Chargeback, Probleme mit Glücksspiel- und Finanzdienstanbietern => Eigene Erfahrungen => Thema gestartet von: Vollski am 20 Dezember 2023, 11:35:57
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Gibt es hier Leute, die über Erfahrungen nach einem positiven Urteil sprechen wollen?
Wurden Vergleiche angeboten?
Wurde von Seiten des OC in Berufung gegangen?
Wie lange dauerte es, bis die ganze Sache abgeschlossen war?
Auf was muss man sich alles noch so einstellen?
Was kann noch passieren?
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Gibt mehrere Optionen
Das OC geht in Berufung bis zur letzten Instanz
Du hast dann einem Rechtskraftsbeschluss
Aber das Casino zahlt nicht
(Aktuell bei mir der Fall)
Vollstreckung auf Malta zur Seite Nähe zu
unmöglich da die Regierung in Malta die Glücksspiel Industrie schützt
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Sieg vor dem LG, dann OLG, jetzt BGH. Das ganze jetzt in Jahr 4, viel Geduld mitbringen 🙂
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Die viel interessante Frage ist, wie die das Verhalten der Anbieter mit einer deutschen Lizenz, nach einem rechtskräftigen Urteil ist.
Anbieter ohne deutsche Lizenz lassen es aktuell drauf ankommen auf Malta zu vollstrecken.
Die Chancen bei einer Vollstreckung gegen Anbieter mit deutscher Lizenz sind weitaus Höher, weil diese mit Sicherheit pfändbares Vermögen in Deutschland haben dürften.
Dies wäre mindestens genau so spannend/interessant zu wissen, ob diese Anbieter mit deutscher Lizenz nach Rechtskraft eines Urteils zahlungsbereit sind.
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Auch Anbieter mit deutscher Lizenz sind nicht zahlungsbereit. So meine Erfahrung bisher.
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Kruzifix ... wenn jetzt noch mal jemand die Schaltfläche "Zitat" benutzt, den "zitiere" ich zu mir .... :) :) :)
Bitte benutzt die Schaltfläche "Antwort". Sie befindet sich direkt unterhalb des letzten Beitrages!
Das ist gar nicht schwer da drauf zu drücken! Die Maustaste lässt sich genauso leicht drücken, wie auf der "Zitat"-Schaltfläche.
Ihr bekommt auch keinen elektrischen Schlag oder so ... (Ich schaue gerade "Die Gabe" ... :) )
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@einarmigerbandit
Sind deine Urteile denn schon Rechtskräftig? Ich habe bei rechtskräftigen Urteilen andere Erfahrungen gemacht!
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Hallo einarmiger Bandit, hallo Ani.
@einarmiger Bandit: heißt das, dass du bei der Berufung vor dem OLG verloren hast, oder ist eine weitere Berufung dann auch noch möglich, wenn das Urteil des LG durch das OLG bestätigt wurde?
@Ani: Welche Erfahrungen hast du denn bei rechtskräftigen Urteilen gemacht?
Vielen lieben Dank schon mal im Voraus für eure Antworten.
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@olli, sorry aber bei mir ist kein Antwortbutton verfügbar…
@all, vor dem OLG gewonnen aber nicht rechtskräftig.
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@olli, sorry aber bei mir ist kein Antwortbutton verfügbar…
Ahhhhh ... :) Schreibst Du über Handy? Dann auf Querformat drehen ... bei mir ist dann der Schalter da.
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Ich glaube ihr habt da alle recht bzw das normale erlebt.
Ich hatte mit meinem Anwalt auch über das Thema gesprochen bzw ihn gefragt wie die Gegner reagieren. Zur Antwort bekam ich dass alles passieren kann. Anbieter zahlt oder bietet Vergleich an, der gleiche Anbieter in halbwegs vergleichbaren Fällen lässt es laufen, geht in Berufung oder zahlt nicht. Klar ist nur dass die Strategie nicht vorhersehbar ist. Wie oben von jemandem geschrieben, Zeit einplanen, viel Zeit.
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Kann mir denn jemand von euch sagen, wie lange es dauert bis es nach einem gesprochenen Urteil zu einer Auszahlung kommt?
