Chargeback, Probleme mit Glücksspiel- und Finanzdienstanbietern => Eigene Erfahrungen => Thema gestartet von: Rainer Zufall am 02 Juli 2023, 04:23:57

Titel: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Rainer Zufall am 02 Juli 2023, 04:23:57
Wie siehts aus, inwiefern ist da der aktuelle Stand bezüglich Urteile und Erfolgsaussicht?

Ich stehe zwar schon mit zwei "Angeboten" von Juristen im ersten Kontakt, allerdings habe ich meine Zweifel über deren Angaben vonwegen "Aussicht auf Erfolg sind durchaus intakt" usw. Zudem sind mir keine nachweislichen Fälle mit Urteil aus der Schweiz bekannt.

Hat jemand dazu mehr Infos oder einen Tip wo man relevante Fälle findet?

Gruss
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Dennis47 am 02 Juli 2023, 05:46:39
Das Forum Glücksspielsucht ist eine Initiative des Fachverband Glücksspielsucht e.V. und bietet seit 2005 eine Austauschmöglichkeit über alle Aspekte des Glücksspiels und seiner Folgen für Angehörige und Betroffene. Logischerweise für Betroffene im deutschsprachigen Raum (siehe Impressum)

Wenn du hier lediglich nur Rechtsberatung suchst dann bist du hier ohnehin falsch
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Wolke 7 am 02 Juli 2023, 05:49:38
Moin Rainer Zufall ,

möchtest du nicht erstmal an deiner Spielfreiheit arbeiten ,damit das Geld nicht wieder sofort eingesetzt wird?

Zitat
Erst Sportwetten am Kiosk, mit 18 dann Online Kontoregistrierung für Poker und Wetten, dann 10 Jahre hauptsächlich Poker und Roulette, 2-3 Jahre alles kreuz und quer, am Ende dann aber endgültig zu den Automatendeppen degradiert, seit 4 Jahren nahezu ausschliesslich Slots.

Hast du es schon mal probiert ,spielfrei zu werden?

LG Wolke
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Olli am 02 Juli 2023, 07:39:44
Guten Morgen Rainer Zufall!

Auch ich habe erst einmal nach Deinen Beiträgen geschaut und habe das hier gefunden von letzter Nacht:

Zitat
Diese Aussage ist schlichtweg falsch und kann nur von jemandem stammen der sich nicht näher mit Automaten auskennt. So habe ich erst letzte Woche beispielsweise mit 1.60€ Einsatz die 5100fache Auszahlung davon gewonnen, bei einem Kontostand von 3€ zu dem Zeitpunkt. Eine Stunde zuvor 10€ Einzahlung getätigt, eine Stunde danach effektiv über 10000€ Auszahlung tätigen können (hätte ich nicht weitergespielt bzw. alles gleich restlos reingebuttert wieder). Also egal ob du mit 0.01€ Einsatz oder 5€ Einsatz spielst: wenn der Betrag mit Faktor 5000x oder mehr multipliziert wird und du nie Geld hast, kannst du an Automaten schon auch schnell gutes Geld gewinnen.

Zunächst einmal ist Deine Aussage falsch! Du kannst, wenn Du wie Du dem Glücksspiel frönst, nicht "gewinnen". Das, was Du hier als Gewinn betitelst, ist, wie bei mir übrigens damals auch, lediglich der Einsatz fürs nächste Spiel.
Gerade gestern noch im Meeting erzählte ich, wie ich damals, man konnte nur mit Münzen spielen und bekam auch nur Münzen heraus. von den Hallenaufsichten diese Münzen nicht gewechselt bekam. Stattdessen wurde mir ein Gefrierbeutel übergeben, damit ich sie transportieren konnte.
Ich habe nicht einmal den Weg zur Bank gemacht und habe dort die Münzen zu Scheinen  wechseln lassen. Stattdessen bin ich bei jeder Gelegenheit erneut in die Spielhallen der Umgebung gehetzt - so lange, bis alles verspielt war.
Wieviel hast Du noch übrig von Deinem Gewinn?

Du bist noch nicht spielfrei. Von daher rate ich Dir eindringlich ab, Dich mit dem Thema CB auseinender zu setzen. Alles, was Du erreichen würdest, wäre ein "Gewinn", der dann doch wieder in den Hallen landen würde. Du wirst Dir sicher vorab versprechen und schwören, dass Du mit dem Geld auf dem Konto ganz sicher - zu 1000 % - mit dem Glücksspiel brechen und abstinent werden wirst. Du wirst an Dich glauben!
Doch da Du noch gar nicht weisst, wie es ist abstinent zu sein und wie Du es schaffst dem aufkommenden Suchtdruck zu wiederstehen, wirst Du auch wieder spielen. Nur einmal ... nur 100 € ... das schadet ja nicht und es ist ja dann immer noch genug auf dem Konto ... So in der Art werden die Gedankengänge aussehen. Du wirst es Dir genehmgen und aus den 100 € werden 200 €. Denn was da oben schon geschen ist, in Deinem Zitat, das muss doch auch noch einmal geschehen können. Du brauchst nur Ausdauer zeigen ... so Dein Suchtgedächtnis zu Dir selbst.
Am Ende wird alles weg sein und Du wirst Dich fragen: Warum ... ? Am Ende all der Fragen, die mit diesem Wort beginnen werden, steht die Frage, warum Du überhaupt das CB gemacht hast? Und das, obwohl man Dir abgeraten hat? Dein Selbstbildnis wird unter all den Fragen zusammensacken, wie die leere Papiertüte vom Bäcker, bevor sie in den Mülleimer geworfen wird. Und ja ... viellecht pustest Du Dich noch einmal letztmalig auf, bevor es zum großen Knall kommt - der weiteren Verschuldung zwecks Finanzierung des Glücksspiels.

Nun Rainer ... das gerade Geschilderte ist nicht meiner Phantasie entsprungen. Es gibt Erfahrungeberichte darüber, die ich im Laufe der Zeit mitbekommen habe.

Ein CB wird immer wieder gerne angesehen als "2. Chance". Genau das ist sie auch. Sie ist aber auch gleichzeitig eine einmalige Chance.
Meinst Du nicht auch, dass sie dadurch zu etwas ganz Besonderem wird? Wolltest Du, sofern Du es in Anspruch nimmst, nicht alles dafür tun, damit das Szenario, welches ich geschildert habe, NICHT eintrifft?

