Glücksspielsucht => Glücksspielsucht Allgemein => Thema gestartet von: M95ax am 31 Januar 2020, 02:26:17

Titel: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: M95ax am 31 Januar 2020, 02:26:17
Guten Tag ihr Lieben,

ich bin neu im Forum und muss mir mal alles von der Seele schreiben und fragen was ich noch tun kann + ich suche Kontakte mit denen man per Whatsapp oder Telefon Kontakt halten kann:

Zu meiner Geschichte (es wird länger):

Ich bin jetzt 25 Jahre geworden und obwohl ich so jung bin stehe ich vor dem absoluten Aus meines Lebens.

Mit 16 Jahren habe ich angefangen zu spielen, wie bei fast allen natürlich ganz langsam mit 5-10€... sehr selten. Es wurde jedoch relativ schnell mehr und seit 5 Jahren bin ich definitiv süchtig. Ich habe all mein Geld immer verspielt + Dispo & Kreditkarte überzogen. Habe dann immer wie Kredite aufgenommen um meine Schulden zu bezahlen, zuletzt 30.000€...

Richtig hat es mich vor 1 Jahr gepackt. Ich habe 25.000€ gewonnen (online Casino, dort spiele ich fast nur weil unter 4€ pro Spin zocke ich leider nicht mehr). Seit dem riesen Gewinn wurde es extrem schlimm. Hätte damals mit dem Gewinn bei 0€ Schulden sein können, doch was ist passiert? 25.000€ weg. In 1 Monat!!! Ich habe mich so selbst gehasst doch war nun richtig angefixt... Dann vor ca 4 Monaten nochmal ca 25.000€ gewonnen und mir geschworen mit dem Geld zahle ich meine Schulden. Hat 1 Woche gehalten danach so extrem gezockt (10-25€ pro Spin) dass das komplette Geld in DREI WOCHEN weg war. Seitdem versuche ich immer wieder den Verlusten hinterherzujagen, natürlich ohne Erfolg aber ich kann einfach nicht anders.


Vor 2 Monaten habe ich mich allen offenbart meinen Eltern meiner Partnerin usw. gab natürlich Stress aber meine Eltern haben mit Geld geliehen um wenigstens meinen Dispo + Kreditkarte auszugleichen und ich habe Ihnen auf mein Leben geschworen ich zahle alles zurück und spiele nicht mehr.

Wo stehe ich jetzt wieder?

35.000€ Kredit
10.000€ Schulden bei meinen Eltern
+ wieder Dispo und Kreditkarte um ca 6.000€ überzogen

Insgesamt also 46.000€ Schulden + Zinsen ungefähr 50-55 Tausend.
Ich habe es meinen Eltern nicht gesagt, nur meiner Partnerin (jedoch nicht die ganze Schuldsumme) meine Eltern denken ich bin spielfrei! Wenn ich es beichten würde, würden sie denke ich den Kontakt abbrechen und mega enttäuscht sein.

Tja was tue ich jetzt?
Insolvenz ist unmöglich ich bin gelernter Bankkaufmann und ich würde sofort den Job verlieren weil ich Leuten bei Vermögensaufbau helfe (ja echt sehr lustig, ich weiß). Ich arbeite noch etwas Nebenbei so dass ich ca 2000€ netto im Monat habe. Ich brauch ca 10 Jahre um alles zurückzuzahlen, habe ich mir mal ausgerechnet.


Es belastet mich alles so sehr ich kann nicht mehr schlafen und stand am Montag wirklich auf der Brücke und dachte ich springe, was hat mein Leben noch für ein Sinn? Ich bin eine absolute Enttäuschungen für alle die mich Lieben und das sind leider relativ viele, sonst hätte ich es getan.

Habe einen großen Freundeskreis und bin relativ beliebt, alle denken mit geht es gut und keiner außer meine Eltern und meiner Partnerin weiß von meinen Problemen.

Habe bereits eine Therapie, eine Hypnose und eine SHG hinter mir aber länger als 5 Wochen war ich nie spielfrei.

Vllt geht es jemanden ähnlich wie mir und hat Lust etwas zu quatschen oder kann mir Tipps geben.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter, weder mit meiner Spielsucht noch mit meinen Schulden. Privatinsolvemz geht einfach nicht, was soll ich sonst für einen Job machen???

Denke so oft wo würde ich ohne meine Sucht stecken?

- Habe ein Erbe von 50.000€ verzockt
- 50.000€ Schulden
- Meine Eltern belogen & betrogen
- Meiner Freundin geht es nicht gut wegen mir
- Kann kaum noch schlafen
- Auto von 10.000€ was ich geschenkt bekommen habe verzockt
- Insgesamt geschätzt (inkl Gewinn) ca 200-250.000€ verspielt.

Ich bin am Ende 😞
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: luchador am 31 Januar 2020, 05:00:38

Ich bin am Ende 😞


Wäre doch jetzt die richtige Zeit nochmal ganz neu anzufangen. Meinst nicht auch?

Hilfe bekommst Du genug, mußt nur danach greifen ;)
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: Wolke am 31 Januar 2020, 05:55:28
Hallo Max,

warum bist du aus der SHG rausgegangen? Du darfst da immer hingehen,auch wenn du Rückfälle hast.

Hypnose ? Das ist für mich nur Betrug und Geldmacherei.

Du musst in einer stationären Therapie oder auch bei einer Verhaltenstherapie an dir arbeiten. Das ist anstrengend und wird Zeit brauchen. Aber es hilft. Vielleicht hast du nach ein paar Wochen nochmal nen Rückfall,aber scheiß drauf,nicht aufgeben und die Verhaltenstherapie oder SHG.abbrechen,sondern weitermachen ,denn eine Verhaltensänderung braucht Zeit.

