Glücksspielsucht => Glücksspielsucht Allgemein => Thema gestartet von: ibk27w am 28 Oktober 2008, 20:51:03
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Hallo!
Ich hab mich nun hier registriert und sehe dies schon als 1. Schritt, dass ich mein Problem, die Spielsucht, in Angriff nehme. Bisher hab ich immer geglaubt, ich wäre nicht süchtig und könnte jederzeit damit aufhören. Dem ist aber leider nicht mehr so. Ich möchte aber auf keinen Fall eine Therapie machen und hoffe, jemand von euch hat Tipps für mich, wie ich es schaffen kann. Die Therapie wäre für mich wirklich der allerletzte Ausweg, den ich eigentlich nicht gehen möchte.
Zu meiner Geschichte:
im April 07 war ich mit meinem Mann im Urlaub auf den kanarischen Inseln. Dort gibt es sehr sehr viele Spielhöllen und dorthin sind wir einmal gegangen. Leider (muss ich jetzt sagen) hatte ich dort viel Glück und hab im Roulette ca. 300 Euro gewonnen. Ich hab mich natürlich irre gefreut. Aus dem Urlaub zurück war ich auch zurück in meiner leider sehr langweiligen Arbeit. Ich sitze hier meine Zeit mehr oder weniger nur ab und bin kaum beschäftigt. Also war ich immer auf der Suche nach Beschäftigung und hab dann im Internet die Seite win2day.at entdeckt und gesehen, dass man da auch Roulette spielen kann. Also hab ich mir 10 Euro draufgeladen (heute klingt diese Summe läppisch für mich und ich würde nie im Leben dran denken, nur mit 10 Euro zu spielen, damals hätte ich nie im Leben mehr gesetzt!!) und aus den 10 Euro wurden gleich 140 Euro. Ich hab mich gefreut wie ein kleines Kind und war mir sicher, mit Roulette reich werden zu können. Also hab ich regelmäßig gespielt. Ich hab immer mehr gesetzt, immer mehr gewonnen und konnte irgendwann nicht mehr aufhören. Doch dann hab ich nur noch verloren, mein Konto war maßlos überzogen, meine Kreditkarte ausgereizt und irgendwann, ich wusste nicht mehr weiter, hab ich meine Eltern um Hilfe gebeten. Sie haben mir auch geholfen und mir alle meine bis dahin verursachten Schulden bei der Bank und beim Kreditkarteninstitut bezahlt. Das waren ca. 10.000 Euro. Sie sagten aber, dass ich ihnen das Geld natürlich stückchenweise zurückbezahlen muss. Nun, ich war wieder auf Null am Konto, was ich als meine Chance sah, von da an Gewinn zu machen, indem ich Roulette spiele. Vorher waren ja immer meine Gedanken, wie komm ich wieder auf Null, aber plötzlich konnte ich wieder ordentlich Gewinn machen (dachte ich). Naja, wo das endete, könnt ihr euch denken. Heute hab ich nicht nur die Schulden bei meinen Eltern, sondern auch schon einen Kredit in Höhe von 15.000 Euro aufgenommen und weiterhin mein Konto und Kreditkarte ausgereizt.
Ich will das nicht mehr!!!!!
Außer Roulette spiele ich auch oft Gesellschaftsspiele online um Geld. Nicht nur in meiner Arbeit, auch daheim in meiner Freizeit sitze ich fast nur noch am PC und ich hasse mich dafür!!! Ich finde mich langweilig und meine, nichts aus meinem Leben zu machen, nur weil ich die ganze Zeit mit Spielen verbringe.
Nach außen bin ich alles andere als diese Person, die ich gerade beschrieben hab. Keiner meiner Bekannten/Verwandten würde glauben, dass ich diese Person bin, ich lasse mir auch meine finanziellen Sorgen nicht anmerken. Nichtmal mein Mann weiß, dass ich immer noch spiele.
Ich wäre so gerne auch innerlich diese Person, wo andere Leute glaube, dass ich bin. Ich habe eigentlich ein tolles Leben: tolle Familie (Eltern, Geschwister), einen supertollen Mann, tolle Wohnung, einen Job wo ich mich zwar langweile aber ansonsten ist auch der gut.... ich hab eigentlich alles, hasse aber mein Leben!!!! ich will mein Leben aber nicht mehr hassen, meine Träume verwirklichen und keinen GEdanken mehr ans Spielen verschwenden!
Ich wäre euch dankbar, wenn ihr ein paar Tipps für mich hättet oder auch eure Geschichten, die mich aufmuntern können.
Danke fürs Zu"hören"
P.S. Ich bin w und 27 J. alt
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Hallo ibk
ich bin auch süchtige spielerin und kenne deinen zustand in dem du dich befindest.
Am besten währe es du würdest dich bei deinen angehörigen outen. Ehrlichkeit wird dir helfen aus der sucht zu gehen und du wirst erleichtert sein.
Du schreibst immerwieder es liege an deinen langweiligen beruf, das du spielst.
Das denke ich nicht, denn die spielsucht gibt es in allen schichten.
Überlege dir mal was du anders gemacht hast, als du noch nicht gespielt hast.
versuche dich selbst wieder zu mögen. Habe dich selbst wieder gerne und hasse dich nicht wegen deiner spielsucht.
Es gibt bestimmt selbsthilfegruppen in deiner nähe, die werden dir weiter helfen.
Auch ich kenne das alles was du jetzt mitmachst.
Probiere mal nur für heute nicht zu spielen und morgen ist ein neuer tag wo du nur für heute nicht spielst.
Es gibt bei der caritas eine suchtberatungsstelle, da kannst du dich auch hinwenden.
Bevor du dich in den ruin stürzt würde ich mir vorher hilfe suchen.
Du kannst nicht mehr gewinnen, denn du hast die kontrolle verloren.
Gute 24 stunden wünscht dir sabiene
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Hallo ibk,
willkommen in unserem Forum. Ich sehe es auch so, dass dein Bericht in diesem Forum der erste Schritt aus der Sucht ist. Damit ist es auch der erste Schritt, den du bereits geschafft hast. Wenn du auf diesem Weg bleibst, hast du sehr gute Chancen, deine Sucht zu überwinden.
Du willst das ganz allein schaffen und keine Hilfe einer Beratungsstelle, einer Klinik oder einer Selbsthilfegruppe in Anspruch nehmen. Warum du das so machen willst, habe ich nicht ganz verstanden. Was befürchtest du?
Eine Suchttherapie würde deine Chancen spielfrei zu werden erheblich erhöhen. Aber dazu später mehr. Erzähl doch mal, warum du das allein schaffen willst.
Ansonsten könntest du Erste-Hilfe-Schritte einleiten, z.b. dein sauer verdientes Geld vor dir beschützenn und dich im Casino sperren lassen. Was hältst du davon?
Alles Gute und viele Grüße
Ilona
P.S.: Es gibt übrigens nicht nur bei der Caritas Beratungsstellen für Glücksspielsüchtige. Andere Träger (Diakonie, DPWV,Gesundheitsämter etc.) bieten das auch an. Kommt halt drauf an wo man wohnt. Ich gebe dir gern eine Adresse, falls du das zu einem späteren Zeitpunkt möchtest.
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Hallo Sabiene,
sorry, ich wollte in meinem Text einen Tippfehler korrigieren und habe versheentlich bei dir auf editieren geklickt. Ich habe natürlich nix verändert.
LG Ilona
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Hi IBK,
leider habe ich im Moment wenig Zeit, daher nur eine kurze Antwort. Ich selbst bin auch Spieler u. habe jahrelang versucht alleine aufzuhören. Erst sehr spät, nach einem Zusammenbruch, habe erkannt u. akzeptiert, dass ich glücksspielsüchtig bin. Mittlerweile akzeptiere ich diese Krankheit u. habe mir auch entsprechend Hilfe gesucht.