Also ... erst die Genesung anstreben, abstinent bleiben und dann erst das CB versuchen, sofern es in der Schweiz möglich ist.
Das ist doch in groben Umrissen ein Plan ... oder?
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Rainer Zufall am 02 Juli 2023, 12:34:00
Zitat
Hast du es schon mal probiert ,spielfrei zu werden?

Sporadisch probiere ich das zwar immer wieder mal, aber nie wirklich mit letzter Konsequenz. Was ich viel eher probiert habe ist sowas wie Schadensbegrenzung und/oder Zwangsmassnahmen zur Erkenntnis der akuten Situation, d.h. beispielsweise das Ziel den Monatslohn erst nach Ablauf der nächsten Stunde einzahlen zu beginnen. Ähnlich dem klassischen Alkoholiker welcher statt mit dem trinken aufzuhören sich vornimmt einfach nur den einem Tag schonmal nichts zu trinken (selbes Schema).

Zitat
Wenn du hier lediglich nur Rechtsberatung suchst dann bist du hier ohnehin falsch

Da hier verschiedene Erfahrungsberichte von Cashback Verfahren dokumentiert sind, dachte ich mir vielleicht gibt es da auch Schweizer Fälle welche für mich hilfreiche Informationen liefern könnten. Denn von der Rechtslage in Deutschland und Österreich habe ich kaum einen relevanten Nutzen.

Zitat
Zunächst einmal ist Deine Aussage falsch! Du kannst, wenn Du wie Du dem Glücksspiel frönst, nicht "gewinnen". Das, was Du hier als Gewinn betitelst, ist, wie bei mir übrigens damals auch, lediglich der Einsatz fürs nächste Spiel.

Das kann ich nicht so stehen lassen. Man muss da klar differenzieren zwischen individuell auf ein Spielverhalten / Spielertyp bezogenen Aussagen und den objektiven Tatsachen rund um das Glücksspiel und den jeweiligen Chancen bzw. Wahrscheinlichkeiten.

Selbstverständlich können Spieler (vom Spielertyp wie ich einer bin) nicht gewinnen, da völlig unabhängig der Gewinnhöhe der ganze Betrag früher oder später eh wieder zurückwandert. Keine Frage. Nichtsdestotrotz ist die Möglichkeit jedoch gegeben, dass man beim Glückspiel durchaus auch gewinnen kann. Die Aussage dass man "im Casino sowieso nur verlieren kann" trifft höchstens im Bezug auf langfristigen Umsatz aufgrund des unumgänglichen Hausvorteils zu. Oder eben bezogen auf die Spielpraxis eines pathologischen Spielers.

Zitat
Wieviel hast Du noch übrig von Deinem Gewinn?

Falls du dich nur auf dieses eine Beispiel beziehst bei welchem ich kürzlich mit 10€ Einzahlung kurzerhand über 10000€ gewonnen habe: Natürlich habe ich davon gar nichts mehr übrig, sondern habe bis zum letzten Cent auch die allerletzte Teilauszahlungsanforderung wieder storniert und verspielt. Also 5000€ wollte ich noch auszahlen, dann Antrag storniert und wenigstens 3000€ beantragt, dann 2000€ storniert, dann 1000€, 500€, und am Ende auch die letzten 300€ zurückgebuttert. Mal ganz abgesehen von den zusätzlichen Einzahlungen hinterher wohlgemerkt.

Aber dass dies so verlaufen wird erwarte ich in solchen Fällen sowieso immer. Also im Gegensatz deiner Annahme mache ich mir da eigentlich gar keine Illusionen mehr. Auch vor zwei Monaten mit 300€ Einzahlung gleichtags mal eben fünfstellige Summen gewonnen, dass das eh wieder bei Null enden wird war genauso abzusehen. Sowieso wäre es im Falle einer erfolgreichen Auszahlung irgendwann auch wieder im Casino gelandet, also unterm Strich kommt das eh aufs selbe raus.


Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Rubbel am 02 Juli 2023, 12:43:53
Hallo Rainer,
---Erst Sportwetten am Kiosk, mit 18 dann Online Kontoregistrierung für Poker und Wetten, dann 10 Jahre hauptsächlich Poker und Roulette, 2-3 Jahre alles kreuz und quer, am Ende dann aber endgültig zu den Automatendeppen degradiert, seit 4 Jahren nahezu ausschließlich Slots---

Schon das hier sind 20 Jahre  Deines Lebens, oder? Und es klingt, als seiest Du niemals rückfällig geworden, denn Du hast ja scheinbar nie so was wie ne Pause eingelegt, nur 'gewechselt' zwischen den Möglichkeiten, Dir das Geld aus der Tasche ziehen zu lassen und Dich Deines frei gestaltbaren Lebens berauben zu lassen. Besser: Du hast gepfiffen auf Deinen Verstand und auch auf Deine Freiheit.
Es ist doch vollkommen egal, ob Du zwischendurch mal einen auszahlbaren Betrag 'auf dem Tacho' hattest - das Ende vom Lied ist, dass Du dem Geld hinterher trauerst und nun Deine Zeit (auch) mit der Rückbeschaffung verlorener Gelder verbringen willst.
Deine Zeit ... Deine Lebenszeit, wohl gemerkt.
Mich erschreckt das, und ich bin heilfroh, nicht mehr in dieser Misere zu stecken! Wieder alles wahrnehmen zu können, was es Schönes gibt, mich wieder auf mich und andere Menschen einlassen zu können, im Kopf soweit frei zu sein, um konzentriert lesen, schreiben, zuhören zu können. Und was mich beruhigt: Obwohl ich mittlerweile viele belastende Situationen hatte/habe, in denen ich zur Verdrängung zocken gegangen wäre, ist das Zocken für mich ein 'No-Go' geworden, und das freut mich. Ich kann es mir einfach nicht mehr vorstellen ...  irgendwo am Automaten zu sitzen.
Ich hab mich damit lange sehr schwer getan. es ist auch erst mal schwer, von Angewohnheiten zu lassen, und das ist eine, eine sehr nervenzehrende, destruktive. Auf der anderen Seite wird es aber auch überbewertet, davon zu lassen. D.h., niemand braucht diese Sucht wirklich für irgendwas. Die Angst, was passieren könnte bzw. was fehlen könnte, ist absurd.
Ich wünsche Dir, von dieser Sucht zu lassen und auch die Rückforderungen nicht so wichtig zu nehmen. Sei froh, wenn Du gesund und munter bist und jeden Tag frei gestalten kannst. Nur das ist ein 'glückliches' Leben.
Viele Grüße
R
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Wolke 7 am 02 Juli 2023, 13:00:16
Zitat
Sporadisch probiere ich das zwar immer wieder mal, aber nie wirklich mit letzter Konsequenz.

