spielers?
Weisst Du, dass sie immer weiter fortschreitend ist?
Bei vorher 200 - 400 € ist sein Einsatz bereits auf 1.000 € pro Monat gestiegen.
Das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange.
Er hat sich eine Kreditkarte hinter Deinem Rücken besorgt - hat Dich also belogen und auch betrogen, da er gemeinschaftliches Geld für das Spielen nutzt.
Gibt es noch Angespartes? Wenn ja, dann sichere es für die Familie, sonst "hat es ein Anderer" demnächst.
Gibt es noch geldwerte Gegenstände? Dann sichere sie vor der Verpfändung.
Meine Liebe - Dein Mann ist nicht mehr der Gleiche, der er einmal war.
Er kann es wieder werden - aber nicht, wenn er weiter spielt.
Momentan würde ich da an ein drittes Kind überhaupt nicht denken.
Wie soll er dafür Verantwortung übernehmen, wenn er sie derzeit für Dich, Eure Kinder und sich selbst nicht umsetzen kann?
Trotz eines bestimmt sehnsüchtigen weiteren Kinderwunsches von Dir wäre es auch unverantwortlich von Dir dem zuzustimmen.
Aus dem Wenigen, was Du bisher offenbart hast, sind fehlende Urlaube das geringste Problem ...
Viele Menschen vergleichen die Sucht in einer Beziehung mit Fremdgehen.
Dein Mann orientiert sich gerade mehr und mehr zu seiner "Geliebten".
Damit entfernt er sich aber von Dir und den Kindern.
Also bin ich noch auf der Suche nach der richtigen Konsequenz.
Du musst Dir erst einmal Deine Wünsche und Ziele fundiert formulieren.
Du musst Dir also regelrecht "bewusst" machen, was Du möchtest.
Dann können wir über Konsequenzen reden ...
Einfach deshalb weil es immer schlimmeres gibt. Menschen die mehrere tausende Euro verspielen und ich glaube er sieht sich selbst dann eher als kleinen Fisch...
Dann soll er mal eine Aufstellung seiner Ausgaben machen - so lange zurück, wie es Online-Banking etc. zulassen.
Auch würde es ihm zu denken geben, wenn Du schon einmal andeutest, dass Du Dir kein Leben mit einem aktiven Spieler vorstellen kannst.
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Hallo bunt,
Die Konsequenz wäre für mich eine Haushaltsplanung. Wie viel geld wird für die Familie gebraucht? Info. Rücklagen für Anschaffungen oder Urlaube. Vom Rest bekommt idealerweise jeder von euch das gleiche Taschengeld, das jeder ausgeben kann, wie er will. Frag ihn, ob er sich darauf einlässt
Viele Grüße
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Hallo blackib,
Fürs Spielen gibt es einen Grund. Welchen Grund hat dein Mann? Wann seid ihr das letzte Mal ohne Kind ausgegangen?
Wir gehen einmal pro Woche ohne Kind aus. In der Zeit funktioniert es auch ganz gut, dass er nicht dauernd aufs Handy schaut, weil ich das auch einforderte wenn wir mal alleine ohne Kind unterwegs sind.
Ich vermute die Gründe liegen irgendwo in seiner Kindheit. Er spricht oft von Vernachlässigung durch seine Eltern als er 4-5 Jahre alt war. Später haben sie ihn auch nicht unterstützt. Er hat eine Lehre gemacht und die Eltern haben sich niemals den Betrieb angesehen oder sich irgendwie informiert. Mit 17 hat er begonnen die Miete zu bezahlen usw. Aber hatten umgekehrt nie Unterstützung. Er war in der Zeit als er bei ihnen lebte hauptsächlich in seinem Zimmer und spielte sein Instrument oder am PC. Irgendwann in dieser Zeit begann das Wetten.
Wie hast du es geschafft radikal aufzuhören? Durch das Einsehen des enormen Verlusts? Wie ist deine Frau damit umgegangen?
LG
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Hallo balduin,
Hallo bunt,
Die Konsequenz wäre für mich eine Haushaltsplanung. Wie viel geld wird für die Familie gebraucht? Info. Rücklagen für Anschaffungen oder Urlaube. Vom Rest bekommt idealerweise jeder von euch das gleiche Taschengeld, das jeder ausgeben kann, wie er will. Frag ihn, ob er sich darauf einlässt
Viele Grüße
Daran dachte ich auch bereits. Abzüglich aller Ausgaben inkl. Lebensmitteleinkauf und Rücklagen für den Urlaub blieben jedem ca. 450€.