Erst ab diesem Augenblick hatte ich eine echte Chance trocken zu bleiben. Deine Angst kann ich sehr gut nachvollziehen. So schwer dieser Weg auch für Dich sein mag, es lohnt sich "offen" mit der Sucht umzugehen.
Auch ich habe "nur" ausgewählten Menschen von meiner Sucht erzählt.
Kurz: Was hat sich geändert. Ich lebe freier u. bin nicht mehr allein mit der Sucht. Rückfälle, die ich auch schon hatte, kann ich ganz anders verarbeiten u. wieder aufstehen.
Es ist endlich Licht in dieses "dunkle" Kapitel gekommen u. das nur, weil ich es zugelassen habe.
Ich wünsche Dir viel Kraft u. den nötigen Mut. Jeder der sich dieser Sucht stellt ist für mich persönlich ein sehr starker Mensch. Leider ist oft, war bei mir auch so, der Süchtige der letzte der diese Stärke erkennt u. auch nutzt.
Liebe Grüße
Mike
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Hallo ibk,
mein Mann ist auch Spielsüchtig.
Er hat sich jedesmal aufs neue was vor gemacht. HAt gesagt er würde nicht mehr spielen und tat es dann doch wieder. Er meinte ich würde es nicht bemerken, doch ich muß Dir sagen.... ich wußte es jedesmal. Er hat sich Auffällig verhalten auch wenn er nichts sagte. Es ist ihm wahscheinlich gar nicht bewußt geworden das er sich veränderte.
Als ich ihm dann die Pistole auf die Brust setzte, und das unerwartet, hörte er zu und ging zur Beratungsstelle. Er war gestern das zweite mal da und ich glaube es tut ihm sehr gut. Dort konnte er mit Außenstehenden sprechen ohne das ein anderer was davon erfährt.
Er ist auch in einem Forum angemeldet und will noch zur Selbsthilfegruppe. Er ist jetzt seit drei Wochen Spielfrei und wir sind noch lange lange nicht über den Berg.
Ich kann Dir als Angehörige nur raten dich zu outen und vor allem die volle Wahrheit, über egal wieviel Schulden oder sonst was zu sagen.
Es ist bestimmt nicht leicht, aber ich denke sehr sehr wichtig, um sich selbst wirklich bewußt zu machen wie tief Du da drin steckst.
Ich wünsche Dir viel Kraft.
Gruß Steffi
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Vielen Dank für eure lieben Antworten! Einen guten Grund, warum ich nicht zur Therapie möchte, kann ich euch nicht nennen. Ich weiß es selbst nicht wirklich, aber irgendwas in mir streubt sich einfach dagegen. Wahrscheinlich weil ich generell ein Typ bin, der immer mit allem selber fertig werden möchte. Ich kann total schwer mit Problemen umgehen, vor allem, wenn sie mich selbst so direkt betreffen. Ich schäme mich für das, was ich getan habe und immer noch tue und deshalb fällt es mir sehr schwer, darüber zu sprechen. Eine Selbsthilfegruppe wäre vielleicht noch eher was für mich, aber Therapie hat irgendwie einen komischen Klang in meinen Ohren... ich weiß auch nicht. Außerdem hätte ich gar kein Geld für eine Therapie und - so blöd es klingt - keine Zeit. Oder gibt es auch Therapien, die man nicht durchgehend, sondern an einzelnen Abenden, macht?
Ich glaube schon, dass mich die Langeweile in der Arbeit dazu gebracht hat zu spielen. Bzw. die Langeweile hat mich dazu gebracht, mir eine Beschäftigung zu suchen, mit der die Zeit schnell rumgeht. Und diese Beschäftigung hab ich leider im Spiel gefunden.
Das mit dem Sperrenlassen ist leider auch nicht so ganz wirksam bei mir... ich hatte mein Onlinekonto (ich spiele NUR online) schonmal für 1 Jahr sperren lassen. Doch meine Sucht hat mich dazu getrieben, ein neues Konto unter einem neuen Namen anzulegen. Ich hab mir dazu auch extra ein neues Bankkonto besorgt, um mir die Gewinne zu überweisen. Leider glaub ich nicht, dass mich das Sperren stoppen würde, weil ich mir in schwachen Momenten dann einfach ein neues Konto anleg...
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Hi IBK,
nach Deinen letzten Beitrag bezweifel ich sehr stark, dass Du überhaupt wirklich aufhören willst. Die Aussage "Ich will das alleine schaffen" ist eine Ausrede. Die kenne ich aus eigenen, bitteren, Erfahrungen. Heute ist mir bewußt, dass ich dadurch mein weiteres Spielen gerechtfertigt habe.
Kein Mensch auf dieser Erde ist so stark, als das er all seine Probleme selbst lösen könnte. Aber ich denke, Dir ist das bewußt u. Du bist einfach noch nicht so weit.
Solange Du nicht bereit bist Hilfe in Anspruch zu nehmen, solange übernimmst Du keine Verantwortung für Dich selbst.
Vielleicht ist das für Dich im Moment noch nicht zu verstehen. Aber ich garantiere Dir, wenn Du es wirklich verstehst, dann bist Du bereit ein spielfreies Leben zu führen.
Jeder sollte seinen eigenen Weg finden. Wichtig ist letztendlich nur, dass es zu einem zufriedenen u. spielfreien Leben/Ziel führt.
Dein Weg ALLEINE hat Dich bis jetzt wohin geführt?
Liebe Grüße
Mike
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Hallo Mike,
ich gebe dir da zum teil recht. Anderseits kenne ich Fälle so wie meiner beim Akohol damals, die sind mit Zwang zur LZT gegangen oder gegangen worden und haben es erst doch begriffen.
Eine andere Frage die ich an dich hätte, wo ich PRobleme habe, ist die abgrenzung, was ist Gesellschaftsspiel was Suchtspiel.
Kannst du mir mitteilen wie du das für dich regelöst.
Lieben Gruß
Harry
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Hallo Harry,
ja, ich kenne auch Fälle die durch Druck von Aussen eine Therapie erfolgreich bestritten haben. Nur sehe ich keinerlei Ansatz, Druck, bei IBK.
Solange immer wieder Argumente gegen eine Therapie gefunden werden, solange sehe ich wenig Chance auf Besserung. Woher die Motivation kommt ist ersteinmal egal.
Eine Grenze zwischen Gesellschaftsspiel u. Glücksspiel muß leider jeder für sich selbst herausfinden. Wichtig ist für mich persönlich, dass kein Kontrollverlust stattfindet. Ich kenne leider auch einige Fälle, die dies auch durch Poker erreicht haben.
Ich erkenne mittlerweile relativ schnell was mich zu sehr reizt. Dann heißt es achtsam sein u. im Zweifel "Finger weg".
Lieber Gruß
Mike
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Hallo IBK,
auch ich habe viele Jahre darauf bestanden, es allein zu schaffen.
Auch bei mir war es - leider erst im Nachhinein gesehen - eine Ausrede, um weitermachen zu können.
Wenn Du in einer ruhigen Minute mal in Dich gehst und drüber nachdenkst: Kann es dann sein, dass Du eine tiefe Angst, fast eine Panik, davor hast, mit dem Spielen aufzuhören? Eine Sehnsucht zu spielen, immer weiter zu spielen, obwohl Du ja noch gar nicht aufgehört hast, sondern nur mit dem Gedanken spielst?
Wichtig ist, dass Du jemanden hast, mit dem Du Dich austauschen kannst, und zwar ganz real. Das Menschen da sind, denen gegenüber Du die Sucht zugibst. Eine Kapitulation sozusagen. Das bedeutet gleichzeitig auch Schutz vor Dir selbst.
