Chargeback, Probleme mit Glücksspiel- und Finanzdienstanbietern => Eigene Erfahrungen => Thema gestartet von: kotek123 am 13 Mai 2020, 20:01:29
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Visa Karte blockiert Zahlungen für Online Casinos
Quelle: Darf ich hier nicht nennen, da eine Pro-Casino Seite
Visa Kreditkarte in Online-Casinos vor dem Aus!
Mit der Visa-Karte verschwindet eines der Urgesteine aus der Liste der Zahlungsmethoden im Online-Casino. Dies haben uns zwei interne Quellen namhafter Casinos bereits bestätigt. Um den Grund für den Rückzug zu ergründen, gilt es der deutschen Politik in Bezug auf das Glücksspiel auf die Finger zu schauen. Denn besonders die Online-Casinos sind den Behörden ein Dorn im Auge. Da die Anbieter meist im Ausland sitzen, sind sie nur schwer zu fassen. Daher führt der Weg an den virtuellen Spielbanken vorbei, hin zu den Zahlungsmethoden. Der Rückschluss ist logisch: Wenn die Spieler nicht einzahlen können, trocknet der Markt aus. Und dennoch handelt es sich augenscheinlich um einen Trugschluss!
Schon im Oktober trat PayPal einen strategischen Rückzug an. Damit hat es bereits eine erste Zahlungsweise getroffen. Visa ist der zweite Anbieter, der sich dem Druck des Niedersächsischen Innenministeriums beugt. Ein wenig grenzt dieses Vorgehen schon an Aktionismus. Denn zur Mitte des Jahres 2021 soll ein neues Glücksspielgesetz in Kraft treten. Darin sollen die Casinospiele berücksichtigt werden. Und dann kämen die Bezahlmethoden natürlich wieder zurück.
Warum stellt Visa die Zahlungen an Online-Casinos ein?
Darüber lässt sich spekulieren. Visa ist auch in Deutschland sehr groß. Ob Online-Shop, Supermarkt oder im Urlaub – eine Visa-Karte ist häufig ein treuer Begleiter. Kurz gesagt: Die Haupteinnahmequelle der Kreditkarte ist nicht das Online-Glücksspiel. Wenn Deutschland als Staat auftritt und eventuell damit droht andere Märkte für den Zahlungsdienstleister zu schließen, so gilt es abzuwägen. Eventuell möchte Visa den kurzzeitigen Konflikt einfach meiden. Denn ab Juli 2021 ist eine Rückkehr sehr realistisch. Und wer aktuell eine Kreditkarte besitzt, der hat diese in einem guten Jahr vermutlich noch immer in seinem Besitz. Fakt ist, dass die Zahlungen mit der Visa-Karte an ein Online-Casino in Zukunft verboten sind. Lediglich der genaue Zeitpunkt des Rückzugs ist noch nicht bekannt. Allerdings ist davon auszugehen, dass Visa die Zahlungskanäle zum Glücksspiel kurzfristig abschneidet.
Freilich hätte eine Alternative offen gestanden. Doch den Rechtsweg wollte das Unternehmen nicht beschreiten. Dabei gab es bereits im Dezember des Jahres 2018 einen Aktivprozess, welcher gegen den Zahlungsdienstleister Skrill ltd. geführt wurde. Die Wirtschaftskanzlei Buse Heberer Fromm hat für den Dienstleister ein positives Urteil herausgeholt. Ein Spieler wollte unerlaubte Glücksspieleinsätze zurückerstattet bekommen. Doch unerlaubtes Glücksspiel ist nicht mit einer Rückzahlungspflicht des Zahlungsanbieters verbunden. Und eben auf dieses Urteil mit dem Aktenzeichen I-16 U 88/19 hätte sich der Zahlungsanbieter Visa im Zweifel berufen können. Dies gilt natürlich erst dann, wenn ein Kunde auf Rückzahlung von Seiten des Kreditkartenunternehmens pocht.
Löst das Verschwinden von Visa als Zahlungsmethode im Casino eine Lawine aus?
Mit Visa darf im Online-Casino bald nicht mehr bezahlt werden. Doch ist zumindest eine weitere Kreditkarte meist noch für Einzahlungen freigeschaltet. Gemeint ist die Mastercard. Doch diese Firma sitzt ebenfalls im Amerika. Dort schauen die Entscheidungsträger natürlich ganz genau darauf, was jetzt in Deutschland mit den Visa-Zahlungen passiert. Eventuell hat das Niedersächsische Innenministerium tatsächlich einen Stein ins Rollen gebracht, der sich zu einer Lawine ausbreitet. Immerhin hat es PayPal ebenfalls schon erwischt. Doch die Bandbreite an Zahlungsmodalitäten ist groß. Und bis zur Neuregulierung des Glücksspielmarktes in 2021 scheint es unmöglich, jeden in Deutschland aktiven Zahlungsanbieter von den Online-Casinos auszuschließen.
Ein Kampf gegen Windmühlen also? Irgendwie schon. Die Banken selber sind auch unter Druck. Doch können sie nicht unterscheiden, ob Kunden Zahlungen hin zu legalen oder illegalen Online-Glücksspiel tätigen. Hier gib es nur den Bank-Code 7995. Dieser Bezeichnet das Gambling, also Glücksspiel. Und genau dieses ist bei Visa künftig untersagt. Allerdings zahlen in der Bundesrepublik nur die wenigsten Spieler mit den Kreditkarten ein. Die Sofortüberweisung von Klarna, Skrill und Neteller sind sehr beliebt. Darüber hinaus gibt es die Paysafecard. Und mit MuchBetter und Trustly sind zwei Zahlungsweisen stark im Kommen, die ihren Unternehmenssitz im Ausland haben. Es ist praktisch ein Ding der Unmöglichkeit den Zahlungsfluss bis zum Startschuss der Neuregulierung im Juli 2021 zum Erliegen zu bringen.
Deutschland stößt mit Verboten und Vorschriften Schwarzmarkt immer weiter auf!
Die Bundesrepublik zeigt an diesem Beispiel sehr gut auf, wie Spielerschutz heute nicht funktioniert. Denn wenn sich ein Kanal für die Einzahlung schließt, tut sich ein anderer auf. Doch die Visa-Karte gilt als überaus seriös. Freilich stehen weitere seriöse Zahlungsanbieter bereit. Irgendwann mischt sich vielleicht wirklich mal ein schwarzes Schaf darunter. Und wenn die Einzahlung bei in Deutschland legalen Casinos gar nicht mehr möglich wäre, würden sich die Spieler in den ausländischen Schwarzmarkt begeben.