Liebe Grüße
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Hallo Olli,
Was aber weisst Du bereits über die Auswirkungen einer Spielsucht auf die Persönlichkeit des Spielers?
Weisst Du, dass sie immer weiter fortschreitend ist?
Bei vorher 200 - 400 € ist sein Einsatz bereits auf 1.000 € pro Monat gestiegen.
Das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange.
Dessen bin ich mir bewusst. Aus diesem Grund suche ich den Austausch einfach um einen Weg zu finden wie ich es angehen könnte.
Wir haben nur ein Kind bisher. Ein weiterer Kinderwunsch ist natürlich vorhanden, bei beiden, aber ich habe meinem Mann auch bei unserem letzten Streit (Ende März) gesagt, dass ich unter diesen Umständen nicht bereit bin für ein weiteres Kind und ich habe ihm auch mitgeteilt, dass ich im schlimmsten Fall, nämlich wenn er nicht damit aufhört, nicht mit zwei Kindern alleinerziehend sein möchte.
Dann soll er mal eine Aufstellung seiner Ausgaben machen - so lange zurück, wie es Online-Banking etc. zulassen.
Auch würde es ihm zu denken geben, wenn Du schon einmal andeutest, dass Du Dir kein Leben mit einem aktiven Spieler vorstellen kannst.
Diese Aufstellung habe ich vor einiger Zeit einmal gemacht und ihm gezeigt. Er wirkte danach enttäuscht und hörte für ein paar Tage auf zu spielen. Damals bat er mich mit ihm darüber zu reden und ihm da rauszuhelfen. Aber natürlich begann er wieder zu spielen und aktuell ist es so, dass er eher aggressiv auf Konfrontation reagiert.
Er führt aber seit der Aufstellung die ich ihm zeigte soweit ich weiß selbst eine Aufstellung der Ausgaben von jedem Monat.
Und er führt eine Liste jener Scheine bei dem es nur 1 Tor war und sagt dann oft "wäre dieses eine Tor gefallen, hätte ich so und so viele 1000€ in dem Monat gewonnen"... ihm fehlt echt der Realitätssinn in Bezug auf Geld und darauf, dass SEIN Geld weg ist, aber er auch nichts gewonnen hat.
Die letzten 3 Monate in denen es 1000€ Ausgaben gab, hatte er seit langem wieder einmal gegen Ende des Monats zwischen 200-500€ "gewonnen". Das hat er dann wieder auf das Bankkonto eingezahlt.
Aber meistens sind es leider nur reine Verlustmonate.
Ich werde auf jeden Fall versuchen meine Gedanken und Wünsche zu sammeln sowie anschließend das Gespräch mit ihm suchen.
Ganz liebe Grüße
Bunt
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Ich vermute die Gründe liegen irgendwo in seiner Kindheit. Er spricht oft von Vernachlässigung durch seine Eltern als er 4-5 Jahre alt war. Später haben sie ihn auch nicht unterstützt. Er hat eine Lehre gemacht und die Eltern haben sich niemals den Betrieb angesehen oder sich irgendwie informiert. Mit 17 hat er begonnen die Miete zu bezahlen usw. Aber hatten umgekehrt nie Unterstützung. Er war in der Zeit als er bei ihnen lebte hauptsächlich in seinem Zimmer und spielte sein Instrument oder am PC. Irgendwann in dieser Zeit begann das Wetten.
Wie hast du es geschafft radikal aufzuhören? Durch das Einsehen des enormen Verlusts? Wie ist deine Frau damit umgegangen?
Bei mir waren die Ursachen zufälligerweise ähnlich wie bei deinem Mann, zusätzlich wurde mein Bruder im Gegensatz zu mir stets mehr wertgeschätzt und gesponsort, was den Unmut verstärkte...Ich schluckte aber immer meine Aggressionen herunter und holte mir die Befriedigung oder Entspannung beim Sport-Wetten. Auch war ich unzufrieden mit unserem Haus wegen Lärmbelästigung (Fluglärm). All das habe ich in mich hineingefressen.
Vielleicht damit du dich ein wenig in die Gefühlswelt deines Mannes hineinversetzen kannst: Wenn man Geld setzt, gibt das beim Schauen des Spiels einen Adrenalinkick und Glücksgefühle, wenn man gewinnt...gleichzeitig führt der "unverdiente" Verlust einer Wette zu starken innerlichen Aggressionen, weil man sich denkt "Wieso ist genau dieses einzige Spiel heute nicht so gelaufen, wie es hätte laufen müssen". Diese Aggressionen versetzen einen in eine "ich hab keine Lust auf nichts mehr" Stimmung und nichts macht mehr Spaß. Nun will man wieder diesen Kick haben ...Man kann es im Grunde wie eine Droge betrachten, nur das man kein Kokain nimmt. Jeden Tag beschäftigte ich mich mit Sportanalysen und Sportwettenstrategien und machte nichts anderes mehr, nichts machte mir sonst mehr Spaß...