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass es zu einer Berufung durch das OC kommt. Gehen wir mal davon aus, dass diese abgewiesen wird. Das wird dann ja wahrscheinlich auch ein paar Monate dauern. Gibt es danach noch weitere Verzögerungsmöglichkeiten durch das OC oder ist dann endlich mal ein Ende in Sicht?
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Also, ich habe bereits 3 verschiedene Möglichkeiten gehabt:
- Vor Urteil Vergleich geschlossen
- Versäumnisurteil ( rechtskräftig )
- Güteverhandlung ( noch ausstehend )
Durch Bill 55 wird da gar nichts passieren, wenn es die OCs nicht wollen. Entweder es gelingt eine Vermögensabschöpfung bei z.B. dem Zahlungsdienstleister o.Ä. oder man geht einen Vergleich ein, anders wird es schwierig. Ich würde mal mit mindestens 6 Monaten rechnen wenn nicht sogar mehr ( Das ist lediglich meine persönliche Meinung und darf/soll nicht als rechtsverbindlich angesehen werden ).
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Ach so. Hatte ich vergessen zu schreiben. Gehen wir mal davon aus, dass das OC nicht auf Malta, sondern Gibraltar ansässig ist....!
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Kann denn jemand sagen, wie der weitere Ablauf zeitlich ist.
Also Verkündungstermin, dann einen Monat Frist, um Berufung einzulegen, dann zwei Monate Zeit zur Begründung....!
Wenn man davon ausgeht, dass die Berufung abgewiesen wird, wie lange dauert es ungefähr bis das OLG die Berufung abgelehnt wird?
Gibt es danach noch weitere Möglichkeiten der Verzögerungen durch das OC?
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Es dürfte schlicht zu viele Varianten geben, als dass Du eine verbindliche Aussage bekommst. Zudem verhält sich jedes Casino unterschiedlich. Selbst identische Anbieter reagieren unterschiedlich nach vorliegenden Urteilen. Stell Dich in jedem Fall darauf ein, dass Du nicht per sofort Geld überwiesen bekommst, wenn Du die Berufung gewinnst.
Der Ablauf wäre als Variante grob:
- Verkündungstermin - danach kann es mehrere Wochen dauern, bis das Urteil ausformuliert vorliegt.
- Berufungsfrist beginnt erst mit Vorlage des ausformulierten Urteils
- danach 2 Monate Zeit für das Casino zur Begründung.
- Option der Verlängerung der Begründungsfrist. Bis zu 1 Monat ist problemlos, Verlängerungen darüber hinaus aber nicht ungewöhnlich
- anschließend ggf. hin und her zwischen den Anwälten
- nach gut 6 Monaten die Option, dass das OLG einen Hinweisbeschluss gibt, wie es die Rechtslage sieht
- wird in der Berufung verhandelt, dann wäre der Termin in etwa in weiteren 3 bis 6 Monaten
- die Casino-Anwälte können den Verhandlungstermin problemlos wegen "Terminsüberschneidung, Urlaub usw." verschieben
- im Extremfall wären Verschiebungen über mehrere Monate hinweg denkbar
- nach dem Verkündungstermin in der Berufung gehts von vorn los: zunächst abwarten, bis das ausformulierte Urteil vorliegt
- wenn die Revision zum BGH nicht zu gelassen ist, dann Beschwerde über die nicht zugelassene Revision (so wie das aktuell ausgesetzte Poker-Verfahren des BGH)
Im Ergebnis kann es Jahre dauern, bis da eine verbindliche Klärung vorliegt.
Und wenn das der Fall ist, dann die Königsdisziplin der Casinos: einfach nicht zahlen. Dann darfst du versuchen zu vollstrecken, was ebenso Zeit, Geld und Nerven kostet.
Richte Dich darauf ein, erwarte weder Wunder noch eine schnelle Lösung. Wenn etwas kommt, dann sieh es als Bonus.
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Vielen lieben Dank schon mal für die ausführliche Antwort.
Die wahrscheinlichste Variante wäre für mich, dass die Berufung vom OLG nicht zugelassen wird. Dann würde nach dem Verkündungstermin und der Zustellung ( ca. 1 Monat) eine Berufungsfrist folgen (1 Monat), dann Begründung (2 Monate) und Fristverlängerung (ca 2 Monate).
