Glücksspielsucht => Tagebuch => Thema gestartet von: Felix1 am 14 Januar 2024, 23:47:47
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Hallo zusammen.
Heute habe ich nun den Weg hierher gefunden, nach einem schlimmen Auf und Ab Wochenende.
Ich bin 46 Jahre alt und habe in den letzten 3 Jahren in Online Casinos gespielt, insgesamt ist ein kleiner 5-stelliger Betrag weg.
Finanziell bin ich nicht komplett eingebrochen, habe aber leider von den Schulden kaum was wegbekommen,
da ich doch immer wieder gespielt habe, sobald etwas Geld über war. Es ist also schon auch eine finanzielle Belastung.
Ich habe schon oft gedacht, ich schaffe es, aber es ist so, als übernimmt jemand mit einer Fernsteuerung die Kontrolle.
Obwohl man das alles bewusst ablehnt und fest überzeugt ist, es nicht mehr zu tun, sitzt man plötzlich wieder dran.
Gestern war es auch wieder so, allerdings mit dem Resultat, dass ich an einem Tag genug gewonnen hatte, um mit einem Schlag die ca. 12000 € Schulden zu bezahlen.
Doch auch das hat nicht gereicht, eisern zu bleiben, nun ist davon nur noch das übrig, was ich die nächsten Wochen brauche.
Das fühlt sich schon elend an. Aber ich weiß, die 10000 € sind eigentlich zweitrangig, entscheidend ist, endgültig davon wegzukommen.
Wenn ich das schaffe, wird es auch nicht weh tun, noch ein paar Monate länger abzubezahlen.
Deswegen muss ich nun mehr unternehmen als gute Vorsätze zu fassen, ich hoffe, es kann mir helfen hier Tagebuch zu führen.
Nun denn, heute ist der 14.1.2024 und hab heute möchte ich keine 10 Cent mehr in einen Online Automaten stecken.
Habt ihr gute Strategien, wie man diesen Moment austricksen kann, wenn es sich anfühlt, als übernimmt ein anderes Ich die Kontrolle ?
Davor habe ich nämlich noch ganz schön Angst. Weil das so plötzlich kommt, auch wenn ich mich eigentlich gerade sicher fühle.
Naja, zumindest werde ich hier nun jeden Tag einen kurzen Eintrag vornehmen.
Ich hoffe, dass der Schmerz über die eigene Blödheit mir dabei etwas hilft, es in mein Gehirn einzubrennen:
Es hat keinen Sinn, etwas zurückgewinnen zu wollen, weil selbst wenn das klappt, schaffe ich es einfach nicht, dann einen Schlussstrich zu ziehen und am Ende ist es alles wieder weg !
Also ich lebe damit, ich erkenne es an, dass ich einfach nicht in der Lage bin, mich da zu kontrollieren.
Es ist ein Zwang, eine Sucht eben.
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Guten Morgen!
Ich hoffe, dass der Schmerz über die eigene Blödheit ...
Es ist ein Zwang, eine Sucht eben.
Höre bitte auf damit Dich selbst runter zu buttern. Eine Sucht hat nichts mit Intelligenz, Dummheit, Blödheit oder so zu tun. Du wirst es nicht schaffen, sie mit reiner Logik anzugehen und zum Stillstand zu bringen. Die Glücksspielsucht bedient die Gefühle und genau da gilt es anzusetzen.
Ich habe schon oft gedacht, ich schaffe es, aber es ist so, als übernimmt jemand mit einer Fernsteuerung die Kontrolle.
Immer wieder lese und höre ich genau so etwas. Doch es stimmt nicht. Da übernimmt keiner das innere Steuer. Das bist Du - und niemand sonst! Es gilt aber auch hier erst einmal zu realisieren, was Du da überhaupt machst und wie Du dort hin kommst.
Du hast sehr wohl die Macht gegenzusteuern!
In meiner langen Karriere als Automatenspieler dachte ich auch immer wieder, dass es doch prima wäre, wenn ich NICHT spielen würde. Doch insgeheim wollte ich sehr wohl spielen. Ich habe mir die ganze Zeit die Erlaubnis gegeben zu spielen.
Und wenn es dann so weit war, dass ich spielen ging, da gehörte es bereits zum Spiel, mich dem Kontrollverlust hinzugeben und alle guten Vorsätze (eigentlich nur Schall und Rauch) über den Haufen zu werfen. Ich hatte keine Rückfälle, ich beendete lediglich Spielpausen!
Um so etwas zu erkennen, müssen wir lernen, wieder ehrlich zu uns selbst zu sein! Denn wenn ich mit Deinen Worten eine Schuld der Sucht zuschreibe, übernehme ich Verantwortung, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin.
Ich konnte tausende Möglichkeiten nutzen, um bei mir selbst zu intervenieren - und tat es nicht!
Ich hätte Schutzmechanismen einrichten können - wer kennt alle die offenen Scheunentore denn nicht besser als ich - und tat es nicht! Online-Banking abschaffen, wäre für Dich eine Möglichkeit. Mit jemandem zusammen ein befristetes Geldmanagement vereinbaren. In eine Gruppe gehen oder/und in eine Beratungsstelle. Ins Samstagsmeeting (Link steht oben links) kommen. Falsche Glaubenssätze finden und abschaffen. Neue Glaubenssätze nach Überprüfung aneignen. Seine Werte wieder einhalten, was aber bedingt, dass man sie erst einmal benennt.
Genauso, wie Du gerade Deine Sucht lebst und Dich in ihr arrangiert hast, kannst auch Du derjenige sein, der die Sucht stoppt. Ein anderer wird dies nicht für Dich erledigen können.
Zum Ehrlichsein gehört auch auf die Sprache zu achten. Du benutzt sehr häufig "man", wenn Du über für Dich Unangenehmes berichtest. Benutze ruhig das Wort "ich", damit Du akzeptierst, was Du falsch machst ... dann kannst Du es nämlich im Anschluss richtig machen.
Weisst Du, was das Schöne mit Deinen 46 und meinen 56 Lenzen ist? Wir hören nie auf dazu zu lernen! Also ... packen wir es an ... :)
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Hallo Olli, danke für die Antwort.
Ja du hast natürlich recht, man .. nein ich tue das natürlich selbst, es ist keine Fernsteuerung.
Ich wollte nur dieses Gefühl beschreiben. Ich habe im Kopf die Gedanken, dass ich es schaffen kann, dass es total dumm wäre jetzt nochmal zu spielen.
(also gerade in der SItuation, als ich den hohen Betrag hätte mitnehmen können). Auch das Gefühl sagt, dass ich mich eher gestresst und angewidert fühle vom Spielen.
Und da war schon Vorfreude und so etwas wie vorauseilender Stolz, es nun geschafft haben zu können.
Und noch während man ich so dachte und fühlte, oder Sekunden danach, sehe ich zu wie meine Finger sich einloggen und loslegen.
Und auch während dem Spiel habe ich mich sagen hören: Wenn du jetzt nicht stoppst, ist in ein paar Stunden alles weg.
Aber letztlich stimmt es, all das ist keine Frage der Blödheit oder Klugheit. Es ist nur so schockierend, dass man wider besseres Wissen so etwas dummes, oder sagen wir besser so etwas törichtes tut. Wie auch immer, dieses der eigenen Vernunft und Kontrolle entgleiten darf nicht wieder passieren.
Meine Idee war eben auch, wenn ich hier immer schreibe und auch Input bekomme, könnte mir das helfen, einen geistigen Schutzschild aufzubauen, der dagegen ankommt.
Danke für die Empfehlungen, ich werde auf jeden Fall in Erwägung ziehen, die Kontrolle über das Online Banking in sichere Hände zu übertragen.
Online Meeting samstags klingt auch prima.
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Meine Idee war eben auch, wenn ich hier immer schreibe und auch Input bekomme, könnte mir das helfen, einen geistigen Schutzschild aufzubauen, der dagegen ankommt.
Hi!
Und genau da spricht der gesunde Teil in Dir ... :) Auch das ist Sinn und Zweck der Suchthilfe!
Ich wollte nur dieses Gefühl beschreiben. Ich habe im Kopf die Gedanken, dass ich es schaffen kann, dass es total dumm wäre jetzt nochmal zu spielen.
(also gerade in der SItuation, als ich den hohen Betrag hätte mitnehmen können). Auch das Gefühl sagt, dass ich mich eher gestresst und angewidert fühle vom Spielen.
Weisst Du, was bei mir ganz kurios war? Ich hatte immer gedacht, dass all die negativen Auswirkungen der Sucht mich doch vom Glücksspiel fernhalten sollten. Aber erst als ich die aus tiefstem Herzen kommende Entscheidung zur Abstinenz getroffen hatte, wurde mir klar, dass ich mir im Vorfeld so eine Art Wunschtraum aufgebaut hatte.
Von daher behaupte ich heute von mir, dass ich vorher nie wirklich aufhören wollte.
Was Du da in diesem Zitat beschreibst, das nenne ich heute eine Diskussion mit der Sucht. Wenn Du das machst, dann hast Du aber bereits verloren! Gerade in meiner Anfangszeit der Abstinenz ging ich häufig nach dem Darten angeheitert nach Hause. Dabei lief ich an der Rückseite meiner ehemaligen Stammspielhalle vorbei. Von der Straße, auf der ich lief, da ging ein kurzer Fußweg auf einen Parkplatz ... von dort musste ich nur die Rampe rauf laufen, um die Ecke schleichen und schon hätte ich eintreten können. Diese Gedanken kreisten permanent in meinem Kopf herum. Sie verflogen wieder, wenn ich dran vorbei war. Sie verflogen aber auch, wenn ich zu mir selbst in einer ausschweifenden und doch prägnanten Art laut "NEIN" sagte. :) Dabei schüttelte ich den Kopf, um es vor mir selbst zu bekräftigen.
Ich ging damals in eine SHG und von dort hatte ich mein Mantra übernommen, wenn auch etwas auf meine Bedürfnisse angepasst:
Ich erlaube mir nur für heute spielfrei bleiben zu dürfen!
Der Satz klingt etwas komisch, doch jedes einzelne Wort darin hat seinen Sinn. Mein Ausschrei "Nein" war die Kurzform meines Mantras!
Nun, so lange diese aufrichtige innere Entscheidung noch nicht getroffen ist, fällt das natürlich noch alles sehr schwer. Aber mit Abstand zum Glücksspiel wird es immer leichter. Irgendwann habe ich angefangen meine Sucht als einen Freund anzusehen, der hier und da mal Stuss von sich gibt. Ging ich wieder diese Straße entlang, dann lächelte ich innerlich und schwieg dazu. Aber ich lächelte weiter, bis der Gute wieder verstummte.
Triggersituationen gehen vorüber. Suchtdruck hört auch wieder auf. Ich muss ihm nicht nachgeben. Und nun kommt der Unterschied zu (vermutlich) Deinen Gedanken: Ich lenke sie um in positive Gedanken!
Schaue Dir Dein Selbstbildnis an. Bist Du denn wirklich durch und durch so "dumm" und "töricht"? Bist Du wirklich so falsch, dass Du Dich vor Dir selbst anwidern musst?
Es ist Deine Sucht, die Dich Dich so sehen lassen möchte. Aber Du bist doch mehr als Deine Sucht ... oder nicht?
Hier besteht die Gefahr der negativen Verstärkung ... Du Dich also mehr und mehr schlecht machst und fühlst, um irgendwann dann wieder ein "ich habe es ja nicht anders verdient" einzustreuen und zu spielen. Im Nachgang kommen dann Gedanken wie :"Es war ja klar, dass ich wieder versagen musste ..." ... und weiter dreht sich das Hamsterrad!
Im Grunde genommen ist nicht das Beenden der Spielesession das Problem, sondern das Anfangen damit!
Du hättest die 12.000 € Schulden nicht, wenn die Sucht nicht wäre. Dass Du die 10.000 €, die Du zwischendurch "gewonnen" hattest, wieder verspielt hast, ist auch nicht verwunderlich! Hättest Du erst gar nicht angefangen, dann würdest Du Dir darüber nun keine Vorwürfe machen.
Für einen Süchtigen gibt es nur eine einzige Lösung des Problems Sucht: Abstinenz! Vollkommene Abstinenz! Und dann begibst Du Dich in die Hände der Suchthilfe! Das Forum hier kann nur ein Anfang sein! Komme in die Samstagsgruppe (Link oben links), suche Dir eine eigene SHG, eine Beratungsstelle, einen Therapeuten ... und dann finde heraus, wieso Du überhaupt spielst. Was kompensierst Du damit? Gibt es irgendwo Stellschrauben, wo Du ins Handeln kommen kannst und was die Kompensation obsolet macht?
Finde es heraus ... ich verspreche Dir ... es wird spannend ... :)
Und da war schon Vorfreude und so etwas wie vorauseilender Stolz, es nun geschafft haben zu können.
... und daher musstest Du Dich "belohnen". Aus Sicht "von außen" muss ich Dir da leider mal die Scheuklappen ausziehen. Worauf warst Du denn stolz? Eigentlich doch auf "nicht spielen" oder? Du hast also etwas einfach nicht gemacht. Ist das ein Grund stolz zu sein? Was hast Du AKTIV in der Zeit verändert? Die Antwort ist schlicht "nichts" ... oder?