Vielleicht hast du genau diese Gefühlsschwankungen bei deinem Mann in Abhängigkeit von seinem Gewinnen/Verlieren von Wetten festgestellt.
Meine Frau weiß davon nichts. Das ist nicht gut, aber sonst würde meine Beziehung auf dem Spiel stehen, denn ihr Onkel war spielsüchtig und hat 500000 Euro verzockt (Ja es sind 5 Nullen!).
Ich habe gerade dann aufgehört, wo ich am Boden war. Ich hatte meine Dispos ausgereizt und war verzweifelt. Ich hatte 10 Wetten am Stück verloren, selbst wenn ich auf die Bayern gesetzt hatte. Gefühlsmäßig war ich am Boden...Zudem zahlte ich bei einem eher unbekannten Onlinecasino ein, welches einfach trotz aller Verifikationsverfahren meinen Gewinn nicht auszahlen wollte...Schließlich setzte ich wieder alles und hab dann meine 2000€ Gewinn verloren, weil das Casino ein Betrugscasino war.
In meiner Recherche über diesen Casinoanbieter fand ich heraus neben dem, dass es ein Betrugscasino war, dass Online-Casinos hier in Deutschland in den meisten Bundesländern illegal sind.
Auch Sportwetten dürfen meiner Ansicht nach so in Deutschland nicht angeboten werden. Die Verlinkung auf einen Casino-Bereich ist meiner Ansicht nach Sportwettennbietern untersagt, die eine Sportwettenlizenz in Deutschland wollen. Zudem gibt es ein monatliches Einsatzlimit für Sportwetten von 1000€. Dieses überwachen die Casinos jedoch meiner Ansicht nach bewusst nicht. Ich war so sauer, dass ich als " intelligenter" Mensch in diese Suchtfalle hineingeraten bin. Denn jetzt war ich nicht der Clevere, der intelligent war, sondern die Casinos/Sportwettenanbieter, die wissen wir man das Belohnungssystem des Gehirns geschickt manipuliert und zu einer Sucht werden lässt.
Ich habe mich dann für den kalten Entzug wie bei einer Droge entschieden. Mich bei allen bekannten OnlineCasinos mit Wettbereich gesperrt. Angemeldet war ich sowieso schon bei allen gängigen Casinos.
Danach habe ich mich informiert, was man machen kann, wenn Casinos/Sportwettenanbieter meiner Meinung nach illegale Sachen anbieten, die der Staat durch seine Inaktivität sogar noch duldet.
Zusammengefasst ihm ein monatliches Wettlimit zuzugestehen hilft nix, er muss ganz aufhören. Es ist hart, denn Wetten macht auch Spaß, aber man verliert in den meisten Fällen früher oder später die Kontrolle. Das muss er einsehen und diesen harten Weg eingehen. Ich habe mich entschlossen, meinem Vater entschieden die Meinung zu sagen und habe nun auch den Kontakt zu ihm abgebrochen, weil ich mich nicht mehr so behandeln lasse. Auch meine anderen Probleme gehe ich nun offen an und fresse es nicht mehr in mich herein. Ansonsten schaue ich mich nach einem neuen Haus um und gehe meine Probleme aktiv an.
Ich bin jetzt 2 Monate spielfrei und zusätzlich hilft es mir gegen die Anbieter rechtlich vorzugehen, auch wenn ich diesen Schritt finanziell nicht notwendig habe, da ich recht gut verdiene. Aber so schade ich meiner Meinung nach wenigstens den Verursachern, nämlich den Zahlungsdienstleistern (Paypal, Kreditkartenfrmen,...) und auch den Casinos. Für das Vorgehen gegen die Anbieter habe ich alle Ausgaben und Gewinne in einer Excel-Tabelle gegengerechnet...das es 60000€ waren, hätte ich nicht gedacht.
Ich würde auch mal an deiner Stelle hier bei kostenlosen "Onlineberatung Glücksspielsucht" anrufen und dich beraten lassen, denn da sitzen die Experten, die Erfahrung haben in solchen Fällen.
Ich werde nicht mehr spielen, sondern lebe jetzt mein Leben wieder ohne fremde Kontrolle der Casinos/Sportwettenanbieter...
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Hi Bunt!
