Chargeback, Probleme mit Glücksspiel- und Finanzdienstanbietern => Eigene Erfahrungen => Thema gestartet von: wolfenstein am 24 August 2023, 15:08:28
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Hallo,
bin vor ein paar Tagen auf das Forum gestoßen und hab mich ein bißchen eingelesen. Bei mir geht es um circa 15.000 Euro Verluste bei istdochegal im Zeitraum von 2011 bis 2021. So wie ich das verstehe sind die Jahre 2011 und 2012 mitterweile verjährt!? zum Glück habe ich in den Jahren mit relativ kleinen Einzahlungen angefangen zu spielen.
Ich bin nun auf der Suche nach Möglichkeiten um mein Geld zurückzufordern. Eingezahlt habe ich sowohl über paypal (die haben das Geld dann vom Bankkonto eingezogen) als auch per Sofortüberweisung. Leider habe ich erst vor ein paar Tagen davon erfahren, dass das Angebot von [col or=green]istdochegal[/color] illegal war, somit fällt chargeback schon mal weg, da die Fristen weit abgelaufen sind.
Ich war auch schon mit 2 Kanzleien in Kontakt, die aber 38-40% Gebühren verlangen, was mir etwas viel erscheint. Hat hier noch jemand einen anderen Tip wie ich vorgehen könnte bzw. an wen ich mich wenden kann? Meine Spielerdaten von istdochegal habe ich mir bereits als Datei zusenden lassen. Danke im Voraus für eure Tips und Hilfe.
Edit: 2021 habe ich angegeben, weil dann die Lizenz erteilt wurde. Ich selber spiele seit 2019 nicht mehr, habe eine Therapie hinter mir.
Edit Olli: Anbieternamen entfernt
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Es gibt Anwälte, die auf diese Glücksspiel Thematik spezialisiert sind. Die Kanzleien findest du entweder durch Suchmaschinen oder durch die Suche-Funktion in diesem Forum.
Bedenke jedoch, dass das zuerst einmal eine finanzielle Vorleistung deinerseits voraussetzt. Unklar ist dabei, ob du überhaupt Erfolg haben wirst und insbesondere dein Erfolg mitsamt der eigenen Anwaltskosten auch vollstrecken kannst
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Danke für die Rückmeldung.
Ich dachte, dass die Chancen relativ gtu sind, dass man sein Geld zurück bekommt? Oder hat sich an der Situation was geändert?
Oder meintest du es wäre ratsamer einen Prozesskostenfinanzierer in Anpruch zu nehmen?
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Ist das Casino auf der Whitelist?
Wenn ja ist der Betreiber noch der gleiche wie der zu dem Zeitraum den Du einklagen willst?
Wenn beides ja und Du das Geld zum vorstrecken hast kannst Du es mit einem Anwalt versuchen und die Chance ist sehr hoch nicht nur den Prozess zu gewinnen.
Beantwortest Du die zweite Frage mit nein wird es auf jeden Fall schwieriger da der Anwalt keinen Druck auf die deutsche Lizenz ausüben kann. Hier muss dann vermutlich eine Vollstreckung angestrengt werden was in diesen Bananen-Ländern mit deren Gesetzen wesentlich schwieriger wird. Da brauchst Du definitiv einen langen (Geld)Atem. Da ist ein PKF durchaus von Vorteil.
Mein Anwalt sagte zu mir den Prozess zu gewinnen ist durchaus realistisch, dann das Geld zu sehen ist der schwierigere Part. Aber ihr Geld ist weg sie können nur noch gewinnen.
Ich bin kein Anwalt und das geschriebene ist nur meine Meinung.
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Danke für die Rückmeldung.
Ich dachte, dass die Chancen relativ gtu sind, dass man sein Geld zurück bekommt? Oder hat sich an der Situation was geändert?
Oder meintest du es wäre ratsamer einen Prozesskostenfinanzierer in Anpruch zu nehmen?
Die Chancen sind nicht nur gut sondern die Rechtslage ist da meines Erachtens auch eindeutig. Du findest hier viele Urteile in diesem Forum zugunsten Menschen die ähnliche Situationen wie deinerseits hatten bzw. haben.