Dafür braucht es eventuell gar nicht mehr viel. Denn ab Mitte 2021 sollen die monatlichen Einsätze auf 1.000 Euro und die Höchsteinsätze am Spielautomaten auf einen Euro beschränkt sein. Nur alle fünf Sekunden wäre ein Spin möglich. Unter diesen Bedingungen wird der Markt in Deutschland immer unattraktiver. Ausländische Alternativen gibt es zur Genüge. Und diese sind kinderleicht anzusteuern. Schweden hat es im negativen Sinne vorgemacht. Dort fand eine Überregulierung statt. Die Folge: Ein Großteil der Schweden spielt heute im Schwarzmarkt. Die Schweiz ist cleverer vorgegangen. Hier gab es eine landesinterne Lizenzierung, die nicht x-mal gescheitert ist. Dank einer übergreifenden Sperrdatei und mit fairen Bedingungen gegenüber den Spielern, hat sich die Schweiz im Online-Glücksspiel gut positioniert.
Deutschland scheint aktuell jedoch auf dem Weg dorthin zu sein, den aktuellen „Graumarkt“ zu einem großen Teil in einen Schwarzmarkt zu verwandeln. Wir können nur hoffen, dass die Politik sich mit den jahrelang aktiven Anbietern an einen Tisch setzt und sinnvolle & realistische Rahmenbedingungen für den vierten Glücksspiel-Staatsvertrag festlegt.
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Komisch, wenn ich auf die Seite von bwin gehe, ist die Zahlungsmethode PayPal immer noch aktiv.
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Dann schau mal was du mit dem Geld machen kannst, nur Sportwetten;)
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Ah ok, ich hab mich schon seit 2 Jahren nimmer eingeloggt, glaube bin eh gesperrt.
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Ich kann die Info bestätigen. Von einer großen Online Casino-Gruppe ging heute folgende Information an alle Affiliates:
"In the light of recent interpretation of the German gambling authorities' decisions by the VISA management we are forced to remove the ability to deposit via VISA for German customers. The removal of this payment method for Germany ensures that we will be able to offer VISA payments. Thank you for your understanding."
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"Angesichts der jüngsten Interpretation zu Entscheidungen der deutschen Glücksspielbehörden durch das Management von VISA sind wir gezwungen, VISA als Einzahlungs-Option für deutsche Kunden zu entfernen. Die Abschaffung dieser Zahlungsmethode für Deutschland garantiert uns, dass wir VISA-Zahlungen (für andere Märkte) weiterhin anbieten können. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis."
In meinen Augen einer SEHR wichtiger Schritt. PayPal und Visa sind schon mal weg. Skrill ist auch für sehr viele OC nicht mehr verfügbar. Bei Trustly habe ich mich diese Woche erfolgreich sperren lassen - das hat bislang auch nicht immer funktioniert. Bei SOFORT (Klarna) sind wohl auch Selbst-Sperrungen möglich. Es scheint so, als wäre der Weg über die Zahlungsanbieter ein erfolgsversprechender, um das Problem auf institutioneller Seite anzugehen.
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Soweit ich darüber informiert bin soll es auch mit der MasterCard nicht mehr möglich sein Zahlungen von Deutschland aus an irgendwelche OC auf der Welt zu tätigen. Alles wird geblockt - auch Auszahlungen!
Das sind die Auswirkungen vom Urteil des LG Ulm vom 16.12.2019, denen pufft allen die Muffe ;D ..und da zurecht!
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Und die Auswirkungen der Aktivitäten der niedersächsischen Aufsicht:
https://www.mi.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/presseinformationen/illegales-glucksspiel-niedersachsen-verbietet-weiterem-internationalen-zahlungsdienstleister-die-mitwirkung-am-zahlungsverkehr-187810.html
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Naja, etwas paradox denn was eh schon verboten ist muss man nicht noch mal extra verbieten^^
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Das ist wie in der Kindererziehung. Man muss sich manchmal Respekt verschaffen. Es sei denn, man hat von Haus aus brave Kinder ;-)
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Hat einen gewissen Kindergartencharakter^^
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Mastercard hat nachgezogen, und bietet vorerst keine Zahlungen für den Bereich Sportwetten mehr an, dies gilt für den deutschen Bereich.
Quelle: Newsletter von einem Wettanbieter
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Nun fehlen nur noch die ganzen Sofortüberweise wie Trusly, Sofort, OnlineÜberweisen und Co - denn die sind das eigentliche Problem denn Limits kennen die nicht aber die erwische ich auch noch^^
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@Rofl
Kannst du mir bitte den Newsletter zukommen lassen
LG Ilona
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@Rofl
Kannst du mir bitte den Newsletter zukommen lassen
LG Ilona
P.N. ist raus
Nun fehlen nur noch die ganzen Sofortüberweise wie Trusly, Sofort, OnlineÜberweisen und Co - denn die sind das eigentliche Problem denn Limits kennen die nicht aber die erwische ich auch noch^^
Sofortüberweisung wird wohl noch etwas dauern, so lange die Online-Casinos in Malta von deutschen Anwälten beraten werden und so weiter ihre Dienste anbieten.
Erst vor kurzem habe ich gesehen, dass man per Sofortüberweisungsdienstleister bei einem Anderen Dienslteister einzahlt und dann das Geld auf dem Konto im Casino landet, die Überweisung läuft voll automatisch ich muss sie nur einmal anstoßen der Rest regelt sich von alleine.. Über 3 Ecken verschleiert.
Trustly ist mir persönlich ein größerer Dorn im Auge, die übernehmen teilweise schon die Verifikation im Casino, ich Zahle mit Trustly ein im Hintergrund werden meine Daten an das Casino übermittelt, ich muss mich nicht mehr extra registrieren im Casino alles läuft über das Bankkonto, Trustly stelle ich auf eine Stufe mit den Kasinos.
Es wird schwierig, aber früher oder später auch die Dienstleister bluten.
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hier nochmal eine übersicht von alle entscheidungen, die das argument der OC's mit der Dienstleistungsfreiheit zur Nichte machen:
https://www.anwalt-leverkusen.de/aktuelles/detail/verwaltungsgericht-duesseldorf-bestaetigt-erneut-online-casinoverbot.html
25. Mai 2020
Verwaltungsgericht Düsseldorf bestätigt erneut Online-Casinoverbot
Mit der jüngst veröffentlichten Entscheidung des Verwaltungsgerichts Düsseldorf, wurde erneut das in Deutschland geltende Online-Casinoverbot bestätigt. Spieler sollten daher ihre Spieleinsätze zurückverlangen. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf schloss sich in seiner Entscheidung den erst im vergangenen Jahr ergangenen Entscheidungen verschiedener Oberverwaltungsgerichte an.
Was hat das VG Düsseldorf entschieden?
Mit Beschluss vom 09.04.2020 - 3 L 2847/19 - hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf (VG) erneut bestätigt, dass Online-Casinospiele und Online-Pokerspieler unerlaubte Glücksspiele darstellen. Online-Casinospiele und Online-Pokerspieler fallen unter den Erlaubnisvorbehalt des § 1 Abs. 1 Satz 1 GlüStV NRW sowie das Online-Glücksspielverbot gemäß § 4 Abs. 4 GlüStV NRW.