Auch ich sehe meine Defizite auf die Kindheit und die Erziehung basierend.
Wie BlackIB habe ich meinem Vater die Meinung geblasen und habe seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm.
Was da kürzlich zwischen meinem Schwestern und Schwager auf der einen Seite und meinem Vater auf der anderen Seite passiert ist, bestätigt mich absolut in meiner Kontaktsperre.
Natürlich hat mich der Streit damals ziemlich herunter gezogen. Doch seitdem geht es mir so gut wie noch nie.
Wie BlackIB habe ich damals alles in mich hinein gefressen.
Ich bin mit 5 eingeschult worden - war bereits da Brillenträger und in Summe ein Opfer für die anderen Kindern.
Anscheinend konnte ich die Erwartungen, die mein Vater in mich gesetzt hatte nie erfüllen.
Und so kam es, dass auch meine ältere Schwester sein Verhalten mir gegenüber adaptierte.
Zudem wurde in unserer Familie nicht über Gefühle geredet - sodass ich meinen negativen Gefühlen schutzlos ausgeliefert war.
Im Spielen fand ich dann später die Bestätigung, die ich eigentlich anderorts hätte erhalten sollen - nämlich von der Familie.
Wenn die Probleme aus der Kindheit wirklich die Auslöser für seine Sucht sind, so muss er diese aufarbeiten und im Jetzt angehen.
Das ist nicht Deine Aufgabe - das ist seine.
Wie das familiär ausgeht, das steht in den Sternen.
aktuell ist es so, dass er eher aggressiv auf Konfrontation reagiert.
Das ist normal, wenn er sich von Dir in die Ecke gedrückt fühlt.
Da ist es egal was Du sagst und wie Du es sagst - Du zeigst ihm seine Fehler auf.
Eventuell vergleicht er dies mit seiner Aufstellung in der Ursprungsfamilie?
Nur Du kannst entscheiden, ob es sich lohnt in Deinen Mann zu investieren.
Wenn ja, dann ist es auch wichtig ihm zu sagen, wieso Du an ihm festhalten möchtest.
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P.S. Lass doch mal deinen Mann diesen Thread lesen...
Intelligent ist, wer nicht auf Spiele wettet. Tipico beispielsweise zeigt immer an, was die Topgewinnerwetten von Spieler des Tages sind. Da haben Spieler 80000 € mit einer Wette gewonnen. Doof nur, dass es nur eine Wette von Tausenden an diesem Tag war...Dumm ist, wer spielt...
Das sollte ihm zu denken geben. Gewinnt er als Spieler oder die Casinos? Intelligent ist, wer nicht spielt.
Für Glücksspielanbieter erweist sich der Vertriebsweg Internet als zunehmend attraktiv. Dies gilt insbesondere für Onlinecasinos. Ihr Anteil am Gesamtmarkt liegt sogar noch vor den Onlinesportwetten. Onlinecasinos erwirtschafteten im Jahr 2017 mit einem ge-schätzten Bruttospielertrag (BSE) von 1,76 Mrd. Euro –nach 1,29 Mrd. Euro im Jahr 2016 –den höchsten Ertrag, gefolgt von Sport-und Pferdewetten mit 1,02 Mrd. Euro. Für alle Glücksspiele gilt: Sie sind grundsätzlich so konstruiert, dass der Gewinner immer der Anbieter ist und der Großteil der Umsätze mit problematischen oder süchtigen Glücks-spieler/-innen gemacht wird. Das gilt auch für Onlinecasinospiele. „Suchtexperten sind sich einig, dass die Gefährdung durch Onlinecasinospiele besonders hoch ist. Alsent-scheidende Faktoren werden die Verfügbarkeit sieben Tage die Woche rund um die Uhr, schnelle Spielformen, unkomplizierte und nahezu unbegrenzte Einzahlmöglichkeiten und die unauffällige Teilnahmemöglichkeit, beispielsweise vom Handy oder während der Ar-beitszeit, genannt.
(Quelle https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/news/PM-Onlinecasinos_DHS_Jahrbuch_Sucht_2019.pdf, zuletzt augerufen am 9.05.2019)
Konfrontiere ihn mit meiner und Ollis Aussagen. Ich bin auch Experte in Sachen Fußball und trotzdem war ich dumm und jetzt bin ich nicht mehr dumm :)
P.S.2 Ich würde an deinem Mann festhalten. Noch ist seine Sucht nicht so schlimm. Er muss nur aufhören. Jetzt.
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Hallo blackib,
danke für deine Offenheit und Hut ab, dass du es geschafft hast so radikal aufzuhören.