Und - Du wirst Dich wundern, wieviel Verständnis und Hilfe Du erfahren wirst.
Alles Gute
Pünktchen
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Hallo ibk,
zu deinen Fragen: Eine Suchttherapie kann man stationär in einer Klinik oder ambulant in einer Beratungsstelle machen. In der Beratungsstelle finden die Termine (Einzelberatung + Gruppe und evtl. Paar-bzw. Familiengespräche) in der Regel wöchentlich statt. Die Beratung ist kostenfrei. Einige Beratungsstellen bieten auch ambulante Rehabilitation an. Das ist ein intensiveres Angebot, das eher in Richtung Therapie geht. Die Kosten hierfür trägt -ähnlich wie bei der stationären Reha- die Rentenversicherung.
Die Themen, die du ansprichst ("Ich kann total schwer mit Problemen umgehen, vor allem, wenn sie mich selbst so direkt betreffen", "Ich schäme mich für das, was ich getan habe und immer noch tue", "und deshalb fällt es mir sehr schwer, darüber zu sprechen") sind übrigens sehr geeignet für eine Therapie. Oder ginge es dir nicht besser, wenn du anders mit deinen Problemen umgehen würdest? Vielleicht liegt da ja u.a. auch ein "Sinn" deiner Spielsucht. Vielleicht "daddelst" du über manche Sachen einfach weg?
Ist aber jetzt nur eine Vermutung. Könnte was dran sein?
viele Grüße, Ilona
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Hallo ihr,
danke nochmal für eure Zeit. Es stimmt schon irgendwie, dass ich vielleicht noch nicht 100% bereit bin, mit dem Spielen aufzuhören. Mein Gedanke dabei ist aber nicht, dass ich unbedingt spielen will, weil ich so gerne spiele, sondern eher, dass ich immer noch daran glaube, mit dem Spielen das bisher verlorene Geld wieder reinzuholen. Auch wenn ich eigentlich weiß dass das Quatsch ist, ist es irgendwie meine einzige Hoffnung, womit ich innerhalb kurzer Zeit viel GEld machen kann. Es beschäftigt mich sehr, dass ich so viel Geld verspielt und damit irgendwie meine nahe Zukunft ruiniert hab. Sicher, in 3, 4 Jahren hätte ich das auch auf normalem Weg wieder eingearbeitet, aber irgendwie dauert mir das zu lange. Ich möchte ja Familie (Kinder) und das nicht erst in 5 Jahren, aber wie soll ich einen Kredit zurückzahlen und für mein Kind sorgen? Das passt nicht zusammen, aber ich möchte so gerne bald ein Kind. Ich weiß, es klingt alles absurd, aber so denke ich leider...
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Hallo ibk,
für mich war es auch immer der Grund wieder und wieder spielen zu fahren, weil ich das verlorene Geld wiederhaben wollte. Es hat mich dann mitten in die Verbraucher Insolvenz geführt. Tue dir das nicht an, du kannst jetzt noch aufhören, kannst jetzt deine Schulden noch so zurückzahlen. Bei mir dauert das Verfahren jetzt noch 2 1/2 Jahre dann bin ich schuldenfrei. Aber eben mit dem "Makel" Verbraucher Insolvenz. Ich bin jetzt 54. Mir macht das nichts mehr aus, ich brauche mir nichts mehr aufzubauen. Ich kann auch keine Kinder mehr bekommen,oder vielmehr meine Frau. Ich habe den Rest meines Lebens mein auskommen, aber du bist noch jung, willst du dir jetzt alles kaputt machen, indem du weiterspielst.
Lieben gruß
Harry
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Das denke ich nicht, denn die spielsucht gibt es in allen schichten. Überlege dir mal was du anders gemacht hast, als du noch nicht gespielt hast. versuche dich selbst wieder zu mögen. Habe dich selbst wieder gerne und hasse dich nicht wegen deiner spielsucht. Es gibt bestimmt selbsthilfegruppen in deiner nähe, die werden dir weiter helfen.
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Hallo ihr Lieben!
Nach langer Zeit bin ich wieder mal auf dieses Forum gestoßen. Leider muss ich euch sagen, dass ihr recht hattet. Also leider - in Bezug auf mich. Natürlich habe ich es nicht alleine geschafft, aus diesem Teufelskreis rauszukommen und bin noch weiter hineingeschlittert. Und heute ist es mal wieder soweit und es geht mir besch... Ich hab heut meinen Eltern und meinem Mann alles erzählt, ohne etwas schön zu reden... einfach so wie's ist. Wirklich gut gehts mir jetzt zwar nicht, auch wenn ich mich etwas erleichtert fühle.
Ich bin nun auch bereit, eine Therapie zu machen. Kann mir jemand von euch eine Therapeutin/einen Therapeuten in Innsbruck empfehlen? Ich hab schon eine angeschrieben, aber noch keine Rückmeldung.
Mir ist auch nicht ganz klar, wie das mit der Bezahlung in solchen Situationen geregelt wird. Stimmt es, dass ich die Therapiestunden auf Krankenschein bekomme, d.h. ich muss nichts selber bezahlen?
Für ein paar Tipps wär ich euch sehr dankbar!
Traurige Grüße,
ibk
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http://www.suchtberatung-tirol.at/seite_gluecksspiel_contra%20gambling.html
http://www.suchtberatung-tirol.at/Erstkontakt%20Contra%20Gambling.pdf
CONTRA GAMBLINGGruppe
für Glückspielabhängige
IFPP Tirol Anichstr. 35 A-6020 Innsbruck
Tel.: 0043 512 548353- 23
Fax 0043 512 548353- 40
Sehr geehrte/r zukünftige/r GruppenteilnehmerIn !
Die geleitete Gruppe für Glückspielabhängige findet
jeden Montag im Seminarraum EG der
Universitätsklinik für Psychiatrie Innsbruck statt.
Uhrzeit 19 Uhr bitte pünktlich.
Für das erste Mal der Teilnahme an der Gruppe haben wir den 1. Montag im Monat vorgesehen.
Damit haben wir nicht immer Neuvorstellungen in der Gruppe und können kontinuierlicher
Arbeiten
Die Gruppe wird jeweils von einer/ einem Gruppenleiter abwechselnd geleitet.
Die LeiterInnen sind: Frau OA Dr. Eva Braidt und DSA (FH) Christoph Hannemann
Die Gruppe ist kostenlos und anonym wenn Sie das wünschen. Lediglich wenn Sie eine Weisung
durch das Gericht haben und die therapeutische Gruppe besuchen sollen, dann müssen Sie Ihren
Namen und Adresse den Gruppenleitern nennen, damit Sie auch eine Bestätigung für das Gericht
erhalten können.
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Hallo,
bin jetzt auch neu hier und fand dieses Thema sehr gut. Ich hab jetzt ungefähr über 3-4 Jahre wirklich intensiv gespielt. Es fing auch ganz harmlos an und hat sich dann gesteigert.
Niemand weiß davon und so will ich es auch beibehalten. Ich war zuerst immer im casino und hab mich dann dort sperren lassen. das wissen aber nur meine besten freunde, die auch mit waren als ich mich sperren lassen habe und im nachhinein hab ich es meinem partner erzählt. damit hatte sich dann das thema spielen auch erledigt (ohne therapie). Dann fing ich an im internet zu spielen (paar monate später), was sich immer mehr steigerte. Um nicht mehr zu spielen, hab ich mich dann auch immer wieder auf den seiten sperren lassen, aber natürlich gibt es ja noch 1000 andere seiten auf denen man dann wieder lustig spielen kann. letztenendes hab ich gemerkt, dass ich immer wieder etwas finde und dann ohne kontrolle spiele. wie bei dir, will ich auch auf keinen fall eine therapie machen, weil ich nicht will, dass es jmd erfährt. ich bin dann auf betfilter gestossen und es ist super. man hat die software auf seinem pc und kann nirgendswo mehr spielen. das hab ich jetzt seit anfang des monats und mir geht es prima und ich fühle mich frei. also denke ich, dass ich auch keine therapie brauche.
