Glücksspielsucht => Fragen & Hilfe => Thema gestartet von: gambit am 10 Februar 2010, 13:02:11

Titel: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 10 Februar 2010, 13:02:11
Hallo,als Neuling Grüsse ich alle Mitglieder u.Leser in diesem Forum.Danke,sage ich allen die dieses Forum eingerichtet haben u.leiten.Schon lange ( 20J.Roulette)habe ich die Erkenntnis ein pathologischer Spieler zu sein,deswegen ich 1995 eine freiwillige Sperrung für mich veranlasst habe,die auch Bestätigung fand.Im Jahre 2000 bekam ich wieder Zutritt in das gleich Casino das die Spielsperre bestätigt hatte.Bei dem Versuch eine Eintrittskarte für ein anderes Casino zu bekommen wurde mir trotz Vorlage einer VIP.-Karte des oben genannten Casinos der Eintritt nicht gestattet.Nach Prüfung meiner VIP-Karte erklärte mir die freundliche Dame,das genannte Casino hätte mich verkehrt (ich -habe mehrere Vornamen.)angelegt.Nach dieser Sachlage ziehe ich in Erwägung das Casino auf Schadenersatz zu verklagen.Für Erkenntnisse,Meinungen u. Erfahrungen Danke ich schon im voraus; auch Namen v.Rechtsanwälten würden meiner u. auch ähnlich gelagerten Fällen eventuell dienlich sein.Zu meiner Sucht;ich hatte schon zweimal Gespräche bei einer Suchthilfe und bin fest entschlossen nie mehr zu Spielen kann mich aber nicht so öffnen.
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: libelle am 10 Februar 2010, 14:46:22
Hallo

sicher hast du doch schon bemerkt , dass dein Wille mit dem Spielen auf hören zu wollen ..Allein ..nicht reicht...oder???

Wie lange willst du noch so weiter machen, bevor du es dir gestattest dir Hilfe zu suchen und an zu nehmen?

Das du das Casino verklagen willst..zeigt deine Unfähigkeit..für DEIN eigenes TUN die alleinige Verantwortung zu übernehmen...kannst du das sehen? Das ist Vorraussetzung für die eigene Spielfreiheit..Alles andere..ist etwas sich Vormachen..ablenken..zocken auf anderer Ebene.

lg Libelle
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: Olli am 10 Februar 2010, 16:55:51
Hi Libelle!

Du hast vollkommen recht.
Nur in einem kleinen Punkt möchte ich wiedersprechen.
Wenn Niemand die Casinos verklagt, wieso sollten die sich dann an den Glückspielstattsvertrag halten?

Hi Gambit!

Ich glaube Ilona hat Zeitungsartikel zu dem Thema hier bereitgestellt.
Doch gesetz den Fall, Du ziehst vor Gericht - gewinnst - bekommst Geld zurück ...
Würdest Du es (momentan) nicht auch wieder verspielen? - Sei ehrlich (;-))
Wie gross ist Dein Wille wirklich?
Basiert er vielleicht nur auf Wut? Auf Dich selbst? Das Casino?

Du warst bei der Suchtberatung - gut.
Warst Du parallel dazu auch schon mal in einer SHG?

Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 10 Februar 2010, 22:31:01
Hallo libelle,vielen Dank für deinen kritischen Beitrag.Der Vorsatz dem Glücksspiel zu entsagen allein reicht nicht aus da bist du im Recht.Erst nach einem Vorfall u. psychischen Niedergang kam ich zu der Erkenntnis dass ich jetzt u.sofort mit dem Glücksspiel aufhören muss.Zu feige zum Leben u. zu feige zum Sterben,ich muss die volle Verantwortung für mein Tun übernehmen nur so kann ich meine Selbstachtung wieder finden.Trotz allem bleibt für mich die Frage, warum bin ich so?Ist mein Geist wirklich krank,warum bin ich nicht mehr Herr meiner eigenen Gedanken?Ist menschliches Verhalten lediglich eine Sache der richtigen  Prgrammierung; vielleicht im Sinne der Pawlowschen Reflexe?(Iwan Pawlow,Naturforscher)Ja libelle, ich habe versucht die Kluft zwischen Theorie u.Praxis,zwischen dem,was ich mir gerne vorstelle u. ausdenke u. dem was ich wirklich weiss zu überbrücken.Auch gehe ich den Weg der Verdrängung weil ich Glaube den ethischen Wertvorstellungen u. Normen nicht zu entsprechen.Ich fühle mich schlecht das ist für mich schon positiv,eine Zeit hatte ich gar keine Gefühle (gute).Mit meinem sicherlich begrenzten Verstand versuche ich ein System zu finden das Wahrheit enthällt,ich will das "warum"finden. Schattenprojektion,Sündenbock/Casino nein.SHG 11.02.Psychiater,ja.Danke Olli
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: Pünktchen am 11 Februar 2010, 14:11:12
Hallo,

auch ich habe so was wie "Ursachenforschung" betrieben oder wie Du es ausdrückst, nach dem "Warum" gesucht.

Mit Hilfe eines Psychologen ist es mir gelungen, herauszufinden, welche Verhaltensmuster mich geprägt haben und letztlich in die Sucht geführt.

Es hat nichts - aber auch gar nichts mit Schuld geben, Schuldigen suchen, finden oder ähnlichem zu tun.

Letztendlich kann ich nicht wirklich sagen, ob meine Erkenntnis der Ursache wirklich
auch meine Sucht beeinflußt hat. Es ist aber eine einleuchtende Begründung und für mich reicht es, mich jetzt nach diesen erkannten Verhaltensmustern zu beobachten um nicht mehr spielen zu müssen.

Ich finde übrigens auch, dass Nichtbeachtung von Selbstsperren geahndet werden sollten. Allerdings immer unter der Prämisse, dass bei entsprechendem Urteil der Spieler nicht wieder einen Nutzen an dem zurückgezahlten Geld erhält, sondern dass es für gemeinnützige Zwecke z. B. in der Suchthilfe für Prävention oder auch bei ähnlich gelagerten Fällen z. B. als Prozeßkostenhilfe verwendet wird.