Es ist aber im Einzelfall die entscheidende Frage, wo das Casino ihren Firmensitz hat. Außerhalb Deutschlands benötigt man die Amtshilfe von ausländischen (meist Maltesische) Behörden, um die Entscheidung der Urteile auch vollstrecken zu können. Wenn du die Suchfunktion hier benutzen magst, findest du auch die Gründe wieso genau das aktuell mehr als problematisch ist.
Bei PKV hast du im Endeffekt nix zu verlieren und kein finanzielles Risiko.
Aber auch hier ist es nicht in Stein gemeißelt, das du deine Verluste zeitnah zurück erhälst.
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Danke für die Rückmeldung.
Ich dachte, dass die Chancen relativ gtu sind, dass man sein Geld zurück bekommt? Oder hat sich an der Situation was geändert?
Oder meintest du es wäre ratsamer einen Prozesskostenfinanzierer in Anpruch zu nehmen?
Die Chancen sind nicht nur gut sondern die Rechtslage ist da meines Erachtens auch eindeutig. Du findest hier viele Urteile in diesem Forum zugunsten Menschen die ähnliche Situationen wie deinerseits hatten bzw. haben.
Es ist aber im Einzelfall die entscheidende Frage, wo das Casino ihren Firmensitz hat. Außerhalb Deutschlands benötigt man die Amtshilfe von ausländischen (meist Maltesische) Behörden, um die Entscheidung der Urteile auch vollstrecken zu können. Wenn du die Suchfunktion hier benutzen magst, findest du auch die Gründe wieso genau das aktuell mehr als problematisch ist.
Bei PKV hast du im Endeffekt nix zu verlieren und kein finanzielles Risiko.
Aber auch hier ist es nicht in Stein gemeißelt, das du deine Verluste zeitnah zurück erhälst.
Stimme ich dir zu was die Gesetze betrifft und die Verbraucherfreundliche Urteile. Mein Gedankenspiel ist folgendes , whitelist Anbieter müssen Besingungen erfüllen , wenn die in Dtl. Ihre Dienste anbieten. Deutsche Spieler zahlen mit Sicherheit auf deutsche Konten ein, damit könnte man mit nem Titel auf dieses Geld zugreifen bzw. pfänden .
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Ich habe mir nun einen Anwalt rausgesucht. Im Anmeldeformular wird gefragt:
von wo aus haben Sie gespielt?
ich habe häufig ein VPN benutzt und weiß somit gar nicht in welcher Stadt ich verbunden war. Jemand einen Rat dazu?
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Eigentlich zielt die Frage ab auf ... Wohnzimmer ... Schlafzimmer ... Arbeit ... Klo ...
Spaß beiseite ... ;)
Also ... die Frage zielt darauf ab, ob Du in SH oder im (naheliegenden) Ausland gespielt hast, wo der Anbieter eine Lizenz gehabt hat und somit/oder das angebotene Glücksspiel legal war.
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Ich denke, ihm ist klar, worauf die Frage abzielt.
Da er aber vorsätzlich seinen wahren Standort verschleiert hat, könnte der Anbieter glaubhaft argumentieren, ihm sei nicht bewußt gewesen, wo er sich zum Zeitpunkt des Spielens tatsächlich befunden hat.
Meiner Meinung nach sollte er die Frage wahrheitsgemäß beantworten, den Anwalt allerdings auch über die Nutzung der VPNs informieren, damit es später keine Überraschungen gibt.
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Na, nicht ganz ...
1. In der heutigen Zeit ist es absolut normal VPN zu nutzen! Da lässt sich schon alleine mit dem Datenschutz argumentieren. Sowohl "vorsätzlich", als auch "verschleiern" fallen damit unter den Tisch.
2. "glaubhaft"? Der Anbieter muss BEWEISEN, dass sich Wölfchen an Orten aufgehalten hat, wo das Spielen bei den Anbietern legal gewesen wäre. Wie soll er das tun?
3. Es geht sinngemäß um den "überwiegenden Wohnsitz" (weiss die Formulierung im Gesetz gerade nicht wortwörtlich).
Ansonsten: Auf jeden Fall! ;)
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Wenn ich eins anmerken darf:
Bei der Registrierung bei solchen Casino Plattformen muss man auch sein Herkunftsland angeben.