Wie hat das VG Düsseldorf seine Entscheidung begründet?
Das VG Düsseldorf hat festgestellt, dass eine Erlaubnis zum Betrieb eines Online-Casinos nicht entbehrlich ist und diese nationale Gesetzeslage sowohl mit nationalem Verfassungsrecht als auch mit Unionsrecht vereinbar ist (VG Düsseldorf Beschluss v. 09.04.2020 - 3 L 2847/19 - Rn. 28). Seine Entscheidung stützte das VG Düsseldorf dabei auf die jüngst ergangenen Entscheidungen verschiedener Oberverwaltungsgerichte aus diesem und dem vergangenen Jahr.
Zur Unionsrechtsmäßigkeit des in Deutschland geltenden Online-Glücksspielverbots äußerten sich zuletzt:
OVG NRW, Beschluss vom 30. März 2020 - 13 B 1696/19 -
OVG Niedersachsen, Urteil vom 28. Februar 2019 - 11 LC 242/16 -, juris, Rn. 52 ff.
OVG Schleswig-Holstein, Beschluss vom 3. Juli 2019 - 4 MB 14/19 -, juris, Rn. 16
OVG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 9. Juli 2019 - 3 L 79/16 -, juris, Rn. 51 f.
VGH Baden-Württemberg, Beschluss vom 11. Juli 2019 - 6 S 2759/18 -
OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 20. August 2019 - OVG 1 N 46.18 -
Die Oberverwaltungsgerichte haben ausnahmslos bestätigt, dass die Regelung des § 4 Abs. 4 GlüStV (Online-Glücksspielverbot) mit Verfassungsrecht vereinbar ist und nicht gegen Unionsrecht verstößt. Damit haben die Oberverwaltungsgerichte den Weg für zivilrechtliche Schadensersatzansprüche freigemacht.
Die illegalen Online-Casinos können sich nicht länger mit der Behauptung verteidigen, das eigene Online-Casinoangebot sei durch die Dienstleistungsfreiheit in der Europäischen Union gerechtfertigt. Diesem Argument stehen nunmehr gleich 6 oberverwaltungsgerichtliche Entscheidungen entgegen sowie die Grundsatzentscheidungen des Bundesverwaltungsgerichts vom 26.10.2017 - 8 C 18.16 - und - 8 C 14.16 -.
Das Bundesverwaltungsgericht hat ausdrücklich festgestellt:
„Leitsätze:
Das Verbot, Poker- und Casinospiele im Internet zu veranstalten und zu vermitteln, ist mit Unions- und Verfassungsrecht weiterhin vereinbar.
Es ist mit Unions- und Verfassungsrecht vereinbar, dem Anbieter von Online-Sportwetten im glücksspiel-rechtlichen Untersagungsverfahren das Fehlen der erforderlichen Erlaubnis entgegen zu halten.“ (BVerwG Urt. v. 26.10.2017 - 8 C 18.16 -,Leitsätze)
Das VG Düsseldorf sowie die Obergerichte stellten zur Begründung ihrer Entscheidung darauf ab, dass mit dem Internetverbot in nicht diskriminierender Weise verfassungs- und unionsrechtlich legitime Gemeinwohlziele, insbesondere des Jugendschutzes sowie der Bekämpfung der Spielsucht und Begleitkriminalität, verfolgt werden, und haben dabei auf die besonderen Gefahren hingewiesen, die das Anbieten von Spielen im Internet mit sich bringt.
Was bedeutet die Entscheidung des VG Düsseldorf für die Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen?
Die Entscheidungen der Oberverwaltungsgerichte und auch des VG Düsseldorf zeigen, dass die deutschen Gerichte der Argumentation der Online-Casinos eine klare Absage erteilen.
Die Online-Casinos können sich nicht auf die in der EU geltende Dienstleistungsfreiheit berufen. Damit verstoßen die Casinos mit ihrem Angebot gegen das Online-Casinoverbot.
Mit einem in Deutschland nicht lizenzierten Online-Casino geschlossene Spielverträge sind somit nichtig und das Geleistete kann zurückgefordert werden.
Verbraucher sollten deshalb mit anwaltlicher Hilfe ihre verlorenen Spieleinsätze zurückverlangen.
Mit dem Oberlandesgericht Koblenz hat auch bereits ein Zivilgericht das Online-Glücksspielverbot bestätigt. Das OLG Koblenz entschied ebenfalls erst im vergangenen Jahr, dass das Online-Glücksspielverbot rechtmäßig ist. Dabei nahm das OLG Koblenz insbesondere Bezug auf die Rechtsprechung der deutschen Verwaltungsgerichte sowie des Gerichtshofs der Europäischen Union:
„Die Vorschrift des § 4 Abs. 4 GlüStV verstößt weder gegen die Verfassung noch gegen die Dienstleistungsfreiheit gemäß Art. 56 AEUV. Vielmehr ist ein generelles Internetverbot für öffentliches Glücksspiel mit dem Grundrecht der Berufsfreiheit und dem allgemeinen Gleichheitssatz sowie mit Unionsrecht vereinbar (vgl. insgesamt die umfangreiche Rechtsprechung BVerwG NVwZ 2018, 895, beck-online; BVerwGE 140, BVerwGE Jahr 140 Seite 1 = NVwZ 2011, NVWZ Jahr 2011 Seite 1319; BVerfGK 14, BVERFGK Jahr 14 Seite 328 = NVwZ 2008, NVWZ Jahr 2008 Seite 1338; EUGH Aktenzeichen C-42/07, ECLI:EU:C:2009:519 = Slg. 2009, I-EUGH-SLG Jahr 2009 I Seite 7698 = NJW 2009, NJW Jahr 2009 Seite 3221 = EuZW 2009, EUZW Jahr 2009 Seite 689 – Liga Portuguesa; EUGH Aktenzeichen C-316/07, ECLI:EU:C:2010:504 = NVwZ 2010, NVWZ Jahr 2010 Seite 1409 – Markus Stoß; EUGH Aktenzeichen C-46/08, ECLI:EU:C:2010:505 = Slg. 2010, I-EUGH-SLG Jahr 2010 I Seite 8175 = NVwZ 2010, NVWZ Jahr 2010 Seite 1422 – Carmen Media, und EUGH Aktenzeichen C-212/08, ECLI:EU:C:2011:437 = Slg. 2011, I-EUGH-SLG Jahr 2011 I Seite 5636 = NVwZ 2011, NVWZ Jahr 2011 Seite 1119 – Zeturf).“ (OLG Koblenz Urt. v. 03.07.2019 - 9 U 1359/18 - Rn. 81)
In einem zivilrechtlichen Schadensersatzprozess werden die Online-Casinos daher ebenfalls mit ihrer Argumentation zur Dienstleistungsfreiheit scheitern.
Was kann ich tun, um meine Spieleinsätze zurückzuverlangen?