Pünktchen

Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: Chris am 12 Februar 2010, 01:21:28
Hi Gambit,

ist doch klar, das die Dich mit einer VIP-Karte (Very Idiotic Person) nicht reingelassen haben... ;)

Na, mal Hand auf's Herz: Du wußtest schon wieso die in Deinem alten Casino Dich wieder reingelassen haben (falscher Vorname), nä ?! Aber in dem Moment wolltest Du auch zocken und es war Dir egal ! Nä ?

Und hinterher, wo der große Katzenjammer kommt, suchst Du nach Wegen wieder an Geld zu kommen (Casino verklagen) nä ?

Aber egal, Casino verklagen ist immer gut, find ich ! ;D

Gruß

Chris
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: Olli am 12 Februar 2010, 09:35:17
Moin!

Ursachenforschung ... hmmm - muss die wirklich sein?

Anfänglich habe ich auch gesucht und bin auch fündig geworden - so dachte ich.
Da war mein Vater, dem hier und da die Hand ausrutschte - dabei war er einfach nur hilflos.
Da war meine Mutter, die genauso hilflos zusah, mich zu schützen versuchte und damit unwissend meine Sucht unterstützte.
Meine ältere Schwesster, die mich tritzte, wo sie nur konnte.
Meine zeitweisen Freunde, Klassenkameraden, Fremde, Arbeitskollegen, Lehrer ...

Doch irgendwann erkannte ich, dass ich nicht perfekt sein brauchte.
Wieso stellte ich mit meinen Vorwürfen den Anspruch, dass all die genannten Personen perfekt sein müßten?

Jede noch so banale "Ungerechtigkeit" hätte ICH anders handhaben können - im damaligen JETZT.
Jede "Gegebenheit" (z.B. Augen) hätte ich jederzeit akzeptieren können.

Keiner der Personen hat mir gesagt "Gehe spielen" - das war ganz alleine meine Entscheidung - im entsprechenden JETZT.

Und genauso ist es auch heute - die Vergangenheit ist passé - ich kann mich nur im JETZT ändern und mich im JETZT entscheiden spielfrei zu sein.

Gute 24 h
Olaf
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: Pünktchen am 12 Februar 2010, 21:44:30
Hallo,

ich weiß nicht, ob das für jeden richtig ist und natürlich bin ich eigenverantwortlich spielen gegangen.

Es ist aber für mich eine wesentliche Stütze zu wissen, wie ich das Spielen mit allen Begleitumständen überhaupt als selbstverständlich ansehen konnte. Ich gebe niemandem die Schuld daran. Meine Eltern und Großeltern haben nach eigenem Wissen und Gewissen gehandelt, es ist ihnen kein Vorwurf zu machen!

Trotzdem kann ich für mich annehmen, dass es einige Dinge in meiner frühkindlichen Entwicklung gegen hat - allem voran das Verstecken, so unauffällig wie möglich zu sein, unscheinbar, die berühmten 3 Affen imitierend, die mir jetzt ermöglichen, zu erkennen, wo meine Schwachstellen stecken, wo ich an mir arbeiten und auf mich aufpassen muss.

Seitdem ich das weiß, habe ich endlich kein Problem mehr. Ich brauche nicht mehr zu spielen. Ich habe erkannt, dass das Spielen eine Fortführung dieser in der Kindheit erlernten Verhaltensweise ist, die sich verselbstständigte. Ohne Hilfe hätte ich es einerseits nicht erkannt, andererseits bin ich davon überzeugt, dass ich wohl ohne diese Erkenntnis auch heute noch nicht dauerhaft abstinent leben könnte.

Ich habe heute keine Schwierigkeiten mehr ohne Spiel zu leben. Im Gegenteil, habe ich einmal das Bedürfnis, weiß ich doch, das es ein Teil meiner Sucht ist, die ich nicht mehr auszuleben brauche, weil ich gleichzeitig lernte, wie ich heute damit umgehen kann.

Es ist sehr schwer, so etwas verständlich zu erklären. Wichtig ist jedoch, dass ich für mich etwas aus der Vergangenheit erfahren konnte, und seit bald 4 Jahren dauerhaft in der Lage bin, es für mich richtig umzusetzen, so dass ich nicht wieder flüchten muss, vor mir, vor den anderen, vor der Umwelt. Ich bin ich geworden aber ich stelle nicht den Anspruch perfekt zu sein.

In der SHG und auch in den Foren ist mir aufgefallen, dass viele Menschen irgendetwas mit sich herumschleppen - um es mal ganz salopp auszudrücken - was immer wieder auf die Seele drückt, was sie immer wieder an sich zweifeln läßt und oftmals auch wieder in den Rückfall, was sie vor sich selbst und anderen verstecken. Ich bin fest davon überzeugt, wenn sie dieses Problem einmal angehen - selbstverständlich immer mit professioneller Hilfe - dann müssen sie nicht mehr kämpfen. Dann können sie das Leben genießen, auch wenn es nicht immer nur die Wolke 7 ist, auf der
jeder und an erster Stelle natürlich ich, am liebsten für immer schweben würden.

Einlassen ist das Stichwort, einlassen auf oftmals vielleicht traurige, schmerzhafte oder sogar traumatische Dinge, um sie endlich hinter sich zu lassen und damit ein zufriedenes Leben führen zu dürfen.
 