Wenn man hier als neues Mitglied mit Wohnsitz in Deutschland richtigerweise "Deutschland" wählt, fällt die VPN-These natürlich weg. (Stichwort "überwiegender Wohnsitz")
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Sicher. Da habt ihr natürlich recht.
Dennoch... es ist zwar eine Weile her, und inzwischen hat sich in der Rechtslandschaft ja Einiges getan, aber ich erinnere mich noch daran, wie Born einmal erzählte, wie der gegnerische Anwalt argumentierte, daß ja niemand wissen könne, wo Born sich zum Zeitpunkt des Spielens tatsächlich aufhielt. Ihm wurde die Nutzung eines VPNs damit also quasi 'unterstellt', oder zumindest darauf hingewiesen, daß dies jederzeit möglich sei.
Darum kam ich darauf, daß man das seinem Anwalt gegenüber unbedingt erwähnen sollte.
Davon abgesehen finde ich das schon etwas schräg... ich kann mit Wissen um die heimische Illegalität (nicht bezogen auf diesem Fall, sondern generell), über ein VPN, das vorgaukelt, ich sei ganz woanders, spielen, und bekomme vor Gericht trotzdem recht?
Seltsam. Irgendwie kann ich mir das absolut nicht vorstellen.
Aber das ist ja ein anderes Thema.
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In einem stimme ich dir zu, es ist wichtig seinem eigenen Anwalt alle wesentliche Informationen zukommen zu lassen. Das beinhaltet natürlich auch die Nutzung von VPN Verschlüsselungen.
Grundsätzlich bleibt aber die Frage zu deinem Beispiel, ob Born "offensichtlich" seine Herkunft bei der Registrierung verschleiert hat. Ebenso fraglich ist es für mich, ob er auch VPN genutzt hat.
Aber deine These dahinter mag vielleicht gar nicht so abwegig sein. Jemand der sich registriert, dabei ein "anderes Herkunftsland" angibt und auch während der Zockerei über ein VPN Netzwerk verbunden ist, die aus dem angegebenen Herkunftsland stammt, bringt sich natürlich bei Rückforderungen in eine schwierige Situation.
Anderseits muss aber seitens des Casinos bei einer gewissen Umsatzsumme auch zwingend die Verifizierung stattfinden. Diese resultiert aus dem Geldwäschebekämpfungsgesetz und fordert auch Kopien u.a. des eigenen Personalausweises.
Insofern wäre dieser "Ich weiß ja nicht woher der Spieler kommt" dann auch hinfällig.
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Unabhängig davon, was ich persönlich über das Thema denke, ging es mir doch eher darum, 'Stolpersteine' von vorneherein möglichst zu vermeiden.
Natürlich ist mir auch klar, daß das OC meinen Wohnort kennt, und gehe auch nicht davon aus, daß er das, was ihm da unterstellt wurde, wirklich getan hat. Das war dem gegnerischen Anwalt wahrscheinlich auch klar, es ging wohl vielmehr darum, zu zeigen, daß dies theoretisch jederzeit möglich gewesen wäre.
Also daß er beispielsweise bei einem Aufenthalt in England, wo das Spielen legal gewesen wäre, auf diese Weise vorgegeben hat, weiterhin in Deutschland gewesen zu sein, wo es zu dem Zeitpunkt illegal war.
Das wäre Vorsatz, und würde gleichzeitig bedeuten, daß Born die Rechtslage sehr wohl bekannt gewesen wäre.
Ja, ich weiß, daß das absurder Unsinn ist.
Aber mit derartig perfiden Argumentationsketten sollte man rechnen, und daher ehrlich seinem Rechtsbeistand gegenüber sein.
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Ja, ich weiß, daß das absurder Unsinn ist.
Absolut nicht...
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Danke für die vielen Antworten. Also ich war weder in Schlweswig-Holstein noch in einem anderen Land, wo das Spielen legal war, noch ist mein Wohnsitz dort.
Da man bei VPN-Nutzung eine zufällige IP-Adresse bekommt, wäre es aber ja theoretisch möglich, dass auch mal eine aus Schleswig-Holstein dabei war!?
Das sollte aber dann nur die entsprechende Transaktion betreffen und nicht den kompletten Anspruch zu nichte machen?
Ganz schön komplex das Thema, gibt mehr zu beachten als ich dachte. Gut, dass man sich hier austauschen kann. Danke dafür.