Geschädigte Spieler sollten zügig mittels Screenshots Nachweise über ihre Ein- und Auszahlungen bei dem Casino sichern. In der Regel bieten die Casinos eine Übersicht über die getätigten Ein- und Auszahlungen an.
Ebenso sollten mittels Screenshots Nachweise über die gespielten Spiele gesichert werden. Die meisten Casinos bieten in der Account-Übersicht des Spielers eine Spielhistorie an.
Es empfiehlt sich dann anwaltliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wir beraten Sie gerne und überprüfen dabei auch, ob die von Ihnen gesammelten Beweismittel für die Durchführung eines erfolgreichen Verfahrens ausreichend sind. Vereinbaren Sie einfach einen kostenlosen Telefontermin mit uns: https://www.anwalt-leverkusen.de/online-terminvergabe.html
Wer keinen Zugriff mehr auf seinen Casino-Account hat, für den besteht die Möglichkeit die benötigten Auskünfte direkt von dem Casino anzufordern. Wir empfehlen vorher anwaltliche Beratung in Anspruch zu nehmen.
Vorsicht! Mit der Geltendmachung von Rückforderungsansprüchen geht die Sperrung des Casino-Accounts einher. Wer vorschnell seinen Anspruch geltend macht, könnte in Beweisnot geraten.
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Kurze Zusammenfassung:
MasterCard und Visa sperren alle Einzahlungen an OCs oder nur für Sportwetten?!
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Komplett soweit ich informiert bin.
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https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/rechtliche-schlupfloecher-wie-zahlungsabwickler-illegales-online-gluecksspiel-unterstuetzen/25827062.html?ticket=ST-1969848-4544B6NrgKkjt4nf4cQ5-ap4
RECHTLICHE SCHLUPFLÖCHER
Wie Zahlungsabwickler illegales Online-Glücksspiel unterstützen
Obwohl Onlinecasinos in Deutschland weitgehend verboten sind, boomt ihr Geschäft. Auch weil Zahlungsdienstleister und Finanzaufsicht wegschauen.
Frankfurt Die meisten werden HP Baxxter als Frontsänger der Techno-Band Scooter kennen. In der Coronakrise hat der Popmusiker eine neue Rolle für sich entdeckt: Zur besten Sendezeit tritt er in einem TV-Werbespot als Testimonial für einen der großen Anbieter von Onlineglücksspielen auf. Ganz nach dem Motto von Scooters größtem Hit „Hyper Hyper“ preist Baxxter die „hyperschnelle Anmeldung“ und die „hyperschnell ausgezahlten Gewinne“ an. „Einfach Casino“ lautet der Claim. Die Coronakrise mag die größte Gefahr für die Wirtschaft seit Menschengedenken sein – manchen Branchen schenkt sie aber auch eine Sonderkonjunktur, und die Onlinecasinos gehören dazu. Durch die Coronakrise in häuslicher Quarantäne gefangen, suchen viele Menschen nach Ablenkung. Die großen Casinos und die kleinen Spielhallen sind geschlossen, der Onlinemarkt boomt. Experten sind alarmiert: „In aller Öffentlichkeit floriert eine Branche, die ihr Geld mit der Sucht und dem Leiden vieler Menschen verdient“, sagt etwa Ilona Füchtenschnieder, Vorständin des deutschen Fachverbands Glücksspielsucht. Sie berät seit Jahren Menschen, die ihre gesamten Ersparnisse an die Anbieter verlieren. „Oft genug hält sich die Branche nicht einmal an die bestehenden Gesetze.“ Tatsächlich herrscht im sonst so straff regulierten und gesetzestreuen Deutschland Wildwuchs, wenn es um das Thema Onlineglücksspiel geht. Im Prinzip gilt deutschlandweit ein staatliches Lotto- und Casino-Monopol, private Onlineangebote sind verboten – eigentlich. Doch viele Anbieter nutzen seit acht Jahren ein rechtliches Schlupfloch, begehen „institutionalisierten Rechtsbruch“, wie Juristen kritisieren.
Stoppen könnten die Geldflüsse die Zahlungsdienstleister und die zuständige Finanzaufsicht Bafin. Doch wie eine Bundestagsanfrage zeigt, die dem Handelsblatt vorliegt, schauten beide allzu oft weg.
Das Problem begann 2011: Damals konnten sich die Bundesländer nicht auf eine Verlängerung des Glücksspielstaatsvertrags einigen, die Onlineanbieter verloren ihre Erlaubnis. Hilfe für die umstrittene Branche kam aus Kiel: Schleswig-Holstein, wo viele Anbieter sitzen und Steuern bezahlen, schlug einen Sonderweg ein und verteilte entsprechende Lizenzen.
Offiziell dürfen sich die Anbieter seit 2012 zwar nur an Spieler in Schleswig-Holstein richten, viele gehen dennoch bundesweit auf Kundenfang. Manche versehen ihre Spots mit dem kryptischen Zusatz „Nur für SH“, was für Schleswig-Holstein stehen soll, andere verzichten darauf gleich ganz. Geld fließt in jedem Fall.
Profitable Zahlungsabwicklung
Möglich machen das Geldhäuser, die die Einzahlungen der Spieler bundesweit entgegennehmen und an die Anbieter weiterleiten. „Zahlungsdienstleister haben an diesem Markt zu lange zu gut verdient“, erklärt Spielsuchtexpertin Füchtenschnieder. „Der eigentliche Skandal ist, dass hier zynische Geschäfte auf dem Rücken kranker Menschen gemacht werden“, lautet ihre Kritik.
Will der Staat überhaupt ernsthaft einschreiten? Die Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage, die dem Handelsblatt vorliegt, weckt zumindest Zweifel. Gefragt hatte der Finanzexperte der Linken-Bundestagsfraktion Fabio De Masi. Ihm bestätigt das zuständige Bundesfinanzministerium, dass sich strafbar macht, „wer ohne behördliche Erlaubnis öffentlich ein Glücksspiel veranstaltet oder hält oder die Einrichtung hierzu bereitstellt“. Außerhalb Schleswig-Holsteins sind Onlineglücksspiele demnach illegal. Was aber nicht dazu führt, dass sich die Bundesregierung den Markt genauer anschaut.
Laut der Antwort verfügt der Bund über keine Informationen zur Zahl von erteilten Untersagungen, zur unterbundenen Zahlungsabwicklung durch Finanzinstitute, zur Möglichkeit finanzieller Sanktionen für Zahlungsdienstleister, zu etwaigen Prüfungen von Landesbehörden und zu statistischen Daten zum Onlineglücksspiel-Markt.