Lieben Gruß

Pünktchen
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 25 Februar 2010, 16:35:47
Hallo da bin ich wieder,ich hatte die Adresse nicht mehr u. war auch psychisch in nicht guter Verfassung,kein Antrieb.Gerhard,bei dem ich auch in der SHG war hat mir die Adr.wieder gegeben,vielen Dank auch dass er mir Entscheidungshilfe bei dem Entschluss eine SHG zu besuchen war.Das selbst Schreiben ist nicht meine Gewohnheit,am PC. bin ich ein Anfänger auch konnte ich meine Tippfehler nicht mehr korrigieren.Bitte um Nachsicht,niemand ist perfekt.Danke für die Beiträge,gerne werde ich sie kommentieren.Gruß Gambit                    ...i will survive...
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 25 Februar 2010, 17:28:58
Hallo Chris,ich wollte damals nicht Zocken gehen,ich war ja dort gesperrt.Nach einem erfolgreichen Geschäftsabschluss bekam ich eine Einladung,Lokalität:Überraschung...Am Abend wurde ich abgeholt,als ich bemerkte dass wir in das Casino fuhren war es schon zu spät um Ausreden zu finden.Also,Einlass ohne Spielbetrieb von dem Saalchef erbitten?Als letzter zeigte ich meinen Personalausw. und... bekomme eine Eintrittskarte.Das war sehr tragisch für mich,ab sofort war es wieder leichter ein Casino zu besuchen.Vorher bin ich alle paar Wochen ins`Ausland, mit dem Flieger...Very-Idiotic-Person...Danke für die nette Art den Finger in meine Wunden zu legen,aber das ist...OK.für mich,sehr erfrischend.Für mich gibt es schnellere Wege zu meinem Suchtmittel zu kommen als ein Casino auf Schadenersatz  zu verklagen,(...gewinnen muß man die Klage auch noch.)Zum Schluß:Ich will nicht mehr ZOCKEN und suche einen Weg authentisch zu werden.Alles Gute, Gambit.   ...i will survive...
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: Ilona am 25 Februar 2010, 17:49:10
Hallo Gambit,

es hat in der Vergangenheit eine ganze Reihe erfolgreicher Klagen gegeben. Die Spielbanken haben einige Hunderttausend Euronen zurück erstatten müssen.

Empfehlen kann ich eine derartige Klage aber nur, wenn man sich 100% sicher ist, dass man das "gewonnene" Geld nicht wieder hinbringt! Das setzt voraus, dass man das Glücksspielproblem im Griff hat! Zweitens muss man sehr gut nachweisen können, wann man wieviel Geld verloren hat. Das sind zwei große Hürden!

Die bisherigen Klagen haben dazu beigetragen, dass die Ausweiskontrollen ernster genommen werden, obwohl ich auch schon wieder Berichte von Spielern gehört habe, die sagen, dass Gesperrte reingelassen werden. Wer davonb weiß, bitte bei uns melden!

viele Grüße, Ilona
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 25 Februar 2010, 17:55:53
Moin olli,in meinem letzten Beitr. v.10.02. hatte ich nur noch wenig Platz zum Schreiben weswegen ich hier dazu Stellung nehmen will.Mein Unvermögen will ich nicht auf das Casino od. Personen projezieren, ich brauche keinen Sündenbock mehr u. gestehe mir mein Fehlverhalten ein.Fakt ist;das Casino hat einen gültigen Vertrag gebrochen.Ob es zu einer Schadenersatzklage kommt kann ich noch nicht sagen,dazu fehlen mir mehr Informationen u. Erfahrungen die ich noch sammeln will.Bei einer SHG. war ich auch schon,wenn nötig werde ich auch Psychiater,Psychologe,Neurologe u. auch sonst jegliche Hilfe in Demut,ja in Demut gerne annehmen.(..war`mal´ein ziemlich arrogantes A......)Aber die Realität hat mich wieder aus den Woken geholt.Gruß,Gambit.               ...i will survive...
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 25 Februar 2010, 19:31:56
Moin Olli,Ursachenfoschung war doch ein guter Ansatz.Wenn ich eine Krankheit erkenne hole ich mir Rat bei einem Arzt,der forscht nach der Ursache stellt eine Diagnose u.erarbeitet evetuell mit mir eine Therapie,die Umsetzung derselben ist warscheinlich der schwierigste Teil.Spielen wollte ich oft,sehr oft wollte ich aber auch nicht u. bin trotzdem wie automatisch gegangen.Es war nicht mein Wille,nicht meine freie Entscheidung,es war Vergewaltigung,ein mir unheimlicher Kampf mit mir selbst.Deine Meinung akzeptiere ich selbstverständlich u.freue mich für jeden der die innere Ruhe für sich gefunden hat u. ein spielfreies Leben führen kann. Jeder hat eine eigene Programmierung deswegen auch jeder seinen eigenen individuellen Weg finden muss mit der Spielsucht zu Leben.Gruß, Gambit.    ...i will survive...
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 25 Februar 2010, 20:27:30
Hallo Pünktchen,vielen Dank für diesen Beitrag das ist die Wahrheit die auch ich suche.Alles ist wunderbar u. für mich verständlich erklärt.Das ist eine autobiografische Geschichte,dass B E S T E was ich im Internet Lesen konnte.Diesen Beitrag möchte ich am liebsten an allen Spielhöllen an die Türen heften um allen zu zeigen,es geht,alle können wir damit aufhören,wir müssen wollen u. uns helfen lassen.Es ist ein langer und harter Weg aber einmal wie Pünktchen Schreiben zu können ich habe wieder zu mir gefunden,ich bin ich geworden,ich lebe ein authentisches,zufriedenes spielfreies Leben das ist der Wunsch von mir für uns alle. Pünktchen ,zum Dank möchte ich gern was schönes schenken und werd`konfus vor lauter denken!Soll ich nun ins Städtchen laufen und dann irgend etwas kaufen? Was dann nur im Weg `rumsteht und später aus den Fugen geht? Nein--ich schenke dir was hält,Du bekommst es nicht für Geld! Ist immer jung und rostet nie, mein ganzes Herz voll Sympathie.A.B-Wobst.Alles Gute, Gambit.       ...i will survive...
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: Pünktchen am 26 Februar 2010, 07:42:37
Hallo Gambit,

es ist nichts weiter als meine Erfahrungen, mein Erleben und meine Wahrnehmung, die ich hier geschrieben habe und wovon ich mir erhoffe, dass dieses dem einen oder anderen Menschen mit ähnlichen Problemen ein Stückchen weiterhilft.

Wie geht es denn jetzt bei Dir weiter? Was wirst Du tun? Wie gehst Du weiter vor, um für Dich ebenfalls zufrieden leben zu dürfen?
Hast Du Dich bezüglich einer Klage schon entschieden?

Viele Fragen, deren Antworten nicht nur Dich, sondern den einen oder anderen vielleicht auch wieder ein kleines Bisschen weiterbringen.