Vielleicht damit du dich ein wenig in die Gefühlswelt deines Mannes hineinversetzen kannst: Wenn man Geld setzt, gibt das beim Schauen des Spiels einen Adrenalinkick und Glücksgefühle, wenn man gewinnt...gleichzeitig führt der "unverdiente" Verlust einer Wette zu starken innerlichen Aggressionen, weil man sich denkt "Wieso ist genau dieses einzige Spiel heute nicht so gelaufen, wie es hätte laufen müssen". Diese Aggressionen versetzen einen in eine "ich hab keine Lust auf nichts mehr"
Genau von diesen Gefühlen hat er mir erzählt, dass dieses Verfolgen, insbesondere wenn nur noch ein Tor aussteht, ein enormer Adrenalinkick ist. Ich habe ihm ja oft genug dabei zugesehen und beobachtet wie sich die Gesichtsfarben ändern währenddessen. Es ist schlimm wie ihn das ganze mitnimmt. Und natürlich sieht man dann die Enttäuschung, wenn er verloren hat. Dann kommt diese Unlust an den Tag, er ist mies gelaunt usw.
Bei ihm ist es ähnlich wie bei dir. Er hat 2 ältere Brüder die bevorzugt wurden und immer mehr Aufmerksamkeit bekamen. Seine Eltern haben noch 5 weitere Enkelkinder von den Brüdern und auf jedes haben sie in den letzten 12 Jahren oft genug aufgepasst und geholfen wo sie konnten. Ihm bzw. und stand diese Hilfe nie bereit. Wenn ich einen Termin beim Arzt hatte, hatte niemand Zeit auf unsere Tochter aufzupassen. Meine Mutter oder Schwester mussten 70km fahren, wo seine Mutter nur 3km entfernt wohnt, um aufzupassen. Das sind so Sachen die ihn täglich belasten.
Den Kontakt hat er mehrmals abgebrochen, auch schon einmal für ein Jahr, aber das nagt dann auch an ihm und er fühlt sich nicht wohl damit. Keine Ahnung was der richtige Weg ist. Da mische ich mich ehrlicherweise nicht sehr ein. Ich habe ihm nur gesagt, dass er tun soll was er für richtig hält und hinter ihm stehe egal ob mit oder ohne Kontakt zu seiner Familie.
P.S.2 Ich würde an deinem Mann festhalten. Noch ist seine Sucht nicht so schlimm. Er muss nur aufhören. Jetzt.
Derzeit ist er am Beenden seiner Ausbildung und danach wird er mehr verdienen. Damit kommt die Gefahr, dass er auch mehr verspielt. Festhalten möchte ich auf jeden Fall an meinem Mann, ich bin 14 Jahre mit ihm zusammen, 6 davon verheiratet und ich weiß, dass da irgendwo in ihm noch der Mann sitzt den ich kennen und lieben gelernt habe.
Viele Grüße
Bunt
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Hallo Olli,
Das ist normal, wenn er sich von Dir in die Ecke gedrückt fühlt.
Da ist es egal was Du sagst und wie Du es sagst - Du zeigst ihm seine Fehler auf.
Eventuell vergleicht er dies mit seiner Aufstellung in der Ursprungsfamilie?
Nur Du kannst entscheiden, ob es sich lohnt in Deinen Mann zu investieren.
Wenn ja, dann ist es auch wichtig ihm zu sagen, wieso Du an ihm festhalten möchtest.
Leider hängt die Sucht wohl bei sehr vielen mit einer unschönen Kindheit zusammen.
Er vergleicht es sicherlich irgendwo, da bei seinen Eltern andere Kinder immer besser waren als sie selbst. Und auch heute noch erzählen sie ab und an "schau der hat ein Haus gebaut; warum baut ihr keins?"
Zudem komme ich aus einer total gegenteiligen Familie. Meine Eltern standen und stehen immer hinter mir/uns. Sie haben meinen Mann wie ein eigenes Kind angenommen, aber er lässt diese Nähe zum Beispiel auch nicht zu und filtert oft negative Sachen heraus bei denen er in den Augen meiner Eltern schlecht erscheint. Meinen Eltern unterstützen uns auch finanziell mit ca. 200€ pro Monat. Dieses Geld stecken sie mir aber heimlich zu weil sie nicht möchten, dass mein Mann sich in seiner Männlichkeit eventuell verletzt fühlt. Ohne dieses Geld hätten wir am Ende des Monats manchmal keins zum Lebensmitteleinkauf gehabt. Davon weiß er auch nichts. Was übrig bleibt spare ich für unsere Tochter, so kommt er auch nicht dran falls er es mitbekommt.