De Masi kritisiert. „Es werden beim Onlineglücksspiel kriminelle Gelder von Mafia und Drogenkartellen gewaschen. Dennoch verfügt die Bundesregierung nicht einmal über grundlegende Daten, um Finanzkriminalität einzudämmen. Die Länderkompetenz führt hier zu organisierter Verantwortungslosigkeit.“
Zur Frage der Aufsicht über die Zahlungsdienstleister verweist die Bundesregierung zum einen auf die Länder: „Es ist in erster Linie Aufgabe der Glücksspielaufsicht der Länder, den am Zahlungsverkehr Beteiligten die Mitwirkung an Zahlungen für unerlaubtes Glücksspiel zu untersagen und die Einhaltung der Untersagung zu überwachen“, referiert das Ministerium. Zum anderen sei die Bundesfinanzaufsicht zuständig: „Für die Bafin können Verstöße von Zahlungsdienstleistern im Rahmen der allgemeinen Missstandsaufsicht Bedeutung haben – wie im Falle sonstiger Verstöße gegen geltendes Recht.“
Zögerliche Aufsicht
Wie schwer sich die Länder tun, geltendes Recht durchzusetzen, zeigt eine Zahl: Zweimal hat das niedersächsische Innenministerium, das im Auftrag aller Bundesländer zuständig ist, bisher einem Zahlungsdienstleister untersagt, weiterhin Glücksspieltransaktionen abzuwickeln: 2019 und 2020. Zunächst traf es Paypal, der Anbieter änderte seine Nutzungsbedingungen. Im April untersagte Hannover dann einem Londoner Anbieter die Zahlungen – acht Jahre nach dem Auslaufen der entsprechenden Lizenzen.
Handelt dafür die Finanzaufsicht? Auch hier gibt die Parlamentsanfrage Aufschluss. Folgt man der Antwort der Bundesregierung, dann agiert die Bafin offenbar nicht sonderlich engagiert. „In den vergangenen fünf Jahren hat die Bafin keine Verstöße gegen geldwäscherechtliche Pflichten mit Bezug zu Internetglücksspiel und der Abwicklung von Zahlungen in diesem Zusammenhang festgestellt“, heißt es.
Sanktionen müssen die Zahlungsabwickler von der Behörde in der Folge nicht befürchten. „Die Bafin hat im fraglichen Zeitraum keine Strafanzeigen aufgrund des Verdachts von mutmaßlichen Straftaten in Bezug auf unerlaubtes Internetglücksspiel beziehungsweise Mitwirkung daran erstattet“, heißt es. Und weiter: „Es wurden durch die Bafin keine Beanstandungen oder Sanktionen ausgesprochen.“
Immerhin hat sich die Behörde mit dem niedersächsischen Innenministerium einmal „ausgetauscht“. Was für die Bundesregierung ansonsten nicht gilt: Laut der Antwort hat „ab dem Amtsbeginn der derzeitigen Bundesregierung im März 2018 kein Austausch zum Thema der Mitwirkung am Zahlungsverkehr im Zusammenhang mit unerlaubtem Internetglücksspiel (...) stattgefunden.“
Auf Anfrage verweist die Bafin auf die für die allgemeine Glücksspielaufsicht „zuständigen Landesbehörden“. So müsse das niedersächsische Innenministerium die bundesweite Unterbindung von Zahlungen veranlassen. Ansonsten gilt laut Bafin-Exekutivdirektor Thomas Pötzsch: „Für das Handeln der Zahlungsdienstleister gelten die allgemeinen geldwäscherechtlichen Regeln. Sollten die Zahlungsdienstleister Hinweise auf mögliche Geldwäsche erlangen, sind Meldungen bei der Financial Intelligence Unit des Zolls zu erstatten. Bei Hinweisen auf sonstige strafbewehrte Vorgänge sind Strafanzeigen bei der Polizei und den Strafverfolgungsbehörden zu stellen.“
Fragesteller De Masi sieht dennoch auch die Bafin in der Pflicht: „Ohne Zahlungsdienstleister wäre Onlineglücksspiel tot. Wenn sich Finanzdienstleister an illegalen Geschäften beteiligen, machen sie sich strafbar. Deswegen ist es ein Skandal, dass die Finanzaufsicht untätig ist und die Finanzflüsse nicht unterbindet.“
Eine Bundesregierung, die im Dunkeln tappt. Ein niedersächsischer Innenminister, der Geldhäuser nach acht Jahren auffordert, Recht und Gesetz zu achten. Und eine Finanzaufsicht, die keine Sanktionen ausspricht, so sieht die Bilanz aus, die De Masi und Füchtenschnieder für inakzeptabel halten.
Kritik von Suchtexperten und Branchenverband
„Suchtexperten haben die Bafin seit 2008 wiederholt auf die Zahlungsabwicklung für unlizenzierte Glücksspielseiten hingewiesen und dazu aufgefordert, diese zu unterbinden. Seitdem ist jedoch nichts Substanzielles passiert“, berichtet Füchtenschnieder. „Es wäre für die Anbieter möglich, die Zahlungen zu stoppen. Zum Beispiel könnte konsequent der Wohnort der Spieler abgefragt werden. Das passiert jedoch nicht. Seit vielen Jahren verdienen Banken und Zahlungsdienstleister an den Transaktionen, und die Aufsicht schaut weg.“
Unakzeptabel sei auch das „Schwarze-Peter-Spiel“ der Behörden: „Der Bund fühlt sich nicht zuständig und verweist auf die Länder. Diese sind uneins. Die Bafin wiederum verweist auf Polizei und Staatsanwaltschaften, die jedoch selbst mit dem Thema Geldwäsche überfordert sind.“
Selbst der zuständige Branchenverband aus Kiel dringt auf Änderungen. „Natürlich ist die aktuelle rechtliche Situation in Deutschland unbefriedigend“, sagt Dirk Quermann, Präsident des Deutschen Online-Casinoverbands (DOCV). „Seit dem Auslaufen des Glücksspielstaatsvertrags 2012 gibt es keine einheitliche Haltung der Bundesländer mehr zu dem Thema. Deutschland drohte zu einem Flickenteppich zu werden. Der einheitliche Regulierungsrahmen ab Juli 2021 bietet nun die Chance, dass Verbraucher wie Unternehmen in einem sicheren Marktumfeld agieren können.“
Gemeint ist damit der neue Glücksspielstaatsvertrag, auf den sich die Ministerpräsidenten im März geeinigt haben. Auch Schleswig-Holstein ist an Bord. Der Entwurf sieht ein Ende des bisherigen Verbots vor und die Vergabe neuer bundesweiter Lizenzen. Quermann hält das grundsätzlich für richtig: „Das politische Ziel muss sein, den deutschen Markt in einen legalen, rechtssicheren Zustand zu überführen und ihn hinreichend attraktiv auszugestalten. Pauschale Verbote dienen nicht dem Spielerschutz, sondern treiben die Spieler zu illegalen Anbietern aus dem Ausland.“
Wird der Staatsvertrag 2021 ratifiziert, dann verbessere sich mit ihm auch die Situation für die Zahlungsdienstleister, mit denen die Onlinecasinoanbieter zusammenarbeiten: „Das unklare Verhältnis zu den Zahlungsdienstleistern wird mit dem neuen Staatsvertrag auf eine rechtssichere Basis gestellt“, sagt Quermann. Bisher machten die Zahlungsdienstleister eine Risikobeurteilung je nach Anbieter. In Zukunft sei das bei lizenzierten Anbietern nicht mehr nötig.