Wie läuft es bei dir?
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Hi Neveragain!
Ich heisse Olaf, bin süchtiger Spieler und seit drei Jahren abstinent.
Auch ich habe keine Therapie gemacht - obwohl ich über 20 Jahre meiner Sucht gefrönt habe.
Doch ich habe mir ein Ziel gesetzt. Sollte ich einmal rückfällig werden, dann wird mein erster Weg der zum Therapeuten sein.
Zudem bin ich mit mir absolut uneins, ob ich nicht doch vorher schon ...
Nun, ich bin jedoch wie Du nicht untätig gewesen.
Auch ich habe mich in einem Forum angemeldet - bin aber zu Anfang meiner Abstinenz zusätzlich zu einer SHG gegangen.
Dort herrscht absolute Anonymität - dort sitzen Menschen, wie Du und ich.
Uns verbindet eines - unsere Sucht.
Diese SHG hat mich vor Deinem "Fehler" bewahrt - ich habe mir keine Alternativen gesucht, in denen ich meiner Sucht nachgehen konnte.
Die SHG hat mich gelehrt auf mich aufzupassen - sie hat bei mir ein Frühwarnsytem installiert, welches bisher absolut zufriedenstellend funktioniert.
Sie hat mich sensibilisiert mich mit mir und meinen Gedanken zu befassen.
Ich kann Dir nur nahe legen, ebenfalls eine SHG zu suchen.
Dort kannst Du lernen, Dein falsches Schamgefühl Deiner Sucht gegenüber abzulegen.
Für mich ist es wichtig, dass ich meine Sucht als Bestandteil von mir akzeptiert habe.
Daraus resultiert, dass ich auch nach aussen offen damit umgehen kann.
Es bedingte einfach einen Lernprozess, den ich ohne SHG nicht bewältigt hätte.
Suche Dir eine SHG - gehe hin - vielleicht gefällt es Dir beim ersten Mal nicht - egal - bleibe dabei - lerne für Dich aus den Erfahrungen unserer Freunde.
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Hi Olli,
danke für deine Antwort. Ich bin der Meinung, dass ich es ohne fremde Hilfe schaffen werde. Ich bin nicht blauäugig (denke ich). Ich habe schon immer das Spielen geliebt und das wird sich auch niemals ändern. Aber ich muss es halt kontrollieren. Kontrollieren heisst nicht, ich setze mir ein Geld- und/ od Zeitlimit, sondern ich werde nichts spielen, was annährend casino-mässig aussieht. Seit ich mich bei den Casinos sperren lassen habe, werde ich da nie wieder hingehen. Spielhallen sind generell nicht mein Ding und es würde meiner Familie und Freunden auffallen, wenn ich dort bin, wo keiner wüsste wo ich bin. Damals war es es ausser meiner Lebenslage her machbar, jetzt aber nicht mehr. Also sind das keine Gefahren für mich. Internet geht ja jetzt auch nicht mehr, also hab ich ja, selbst wenn ich wollte, keine Chance zu spielen. Ausserdem ist das Spielen kein fester Bestandteil meines Lebens, also warum soll ich durch eine Therapie od SHG daraus ein machen!
Ich denke schon, dass ich es realistisch sehe und sage mir auch nicht, dass ich niemals eine machen würde. Sollte ich merken, dass ich da wirklich nicht rauskommen sollte, würde ich es auf jeden fall machen, da ich nicht will, dass es mein Leben zerstört.
Aber ich hab durch diese Software einen Abstand dazu bekommen, so wie damals beim Casino und das ist für mich wichtig.
Ich bin mir auch bewusst, dass es eine Sucht ist.
Ich meine, selbst während der Zeit als ich fast täglich spielte hatte ich immer noch eine gewisse Kontrolle, die hab jedoch zum Ende hin verloren, so dass ich ja die Notbremse gezogen habe.
Jetzt muss ich einfach sehen wie es weiter geht, dementsprechend werde auch meine nächsten Schritte wählen.
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Hi Neveragain!
Dein Post spriesst förmlich von Gegensätzen zu dem, was ich erlernen durfte.
Doch es ist Dein Leben - ich werde Dich zu nichts drängen können, wovon Du selber nicht überzeugt bist.
Deshalb werde ich versuchen, ein wenig Selbstzweifel in Dir zu sähen ...
Wieso also SHG oder Therapie:
Nun, Du hast ein wenig kürzer der Sucht gefrönt, trotzdem zog es sich auch bei Dir ein paar Jährchen hin.
In dieser Zeit hast Du selber moralische Grundsätze - Grenzen überschritten.
Das ging nicht von heute auf morgen, es war ein schleichender Prozess - zusammen mit Deiner sich entwickelnden Sucht.
Du hast diese kleinen Grenzüberschreitugen zwar wahrgenommen - aber sie waren harmlos.
Du suchtest kleine Ausreden und hast sie für Dich angenommen - Du selber warst beruhigt, Dein Umfeld, sofern es sie mitbekam, war es ebenso.
Nun häuften sich die moralischen Grenzübertritte und Du hast einfach die Grenze für Dich verschoben. Die alten Grenzüberschreitungen wurden zur Normalität.
Und so ging es weiter - immer klitzekleine Schritte hin zum kollossalen Selbstbetrug.
Nun fragst Du nach dem Warum zur SHG - die Freunde dort rücken dir Deine Grenze wieder zurecht.
Nein, sie reden nicht "Du sollst" oder "Du musst" - sie reden von sich - von ihren Erfahrungen.
Du hast die Wahl zu erkennen, was auf Dich zutfifft oder zutreffen könnte.
Dies Mein Freund - alleine zu schaffen behaupte ich ist so gut wie unmöglich.
Eine Weigerung ist der krampfhafte Versuch, sein Leben selbstständig und nach eigenem Willen meistern zu können.
Bei den GA heisst es: "wir gaben zu ... unser Leben nicht mehr meistern zu können."
Dieser Schritt ist kein rationaler - er ist emotional und - er schafft Platz für einen Neubeginn.
Desweiteren hast Du das Wort "nie" benutz.
Es zeugt auch von Charakterstärke, die Du im normalen Leben durchaus hast - aber nicht im Bereich Deiner Sucht.
Nie ist ein Ziel, welches Du erst mit Deinem Ableben erreichen kannst. Dieses Ziel motiviert nicht wirklich - kein Erleben von Erfolg - keine Bestätigung.
Hierfür nutze ich die "24 h" - nur für heute brauche ich nicht zu spielen.
Dass Du Dir die Software gekauft und installiert hast, finde ich super.
Doch es ist auch nur ein kleiner Schritt.
Du heilst nicht von einer ernst zu nehmenden geistigen Krankheit, indem Du eine Pille (die Software) schluckst. Du wirst Dein Leben lang mit Deiner Sucht konfrontiert werden - eben weil wir das Spielen lieben.
Hast Du Dich einmal gefragt, wieso das so ist?
Nein? Einfach so akzeptiert? Dann besuche mal eine SHG und höre zu.
Es gibt so viele Denkansätze, die bei mir in der SHG im Oberstübchen zu wahren Explosionen geführt haben - ich kann Dir nur dagen - es hat sich gelohnt.
Du brauchst Dich nicht zu schämen und Du brauchst auch keine Ausreden, um Deine Scham zu vertuschen.
In einem TV-Bericht habe ich einmal ein Zitat gehört, welches ich Dir zum Nachdenken mit auf Deinen Weg geben möchte:
Nichts tun ist zocken!