Caritas hilft bei SHG,Therapie und Schuldnerberatung. Für eine Verhaltenstherapie musst du dich bei einem Therapeuten für ein Erstgespräch anmelden. Wartezeit manchmal 3-5 Monate. Deswegen besser sofort zur Caritas,die helfen sofort,aber auch beim Therapeuten anmelden.

Das mit dem Rückfall musst du deinen Eltern wohl sagen,denn sie werden ja jetzt länger auf ihr Geld warten müssen. Und nimm von niemandem Hilfe in Form von Geld an. Du musst deine Schulden selber abbezahlen,alles andere benutzt du eh zum Spielen. Du hast bisher viel in deinem Leben geschenkt bekommen und hast es einfach gehabt. Jetzt kommt ein schwieriger und anstrengender Teil deines Lebens. Denn Spielfreiheit und Schuldenabbau dauern lange und sind anstrengend man muss bei beidem dran bleiben,aber es lohnt sich,dir wird es besser gehen.
Deine Bankkarte solltest du besser auch abgeben und dir ein Taschengeld einteilen lassen. Onlinebanking sperren,Fixkosten abbuchen lassen. Und eine Sperre auf alle Geräte,dass du nicht mehr online zocken kannst.

Heute ist Freitag ,du kannst gleich bei der Caritas anrufen und einen Termin vereinbaren und deine Geräte kannst du jetzt sperren. Und heute Abend mit deinen Eltern und deiner Freundin reden. Sie werden enttäuscht sein,aber sie werden dir helfen,wenn sie sehen und hören,wie du dir jetzt selber helfen möchtest.

LG Wolke


.
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: Olli am 31 Januar 2020, 06:40:00
Guten Morgen Max!

Herzlich willkommen!

Wenn Du Dich hier ein wenig einliest, dann wirst Du erkennen, dass Du gar nicht so alleine mit Deinen Problemen bist, wie Du vielleicht denkst.

Alle Geschichten sind individuell und doch ähneln sie sich in unheimlich vielen Punkten.

SHG und Therapie sind keine Allheilmittel. Schließlich ist der Erfolg immer abhängig vom Spieler selbst.
Auch ich hatte eine Phase, in der ich in der SHG gar nicht verstand, was die da sagten.
Als ich aber bereit war ernsthaft an mir zu arbeiten, da änderte sich das gewaltig.

Auch Du entwickelst Dich Tag für Tag weiter. Vielleicht ist ja jetzt die Zeit gekommen, in der SHG und erneute Therapie greifen werden?
Das wirst Du erst herausfinden, wenn Du da wieder mitten drin bist.

Trotz der Informationsquellen hast Du bisher vermieden, Dich im Zugang zum Geld zu beschneiden.
Vielleicht setzt Du Dir nun selbst ein Zeichen und bittest Deine Freundin um ein Geldmanagement.
Ein nächstes Werkzeug wäre die Installation von Schutzsoftware auf all Deinen Endgeräten.
Da gibt es gamban, txnogame, gamblock und noch viele Andere.
Wenn Du aus Hessen kommst, dann kannst Du Dich in Spielhallen sperren lassen.
In den anderen Bundesländern kannst Du die Betreiber um Mithilfe bitten, einem Hausverbot.

Geldmanagement etc. sind eine Herausforderung für Dich.
Es liegt nämlich an Dir auch nur die kleinsten Schlupflöcher zu offenbaren und zu verschließen.

So hast Du eine Chance, Dich vom Glückspiel zu entfernen - on- wie auch offline.

Ich betone: ERST wenn Du ein Geldmanagement eingerichtet hast, kannst Du versuchen ein Chargeback durchzuführen, sofern es sich bei Dir um unerlaubtes Glückspiel handelt.
Vorher macht es derzeit keinen Sinn - Du würdest das Geld wohl wieder sofort verspielen (s. Deine Vergangenheit).
Belese Dich hierzu bitte in den entsprechenden Unterforen.

Max, es kommt viel Arbeit auf Dich zu. Doch das braucht Dich nicht abschrecken. Keiner hetzt Dich, keiner setzt Dich unter Druck - außer Du selbst.
Gehe einfach die Wege, die zu gehen sind, in Deinem Tempo.
Irgendwann schaust Du Dich um und denkst Dir: Huch? Das habe ich schon geschafft?

Wie Wolke schon sagte, rufe bei Deinen alten Kontaktstellen an und mache neue Termine aus.
 
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: taro am 31 Januar 2020, 07:59:06
Moin Max,

die Spielsucht ist eine ernstzunehmende, im Endstadium lebensgefährliche Krankheit. Du hast zwar versuche unternommen, doch die Ernsthaftigkeit hast Du offensichtlich nicht gesehen. Als Spieler nehme ich wegen Spielschulden NIE Geld von anderen an! Das ist ein Prinzip und gehört auf Deinen Eprom gebrannt.

Deine Eltern werden Dich nicht verstoßen. Deine Eltern, das hat Ihr bisheriges Verhalten gezeigt lieben Dich und sind in grosser Sorge um Dich. Ich bin selber Vater von drei Kindern und ich kann Dir sagen, kommt einer auf Abwegen ist meine Sorge und mein Leid weil ich das ganze machtlos anschauen muss mindestens genauso gross wie bei meinem Kind das in dem Sumpf steckt.