Lieben Gruß mit viel Vorfreude wieder von Dir lesen zu dürfen

Pünktchen
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: Olli am 26 Februar 2010, 09:08:55
Hi Gambit!

Ich hatte schon gedacht, Du wärst ne Foreneintagsfliege #grins#.
Schön, dass ich mich so geirrt habe  ;)

Gambit, man merkt beim Lesen, dass Du in einer SHG warst.
Du hast einige Grundsätze aufschnappen können und gibst sie hier wieder.
Ja, und ich glaube auch, dass Du sie umsetzen möchtest.
Aber! - Zwischen dem rationalen Begreifen und der emotionalen Umsetzung ist ein weiter Weg.
Da findet ein emotionaler Lernprozess statt.
Dies wollte ich Dir im Beitrag über meine Ursachenforschung mitteilen.

Wenn Du Ursachenforschung betreiben möchtest - hey - ich bin der Letzte, der Dich davon abhält.
Versuche es - vielleicht wirst Du fündig.
Zitat von Dir: "Jeder hat eine eigene Programmierung deswegen auch jeder seinen eigenen individuellen Weg finden muss mit der Spielsucht zu Leben"

"Es war nicht Dein Wille ..."
Ich glaube, da stellt sich die Frage, wie man den "Willen" definiert.
Von mir kann ich nur behaupten, dass ICH spielen WOLLTE - auch wenn ich keine "Lust" hatte.
ICH hatte immer die Wahl und ich habe sie auch getroffen.
Dafür habe ich einen Großteil meiner Gefühle ausgeblendet um im Spiel ganz spezielle in zugespitzter Form zu erleben.
Was aber viel wichtiger ist, ist die Erkenntnis, auch das Gewissen ausgeschaltet zu haben.
Ein Gewissen, welches sich nicht nur auf meine Lieben bezog, sondern auch auf meine Eigenverantwortlichkeit.
Wenn ich also von Dir lese, dass Du Dich vergewaltigt gefühlt hast, dann kann ich aus meiner Sicht nur sagen - dies hast Du Dir selber angetan.

Meine Meinung akzeptierst Du also #grins und die Rippen knuff#
Das ist nett - aber eigentlich irrelevant - oder nicht?
Wir zwei tauschen unseren persönlichen Erfahrungen aus.
Wir überdenken und analysieren unsere "Geschichten".
Wir fragen uns dabei, wo wir was an uns ändern können ...
DAS nennt sich Genesung - und DIE ist uns wichtig.
OK, ganz ohne Akzeptanz geht es natürlich nicht #zwinker#

Gambit - danke, dass Du Dich wieder gemeldet hast.
Es bereitet mir Freude, Deinen Weg beobachten zu dürfen.

Gute 24 h
Olaf
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 28 Februar 2010, 00:36:25
Hallo Illona,danke für die Information vom 25.Februar,von Schadenersatzklagen habe ich auch schon gelesen.Gibt es eine Person im Forum-Team die eventuell Erfahrungen oder Unterlagen zu diesem Thema hat? Wenn ja,Kontakte mit mir, per`E-Mail od.Tel..Bitte keine Öffentlichkeit in dieser Angelegenheit.Für die Mühewaltung bedanke ich mich recht herzlich.Gruß,Gambit.             ...i will survive..
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: Ilona am 28 Februar 2010, 12:38:23
Hallo Gambit,

entsprechende Urteile des BGH findest du unter www.gluecksspielsucht.de MATERIALIEN / Juristisches

Vergiss aber nicht: das wird nur was, wenn man die Verluste beweisen kann und außerdem sollte man ein gefestigter "0-Cent-Spieler" sein, sonst bringt man schwuppdiwupp die Kohle wieder hin.

Also, zuerst was für die Glücksspielabstinenz tun!

Alles Gute und viele Grüße!

Ilona

P.S. Du kannst gern mal anrufen!
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 07 März 2010, 23:59:38
Hallo Olli,jedes Wort wurde bekanntlich schon einmal gesprochen od. geschrieben.Die Interpretation dessen kann jeder für sich u. nach seinen intellektuellen Möglichkeiten darstellen.Schon bevor ich SHG. u. Forum kannte beschäftigte ich mich mit dem Thema Spielsucht,dieses kann man aus meinem Beitrag(10.02.)erkennen.Aber dieses sei nur am Rande erwähnt.Vielen Dank für die Einsicht in Kenntnisse sowie Erfahrungen die Du gemacht hast u. für Denkanstösse die Du in einer netten humorvollen Art zu Schreiben weisst.Leider Schreiben nur wenige,habt`doch ein bischen Mut,wir können alle voneinander lernen,zum Beispiel welche "Brücken"werden gebaut um dem Spieldruck ein Ventil zu geben.Für mich ist das Schreiben und die Beschäftigung mit Suchtverhalten, Ursachen usw.schon Therapie und nächste Woche habe ich einen Term. bei einer Psychologin.Diese Frau Dr. ...hat an einer neurologischen Studie bezgl.Glücksspielsucht der Uni.Frankfurt u.Bielefeld mitgewirkt die leider erst in einem Jahr publiziert wird.Thema:Wille,in Philosophen,Psychologen,Neurologen u.Naturforscher seit 2Wochen eigelesen noch kein Ergebnis aber Brücke, kein Zocken.Gambit.   ...i will survive...
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: Olli am 08 März 2010, 16:40:22
Hi Gambit!

Ich bin etwas hin- und hergerissen wegen des Einlesens in die noch nicht veröffentlichte Studie (Wie kommst Du denn dann da ran????).
Wenn ich dies nun richtig verstanden habe, so sehe ich für mich auf der einen Seite ein Interesse an der eigenen Psychologie - ist grundsätzlich ja richtig - auf der anderen Seite sehe ich aber eine Gefahr.
Die Gefahr, mich auf das Gespräch vorzubereiten - mir zu häufig gestellten Fragen Antworten parat zu legen (von denen ich ja nach reiflicher Überlegung wahrscheinlich sogar überzeugt bin).
Ich wäre wahrscheinlich nicht mehr authentisch - zumindest nicht spontan.