Letzteres stößt Kritikern sauer auf. „Wir brauchen eine konzertierte Zusammenarbeit von Bund und Ländern gegen Schwarzgeld im Internet statt der geplanten Liberalisierung von Onlinezockerbuden“, mahnt Parlamentarier De Masi. Füchtenschnieder sorgt sich, „dass mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag viele neue Lizenzen vergeben werden und der Spielerschutz ganz unter die Räder gerät“.
Entscheidendes Urteil
Bis der neue Staatsvertrag in Kraft tritt, gilt die aktuelle Rechtslage. Und diese wird für die Zahlungsdienstleister zunehmend zum Risiko. Im Dezember entschied das Landgericht Ulm, dass Paypal einen Spieler entschädigen muss. Der Kläger hatte 2017 mehr als 9600 Euro über Paypal an ein Internetcasino überwiesen und sie dort verspielt. Nun soll er das Geld zurückerhalten – zuzüglich Zinsen.
„Der Zahlungsdienstleister hat eine Pflicht, nach seinen Möglichkeiten zu überprüfen, ob die Zahlung abgewickelt werden darf oder gegen ein gesetzliches Verbot verstößt“, hatte das Gericht erklärt. Genau dieser Verpflichtung sei Paypal jedoch nicht nachgekommen und müsse den Spieler daher entschädigen. Der Fall steht stellvertretend für viele Streitfälle und liegt nun vor dem Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart. Dessen Urteil wird brisant: Im schlimmsten Fall drohen der Branche millionen- oder sogar milliardenschwere Rückforderungen.
Visa hat bereits reagiert: Seit Neuestem sind Visa-Kreditkartenzahlungen bei Onlinecasinos nicht mehr möglich. „Im Hinblick auf Transaktionen bei Onlineglücksspielen in Deutschland gilt: Wir haben die Händlerbanken vor Kurzem daran erinnert sicherzustellen, dass nur legale, ordnungsgemäß lizenzierte Transaktionen abgewickelt werden“, erklärt der US-Konzern auf Anfrage.
Als „Händlerbanken“ bezeichnet Visa Geldhäuser, die die Kreditkartenzahlungen für Casinoanbieter ermöglichen. Sie müssten sicherstellen, dass nur „legale Transaktionen“ abgewickelt werden: „Stellt Visa fest, dass eine Händlerbank ihre Compliance-Anforderungen nicht einhält, können wir ihren Zugang zum Visa-Netzwerk unterbrechen oder beenden.“
Nicht nur für Paypal, Visa und die Partnerbanken ist der Ausgang des Stuttgarter Verfahrens zentral. Auch die Bundesregierung schaut laut der Parlamentsanfrage hin. „Das Verfahren ist derzeit vor dem OLG anhängig“, teilt sie mit. „Zu etwaigen finanziellen Auswirkungen einer gegebenenfalls gefestigten, obergerichtlichen Rechtsprechung“ lägen noch keine Erkenntnisse vor.
Klar ist: Es geht um viel Geld für Anbieter, Zahlungsabwickler und den Fiskus. Laut Schätzungen beträgt der Glücksspielumsatz in Deutschland 90 Millionen Euro – pro Tag.
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Mir fällt dazu folgendes ein:
Am hellsten Tag, in schwärzester Nacht
entgeht nichts Böses meiner Wacht.
Wer finsteren Mächten sich verspricht,
der hüte sich vor Stuttgarts Licht!
8)
Nicht nur für Paypal, Visa und die Partnerbanken ist der Ausgang des Stuttgarter Verfahrens zentral. Auch die Bundesregierung schaut laut der Parlamentsanfrage hin. „Das Verfahren ist derzeit vor dem OLG anhängig“, teilt sie mit. „Zu etwaigen finanziellen Auswirkungen einer gegebenenfalls gefestigten, obergerichtlichen Rechtsprechung“ lägen noch keine Erkenntnisse vor.
:o ::)
Irgendwie schon etwas beängstigend das alle und das ohne Ausnahme auf mich schauen und was in Stuttgart passiert. Damit kann ich umgehen aber dennoch ein Armutszeugnis weil man 8 Jahre lang die Augen verschlossen hast und nun alles abhängig von einem Schwaben macht....
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Na ja, alle gucken ja nicht weg. Sowohl der Fachverband Glücksspielsucht als auch der Fachbeirat Glücksspielsucht sind schon seit vielen, vielen Jahren am Thema dran.
LG Ilona
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Naja, mir schon klar aber die wo wirklich schnell was reißen könnten haben nun 8 Jahre lang weggeschaut.
Und euch meinte ich nicht denn trotzt aller Einwände und Anstrengungen wurde nicht wirklich was erreicht denn es scheiterte daran das ihr/wir nicht für Voll genommen wurden denn die wo das Sagen hatte, denen war das schlicht weg Scheißegal!
Plötzlich, nach 8 Jahren, geht das auf einmal aber auch nur weil ich Klage gegen Paypal eingereicht habe und mich demensprechend vorbereitet hatte. Gut, das nun ein solches Urteil vom LG Ulm gesprochen wurde hätte ich mir auch nicht träumen lassen, pufft allen die Muffe und das zurecht! ...und das, was früher ja so unmöglich wäre: Geoblocking oder andere Mechanismen werden nun innerhalb kürzester Zeit von den Zahlungsdienstleistern umgesetzt....denn es wäre technisch ja unmöglich das alles zu sperren und zu regeln.....und nun geht das so plötzlich doch, wie man an VISA und MaterCard sieht.....dumm nur das dies auch schon 8 Jahr vorher möglich gewesen wäre..
Das ist doch alles blanker Hohn gewesen! Es war schon immer so, wenn es ans Geld derer geht die sich schuldig gemacht haben dann wird gehandelt....
::)
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Leider klappt es noch nicht so ganz. Ich bin der Versuchung erlegen, es "einfach mal auszuprobieren" und habe in einem Curacao-Casino per Visa eine Einzahlung vorgenommen. Über einen russischen Zwischenanbieter wurde die Karte in Rubel belastet und der Betrag abgebucht. Mich selbst kann ich immer noch am besten austricksen.
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er mal danke an Born , ich habe hier immer wieder nur mitgelesen aber irgendwann muss man auch mal danke sagen.
Nur zur Info man kann nun endlich auch Trustly sperren , die haben sich immer gewehrt wie der Teufel das Weihwasser, heute innerhalb von 5 Minuten meine IBAN gesperrt.