Gute 24 h wünsche ich Dir
Olaf
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Hi Olli,
ich find deine Einleitung echt süss.
Zum Thema Grenzen, ja du hast vollkomend Recht, da ist nichts, was ich dagegen sagen kann. Diese Grenzen sind immer und immer weiter gegangen. 10 EUR in einer Woche, dann 20 EUR usw... bis 200 EUR am Tag, das war selbst mein absolutes Limit, wobei ich noch etwas gewann (zum Glück). Weiter ist selbst meine Grenze nicht gegangen. Ich habe auch keine Schulden gemacht durch das Spielen, aber konnte auch nichts Sparen. Irgendwann waren auch die Ersparnisse weg (und ich rede jetzt nicht von 10.000 EUR Ersparnisse, da bin ich trotz allem zu geizig, das war unteranderem der Zeitpunkt, wo ich für mich selber die Reissleine gezogen habe. Sprich, soviel Selbstkontrolle habe ich nicht verloren, obwohl das schon eine Grenzüberschreitung war.
Was soll mir die SHG erzählen, was ich selbst nicht weiss. Das ist die Hauptfrage, die mich beschäftigt.
Zum Thema "NIE", muss das nicht jeder vollziehen, der eine Sucht bekämpft? Wenn du nicht mehr rauchen willst, dann wird es für dich NIE wieder eine Zigrette geben. Wenndu nciht mehr trinken willst, dann wirst du NIE wieder etwas trinken, usw. Jede Sucht ist doch eine NIE zu dem dem, was deine Sucht bewirkt hat. Das weiss ich auch.
Zum Thema warum ich gerne spiele: Ich denke, so wie die meisten, mit wenig Aufwand, schnell Geld zu machen. Ich meine, ganz ernsthaft, wer findet es toll oder aufregend 5 Stunden auf eine Waltze zu starren und zu warten, dass 3 Sonnen (oder was auch immer) erscheinen?!?
Mit dem was ich schreibe, will ich echt nicht provozieren. Und ich finde deine Antworten echt gut, aber meine Antworten sollen dir/ euch zeigen, dass ich mir all dessen bewusst bin und deshalb denke, dass ich keine Therapie oder SHG nötig habe.
Alles Liebe
Neveragain78
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Hallo Neveragain,
"Was soll mir die SHG erzählen, was ich selbst nicht weiss. Das ist die Hauptfrage, die mich beschäftigt." Die Antwort darauf wirst Du nur in der SHG finden.
Vielleicht weißt Du ja schon "alles". Finde es doch einfach heraus u. laß Dich mal auf ein paar Sitzungen ein. Dazu gehört natürlich Mut. Es könnte ja auch sein, dass Deine Vorstellungen widerlegt werden.
Gruß
Mike
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Hi,
Ich bin der Meinung, dass ich es ohne fremde Hilfe schaffen werde.
Ach, wenn ich jedesmal 5 Euro kriegen würde, wenn eine/r diesen Satz schreibt....lol
Ich bin nicht blauäugig (denke ich).
und nochmal 5 Euro....
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Hallo Neveragain,
ich kann dir nur beipflichten das du es "Alleine" schaffen musst in jedem Fall!
Wie heisst es es doch gleich: "Du schaffst es,
aber Du schaffst es nicht alleine (ohne Therapie=Hilfe)!"
Es alleine schaffen zu wollen wäre leichtsinnig und Dumm, vergleiche die Hilfe mit Radfahren gegen den Wind in der Gruppe wechselt man sich ab beim vorne fahren und die anderen kommen im Windschatten leichter vorwärts als alleine!
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Hallo Claus,
"Es alleine schaffen zu wollen wäre leichtsinnig und Dumm, vergleiche die Hilfe mit Radfahren gegen den Wind in der Gruppe wechselt man sich ab beim vorne fahren und die anderen kommen im Windschatten leichter vorwärts als alleine!"
Tolles "Beispiel". Jeder kann sich bildhaft etwas darunter vorstellen, wenn er den "Ernst" der Lage erkannt hat.
Gruß
Mike
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Hi, ich danke euch allen für eure Antworten. Momentan werde ich mich jedoch nicht abbringen lassen, es ohne Therapie zu versuchen, da es zur Zeit auch echt super läuft. Ok, es sind auch erst 2 Wochen, aber es ist ein Anfang.
Ich werde euch alle auf jeden Fall auf dem Laufenden halten. Und (ich hoffe nicht) habt ihr ja wirklich alle recht. Dann muss ich wirklich nochmal richtig auf die Schnau... fallen. Und das ist ja auch etwas, was ich sehe. Wenn ich da nochmal reinrutschen sollte, werde ich auch eine Therapie machen.
Und...man sieht ja auch hier im Forum, dass eine Therapie nicht immer zum Erfolg führt. Wie viele sind nach einigen Therapien trotzdem rückfällig geworden! Ich bin halt der Meinung, dass es eine Kopfsache ist. Wie zum Beispiel Zigaretten: Es ist eine Sucht, man verlieren auch sein Geld, man schadet der Gesundheit und trotzdem raucht man. Warum? Weil es auch eine Sucht ist, trotzdem macht fast keiner Therapie um aufzuhören. Es macht bei den Leuten Klick oder nicht.
Was wurde euch denn in der Therapie erzählt, was ihr davor nicht wusstet? Und waren es dann allgemeine Dinge oder persönliche? Wenn es nicht zu persönlich ist, würde mich das mal interessieren.
Claus dein Beispiel mit dem Fahrrad fahren, finde ich auch gut. Vielleicht bin ich auch momentan zu stolz um diese Schwäche vor irgendjemanden zuzugeben. Ich bin kein Mensch der Schwäche zeigt :-\
LG an euch
Neveragain
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Hallo Neveragain
Schwächen einzugestehen zeigt von Stärke. Ich habe gerade mit einer Therapie begonnen.
Ich bin da auch stolz auf mich. Denn Hilfe zu suchen und sie auch anzunehmen zeigt eher von Stärke und ist ein Weg , den man gehen kann. Die Entscheidung liegt ja bei dir.
Wenn die Leute hier so eindringlich zu Therapie und Gruppe raten dann denke ich dass das aus leidvollen Erfahrungen heraus geschieht. Diese Erfahrungen muss ich nicht machen.Ich habe in meinem Leben gelernt, dass es manchmal für mich besser ist aus den Erfahrungen anderer zu lernen.Was in den Gruppen besprochen wird , bleibt auch da, desshalb kann ich da nur eines sagen. Ich wurde sehr beeindruckt von der Geschichte eines der Gruppenmitglieder wohin das einen bringen kann.Dies hat mich sehr zum Nachdenken angeregt und mir auch geholfen für mich selbst Hürden zu suchen.Allerdings denke ich dass man schon bereit sein muss an sich arbeiten zu wollen.
Ich glaube du hast eine falsche Vorstellung von Therapie und Gruppe. Mir wird da gar nix erzählt. Denn der Therapeutin ist durchaus bewusst dass die meisten Spieler wissen was sie tun müssten.Aber das wissen zu haben und es umsetzen zu können sind zwei paar Schuhe. Was bei mir in der Therapie ungefair abgeht kann ich dir sagen. Wir versuchen gemeinsam die Auslöser fürs spielen zu finden.Und auch dann alternativen zu erarbeiten, und sich ein Warnsystem einbauen. Dass das reine Kopfsache ist, kann ich so nicht sagen. Denn gerade der Kopf ist es, der sich ausschaltet wenn es um die Sucht geht.Ob eine Therapie zum Erfolg führt liegt auch wohl an jedem einzelnen, doch denke ich dass Rückfälle mit dazugehören.