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Das sollte aber dann nur die entsprechende Transaktion betreffen und nicht den kompletten Anspruch zu nichte machen?
In meiner laienhaften Rechtsnaividität denke mir, dass Du die VPN-Nutzung angeben wirst. Dies ließe sich sicher auf Deinem Rechner nachweisen. Damit steht der Anbieter immer noch in der Beweispflicht.
Zum Zitat: Nein, es würde nicht den kompletten Anspruch zunichte machen, jedoch werden die Kosten des Verfahrens ja invers zum Erfolg gesplittet.
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Ganz einfach dem Anwalt alles sagen und er wird dir definitiv sagen wie du was vortragen sollst und musst. Dafür kassiert der auch sein Geld und hat mehr Ahnung als wir alle hier.
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Das wäre Vorsatz, und würde gleichzeitig bedeuten, daß Born die Rechtslage sehr wohl bekannt gewesen wäre.
Ich breche jetzt mal bewusst eine Lanze und behaupte, das mindestens 90% aller Spielsüchtigen die Illegalität bewusst gewesen ist.
Aber der Glücksspielstaatsvertrag hat damals nicht unbegründet ein Schutzgesetz manifestiert.
"Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB ist eine Norm, die nach Zweck und Inhalt wenigstens auch auf den Schutz von Individualinteressen von einer näher bestimmten Art ihrer Verletzung ausgerichtet ist."
Vorsatz hin, Vorsatz hier, wenn es um Suchtangelegenheiten geht, kann man keinen Menschen grundsätzlich böswillige Absichten unterstellen.
Selbst wenn man weiß, dass das was man gerade tut ziemlich dumm und finanziell ruinierend ist, so ist es eine Handlung die nicht aus logischen (geschäftsfähigen Willen) heraus resultiert.
Demzufolge sind derartige Geschäfte auch rückabzuwickeln.
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Jo, ich nehme den Meisten auch nicht ab, daß ihnen das nicht bewußt war. Und selbst wenn... der Satz "Ich hätte nicht gespielt, wenn ich von der Illegalität gewußt hätte." ist Selbstbetrug.
Denn ja, es geht hier um Sucht. Spielerschutz ist daher essentiell wichtig.
Und glaub mir, das mußt du mir nicht erklären. Ich weiß das, du weißt das... hier weiß das wahrscheinlich jeder.
Nur 'da draußen' eben nicht, und bei der Klärung des Sachverhaltes ist das auch erstmal zweitrangig.
Es geht dann eben nicht darum, was ich denke, oder du... sondern um eine Möglichkeit für die 'Gegenseite', irgendwelche Zweifel aufkommen zu lassen.
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Ganz schön komplex das Thema, gibt mehr zu beachten als ich dachte. Gut, dass man sich hier austauschen kann. Danke dafür.
Ich will dir absolut NICHTS böses unterstellen aber für MICH liest sich das wie...
"Ok, alles klar jetzt weiß ich was ich beim nächsten mal alles beachten muss das ich mein geld wieder bekomme..."
Das erklärt mir auch warum wohl so viele "anwälte der gegner" sich hier "belesen"....
Ich will NIEMANDEN provozieren oder blub, ich wollte nur mal zeigen wie sich das für MICH liest und einen EHRLICHEN Kommentar dazu abgeben,... Nicht mehr und nicht weniger...
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Ganz schön komplex das Thema, gibt mehr zu beachten als ich dachte. Gut, dass man sich hier austauschen kann. Danke dafür.
Ich will dir absolut NICHTS böses unterstellen aber für MICH liest sich das wie...
"Ok, alles klar jetzt weiß ich was ich beim nächsten mal alles beachten muss das ich mein geld wieder bekomme..."
Das erklärt mir auch warum wohl so viele "anwälte der gegner" sich hier "belesen"....
Ich will NIEMANDEN provozieren oder blub, ich wollte nur mal zeigen wie sich das für MICH liest und einen EHRLICHEN Kommentar dazu abgeben,... Nicht mehr und nicht weniger...
häh? wieso beim nächsten Mal? Ich möchte gern das Geld von DIESEM MAL wieder haben, was mir offensichtlich zusteht. Eigentlich ist es unglaublich, dass die OC's solange "illegal" operieren durften.