Stolz auf Dich sein kannst Du, wenn Du "ins Handeln kommst" ... wie mit Deinen beiden Beiträgen hier. Da schließt sich der Kreis ... wenn Du den gesunden Teil in Dir nutzt!
Wie auch immer, dieses der eigenen Vernunft und Kontrolle entgleiten darf nicht wieder passieren.
Doch das darf selbstverständlich wieder passieren ... wenn Du Dich dafür entscheiden solltest. Wer sollte Dir das verbieten wollen? Nehme Dir selbst den Druck und "erlaube Dir spielfrei sein zu dürfen". Das immer "nur für heute". Das ist ein erreichbares Ziel! Wenn Du Dich heute abend ins Bett legst, dann kannst Du den Erfolg genießen: Ziel erreicht!. Mache Dir das ruhig Tag für Tag bewusst. Hänge Dir einen Kalender auf und markiere die spielfreien Tag mit einem grünen Textmarker.
Hast Du Dich schon bei OASIS gesperrt?
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Nunja, stolz war ich in gewisser Weise, weil ich erstmal aufgehört hatte nach Erreichen eines hohen Betrags, das war mir früher nicht gelungen.
Und ich ich habe meine Chancen falsch eingeschätzt, den Gewinn zum Anlass zu nehmen, aufhören zu können.
Ich muss dazu erwähnen, dass ich schon immer mal zeitweise abstinent war, also ein paar Wochen oder einen Monat zwischenrein,
das erste Mal richtig vorgenommen habe ich es mir vor einem Jahr.
Dann gab es verschiedene Phasen und ich habe gemerkt, dass es nicht so einfach wird aufzuhören.
Ich habe dabei die Fallstricke jedes Mal besser kennengelernt und nicht mehr ganz so unkontrolliert Geld verspielt. Und gesperrt habe ich mich bei OASIS ja.
Die letzte "Welle" war jetzt im Dezember, da habe ich mich an Portalen angemeldet, die nicht im Sperrsystem sind, ein bisschen was verspielt und dann schnell den Account sperren lassen,
mir dann aber wieder noch 2-3 Mal einen neuen Anbieter gesucht.
So, nun musste ich mich heute nochmal einloggen, um den letzten Betrag noch auszuzahlen, hatte ja nicht bis auf 0 gespielt.
Und tatsächlich habe ich mich ertappt, dass ich nochmal kurz durchgerechnet habe, ob ich nicht mit etwas weniger hinkomme und ein paar Euro drauflassen kann.
Habe dann aber alles ausgezahlt. Hier erkenne ich aber das Problem:
Ich schaffe es abstinent zu sein, wenn ich kein Geld zur Verfügung habe bzw. nur welches, das verplant ist.
(Diese Kontrolle hatte ich noch vor einem guten Jahr nicht, da habe ich auch Geld verspielt, dass dann gefehlt hat, bis zu einem Moment, wo ich mich meiner Partnerin offenbaren musste,
die hat einmal ausgeholfen und sehr deutlich gemacht, dass sie das nur das eine Mal tut.)
Sobald aber Geld da ist, triggern mich Werbespots oder andere Spielsituationen doch recht hart.
Das tröstet mich insofern darüber, dass ich den großen Gewinn nicht ausgezahlt habe, denn selbst wenn ich das geschafft hätte, hätte ich dank solider finanzieller Verhältnisse in den nächsten Wochen wieder angefangen. Ich muss mir also eingestehen, dass ich abstinente Phasen nicht vollständig aus mir heraus hinbekommen habe, sondern wegen dem finanziellen Druck.
Ich muss mir also immer wieder bewusst machen, dass auch unabhängig vom Geld das Spielen zerstörerisch und schädlich ist, habe genug Dinge zu tun, die ich in dieser Zeit eigentlich lieber tun möchte.
Mit einer Therapie tue ich mich leider schwer, aber passiv bleiben will ich auch nicht. Selbststudium, mentale Übungen, Lesen zum Thema, das wird erstmal mein Weg sein und ihr erdet erfahren,
ob ich es damit schaffe oder ob ich noch weitere Schritte gehen muss.
und dann finde heraus, wieso Du überhaupt spielst. Was kompensierst Du damit? Gibt es irgendwo Stellschrauben, wo Du ins Handeln kommen kannst und was die Kompensation obsolet macht?
Ja das ist die große Frage, mit der ich mich bereits beschäftige. Ins Handeln kommen ist gut, leider ist das ein bisschen eine Schwäche von mir. Ich kann sehr viel über Dinge nachgrübeln und mich sehr umfassend informieren, bin in vielen Sachen "Profi" in der Theorie, aber "einfach mal machen" fällt mir immer schwer.
Kann schon sein, dass es da einen Zusammenhang gibt und das eins der Dinge ist, die ich kompensiere.
Interessant es so zu sehen, dass ich mir erlaube, den Tag spielfrei zu sein, ich versuche mal, das so zu betrachten.
Also heute habe ich es mir erlaubt. Und ich werde es mir auch erlauben, wenn ich etwas Geld übrig habe und werde mir erlauben, damit Schulden zu tilgen.
Danke und schönen Abend.
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Hallo Colon und
willkommen im Forum! :)
Beim Lesen fiel mir u.a. auf ...
Ich schaffe es abstinent zu sein, wenn ich kein Geld zur Verfügung habe bzw. nur welches, das verplant ist.
(Diese Kontrolle hatte ich noch vor einem guten Jahr nicht, da habe ich auch Geld verspielt, dass dann gefehlt hat, bis zu einem Moment, wo ich mich meiner Partnerin offenbaren musste,
die hat einmal ausgeholfen und sehr deutlich gemacht, dass sie das nur das eine Mal tut.)
Sobald aber Geld da ist, triggern mich Werbespots oder andere Spielsituationen doch recht hart.
Hat Deine (Ex-)Freundin das Geld schon zurück? - Das wäre das erste, was du tun solltest. Das wäre schon mal Geld, über dass Du nicht mehr verfügen kannst. Wenn Du die Kontrolle soweit hast, keine Schulden zu machen mit Krediten usw., dann mach Dir doch einen Plan über Deine Fixkosten und darüber, was Du an Taschengeld normalerweise ausgibst. Den 'Rest' kannst Du dann auf ein 2. Konto (Tagegeld-?, Sparkonto?) fest als Dauerauftrag überweisen mit einem Plan, was Du damit machen kannst: Urlaub, eine wie auch immer geartete Neuanschaffung, Klamotten usw. Dann ist es fest verplant.
Du kannst auch nur noch am Geldautomaten Geld vom laufenden Konto abheben.
Ich mach' das so: Ich hol mir schon seit Jahren das Taschengeld für den ganzen Monat ab, die Fixkosten werden abgebucht, und den Rest spare ich.
Es ist mir natürlich klar, wie das läuft mit dem Zocken: Es ist wie eine Riskofahrt, die ins Ungewisse führt und verlockt, so, wie wenn ein Autofahrender von der Landstraße oder der Autobahn die nächste Abfahrt nimmt und sich treiben lässt ... mal seh'n, wohin es führt und ob da nicht ein großes Glück am Ende der Fahrt wartet.
Aber die Glücksspielindustrie ist kein Märchenland und wirft nicht Münzen vom Horizont, um jemanden glücklich zu machen .... da bist Du, wie wir hier auch, auf mafiöse Strukturen reingefallen, und Du bist nur eines von vielen 'Opfern'. Das war doch von jeher so. Schon im Amerika der 30er Jahre war Glücksspiel neben Schmuggel u. Prostitution eine riesengroße Einnahmequelle. Das ändert sich auch nicht. Schließlich lebt diese Industrie von Leuten, die glauben, sie könnten 'unvorhergesehen' Glück haben und reich werden. Das ist aber keine goldne Brücke zum Reichtum, sondern ein maroder Holzweg, um mal in Metaphern zu schreiben.
Also wünsche ich Dir, dass Du nicht weiter drauf reinfällst. Du hast doch auch genug Geld, um gut zurecht zu kommen, denke ich. Um mehr geht's doch nicht. Auch wenn zur Zeit alles unüberschaubar wird, innenpolitisch wirtschaftlich, außenpolitisch vor allem kriegsbedingt - es geht uns gut, das sollten wir zu schätzen wissen.
Ein Haushaltsbuch oder etwas in der Art wäre nicht schlecht. Die Fixkosten errechnen. Regeln für Dich selbst aufstellen, was Geldverwendung betrifft. Dich vielleicht drauf besinnen, was Dir früher mal Spaß gemacht hat, ausprobieren, ob das noch passt heutzutage, und wenn nicht, anderes probieren, experimentieren. Auch anderen Menschen gegenüber großzügig sein - das macht viel mehr Spaß.
Viele Grüße und schönen Abend Dir,
Rubbel
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Also das Geld habe ich ihr noch nicht zurückbezahlt, sie möchte selbst auch, dass erstmal die Kreditkartenschulden abgebaut werden, weil das auch hohe Zinsen sind.
Es wäre aber sicher eine gute Sache, wenn ich das Geld dann sicherheitshalber nicht mehr zur Verfügung habe, da fällt mir aber sicher was ein, wie man das am besten machen kann.
Also wir sind auch noch zusammen. Bis auf den Schock, als ich das offenbart habe, sind auch nicht allzu große Schäden entstanden, was meine Beziehung, Job und soziales Umfeld angeht.
Ich bin nie komplett abgestürzt oder habe mich da ganz zurückgezogen. Die Zeit und Energie wären zwar bei meiner Familie besser aufgehoben und in meinen Projekten,
aber der ganz große Schaden ist mir erstmal erspart geblieben. Das hat mich oft gerettet, in einer Spielphase doch immer wieder für eine Zeit die Reißleine zu ziehen.
Also der Gedanke "wenn du jetzt weitermachst, fällst du richtig tief und zerstörst dein Leben". Da ich auch immer spielfreie Phasen hatte, habe ich nichts komplett vernachlässigt.
Falls das jetzt klingt als möchte ich irgendetwas schön reden, nein das ist nicht meine Absicht, der Schaden ist definitiv groß genug, und ich spüre, dass es mich auf Dauer kaputt machen würde.
Denn der Grat war sehr schmal und es bleibt ja auch eine Ungewissheit, ob nicht doch noch ein Absturz kommt irgendwann, auch wenn ich ein gutes Gefühl habe aktuell.
Und klar, für meine Partnerin möchte ich es auch, dass sie da keine Befürchtungen mehr haben muss, das ist ja auch eine Belastung, auch wenn es ihr gut gelingt, sich da klar abzugrenzen.
Ich möchte damit nur ausdrücken, dass ich insgesamt auch sehr dankbar bin, dass ich nichts komplett verloren habe, was mir wichtig ist, naja außer der Lebenszeit, aber keine Freunde usw.
Das finanzielle ist zu bewältigen und wird in 2 Jahren alles normalisiert sein. Aber ich habe in einen Abgrund geschaut, in den ich wirklich nicht wieder schauen will.
Momentan verspüre ich nicht die geringste Lust zu spielen. Mir ist klar, wie plötzlich sich das ändern kann, aber die Impulse, die ich hier bekomme, sind schon mal eine wertvolle Hilfe.
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Heute Nacht habe ich geträumt, dass ich nochmal eingeloggt war und ein Bonus gutgeschrieben war.
So dass ich Traum gerade anfangen wollte mich auf eine "Diskussion" einzulassen. Also in dem Sinne, dass man das ja noch mitnehmen könnte mit der Chance auf etwas Geld.
Dann hallten im Traum die Nachrichten hier aus dem Forum die sagten: Wer sich auf die "DIskussion" einlässt hat schon verloren.
Also sagte ich, was gibt es da zu diskutieren ? Bonus hin oder her, es geht mir ja nicht darum, 100 € zu retten sondern darum nicht zu spielen.
Und so werde ich das auch in der Realität machen, keine Diskussion. Ich erlaube mir auch heute einen spielfreien Tag.
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Hi Colon,
Meine Idee war eben auch, wenn ich hier immer schreibe und auch Input bekomme, könnte mir das helfen, einen geistigen Schutzschild aufzubauen, der dagegen ankommt. Danke für die Empfehlungen, ich werde auf jeden Fall in Erwägung ziehen, die Kontrolle über das Online Banking in sichere Hände zu übertragen.
Ich hab den Eindruck, Du machst Dir das ganz schon bequem und redest es Dir selbst aus, was zu tun gegen Deine Zockerei. Ein paar Sätze (Input), und alles ist soweit okay?
Seit 1 Jahr schuldest Du Deiner Partnerin Geld in nicht geringer Höhe, sie warnte damals, dass sie Dir 1x, aber nie wieder was leiht, und nach 1 Jahr ... wie schreibst Du? ...