Der Vergleich mit dem Rauchen hinkt ein bischen. Ich kenne einige die sehr viel gemacht haben um mit dem Rauchen aufzuhören. Von Kaugummi, Inhalator, Hypnose bis hin zu einer Therapie.Ausserdem habe ich noch von keinem gehört der sich durchs rauchen verschuldet hat, durchs spielen aber sehr viele.
Also ich lerne in den Gesprächen auch ein stück weit mehr zu verstehen was meine Beweggründe sind. Ausserdem lerne ich auch mir sehr genau zuzuhören, was ich mir selbst so sage.Denn es fallen mir dann ganz schnell meine Denkfehler auf. Vor allen Dingen fallen mir da auch die Lügen auf, mit denen ich mich selbst besch.....
Ich hoffe dass ich dir da einen kleinen Einblick geben konnte was so in einer Therapiestunde passiert, zumindest in meiner.
Hast du dir nicht bereits schon Hilfe gesucht indem du dich hier angemeldet hast? Ist ja auch ähnlich wie in einer Gruppe. Was hindert dich dann daran mal eine Beratungstelle aufzusuchen oder eine Gruppe zu besuchen?
LG
Mimi
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Vielleicht bin ich auch momentan zu stolz um diese Schwäche vor irgendjemanden zuzugeben. Ich bin kein Mensch der Schwäche zeigt :-\
Spielsucht ist eine fortschreitende emotionale Krankheit die das zwanghafte "spielen müssen" (Manie) nach sich zieht, es ist KEINESFALLS bloß nur eine Schwäche!!!!!
Ich persönlich finde es stark Schwäche zeigen zu können und Frage mich oft bei den sogenannten "starken Typen", was die wohl für Drogen nehmen um so "COOL" zu sein!
Auch hier gibt es einen Sinnspruch als Brücke zum Verständniss:
"Es ist keine Schande
Krank zu sein -
Es ist aber eine Schande
nichts dagegen zu Tun!"
die anonymen Spieler haben diese Aussage:
"Steht jemand erst einmal unter diesem Spielzwang,
verliert er drei grundlegende Dinge:
Zeit, Geld und sein Wertgefühl.
Zeit und Geld sind verspielt, unwiederbringlich.
Das Wertgefühl aber lässt sich wieder herstellen."
Der Selbstbetrug (sich was vormachen) hat viele Facetten, du alleine hast nicht die Objektivität die Dinge zu sehen. Man sieht nur meist bei anderen die eigenen Fehler denen man Blind gegenüber ist.
auf was willst du warten????
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Hi Chris!
#lächel# ... ich wäre schon Multimillionär ...
@Neveragain
Kleine Anekdote meinerseits:
Als ich vor nun über drei Jahren das letzte Mal rausgeflogen - und wieder aufgenommen wurde, da sagte mein Vater mit Tränen in den Augen: Suche Dir Hilfe!
Was glaubst Du habe ich Schussel geantwortet - wie aus der Pistole geschossen?
Ich verrate es Dir: Für mich gibt es keine Hilfe ...
Mich schmerzen diese meine Worte immer noch, denn ich habe damit meinem Vater die Hoffnung geraubt.
Nundenn, mein Schwager - ebenfalls Pathologischer Spieler - nahm mich nach etlichen nervtötenden Angeboten mit in die GA-Gruppe nach Köln.
Ein paar Jahre vorher war ich dort selber bereits aufgeschlagen - jedoch "gezwungener Maßen".
Damals habe ich dort meine Zeit abgesessen und habe aus heutiger Sicht absolut nicht verstanden, was "die" von mir wollten.
Damals war für mich die Zeit noch nicht reif ...
Doch als ich mit meinem Schwager die Gruppe - "meine" Gruppe - besuchte, da hörte ich zu - und verstand.
Ich beschreibe die Erlebnisse dort immer als "Erkenntnisexplosionen".
Die Freunde dort erzählen von sich - von ihren Erfahrungen, ihren alten und neuen Denkweisen - und von ihren Gefühlen.
Tja, und nun kommst Du "daher" (;-)) und fragst, was sie Dir erzählen könnten, was Du nicht schon weisst ...
Weisst Du, ich habe einen Satz aus der Gruppe für mich adaptiert:
Heute bin ich froh ein pathologischer Spieler zu sein.
Niemals sonst hätte ich mich jeh so sehr mit mir selber beschäftigt.
Wenn Du aufrichtig und aufmerksam an einem Meeting teilnimmst, dann lernst Du Seiten an Dir kennen, die Dir bisher absolut verborgen waren.
Dort wirst Du erkennen, dass Deine Worte über den Erfolg einer Therapie FÜR DICH lediglich eine Ausrede ist.
Du hast einfach Angst - und das ist vollkommen in Ordnung.
Zum größten Teil ist es die Angst vor dem Ungewissen.
Die Angst, Dich verletzbar zu machen, indem Du Dein Innerstes nach Aussen kehrst.
Die Angst, Schwäche zu zeigen ...
Da hilft nur Eines: Springe ins kalte Wasser.
Lasse Dich überraschen - aus meiner Erfahrung ist es (emotional) viel wärmer als Du Dir es vorstellst.
Suche keine Ausreden - kein Dafür - kein Dagegen - Gründe lassen sich immer finden.
In der Gruppe wird Dir auch noch einmal das "nie" erklärt.
Du bist nämlich nach Deinen Worten nicht "nur" zwei Wochen spielfrei - Du hast 14 mal 24 h = 336 h nicht gespielt.
Für mich hört sich das eher als Erfolg an.
Gute 24 h
Olaf
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Hi Leute,
ich bin echt beeindruckt von euren Antworten. Vielen Dank. Hey, so langsam kriegt ihr mich dazu ;)
Ja, ihr habt auch Recht. Ich habe angst davor. 1. Es ist etwas Neues und springe ins kalte Wasser 2. Ich muss mich vor anderen öffnen und Schäche zeigen (Ja,ihr habt Recht, Schwäche zu zeigen zeugt von Stärke, dass sehe ich auch so 100%) 3. Ich müsste es dadurch zwangsweise meiner Familie erzählen
Ich weiss, nicht welcher dieser Punkte am schwersten für mich ist, ich denke 2 und 3.
Da ich vor all diesen Dingen so Angst habe, will ich es ja erst Recht ohne fremde Hilfe schaffen. Und wie schon mal gesagt, dass ist mein letzter Versuch. Ein Rückfall und ich werde zur Therapie gehen. Ich sehe ja den Ernst der Lage und bin nicht blauäugig. Auch wenn es ohne fremde Hilfe schwerer ist, muss ich erstmal diesen Weg gehen.
Bis jetzt läuft es übriges super. Kein Gedanke ans Spielen.
Hab auch auf youtube ein Bericht übers Spielen gesehen. Nennt sich 'ORF Am Schauplatz vom 10.10.2006', als ich die Automaten sah, hab ich mir schon so ein bisschen gedacht: Hm, schön war's (das zeigt mir, dass es noch ein langer Weg ist), doch kam natürlich durch diesen Bericht gleich: Oh Gott, spiel nie (ne Olaf :)) wieder!!!! Jeder Euro für diesen Scheiss ist zu viel bzw wieder ein Anfang da rein.
So dat war's für heut! Schlaft schön!
@ Mimi: Ja, ihr seit ja auch eine Art Hilfe und ich lese und schreibe auch gerne in diesem Forum! Freut mich, dass es bei dir so gut klappt!
Der Unterschied zur Therapie ist, dass es hier wirklich absolut anonym ist und ich es keinem erzählen muss, da es ja keiner mitbekommt (also Partner und Familie), wenn ich hier schreibe!
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Wow, heute ist ein Tag an dem ich unbedingt spielen will!!!!
