Glücksspielsucht => Glücksspielsucht Allgemein => Thema gestartet von: michael22 am 03 September 2019, 14:38:06
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Hallo leute
kurz meine situation
Ich bin spielsüchtig das habe ich jetzt endlich eingesehen und habe mich bereits an professionelle Hilfe gewandt.
Ich habe meinen kompletten dispo verspielt und bin jez 10.000€ im minus. Ich weiß nicht ob ich mich an meine bank wenden soll und um einen kredit bitten soll das der dispo wieder abgedeckt ist.
Meine Frage ist daher ob jemand schon die erfahrung gemacht hat mit seiner bank darüber zu sprechen? Ich bin sehr verunsichert da der Dispo ja so etwas wie ein kredit ist und ich habe angst das ich aus den schulden dann nicht mehr rauskomme wenn sie mir keinen kredit gewähren.
Ich weiß ich bin an der ganze sache ganz alleine schuld aber vielleicht kann mir jemand helfen bzw. Infos geben.
Vielen dank im Vorraus!
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Hi,
nunja, die Entscheidung liegt im Endeffekt bei dir.
Es gibt hier drei Möglichkeiten:
1. Kredit aufnehmen (Fremdbank), Konto ausgleichen, Geld verzocken und wieder mit 10.000 € im Minus sein
2. Kredit aufnehmen (Eigene Bank), Konto ausgleichen, Geld verzocken und wieder mit 10.000 € im Minus sein
3. Mit der eigenen Bank über das Problem sprechen, Disporückführung machen.. also z.B. jeden Monat den Dispo um 300 - 400 € reduzieren bis es sich normalisiert hat. Hat den Vorteil, dass du keinen Puffer zum verzocken hast.
Egal was du hier machst, es wird dir das Genick brechen solange du nicht aufhörst zu spielen.
Hast du hier schon etwas unternommen?
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Danke für die schnelle Antwort.
Ich spiele jez seit knapp 1 monat nicht mehr und bin seit 2 wochen in therapie. Klingt vielleicht nicht sehr lange aber für mich ist das eine Ewigkeit.
Habe bereits meine Freundin eingeweiht und sie war bereit meine Finazen zu kontrollieren und zu übernehmen. Ich habe ihr all meine fixausgaben fürs monat vorgelegt und sie regelt alles für mich. (miete, Handyrechnung.....) Ich bin ihr wirklich sehr dankbar sie ist ein engel!
was ich damit sagen will ist das ich maximal 5 - 10€bares in der brieftasche habe und das nur für einkäufe und solche sachen. (bin sehr froh darüber ich möchte keinen cent mehr bei mir haben)
Was mir eben sorgen macht ist der Termin bei der Bank.
Ich habe angst der bank die warheit zu sagen das ich spielsüchtig weil ich nicht weiß wie der betreuer dann reagiert und agiert.
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Hi,
das ist sehr schön, dass deine Freundin dich so toll dabei unterstützt. Bleibt weiter dran und denke nicht, dass du geheilt bist wenn du mal ein paar Wochen nicht gespielt hast.
Wenn du vor deinem Betreuer Angst hast, dann bleiben dir ja noch Option 1 und Option 3 (ohne mit deinem Berater zu sprechen)
Wählst du Option 1, empfehle ich dir, dass du deinen Berater beauftragst deinen Dispo auf 0 zu reduzieren.
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Du musst doch nicht deinem Bankberater sagen, dass du spielsüchtig bist.
Der Rückführungskredit ist das richtige. Du hast über deine Verhältnisse gelebt und willst jetzt den Dispo langsam zurückführen. Das muss man auch nicht zwingend vereinbaren sondern kann es einfach machen.
Welche Bank gibt denn 10.000 € Dispo? Bei solchen Banken musst du auch aufpassen, wenn du umschuldest! Die verkaufen dir garantiert auch noch eine Restkreditversicherung und wenn man diese Kosten einrechnet, wird's teurer als der Dispo.
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Hallo Balduin.
danke für deine Antwort
ich hatte eigentlich auch nicht vor es ihm zu sagen aber ich war so dumm immer bei online casinos mit sofort überweisung zu zahlen. wenn er jetzt die abbuchungen und auszahlungen am konto anschaut braucht er nur 1+1 zusammenzuzählen denk ich mir.
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Moin Michael,
Wenn die Bank dich zum Gespräch bittet, dann kannst Du es Ihnen Mitteilen, musst Du aber nicht. Grundsätzlich kann man es an Deinen Überweisungen erkennen, da du aber nicht der einzige Kunde bist muss sich erstmal jemand die Mühe machen.