Also das Geld habe ich ihr noch nicht zurückbezahlt, sie möchte selbst auch, dass erstmal die Kreditkartenschulden abgebaut werden, weil das auch hohe Zinsen sind
Wie fürsorglich von Deiner Partnerin! Jetzt muss sie nur noch mit der Kuscheldecke kommen und einem flauschigen Kissen + wahlweise Tee, Bier oder Kaffee, und so lässt es sich leben - oder?
Was ich damit sagen will: Als Frau würde ich als allererstes meinem Partner das Geld zurückgeben, um mich in der Beziehung nicht klein zu fühlen. Wäre ich ein Mann, wäre das ganz genau so - da bin ich sicher.
Ja, ich habe auch den Eindruck - wie Du ja selbst schriebst - dass Du ziemlich bequem bist.
Ein wenig hab ich auch den Eindruck, dass Du Dich etwas hofieren lässt oder lassen möchtest und austarierst, wie lang die Bank sein kann oder muss, um Aktionen hinauszuschieben. Aktionen gegen Deine Spielsucht.
Nun gut - warten wir ab, ob sich was tut :))
Gruß, R
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Hi Colon!
Nunja, stolz war ich in gewisser Weise, weil ich erstmal aufgehört hatte nach Erreichen eines hohen Betrags, das war mir früher nicht gelungen.
Und ich ich habe meine Chancen falsch eingeschätzt, den Gewinn zum Anlass zu nehmen, aufhören zu können.
Ah ... ok ... da hatte ich Dich falsch verstanden ...
Es ist wie beim Geldverdienen ... es wird immer jemanden geben, der mehr verdient. Das kann Verschiedenes auslösen ... Neid z.B. ... oder es fixt Dich an Dich weiter zu bilden und auf höhere Positionen zu kommen. Gewinne beim Glücksspiel können auch - für einen Glücksspieler - nie hoch genug sein! In einschlägigen Foren wird sich schon mal damit gemessen, wer den größten hat. Das spornt an ...
Fakt ist ... so lange Du spielst, wird es nie einen wirklichen Gewinn geben, sondern nur Surchtmittelvermehrung. Was damit passiert, das hast Du am eigenen Leibe erfahren dürfen.
Ein wirklicher Gewinn ist spielfrei sein zu dürfen! Egal ob Du Groß- oder Geringverdiener bist ... am Ende des Monats bleibt mehr in der Tasche, als wenn Du spielen würdest.
Was Du da über Deine anstinente Phasen schreibst, das kenne ich auch. Oben habe ich ja schon darüber berichtet. Was Du aber eigentlich gemacht hast ... Du hast einen Weg gesucht die negativen Konsequenzen des Glücksspiels zu minimieren, um trotzdem hier und da der Sucht nachzugeben. Das ist ein Arrangement mit der Sucht. Es ist nichts Halbes und nichts Ganzes ...
Das Schlimmste daran ... Du zerstörst mit und mit Dein Selbstvertrauen und damit auch Dein Selbstbild!
Fakt ist aber auch, dass Du spielfrei sein kannst! Das hast Du Dir bewiesen! Du brauchst also keine Angst vor der abstinenten Zukunft zu haben.
Ich schaffe es abstinent zu sein, wenn ich kein Geld zur Verfügung habe bzw. nur welches, das verplant ist.
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Sobald aber Geld da ist, triggern mich Werbespots oder andere Spielsituationen doch recht hart.
Das hängt alleine damit zusammen, dass Du, wie ich es oben beschrieben hatte, bisher "nichts" gemacht hast. "Nichts" gegen die Sucht und "Nichts" für Dich!
Jetzt schaue Dir mal an, was eine einfache Änderung des Blickwinkels bereits bei Dir bewirkt hat ... :)
Mit einer Therapie tue ich mich leider schwer, aber passiv bleiben will ich auch nicht. Selbststudium, mentale Übungen, Lesen zum Thema, das wird erstmal mein Weg sein und ihr erdet erfahren,
ob ich es damit schaffe oder ob ich noch weitere Schritte gehen muss.
Ich wollte auch nie eine Therapie machen. Meine Ausrede: "Ich brauche niemanden, der mir sagt, wie Scheiße ich bin!" - Irgendwie traurig ... oder nicht?
Nun, ich habe mich aber einer SHG angeschlossen, habe Schulungen mitgemacht. Zuletzt, schon wieder etwas her, die Gruppenleiterschulung.
Ich habe selbst ja keinen Vergleich, doch einige der Teilnehmer waren der Meinung, dass die Gruppensitzungen hier ihnen mehr gebracht hatten, als alle bisherigen Therapien.
Mich haben die Erfahrungen dort dazu gebracht zu bedauern, dass ich keine Therapie gemacht habe. Es ist nicht der Therapeut, der mich verändert, es sind die erweiterten Blickwinkel, die mich veranlassen mich zu ändern - in den Bereichen, in denen ich es für richtig erachte.
Beraube Dich also bitte nicht der Möglichkeit an Dir selbst zu wachsen, weil Du z.B. Scham verspürst. Die verfliegt bei der ersten Kontaktaufnahme ...
Natürlich erwähne ich noch einmal das Samstagsmeeting, welches ich online per Zoom anbiete. Nimm Dir die Zeit und schaue mal rein ...
aber "einfach mal machen" fällt mir immer schwer.
Nun, das hängt einfach mit dem Typus zusammen. Ach ... mir fallen die ganzen Unterscheidungen nicht mehr ein ... Jörg Petry ist auf einer Jahrestagung in einem Workshop mal darauf eingegangen. Hatte mir nur gemerkt, dass ich in die Kathegorie "offen aggressiv" gehöre. Das bedeutet, dass ich neuen Dingen offen entgegen trete und sie dann auch angehe.
Also heute habe ich es mir erlaubt. Und ich werde es mir auch erlauben, wenn ich etwas Geld übrig habe und werde mir erlauben, damit Schulden zu tilgen.
Ich hoffe, Du führst darüber Buch? Dann kannst Du Dir nämlich jederzeit erlauben mal einen Blick auf die Tilgung zu werfen und STOLZ auf Dich zu sein!
Wenn Du Deiner EX-Freundin Geld überweist, dann kannst Du unter dem Zahlungszweck z.B. die Restschuld notieren. So machst Du Dir auch bewusst, dass die Restschuld dahinschmilzt.
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Hallo Rubbel, danke für deine Nachricht. Ich muss aber ehrlich sagen, dass bei dem Tonfall etwas Konstruktivität verloren geht.
Ich verstehe schon, dass das nicht böse gemeint ist und ein bißchen pieksen soll, aber ich empfinde es auch als wertend und das erscheint mir an einem Ort wo man sich öffnen soll nicht so gut.
Ich schrieb zum Beispiel nicht dass ich bequem sei sondern Probleme habe, ins Handeln zu kommen, was ein Unterschied ist.
Auch zu der Höhe des Betrags mit dem mir meine Partnerin ausgeholfen hat, schrieb ich nichts.
Ich würde ihr das natürlich gern schnell zurück zahlen, aber den größeren Betrag schulde ich den Kreditkartenunternehmen und die wollen eine monatliche Rate.
Daher verstehe ich nicht ganz, wie du das meinst. Es nützt ja nix, wenn ich ihr das Geld zurück zahle und dabei in finanzielle Not gerate.
Die Entscheidung war keine fürsorgliche, sondern eine pragmatische. Erst die Beträge weg, die hohe Zinsen kosten führt schneller dazu,
dass ich wieder Geld in gemeinsame Dinge einbringen kann. Urlaub, Unternehmungen usw., das hat mit Kuscheldecke herzlich wenig zu tun.
Und zusätzliche Arbeit verrichte ich schon, um noch etwas zusätzlich zu verdienen.
Dass es nicht so einfach ist, mit purem gutem Willen aufzuhören, das habe ich ja nun erfahren im vergangenen Jahr, aber das war eine Erfahrung, die ich nun mal erst machen musste.
Welcher Weg für mich der beste ist, muss ich rausfinden, ich habe Gründe, warum ich eine Therapie für mich erstmal nicht favorisiere, SHG könnte schon gehen, wenn ich was passendes finde.
Ich habe meine Dinge immer größtenteils selbst geregelt, das heißt nicht automatisch "nichts tun".
Und Olli auch dir wieder danke für den Beitrag. Ja Scham ist gar nicht sehr das Problem, ich fürchte einfach, das ich dafür nicht so kompatibel bin. Was Blickwinkel und Denkweisen angeht, da bin ich immer bemüht, mir das selbst zu erarbeiten, und jetzt eben noch mehr als ich das bisher gemacht habe.
Und bitte .. nicht EX Freundin :D
Das ist soweit ok. Natürlich ist so eine Geldleih-Konstellation immer eine Herausforderung für eine Beziehung.
Wenn ich das jetzt alles in den Griff bekomme, geht das als weitere bewältigte Krise in die Beziehungsgeschichte ein und dann entsteht an der Partnerschaft kein bleibender Schaden.
In wenigen Monaten werde ich zu meinem Mietanteil immer noch ein bisschen was zur Tilgung drauflegen können und darüber wird auch Buch geführt ja.
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Heute hat meine Anmeldung hier und der Austausch erste Früchte getragen.
Es gab wieder einen "plötzlichen Moment". Den Gedanken, es doch "noch mal zu probieren" und die letzte noch schwebende Auszahlung zu stornieren,
um ein bisschen mehr draus zu machen, ein bisschen weniger finanziellen Druck zu haben.
Die Erfahrungen aus den letzten Situationen dieser Art sagen mir, dass das dann sehr wahrscheinlich genau so passiert wäre.
Heute war es etwas anders, ich bin erschrocken darüber, wie schnell so ein Gedanke wieder kommt.
Und ich konnte innehalten. Es ist nur Suchtmittelbeschaffung, das ist ein ganz wichtiger Punkt.
Ich weiß genau, dass ich den finanziellen Aspekt auch auf normalem spielfreiem Weg in Ordnung bringen kann, die Kalkulation diesbezüglich stimmt.
Die Sucht will mir einreden, mit einem kleinen Gewinn würde das etwas schneller gehen.
Und das Forum hier hilft mir sehr dabei, diese bewussten Gedanken und Erkenntnisse sehr präsent im Kopf zu halten und es dieser durch die Sucht verbogenen Denkweise schwerer zu machen, die Oberhand zu gewinnen. Dafür schon mal ganz herzlichen lieben Dank an alle, die hier etwas geschrieben haben, also ganz speziell an Olli und Rubbel (auch wenn ich mich da ein bisschen beschwert habe ;)
((Anmerkung dazu noch: ich sage nicht, dass es völlig falsch wäre, mir eine gewisse Bequemlichkeit zuzuschreiben, aber das Bild was da gezeichnet wurde, ist so einfach auch nicht zutreffend.
Dennoch habe ich das auch kritisch reflektiert, also das danke ist ganz ernst gemeint ))
Aber ich danke auch allen anderen, die hier ihre Geschichten geteilt haben, das ist motivierend und hilfreich.
Fürs erste ist die Herangehensweise also aufgegangen, eine intensivere Beschäftigung mit dem Thema als ersten Schritt zu tun. Vielleicht kommt auch noch mehr.
Es fühlt sich gut an, es mir erlaubt zu haben, heute nicht wieder mit dem spielen anzufangen.
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;D 8)
Na - wer weiß?: Vielleicht wird ja aus dem die Spielsucht betreffenden 'Colon' noch ein 'full stop' ... :)
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Jetzt hab ich einen Moment gebraucht und bin jetzt etwas amüsiert.
Ich war mir nicht bewusst, dass mein Nickname eine Bedeutung hat, das war spontan der Name einer beliebigen Romanfigur, die mir in den Kopf kam.
(sieht dem Autor aber auch ähnlich eine Figur so zu benennen)
Naja nicht so schmeichelhaft aber ist jetzt einmal so.
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Es war auch von mir amüsant und durchaus motivierend gemeint.
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Heute wurde nun endlich der letzte kleine Restbetrag ausgezahlt und ich konnte meinen letzten Account dicht machen.
Einen neuen werde ich nicht mehr eröffnen und erlaube mir einen weiteren spielfreien Tag.
Ich versuche zu einer festen Gewohnheit zu machen, hier wirklich jeden Tag auch einen Eintrag vorzunehmen, heute also Tag 4.
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Heute fiel mir auf, dass ich mich vertan hatte, nicht 3 Jahre waren es sondern 4. Am letzten Januarwochenende 2020 hatte ich die unglückliche Idee, ein OC auszuprobieren.
Immerhin, keine vollen 4 Jahre, wenn ich nicht wieder auf die Sucht hereinfalle.
Ich musste an eine lange zurückliegendes Ereignis denken und stelle mir die Frage ob man schon diese Sucht haben kann,
aber aus Mangel an Gelegenheiten abstinent ist, bevor man die Sucht "entdeckt".
Ich weiß noch, dass es auf dem Rummel solche Automaten gab als ich ein Kind war, man konnte Geld tauschen gegen 10 Pfennig Spielchips.
Schon als Kind war ich total geflasht von den drehenden Walzen und hab das dann auch kurz probiert.
Mit Anfang 20 gab es dann in einem Urlaubsort so eine Automatenbude, wo ich ein bisschen gespielt habe.