Ich hoffe mal das es nun richtig knallt bei den Zahlungsdienstleister und viele einen Teil ihres Geldes wieder bekommen können, schade nur das es Jahrelang so gelaufen ist und alle ihre Augen verschlossen haben.
Born die drücke ich natürlich alle Daumen und nochmal Danke
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Irgendwie schon etwas beängstigend das alle und das ohne Ausnahme auf mich schauen und was in Stuttgart passiert. Damit kann ich umgehen aber dennoch ein Armutszeugnis weil man 8 Jahre lang die Augen verschlossen hast und nun alles abhängig von einem Schwaben macht....
Wenn ich deine Beiträge lese muss ich immer schmunzelnd an meine Grundschulzeit zurückdenken.
Damals kam die Adidas Adibreak Jogginghose raus, die mit den Knöpfen an der Seite. In den 90ern der absolute Trend!
Ich war in meiner Clique der erste, der sie gekauft bekommen hat. Meinen Kumpels war ich dank Mama 1-2 Wochen voraus.
In dieser Zeit habe ich mich gefühlt wie Daddy Cool persönlich, hätte mir kontinuierlich selbst auf die Schulter klopfen können, weil ich so ein toller Hecht war.
Born, auf deinen Schultern muss sich mittlerweile schon eine sehr dicke Kruste gebildet haben, so sehr wie du dich hier beweihräucherst. Hier wissen "alle und das ohne Ausnahme", dass du DER absolute Prozessgott bist.
Angesichts deiner Vergangheit würde dir jedoch ein wenig Demut guttun...
Zum Thema:
Hinsichtlich Kreditkarten folgen die Unternehmen dem britischen Vorbild, welches das Einzahlen per Kreditkarte seit kurzem untersagt.
https://www.independent.co.uk/news/uk/home-news/gambling-credit-cards-betting-ban-regulation-commission-deposits-a9282751.html (https://www.independent.co.uk/news/uk/home-news/gambling-credit-cards-betting-ban-regulation-commission-deposits-a9282751.html)
Damit soll verhindert werden, dass Spieler auf Pump zocken, was ich im Übrigen als vollkommen richtig erachte.
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@Tom
Eigentlich hab ich nicht viel gemacht und danken muss man mir in keiner Weise. Wozu auch? Dank gilt dem LG Ulm denn dort saßen Richter die sich damit auch endlich mal befasst, und wir uns alle hier schon sehnlichst gewünscht haben.
Wenn du mit Demut kommst dann scheinst du den Wink mit dem Zaunpfahl, hinsichtlich der Ironie dahinter, nicht verstanden zu haben: ALLE wichtigen Organe haben 8 Jahre lang nur zugesehen wie Existenzen zerstört wurden nur weil es einfacher ist wegzusehen - genau, was kratzt es uns wenn sich jemand das Leben nimmt oder Existenzen durch solch perfide Geschäftspraktiken zerstört werden - alleine dies ist für mich ein Armutszeugnis das nicht mehr zu toppen ist und in einem Rechtsstaat einfach nicht sein kann und darf!
Rückwirkend, was vorher immer unmöglich für die Zahlungsdienstleiter war geht plötzlich!? Verrat mir doch mal warum dies nun so plötzlich geht - bist doch von der Gegenseite!?^^
Die Organe hatten alles in der Hand und es kann doch ums verrecken nicht sein das sich Verbraucher das Recht erst noch erkämpfen müssen! Alleine das zeigt wie armselig dies doch alles ist....
Wenn ich ehrlich bin, dann hätte ich mir gewünscht, das dies, was nun nach 8 Jahren endlich umgesetzt wird, seit 2012 gegolten hätte denn dann wären viele, mich eingeschlossen, diesem Treiben nicht erlegen; viele Leben sowie Existenzen hätte man retten können aber wenn man 8 Jahre nur zuschaut und nur auf ein einziges LG Urteil aus Ulm überhaupt eine Reaktion zeigt dann tut mir das in meinem Herzen weh.
Meine Vergangenheit; tja, ich lebe nicht in der Vergangenheit und komme damit auch ziemlich gut klar. Alles was für mich zählt ist die Gegenwart und die Zukunft!
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Leider klappt es noch nicht so ganz. Ich bin der Versuchung erlegen, es "einfach mal auszuprobieren" und habe in einem Curacao-Casino per Visa eine Einzahlung vorgenommen. Über einen russischen Zwischenanbieter wurde die Karte in Rubel belastet und der Betrag abgebucht. Mich selbst kann ich immer noch am besten austricksen.
Mach keinen Scheiß,buch das wieder zurück!!!!! Spiel bitte nicht!!
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Momentan ist glaube ich der größte Einfluss der neu zu verhandelnde Glücksspielstaatsvertrag, der eine größere Öffentlichkeit bringt und damit möglicherweise auch die Chancen erhöht für uns alle. Man kann zwar vom Entwurf halten was man will (insbesondere was Datenschutz angeht), allerdings streben ja anscheinend mittlerweile alle danach, rechtliche Sicherheit zu bekommen. Da spielen sicherlich auch Steuern bzw. Lizenzgebühren eine Rolle seitens der Politik. Jetzt wo wahrscheinlich online mehr Geld umgesetzt als bei den klassischen Automaten und weiter zunehmen wird, will der Staat auch mit verdienen. Momentan bekommt ja nur SH ein Stück vom Kuchen ab.
Ich bin da ehrlich skeptisch, ob das Urteil in Ulm bzw. die Berufung beim OLG da wirklich so viel Einfluss hat bzw. auch in Zukunft haben wird. Schließlich gab es ja auch in der Vergangenheit ein Urteil vorm OLG, was negativ ausfiel. Bei aller Bewunderung borns Zuversicht und Mutes, muss man glaube auch skeptisch sein, warum das diesmal anders sein sollte. Letztendlich wird ja jeder Fall von Gericht zu Gericht unterschiedlich verhandelt. Zumal ja PayPal als Walletanbieter juristisch bisher auch immer anders beurteilt wurden wie Sofortüberweisung und Kreditkarten, auch wenn die Gründe doch sehr fadenscheinig klingen. Selbst bei Skrill waren es ja formal juristische Gründe wegen fehlender Bafinlizenz.
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Hi Boll!
Schließlich gab es ja auch in der Vergangenheit ein Urteil vorm OLG
Nein, das war lediglich ein Hinweisbeschluss - aber kein Urteil.
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@Boll
Wie Olli schon sagte gab es kein Urteil von einem OLG - lediglich einen Hinweisbeschluss der nur daher geplappert wurde ohne Sinn und Verstand was das Verbot anbelangt. Und das LG Ulm sagte ja bereits das dies nicht sein kann was München da von sich gegeben hat denn das würde das ja legal machen.