Danach Abweisung durch das OLG. Dann wäre man ja nach einem halben Jahr damit durch, oder?
Also, alles rein hypothetisch, das ist mir schon klar, aber von der Denkweise her korrekt, oder?
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Im Verkündungstermin muss das Urteil bereits abgefasst sein. Wenn das Gericht über ausreichend Personal verfügt, dürfte eine Weiterleitung des Urteils keine weitere Wochen brauchen.
Der Anwalt bekommt das Urteil natürlich, das muss mit Fristen versehen werden, es muss gelesen werden, es muss überprüft werden, usw., das dazugehörige Schreiben an den Mandanten muss abgetippt werden, das muss nochmal
gelesen werden ...
da manche das OnlineCasino Geschäft als Massengeschäft betreiben, dürfte das auch längere Zeit beanspruchen.
Die Übersendung des Urteils an den Anwalt düfte nach dem Verkündungstermin deutlich schneller als paar Wochen gehen.
Da bei Zwangsvollstreckungen nicht ganz so schnell viel Geld zu verdienen ist, hat das auch eine andere Priorität.
sofern das OLG die Berufung für aussichtslos hält, ist auch ein Hinweisbeschluss nach § 522 ZPO eher gängiger als wenn es terminiert und in der
Verhandlung sagt, dass die Berufung aussichtslos ist.
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Wie lange dauert es denn dann nach dem Hinweisbeschluss? Gibt es weitere Verzögerungsmöglichkeiten oder kommt es dann relativ zeitnah zur Auszahlung? Also natürlich vorausgesetzt es kommt zu einem Hinweisbeschluss und das OC weigert sich nicht zu zahlen.
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Dazu wirst du keine Aussage bekommen. Jeder Fall ist individuell und jedes OC verhält sich anders.
Es kommt, wenn es kommt.
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Zur Verfahrensdurchführung sollte eher dringend der mit der Sache beauftragte Rechtsanwalt befragt werden. Allein schon, weil hier offensichtlich viel zu viel Dinge durcheinander gewürfelt werden.
Insoweit: der Hinweisbeschluss beendet nicht das Berufungsverfahren. Er ist nur ein "Hinweis" zur Rechtsauffassung der Kammer. Es kann im Anschluss daran noch Monate dauern, bis entweder der endgültige Zurückweisungsbeschluss kommt oder doch noch eine Verhandlung stattfindet. Die aktuellen Probleme der Verfahrensaussetzzungen sind dabei noch gar nicht eingepreist.
Und noch wichtiger: nur weil irgendein Gericht etwas entschieden hat, heißt das noch lange nicht, dass sofort eine Zahlung erfolgt.
Wie schon von etlichen Usern und Moderatoren betont: die Hoffnung auf eine schnelle Rückzahlung durch ein Urteil in einem Gerichtsverfahren ist eine Illusion. Das Zauberwort heißt "Geduld" - und davon sicherlich noch reichlich.
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ein Kumpel von mir versucht es mit einer Anwaltskanzlei. Obwohl überwiegend mit Textbausteinen gearbeitet wird, dauert allein die Klageeinreichung gefühlt hundert Jahre.
Würden die Anwaltskanzleien ggf. auch mal Fälle ablehnen, dann würde es auch schneller gehen, aber so wartest noch länger und noch länger ... schlimm
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Muss nicht immer an der Anwaltskanzlei liegen. In meinen Fällen dauert es oft überdurchschnittlich lange bis die Gerichte da überhaupt mal richtig Gas geben. In einem Fall habe ich 10 Monate gewartet auf die Klagezustellung (die nach 10 Monaten immer noch nicht erfolgt war). Nach der Sachstandsanfrage ging es dann nochmal 2 Monate und dann hat sich ein Anwalt der Gegenseite gemeldet.
Fazit: Selbst nach Klageeinreichung kann es 12 Monate dauern, bis diese überhaupt vom Gericht zugestellt wird. Danach geht natürlich das Geplänkel los zwischen den Anwälten, Termin anberaumen, Termin verschieben lassen (Gegenseite natürlich) und die geforderte Neuterminierung gewähren (Gericht). Das alles verzögert so ein Verfahren ungemein. Der Traum von "ich bin damit in 6-12 Monaten durch" - vergesst ihn!