Wichtig ist, daß Du Deine ganze Energie in die Spielfreiheit steckst. Ein CB ist nichts anderes als eine über Jahre rollende Roulette Kugel mit riesigem Einsatz. Ein Beginn des Genesungsweges ist da nicht möglich.
Ich Weiss nicht wie es mit Deinem Job und einer Insolvenz wirklich ist, dort kannst Du Dir in Beratungsstellen sicher Infos holen. Letztlich sind Deine Schulden auch nicht soooo hoch, das eine Insolvenz zwingend ist (noch nicht). Aber auch hier, das wichtigste ist Deine Spielfreiheit, wenn der Preis dafür ist das Du Deinen Job verlierst, dann ist das eben so. Letztlich habe ich alles in meinem Leben als nachrangig hinter die Sucht gestellt. Am wichtigsten ist meine Spielfreiheit, sonst gibt es all das andere nicht.

Taro
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: Realist am 31 Januar 2020, 09:50:23
Hi Max,

das hört sich natürlich schlimm an, ist es für Dich auch. Aber Du hast dein ganzes Leben noch vor Dir, Du hast Deine Eltern, Du hast Deine Freundin, Deine Freunde, und und, aber vor allem hast Du Dich selber! Jung, dynamisch und entschlossen sich dem Spielen entgegenzustellen und zu besiegen. Dem Geld musst Du nicht hinterherlaufen, schreib es einfach ab! Geld kommt und geht, weißt Du aufgrund deiner Ausbildung sicherlich. Setz Deine ganze Energie für den Kampf gegen die Sucht ein. Die Möglichkeiten, die Spielsucht in den Griff zu bekommen sind sehr vielfältig. Wichtig ist nur, dass es absolut möglich ist, Spielfrei zu bleiben. Wenn Du Dich ernsthaft  mit Dir beschäftigst, wirst Du den für Dich richtigen Weg finden - wünsche Dir viel Erfolg und Kraft dafür. Auch ich bin vor kurzem erst spielfrei und wünsche mir dass wir gemeinsam die Spielsucht besiegen.

Also Kopf hoch, Ärmel hoch Krempeln und machen.
Schöne spielfreie 24hr

Realist
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: Balduin am 31 Januar 2020, 10:56:28
Du steht nicht kurz vor dem Ende, sondern kurz vor dem Anfang eines neuen Lebens.

Du hast bislang einige bequeme Wege gewählt. Eltern gleichen die schlimmsten Schulden aus, die Hypnose soll den Suchtdruck nehmen. Noch bequemer ist es, die Schulden durch Spielen und Gewinne auszugleichen. Das sind fatale Gedanken, die dir dein "Spielteufel" ins Ohr flüstert. Er wird alles versuchen, dich am Spielen zu halten. Auf keinen Fall wieder die schlimmsten Schulden ausgleichen lassen! Du musst zu dem stehen, was du gemacht hast und dich erneut offenbaren und jede finanzielle Hilfe von privat ablehnen.

Spielsucht ist eine anerkannte Krankheit und kein Kündigungsgrund. Auch nicht bei Banken, wenn du nicht gerade deine Kunden bestiehlst. Auch eine Insolvenz ist kein Kündigungsgrund.

Die Wege, die offenstehen, sind erst einmal unbequem, können aber den Weg in ein anderes Leben ebnen.

-Soviel Zeit wie möglich in Selbsthilfegruppen verbringen
-Beratungsstelle aufsuchen
-stationäre Therapie machen
-Internet abschaffen
-analoges Handy besorgen
-Kosten reduzieren
-Auto abschaffen
-jeden Tag Sport machen
-offen mit der Sucht umgehen
-Urlaube mit dem Fahrrad, wild campen

Es gibt noch viel mehr, es gibt keine Ausreden. Der Weg ist unbequem, aber er lohnt sich.

Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: Kläger2018 am 31 Januar 2020, 11:21:18
Balduin hat völlig recht. Auch Bankkaufleute können insolvent gehen. Geldprobleme sind zwar mega unangenehm, aber noch lange kein Grund, alles hinzuschmeißen. Wenn Du ein klares "NEIN" gegenüber all Deinen Ausreden aufbaust, kannst Du alles schaffen!
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: wombelero am 31 Januar 2020, 13:16:19
Machen einem Schritt zurück vom Abgrund, will dir dafür Mut machen. Du hast Fehler gemacht und gedacht, du könntest es selber packen. Leider kann man sich nicht selber aus dem Sumpf rausziehen, da benötigt man IMMER jemand der auf festem Boden steht und eine helfende Hand ausstreckt. Und man muss diese dann ergreifen.

du bist im Tal angekommen. Ob es weiter runtergeht oder aufwärts kannst nur du entscheiden. Du bist an einem wichtigen Punkt angekommen: Es geht so nicht mehr weiter! Das ist wichtig, in der Vergangenheit hast du dein problem noch nicht richtig wahrhaben wollen. Schau dich um, es hat ausreichend Hände, die sich ausstrecken um dir aus dem Loch zu helfen. Sei es eine Notfallnummer, SHG, Behandlungen, usw. Ergreif die Hände.
Du wirst es schaffen, deine Sucht in den Griff zu bekommen und dein leben neu auszurichten. Du schaffst das!
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: M95ax am 03 Februar 2020, 11:35:01
Hallo ihr Lieben,

sorry erstmal für die später Antwort, hatte Samstag eigentlich schon geantwortet aber dann ist meine Internetverbindung abgebrochen und alles war weg  :(.

Also vielen Dank für eure aufbauenden Worte, haben mir wirklich sehr geholfen! Vielen Dank auch, dass ihr euch die Zeit genommen habt mir zu antworten und Tipps zu geben.
Das mit der Abgabe der Finanzen wollte ich eigentlich immer vermeiden, es führt aber kein Weg dran vorbei und meine Partnerin wird zumindest die nächsten 6 Monate die Kontrolle haben. Kreditkarte gebe ich ab und ich lasse meine Zugangsdaten fürs Online Banking ändern, sodass ich keinen Zugriff mehr habe.
Spielfrei bin ich jetzt 6 Tage, zwar noch nicht lange aber wenigstens ein Anfang.