Nur das LG Ulm hat sich bisher mit der Materie so beschäftigt und auch ein demensprechendes Urteil gesprochen. Auch kam vom LG Ulm ein Hinweisbeschluss wohin die Reise geht und daraufhin hat sich Paypal knapp 10 Tage später aus dem OC Bereich zurückgezogen um dem absehbaren Urteil vorzugreifen. Als das bekannt wurde hat Hessen dies abermals verdeutlicht das es verboten ist und auch immer war. Nun haben Visa und MasterCard nachgezogen!
An Zufälle glaube ich nicht und JA, ich muss in allen belangen an mein Ziel glauben und das tue ich nach wie vor - sofern ich aber dennoch vor dem OLG unterliegen sollte - da muss es schon mit dem Teufel zugehen - habe ich noch immer die Option BGH und glaub mir, selbige werde ich auch wahrnehmen!
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Die ersten Online-Kasinos bieten schon wieder Zahlungen mit Mastercard und Visa an, über einen anderen Anbieter als bisher, und wieder führen sie alle an der Nase her rum :D
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Wieso weißt du das? Spielst du wieder? Oder recherchierst du? Das wäre einerseits löblich aber andererseits nicht ganz ungefährlich.
Alles Gute
LG Ilona
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Wieso weißt du das? Spielst du wieder? Oder recherchierst du? Das wäre einerseits löblich aber andererseits nicht ganz ungefährlich.
Alles Gute
LG Ilona
Recherchieren ;)
Die Lust am Spielen ist eher gering, bei meinem letzten Rückfall hatte ich vor dem PC gesessen und mich gefragt, warum?
Du drehst und drehst und drehst, und wartest eigentlich nur auf die "Scatter" die eine Big Win bringen, einen Gewinn so aus dem Spiel her raus ist eher gering.
Wenn ich in Prozente ausdrücken müsste wie groß die Lust am Spielen ist, dann liegt die Zahl so bei 5-10%.
Nach dem Rückfall hatte ich natürlich versucht ein Chargeback anzuleiern bei der Bank, bin diesmal anders vorgegangen.
Ich hatte nachgefragt welchen MCC der Anbieter angegeben hat, dieser wich vom Branchenüblichen 7995 ab, und genau dieser Anbieter führt jetzt die Zahlungen aus für das Casino, also kann man davon ausgehen da dort bewusst verschleiert wird.
Bei meiner Bank sind die Drittanbieterdienste gesperrt, also ich kann nicht per Sofort oder Giropay einzahlen, und eine Kreditkarte habe ich zwar allerdings Prepaid, und diese wird nicht von den Kasinos akzeptiert ;)
Die Aufladung der Prepaidkarte würde 2 Tage dauern, genauso wie eine Überweisung direkt an das Casino, aber bis das Geld bei denen ankommt ist der Reiz weg.
Wenn die Lust kommt zum Spielen, setze ich mich ins Auto , bloß nicht weiter am PC hocken klappt sehr gut ! weg vom PC das ist schon mal die halbe Miete.
Spielfrei, mit einer kleinen Unterbrechung ;)
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Hast du denn schon mal darüber nachgedacht, das Ganze ein bisschen sttrukturierter anzugehen? Suchtberatung, Selbsthilfe und so. Könnte sich langfristig für dich lohnen.
LG Ilona
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Soeben erreichte mich folgende Information:
Hallo ,
Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass Visa als Einzahlungsmethode bei xxx verfügbar ist!
Um dies gemeinsam zu feiern, erhalten Sie ganze 100% bis zu €200 Bonus auf Ihre nächste Einzahlung mit Visa, wenn Sie den Bonuscode VISA100 verwenden!
Sie können dann Ihre Gewinne auch wieder direkt per Visa auszahlen lassen!
Soviel dazu - die Duldung macht das Angebot nach wie vor nicht legal auch dann nicht, wenn sich die OC an die Auflagen halten, das OC tut es zwar ändert aber nichts an der Illegalität....
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Schade drum, die Sperrung aller Zahlungen im Zusammenhang mit Online Glücksspiel war seitens des Kartenemittent VISA ein beispielloses und zuletzt positives Zeichen, um nicht nur dem Schutzgesetz in Deutschland Genüge zu tun, sondern auch die teilhabenden Banken ihre vernachlässigte Kontrollpflicht endlich mal aufzuzwingen.
Wenn es tatsächlich so ist, das VISA die Duldung als Anlass nimmt ihre Beschränkungen und Verantwortung zurückzunehmen, dann ist das ein Armutszeugnis sowie Gleichgültigkeit gegenüber aller, die unter den wirtschaftlichen Folgen ihrer Sucht leiden. Es zeigt nur, worum es letztendlich geht. Nicht um den Verbraucher, sondern reine Profitgier.
Ich habe Anfang des Jahres eine Anfrage an die zuständige Glücksspielaufsicht geschrieben. Dies erfolgte über ein Einschreiben/Post, sowie über eMail. Hier habe ich darum gebeten, mir mitzuteilen, insbesondere aus Eigeninteresse gegenüber bestimmte Banken, inwieweit sie ihrer Aufsicht- bzw Kontrollpflicht bislang nachgekommen ist. Bis heute bekam ich keine Antwort außer ständige Weiterleitungen weil sich niemand der Antwort verantwortlich fühlte.
Danach kam jedoch kurioser Weise medial etwas Bewegung in die Sache, man berichtete von Untersagungsverfügungen und den Hinweis, das Banken ihrer Pflicht endlich nachkommen müssen. Auf einmal zeigte es Wirkung, Paypal fing an ihren Pflichten nachzukommen, der Kartenemittent musste seine Kunden, alle Banken / Finanzdienstleister durch Eigeninitiative eigenmächtig dazu "zwingen".
Möglicherweise war es Zufall, vielleicht auch der Auslöser. Aber vorher war zumindest öffentlich keine dem GlüStV geforderten Handlung bzw durchgesetzten Aufgaben bekannt, die seitens der zuständigen Glücksspielaufsicht in Niedersachsen erbracht wurde.
Kaum gibt es die Duldung, was quasi dem Deaktivieren der Handlungsfähigkeit der Aufsicht gleich kommt, läuft alles quasi so wie vor einem Jahr.
Wie du schon sagtest Born, eine Duldung legalisiert nichts. Eher im Gegenteil, möglicherweise sehe ich hier sogar juristische Ansetzpunkte, nicht nur gegen die einzelnen zuständigen Amtsträger, sondern auch gegen die nun untätige Behörde vorzugehen.
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Wie du schon sagtest Born, eine Duldung legalisiert nichts. Eher im Gegenteil, möglicherweise sehe ich hier sogar juristische Ansetzpunkte, nicht nur gegen die einzelnen zuständigen Amtsträger, sondern auch gegen die nun untätige Behörde vorzugehen.
Das habe ich schon meinen Anwalt gefragt allerdings meinte er folgendes:
Rechtliche Schritte gegen ein staatliches Vorgehen sind aktuell schwierig.
Wir sollen das ganze zunächst verfolgen und hoffen, dass dieser "Quatsch" doch scheitert.