Lust es mal ernsthaft zu probieren? Es wird nicht einfach ,aber es lohnt sich.....so wie Rubbel schon schrieb.....abgesehen vom Geld ,ist es die Lebenszeit, die man verschwendet......die kann man nie wieder zurückgewinnen.....

Gibt es in der Schweiz Suchtberatungen und SHGs ?
Hast du schon mal mit Familie oder Freunden über deine Spielsucht geredet?

Ohne Sucht und Suchtdruck fängt man wieder an zu leben. Keine schlaflosen Nächte mehr, keine Ängste und Sorgen,mehr Zeit und Geld und Ruhe für die schönen Dinge im Leben.

LG Wolke
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Gamblerjoe am 02 Juli 2023, 14:01:01
https://www.streichenberg.ch/de/artikel/rueckforderung-von-verlusten-aus-online-casino-der-schweiz#:~:text=Die%20Durchsetzung%20einer%20Forderung%20aus,Verträge%20erkennen%20und%20Rückforderungen%20zulassen.

Urteile würde er vermutlich publizieren, da er ja damit Geld verdienen möchte.
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Olli am 02 Juli 2023, 15:02:56
Hi!

Zitat
Mich erschreckt das, und ich bin heilfroh, nicht mehr in dieser Misere zu stecken!

Bei dem Satz musste ich schlucken, da eine Person mit angekratztem Selbstbild darin durchaus eine Abwertung erkennen könnte. Nun kenne ich aber Rubbel zu gut, als das dies ihre Intuition gewesen sein könnte.
Auch Wolkes Worte lassen nur einen Schluss zu: Versuche es abstinent zu werden und wir werden dich dabei unterstützen!

Nächsten Samstag 19 Uhr ist Online-Meeting. Komme doch gerne mal vorbei! Es kostet nichts ... nur etwas Zeit.
Ich selbst war auch 20 Jahre gefangen in meiner Sucht und ich hätte nie gedacht, dass ich spielfrei leben könnte ... bis ich damit angefangen habe.
Mittlerweile sind 17 Jahre rum ... für mich selbst immer noch unglaublich - aber tatsächlich wahr!
Genau wie Rubbel es schildert, gab es auch bei mir Zeiten mit viel Kummer seitdem. Doch ein Rückfall in die "guten alten Zeiten" war nie Thema.

Wenn ich Deine Zeiten so aufsummiere, müsstest Du jetzt in dem Alter sein, in dem ich ungefährt abstinent geworden bin. Somit hast Du noch genügend Zeit Deine Ziele in die Tat umzusetzen!

Also fangen wir mal an Dir zu helfen beim Thema "gewinnen" ...

Zitat
Nichtsdestotrotz ist die Möglichkeit jedoch gegeben, dass man beim Glückspiel durchaus auch gewinnen kann. Die Aussage dass man "im Casino sowieso nur verlieren kann" trifft höchstens im Bezug auf langfristigen Umsatz aufgrund des unumgänglichen Hausvorteils zu. Oder eben bezogen auf die Spielpraxis eines pathologischen Spielers.

Es ist mir natürlich klar, was Du meinst. Trotzdem wiedersreche ich. Grob bis zum TR5 gab es noch eine gesetzlich festgeschriebene Auszahlungsquote. Die ist aber irgendwann unter den Tisch gefallen. Somit kann an den Geräten rumgeschraubt werden, bis runter auf eine Ausschüttung von 0 % für den Spieler - und der muss davon noch die Steuern bezahlen ... :)
Das beste Beispiel für mich ist tatsächlich die Kneipe, in der ich Dart spiele. Wenn einer der beiden Hauptakteure an den Automaten "gewinnt", ob heute, gestern oder die letzte Woche, so geht diese Information viral. Zwei Leute aus meinem Verein spielen sporadisch mal, doch die bekommen das immer mit. Knapp über 500 € war seit rund elf Jahren der höchste Gewinn an den Automaten.
Dann betrachten wir uns doch mal das Klientel, welches an den Automaten spielt. Aus meiner Zeit noch weiss ich, dass an den Geräten in der Kneipe und in den Hallen immer die selben Leute gespielt haben. Ich kann daher die Statistiken, die die GI gerne liefern, nicht nachvollziehen. Wenn das Thema auf den Tisch kommt in Meetings, in Schulungen und und und ... dann gibt es hier die gleichen Erfahrungen.
Die Automaten sind mit Heerscharen von Psychologen so konzipiert worden, dass die Menschen mehr und mehr Zeit an ihnen verbringen möchten. Es findet eine Gewöhnung statt - der Beginn der Problematik, die in Sucht endet.
Nun kommen wir zu der Höhe des Betrages, den Du gewonnen hattest. Ist dieser Betrag heutzutage die Regel bei einer Serie? Natürlich nicht.
Doch wie wahrscheinlich ist es, dass einer der vielleicht 20 %, die nicht süchtig sind, dann diesen Gewinn erhält?
Nächster Einwurf: Wie kommt es, dass die meisten Spieler davon berichten, dass sie anfangs gewonnen haben? Da geht es zumeist um ein paar Euro bis hin zu ein paar hundert Euro. Wo ist dieses Geld wieder gelandet?
Im Gesetz hierzulande heißt es, dass das Glücksspiel überwiegend vom Zufall abhängt. Wie viel Zufall ist denn "überwiegend"?
Das System ist dazu gedacht, Menschen reich zu machen - richtig! Doch die Personen spielen gar nicht daran ...
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Rainer Zufall am 02 Juli 2023, 15:54:08
Zitat
Lust es mal ernsthaft zu probieren? Es wird nicht einfach ,aber es lohnt sich.....so wie Rubbel schon schrieb.....abgesehen vom Geld ,ist es die Lebenszeit, die man verschwendet......die kann man nie wieder zurückgewinnen.....