Und da war schon das gleiche unkontrollierte Verhalten, gleich zu Beginn ein schöner Gewinn und dann nicht aufhören können, bis alles wieder weg ist.
Das blieb ein einzelnes Ereignis, komischerweise hat es mich in irgendwelche Spielhallen dann nie wirklich gezogen.
Also schön, Tag 5 und ich erlaube mir weiterhin Spielfreiheit und wünsche das allen anderen auch.
Es kann sein, dass es morgen mit der Online Gruppe bei mir noch nicht klappt, da ich unterwegs bin, steht aber auf jeden Fall auf der Liste.
Aber das Online Casino 20 Jahre später hatte mich dann eben doch gereizt.
Vielleicht habe ich die 20 Jahre auch einfach ein Riesenglück gehabt, nicht mit den Automaten in Berührung zu kommen, das wäre sonst ganz bestimmt auch zum Problem geworden.
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Ich habe mir deine ganzen Tagebucheinträge durchgelesen und ich bedanke mich für deine Offenheit und Selbstreflektion.
Dir irgendwelche Tipps oder Hinweise zu geben, ... nun, dass maße ich mir mitnichten an.
Ich möchte dir aber für den weiteren Weg alles erdenklich Gute wünschen und glaube, dass du auf dem besten Weg bist.
Viele Grüße
Spieler 1
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Dir irgendwelche Tipps oder Hinweise zu geben, ... nun, dass maße ich mir mitnichten an.
Wieso denn nicht? Du bist doch ein selbstständiges menschliches Wesen, dass bisher eine Menge an Lebenserfahrungen mitbringt?
Du wärest nicht Geschäftsführer, wenn da nicht eine Menge Kompetenzen in Dir stecken würden, die Du auch nutzt!
Sei einfach Du selbst ... das ist mehr als genug ... auch in der Suchtfrage ... :)
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Guten Abend zusammen,
ja ich nehme gern Ratschläge entgegen oder Sichtweisen, auch dafür schreib ich ja hier, andere Blickwinkel bereichern ja.
Solange es nicht irgendwie von oben herab ist, lasse ich mir auch gerne was sagen.
Was ich damit dann mache ist ja meine Sache :)
Danke für die guten Wünsche, die ich ebenso zurückgebe. Heute ist Tag 6, es war ein sehr schöner und vor allem auch spielfreier Tag.
Heute stand ich auf einem Hügel, alles schneebedeckt. Habe tief durchgeatmet und den Gedanken fest in mir aufgenommen,
dass es dieses mal nicht nur ein unverbindlicher guter Vorsatz ist.
Was letztlich heißt ich muss mehr von den Dingen tun, die mir wirklich etwas geben, aufstehen und machen, nicht nur im Kopf durchspielen, träumen, planen und dann verschieben.
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Hallo!
Danke. Mein Satz war auch gar nicht böse gemeint, ich finde es nur ein wenig bedenklich, wenn jemand wie ich, welcher selbst in den gleichen Problemen steckt, einem "Leidensgenossen" dann noch Tipps und Ratschläge gibt, wie er doch besser davon weg kommt, wenn ich selbst dazu nicht wirklich in der Lage bin dies zu beherzigen :) ...
... genau, am besten noch von oben herab, in Oberlehrermanier ;)
Witzigerweise stand ich heute auch einem Hügel, am Waldrand - und ließ diverse Dinge gleichfalls Revue passieren.
Ich hoffe, dass du dein Tagebuch weiter fortführst.
Viele Grüße
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Ja, raus gehen ist immer gut finde ich, und bei dem Wetter sowieso.
Habe heute nochmal viel darüber nachgedacht, was ich unterbewusst eigentlich genau mit dem Spielen bezweckte, aber die Antwort ist nicht einfach zu finden.
Bei mir spielt aber sehr wahrscheinlich der Aspekt der Selbstsabotage auch eine Rolle. So als darf es nie zu gut sein. Dem muss ich nachgehen.
Das ist etwas was ich gewissermaßen als positiven Aspekt der Sucht sehe, sie zwingt mich, genauer hinzuschauen auch auf andere Dinge.
So wie eine Krankheit auch oft nur eine höhere Eskalationsstufe eines Ungleichgewichts oder Problems ist, die es erzwingt, sich mit diesem zu befassen.
Und damit ist eine spielfreie Woche rum, sehr schön.
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Genau deshalb finde ich es so wichtig, neben der Suchthilfe (Caritas, Selbsthilfegruppe) auch eine Psychotherapie zu erwägen. Mir persönlich hat das schon unheimlich viel gebracht. Ich dachte anfangs auch, dass die Selbstsabotage eine Rolle spielt, aber ist es nicht viel spannender zu erfahren, wie es dazu gekommen ist bzw. welche erlernten Mechanismen dabei eine Rolle spielen?
Gerade bei sehr ehrgeizigen Menschen gibt es da meines Erachtens eine gewisse Anfälligkeit. Am Ende geht es aber eigentlich immer um den Punkt, wie wir gelernt haben mit unseren Gefühlen umzugehen bzw. es eben nicht gelernt haben, sondern sich andere Verhaltensweisen eingeprägt haben, die Gefühle zu regulieren (Konsum- bzw. Suchtverhalten).
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So jetzt habe ich doch einen Tag übersprungen, bin gestern zeitig eingeschlafen.
Also Erkundigungen werde ich einholen zu therapeutischen Möglichkeiten, es gibt hier auch eine Anlaufstelle, das muss aber noch bis nächste Woche warten,
auch wenn aufschieben blöd ist. Ja das ist ein riesiges Feld, nach möglichen Ursachen zu forschen, wobei es auch sein kann, dass man im Unklaren bleibt.
1-2 Bücher habe ich auch auf der Liste zum Selbststudium bzw. auch mit Übungen.
Gestern 8 spielfreie Tage.
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Bin etwas erkältet, daher kurze Einträge. Es ist aktuell kein Anreiz da im OC zu spielen. Auch reale Karten und Würfelspiele triggern das nicht. Schonmal gut. Heute Tag 10.
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Ich bin nicht so wahnsinnig gut drauf, weil immer noch etwas resterkältet und auch weil es etwas bedrückend ist mit ein paar Schulden im Nacken, und dem Wissen, dass es in den nächsten Wochen um jeden Cent gehen wird. Natürlich versucht die Sucht es ab und zu gern mal auf der Logik Schiene, will mir einreden, ich könnte es kontrollieren, mir mit einem kleinen Gewinn 100 € Luft verschaffen und dieser ganze Bullshit.
Das aktive tägliche Befassen mit diesen Themen hilft mir aber sehr, diese Gedanken als das zu erkennen was sie sind. Ich habe mir auch angewöhnt bei dem Gedanken an Thrill und Glücksgefühle bei Gewinnen mir auch immer die anderen Gefühle zu vergegenwärtigen, die Verzweiflung, die Ängste, die Wut und Trauer, nicht aufhören zu können.
Habe heute die kurze Doku über Defne gesehen, ihre Schilderung wie sie geheult hat, während sie die 100k verzockt hat, genauso irrational habe ich es auch erlebt.
Nunja und die negativen Gefühle haben am Ende ein starkes Übergewicht, das will ich nicht mehr haben.
Ab März kommt wieder etwas Geld dazu und dann sollte alles in ruhigem Fahrwasser sein, das wird dann auch die nächste Stufe der Bewährungsprobe, weil dann auch mal ein 50er "übrig"
sein wird. Bis dahin habe ich mir vorgenommen:
Literatur zum Thema Traumabearbeitung, Gang zur Beratungsstelle, SHG
So jetzt gehts mir tatsächlich schon etwas besser, ist schon ein gutes Gefühl schreiben zu können, ich erlaube mir, den 11. Tag spielfrei zu sein.
(Anmerkung: 1-2 Wochen Abstinenz ist bei mir vorher auch schon recht normal gewesen, aber jetzt komme ich so langsam in einen Zeitraum, wo es wirklich was bedeutet für mich,
wo ich es selbst als Erfolg wahrnehme)
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Nix besonderes heute :)
Tag 12 spielfrei, sehr schön.
Euch allen ein schönes Wochenende
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Guten Morgen Colon!
Erst einmal gute Besserung! Erkältungen sollten verboten werden ... :)
Das aktive tägliche Befassen mit diesen Themen hilft mir aber sehr, diese Gedanken als das zu erkennen was sie sind. Ich habe mir auch angewöhnt bei dem Gedanken an Thrill und Glücksgefühle bei Gewinnen mir auch immer die anderen Gefühle zu vergegenwärtigen, die Verzweiflung, die Ängste, die Wut und Trauer, nicht aufhören zu können.
Die Gedanken "mal schnell" oder "nur x €" und das gedankliche Glorifizieren des Glücksspiels ... sind ein gutes Zeichen!
Dein Körper ... Dein Oberstübchen vermisst es ... es will das tun, was es immer getan hat. Somit stehen diese Gedanken nun für Veränderung!
Dir zu gegenwärtigen, was das Glücksspiel an negativen Auswirkungen auf Dich hat, ist korrekt! Jetzt kommt aber das "aber" ... Negatives merkt sich das Gehirn schlechter. Es fängt irgendwann an es zu verdrängen und aus dem Negativen etwas Positives zu stricken. Daher ... es kommt mir in Deinem Beitrag noch nicht stark genug durch ... konzentriere Dich auch einmal darauf, was Abstinenz Dir Positives bringt. Versuche Dir selbst einmal eine kleine Liste aufzustellen ...
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Obwohl die Gedanken sehr präsent sind und auch das positive Gefühl der Veränderung, bin ich noch nicht genug gefeit.
Und bin immer noch und immer wieder verwirrt davon, was das für ein krasses Wechselbad der Gefühle ist.
Ich freue mich, dass es soweit klappt, mache aber einen Anmeldungsversuch auf neuen Plattformen, bekommen bei 2 der Plattformen die Rückmeldung, dass ich auf einer schwarzen Liste bin.
Darüber bin ich fast in Jubel ausgebrochen, habe mich richtig gefreut, dass das auch bei den schlecht regulierten zum Teil übergreifend ist.
Nur um Sekunden später dann eine dritte Plattform zu suchen, bei der ich mich anmelden konnte, wo ich mich jetzt auch wieder habe sperren lassen.
Tja, das sind keine guten Nachrichten, 2 Wochen geschafft, jetzt ist erstmal wieder Tag 1.
Schade, ich hatte eigentlich geplant, am Samstag hier in die online Gruppe reinzuschauen, habe es aber schlicht verschlafen, war am frühen Abend eingenickt.
Das wäre vielleicht das Zünglein an der Waage gewesen, am Sonntag ist es dann passiert, habe ich es passieren lassen. Aber da kann ich nur versuchen, für die Zukunft zu lernen.
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Trotzdem bin ich noch optimistisch, weil:
1. die Entscheidung für das erneute spielen sehr knapp war und ich es beinahe hätte abwehren können.
2. ich sehr schnell wieder runtergekommen bin
3. ich trotzdem das Aufhören noch als Projekt wahrnehme, an dem ich täglich zumindest gedanklich aktive arbeite, ich versuche es am Samstag auf die Reihe zu bekommen, in die Online SHG zu schauen.
Also ich bin zwar frustriert davon (also weil ich es nicht geschafft habe aber auch wegen des Geldes natürlich), aber gar nicht in Aufgebestimmung.
Und immerhin wieder Tag 4. Liebe Grüße an alle.
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So, nun war ich eine Weile weg, weil ich nochmal einen Rückfall hatte und danach brauchte ich etwas Zeit um hier wieder schreiben zu können.
Die gute Nachricht: Jetzt bin ich etwas über einen Monat spielfrei.
Es war trotz aller Vorsätze und trotz des Auseinandersetzens mit dem Thema und mit mir selbst nicht genug, es hat mich aus heiterem Himmel überkommen und ich habe nochmal gespielt.
(Anmerkung: ja das ist wieder diese Fernsteuerung-Rhetorik, aber so fühlt es sich nun einmal an, fast wie ein Dämon oder so,
mir ist aber bewusst, dass mich da nichts überkommen hat, außer ich selbst, ein Teil von mir.)
Das heimtückische ist, dass ich nicht mal eine Art Spieldruck verspürte oder so etwas.
Nun gut, um das wirklich in den Griff zu bekommen, muss ich also neben den langfristigen Maßnahmen zunächst auch etwas gegen die akute Problematik tun.
Das habe ich dann auch gleich in die Wege geleitet, und die Kontrolle über sämtliche Online Zahlungsarten abgegeben.
Kurzfristig ist das auf jeden Fall sehr wirksam, das klappt soweit.
Positiv zu vermerken ist:
- Ich habe nicht nach Schlupflöchern gesucht.
- Ich habe nicht nach Alternativen für Bareinzahlungen gesucht (ich war vorher auf 2 Plattformen, wo das möglich war, diese wurden geschlossen).
- Durch Zufall bin ich auf eine Variante gestoßen, wo ich über 3 Ecken noch per PayPal etwas hätte einzahlen können, diese habe ich aber gleich eliminiert.
