Chargeback, Probleme mit Glücksspiel- und Finanzdienstanbietern => Eigene Erfahrungen => Thema gestartet von: simon121 am 21 März 2022, 12:41:49

Titel: Klage selbst finanzieren - wie hoch ist das Risiko eines Erfolges/Misserfolges?
Beitrag von: simon121 am 21 März 2022, 12:41:49
Hallo zusammen,

ich habe ca. 25.000 Euro bei einem maltesischen Online Casino  verspielt und habe mich bereits bei einem Anwalt erkundigt, was eine Klage Kosten würde.
Im Falle des Erfolges müsste ich ca. 4.000 Euro zahlen, im Falle des Misserfolges aber wahrscheinlich nochmals 3.000 Euro drauf für die Anwaltskosten der Gegenseite; insgesamt also 7.000 Euro.

Nun stellt sich mir die Frage, ob ich dieses Risiko eingehen soll bzw. wie hoch die Wahrscheinlichkeit tatsächlich ist, das Geld wieder zu sehen.
Auf einen Prozessfinanzierer möchte ich verzichten, davon halte ich nicht so viel.

Könnt Ihr mir diesbezüglich Tipps oder eine Empfehlung geben?

Danke
Titel: Re: Klage selbst finanzieren - wie hoch ist das Risiko eines Erfolges/Misserfolges?
Beitrag von: Olli am 21 März 2022, 13:41:19
Hi Simon!

Schaue doch mal unter "Erfolge" nach. Da führen wir eine Liste mit Urteilen. In ca. 1,5 Jahren haben hiesige Gerichte über 90 Urteile zugunsten der Spieler entschieden, hingegen nur eine Hand voll für die Gegenseite.
Bei einigen Urteilen haben wir Links zu Beschreibungen angehangen. Forste die mal durch und schaue, ob sie auf Deinen Fall zutreffen. Wenn ja, dann die Begründungen merken ... :)
Titel: Re: Klage selbst finanzieren - wie hoch ist das Risiko eines Erfolges/Misserfolges?
Beitrag von: Bex am 23 März 2022, 23:20:43
Bei Erfolg muss die Gegenseite Deine Rechtsanwaltskosten und die kompletten Gerichtskosten übernehmen... im Fall eines Vergleichs wären die Kosten entsprechend des Verhältnisses des Obsiegens zum Unterliegen gequotelt. Beispiel: Bei einem Vergleich über 70% der Klageforderung müssten du 30%der Gesamtkosten des Verfahrens tragen und die Gegenseite 70%.

Hast du 25k Verlust bei mehreren casinos? Ich habe etwa 45k verloren in 4 online casino verteilt. Überlege auch ohne Prozessfinanzierer zu klagen und es zu versuchen.
Titel: Re: Klage selbst finanzieren - wie hoch ist das Risiko eines Erfolges/Misserfolges?
Beitrag von: Hanibal79 am 24 März 2022, 00:46:12
Prozessieren ist immer ein Risiko. Wie andere Spieler geschrieben haben, bietet der Staat noch die Möglichkeit der Prozesskostenhilfe an. Ich würde mich mal beim Anwalt erkundigen, ob es diesbezüglich Möglichkeiten gibt. Ich wünsche auf jeden Fall alles Gute.
Titel: Re: Klage selbst finanzieren - wie hoch ist das Risiko eines Erfolges/Misserfolges?
Beitrag von: simon121 am 24 März 2022, 09:57:21
@Hanibal79

aber Prozesskostenhilfe wahrscheinlich nur, wenn man mittellos ist bzw. keine Rücklagen hat, oder?

@Bex

die 25.000 Euro habe ich bei einem Casino erlitten.
Titel: Re: Klage selbst finanzieren - wie hoch ist das Risiko eines Erfolges/Misserfolges?
Beitrag von: Alexander25840 am 24 März 2022, 14:38:23
Also ich finanziere selber und ärgere mich maßlos über den dämlichen Versuch das ganze außergerichtlich zu lösen. Das kostete mich 2000€ für absolut gar nichts. Ansonsten sollte man das Geld tatsächlich übrig haben. Ich zahle grade allein an den Anwalt 400€ monatlich. Glaube ich tatsächlich einen Cent zu sehen? Nein! Im Sommer habe ich 4500€ bezahlt und es ist kein Ende in Sicht. Hätte für einen gebrauchten MX 5 für den Sommer gereicht. Ich will aber das Ganze auch nicht immer schlecht reden. Vielleicht gibt es da draußen ja tatsächlich Spieler die nach gewonnenem Prozess ihr Geld auch gesehen haben. Ich persönlich glaube nicht daran. Allen Viel Erfolg! Am besten Prozessfinanzierer dann ist das Risiko null.
Titel: Re: Klage selbst finanzieren - wie hoch ist das Risiko eines Erfolges/Misserfolges?
Beitrag von: tarakko am 24 März 2022, 15:52:25
Hi,

ich möchte dir deine Hoffnung nicht nehmen aber mein Prozessfinanzierer sieht aktuell schlechte Chancen. Es gibt wohl immer mehr maltesische Firmen bzw. Casinos, welche das Geld weiterschieben. Das bedeutet für uns, dass es trotz positivem Urteil nicht unbedingt zu einer Zahlung führen muss.