Gibt es in der Schweiz Suchtberatungen und SHGs ?
Hast du schon mal mit Familie oder Freunden über deine Spielsucht geredet?

Ich hatte vor 6 Jahren mal einen Termin bei der Suchtberatungstelle vereinbart und wahrgenommen, das war kurz nach Abschliessen meiner Ausbildung bzw vir Antritt erstem unbefristeten Arbeitsvertrag. Hab dort jedoch gleich gesagt dass ich eigentlich keinen Mehrwert darin sehe usw, und auf weitere Beratung verzichtet. Jetzt sind 6 Jahre vergangen und seit erstem vollen Lohn im ersten Monat bin ich chronisch pleite wie noch nie zuvor als ich noch kein Geld verdiente. Also mit allem was dazugehört wie Lohnpfändung, Wohnungsverlust, Inkassokiste u.v.m. Sogar eine Zwangsversteigerung aufgrund unverteilter Erbschaft bzw Anteil daran war sogar dabei, d.h. Haus und Hof und noch mehr habe ich im Grunde tatsächlich längst verspielt  Mehr dazu später, in zwei Minuten ist mein Anruf beendet wo ich mir über Telefonrechnung die vierte Paysafekarte geute mit 80% Wucherzins kaufe (25CH für 45CHF Gesamtbetrag auf Rechnung). Mache ich übrigens regelmässig seit 2 Jahren so. Nur als kleine Anekdote am Rande. Update folgt
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: TAL am 02 Juli 2023, 16:17:03
Du hast mich von Anfang an an einen anderen User erinnert, der hier mal angemeldet war. Sein Name war ironischerweise 'Paysafemaster', und auch er spielte unbeirrt weiter, während er hier seinen Frust niederschrieb.
Auf dieselbe nüchtern-resignierte Weise wie du schrieb er über sein 'Leben'.
Zu irgendetwas muß das ja gut sein, sagte er.

Es würde mich nicht wundern, wenn ihr ein und dieselbe Person seid. Und selbst wenn nicht, stellt sich die Frage, was genau du hier erreichen möchtest.
Geschichten wie deine kennen wir, viele hier haben das selbst erlebt, und auch die Gedanken, die du hast, um etwas Positives darin zu sehen.
Da läuft es mir eiskalt den Rücken runter, wie bei ihm auch immer. Du triffst denselben 'Nerv' wie er. Das ist unangenehm.
Aber das hat ja nichts mit dir zu tun. Da wäre die Frage eher: Möchtest du wirklich weiterhin darin gefangenbleiben?
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Wolke 7 am 02 Juli 2023, 17:48:01
Hallo Rainer ,

dein Leidensdruck,von all den Nebenwirkungen der Sucht ,muss doch riesig sein und trotzdem schreibst du immer noch begeistert von Gewinnzahlen......aber deine Verluste ,nicht nur von Geld ,sind ,5000 Fach so hoch.....

Tritt der Sucht in den A......

Fang an ,dir Hürden einzubauen,damit du nicht mehr so leicht spielen kannst bzw überhaupt nicht mehr . Es funktioniert, aber es wird sich einiges ändern ,es wird dauern ,aber es funktioniert.  Nimm Hilfe an ,von Freunden, von der Suchtberatung und mehr.  Nimm jede Hilfe an ,die du bekommen kannst. Sorgenfrei Leben ,sich was leisten können und dürfen ,es genießen.....hol dir dein Leben zurück! Das ist ein Leben ohne Sucht .

LG Wolke

Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Rainer Zufall am 02 Juli 2023, 20:06:21
Zum Thema Automaten muss ich noch anmerken dass es hier gar keine Spielhallen gibt. Also die einzigen Spielautomaten die ich je offline gespielt habe waren mal kurz in der Spielbank bevor ich vom Onlinecasino (nach Gesetzesänderung / Regulierung Onlinecasino in der Schweiz) mit einer landesweiten Spielersperre vom Zutritt ausgeschlossen wurde. Also insofern könnte ich diese Kisten (mit ihrer RTP) sowieso nirgends spielen.


Zum Thema Chargeback: Momentan ist da noch kein konkretes Vorhaben geplant. Einerseits erfordert es (für mich zumindest) eine Menge Aufwand und Zeit sämtliche geforderten Dokumente etc zusammen zu bekommen, andererseits würde ich durch einen akzeptierten Auftrag bei Prozessfinanzierern riskieren dass mich "mein Hauptanbieter" von heute auf morgen sperrt, was bedeuten würde dass mir die Treueprämien / Anfixmaschen & co verwehrt bleiben würden. Letzten Endes geht es mir dabei sowieso nicht um das Geld was ich zurückbekommen würde, sondern vielmehr darum dass sich der Anbieter dafür verantworten muss wie er agiert hat. Also meinetwegen würde ich auch 100% meiner Nettoverluste an die Anwälte abdrücken, wenn es sicher wäre dass eine Klage zum Erfolg führt. Mir ist natürlich völlig klar dass es die gängigen Marktführer in dieser Branche nicht ansatzweise kümmert wenn sie da 50-100k an einen Spieler zurückzahlen müssten, aber es geht mir schlichtweg ums Prinzip.

Zitat
Da wäre die Frage eher: Möchtest du wirklich weiterhin darin gefangenbleiben?

Eigentlich eher nicht, aber wer sucht sich sowas schon aus?


Zitat
dein Leidensdruck,von all den Nebenwirkungen der Sucht ,muss doch riesig sein und trotzdem schreibst du immer noch begeistert von Gewinnzahlen......aber deine Verluste ,nicht nur von Geld ,sind ,5000 Fach so hoch.....

Die Auswirkungen welche damit einhergehen sind natürlich vielfältig und erheblich, keine Frage. Aber am schwersten wiegt definitv der Verlust bezüglich Entfremdung von Familie + Freunde.