Zum Thema Insolvenz: Ja es wäre der leichteste Weg aber wie sieht es als Bankkaufmann bitte aus? Und was glaubt ihr wie sich Vorgesetzte und Arbeitskollegen bei Bekanntgabe verhalten werden? Mein Chef hat für sowas glaub ich kein Verständnis.
Die nächsten Sachen wären, was ist mit eventuellen Aufstiegen? Da steht mir die Insolvenz doch total im Weg oder Gehaltserhöhungen?
Ich würde außerdem meine Eltern hängen lassen, weil die ja auch nicht wirklich viel abbekommen würden.
Habe ein Leasingvertrag und bin weil ich auch zu Außendienstterminen fahre auf ein Auto angewiesen.

Schuldenfrei wäre ich nach 10 Jahren bei 450€ monatlicher Tilgung
Bei der Insolvenz wären es 5 Jahre...

Ich denke nur, hab´s mir selbst eingebrockt und kann nicht alle hängen lassen, die mich damals aufgefangen haben.
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: Olli am 03 Februar 2020, 11:59:30
Hi Max!

Was hat Dein berufliches Können mit Deiner Krankheit zu tun?
Wieso sollten Deine Kollegen davon erfahren?

Wenn Du doch etwas unternimmst gegen Deine Krankheit ... was soll man Dir dann vorwerfen?

Gelder veruntreut hast du ja bisher nicht und würdest Dich solcher Vorwürfe sicherlich erwehren, oder?
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: Balduin am 03 Februar 2020, 15:35:29
Natürlich spricht einiges gegen eine Insolvenz. Der Weg, den du gehst, bleibt ja dir überlassen.

Was wir dir verdeutlichen wollen: Es gibt immer einen Weg. Einen Weg für überschuldete Bankkaufleute, einen Weg für suchtkranke Suchtberater, usw. .

Deine Gedanken kreisen viel zu viel um das Thema Geld, Aufstieg, Gehaltserhöhung - alles scheißegal, wenn die Gesundung nicht eintritt. Dann hilft auch das Abgeben der Finanzen auch nichts.

Wenn du spielsüchtig bleibst, wirst du jede Gehaltserhöhung der Welt verspielen und auch Wege suchen, um an Geld zu kommen.

Was unternimmst du gegen die Sucht?

Viele Grüße
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: M95ax am 13 Februar 2020, 11:41:36
Aktuell Garnichts mehr außer mit Leuten aus ner SHG im Kontakt zu sein, bin momentan aber auch einfach an den Punkt wo mir die Kraft zum "kämpfen" fehlt, weil es sowieso schon 100x schief gegangen ist.
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: andreasg am 13 Februar 2020, 12:58:16
Hsllo M,

wenn Du diesen Text in unsererSHG eingebracht hättest, würde sich jemsnd finden lassen, der Dich i. die Psychiatrie begleitet hätte, und ferner tun würde.

Hilf' lieber Brücken zu bauen,  als davon runter zu stürzen.

Suche Dir eine Fachklinik,  in Münchwies, oder Bad Hersfeld z.B.
und Dein Bankhaus wird Dir dabei helfen,

Es geht ja nur um Dein Leben.

Siehe auch die Beratung hier per Hotline an.

schöne 24 Stjnden
Andreas
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: Ilona am 13 Februar 2020, 17:36:53
Hallo Max,

was sagst du zu den Vorschlägen? Hast du einen davon aufgegriffen? Melde dich doch mal wieder.

LG Ilona
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: Olli am 13 Februar 2020, 18:09:18
Hi Max!

Zitat
bin momentan aber auch einfach an den Punkt wo mir die Kraft zum "kämpfen" fehlt, weil es sowieso schon 100x schief gegangen ist

Wenn Du trotzdem spielfrei bist, ist dies genau der richtige Weg.

Schau mal hier: (aus "12 Schritte, aber wie?" der AS)

Zitat
Schritt 1:

"AUFHÖREN ZU KÄMPFEN, ZUGEBEN, DASS WIR DEM SPIELEN GEGENÜBER MACHTLOS SIND"