Ich bin von allem genervt. Das ist ja schon eine Art Eigentherapie :-) Ha, nichts Schechtes hat auch sein Gutes: Ich spiele, wenn ich genervt bin!!!, da ich ja denke, dass es mich entspannt und ich hab mein Kopf erstmal nicht bei den Problemen, ach du schöne Traumwelt!!!
Uh, ich bin froh, dass ich diesen Schutz in meinem PC drinne hab und muss ja jetzt mit mir selber klar kommen.
Was habt ihr in so einer Situation gemacht, wenn der Schatten wieder anfängt über euch Besitz zu ergreifen?
Ich meine, wir haben hier noch einen PC im Haushalt, aber wenn ich das mache, werde ich mir selber nicht in die Augen sehen können!!!
Ich bin mir meines Problems bewusst und dieses Forum hat auch viel dazu beigetragen.
Nur 10 EUR, klar!?!?!? und dann NUR NOCH 10, und noch und noch und noch ... scheisse hab ich jetzt 150 oder 200 verspielt??? Nie wieder!!!
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Hallo,
ich hoffe, Du bist standhaft geblieben und es geht Dir jetzt wieder besser.
Ich wünsche es Dir
Pünktchen
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Hi NotToday!
Wow, heute ist ein Tag an dem ich unbedingt spielen will!!!!
Darauf antworte ich Dir nur:
Ich darf nur für heute nicht spielen!
Morgen gibt es dann kein Bedauern - keine Selbstvorwürfe - keine Gedanken von Minderwertigkeit.
Du denkst, Du hast Probleme?
Nun, auf der Arbeit habe ich meinen eigenen Beitrag nicht fertigstellen können.
Warte mal bis morgen ... bin immer noch stinkig über das, was passiert ist.
Langsam wird es zum Dauerzustand ... (;-)
Zumindest habe ich meinen Humor noch nicht verloren ...
Alles Gute
Olaf
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Wie macht ihr das mitdem Zitieren? Ich krieg das nicht gebacken.
Hi Pünkchten, ja ich bin standhaft geblieben und bin auch echt stolz auf mich. Gestern war echt der erste Tag seit dem ich nicht mehr spiele, wo das Gefühl stak war.
Aber so wie Olaf es richtig gesagt hat:
Morgen gibt es dann kein Bedauern - keine Selbstvorwürfe - keine Gedanken von Minderwertigkeit.
Hätte ich gespielt, hätte ich mich ja doppelt so stark runtergezogen.
Heute geht es mir auch schon besser. Hab den ganzen Abend vor mich hingeschmollt und bin dann eingeschlafen :-)
Jetzt wo ich auch diesen Abstand zum Spielen gefunden habe, läuft es echt gut. Ich glaube zu Beginn hätte ich noch den anderen PC genommen, aber so komme ich mit jedem Tag mehr zur Realität zurück und das tut echt gut.
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Hallo Neveragain
Ich freue mich für dich , dass du standhaft geblieben bist. Deine Probleme hätten sich ja nicht aufgelöst durch das spielen. Im Gegenteil sie hätten sich um ein weiteres erweitert.
aber so komme ich mit jedem Tag mehr zur Realität zurück und das tut echt gut.
Da bist du weiter als ich, ich merke zur Zeit dass ich mich sehr zurückgezogen habe.
Von der Aussenwelt , mir selbst und meinem Partner.
Mach weiter so und bleibe standhaft.Das mit dem zitieren habe ich auch noch nicht so raus.
LG
Mimi
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ah so gehts. Du gehst auf Zitat einfügen, dann erscheint der ganze Text in deinem Bericht. Alles was du nicht haben willst löscht du.Da steht dann noch was in Klammer, das musst du stehen lassen. Auch unter dem Text in Klammer Quote, auch stehen lassen. Wenn du dann darunter weiterschreibst, erscheint das Zitat. Hoffe das war verständlich erklärt. ::)
LG
Mimi
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ah so gehts. Du gehst auf Zitat einfügen, dann erscheint der ganze Text in deinem Bericht. Alles was du nicht haben willst löscht du.Da steht dann noch was in Klammer, das musst du stehen lassen. Auch unter dem Text in Klammer Quote, auch stehen lassen. Wenn du dann darunter weiterschreibst, erscheint das Zitat. Hoffe das war verständlich erklärt. ::)
LG
Mimi
Sehr gut erklärt!!! :-)
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@Mimi
Danke, ich auch. Und eben, dass ist es ja, alles wird durch das Spielen nur schlimmer, was man ja in dem Moment total ignoriert.
Wie lange bist du denn schon spielfrei? Und was hast du gespielt?
Ich muss sagen, hier sind ja sehr viele die in die Spielhallen gehen. Das hab ich nie gemacht. Ok, ich war in Casinos, aber ich finde, dass ist (für mich) doch ein Unterschied.
Ich hab ja immer im Internet-Casinos gespielt und ich finde das kann man viel einfacher verbergen als wenn ich jetzt Stunden nicht zu Hause bin und auch nicht telefonisch erreichbar bin, weil ich dann ein Schisser bin und denke: Oh Gott, man hört ja jetzt wo ich bin.
Worauf ich eigentlich hinaus will und weshalb ich frage, was du gespielt hast, ist einfach, weil ich den Abstand ja durch diese Sperr-Software geschafft habe. Und in Spielhallen kann man sich nicht sperren lassen und dewegen glaube ich, fällt es mir dadurch einfacher, es zu lassen.
Wieso bist du zurückgezogener?
Bei mir ist das auch anders: Ich hab jetzt mehr Geld (kann also mehr unternehmen), mein Kopf ist nicht mehr beim Spielen, ich hab mehr Zeit für alles andere und schäme mich innerlich nicht mehr (im Gegenteil, ich bin stolz auf mich). Das macht mich viel offener und selbstsicherer. Ok, es ist jetzt nicht so extrem, dass es jmd auffallen würde, aber ich merke es in mir und das ist ja das wichtigste überhaupt.
Vielleicht hift dir ja dieser Ansatz auch ;)
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Hallo Neveragain
Wenn du willst kannst du ja mal unter dem Thema: Verlorenes Selbstvertrauen lesen.
Das waren meine ersten Einträge hier.
Spielfrei bin ich seit 27Tagen. Leider habe ich jetzt wenig Zeit. Ich antworte dir ausfühhrlicher sobald ich dazu komme.
LG
Mimi
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Hi Neveragain!
Muss mal nachfragen:
"Ok, ich war in Casinos"
"Ich hab ja immer im Internet-Casinos gespielt ..."
Also warst Du in realen und virtuellen Casinos?
Ist dieser Unterschied wirklich wichtig?
Automaten - Roulett - Wettbüro - Poker - Schlagmichtot?
Alleine im stillen Kämmerlein oder in einer blickdicht abgedichteten Spielhalle mit Hinterhofparkplatz?
"Und in Spielhallen kann man sich nicht sperren lassen ..."
Dies ist so nicht ganz korrekt.
Man kann sich - wenn der Betreiber mitzieht - Hausverbot erteilen lassen.
Natürlich kollidieren hier die Interessen des Betreibers mit dem Strafrecht.
"mein Kopf ist nicht mehr beim Spielen, ich hab mehr Zeit für alles andere und schäme mich innerlich nicht mehr (im Gegenteil, ich bin stolz auf mich). Das macht mich viel offener und selbstsicherer. Ok, es ist jetzt nicht so extrem, dass es jmd auffallen würde, aber ich merke es in mir und das ist ja das wichtigste überhaupt."
Vom Grunde her finde ich diese Deine Gedanken gar nicht schlecht.
Die Erfahrungen in SHG und SHF haben mir aber gezeigt, dass hier der Schritt zur ... hmmmm ... Überheblichkeit nur ein ganz geringer ist.
Von daher sage ich Dir: Bleibe wachsam ...