(Ja ich habe noch PayPal Zugriff, da die theoretisch noch für mich zugänglichen Casinoseiten das sowieso nicht akzeptieren und wie gesagt, ich suche nicht nach Möglichkeiten, da zu tricksen.)
Es fühlt sich soweit auch sehr gut an, das ist seit langem der längste spielfreie Zeitraum und das schöne ist, dass die Gedanken daran seltener werden, das Spielen ist im Hinterkopf weniger präsent.
Ich war etwas hoffnungslos, weil ich es mit der eigenen Willenskraft nicht geschafft habe. Aber letztlich war das nun noch ein notwendiger Schritt um erstmal zeitlichen Abstand zum Spielen zu bekommen. Jetzt versuche ich, die Lebenszeit, die ich vorher mit Spielen verschwendet habe, Schritt für Schritt mit sinnvollen Dingen aufzufüllen, der kommende Frühling hilft mir etwas dabei.
Damit bin ich bei Tag 33.
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Hi Colon!
So, nun war ich eine Weile weg, weil ich nochmal einen Rückfall hatte und danach brauchte ich etwas Zeit um hier wieder schreiben zu können.
Rückfälle gehören zum Genesungsweg dazu! Gerade darüber zu sprechen, bringt Dich weiter! Solltest Du also einen weiteren Rückfall haben, so scheue Dich nicht hier zu schreiben! Du musst das nicht alleine mit Dir ausmachen! Dafür gibt es doch diese Gruppe!
Es war trotz aller Vorsätze und trotz des Auseinandersetzens mit dem Thema und mit mir selbst nicht genug, es hat mich aus heiterem Himmel überkommen und ich habe nochmal gespielt.
Nein! Ein Rückfall kommt niemals aus "heiterem Himmel"! Es braucht dazu eine Ereignisfolge, die letztlich zu dem Rückfall führt. Es ist also für Dich interessant mal zu reflektieren, was da los war. Wieso hast Du z.B. jetzt erst Deinen Online-Zugang zu Deinem Geld beschränkt? Welche Gedanken hattest Du zu dem Thema und was führte zu der Entscheidung es gerade nicht zu tun?
Dann sage ich immer, dass wir jederzeit bei uns selbst intervenieren können und so z.B. auch den bereits vorbereiteten Rückfall, selbst wenn er schon da ist, stoppen können. Letztlich hast Du ihn ja gestoppt. Doch wieso gab es den Sinneswandel? Wieso genau zu diesem Zeitpunkt?
Siehst Du, es gibt so viele Fragen, die es da zu beantworten gibt ... da ist es gut, wenn Du dies mit der Gruppe teilst und dann auch Fragen erhälst, an die Du selbst bisher nicht gedacht hattest.
Positiv zu vermerken ist:
- Ich habe nicht nach Schlupflöchern gesucht.
Medaillen haben immer zwei Seiten ... :) Ja ... es ist prima, dass Du nicht aktiv danach gesucht hast. Auf der anderen Seite könntest Du ja zusammen mit einer Vertrauensperson genau danach suchen und die Schlupflöcher dann verschließen! Im Moment sind sie es ja eben nicht!
Es fühlt sich soweit auch sehr gut an, das ist seit langem der längste spielfreie Zeitraum und das schöne ist, dass die Gedanken daran seltener werden, das Spielen ist im Hinterkopf weniger präsent.
Bleibe bitte vorsichtig! So richtig verfestigt sich die Abstinenz erst nach grob einem Jahr. Auch die Gedanken werden weit darüber hinaus wieder kommen! Im Oberstübchen sind einfach zu viele Verknüpfungen mit Sinneseindrücken und Emotionen da (Suchtgedächtnis), das braucht einfach seine Zeit und ganz weg werden sie wohl nie gehen. Dein Umgang damit wird sich aber verändern!
Soderle ... mir gefällt aber sehr gut, dass Du Deine Abstinenz wieder aufbauen konntest! Das ist nicht selbstverständlich!
Ich war etwas hoffnungslos, weil ich es mit der eigenen Willenskraft nicht geschafft habe.
Glücksspieler sind zumeist gerade sehr willensstark! Blöderweise schwankt er schon mal wie ein Fähnchen im Winde. Abstinenz - Suchtausübung - ...
Glaube also bitte nicht, Du seist willensschwach. Es braucht eben mehr als nur einen Willen. Du brauchst z.B. die Akzeptanz, dass Du spielsüchtig bist. Du brauchst den Mut für Veränderungen. Diese müssen auch erst einmal herbei geführt werden. Du brauchst die Fähigkeit zu reflektieren, was Dir gut tut und was Dir schadet. Glaubenssätze und auch ganze Glaubenssysteme müssen überarbeitet werden und es müssen neue Überzeugungen erschaffen werden. Das ist nur ein kleiner Ausschnitt ... und ja, der Wille gehört auch in die Zutatenliste Deines Dir eigenen Abstinenz-Rezeptes!
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Danke Olli,
ja im Prinzip war das vordergründig erstmal Blauäugigkeit, vorher nicht alles zu sperren. (Hindergründig vielleicht auch das heimliche Offenhalten von Optionen, war dann aber nicht bewusst)
Die Sinneseindrücke und negativen Empfindungen hielt ich für abschreckend genug, das Gefühl, es jetzt voll und ganz zu wollen war so stark,
dass ich wirklich gedacht habe, das hält mich ab. Aber jetzt kann ich wirklich sagen, egal wie elend man sich gefühlt hat, die Sucht versucht das zu verschleiern und bringt die angeblich positiven Aspekte wieder in den Vordergrund. Das ist jetzt erstmal weg, irgendwie scheint mein Unterbewusstsein zu akzeptieren,
dass es ja gar nicht möglich ist zu spielen und da kommen solche Gedanken gar nicht erst auf. Das verschafft mir zumindest etwas Zeit. Ich weiß, dass ich mir noch zusätzliche Hilfe holen muss,
was mich aber auch Überwindung kostet, aber ich packe das schon.
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Hi!
Aber jetzt kann ich wirklich sagen, egal wie elend man sich gefühlt hat, die Sucht versucht das zu verschleiern und bringt die angeblich positiven Aspekte wieder in den Vordergrund.
Da sprichst Du mir aus dem Herzen ... Ich benenne so etwas immer mit Nostalgie. Wenn ich z.B. durch meinen Ort gehe, komme ich an den beiden Hallen dran vorbei, wo ich regelmäßig anzutreffen war. Mir schießen dann die Erinnerungen an die Örtlichkeit ins Gedächtnis und wie ich von Automat zu Automat gehechtet bin. Es mussten noch nicht mal solche sein, wo ich die Risikoleiter "erfolgreich" malträtiert hatte. Nö ... aber die Erinnerungen, wo ich aus der Halle herausschlich ... mit leeren Taschen ... als ich nicht wusste, wie ich meinen Eltern das wieder beichten sollte ... die waren nicht dabei.
Ich ekele mich nicht vor solchen Gedanken, noch werde ich wütend deswegen. Es ist nun mal so, wie es ist. Also hilft, genau wie bei der Diskussion mit der Sucht, die Gedanken denken und dabei lächeln nach dem Motto: Rede Du nur ... ich weiss es besser ... :)
Schaue mal in meine Signatur. Einfach am Samstag kurz vor 19 Uhr den Link anklicken und warten, dass Du aus dem Warteraum ins Meeting gelassen wirst. Jede Selbsthilfegruppe ist immer ein weng anders. Doch dieses Webmeeting kann Dir helfen Deine Ängste und Bedenken auszuräumen.
Sei einfach Du selbst ...
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Servus Colon,
weiß denn Deine Partnerin von Deinen Gedanken und auch von den Rückfällen - oder machst Du auch das mit Dir alleine aus?
Du schriebst, dass im März Extra-Gelder kommen. Sind die schon da und/oder schon wieder weg? (so ... zocktechnisch)
Und wie sieht's aus mit dem Begleichen Deiner Schulden? Siehst Du die Schulden schon schrumpfen oder nicht so sehr?
Was ist jetzt mit Therapie für Dich?? Hast Du Dich schon drum gekümmert?
Ich denke, es wäre ganz gut, Dir das 'Hier und Jetzt' zu erarbeiten und nicht so sehr zu grübeln, was da jetzt in diesem und jenem 'Bewusstsein' die Sucht mit Dir macht. Die Gründe ergeben sich entweder durch die Abstinenz (anhand der dann merklichen Situationen, die triggern) oder parallel zu einer ernst genommenen Therapie. Grübeln bringt da wenig, weil Du damit alleine bleibst, Dich sogar absonderst ... damit kommst Du nicht weiter, weil Du Deine Gedankenkreise alleine nicht erweitern kannst und auch keinen anderen Zugang bekommst. Für andere Zugänge sind andere und neue Anstöße von außen wichtig - und natürlich die Offenheit, damit umzugehen.
Ewig zocken kannst Du eh nicht. Warum also so lange mit dem Aufhören warten? - Das bringt Dir nur noch mehr Scherereien, denn 'gewinnen' wirst Du eh nie, niemand, niemals.
VG, R
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Servus Colon,
weiß denn Deine Partnerin von Deinen Gedanken und auch von den Rückfällen - oder machst Du auch das mit Dir alleine aus?
Du schriebst, dass im März Extra-Gelder kommen. Sind die schon da und/oder schon wieder weg? (so ... zocktechnisch)
Und wie sieht's aus mit dem Begleichen Deiner Schulden? Siehst Du die Schulden schon schrumpfen oder nicht so sehr?
Was ist jetzt mit Therapie für Dich?? Hast Du Dich schon drum gekümmert?
Hi und danke für deine Gedanken, ich habe den "Anfängerfehler" gemacht und die geistige Pflege, die aus dem Schreiben hier erwächst, vernachlässigt, als es besser geklappt hat mit dem nicht spielen.
Das möchte ich ändern, ich hoffe die online Treffen hier finden samstags noch statt, da möchte ich nämlich teilnehmen.
Ich bin in regelmäßigen Abständen rückfälig geworden, die Schulden sind geringfügig abgebaut worden und auch meiner Partnerin zahle ich regelmäßig kleine Beträge zurück, jetzt ist es aufgrund der Rückfälle gerade wieder schlecht. D.h. finanziell stehe ich ein bisschen besser da als vor einem Jahr aber nicht gut. Mit meiner Partnerin habe ich das besprochen.
Ich habe zwar immer noch keinen freien Zugang zu Zahlungsmöglichkeiten, leider habe ich aber Schlupflöcher ausfindig gemacht, die jetzt aktuell aber auch geschlossen sind.
Ich habe also 2024 weniger gespielt als in den Jahren davor und habe es zumindest geschafft, dann immer irgendwann erstmal wieder aufzuhören und es nicht so extrem zu eskalieren.
(Das soll nicht verharmlosend klingen, ist einfach eine Beschreibung wie es ist,, möchte da nix beschönigen). Jetzt über den Jahreswechsel hat es aber nochmal zugenommen
und ich bin es jetzt so leid, ich bin viel zu oft darauf reingefallen, zu denken ich hätte nun die richtige Strategie und genug guten Willen, aber letztlich habe ich dann auch immer aufgehört, mich wirklich aktiv zu beschäftigen mit dem Thema, nur ein bisschen reflektieren reicht eben nicht das ist zu bequem, das weiß ich.
Es fühlt sich in den ersten Tagen und Wochen der Abstinenz immer nach absoluter Läuterung an und dann tue ich diesen Scheiß wieder aus heiterem Himmel, ich habe auch kaum eingrenzen können, wann, also in welchen Situationen und warum ich da schwach werde, meine Versprechen und Vorsätze breche.
Ich muss da aktiver dran bleiben, jeden Tag, einen echten Schutz aufbauen.
Heute gehe ich zu einer Beratungsstelle,, wo auch weiterführende Angebote vermittelt werden. Schön blöd, dass ich diesen Schritt in dem ganzen Jahr noch nicht gemacht habe.
Ich danke euch, der Austausch Anfang letzten Jahres hier im Forum hat mir dennoch einige Male geholfen übers Jahr und ich ärgere mich, das so leichtfertig vernachlässigt zu haben.
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Hi Colon!
Nicht ärgern ... es ist gelaufen, wie es eben gelaufen ist. Du kannst jetzt nichts mehr dran ändern. Aber, Du kannst für Deine Zukunft tätig werden, z.B. mit der Beratungsstelle.
Der Mensch hat das Bedürfnis, sich und sein Umfeld kontrollieren zu wollen. So wurde mir beigebracht: "Selbst ist der Mann/die Frau!"
Aber so etwas hat auch seine Grenzen. Zumeist ist es die der eigenen Erfahrungen. Wenn ich in eine Situation komme, die ich nicht kenne, dann kann ich in meinem Oberstübchen lange nach einer Lösung suchen, wenn dort keine gleiche oder ähnliche Erfahrung abgespeichert ist.