Im ersten Teil von Schritt l kommt der Spielabhängige zum alles entscheidenden Punkt, wenn er bereit wird, zuzugeben, dass er dem Spielen gegenüber machtlos, d.h. vom Spielen abhängig ist. Dieser Schritt sieht so einfach aus, Ist aber doch für die meisten Spielsüchtigen so ungeheuer schwer, weil soviel daran hängt:
Dieser Schritt ist so schwer, weil der Abhängige die Illusion für sich braucht, das Spielen zu beherrschen, um mit ihm weitermachen zu können. Ohne die Aussieht des Spielens scheint ihm das Leben keinen Sinn zu haben. Deshalb hält er, trotz aller gegenteiligen Erfahrungen an der Vorstellung fest, dass er das Spiel meistern kann, auch wenn es immer nur für "ein Spiel" ist, er in die Kneipe, die Spielstätte oder in das Casino geht, um sich dann nach Stunden oder Tagen in einem fürchterlichen Zustand wieder zu finden.
Er glaubt jedes Mal, dass dies nur ein momentaner Unfall gewesen ist und dass es das nächste Mal anders sein wird, bzw. dass seine Stabilität kurz vor der Tür steht.
Solange er diese Hoffnung noch hat, kann er das Spiel weiter gebrauchen, mit ihm experimentieren, mit ihm kämpfen. In diesem aussichtslosen Kampf gleicht ein Spieler einem Laienboxer, der gegen Cassius Clay in den Ring steigt. Nach wenigen Augenblicken ist er von den Füßen und liegt ohnmächtig im Ring, aber jedes Mal steht er wieder auf, um weiterzumachen, weil er sich weigert, das Handtuch zu werfen und zu kapitulieren.
Dieses Kapitulieren ist so schwer, weil es als Eingeständnis des eigenen Versagens erlebt wird. Unterstützt wird dieses Missverständnis durch die Vorwürfe und Ermahnungen, die der Spielabhängige von sich selbst und auch aus seiner Umgebung erfährt, dass sein Verhalten Ausdruck von Willensschwäche und Charaktermangel sei. Hat er nicht immer wieder versprochen, sich zu bessern und seine Versprechungen nicht eingehalten?  Aber Machtlosigkeit dem Spielen gegenüber ist keine Willensschwäche und kein Charaktermangel (denn Abhängige sind oft sehr willensstarke Menschen). Zugeben der Machtlosigkeit ist der Ausdruck der Erfahrung, dass da etwas stärker ist als ich, das ich nicht kontrollieren kann.
Das Zugeben der Machtlosigkeit ist so schwer, weil manche Machtlosigkeit als Ohnmacht und Hilflosigkeit verstehen, missverstehen - wie wir meinen. Sie erleben Schritt 1 damit als Zumutung, sich als klein und hilflos darzustellen.
Zugeben der Machtlosigkeit ist aber genau das Gegenteil. Es bedeutet, dass ich aufhöre zu jammern und zu klagen und mich für das Opfer der Umstände, einer Erziehung oder sonstiger Widrigkeiten zu halten. Zugeben der Machtlosigkeit ist eine mutige Tat, dass ich mich meiner Realität stelle und sie nicht mehr beschönige.
Zugeben der Machtlosigkeit ist so schwer, well dieses unseren Stolz trifft, die Einbildung, unser Leben völlig zu kontrollieren und in der Hand zu haben.
Das trifft die Größtphantasien des Spielsüchtigen, der glaubt, es alleine schaffen zu können und keine Hilfe von anderen zu gebrauchen. Dieser Schritt fällt so schwer, weil wir nicht wissen, wie es dann weitergehen soll. Das kämpfen gab uns wenigsten noch die Illusion, dass wir noch mitbestimmen, noch kontrollieren können. Wenn wir kapitulieren, geben wir uns auf. Was bleibt uns dann?
Dieser Schritt ist so schwer, weil er uns erinnert an die Erfahrungen in Grenzsituationen unseres Lebens, wie zum Beispiel bei Geburt und Tod, und auch beim Orgasmus in der sexuellen Vereinigung mit einem anderen Menschen.
In diesen Situationen haben wir nicht die Kontrolle des Geschehens in unserer Hand, sondern wir erleben, dass hier etwas stärker ist als wir selbst, dass hier etwas mit uns geschieht. Und davor haben wir alle Angst, der Abhängige offenbar in besonderer Weise (siehe Schritt 3). Um diese Angst zu vermelden, kämpft er gegen die Realität, bringt sich selbst in äußerste Gefahr und verbindet zugleich, dass Wachstum In Ihm geschieht.
Zugeben der Machtlosigkeit ist deshalb nicht nur angstvoller Abschied von Altem und Vertrautem, mit dessen Hilfe wir bisher unser Leben zu meistern versuchten, sondern auch der Anfang von etwas Neuem, durchaus einer Geburt vergleichbar.
Aufhören zu kämpfen schafft Raum für neues Leben, das ich bisher gerade durch mein Bemühen, nicht aufzugeben, verhindert habe. Das Zugeben der Machtlosigkeit ist deshalb eine ungeheure Befreiung die Erfahrung einer neuen Erlaubnis zum Leben:
- Ich brauche nicht mehr zu kämpfen!
- ich brauche nicht mehr mich selbst zu zerstören, indem ich beweise, dass ich es doch schaffe!
- Ich darf leben, stabil leben!
 Viele, die den ersten Schritt vollzogen haben, berichten, dass nach dem Auf und Ab von Angst, Trauer und Zweifeln ein starkes Gefühl der Freude, der Erleichterung und der Ruhe in ihnen Platzt ergriffen habe.

Nehme Dir einen Augenblick Zeit und frage Dich:
- Wo habe ich in meinem Leben Machtlosigkeit
dem Spielen gegenüber und auch sonst erfahren?
- Wie habe ich mich gegen das Zugeben der Machtlosigkeit gewehrt?
- Welche Ängste, welche Trauer und welchen
Ärger spüre ich, wenn ich zugebe, dass ich machtlos bin ?

"... UND UNSER LEBEN NICHT MEHR MEISTERN KONNTEN"

Der zweite Teil von Schritt 1 weist darauf hin, dass Spielsucht/Spielabhängigkeit keine isolierte Sache ist, sondern immer etwas mit unserem ganzen Leben zu tun hat.
Nicht wenige Abhängige sagen am Anfang Ihrer Stabilität: "Sonst ist alles in Ordnung bei mir...... wenn nur das Spielen nicht wäre." - Sie wehren sich damit ihr Leben näher anzusehen und halten die Meinung aufrecht, es genüge, nur nicht mehr zu spielen.
Aber das hilft erfahrungsgemäß nicht weiter, wenn wir nur etwas weglassen, von dem wir uns sehr lange viel versprochen hatten. Die zwölf Schritte zielen auf eine Neuordnung unseres Lebens hin, und darum ist es wichtig zu wissen, wie unser gesamtes Leben mit dem Spielproblem verflochten ist.