Wenn die Bank weiss das Du Spielsüchtig bist kann das zu einer Kündigung des Kreditrahmens führen, muss es aber nicht. Ich habe damals beides erlebt. Zum Glück hat die Bank die am meisten getroffen war mitgespielt.
Fühl Dich nicht zu sicher mit Deinen eingebauten Hürden, das ist ein Hauch von nichts.
Taro
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Hey,
Also als ich damals einen Kredit aufgenommen habe um mein dispo zu schließen hat mein Bankberater auch gemerkt das ziemlich viel von Paypal an onlinecasinos ging.
Habe im erklärt das ich einen Fehler gemacht habe und ich mein dispo schließen möchte den Kredit Zahl ich in raten ab und mir passiert das nicht nochmal .
Naja was ist passiert ? Genau ich habe mein dispo zwar ausgeglichen jedoch hat der Spieler in mir sich geweigert das dispo Limit herab zu setzen könnte ja sein das ich es mal brauche .
Und das Ende vom Lied bin wieder an der Grenze meines dispos! Deshalb tu was gegen die sucht und wenn du dein dispo ablöst dann klär ab das du kein dispo mehr machen kannst.
Habe öfters mal gelesen Spielsucht kommt nicht gut an bezüglich der Kreditwürdigkeit .. aber noch keine Erfahrungen dahingehen gemacht .
Viel Erfolg ! Und freundliche Grüße
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Und pass auf einen Dispokredit kann und darf die Bank jederzeit kündigen meines Wissens nach. Das wäre der schlimmste aller Fälle.
Deshalb wie mein Vorredner sagt, sag du hast über deine Verhältnisse gelebt denn überblick verloren.
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Ich habe gehört das GamCare mit Spielsucht helfen kann. Wünsche alles bestes.
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Prinzipiell ist das richtig, aber das ist eine britische Hilfseinrichtung.
Du kannst zwar in deren Forum posten, oder deren Chat nutzen, aber ihr Hilfsangebot kannst du nur in Anspruch nehmen, wenn du in UK wohnst und dort krankenversichert bist.
Ich landete dort im Forum durch Zufall vor etwa zwei Jahren, und war dort Mitglied, bevor ich herkam. Es gibt nur leider laufend technische Probleme. Mein Forenaccount (und einige andere) mitsamt allen Beiträgen wurden nach einem Serverabsturz sogar mal versehentlich gelöscht.
Aber was Alexia wahrscheinlich eigentlich meint, ist GamStop, das britische Pilotprogramm zum Selbstausschluß in Onlinecasinos.
Dort kann man sich registrieren, und damit in allen OCs mit britischer Lizenz auf die schwarze Liste setzen lassen. Bestehende Spielerkonten werden damit automatisch gesperrt, und Neuanmeldungsversuche geblockt. Es läuft seit Anfang / Mitte letzten Jahres, und steckt noch in der Anfangsphase, aber es ist eine gute Sache, und zeigt, daß sowas durchaus umsetzbar ist, auch wenn es auch da natürlich schwarze Schafe gibt.
Aber auch hier gilt leider: Es geht nur mit einem festen Wohnsitz in UK. Für die Registrierung braucht man eine britische Handynummer und einen Adressnachweis.
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Von Alexia mussten wir uns trennen. Sie führte nix Gutes im Schilde.
LG Ilona
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Daher habe ich auch mal alle ihre Links im Forumprofil gekillt ...
Dass es solche nieder motivierten Menschen gibt ... tse ... tse ... tse ...
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Oh, das hatte ich gar nicht gesehen.
In ihrer Signatur stand nur sowas wie "Ich war das nicht." - hatte mich schon gefragt, was sie damit meinte.
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Ich habe meinen kompletten dispo verspielt und bin jez 10.000€ im minus. Ich weiß nicht ob ich mich an meine bank wenden soll und um einen kredit bitten soll das der dispo wieder abgedeckt ist.
Servus Meikell!
Du solltest meiner Meinung nach schnell schauen, dass du von irgend jemandem einen Kredit bekommst. Vielleicht frägst du ein Familienmitglied?
Dispozinsen sind normalerweise ca. 10%. Bei 10.000€ wären das ca. 1.000€ +- im Jahr und somit ca. 80€ +- im Monat FÜR NIX.
Zinsen für einen Kredit sind da deutlich besser.