Wie schon vorhin geschrieben, ich kenne meinen Mann lange und wir haben einen langen Weg hinter uns und wollten immer einen langen gemeinsamen Weg vor uns haben. Ich glaube auch daran, dass er es schaffen kann, wenn er die bösen Geister aus seinem Kopf verbannt und dabei möchte ich ihm so gut es mir möglich ist helfen.
Liebe Grüße
Bunt
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Hi Bunt!
Oha ... langsam kommen die Details ans Licht ... :)
OK ... eigentlich ist es ja klar ... trotzdem möchte ich einmal betonen, dass ich hier als Außenstehender die ganze Sache so neutral wie möglich betrachte, wenn ich auch nur Deine Sichtweise kenne.
Also ... was fällt mir auf? Eure Beziehung beinhaltet eine Lüge.
Dein Mann weiss nichts vom Zuschuss Deiner Eltern.
Sicherlich sind Eure Absichten allerehrenwert - aber - und damit kommen wir zum 2. Punkt:
Deine Eltern und Du unterstützen aktiv seine Sucht!
Das ist garantiert nicht Eure Absicht - aber es ist nun mal Tatsache.
Genau wie bei einem Spieler gilt auch für die Angehörigen:
Es bringt nichts sich Vorhaltungen wegen Fehlern aus der Vergangenheit zu machen.
Die Vergangenheit ist nur da um aus ihr zu lernen und im Jetzt bewusstere Entscheidungen zu treffen.
So lange Dein Mann also von dem Geld nichts weiss, wird sich bei ihm auch nichts ändern.
In meinen Augen muss er davon wissen - auch wenn es ihn zunächst schmerzt.
Doch so hat er die Möglichkeit die Situation zu ändern.
aber er lässt diese Nähe zum Beispiel auch nicht zu und filtert oft negative Sachen heraus bei denen er in den Augen meiner Eltern schlecht erscheint.
Das ist für mich mehr als verständlich. Wenn immer irgendwer (aus der Ursprungsfamilie) etwas zu meckern hat oder anderweitig am Selbstbildnis rüttelt, dann stellt sich Argwohn ein - er glaubt also selbst nicht an sich.
Das lässt sich nur ändern, wenn ihr immer wieder darüber sprecht.
Es ergänzt also meine Ausage von oben ihm auch mitzuteilen, wieso Du ihn liebst und (bisher) trotz seine Spielens bei ihm bleibst.
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Ich stimme Olli voll uns ganz zu.
Wie gesagt nochmals mein Rat - meine Geschichte lesen und meine Prognose ist, dass er wenn er nicht aufhört, so endet wie ich. Das muss ihm klarwerden.
Nochmal. Er muss aufhören. Auch nur mit kleinen Beträgen spielen führt dazu, dass er irgendwann wieder die Kontrolle verliert...Ich habe das selbst letztes Jahr an mir beobachtet...Er muss aber selbst erkennen, dass es dumm ist, was er tut.
Wenn er es alleine nicht schafft, dann muss er in die Therapie. Hast du schon bei der annonymen Onlineberatung hier im Forum angerufen?
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Hallo Olli,
Also ... was fällt mir auf? Eure Beziehung beinhaltet eine Lüge.
Dein Mann weiss nichts vom Zuschuss Deiner Eltern.
Sicherlich sind Eure Absichten allerehrenwert - aber - und damit kommen wir zum 2. Punkt:
Deine Eltern und Du unterstützen aktiv seine Sucht!
Das ist garantiert nicht Eure Absicht - aber es ist nun mal Tatsache.
Meine Eltern wissen nichts von seiner Sucht. Und würde er vom Geld wissen, so würde er bewusst mehr spielen. Hat sich so auch mehrmals bestätigt, wenn aus anderen Richtungen mehr Geld zur Verfügung stand.
Ich danke dir für deine Ratschläge und werde mich mal sammeln um das ganze noch einmal anzusprechen.
Liebe Grüße
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Hallo blackib
Hast du schon bei der annonymen Onlineberatung hier im Forum angerufen?
Nein, noch nicht. Gestern war mein Mann zu Hause und da konnte ich nicht anrufen. Mache das am Montag bevor ich ihn darauf anspreche und werde ihm dann auch den Thread zeigen.
Dass er komplett aufhören muss, weiß ich. Es gab genug der Ausreden, dass es nur noch 2-3€ pro Tag sein werden.
Liebe Grüße
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Hallo Bunt, hallo Olli,
ich tue mich schwer mit der "Lüge". Eine Lüge geschieht, wenn jemand bewusst die Unwahrheit erzählt. Das kann man sehen, wie bei Baron Münchhausen, in Erzählform, oder aus einer Drucksituation, meist aus einer strengen Nachfrage herraus.