Frage Dich deshalb?
- Was sind meine Probleme im Beruf?
- Wie komme ich mit mir selbst zurecht?
- Bitte darüber hinaus Deine Angehörigen, Deine Freunde und Kollegen am Arbeitsplatz um Rückmeldungen, was sie mit Dir erlebt haben und wie sie sich dabei fühlten.
- Wenn Du in einem Kuraufenthalt oder in einer Therapie bist, lasse Dir von den Betroffenen Briefe schreiben, bzw. gehe gemeinsam mit Deinen Angehörigen in ein Familien- oder Partnerseminar, wo diese Fragen bearbeitet werden können. Wenn Du bereit bist, diese Untersuchungen vorbehaltlos zu machen, wirst Du wahrnehmen, dass uns das Spielen unfähiger machte, mit unseren Problemen umzugehen.
- Vielleicht hatten wir uns mal versprochen, bestimmte Probleme durch das Spielen zu lösen (wie z.B. mehr als 10 Stunden zu arbeiten, besser zu schlafen, ruhiger zu argumentieren, gefälliger zu sein, uns von den Sorgen und Problemen des Alltags abzulenken); aber letzten Endes hat das Spielen doch nicht das gehalten, was es versprochen (was wir uns davon versprochen haben), denn die Probleme die wir hatten, sind am Ende größer geworden, anstatt kleiner.

Das ist die eine Seite der Bedeutung dieses Satzes, die besagt: Dann, wenn das Spiel in unser Leben kommt, können wir unser Leben nicht mehr meistern.
Schon lange bevor das Spiel sichtbar in unser Leben getreten ist, haben wir unser Leben nicht mehr meistern können. Dieser erweiterte Ansatz macht deutlich:

- dass es nicht nur darum geht, das Spielen aufzugeben, sondern, dass eine Neueinstellung unseres Lebens nötig Ist.
- dass Grundprobleme und Engpässe in unserem Leben vorhanden sind, auf die ich eine Antwort finden muss, um weiterhin stabil zu leben.
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: wombelero am 03 März 2020, 00:12:05
Aktuell Garnichts mehr außer mit Leuten aus ner SHG im Kontakt zu sein, bin momentan aber auch einfach an den Punkt wo mir die Kraft zum "kämpfen" fehlt, weil es sowieso schon 100x schief gegangen ist.

Hallo Max? Nichts mehr von dir gehört. Hat ein Admin des Forums allenfalls mehr angaben zB private email zum nachfragen wies geht?
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: Olli am 03 März 2020, 06:34:16
Wenn Du magst, dann schreibe eine Email an ihn über das Forum.
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: wombelero am 03 März 2020, 11:31:10
Wenn Du magst, dann schreibe eine Email an ihn über das Forum.

Habe ich bereits, hoffte das ihr admins allenfalls eine private email habt um mal hallo zusagen....
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: Olli am 03 März 2020, 12:04:33
Hi!

Ich meinte nicht die PN-Funktion.
Wenn Du ihm eine EMail über das Forum sendest, dann erhält er sie auf seinen EMail-Account.
Lediglich Deine Adresse wird dann mit einer Forenadresse verschleiert.
Möchtest Du privat eine Antwort erhalten, dann kannst Du Deine EMailadresse ja in das Schreiben einfügen.

Manchmal besorgen sich User eine anonymisierte EMailadresse.
Dort wird dann nicht regelmäßig nachgesehen.
Wenn er Dir also noch nicht geantwortet hat, übe Dich bitte etwas in Geduld.

Wir selbst nutzen die EMailadressen der User nur in absoluten Ausnahmefällen.
Sei es, wenn Gefahr in Vollzug ist oder die Person z.B. durch eine Sperrung nicht mehr in das Forum hinein kann.
Ansonsten wahren wir die Anonymität der User.
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: M95ax am 03 März 2020, 22:57:45
Hallo Leute,

sorry das ich mich so lange nicht gemeldet habe aber ich lebe noch mehr oder weniger. Spielfrei bin ich leider immernoch nicht habe aber meine Finanzkontrolle nun meiner Partnerin überlassen. Bin derzeit jedoch leider an dem Punkt wo ich mich aufgegeben habe, einfach aus dem Grund das ich es 100x versucht habe unf 100x gescheitert bin. Es dauert außerdem wenn alles so läuft wie ich es mir vorstelle 8 Jahre um von meinen Schulden loszukommen. Was ist das für ein Leben? Richtig garkeins. Leider.
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: RagexD am 03 März 2020, 23:10:27
Ich muss sagen, ich sehe das teilweise noch wie du.
Was ich aber ebenfalls denke, wenn ich jetzt aufhöre, habe ich in 8 Jahren ein normales Leben. Noch dazu, wenn du weiter machst, wird das Leben ja noch Schlimmer. So ist es vielleicht noch auszuhalten und was zu retten.
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: M95ax am 04 März 2020, 00:09:52
Ja da hast du schon Recht aber es ist so unglaublich schwer für mich das zocken sein zu lassen:( wenn ich die Aussicht hätte „ok wenn du aufhörst wird ja alles gut“ hätte ich vielleicht mehr Motivation (ich weiß es nicht, muss auch nicht sein) aber so denke ich mir „Wofür?“ ob ich jetzt 50,60 oder 100K Schulden habe macht den Braten auch nicht mehr wirklich dick
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: RagexD am 04 März 2020, 00:17:44
Sprichst mir aus der Seele^^.Ich fühle mich halt 24/7 mega gelangweilt. Dachte auch, wozu zurückhalten....könnte ja auch noch einen draufsetzen. Aber bisher bleib ich stark. Mir hat das Forum hier schon echt geholfen.
Und der Unterschied? Nunja, 8 oder 10 Jahre abzahlen. Geld für die eigene Wohnung übig haben oder nicht. Geld für die Freundin haben oder nicht. Bei mir laufen die Kredite halt so, das mein Überleben noch nicht gefährdet ist. Sprich es ist und wird alles bezahlt was eben nötig ist. setze ich einen oben drauf, wäre das dann schon wirklich wirklich grenzwertig. Zum Glück verdien ich als Dauernachtwache genug^^ sonst wäre ich schon jetzt am Arsch.
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: Olli am 04 März 2020, 06:05:54
Guten Morgen!