Zu Deiner Frage des Brückenbaus um "dem Spieldruck ein Ventil zu geben":
Jo - in den über dreieinhalb Jahren Forenzeit habe ich es schon tausendmal geschrieben - nur hier noch nicht ...
OK - es ist eigentlich ganz einfach - ich täusche mich selbst #grins#

Es geht dabei um kurzzeitig erreichbare Ziele - jeden Tag aufs Neue.
Wenn mich heute Gedanken überkommen ans Spielen, dann hilft es mir nicht zu sagen "Ich werde nie wieder spielen".
Dieses Ziel ist unerreichbar und endet erst mit dem Tod.
Bei diesem Ziel habe ich keinerlei Erfolgserlebnisse.
Sage ich jedoch: "Ich erlaube mir heute nicht zu spielen", dann kann ich heute abend im Bett kurz vor dem Einschlafen zufrieden zu mir sagen "Olaf, Du hast wieder einmal 24 h Deines Lebens ohne zu spielen verbracht."
Ist der Druck zu spielen sehr hoch - nun kommt mein Selbstbetrug - dann "darf" ich mir auch sagen: "Heute nicht - aber vielleicht morgen ?"
Da morgen dann wieder zum Heute wird, gilt wieder: "Ich erlaube mir heute nicht zu spielen"
Ich nutze diese kleine Lüge zum Abbau des gerade vorhandenen Suchtdruckes - ob ich ihn morgen wieder verspüren werde, kann ich nicht sagen - es hilft also für den Moment!
Dadurch, dass ich das Wort "erlaube" nutze, setze ich mich nicht unter Zwang.
Ich könnte ja, wenn ich wollte - ich "muss" nicht abstinent sein - ich "will/möchte" abstinent sein.
Wenn mich der Suchtdruck jetzt in diesem Moment überfallen würde, dann könnte ich von den laufenden Stunden schon einmal die Vergangenen 16 h 26 min abziehen.
Da ich auf der Arbeit bin, ebenso noch die Fahrt nach Hause, um viertel nach acht möchte ich einen Film sehen, davor muss ich noch Wäsche machen, mein Essen, ein Schreiben aufsetzen ...
Da ich nicht bereit bin, eine der Positionen für ein Spiel zu opfern, bleibt mir nicht viel Freizeit zum Spiel übrig.

Das läßt sich noch weiter ausschmücken ...
Auch ich habe Hobbies, die meine Zeit in Anspruch nehmen und die ich gerne ausübe.
Eines davon ist auch "Zeit für mich geniessen".

Das Ganze fällt unter den Grundsatz der "24 h".

Mit fortschreitender Abstinenz kommt ein weiterer Punkt hinzu:
Ich darf Suchtdruck verspüren - ganz bewusst!
Er erinnert mich an meine Krankheit - ist ein Teil meiner Persönlichkeit, die ich angenommen habe. Die Krankheit wird mich nie verlassen - ich habe sie zu akzeptieren, wenn sie mich nicht aufreiben soll. Ich erlaube mir nur, ihr nicht nachzugeben - heute - nur für heute.

Ich kopiere Dir hier noch ein Script der GA hinein:


Ein Plan für 24 Stunden

1. Du Brauchst nicht für den Rest Deines Lebens mit dem Spielen aufzuhören. Es reicht, wenn Du -NUR FÜR HEUTE- nicht spielst, für einen einzigen Tag zur Zeit.

2. Egal, wie groß Deine Schwierigkeiten auch sein mögen, - solange bist Du abends zu Bett gehst, kannst Du sie handhaben.

3. Es ist eine gute Übung, den Ärger über die täglichen Schwierigkeiten bis zum Tagesanbruch zu verschieben. Das befreit unseren Geist und schafft Platz für andere Sachen.

4. Zu Anfang unserer Genesung ist es oft wichtig, daß wir uns -für eine Stunde zur Zeit- vom Spielen und den Versuchungen des Glücksspiels fernhalten.

5. Die Probleme von Gestern und die Ängste vor Morgen sind für uns eine zu schwere Last, um sie zu tragen. Bleibe nur bei HEUTE und das Morgen wird für sich selbst sorgen.

6. Es ist nicht Deine Aufgabe, alle Lebensprobleme auf einmal zu lösen. Dein Job ist es, zufrieden und spielfrei durch den Rest des Tages zu kommen.

7. Du kannst Deine Familie nicht kontrollieren, auch nicht Deine Gläubiger und letztlich auch nicht Dein Einkommen; aber Du kannst Deine Gemüt unter Kontrolle halten.

8. Am Anfang erscheint alles sehr schwierig, - erst später wird es einfacher. Das ist die getreue Wahrheit über das Leben in den begrenzten Abschnitten eines einzigen Tages, - NUR FÜR HEUTE-.

9. Es mag vielleicht viele Jahre dauern, bis Du alle Deine Schulden abbezahlt hast, aber Du kannst jeden Tag für inneren Frieden sorgen, wenn Du die Schwierigkeiten von 'morgen' auf Eis legst.

10. Wenn es Dir zur Gewohnheit wird, bei dem 'NUR FÜR HEUTE' zu bleiben, dann wirst Du auch den Versuchungen und Deinen Gedanken ans Spielen widerstehen können.

11. Lerne, darüber nachzudenken, Deine Lasten zu tragen, anstatt sie abzuwerfen, - dann wird Dein 'HEUTE' für Dich einfacher.