Insgeheim hoffe ich vielleicht unterbewusst darauf dass ich in den Knast muss um dort darüber mal wirklich nachdenken zu müssen. Momentan warte ich noch auf die Konsequenzen im Zusammenhang mit Beschaffungskriminalität, konkret geht es dabei um ca. 50 laufende Anzeigen wegen Betrug, wobei sich die Gesamtdeliktsumme noch unter dem fünfstelligen Bereich bewegt (also zur Sorge gibt da noch kein Anlass (kleiner Scherz am Rande))

Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Rubbel am 02 Juli 2023, 20:21:49
Hi,

das ist Hardcore-Umgang mit Dir selbst! Abhärtung. Diese Gedanken sind so weit weg von überhaupt einem Funken Selbstfürsorge, dass ich (sorry, lieber Olli!) nur wiederholen kann: Das erschreckt mich.
Ich hoffe und wünsche Dir, dass Du Dich wiederfindest, zurückfindest zu Dir selbst, und dass Du lernst, Dir gut zu tun! Und dass Du das dann feierst! FÜR DICH! Dass Du das Leben wertschätzen lernst und all die Dinge, die es Dir bietet, die schön sind, und dass Du lernst, immer, immer wieder die freie Wahl zu haben, wie Du leben möchtest. Es muss doch Wege daraus geben - es gibt so viele Menschen, das ist der allergrößte Teil, der von so was wie Zocken nix weiß oder versteht und glücklich oder zufrieden lebt. Den Zustand gibt es auch für DICH!
Tu Dir gut, Menno ...
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Dennis47 am 02 Juli 2023, 20:36:00
"Indem wir uns eigene Prinzipien immer wieder bewusst machen, können wir unseren Fokus besser setzen, aus Fehlern lernen und uns für das entscheiden, was für uns wirklich wichtig ist."

Wenn es dir also nur um Prinzipien geht, du finanziell den dir entstandenen Schaden ohne Ersatzforderungen ertragen kannst, dann leg dein Fokus besser darauf aus, deine Gedankengänge und somit dein Leben zu verändern.

Denn solange wie du tatsächlich das Glücksspiel als "Einnahmequelle" bezeichnest, die Ursache von "Suchtverhalten" nur bei pathologischen Glückspielsüchtigen siehst und von machbaren "Gewinnen" sprichst, argumentierst du meiner Meinung nach nicht aus der Situation eines reflektierten Glücksspielsüchtigen heraus.
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Gamblerjoe am 02 Juli 2023, 20:48:28
Du belohnst dieses Geschäftsmodell ja mit jedem Einsatz. Und dann sehnst Du Dich vermutlich nach Rache für das verspielte Geld? Wenn man nicht aktiv versucht die Netzsperre zu überwinden wäre der Schutz zumindest ausreichend.

Letzten Endes geht es mir dabei sowieso nicht um das Geld was ich zurückbekommen würde, sondern vielmehr darum dass sich der Anbieter dafür verantworten muss wie er agiert hat
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Rainer Zufall am 26 Juli 2023, 16:42:58
"Wenn man nicht aktiv versucht die Netzsperre zu überwinden wäre der Schutz zumindest ausreichend."

Der Schutz wäre nicht sondern ist auf jeden Fall ausreichend, aber dies ausschliesslich bei den legalen bzw. durch die Schweizer Regulierungsbehörde lizenzierten Casinos.

Bei dem Anbieter wo es bei mir geht, sucht man jeglichen relevanten Spielerschutz vergebens. Man muss auch nicht aktiv versuchen die Netzsperre zu umgehen, sondern man wird auf sämtliche Kommunikationswege (Mail, Telefon, SMS, usw) mit allen Mitteln dazu animiert auf die jeweils neuen Domains (welche nicht unter die Netzsperren fallen) doch bitte weiterhin sein Einkommen zu überlassen. Und jedes Mal wenn eine Domain neu mit einer Netzsperre belegt wurde, gabs dafür gratis Extrakohle wenn man die neue Domain findet bzw. weiter dort spielt. Also von aktiv die Netzsperren umgehen oder ausreichender Schutz kann da definitiv keine Rede sein.

Ich kenne die Schutzmassnahmen sowohl von Schweizer als auch von ausländischen Casinos sehr gut, und kann dir vergewissern dass es bei den illegalen Anbietern noch nie irgendeine Schutzmassnahme gab wenn man z.B. 48h durchzockt und quasi im 30-Minuten-Takt konstant einzahlt. Bei den legalen Casinos hingegen schon: da funktioniert so etwas rasch mal nicht mehr und man wird gesperrt wenn man seine Dokumente welche die Überschuldung bestätigen würden verweigert.
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: OG-123 am 11 August 2023, 13:51:31
Bin aus der Schweiz und habe auch ein Chargeback am laufen, ca. seit 1.5 Jahren.
Chargeback24 hat meinen Fall an eine Schweizer Kanzlei weitergegeben, momentan kümmern die sich um eine eventuelle Klage.
Hab mich auch mal bei einem Anwalt erkundigt wie die Chancen stehen: Die Chancen stehen gut, jedoch muss dein Verlust ziemlich hoch sein damit es sich lohnt.

Hoffe konnte dir so weiterhelfen.
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Rainer Zufall am 02 November 2023, 07:10:29
Habe zufällig eine Newsletter Mail von einer der Schweizer "Seiten" entdeckt, wobei eigentlich nur der Absatz mit dem namentlich erwähnten Stammcasino (für mich) relevant ist.

Keine Ahnunt ob für jemanden von Interesse, zitiere den (Werbe)Text trotzdem mal


Zitat
Sehr geehrte Damen und Herren

 

Gerne informieren wir Sie über die aktuellsten Entwicklungen im Bereich Gaming Law / online Casinos:

 

Finanzierung von Klagen gegen Interwetten

Ein Finanzierer möchte weitere Fälle gegen Interwetten finanzieren. Der Nettoverlust sollte möglichst hoch sein. Das Minimum liegt bei Fr. 35'000. Verlangt werden je nach Fall eine Beteiligung/Erfolgsprämie von ca. 38-45% der erstrittenen Summe, dafür tragen Sie kein finanzielles Risiko. Falls Sie mit Ihrem Fall starten möchten, senden Sie uns bitte eine Nachricht mit dem Kontoauszug von Interwetten und im besten Fall mit einer Auswertung der Nettoverluste. Wir werden dann für Sie kostenlos einen Finanzierungsantrag einreichen.

 

Finanzierungen allgemein

Aktuell sind Finanzierer noch zurückhaltend und finanzieren nur einzelne Fälle, vor allem gegen Casinos in Malta. Wir erwarten, dass sich die Lage im Jahr 2024 verbessern wird, nachdem weitere Vergleiche geschlossen und möglicherweise erste Schweizer Urteile vorhanden sind.