Ihr kennt die Reklame: Kindern wird ein Überraschungsei vorgesetzt.
Wenn es eine bestimmte Zeit schafft das Ei nicht zu esssen, bekommt es ein Zweites.

Max, Du denkst Dir - ach was solls ... lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach - und fängst an zu mampfen.
RagexD hingegen denkt sich - ich halte es mal aus und schaue, was da noch kommt.

Wir reden hier aber nicht von einem Überraschngsei, was da noch kommt - es sind dutzende - hunderte - tausende ...

Du Max, musst nur den Anfang machen.

Bäh, Langeweile ... Was machst Du denn, wenn Du kein Geld mehr zum Zocken hast?
Dann verspürst Du auch Langeweile - und kannst sie auf einmal aushalten.
Langeweile kann also als Grund fürs Zocken gar nicht erst herhalten.

Langeweile ist die Herausforderung sich selbst auszuhalten - oder/und sich Beschäftigung suchen zu können.
Bei Letzterem gibt es aber doch Millionen von anderen Möglichkeiten, die nicht selbstzerstörerische Auswirkungen auf Dich haben.
Jedes Mal, wenn Du Dich fürs Spielen entscheidest, dann gibst Du Dich ein Stück mehr auf - reitest Dich immer tiefer in den Mist der Verschuldung,

Ja klar, ab einem gewissen Punkt der Verschuldung erscheint alles so aussichtslos.
8 Jahre alleine für die Rückzahlung sind eine lange Zeit, die mit Entbehrungen einher gehen.
Doch wie sieht es aus, wenn Du weiter dem Glückspiel frönst?
Du schiebst die 8 Jahre vor Dir her. Doch die Schulden werden ja nicht geringer, sie werden mehr.
Wenn Du als Beispiel erst in 2 Jahren mit der Abstinenz beginnst, dann werden sich Deine Schulden auch erhöht haben und Du benötigst dann schon 10 Jahre für die Rückzahlung.
Also dauert die Zeit der Entbehrung dann schon 12 Jahre von heute aus betrachtet.

Max - Du bleibst auch nicht ewig jung. Mit dem Glückspiel beraubst Du Dich wertvoller Lebenszeit.
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: M95ax am 04 März 2020, 11:24:32
Was macht ihr den gegen die Langeweile? Ist ja ein Teufelskreis was gegen die Langeweile suchen kostet Geld.. welches man nicht hat deswegen lässt man es sein. Bei mir zumindest so!

Naja ich habe im bald 2 schöne Urlaube vor der Tür (zum Glück alles schon komplett bezahlt, habe ich damals schon von meinem großen Gewinn gemacht war so ziemlich das einzige was ich mir davon gekauft habe) freu mich darauf echt total, weil der letzte Urlaub außerhalb von Deutschland ist schon ne Weile her... Hoffe das ich da vielleicht mal zu mir finden kann und etwas abschalten kann.

Habe gerade nochmal durchgerechnet, mit Sonderzahlung und Einhaltung meines Plans könnte ich sogar in 7 Jahren schuldenfrei sein! Zum Leben hätte ich nach Abzug der Fixkosten 600€ für Essen, Freizeit, rauchen (drehe aber selber) zwar nicht viel aber machbar oder was meint ihr!?

Es darf halt nur nichts dazwischen kommen. Ich will jetzt wirklich nochmal versuchen von der Zockerei loszukommen, nachdem ich eure Beiträge so gelesen habt. Ich hätte da aber zwei Fragen an die Leute die schon etwas länger spielfrei sind:

1. Wie geht ihr mit akuten Spieldruck um? Den habe ich z.B oft auf der Arbeit.. kann da, ja dann aber nicht weg. Ich arbeite meist im Büro (habe ein eigenes) und es ist sehr wenig zu tun
2. Bei mir kommt ständig dieser Gedanke "Scheiße... hast jetzt 20€ fürs Kino ausgegeben, dass musst du dir wieder durch spiele zurück holen" wisst ihr was ich meine oder kennt ihr das? Und dann denke ich mir immer... hmm 20€ Gewinnen ist ja nicht schwer ist durchaus machbar... aber zu 95% zocke ich selbst weiter wenn ich die 20€ gewinne... Denke mir beim nächsten mal nur wieder, hmm diesmal wird es dir nicht passieren.
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: Olli am 04 März 2020, 12:02:37
Zitat
Was macht ihr den gegen die Langeweile? Ist ja ein Teufelskreis was gegen die Langeweile suchen kostet Geld.. welches man nicht hat deswegen lässt man es sein. Bei mir zumindest so!

Also echt jetzt? Hast Du keine Phantasie?
Ein Spaziergang im Wald kostet nichts.
Freunde anrufen und sich privat treffen kostet nichts.
Sich einen Verein suchen, der vielleicht noch nicht einmal Mitgliedsbeiträge nimmt, kostet nichts.
Ein Hobby suchen, wie z.B. Nähen, Stricken, Häkeln - ja auch Männer können dies lieben - kostet fast nichts.
Andere Hobbies wie basteln, sich karitativ in der Gemeinde einbringen - kostet nichts oder fast nichts!