12. Was Dich nicht zerstört, das macht Dich stärker. Darum ist jede tägliche Herausforderung eine Möglichkeit für uns zu wachsen.
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 09 März 2010, 15:04:02
Hallo Pünktchen,ich war erfreut dass wir ähnliche Interessen u.Herangehensweisen an unsere Spielsucht gefunden hatten.Schon lange hatte ich meine Verhaltensstörung u. meine charakterliche Fehlbildung erkannt,immer verdrängt u. oft mit Überheblichkeit überspielt.Hier wollte ich eigentlich nur nochmals die Bestätigung meiner Erkenntnisse finden,danke es hat funktioniert.Im Moment beschäftige ich mich mit Philosopen,Psychologie,Neurologie u.Naturwissenschaft bezgl. Spielsucht,hoffend,auf ein wenig geistige Befruchtung.Diese Woche erwarte ich einen Termin bei einer Psychologin,diese hat an einer neurobiologischen Studie bzgl.Spielsucht der Uni.Frankfurt/Uni.Bielefeld mitgewirkt deren Publikation leider erst in einem Jahr erscheinen wird.Zum Thema "Schadenersatzklage "möchte ich mich momentan nicht äußern. Pünktchen, manchmal zuckt es ganz schön in meinen alten Knochen u. ich erinnere mich wieder an den Zauberlehrling, der da rief: Herr die Not ist groß,die ich rief,die Geister,werd´ich nun nicht mehr los! ICH werde sie dieses mal los,meine Spielgeister,ich werde kämpfen! Das Leben ist, was wir daraus machen!Ich wünsche Dir eine angenehme Zeit,Gruß Gambit.
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 09 März 2010, 20:57:58
Hallo Olli,ich schrieb`von einer Studie die neurobiologische Grundlagen der psychischen Störung Spielsucht eruiert.Für diese Studie wollte ich mich zur Verfügung stellen kam aber zu spät, die Studie war abgeschlossen.Das Ergebnis derseben wird in etwa einem Jahr in der Fachpresse publiziert.Auf das Thema wie definiert man" Wille"habe ich mich eingelesen.Vielen Dank für die Bemühung mir und wohl auch vielen anderen zu erklären wie man sich Verhalten kann um nicht zu Spielen.Wie die Antworten zustande kamen ist mir egal,wenn sie nur hilfreich sind.Eigentlich wollte ich etwas von den vielen L E S E R N etwas Lesen,die hier im Forum Lesen.Im Übrigen habe ich gelesen;man sollte Dinge so nehmen wie sie kommen.Aber man sollte dafür sorgen,dass sie so kommen ,wie man sie nehmen möchte!C.G.Alles Gute,Gambit          ...i will survive...
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: Pünktchen am 14 März 2010, 18:51:06
Hallo Gambit,

vielen Dank für Deinen lieben Gruß.

Wieso charakterliche Fehlbildung? Das liest sich irgendwie sehr negativ und suggestiert mir so etwas wie wenig Selbstwertgefühl. Liege ich da richtig?

Auch ich habe und beschäfige mich noch mit allen diesen Themen. Gebracht hat es aber - zumindest bei mir - erst etwas, nachdem ich mit Hilfe meines Psychologen meine ureigenste
Suchtproblematik auf- und abgearbeitet habe. Zu gefährlich ist eine Projektion von wissenschaftlichen Erkenntnissen auf die persönlichen Geschicke ohne professionelle Hilfe von außen.

Und kämpfen muss ich nicht mehr. Wie auch schon von Olli beschrieben, gehört die Sucht zu mir für den Rest meines Lebens. Damit umgehen lernen ist die Devise. Kein schlechtes Gewissen mehr haben müssen, weil da so etwas wie Suchtdruck ist. Ihn aufnehmen und mir sagen, das gehört zu mir, das ist meins nimmt schon mindestens die Hälfte dieses Drucks. Ganz bewußt ohne nachzugeben damit umgehen zu lernen. Das wünsche ich Dir auch.

Freue mich wieder von Dir zu lesen

Pünktchen

 
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 22 August 2010, 23:18:48
Sehr geehrte Damen ,sehr geehrte Herren,heute möchte ich Danke sagen.Danke,allen erfahrenen,intelligenten,wissenden,objektiven,nicht wertenden trockenen Glücksspielerinnen und Glücksspieler.Danke für die Mühe,die Zeit und Einfühlungsvermögen das ihr für uns nasse Zocker aufbringt.Mir tat es gut hier einmal Luft ab zu lassen und gleichzeitig von Leidesgenossen deren Werdegang sich mit dem meinen teilweise spiegelte zu lesen.Naa,meine Leidesgenossen,wo seid ihr alle?Aha,noch auf Bora Bora,Malediven,Tauchkurs auf Seychellen? Vielleicht Abbgetaucht...ja ja...ins Casino...ja ich hab`mir auch grad` ein 38-Meter-Bötchen angeschafft, man gönnt sich ja sonst nix.Ne`neue Crew hab ich auch,natürlich alles Mädels ,versteht sich.Zwei probieren gerade an meinem Körperchen (106 kg)Ganzkörpermassage...oooh,jaaa,guuut und diese Figürchen...nana, was ist denn? Bin ich doch grad`von der Hand abgerutscht die meinen Kopf gestützt hatte.Eingeduselt ich Dusel.Ist doch was schönes diese Illusionen...oder? Den Damen Wünsche ich natürlich die Chippendales mit String Tanga ,versteht sich...gelle.
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 23 August 2010, 00:03:32
Hallo, hier kommt der Rest,ha,ha,irgend etwas habe ich wieder falsch gemacht,am PC.Ich wollte mich nur mal`wieder melden,so ein Forum lebt ja nur wenn hier etwas geschrieben wird.Niemand brauch Streicheleinheiten,keiner einen Schubser oder einen Tritt in den A....?Na ,dann Grüsse ich alle,meine Wünsche an euch sind Gesundheit(auch die Geistige):-)Humor und immer ein paar Euro in der Tasche.Bis die Tage,                                                                                          Gambit.      ...der Wille zur Illusion ist tiefer, als der Wille zur Wirklichkeit.   F.Nitzsche.  (...warum wohl? )   :-)                                           
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 23 August 2010, 01:15:28
Pünktchen,hallo Pünktchen,...ja ich weiss,Asche auf mein Haupt,ich habe lange gebraucht mich wieder zu melden,entschuldige bitte, ich war etwas geschockt auf die Nachfrage bezgl. meines schlechten K..Charakters...hatte ich doch am 10.02. schon vieles von mir erzählt.In den nächsten Tagen werde ich etwas mehr von mir berichten.Schadenersatzklage gegen ein Casino werde ich mangels Erfolgschancen nicht erheben.In den letzten Monaten habe ich den Versuch gemacht mich mit meinem bisherigen Leben vertraut zu machen um zu verstehen wie ich zu dem geworden bin was ich zu sein erkenne.Ein kluger Chinese hat einmal geschrieben;Die Krankheit des Geistes ist der Konflikt, immer das Richtige tun zu wollen.Vielleicht würde es mir helfen,wenn ich weniger Angst davor haben müsste ,so zu sein wie ich eben bin.Wenn ich weniger Scham u. Schuldgefühle erleben würde wenn ich einmal nicht so perfekt,intelligent,objektiv,wissend u. erfolgreich war wie ich wegen der Erwartung anderer meine sein zu müssen.Es würde mich toleranter mir u.anderen gegenüber machen.Wie leichtfertig kritisiere ich manchmal andere nur weil sie eine andere Meinung haben oder ihr Verhalten nicht in meine Programmierung passt.Ja,so Dingends gehn` mer`dorsch de`Kopp.So,jetzt kann ich nichts mehr schreiben,habe schon viereckige Augen.Sei gegrüßt,Gambit.                                                                               
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: Olli am 23 August 2010, 08:50:43
Hi Gambit!