 

Neue Vergleiche – noch keine Gerichtsurteile

Für die ersten von über 20 Klagen, welche wir im Juni dieses Jahres eingereicht haben, konnten wir bereits Vergleiche erzielen. Dabei konnten wir zwischen 50 und 70% der verlorenen Summe sowie die Anwalts- und Gerichtskosten zurückholen. Gerichtsurteile sind in der Schweiz nach wie vor ausstehend.

 

Klagen gegen BWIN und BET365 (Gibraltar)

Wir haben in der Zwischenzeit auch Klagen gegen Casinos in Gibraltar gestartet.

 

Casinos mit Sitz in Curaçao

Es wird davon ausgegangen, dass RABIDI N.V. ihre Lizenz in Curaçao eingebüsst hat.

Wir sammeln noch immer Fälle gegen DAMA N.V. Hier würde sich die Möglichkeit bieten, Geldbeträge im Ausland einzufrieren. Hierfür wäre es gut, wenn wir mit mehreren Fällen starten könnten, damit das Einfrieren von Vermögen günstiger wird.

 

Achtung Verjährung

Denken Sie daran, dass Verluste welche mehr als 10 Jahre zurück liegen verjähren. Verjährt sind also alle Einzahlungen die Sie vor dem 26.10.2013 getätigt haben. Zudem verjähren die Verluste 3 Jahre nachdem Ihnen die Gegenseite und der Verlust bekannt sind. Vorsichtshalber ist ab dem Zeitpunkt zu rechnen, in welchem Sie den Kontoauszug bestellt haben. Die Verjährung lässt sich mittels Schlichtungsgesuch unterbrechen.

 

Bet-at-Home

Das Unternehmen “Bet-at-Home.com Enterainment Limited» in Malta (Casino Spiele) wird aufgelöst. Rückforderungen aus Casino-Spielen können nicht mehr zurückgeholt werden. Weiterhin möglich sind hingegen Rückforderungen aus Sportwetten bet-at-home. Es ist unklar, ob dieses Unternehmen nicht auch in Schieflage geraten wird. Vermutlich sollte man sich mit Klagen beeilen.

 

News Schweiz

-      Der Bundesrat genehmigte ein Abkommen mit Liechtenstein, damit Spielsperren jeweils für beide Ländern gelten (Quelle: Medienmitteilung admin.ch vom 25.10.2023)

-      Per 31. Dezember 2024 laufen die erteilten Konzessionen zum Betrieb von Spielbanken und Online-Spielbankenspielen in der Schweiz aus und werden neu verteilt (Quelle: Tätigkeitsbericht ESBK 2022).

-      Illegales Geldspiel: Die ESBK hat 2022 im Jahr 179 Straffälle untersucht und 96 beurteilt. Online Casinos aus dem Ausland können nicht verfolgt werden, weil die Schweizer Gerichtsbarkeit fehlt (Quelle: Tätigkeitsbericht ESBK 2022).

-      Unter Skins versteht die Gespa virtuelle Objekte, die in Videospielen insbesondere dazu verwendet werden, das Erscheinungsbild einer Spielfigur oder deren Waffen zu verändern. Skins von bestimmten Videospielen können auf Drittanbieterwebseiten im Rahmen von Skin-Gambling verspielt werden. Webseiten, die Skin-Gambling und -Betting anbieten, führen grundsätzlich online Geldspiele durch und bedürfen einer Bewilligung respektive, je nach Ausgestaltung der Spiele, einer Konzession. Der Zugang zu solchen Webseiten kann seit dem 1. Juli 2019 gesperrt werden (Quelle: Gespa.ch)
 
Das klingt schonmal erfreulich für meine Seite. Werde da mal zeitnah Kontakt aufnehmen und denen die ~180MB grosse PDF Datei Kontoauszug schicken (die Auswertung der Nettoverluste müssen die aus den hunderttausenden A4 Seiten schon selber entnehmen können - wenn die schon knapp die Hälfte meiner Kohle einsacken wollen).

Mein einziges Problem dabei ist oder wäre halt bloss dass ich damit Gefahr laufen würde von dem Anbieter gesperrt zu werden, aber das wird man hier bestimmt nicht sehr gerne lesen..

Sollte sich da irgendwie Aussichten auf Geld zurück bekommen erkennbar machen, werde ich das aber definitiv nicht ungenutzt lassen. Die Angaben passen im großen und ganzen ebenfalls, dass man unter 35000€ Nettoverlust nicht anzukommen braucht liegt eh auf der Hand, und die Prozentangaben entsprechen genauso meinen ungefähren Vorstellungen.

Schade nur dass es kein Angebot zu dieser Forderungskauf Option (wie in den EU Nachbarländer AT/D zB), das wäre natürlich phänomenal gewesen.


Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Rainer Zufall am 02 November 2023, 08:38:17
Zitat
es gibt so viele Menschen, das ist der allergrößte Teil, der von so was wie Zocken nix weiß oder versteht und glücklich oder zufrieden lebt.

Klar, die haben schliesslich auch keine Probleme in ihrem Leben. Also zumindest masse ich es mir an das so behaupten zu dürfen. Diese Menschen haben doch nicht im Geringsten eine Ahnung was es heisst in so einer Situation zu sein. Vonwegen Sucht oder glücklich und zufrieden im Leben.. So in etwa frei nach dem Motto "es gibt auch anderes was glücklich machen kann im Leben ausser spielen" quasi..

Einem Drogensüchtigen würde ich raten höre auf zu konsumieren, einem Kaufsüchtigen würde ich raten höre auf zu shoppen (immerhin löst man damit ja keineswegs irgendwelche Probleme, jedenfalls langfristig nicht), aber bei einer ausgeprägten Spielsucht ist das weiterspielen leider die einzige mögliche Lösung, um alle selbstverschuldeten Probleme welche sich daraus ergeben haben zu lösen. Und jedes mal wenn man endlich die Mehrheit (mind. die Hälfte der gesamten Nettoverluste) dieser langjährigen fatalen Probleme zu lösen geschafft hat, verliert man kurzerhand wieder alles grobfahrlässig bis auf Null. Genauso wie man das ganze Tafelsilber + Wertgegenstände der Familie ja auch nicht grundlos bzw. zum "spielen" oder "verzocken" verscherbelt haben möchte. Das gilt es alles wieder gut zu machen, etwas anderes steht nicht zur Debatte.