Dazu muss man aber mal den eigenen Pöppes bewegen! Sich aufraffen - aktiv werden ...

Spieler gehen da aber wie üblich den einfachen Weg - durch Nichtstun und Jammern.
Da "bleibt einem ja nichts Anderes übrig", als zu zocken.

Zu 1 und 2:
Suchtdruck kommt und Suchtdruck geht auch wieder!
Je mehr Abstand wir vom Glückspielen nehmen und die "Langeweile" mit Dingen begegnen, die uns ausfüllen - uns Spaß machen und vielleicht sogar glücklich, desdo seltener tritt Suchtdruck auf.
Seit Jahren schon verspüre ich keinen Suchtdruck mehr.
Und selbst als ich ihn noch verspürte - er geht doch wieder vorbei!
Hier habe ich mir meine Ziele vor Augen geführt. Ziele auf einer Prioritätenliste.
Glückspiel ist da ganz schnell ans untere Ende gerutscht.

Der Suchtdruck gehört mir ganz alleine. Er ist ein Zusammenspiel der Gedanken und Gefühle - meiner Gedanken und Gefühle.
Ich weiss ja, dass ich spielsüchtig bin. Also gehört er dazu - also zu mir.
Irgendwann habe ich es schon mal geschrieben: Ich kann ihn wie einen Freund annehmen, den man reden lässt, wenn er nervt.
Es dauert nicht lange, und ihm geht die Puste aus.
Also lächele ich ihm zu und warte einfach ab.
Hatte ich es schon gesagt? Spieldruck endet so schnell, wie er gekommen ist.

Zu Punkt 2 - wieso kommt bloß dieser Gedanke, das Geld durch Glückspiel wieder rein zu holen?
Geld ist unser Suchtmittel.
Geben wir Geld für Alltägliches aus, dann fehlt es als Suchtmittel.
Wie oft habe ich mir billigen Ramsch gekauft - nach Angeboten geschaut, nur um mehr Suchtmittel zu haben ...
Die Gedanken das Geld zurück zu gewinnen, sind der Sucht geschuldet.
Das Gehirn verlangt etwas Bekanntes, bei dem wir abschalten können - bestimmte Gefühle durchleben können.
Das ist etwas Antrainiertes - und es lässt sich auch wieder abtrainieren.
Das heisst aber, dass wir Ritualen und Automatismen bewusst und aktiv begegnen müssen, damit dies geschieht.

In Deinem Beispiel heisst das, den Kinobesuch und die damit verbundenen Kosten zu akzeptieren als etwas, was Du Dir gegönnt hast und nun mal eben Kosten verursacht hat.
Im Moment führst Du Deine Belohnung ad absurdum, wenn Du den Kosten hinterher jagst.
Sie wird nämlich zur Nebensächlichkeit - Du würdigst sie nicht, da sie bereits in der Vergangenheit liegt.

Das Ganze lässt sich ja noch vertiefen ... wenn Du "Deine" Belohnung nicht würdigst, würdigst Du Dich dann überhaupt noch selbst?
Titel: Re: Ich stehe kurz vor dem Ende meines Lebens - Glücksspiel
Beitrag von: wombelero am 04 März 2020, 12:57:04
Hallo Max, schön von zu lesen, tut mir sehr leid wegen deinem Rückfall. Aber ja, man muss sich eine Aktivität suchen, die man ausüben kann während der Zeit, die man sonst am spielen war. Als ich vor gefühlt 100 Jahren aufhörte zu rauchen war das grösste problem (neben dem körperlichen) die Routine. Man hat fixe Zeiten sich eine Zigi anzustecken, und dies muss MUSS muss man durchbrechen. Auch wenn es bedeutet, mit Kollegen zu brechen und alte Gewohnheiten abzulegen. Genau diese Mischung aus gewohnheit (kollegen wenn man zusammen ins Casino geht) und eigenen Problemen muss man ablegen.

Wenn du so weitermachst wie bisher stehst du genau da, wo du jetzt bist (bzw weiter hinten, 1 Schritt vor und 2 zurück)

Du weisst nicht was mit dir anzufangen und fällst wieder in die alten Gewohnheiten zurück und opferst dein geld. Also, komm von deinem Arsch hoch und such dir neue Gewohnheiten, die dir Freude machen.
Neue Sportart: ideal auch um neue Leute kennenzulernen, aber damit ist nicht einfach die Muckibude gemeint. Spring über deinen Schatten und fang an zB mit teamsport oder fang mit kampfsport an. Da ist man nicht gleich ein Team wie beim Fussball begegnet aber gleichgesinnten Leuten und muss sich austauschen. Klar, kostet Geld, ist aber übersichtlich und wesentlich weniger als was du bisher superblödsinning verfeuert hast.

Handwerk? Kochen? In der Schweiz haben wir übrigens viele Vereine zu praktisch jedem Thema, wo man sich ausserberuflich trifft, habt ihr in DE sicher auch. Hier gibts auch Computerclubs, wo sich die Gamer (nicht gambler) treffen um Board-Games zu spielen oder gemeinsam LAN Partys organisieren. In der Regel kostenfrei! Hey RageXD, wäre auch was für dich?

Mach dir einen Plan, nimm dir doch vor einmal die Woche etwas neues zu versuchen. Ist spannend, abenteuerlich und kann dir zu ganz neuen Horizonten verhelfen. Aber hör auf, dein Geld den fetten Casinobossen  zu geben!