Deshalb ist der Erfahrungsaustausch wichtig. Dabei sagt mir aber ja keiner, was ich zu tun und zu lassen habe, sondern ich kann mich an diesem Erfahrungspool bedienen, es mit meinen Werten und Normen abgleichen. Wenn mir etwas zusagt, dann versuche ich es umzusetzen und wenn nicht ,,, dann lasse ich es eben sein.
Es bringt Dir jetzt nichts über die Rückfälle Deinen Selbstwert weiter anzukratzen. Nutze Deine Dir gegebenen oder errungenen Fähigkeiten und vertraue auf sie. Wie sagte Peter, der Psychologe, doch immer: Der Garant für Erfolg ist Tun!
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Dane Oli für deine tröstlichen Worte.
Ich versuche nach vorn zu sehen, das geht schon ganz gut. Ätzend ist dabei, dass ich mit für die nächsten 1-2 Monate eine missliche finanzielle Situation geschaffen habe,
das zieht mich dann schon etwas runter, aber das muss ich jetzt aushalten.
Heute war ich in der Beratungsstelle und wie es aussieht gibt es dort sogar ein ambulantes Therapieangebot, und es klang so, als stehen die Chancen gut, dass ich das nutzen kann.
Nächster Termin in knapp 2 Wochen, das stimmt mich optimistisch. Für alles kommt wohl die richtige Zeit, vor einem Jahr habe ich mich da innerlich doch noch ziemlich gesperrt bezüglich Therapie,
jetzt bin ich da sehr bereit dafür.
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Hi!
das zieht mich dann schon etwas runter, aber das muss ich jetzt aushalten.
Hmmm ... das Aushalten hat doch eigentlich fast immer etwas mit leiden zu tun. Klar, Du wirst Dich einschränken müssen. Das ist blöde, aber nun mal nicht zu ändern. Schlechte Laune hilft aaber nun mal nicht und oft treibt sie einen wieder in Richtung Spiel!
Also versuche es doch mal aus einer anderen Warte zu sehen. Zwei Monate sind eine Menge Tage, es sind aber keine Jahre und Jahrzehnte. Die Einschränkungen sind überschaubar ... und so ein Monat kann trotzdem regelrecht an einem vorbei fliegen. Auch schön ist, dass der Zeitraum erst in Tagen gerechnet werden kann, bei 28 folgt aber auch schon der nächste Monat.
Die Zeit zwischen den Monaten wird durch die Termine in der Suchtberatung noch einmal gesplittet und diese auch noch mal durch das Freitagsmeeting. :)
Mit Verstreichen jeden einzelnen Tages kannst Du Dich freuen auf die Zeit "danach". Hast Du Dir schon einmal überlegt, womit Du Dich belohnen könntest, wenn die Zahlen auf dem Konto wieder tiefschwarz sind? Vielleicht kostet solch eine Belohnung aber ja noch nicht einmal etwas?
Sich mal einen Tag Zeit nehmen und die Natur genießen ist ja auch nicht von schlechten Eltern, vielleicht sogar zusammen mit Familie oder Freunden?
Betreibe ich gerade Schwarzweißmalerei? Ja bestimmt ... und trotzdem ist doch auch was dran ... oder nicht?
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Einschränken ist kein Problem, es fehlen jetzt aber direkt ein paar Euro, aber davon wird die Welt nicht untergehen ja.
Statt zu spielen Dinge zu tun, die gut für die Seele sind, tue ich schon sehr bewusst, bzw. bin auch noch dabei da ein bisschen was anzuschieben.
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So, es geht los mit dem bewussten Zählen der Tage, Tag 1 spielfrei, erstmal gemeinsam frühstücken und dann draußen eine Runde drehen.
Und dann am Nachmittag von 2-3 Dingen trennen, die erstmal zu Geld gemacht werden müssen
(um ein Minus auf dem Konto zu verhindern, nicht zum verzocken wohlgemerkt)
Schönen Samstag an alle und bis heute Abend
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Hi Colon!
Das heißt also, dass Du Dir das Spiel noch ein letztes Mal "gegönnt" hast?
Oder hast Du das heutige Datum abgepasst, weil es eine besondere Bedeutung für Dich hat?
Oder ist in China irgendwo ein Sack Reis umgefallen? :)
Ich sage Dir mal was ... es ist egal! Doch von heute an soll es in Dir lauthals "NEIN" schreien, wenn Dich die Triggergedanken quälen.
Von mir aus bestrafe den Suchti in Dir mit rigoroser Abstinenz, wenn er zu viel quakt!
Und wenn Du meinst, dass der Druck unangenehm wird, bitte nicht erst warten, bis er fast nicht mehr auszuhalten ist, dann schreibe hier ins Forum ... sofort! OK?
Drucke Dir einen Jahreskalender aus und streiche alle spielfreien Tage grün an, alle anderen in Rot. Das Teil kommt an den Kühlschrank, wo Du es immer siehst!
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Hallo und schönen Sonntag Abends zusammen.
Danke nochmal für das nette Gespräch in der Samstag Abend online Gruppe, sollte nächste Woche wieder klappen.
Heute also Tag 2 spielfrei, den Kalender zum ankreuzen hänge ich mir auf.
Hatte einen schönen und zufriedenstellenden Tag ohne Spiellust.
Liebe Grüße und einen schönen Start in die Woche.
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Wieder ein Tag (Tag 3) ohne Spiel und auch ohne Druck oder Lust darauf.
Dafür mir ein bisschen Gegrübel darüber, was womit zu tun hat, welche Gefühle da genau bedient werden.
Eine sehr typische Sache, die einen Hauptteil des Kicks ausgemacht hat, war das Erlösungsgefühl bei einem höheren Gewinn.
Angespanntheit mit dem Erhöhen von Einsätzen bis hin zur Panik und Verzweiflung und dann Erlösung in manchen Fällen Erlösung.
Bis die dann natürlich immer irgendwann ausblieb und die Panik und Verzweiflung blieb.
Nun, Gefühle mitzuteilen bringt auch Erlösung und Erleichterung von einer inneren Anspannung. Als Kind habe ich mir die oft nicht gegönnt,
immer alles für mich behalten,, auch wenn es mir nicht gut ging.
Soweit mal wieder eine Deutungsmöglichkeit, die mir duch den Kopf ging.
Und ich habe plötzlich Dankbarkeit empfunden, dafür, dass das Spiel in einer Lebensphase war, wo der Scherbenhaufen zum Glück irgendwie überschaubar ist.
Man kann sicher nicht von einem "günstigen" Zeitpunkt sprechen, das ist er nie.
Aber mir kam plötzlich in den Sinn, dass es sich noch schrecklicher anfühlen würde, wenn das zu einer Zeit gewesen wäre, als die Kinder noch klein waren z.B.,
und vermutlich wäre ich da schon genauso anfällig gewesen, kam aber zu der Zeit zum Glück noch nicht auf die Idee, einfach mal OC auszuprobieren.
Und andererseits motiviert mich dieser Gedanke und hilft auch, mir das zu verzeihen.
Ich schaffe es jetzt! Und umso besser wird der nächste Lebensabschnitt.
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Heute Tag 4,
auch wieder eine Überlegungen angestellt, aber zu durcheinander um es hier in Worte zu fassen.
Ich hoffe, die Beratungsgespräche oder dann sogar Therapie helfen mir dann etwas, Gedanken mehr zu strukturieren.
Ich halte die Spurensuche für wichtig, will mich aber auch nicht in Grübelzwang verlieren.
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Gute Einstellung, denn Du hast ja noch den Rest Deines Lebens Zeit Dich mit Dir selbst zu beschäftigen. Etwas forcieren sollten wir es aber dann, wenn der Rückfall bevor steht.
Habe Geduld mit Dir. Selbst wenn die Zwangsgedanken kommen, heißt das noch nicht, dass Du auch spielen musst! Diese Gedanken gehen auch wieder vorbei. Vergleiche dazu einfach mal die Zeit des Schreibens des Beitrags und z.B. gerade jetzt.
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Ja ich muss eine gute Balance finden, einerseits das Reflektieren und bewusst halten nicht schleifen zu lassen, andererseits genug Raum für das sonstige Leben zu lassen.
Heute steht ein gemütlicher Filmabend zu zweit an und ich war heute gut beschäftigt und habe nur ein lustiges Kartenspiel gespielt.
Sowas triggert mich zum Glück wenig, außer in Fällen, wo ich im Spiel außergewöhnliches Glück habe, das ruft dann kurz Erinnerungen an Momente im OC Spiel.
Aber eher nur wie ein kurzer Erinnerungsblitz, es ist nicht so, dass dadurch das Verlangen geweckt wird zu spielen.
Ich hoffe trotzdem, das verblasst irgendwann, ein bisschen unangenehm ist es schon, für eine Sekunde eine Erinnerung zu haben, die dann gefühlsmäßig positiv besetzt ist.
Ich erinnere mich dann aber bewusst kurz an alles andere, was damit im Zusammenhang steht und dann ist es wieder gut.
Tag 5 heute.
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...habe nur ein lustiges Kartenspiel gespielt
...Sowas triggert mich zum Glück wenig, außer in Fällen, wo ich im Spiel außergewöhnliches Glück habe
...Aber eher nur wie ein kurzer Erinnerungsblitz
...Ich hoffe trotzdem, das verblasst irgendwann, ein bisschen unangenehm ist es schon,
Es gibt leichtere, konsequentere Wege. Für den Anfang - finde ich - spielst Du gerade ein anderes Spiel:
Was kann ich mir leisten an Risiko? Geht die Sucht vielleicht einfach so weg? Es gab doch auch 'schöne Zeiten'.
Pass' besser auf Dich auf .... (nur ein Rat) .... und lies Dir, was Du hier geschrieben hast, so oft durch, bis es Dir zum Hals raushängt ;) und prüfe, wo Du stehst.
Gruß R
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Hallo Rubbel und danke.
Also ich würde jetzt nicht gezielt so eine Situation suchen wie Kartenspiel, das war in diesem Fall ein Zufall, der sich aus einer Situation ergeben hat.
Bewusste Gedanken im Sinne von "manchmal war es doch auch schön" habe ich nicht mehr.
Nur das Gefühl ist eben noch abgespeichert. Oft, wenn etwas geschieht, dass eigentlich sehr unwahrscheinlich ist,
kommt so eine getriggerte Erinnerung an das Gewinngefühl, was mir dann aber wie gesagt im nächsten Moment eher unangenehm ist.
Das muss gar nichts im Spielkontext sein. Klar, sowas wie Würfel oder Kartenspiele können so etwas schnell erzeugen, das werde ich auch nicht als Ersatz oder so regelmäßig tun.
Du hast das "trotzdem" hervorgehoben. Ich meinte trotz der Tatsache, dass es nicht wirklich einen Spielwunsch hervorruft sondern so eine kurz aufblitzende Erinnerung, möchte ich das nicht haben.
Ich hoffe, dass ich irgendwann bei statistisch außergewöhnlichen Situation jedweder Art nicht sofort an mein Glücksspiel erinnert werde.
Ich verstehe aber was du meinst, wenn möglich sollte man das vermeiden, der Weg zu einer Art Nostalgie ist da ja nicht weit.
Die Erfahrung, dass die Sucht nicht einfach so weggeht, habe ich gemacht. Mein Termin bei der Suchtberatung wurde zwar verschoben, aber ich gehe davon aus, dass ich da auch therapeutisch was machen kann.
Damit bin ich heute nun eine Woche spielfrei, zwar nicht zum ersten Mal, aber hey, diesmal klappts.
Morgen komme ich wieder in die Online SHG
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Ich habe mal wieder konfus geträumt, teilweise auch irgendwie verschwommen vom Spielen.
Hab dann einen Riesenschreck bekommen und dann wurde mir klar, dass ich nur geträumt habe.
Heute bin ich bei Tag 10. Obwohl das Konto leer ist und ich ein bisschen geplagt bin, wenn der der Lohn 1-2 Tage zu spät kommt,
kamen keine Gedanken, ob ich das Problem vielleicht dadurch lösen könnte, ein bisschen Geld zu gewissen, so wie das im letzten Jahr immer mal war.
Das ist schonmal gut. Noch ein Monat und dann ist kommt finanziell Ordnung rein.
Ich hoffe, der Frühling kündigt sich dann auch auch langsam an.
Ich habe die frei gewordene Zeit und Energie gut genutzt, das ist ein gutes Gefühl.
Um Verwirrung zu vermeiden: Ich schreibe hier unter dem Nutzernamen Felix1 weiter, begonnen hatte ich meine Einträge hier unter dem Namen Colon.
Da ich in der Samstags-SHG gern regelmäßig dabei sein möchte und dort auch unter dem Namen Felix online bin, halte ich es für sinnvoll, wenn meine Einträge im Forum gut zuzuordnen sind.
Danke auch nochmal für das letzte Gespräch am Samstag, eine tolle Möglichkeit.
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Jetzt geht die eigentliche Herausforderung los, 10-14 Tage, diese Zeitspanne hat bei mir meistens gereicht, um den Schrecken des letzten Absturzes schon wieder zu vergessen / zu verdrängen und anzufangen, lächerliche für und wider Diskussionen im Kopf zuzulassen. Und dann, selbst wenn ganz klar im Kopf die Wider Seite überwogen hat, habe ich wie aus heiterem Himmel wieder gespielt.