Bei der zweiten Version musste ich als Kind so handeln, weil ich eben nicht immer Prügel haben wollte, also Unaufrichtigkeit als Lebensstrategie. Das Erste, das Erzählen von Geschichten ist ein Talent, bei dem ich mehr Förderung gewünscht hätte.
Hier im Tread geht es um Elementares, also um dss liebe Geld. Wenn ein gemeinsames Konto besteht, und alles Geld, das zur Verfügung steht, wird einvernemlìch dort eingebracht, ist das ja in Ordnung, wenn z.B. das Taschengeld mit eingerechnet wird.
In meiner Ehe hatten wir getrennte Konten, und in den Familien meiner Schwestern ist das auch so. Meine Damalie wusste, dass mein Konto bis zum Anschlag überzogen war, und hat einen Ehekrach angefsngen, als ich bei meiner Hausbank eine Umschuldung in einen Ratenkredit beantrsgte. Ihre Unterschrift hsbe ich nicht bekommrn. Nach der Scheidung konnte ich mit Hilfe meinet Schwester mich daran mschrn, und habe rine schwsrze 0. Meine Ex- hst einen mittleren fünfstelligen Betrsg suf einrm Konto, dss ihr Bruder verwaltet,. Dss habe ich nicht von ihr erfahren, hat die mir desgslb die Unwahrheit gesagt, nur weil die durch erlittenen Missbrauch den Kontakt zu ihrer Familie abgebrochen hst?
Um hier zu bleiben, solltest Du, Bunt, Dich auch öffnrn dürfen. Dass Dein Taschrngeld,, wenn es so von Deinrn Eltern gemeint ist, für den gemeinsamen Haushalt verwendet wird, dsnn gehört dss aufs Tablet.
Sollte der Msnn das nicht wissen, ist es gür mein Verständnis keine Lüge an ihn,dondrrn eine Selbstlüge, ich nenne es Selbstbeschiss!
Primär ist, dsss Dir Bunt, keine Schuldgefühle daraus erwachsen.
Ich wünsche Dir diese vielleicht neue Aufrichtigkeit.
schöne 24 Stunden Andreas
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Hallo Bunt!
Finde es schön, dass du den Weg hierher gefunden hast, um eure Geschichte zu erzählen. Ich erkenne hier einige Parallelen zu mir und meiner Freundin.
Auch ich habe ein Spielproblem. Seit nunmehr ca. 8-9 Jahren geht es bei mir Phasenweise ohne, aber auch immer wieder mit sehr zermürbenden und finanziell belastenden Spielzeiten. Ich bin selbst 29 Jahre alt und habe auch ein Problem mit Sportwetten im Internet. Vor ca. 2,5 Jahren habe ich es meiner Freundin erzählt. Sie war sehr betroffen, begleitet mich aber bis heute mit voller Rückendeckung. Leider belasten sie diese Spielphasen auch immer wieder - sie ist mir und dem Wetten ja schließlich ausgesetzt. Wir treffen dann Regelungen, also Schutzmaßnahmen um die Sucht wieder einzudämmen und arbeiten gemeinsam daran davon wegzukommen. Das ist absolut nicht leicht!
Ich erlebe die selben "Kicks" wie dein Freund beim Wetten. Wenn ich verliere, dann war das ja immer "knapp daneben" und beim nächsten Mal klappt es sicher. Was ich zur Zeit hinterfrage und reflektiere ist, ob es mir bei erneutem Spielen darum geht zu gewinnen oder welches Problem damit verbunden ist. Für mich sind es vermutlich Alltagsbelastungen, z.B. Stress bei der Arbeit die mich dazu verleiten. Das kann ich mir nur dadurch erklären, dass ich mir bis jetzt noch nie bei ersten Gewinnen eine Auszahlung erteilt habe. Soll heißen, dass mir das Spielen hilft etwas zu verdrängen. Ich muss genau daran arbeiten in einer aufkeimenden Phase in der ich wieder verdrängen möchte einen anderen Kanal zu finden. Zuletzt habe ich es 5 Monate geschafft, jetzt fange ich wieder von vorne an.
Jedenfalls ist meine Freundin ebenso Betroffene in diesem elendigen Drama rund um das Wetten. Ich könnte mir vorstellen, dass uns vielleicht ein gemeinsamer Austausch helfen könnte uns von der Sucht zu befreien. Deshalb würde ich mich freuen von dir zu hören! :)
Jedenfalls euch erstmal weiterhin alles Gute!