Ich habe drei stationäre Entzüge inkl. einwr stationären Langzeittherapie wegen so ziemlich allen körperlich und psychisch abhängig machenden Drogen die es gibt hinter mir, aber ohne Job (geschweige denn Ausbildung) auf der Strasse nach gekündigter Wohnung war ich noch immer weitaus besser dran als heute, clean und im Berufsalltag mit Wohnung und Hobbys (gut, mittlerweile zwar auch nicht mehr) - aber dafür spielsüchtig. Also ich kann euch garantieren dass an sowas wie Spielsucht mit Abstand nichts rankommt. Ist auch völlig logisch, bei keiner anderen Sucht hilft man sich und seinen Mitmenschen durch das weiter fortführende Suchtverhalten / weitermachen.

Zumal komplett ohne Geld jeder Mensch schnell auch mal etwas unglücklich bzw. unzufrieden sein wird. Früher ging ich einfach Sport machen nachdem ich wieder mal alles bis auf den letzten Cent verzockt hatte, rannte sogar einmal jährlich einen Marathon mit, heute habe ich nichtmal mehr 1 Paar vernünftige Sportsocken geschweige denn tragbare Laufschuhe. Früher war ich auch hin und wieder noch an meiner Fallschirm Lizenz dran, heute habe ich nichteinmal das Münzgeld für den Bus. Auch ansonsten sind mir Alternativen zum spielen durchaus bereits bekannt, also mit "man kann auch anderes machen im Leben" & co muss mir da keiner ankommen (allgemein formuliert - nicht auf irgendwelche Aussagen hier bezogen). Das nur mal so am Rande
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Roy1234 am 02 November 2023, 13:59:44
Dazu fällt selbst mir jetzt nichts mehr ein.
Die einzige Lösung für einen Spielsüchtigen ist das Spiel um etwas zurückgeben zu können?
Um im nächsten Satz zu schreiben wenn du 50 Prozent hast sind die kurz darauf auf Null?
Keiner, nicht einer wird sein Problem damit lösen weiterzuspielen. OK, Anwalt und PKF werden glücklich sein also die denen du es gönnst?
Gebe lieber 50 Prozent zurück und höre mir dem spielen auf dann hat jeder zumindest einen kleinen Erfolg.

Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: OG-123 am 02 November 2023, 14:30:09
Du kannst leider nichts mehr gut machen, egal wieviel du gewinnst. Ich würde dir raten, dich aufgrund deiner extremen Spielsucht beraten zu lassen.
Ich hatte genau den gleichen Gedanken wie du: Wegen dem Spielen habe ich diese Probleme, also werde ich sie auch wieder los mit dem Spielen.
Leider wurden diese Probleme nur noch grösser und grösser, bis du irgendwann am Abgrund stehst und dich fragst: Was zur Hölle habe ich getan?

Bevor du deine Gedanken nicht sortierst, würde ich mit dem Chargeback gar nicht anfangen. Du würdest das alles wieder verspielen und denen in den Ar** schieben, die es dir genommen haben.
Ich wünsche dir alles Gute!

Liebe Grüsse
OG
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Rainer Zufall am 28 November 2023, 05:03:08
Dazu fällt selbst mir jetzt nichts mehr ein.
Die einzige Lösung für einen Spielsüchtigen ist das Spiel um etwas zurückgeben zu können?


Es gibt für Spielsüchtige sicherlich unterschiedliche Lösungen welche individuell in Frage kommen können. Aber ich für meinen Teil kann mein Problem in der aktuellen Situation nur mit dem weiterspielen lösen, ja. Im Grunde ist es jeden Monat aufs Neue das selbe "Spiel", so auch diesmal: Sobald vom Lohneingang der Anteil welcher für Miete, Internet, Fixkosten & co "angeschnitten" wurde, gibt es kein zurück mehr. Entweder weiterspielen und das Existenzminimum wieder reinholen, oder halt Straftaten bzw. gucken wo man den Monat bleibt. Klingt absurd, ist aber leider so.
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Olli am 28 November 2023, 07:09:24
Da ist es wieder ...

Oh ja, die Menschen können sich so schön arrangieren, wenn sie nichts ändern möchten ...
Da sind dann auch die Konsequenzen egal, vor allem, wenn sie wie bei Straftaten nicht selbst getragen werden müssen.

Zitat
Aber ich für meinen Teil kann mein Problem in der aktuellen Situation nur mit dem weiterspielen lösen, ja.

Und Du glaubst daran, weil ...?

... Du Dir das nach all Deinen Therapien immer wieder bewiesen hast? Du hast doch immer nur an Rahmenbedingungen geschraubt. Auch Du hast Dich arrangiert, damit Du Dir selbst nicht das Wichtigste nehmen kannst ... das Ausleben ausgesuchter Gefühle!

Wow ... und dieses Selbstmitleid, in dem Du Dich dann nach dem Spiel suhlen kannst ... und wieder einmal zu der Erkenntnis gelangst, dass Du ja überhaupt nicht anders kannst ...

Hamster ... ich höre Dich im Laufrad trapsen ... das ist so ... traurig!

Du nmmst Dir selbst so viele Möglichkeiten stolz auf Dich selbst zu sein. Nimm das Laufen ... es hat Dir doch Spaß gemacht. Und nun machst Du es nicht mehr, weil Du keine Schuhe dafür hast? Du siehst zu, dass die Rechnungen erst bezahlt werden. Aber mal einen Monat Geld für die Schuhe zurücklegen ist nicht möglich?

Zitat
Klar, die haben schliesslich auch keine Probleme in ihrem Leben. Also zumindest masse ich es mir an das so behaupten zu dürfen.

Das und das, was danach folgte, ist einfach Bullshit. Wieso? Weil Du Dir eine Argumentationskette aufgebaut hast, die keine andere Schlussfolgerung mehr zulässt, aber an den Haaren herbei gezogen ist, um Dein Verhalten vor Dir selbst zu rechtferigen!

Du hast Dir Glaubenssysteme aufgebaut, die aber einer ernsten Überprüfung gar nicht stand halten werden. Dieses Bollwerk in Dir solltest Du aber mit einem Psychologen angehen, ich denke, dass wir hier damit überfordert sind.

Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Rubbel am 28 November 2023, 11:58:30
Hallo :)

Ich kenne auch diese Gedanken, dass die mir doch was wiedergeben MÜSSEN von all dem Geld, was ich verloren habe, versenkt, verzockt. Und dass das  doch nur gerecht sei und - dass mir doch nichts anderes bliebe als es zurück zu gewinnen. Was sonst auch? Wütend, verzweifelt und hinter dem Geld herlaufend hab ich das auch lange betrieben, genährt von, nein - getrieben von dem Gedanken, eines Tages dadurch schuldenfrei, zufrieden und damit suchtfrei sein zu können, Das würde sich daraus auch von ganz allein ergeben. Dann einen Haken dran setzen - und gut ist ...
Das funktioniert nicht, und ich bin überzeugt, im Gesamtpaket funktioniert das sogar niemals. Auch nicht mit 'besten Absichten'.
Lieber Rainer Zufall ... bitte hol Dir so was wie einen Betreuer für Deine Finanzen! Ich hab' dieses Angebot auch angenommen, und entgegen mancher Überzeugung: Ich habe NICHTS dafür bezahlen müssen - ich war damals in einer Klinik, hatte von dort diese Möglichkeit eröffnet bekommen, gerne eingewilligt, und dann kam ein Gutachter zum Gespräch. Alles andere ging über das Amtsgericht: Ich bin dort hingefahren, habe das unterschrieben. Das war's.
Mein Betreuer war richtig nett. Wir haben gemeinsam überschlagen, was ich pro Wo. brauche (mit Kind u. Haustier), und dann gab's wöchentlich einen Scheck. Er hat mit den Gläubigern verhandelt zur Begleichung meiner 'Außenstände*, und ich konnte in Ruhe und ohne einflatternde Mahnungen leben (Vertretung vor Ämtern und Behörden war 'mitgebucht').
Stell' Dich doch bitte darauf ein, dass die nächsten Jahre kein Zuckerschlecken werden, sondern Du alles abzahlen musst.
Danach bist Du schuldenfrei. Die Zeit dazwischen ist nicht viel Geld da. ABER: Dein Leben ist 'geregelt' derweil. Du kommst zur Ruhe, lernst zu unterscheiden, was an Ausgaben nötig ist und was nicht, lernst mit Deinem Geld umzugehen. Das ist ein Geschenk! Du kannst Dich derweil neben der Arbeit u. sonstigen Verpflichtungen um Dein Wohl kümmern mit SHG, Therapie usw.
Denn - seien wir mal ehrlich: Das Spielen macht auch Dir keinen Spaß (mehr). Diese Zockerei ist wie ein Parasit. Und ob Du nun Schulden abbezahlst oder zockst, macht an dem Geld, was Dir zum Schluss bleibt, keinen Unterschied. Doch, einen: Du wirst die Schulden los, statt sie zu vermehren. Das ist sicher.

Also, Kopf hoch, einmal den Körper durchstrecken - und dann tu was für Dich! Deine Situation ist nicht das Ende, sondern eine großartige Möglichkeit, Dich frei zu schwimmen!

VG, R
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Ilona am 28 November 2023, 14:53:52
Das ist ein sehr guter, konstruktiver und hilfreicher Tipp! Hoffen wir, dass er gehört und verstanden wird.
Danke Rubbel!

LG Ilona
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Fussballspieler17 am 08 April 2025, 11:51:05
Hallo zusammen

Habe mich gerade registriert um mal meine Fragen zu stellen. Gibt es Stand Heute 08.04.2025 erfolgreiche Chargeback Situationen in der Schweiz? Ich selbst bin auch aus der Schweiz und bei mir geht es auch um eine interessant hohe Summe. Ich habe mehrere Kanzleien kontaktiert, die solchen Chargeback anbieten, leider hiess es immer das nur in Deutschland und/oder Österreich möglich ist, für die Schweiz gibt es leider noch keine bekannte Kanzleien. Einige suchen noch nach passende Prozessfinanzierer um erste Klagen machen zu können, jedoch sind auch diese Prozessfinanzierer die für die Schweiz klagen möchten, enorm schwierig aufzufinden.

Habt ihr Tipps und hilfreiche Informationen die mir als Schweizer weiterhelfen könnte? Es geht so viel Zeit vorbei, leider passiert nicht so viel in dieser Thematik, vorallem in der Schweiz wobei es so viel Potential hätte, ich kenne da so viele..

LG FS17
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: OG-123 am 08 April 2025, 13:25:20
Hallo FS17

Es gibt eine Kanzlei, nämlich die Streichenberg Kanzlei.
Die Summe muss aber ziemlich hoch sein damit sich das lohnt und ein PKF findest du nicht so einfach in CH.
Also Am Besten selbst finanzieren, falls es sich lohnt.
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Ilona am 08 April 2025, 15:02:04
Du kannst dich auch an Chargeback 24 wenden. Curacao Fälle übernehmen die allerdings nicht.

https://www.chargeback24.de/schweiz
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: OG-123 am 08 April 2025, 16:47:16
@Ilona

Das stimmt nicht ganz. CB24 unterstützt aktuell keine Spieler mehr aus der Schweiz, da es schwierig ist die nötigen PKF zu finden.
Sie haben mir Angeboten meinen Fall on hold zu lassen, oder den Fall bei sich abzuschliessen und mir alle angesammelten Daten zu senden.

Wenn ich mich richtig erinnern kann, wird da in den nächsten 2 Jahren nichts laufen was die Schweiz angeht.
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: Ilona am 08 April 2025, 21:43:30
Wie aktuell ist deine Info? Meine ist von heute? Ich frage aber nochmal nach.
Titel: Re: Chargeback Situation in der Schweiz
Beitrag von: OG-123 am 09 April 2025, 08:00:25
Dies haben sie mir vor ca. 2-3 Monaten mitgeteilt.
An meinen Fällen haben Sie fast 3 Jahre "gearbeitet", da kam nicht mehr drum herum als ein Forderungsschreiben an das Casino.

Also falls jemand Verluste einklagen will und dies aus der Schweiz möchte, dann würde ich zu der Kanzlei raten, die ich hier erwähnt habe. Da muss man halt alles selbst finanzieren, jedoch geht es da ziemlich schnell voran.

Bei CB24 wird, wenn wir ehrlich sind, nicht viel in den nächsten Jahren laufen.
Auch aus dem Grund, da Anwälte in der Schweiz nicht auf Provision arbeiten dürfen, sprich muss dieser auch finanziert werden.