Jetzt weiß ich, dass die innere Diskussion selbst schon ein Alarmzeichen ist, auch wenn sie rational eindeutig gegen das Spielen geführt wird.
Denn es gibt ja nix nochmal zu diskutieren, es ist alles geklärt und das Ergebnis hat es nicht nötig, sich einer Neubewertung zu unterziehen.
Andererseits habe ich gerade ein richtig gutes Gefühl. Ein Tschaka es wird klappen Gefühl. Das möchte ich auch genießen, nur dieses Mal ohne mich zu sicher zu fühlen.
Nächsten Beratungstermin kann ich erst Anfang nächster Woche vereinbaren und ich muss sagen, das macht mich richtig ungeduldig,
ich freue mich regelrecht drauf und sehne eine Therapie herbei. Mir dämmert auch ein bisschen, warum das so ist.
Mit Leuten die ich kenne und die mir nahe stehen, kann ich nicht so einfach über meine Gefühle reden, bei einer Beratung oder Therapie hätte ich da weniger Probleme.
So, 12 Tage :)
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12 Tage sind im Kalender 12 grüne Punkte, sie nicht durch einen Roten voneinander getrennt werden. 12 grüne Punkte, die 24 h Abstinenz verdeutlichen. Das macht 1.440 Minuten, in denen es Schittegal war, was der Suchtbolzen in Dir Dir suggeriert hat. 86.400 Sekunden pure Bestätigung Deines Ziels und Deines Handelns!
Also komme mir nicht mit ... das war der Zeitpunkt, bei dem ich früher ...
Früher ist vorbei und Du lebst im Hier und Jetzt! Nichts ist bereits vordefiniert. Du alleine gestaltest Deine Gegenwart und Zukunft!
Danke, dass ich dabei sein darf!
Hmmm ... ist das nicht eine nette Form, Druck auszuüben ? :) :) :)
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Hi Felix,
Und dann, selbst wenn ganz klar im Kopf die Wider Seite überwogen hat, habe ich wie aus heiterem Himmel wieder gespielt.
Jetzt weiß ich, dass die innere Diskussion selbst schon ein Alarmzeichen ist, auch wenn sie rational eindeutig gegen das Spielen geführt wird.
DAS ist wichtig! Das 'wie aus heiterem Himmel' solltest/könntest Du mal hinterfragen und für Dich andere Ausdrücke finden, andere Antworten. Es war ja vorher kein Himmelblau und danach auch keins. Und was Dich da wieder zurück katapultiert hat, liegt viel tiefer und hört sich sicher in Wirklichkeit weniger sanft an.
Dass Dir Außenstehende erst mal weniger Probs machen als Menschen, die Dir nahestehen, okay - ... es wäre dennoch gut, dort zu lernen, was Du später mit guten Bekannten ode Freunden wie besprichst. Das Gefühl zu erleben, dass Dich gerade die Nahestehenden nicht zurückweisen, sondern Dich nach wie vor mögen und respektieren, ist doch noch viel wertvoller!
Vor allem DU SELBST kannst dadurch auch lernen, Menschen mit ihren Schwachstellen anzunehmen und ihnen zuzuhören. Das macht Dich als Freund u./o. Partner nicht nur reifer, sondern auch liebenswerter.
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Du hast völlig Recht @Rubbel, ich meinte damit, dass es sich eben nicht in Form eines bewusst wahrgenommenen Spieldrucks angekündigt hat.
Aber immerhin die inneren Diskussionen, die ich dann wohl besser als Spieldruck werten sollte.
Kontrollverlust ist da sicher das bessere Wort. Was genau dafür verantwortlich ist, werde ich alleine nur schwer herausfinden, es gibt viele Ansätze und manchmal endet es dann in zu vielen Spekulationen, da hoffe ich sehr, dass da mit Profi-Hilfe noch ein bisschen besser ranzukommen ist.
Dass Dir Außenstehende erst mal weniger Probs machen als Menschen, die Dir nahestehen, okay - ... es wäre dennoch gut, dort zu lernen, was Du später mit guten Bekannten ode Freunden wie besprichst. Das Gefühl zu erleben, dass Dich gerade die Nahestehenden nicht zurückweisen, sondern Dich nach wie vor mögen und respektieren, ist doch noch viel wertvoller!
Vor allem DU SELBST kannst dadurch auch lernen, Menschen mit ihren Schwachstellen anzunehmen und ihnen zuzuhören. Das macht Dich als Freund u./o. Partner nicht nur reifer, sondern auch liebenswerter.
Sehr wichtiger Punkt.
Zuhören kann ich zwar gut auch ohne dabei zu verurteilen, aber ja, es fällt mir schwer, Schwächen wirklich anzunehmen, sowohl eigene und die anderer Leute.
Wie gesagt ich bewerte wenig, aber ich denke dann schon oft, das ist irgendwie nicht meine Welt, diese ganzen Problemchen und Abgründe.
Das ist natürlich etwas lachhaft und vermessen, zu glauben, über seinen eigenen Problemen zu stehen, wenn es ja eben ganz offensichtlich nicht so ist.
Einfach gemocht und respektiert zu werden so wie man ist, mit Eigenheiten und Schwächen, das ist eine Erfahrung, die ich fürchte nur mangelhaft gemacht zu haben in jungen Jahren.
Also in der Familie schon denke ich, aber darüber hinaus war das immer ein Problem.
Nach meinem jetzigen Selbstreflexionsstand ist das eine sich daraus ergebende Strategie, zu denken ich müsse in besonderer Weise tough, cool und eben "unproblematisch" zu sein,
um gemocht zu werden.
Naja, über die Jahre und durch glückliche Umstände, Begegnungen und eigene persönliche Entwicklungen hat sich das schon zum Besseren entwickelt, aber diese Suchtgeschichte sagt mir,
dass ich da nochmal intensiver ran muss.
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Hallo Felix,
das mit der Selbstreflexion ist so eine Sache. Ich hab damals auch gedacht, das wäre das Allerbeste. Aber die kann auch ein Drehen um 360 Grad sein. Zum Selbstschutz, ganz natürlich. Deshalb sind Ansichten, Blicke, Fragen und Antworten von Dritten so wichtig und erweitern das eigene Denken, öffnen 'Fenster', erweitern den Blickwinkel, schmelzen die eigenen Gedanken'gitter'.
Ich hatte gute Freundinnen. Aber auch eine supertolle, sehr interessante und mich ermutigende Analytikerin. Ein großes Glück!
Ich werde immer dankbar sein dafür, dass ich das haben konnte! - Und ich empfehle das auch DIR, wie ich es schon öfters bei anderen Mitgliedern getan habe. Oft sind wir so verstrickt und alles scheint unauflösbar, und ein paar gedankliche Anreize lösen das auf und erweitern Horizonte, gedanklich, gefühlsmäßig. Und dann siehst Du auch andere Menschen anders: Alle, aber auch wirklich jeder sind/ist beladen mit 'Schrott', und wenn alle so denken, dass sie sich nicht öffnen 'dürfen' aus Angst vor dem Entzug von Zuneigung oder Akzeptanz, dann sehen wir alle 'alt aus'. Und irgendwann - vor dem 'letzten Gang' - sollten wir das gelernt haben, weil es allen 'dient'.
Es macht die Dinge leichter und löst Spannungen.
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Ja, darüber hab ich auch schon oft nachgedacht.
Ich nehme bei sehr vielen Leuten inneres Leid wahr, das bei vielen auch sicher nicht aufgearbeitet wird.
Die Pflege der Psyche hat keinen so guten Stand.
Ich habe dann auch schon oft gedacht, hey mit selbst geht es eigentlich verdammt gut, aber solche Vergleiche sind ja auch Quatsch, jeder Mensch geht da individuell mit um.
Also teilweise ist es auch so, ich habe z.B. den Segen auf mir, mich körperlich sehr guter Gesundheit zu erfreuen und auch psychisch einiges abzukönnen, wobei bei letzterem ja die Spielsucht
aber nun eine andere Sprache spricht und die Beschäftigung deckt auch schon einiges auf.
Ich habe auch schon vorher aus generellem Interesse an Psychologie einige Dinge dazu gelesen und bin auch auf Sachen gestoßen, die mir sehr deutlich machen,
warum bei mir psychisch manches im argen liegt, wobei das eben zumindest für die Außenwelt noch nicht so offensichtlich zutage getreten ist, was sich ja durch die Sucht nun ändert.
Man könnte also auch sagen, die verletzte Psyche hat einen Weg gefunden, mehr Beschäftigung mit ihr zu erzwingen.
Inwieweit ich mich in Familien- und Freundesreis da noch öffnen kann, muss ich sehen, danke für den Rat. Wie gesagt, ich bin jetzt fokussiert drauf so schnell wie möglich ein therapeutisches Angebot zu bekommen.
14 Tage, 2 Wochen. Heute gab es ein freudiges Ereignis und ich habe es sehr genossen, mit meinem Geist ganz dabei zu sein und nicht nur mal kurz aus einer Spiel-Parallelwelt
mit halber Kraft mal in die Realität rüberzuschielen. Dort etwas fühlen, wo es wirklich zählt.
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Puh, heute hatte ich den Einfall, nochmal zu prüfen, ob auch wirklich alles dicht ist am PC über Gamban.
Und siehe da es gab eine Lücke und die Seite hat geladen. Habe mich kurz darüber geärgert und dann den starken Impuls verspürt zu spielen "nur ein klein wenig".
Es ist so verrückt, einerseits Ärger über die Sicherheitslücke und gleichzeitig eine Art Erfolgsgefühl, die Sperre ausgetrickst zu haben.
Aber ich hatte mir für so eine Situation dieses Mal ein festes Vorgehen eingeplant:
1. Eine bildhafte Erinnerung daran aufrufen, wie schrecklich sich beim letzten Mal alles angefühlt hat, diese habe ich mir sozusagen immer auf Abruf bereit gelegt,
damit verbunden die Erkenntnis, das die vermeintlich guten Erinnerungen idealisierte Hirngespinste sind.
2. Sofort das Gespräch mit der Partnerin gesucht und es thematisiert.
Und das ist etwas neues. Kein so tun mehr als wäre alles in Butter und solche Erlebnisse dann mit mir selbst ausmachen.
Also ich habe es geschafft, in einer Situation, die mir sehr bekannt vorkam, zum ersten mal anders zu handeln als bei den letzten Malen, mich bewusst dagegen zu stemmen.
Somit Tag 15, freue mich morgen auf die Online SHG
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Hi Felix,
und was machst Du beim nächsten Mal? Erstens verstehe ich nicht, warum Du noch mal geguckt hast, ob bei Gamban auch kein Reinkommen ist ... mein erster Gedanke war: Du wolltest Dich vergewissern, ob Du (nicht) bei übergroßem Spieldruck doch noch i'wie zocken kannst. Oder??
Und dann erschrickst Du, weil es tatsächlich geht. Es könnte auch dieser Schreck der Grund gewesen sein, dass Du das unterbrochen und Deiner Frau erzählt hast.
Aber was nun? Wenn Du Dich beruhigt hast und denkst: Naja, eine Schwalbe macht noch keinen Sommer - ein Hunderter noch kein Bankrott?
Geh lieber davon aus, dass ein findiger Mensch alle möglichen Programme knacken kann und lass' jetzt die Finger davon. Du betrügst Dich doch sonst selbst ... mal wieder ;)
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Das habe ich mich natürlich auch gefragt.
Es war aber schon der Gedanke, dass ich besser jetzt mal "kontrolliert" schaue, als wenn ich das mache, wenn ich Spieldruck verspüre.
Bin jetzt aber gleich nochmal ein paar Sicherheitslücken durchgegangen zusammen mit meiner Partnerin und möchte das auch abschließen.
Klar, es ist ein zweischneidiges Schwert. Da überhaupt drüber nachzudenken heißt irgendwo zumindest unbewusst auch in Erwägung zu ziehen, zu spielen.
Andererseits muss ich schon irgendwie gewappnet sein, wenn so ein Impuls kommt. Also es sollte eine gewisse Hürdenhöhe geben.
Es waren auch sofort Sätze und Aussagen hier aus dem Forum und der SHG in meinem Kopf präsent, die mir geholfen haben, da sofort umzusteuern.
Die Stimme ist stärker geworden, die dann sehr deutlich sagt "das willst du nicht wirklich"
Aber es stimmt, ich muss da Abstand halten, der Anblick der Seite allein hat schon etwas getriggert, solche Risiken muss ich meiden.
Also die Lust zu spielen ist da jetzt nicht zurückgekommen, da überwiegt schon deutlich die Freude, es nicht getan zu haben.
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Heute neuen Termin für die Beratung bekommen, sehr gut. Am Wochenende keine Spielgedanken, einfach eine gute Zeit. Und es sind nun 17 Tage. Wünsche allen eine gute Woche.
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Gerade hat es bei meinem E-Mail Portal Werbung angezeigt für kostenlose Casinospiele.