Du darfst sein - wie - wer oder was Du möchtest.
Es gibt nur eine Person, die Dich wirklich daran hindern kann - Du selbst!

Niemand ist perfekt - absolut niemand.
Du darfst Deine Fehler/Eigenarten/Macken w.w.i. haben - sie machen Dich zu dem, was Dich - Deine Persönlichkeit ausmacht.

Hast Du einmal eine Inventur gemacht?
Einen Zustandsbericht Deiner Sicht Deiner Person?
Versuche es einmal ... ist sehr aufschlussreich ...

Viele Grüße
Olaf
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 25 September 2010, 01:34:16
Hallo Olav,auch ein freundliches hallo an alle Leser im Forum.
Olav,auf dich ist Verlass,Du hast immer in Wort für uns Glücksspieler,so auch für mich.Danke für den psychologischen Beistand vom 23.08.2010.Diese analytischen Ansagen,der immer blitzblank geputzte Spiegel,den Du in der Lage bist vor zu halten,das hat schon was.Bist Du vielleicht ein Plüschologe? :-) Mein Spiegelbild,den Menschen mit all`seinen Unzulänglichkeiten,dem unangepassten introvertierten Einzelgänger,der die Normen und ethischen Wertvorstellungen die eine Gesellschaft(-will sie in Frieden u.relativer Gerechtigkeit zusammen Leben-)nun einmal braucht,bewusst oder unbewusst ignorierte,sie verträngte,habe ich schmerzlich erkannt.Ja,ich bin ein Glücksspieler geworden,mit zeitweisem Kontrollverlust nicht nur das Glücksspiel betreffend,leider.Ein kranker Spieler mit allen negativen Begleiterscheinungen einer Sucht.:Verlust von Lebenszeit,von eingesetztem Kapital,der Selbstachtung,Beschaffungskriminalität,Scheinfirmen,psychische Gewalt gegenüber Menschen die mir sehr nahe standen,das Spiel mit Menschen.Suizidversuche,sein Leben aufs`Spiel setzen,Tod u.Spiel sind unterschwellig immer in meinen Gedanken.Real weiss ich schon dass ich nicht mich,sondern diese Sucht nicht mehr erleben will.
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 25 September 2010, 02:42:31
Hallo,hier kommt wieder der Rest.
Bei Berdjajew habe ich gelesen " ohne die Möglichkeit des Bösen ist auch das Gute unmöglich." Paradox aber richtig.Ich weiß das ich negative Anlagen und Tendenzen habe,ich setze mich mit meinen dunklen Seiten auseinander,denn ich bin verantwortlich für meine Handlungen.Nobody is´perfect,ja Olav,ist auch mein Spruch,aber so leicht wollte ich es mir nicht machen.Pünktchen habe ich am 23.08. geschrieben dass ich mich mit meinem bisherigen Leben vertraut gemacht habe,wollte ich doch Wissen warum ich so geworden bin wie ich nun mal heute bin.Meine Erinnerungen habe ich aufgeschrieben es ist so viel,ich könnte daraus einen Roman machen.(-und mit der durch den Verkauf erzielten "Kohle"könnten wir es mal ein paar Nächte krachen lassen waaas ?:-))Oh entschuldigt,ist ja ein seriöses Forum,keine Animation...gezockt wird nicht mehr basta,basta.:-)Guss an alle, Gambit.
Die meisten Fehler sind verzeihlicher als die Mittel,die wir anwenden um sie zu verbergen...
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 27 September 2010, 22:29:24
Es ist nicht genug zu Wissen,man muss es auch anwenden.Es ist nicht genug zu wollen,man muss es auch tun.
Lebensweisheiten von J.W.Goethe, die mir viele hier im Forum auch schon vermittelt haben,ich habe begonnen sie mit kleinen Schritten um zu setzen.Das letzte halbe Jahr habe ich mich intensiv,täglich mehrere Stunden mit dem Thema Sucht u.Psyche auseinander gesetzt,es studiert.Ich gab meine Erkenntnisse aus der Recherche über mein bisheriges Leben hinzu u. stellte fest das ich schon vieles über mich u. über Süchte in Erfahrung gebracht hatte.Alles Theorie,auch dieses ist mir bewusst.Zwischenzeitlich habe ich die Einzimmerwohnung in die ich mangels "Masse"ziehen musste neu renoviert,eine neue Schrankwand gekauft u.alles alleine aufgebaut.Meine Garderobe habe ich auf ein Minimum reduziert,ich muß ja nicht mehr glänzen ( Casino).Ja, das mehr scheinen als zu sein hat mich auch beschäftigt :-), denn irgendwo habe ich einmal gelesen,was glänzt hat kein eigenes Licht...Meine "Studien"habe ich vorläufig beiseite gelegt,ich kann momentannichts mehr aufnehmen.Dafür begann ich mit sportlichen Übungen zur Schulung der inneren Einstellung u. Muskelaufbau,ich will 15kg leichter werden.Ich strukturiere meinen Tagesablauf.Uns allen Wünsche ich das wir Wege finden die aus dieser Sucht führen.Wenn wir uns Brücken bauen,sollen sie uns tragen u. wenn sie einbrechen wünsche ich uns die Kraft wieder neu mit dem Bau zu beginnen.  Bis die Tage, Gambit.       Geh´Du vor,sprach die Seele zum Körper auf mich hört er nicht,vielleicht hört er auf Dich. Ich werde krank werden,dann wird er wieder Zeit haben, sprach der Körper zur Seele....  Chr.Morgenstern.   
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: Koala am 01 Oktober 2010, 08:37:12
Hallo gambit,