Viele Grüße und gute 24 h
Olaf
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Hi Olaf,
eigentlich ist es kein Unterschied, aber für mich persönlich schon. Ich würde als Frau nicht alleine in eine Spielhalle gehen, ins Casino schon. Ich kann dir nicht sagen warum, aber so ist es und deswegen ist es für mich PERSÖNLICH ein Unterschied.
Ich meine, ich spiele/ spielte gerne um Geld. Sei es das ich mit jmd wette, dass man Mau Mau in der Runde für 10 cent spiel, egal was. Dann erst reizt es mich. Ich liebe Casinos.
ABER ich weiss es und ich weiss, dass ich, gerade Casinos, nicht kontrollieren kann (sprich Sucht), deswegen spiele ich auch nicht mehr. Und es geht mir gut dabei.
Und warum soll das überheblich sein. Ich weiss nach wie vor, dass es ein langer Weg ist (bzw lebenslanger). Aber kann ich dann trotzdem nicht stolz auf mich sein und mich dadurch frei fühlen?!?!?
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Hi Never...,
ich denke das meinte Olaf, wegen dem Unterschied machen.
ICH habe natürlich sofort verstanden, das Du nur das persönliche unterscheiden meintest. ;D
Spieler sind häufig etwas Arrogant im Sinne von "mein Sucht ist etwas besonderes" alle andern sind nur pffffttt.
Gruß
Chris
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Hi Chris,
das meine ich doch gar nicht!!!
Aber zum Beispiel lässt mich Sportwetten oder Lotto spielen total kalt. Wenn du spielsüchtig bist, fähst du ja nicht auf alles total ab.
Wieso fühlt ihr euch denn dadurch so angegriffen???
Mich reizt Casino, aber keine Spielhallen. Das ist doch alles was ich sagen will!!!
Ich hebe mich doch dadurch nicht ab und ich hab doch trotzdem das gleiche Problem wie alle hier!!!
Heute hab ich auch so einen Tag, an dem ich total gerne spielen will. Aber trotzdem halte ich weiter durch. Ich sehe jetzt nicht alles rosarot und fühl mich als geheilt. Aber es wird mir auch wieder ein gutes Gefühl geben, weil dran bleibe und dem widerstehe. Entschuldigt, wenn ich mich selber damit aufbauen will. ???
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Hallo Neveragain,
freue mich, dass Du standhaft geblieben bist. Weiter so! :D
Das Du eine persönliche Grenze bezüglich der Spielhallen hast, finde ich gesund. Erhalte sie Dir mit allen Dir zur Verfügung stehenden Mitteln.
Ich selbst hatte diese Grenze bei den Casinos. War in jungen Jahren einige Male dort und habe begriffen, dass ich das gleiche Geld - damals zumindest - in so kurzer Zeit losgeworden bin, das mein eigentliches Ziel des Abtauchens (was ich damals ja gar nicht wußte) nicht erreichen konnte, der Katzenjammer hinterher allerdings war ungleich größer.
Ich persönlich finde immer noch, dass es Sinn macht herauszufinden, warum man (ich) spielsüchtig geworden bin. Ich für mich habe es herausgefunden und seitdem keinerlei nennenswerte Probleme mehr. Allerdings habe ich das auch nicht allein geschafft und die vielen Male des einfach nur Aufhörens und doch wieder hineingleiten in die Sucht mahnen mich, keine Scheu zu haben, auf diese Hilfe zurückzugreifen, sollte ich noch einmal Probleme bekommen. Außerdem glaube ich nicht, dass ich noch einmal 30 Jahre meines Lebens derart verschwenden möchte, geschweige denn könnte. ::)
Vielleicht überlegst Du es Dir und vertraust Dich doch einmal jemandem Auge in Auge an. Es hilft - es war das einzige, was mir geholfen hat.
Pünktchen
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Hi Chris,
das meine ich doch gar nicht!!!
Nicht ? :o
Aber zum Beispiel lässt mich Sportwetten oder Lotto spielen total kalt. Wenn du spielsüchtig bist, fähst du ja nicht auf alles total ab.
hab ich schon verstanden...
Wieso fühlt ihr euch denn dadurch so angegriffen???
Wer ?..das interpretierst Du da jetzt rein...
Mich reizt Casino, aber keine Spielhallen. Das ist doch alles was ich sagen will!!!
hab ich schon verstanden...
Ich hebe mich doch dadurch nicht ab und ich hab doch trotzdem das gleiche Problem wie alle hier!!!
Da sind wir vollkommen da core
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Hi Neveragain!
So meinte ich das nicht ... :o
Ich freue mich für Dich, wenn es Dir gut geht ...
Aus meiner Warte darfst Du auch ruhig - wohl begründet - stolz auf Dich sein.
Dieser Stolz baut Dein Selbstbewusstsein auf, welches Dich dann wieder stützt zu genesen. Alles wunderbar ...
Habe ja geschrieben, "durch meine Erfahrungen in SHG und SHF"...
Hier durfte ich bereits mehrfach erfahren, dass zuviel Stolz ungesund sein KANN!
Wie oft habe ich schon diverse Sprüche gehört wie "habe jetzt soundsolange mein Leben im Griff ... kann mich ja mal testen ... der Absprung hat ja schon mal funktioniert ..."
Von daher mein Satz: Passe auf Dich auf ...
Auch ich darf mächtig stolz auf mich sein - aber ich weiss auch, wie nahe der Abgrund ist.
Nun zum Thema Casino:
Dieser persönliche Unterschied, den Du meinst, ist für Dich definitiv ein Schutz.
So war ich auf einer Vereinstour in Monaco im Casino. Dort hat es mir nicht wirklich gefallen und hat mich abgehalten, hier im deutschen Lande ein Casino aufzusuchen.
Chris Satz: "Spieler sind häufig etwas Arrogant im Sinne von 'mein Sucht ist etwas besonderes' alle andern sind nur pffffttt." hatte ich tatsächlich im Hinterstübchen. Auch diese Erfahrung durfte ich machen, besonders im SHF.
Da ist es egal, ob es die Casinospieler sind - oder schon etwas länger nun die Pokerspieler.
Die Einen sind sich zu fein, eine Spielhalle aufzusuchen, die Anderen meinen sie sind hochintelligent - was Besonderes.
Beide haben ihre scheinbare mathematische Hochbegabung - und übersehen dabei allzu gerne, dass sie sich in ihrer Suchtausübung keinen Deut vom Automatenspieler unterscheiden.
Wohlgemerkt - das unterstelle ich Dir NICHT!
Einen Ansatz davon zeigst Du mir aber doch: "Du als Frau" - schreibst Du.
Denke bitte nur einmal darüber nach. Deinen Post von 22:59 habe ich natürlich auch gelesen. Du möchtest Dich nicht abheben - aber tust Du es ganz tief in Dir drin wirklich nicht?
Desweiteren möchte ich Dich ein wenig sensibilisieren:
"Ich meine, ich spiele/ spielte gerne um Geld. Sei es das ich mit jmd wette, dass man Mau Mau in der Runde für 10 cent spiel, egal was. Dann erst reizt es mich."
Solange Du diesem Reiz nachgiebst zockst Du weiter.
Du durchlebst die gleichen Gefühle und Gedanken.
Die Höhe des Einsatzes ist irrelevant.
Genesung bedeutet nicht nur die Einstellung einer Art von Suchtausübung.
Genesung bedeutet sein gesamtes Leben zu überdenken.
Mein ganzes Posting hier beinhaltet kleine Mosaiksteinchen - sie formen sich aber im Laufe der Zeit zu einem komplexen Bild.
Hier bekommst Du sie von uns - ja - vielleicht liest es sich so - um die Ohren geknallt - konzentriert.
Auch ich lege Dir deshalb noch mal nahe "mindestens" eine SHG aufzusuchen.
Alles Liebe
Olaf