Das bunte Bling Bling triggert schon ein wenig, aber es fiel mir zum Glück auch nicht sehr schwer, nicht auf das Banner zu drücken.
Ich muss dazu sagen, dass bei den letzten beiden Malen, wo ich wieder gespielt hatte, ich vorher bei dem Anbieter auch die Variante des kostenlosen Spiels genutzt habe.
Das war natürlich nicht so schlau, mich dem hinzugeben und da war vermutlich die Entscheidung, wieder zu spielen (auch für Geld), bereits gefallen.
Blöd, dass da nun als Casual Games ausgerechnet solche "Spielgeld"-Casinospiele beworben werden.
Ich halte es für plausibel, dass so etwas von Casinobetreibern durchaus mit angeschoben wird, damit immer wieder unbedarfte Leute angelockt werden. So ein Sch...
Nein danke!
Tag 18 spielfrei.
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Hi Felix!
Ich muss dazu sagen, dass bei den letzten beiden Malen, wo ich wieder gespielt hatte, ich vorher bei dem Anbieter auch die Variante des kostenlosen Spiels genutzt habe.
Du kennst ja die Story von meiner Raucherentwöhnung. Da hat mir Jörg gesagt, dass ich die Rituale durchbrechen soll und eben nicht den Dampfer auch ohne Nikotin nutzen soll. Dir hat keiner gesagt, dass Du diese "kostenlosen" Spiele lieber meiden solltest.
Nun, Du hast aber Deine Erfahrungen gemacht und hast Entscheidungen getroffen, die meinen nach Jörgs Ansage gleichen.
Vergleiche doch mal Deine Einstellungen von damals und heute ... da liegen doch jetzt schon Welten zwischen ... oder?
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Ja da hat sich schon einiges verändert.
Es ist klarer geworden, dass ich damit nicht irgendwie einfach rumspielen oder experimentieren kann, als wären die Konsequenzen unbedeutend.
Ich würde nicht sagen, ich hätte die Warnungen nicht ernst genommen, aber die eigenen Erfahrungen wirken dann eben doch tiefer und nachhaltiger.
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Guten Morgen und schönes Wochenende, nix aufregendes die Tage, aber kurze Zwischenmeldung,
wenn schon nicht täglich will ich wenigstens alle 3-4 Tage hier schreiben.
Die letzten Tage gab es keine Gedanken ans Spiel oder nennenswerte Triggermomente.
Freue mich auch sehr, dass es jetzt etwas wärmer werden soll.
Ich werde heute Abend auch wieder in der online Gruppe dabei sein.
Bin nun 22 Tage spielfrei.
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Nix aufregendes die Tage?
Erinnere ich mich zurück, war jeder spielfreier Tag – anfänglich - irgendwie aufregend.
22 Tage klingen auch nicht nach sehr viel, sind allerdings ohne Suchtausübung – so finde ich - ein großer Schritt.
Nicht(s) langweilig(es), sondern etwas worauf du sehr stolz sein kannst – und das jeglicher Hinsicht.
Persönlich schaute ich ungern auf vergangenes zurück, Ausnahme damals - dass waren allerdings meine spielfreie Tage.
Und obwohl es nicht immer einfach war, was ich gestern geschafft habe, dass wollte ich per see auch heute bzw. morgen schaffen.
Die Tage summierten sich und mittlerweile sind es tausende.
Tausende weil ich den Glauben an der Sucht, aber keinen Tag an mich selbst verloren habe.
Das wünsche ich auch dir Felix – jetzt und in deiner Zukunft.
LG
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Danke für die lieben Worte und die guten Wünsche.
Bei mir war es ja so, dass ich meistens in Phasen gespielt habe, ein paar Tage dazwischen ohne Spiel gehörten dazu.
Es ist aber wahr, ich möchte keinen einzigen Tag dieser letzten jetzt 22 Tage klein reden, ich bin dankbar und glücklich und auch stolz über jeden spielfreien Tag.
Privat passieren schon im engeren familiären Umfeld ein paar aufregende Dinge, erfreuliche Dinge.
Und ich bin sehr froh darüber, da gerade mit vollem Bewusstsein dabei zu sein.
Eine Lebensphase ist gerade im Begriff, in eine andere überzugehen und umso wichtiger ist es mir, das Spiel dabei hinter mir zu lassen.
Und wenn ich jetzt nach draußen schaue, beschert mir der frühlingshafte Sonntag Morgen Freude und Aufbruchstimmung. Schönen Sonntag allen.
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Heute war ich bei der Beratung, jetzt kommen erstmal die ganzen Formulare und dann hoffentlich die Therapie, Gruppe und einzeln kombiniert. Wird wohl auch keine Ewigkeit dauern, dass das losgeht. Heute öffne ich Kalendertürchen 24 :)
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Heute ist Tag 32 und es geht mir richtig gut, das macht wohl auch das Wetter.
Hatte die Tage einmal etwas mehr Bargeld in der Hand und habe gemerkt, dass mich das zwar kurz ans Spielen erinnert hat,,
aber keinen richtigen Impuls ausgelöst hat a la "hey du könntest jetzt losgehen und dir Guthaben kaufen."
Eher so ein kleiner kurzer Kick, ähnlich den Empfindungen die kamen wenn ich finanziell wieder "spielfähig" war.
Aber ohne die Gedanken und das Verlangen dazu. Das macht mir Mut und stimmt mich optimistisch.
Insgesamt fühle ich mich sehr gut gerade, wünsche allen eine schöne Woche.
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Guten Morgen, Felix!
Welche entlastende Handlungsanweisung an Dich selbst folgert denn nun aus der Situation?
Eher so ein kleiner kurzer Kick, ähnlich den Empfindungen die kamen wenn ich finanziell wieder "spielfähig" war.
Die Prozesse im Gehirn "vor" dem Spiel gleichen sich ziemlich mit den Prozessen "während" des Spielens!
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Guten Morgen, Felix!
Welche entlastende Handlungsanweisung an Dich selbst folgert denn nun aus der Situation?
Die Prozesse im Gehirn "vor" dem Spiel gleichen sich ziemlich mit den Prozessen "während" des Spielens!
Naja es war der Anblick der Scheine, da gibt es noch eine Verküpfung - Geld da - Spielfähigkkeit.
Es ging nicht soweit, dass ich wirklich erwogen habe, zu spielen, also es gingen auch keine Für oder Wider Diskussionen im Kopf los.
Von daher hab ich mich auch nicht belastet gefühlt, dachte nur ok dass wird mir noch eine Weile anhängen, dieses Gefühl in solchen Momenten.
Aber es ist vielleicht keine schlechte Idee, das zu vermeiden und eher möglichst nur kleine Barbeträge in der Hand zu haben.
Ganz vermeiden lassen wird sich das nicht so ohne weiteres, aber da wo es geht eben.
Heute zahle ich was bei der Bank ein und dann wird es auch gleich überwiesen.
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Jetzt sind es tatsächlich schon 50 Tage. Was soll ich sagen, die Sonne scheint, ich verspüre keine Spielgelüste, das fühlt sich super an. Hatte 1-2 Mal kurz so eine Art nostalgische Gedanken, aber noch weit entfernt von Spiellust. Ich bespreche jetzt sowas trotzdem immer sofort zu Hause, was besser funktioniert als es zu leugnen.
Leider bin ich an den Samstagen jetzt immer voll eingebunden und kann nur noch am 29.3.nochmal in die Online Gruppe. Dafür gehe ich in eine reale offene Gruppe, die ist allerdings nicht speziell auf Spielsucht, sondern eher Substanzen, aber Mal sehen. Ist übergangsweise, bis die Therapie hoffentlich genehmigt wird. Schönes spielfreies Woche wünsche ich allen.
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Hi Felix!
Hey! 50 Tage! Da sieht man mal wieder, wie die Zeit vergeht ... :)
Hat da etwa jemand ein schlechtes Gewissen wegen der Samstagsgruppe? Wir haben Dich soooooo vermisst! Teilweise wussten wir gar nicht, worüber wir reden sollten ... :)
Spaß beiseite ... Es ist doch, wie Du sagst ... Du wirst eine gemischte Gruppe aufsuchen und face to face, ohne Bildschirme zwischen den Gruppenmitgliedern, kommunizieren können. Das ist doch prima! Und es ist relativ unwichtig, ob das eine reine Spielergruppe ist oder eine gemischte.
Die Hauptthemen drehen sich immer um "das Leben".
Ist übergangsweise, bis die Therapie hoffentlich genehmigt wird.
Wenn machbar, dann bleibe in der Gruppe. Eine Therapie kann und wird Dir wohl auch helfen, doch eine Wunderwaffe ist sie nun mal auch nicht. Dein eigenes Gefühl wird Dir schon sagen, wann Du irgendwann die SHG wieder verlässt.
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Zumindest war mir das gar nicht so bewusst, dass der Kalender jetzt schon so durchgehend voll ist bezüglich der Samstage, was ja auch gut ist, am Wochenende verdiene ich den Hauptteil des Geldes und je mehr Wochenenden ich unterwegs bin, desto eher fühle ich mich finanziell wieder unbelastet.
Da muss ich ein bisschen probieren, es gibt in der Nachbarstadt wohl auch ne richtige Spiel SHG, also in irgendeiner Form werde ich mich regelmäßig mit der Thematik befassen müssen denke ich,
mal sehen wie ich mich da entscheide, bei der Therapie gibt es dann auch nochmal eine Gruppenphase.
Jo, wie sich das langfristig entwickelt, hängt dann sicher einfach davon ab wie es mit den Leuten passt auch usw., dass lass ich einfach mal auf mich zukommen.
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Ich möchte mich auch Mal wieder zwischenzeitlich melden. Es geht mir gut und ich bin weiterhin spielfrei, Tag 84.
Ich habe inzwischen regelmäßig Beratung und auch eine erste Gruppe. Die regelmäßige Beschäftigung mit dem Thema hilft mir sehr gut. Ich habe mir inzwischen gut angewöhnt, auch bei den leisesten Anflügen oder Erinnerungen sofort gegenzusteuern und gedanklich das Thema zu wechseln, das klappt sehr gut.
Ich habe außerdem eine schöne Urlaubswoche verbracht, seit langer Zeit die erste ohne nach Möglichkeiten zu suchen, zu spielen. Und das war sehr wichtig, da das ein besonderer Urlaub war, in mehrfacher Hinsicht besonders emotional. Und ich bin sehr sehr dankbar, dass ich ihn so bewusst erleben durfte und nicht nur auf Standby. Dieser Dank geht auch an das Forum, die Betreiber und alle die ihre Geschichten teilen.
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Hört sich gut an👍
Weiter so und immer auf der Hut sein vor dem bösen Gedankenmonster.
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Jetzt kommen nochmal interessante Wochen, da ein bisschen Geld reinkommen wird, das wird nochmal eine Art Feuerprobe. Bis jetzt hat sich der finanzielle Druck eigentlich eher protektiv ausgewirkt. Ich habe aber ja die Möglichkeit, jeden freien Euro sofort in Tilgungen zu stecken und dann gar nicht erst in falsches Gefühlsfahrwasser zu kommen. Ich bin zwar hochmotiviert und zuversichtlich, aber Leichtfertigkeit will ich nicht mehr zulassen. Das ist rückblickend sehr schmerzhaft gewesen, dass das Sicherheitsgefühl so trügerisch war. Dieses Gefühl der Enttäuschung will ich nicht mehr erleben. Dann nehme ich lieber gleich an, dass es diese Sicherheit so eben nicht gibt.
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Hallo Felix ,
Du scheinst schon wieder auf einem sehr guten Weg zu sein , das freut mich und motiviert mich !
Viel Glück auf deinem weiteren Weg
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Liebe Bianca, vielen Dank, das wünsche ich dir auch. Der deutlichste Unterschied zu meinen vorangegangen Versuchen war dieses Mal das aktive Suchen und in Anspruch nehmen von Hilfe. Davor hatte ich mich zwar viel auseinandergesetzt mit dem Thema, aber es hat nicht gereicht.
Auch die online Gruppe hier war sehr hilfreich, leider geht das erstmal samstags nicht mehr bei mir.
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Der deutlichste Unterschied zu meinen vorangegangen Versuchen war dieses Mal das aktive Suchen und in Anspruch nehmen von Hilfe. Davor hatte ich mich zwar viel auseinandergesetzt mit dem Thema, aber es hat nicht gereicht.
Sehr sehr wichtig und entscheidend. Sehr gut !!!!
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Hi Felix!
das wird nochmal eine Art Feuerprobe
Wie wäre es mit Vorkehrungen, falls nicht schon geschehen? Dann wird vielleicht aus dem göttlichen Urteil mit schweren Brandwunden doch nur ein lauwarmes Lüftchen?
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Das ist ein guter Hinweis. Also im Prinzip ist ja eh alles mit Sperrmechanismen versehen und im Kopf Versuche ich das auch mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten. Aber du hast Recht, ich werde es so einrichten, dass ich meiner Partnerin die Zahlen im Vorfeld schon aufstelle und dann unter ihrer Aufsicht das Geld weiterschieben, das sollte gut funktionieren.