Deine Bank ist kriminell und glaub mir, die werden Dir den Kredit nicht geben, weil sie doch an deinen Dispozinsen besser verdienen. Es kann schon sein, dass es Ausnahmen gibt, aber prinzipiell versuchen die Bänker doch alle das Gleiche... Nämlich wie bekomme ich das Geld von meinem Kunden....
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Moin Tal,
es ist ja nicht richtig wer etwas schreibt, sondern das was jemand schreibt. Die Briten sind da sicher auf einen deutlich besseren Weg als sich an den Zahlungsdienstleistern abzuarbeiten und dadurch über die Bildzeitung Werbung für kostenloses Glücksspiel zu machen.
Taro
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Ja, es ist deutlich anders, von der Dynamik her. Der Umgang mit Glücksspiel im Allgemeinen ist dort deutlich liberaler. Es ist weiter verbreitet, gesellschaftlich weniger stigmatisiert. Die Kehrseite der Medaille ist eine hohe Anzahl an Spielsüchtigen. Die Userzahlen sind deutlich höher als hier.
Bis Mitte diesen Jahres betrug der Höchsteinsatz pro Umdrehung in Spielhallen / Wettbüros 100£. Im April wurde er auf 2£ herabgesetzt.
Online und in Kasinos gilt das natürlich nicht.
Das war mein erster Besuch eines Spielsuchtforums überhaupt, ich landete durch Zufall dort, als ich anderswo einen Link klickte. Ich war fassungslos... ich wußte genau, wie diese völlig unbekannten Leute sich fühlten.
Ich las erst nur mit, habe aber irgendwann einfach etwas geschrieben. Das erste Mal in meinem Leben... und keiner hat mir den Kopf abgerissen.
Die erste Berührung mit meiner bis dato mehr oder weniger erfolgreich verdrängten Vergangenheit hatte ich dort, von daher weiß ich ein wenig über die Umstände und Gesetzeslage.
Ein Problem dort ist der krasse Lobbyismus:
Per Gesetz sind Glücksspielanbieter dort verpflichtet, einen gewissen Prozentsatz ihres Gewinns in die Suchthilfe zu stecken. (Oh, wie praktisch, spart der Staat nochmal ordentlich Geld.) Auch Onlinecasinos fallen darunter, denn sie sind absolut legal.
Ein Nebeneffekt davon ist deutlich spürbar, wenn man Foren von Spielsuchthilfeorganisationen besucht, denn die Mitarbeiter, Forenadministratoren, und sogar die angestellten Suchtberater vor Ort werden von der Glücksspielindustrie mitbezahlt - es wird viel zensiert.
Sogar der tägliche Chatraum ist von Mitarbeitern moderiert.
Man möchte Harmonie, klar. Eine Umgebung ohne Wertung, Schuldzuweisung oder Kritik, aber das ist manchmal auch erschreckend. Ein Echoraum in gewisser Weise, aber genau in die entgegengesetzte Richtung wie hier.
Klar... das Thema Eigenverantwortung. Nur ist es schon eine andere Hausnummer, wenn sowas von 'oben' gleich kommentarlos wegzensiert wird, als wenn ein anderes Mitglied versucht, jemandem den Kopf zu waschen.
Es gibt dort Banken und Kreditkartenfirmen, die Glücksspieltransaktionen auf Kundenwunsch blocken... online, sowie auch lokal. Einige machen es sogar generell nicht mehr. Aber das ist freiwillig.
Momentan läuft eine Studie, ob es verboten werden sollte, 'auf Pump' spielen zu können... also Kreditkartenzahlungen für Glücksspiel generell zu verbieten.
Keine schlechte Idee, wird aber, wie ich fürchte, leider an der zu großen Lobby und der mangelnden Kooperationsbereitschaft der Glücksspielindustrie scheitern.
Außerdem gibt es ja noch die Zahlungsdienstleister, die dort im legalen Rahmen handeln.
Chargeback... das gibt es dort nicht. Allein die Idee wäre absurd. Würdest du dort sagen, du willst dein Geld wieder, weil du ausgenutzt wurdest, würde man dich als erstes sarkastisch fragen, wie lange dein 18. Geburtstag her ist.
Daß dies hierzulande möglich ist, habe ich nie erwähnt. Die Diskussion wäre aber durchaus mal interessant... vorausgesetzt, der Thread wird nicht sofort gelöscht.
In UK ist alles staatlich abgesegnet... und wird akzeptiert - niemand wird zu Spielen gezwungen. Diese Einstellung ist meiner Meinung nach aus Spielersicht auch am Gesündesten. Sich auf sich selbst zu konzentrieren, und nicht auf andere.