MR H
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Hallo Andreas,
Um hier zu bleiben, solltest Du, Bunt, Dich auch öffnrn dürfen. Dass Dein Taschrngeld,, wenn es so von Deinrn Eltern gemeint ist, für den gemeinsamen Haushalt verwendet wird, dsnn gehört dss aufs Tablet.
Sollte der Msnn das nicht wissen, ist es gür mein Verständnis keine Lüge an ihn,dondrrn eine Selbstlüge, ich nenne es Selbstbeschiss!
Danke zunächst für deine Nachricht. Meine Eltern verdienen recht gut, wissen dass wir aber recht viel Ausgaben haben und merken beispielsweise auch, dass wir uns keine Urlaube leisten oder keine größeren Anschaffungen machen. Also denke ich ist es ihrerseits dafür gedacht, dass wir, falls wir für etwas sparen möchten, sie damit helfen. Ob ich es meinem Mann sage oder nicht wissen sie nicht.
Du kannst es bezeichnen wie du möchtest, aber man muss auch die Situation eines Betroffenen nachvollziehen können wenn aufgrund der Spielsucht eines Angehörigen am Ende des Monats Geld für Lebensmittel fehlt oder plötzliche Reparaturen anfallen.
Ja, er wusste auch mal vom Geld. Das kam in die gemeinsame Haushaltskasse(dose) und wo es am Ende landete, kannst du dir vielleicht vorstellen.
Für mich ist es eine Sicherheitsmaßnahme, weil ich keinen um Geld bitten möchte weder möchte ich Monat für Monat auch noch deshalb den Kontorahmen weiter überziehen.
Schöne Grüße
Bunt
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Hallo MR H,
Jedenfalls ist meine Freundin ebenso Betroffene in diesem elendigen Drama rund um das Wetten. Ich könnte mir vorstellen, dass uns vielleicht ein gemeinsamer Austausch helfen könnte uns von der Sucht zu befreien. Deshalb würde ich mich freuen von dir zu hören! :)
Danke auch für deine Antwort.
Es ist super, dass du dich damit auseinandersetzt und dich deiner Freundin dahingehend geöffnet hast.
Mein Mann hat sich leider ziemlich verschlossen und er hat es bisher auch nicht versucht eine Zeitlang aufzuhören
Unsere finanzielle Probleme sind (noch) nicht so groß, dass sie nicht lösbar wären. Würde er es schaffen für 4-5 Monate aufzuhören, wäre alles wieder im grünen Bereich. Ich glaube das würde ihm auch wieder etwas die Augen öffnen.
Mein Mann, so habe ich das Gefühl, versteht nicht so ganz weshalb ich mich so sehr damit belaste. Und ich denke er sieht es selbst auch nicht als so großes Problem.
Ich weiß nicht wie schlimm es in deinem Fall ist, aber wie schaffst du es davon wegzukommen?
Im Fall meines Mannes ist die Häufigkeit schlimm. Er setzt zu Beispiel 10€ und wenn das nicht klappt, setzt er noch ein paar mal nach und so häuft es sich schnell innerhalb kurzer Zeit.
Alles Liebe euch weiterhin.
Schöne Grüße
Bunt
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Hi Bunt!
Um die Existenz für Dich und die Kinder zu sichern, wäre es in meinen Augen sinnvoll ein Geldmanagement einzuführen.
Im Prinzip bedeutet dies, dass ein Abstinenzwilliger diese temporäre Maßnahme nutzt, um Abstand zum Spielen zu gelangen, zum Anderen den Umgang mit dem gesetzlichen Zahlungsmittel neu erlernt.
Nun spricht die Herumeierrei Deines Mannes alles andere als für einen Abstinenzwillen.
Daher mein Vorschlag: Richte ein Konto ein, auf welches nur Du alleine Zugriff hast.
Darauf wird ein fixer Betrag monatlich eingezahlt (Dauerauftrag), den Du für Dich und Dein Kind, sowie Miete, Strom und weitere Lebenshaltungskosten nutzt.
Auch für Dich darf hier die Position Freizeit nicht fehlen.
Dann kann Dein Mann erst einmal mit dem Rest machen, was er möchte.
Wenn Du ihm diesen Vorschlag machst, dann ist er nicht diskutabel.
Auch das Geld Deiner Eltern kannst Du dort offen einzahlen und darüber kommunizieren.
Das Ganze ist nur ein befristeter Kompromiss - denn ganz ehrlich - mit mir als nassen Spieler hätte ich nicht auf Dauer zusammenleben wollen.