Es soll wohl im April ein Urteil in Malta geben, ob solche Verschiebungen legal sind (Aussage vom Prozessfinanzierer).
Titel: Re: Klage selbst finanzieren - wie hoch ist das Risiko eines Erfolges/Misserfolges?
Beitrag von: Hans1 am 24 März 2022, 17:16:20
Vollzitat entfernt

wer ist dein finanzierer und was bedeutet "weiterschieben"?
Titel: Re: Klage selbst finanzieren - wie hoch ist das Risiko eines Erfolges/Misserfolges?
Beitrag von: Wolfgang am 24 März 2022, 22:18:02
Seid doch einfach froh, dass es ihr zumindest die Möglichkeit bekommt, paar Euros zurück zu erhalten. Und seid froh, dass es die Prozessfinanzierer gibt, welche euch trotz klammer Kasse in die Lage versetzen, überhaupt prozessieren  zu können. Und mit Antichrist Putin sehe ich ganz andere Probleme auf uns zukommen. Aber dass nur am Rande.

Wolfgang
Titel: Re: Klage selbst finanzieren - wie hoch ist das Risiko eines Erfolges/Misserfolges?
Beitrag von: simon121 am 25 März 2022, 11:44:34
Also ich finanziere selber und ärgere mich maßlos über den dämlichen Versuch das ganze außergerichtlich zu lösen. Das kostete mich 2000€ für absolut gar nichts. Ansonsten sollte man das Geld tatsächlich übrig haben. Ich zahle grade allein an den Anwalt 400€ monatlich. Glaube ich tatsächlich einen Cent zu sehen? Nein! Im Sommer habe ich 4500€ bezahlt und es ist kein Ende in Sicht. Hätte für einen gebrauchten MX 5 für den Sommer gereicht. Ich will aber das Ganze auch nicht immer schlecht reden. Vielleicht gibt es da draußen ja tatsächlich Spieler die nach gewonnenem Prozess ihr Geld auch gesehen haben. Ich persönlich glaube nicht daran. Allen Viel Erfolg! Am besten Prozessfinanzierer dann ist das Risiko null.

wieso musst Du den Anwalt monatlich bezahlen? Hast Du die Klage bereits gewonnen und siehst noch immer kein Geld?
Titel: Re: Klage selbst finanzieren - wie hoch ist das Risiko eines Erfolges/Misserfolges?
Beitrag von: tarakko am 26 März 2022, 15:21:29

wer ist dein finanzierer und was bedeutet "weiterschieben"?

Prozessfinanzierer ist "Verbraucherfux"

Die maltesischen Firmen können oft für wenige Euros gegründet werden, die Casinos sind dann im Besitz dieser Firma und wenn genug Klagen eingegangen sind, wird das Casino auf dem Papier einfach an eine neu gegründete Firma "verkauft"

Die alte Firma meldet dann Insolvenz an bzw. hat kein Kapital mehr und dein Prozess läuft ins Leere, trotz gewonnenem Prozess in Deutschland. Leider sind solche Verschiebungen von Geldern nicht nur ein Problem bei Casino Firmen, sondern tatsächlich bei sehr vielen zwielichtigen Firmen. Dank unserer sehr langsamen Justiz, spielt es denen natürlich super in die Karten. Kenne privat auch einen solchen Fall wo das Finanzamt immer mindestens ein Jahr hinterher hing.

Grüße
Titel: Re: Klage selbst finanzieren - wie hoch ist das Risiko eines Erfolges/Misserfolges?
Beitrag von: simon121 am 28 März 2022, 09:06:16
Der Anwalt hat mir positiv zugesprochen... nach Deiner Aussage wäre es ja dann zwecklos überhaupt zu klagen.
Titel: Re: Klage selbst finanzieren - wie hoch ist das Risiko eines Erfolges/Misserfolges?
Beitrag von: tarakko am 28 März 2022, 20:18:32
Ob das bei jedem Casino so sein muss, kann ich dir nicht sagen. Kann dir nur sagen, was mein Prozessfinanzierer mir gesagt hat.

Wünsche dir trotzdem vie Erfolg

Grüße