es ist sehr schön wieder von dir zu hören, und zu lesen, daß du dich intensiv mit den gründen fürs spielen beschäftigst. Aber ich hätte da eine kleine Frage: Bist du spielfrei? Wenn ja seit wann? Wie geht es dir dabei? Fragen über Fragen stellen sich, wenn ich deine Berichte lese. Sehr gut hört sich an, daß Du deine Wohnung neu renovierst und dich selbst.
Ich wünsche Dir gute 24 Stunden

Gruß Koala
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 03 Oktober 2010, 14:57:48
Hallo Kaola,ich freue mich über dein Interesse an meinen Beiträgen und will die Frage aller Fragen hier im Forum gerne offen beantworten. Ja,ich spiele seit einigen Monaten wieder Roulette und es ist möglich das diese Tatsache in meinen Beiträgen nicht so deutlich wurde.Diesen weg habe ich für mich gewählt um mein Verhalten zu studieren,es grundsätzlich zu ändern bedarf es wohl noch ein wenig Übung. :-) Die mir gesteckten Ziele bzgl. meines Spielverhaltens kann ich noch nicht in Gänze als positiv verbuchen aber ich mache Fortschritte.Mein psychisches Befinden ist besser geworden ich habe kein schlechtes Gewissen,keinen Spieldruck mehr.Ein solches Verhalten ist sicher nicht für jede Spielsüchtige Person richtig,vielleicht auch nicht für mich, aber es ist mein vorläufiger Weg.Sehe ich auf meinem geistigen Auge jetzt ungläubiges kollektives Kopfschütteln hier im Forum? Ich respektiere deine Erfahrungen und akzeptiere deine und andere kritische Meinungen zu meinem Versuch Ängste auf zu lösen.Ja Kaola ,ich habe Angst nicht mehr spielen zu können,es darf gelacht werden,es ist wirklich so.Bin ich ein realitäts-ver-rückter,weil ich entgegen der allgemeinen Meinung und Erfahrung wie mit der Thematik Spielsucht umzugehen ist meinen eigenen Weg suche?Ist verrückt sein nicht auch eine Stufe der seelischen Entwicklung?
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 03 Oktober 2010, 16:01:59
Hallo Kaola,ich kann mit dem PC. nicht so recht umgehen auch das schreiben fällt mir noch schwer obwohl es befreiend auf mich wirkt.Also kommt hier wieder der Rest.Seit dem Verlust eines meiner Kinder (vor 23 J.)habe ich mich wohl verändert ich kann ihn nicht akzeptieren und nach der Scheidung von meiner Frau lebe ich alleine und habe mich völlig auch von meiner Familie zurück gezogen.Kontakte zu Menschen pflegte ich nur noch notgedrungen geschäftlicher Art.Musste ich doch auch mein Suchtmittel beschaffen.Ein Misanthrop bin ich zu meinem Glück nicht ganz geworden aber ich war schon gefährlich nahe daran.Es gibt noch einige Ängste die mir im Nacken sitzen und die ich noch auflösen muss wenn ich ein zufriedenes ausgeglichenes Leben führen will.Das liest sich alles so schön logisch,bildlich gesehen ist es als wollte ich einen 8000er besteigen.Termine beim Psychologen hatte ich schon,aber nicht wahrgenommen.Da ist wieder die Angst vor dem ungewissen,Angst er könnte mit seinem Wissen ohne mein wollen die Türe zu meinem Unterbewusstsein öffnen u. ich stünde Ihm Psychisch nackt u. schutzlos gegenüber.Vielleicht grübele ich auch zu viel und vergesse dabei zu Leben...Vielen Dank für die Anteilnahm;e,ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag.   Gambit.     Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln;erstens durch Nachdenken,das ist der edelste;zweitens Nachahmen,das ist der leichteste;drittens durch Erfahrung,das ist der bitterste.  Konfuzius.             
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: Koala am 04 Oktober 2010, 23:53:56
Hallo gambit,

vielen Dank für Deine Antwort. Ehrlich gesagt, habe ich geahnt, daß Du voll drauf bist. Und kann es auch nachvollziehen, denn mir ging es lange selbst so. Aber ich kann dir aus erfahrung sagen, es gibt kein kontrolliertes Spielen. Und in meinen Augen, ist es auch nicht wichtig zu erfahren warum man Spieler ist, sondern daran zu arbeiten keiner mehr sein zu müssen.
Das mit den sozialen Kontakten kenn ich sehr gut, aber auch daran kann man arbeiten.
Auch ich musste schwere Schicksalsschläge hinnehmen und bin trotzallem der Meinung, daß das nicht als Entschuldigung für meine Sucht herhalten sollte.
Ich möchte dir gerne eins ans Herz legen: Such dir professionelle Hilfe, denn alleine ist es meiner Meinung und Erfahrung nach nicht zu schaffen. Du hast dabei nichts zu verlieren, aber unendlich viel zu gewinnen.
Gute 24 h
Koala
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: Olli am 05 Oktober 2010, 11:38:05
Hi Gambit!

Nein, nein - nicht bei allen Deinen Worten schüttele ich den Kopf.
Sehr oft erwische ich mich dabei verstehend zu nicken.

Nun, zuerst einmal möchte ich ein paar Worte der GA sinngemäß zitieren:
"Die einzige Bedingung für eine Mitgliedschaft in der GA ist der aufrichtige Wunsch mit dem Spielen aufzuhören ..."

Da steht nix davon: Du mußt jetzt und sofort und für immer spielfrei sein, sonst wirst Du gesteinigt!

Deine Worte zeigen mir genau diese Befürchtung.
Auch ich möchte mich deshalb bei Dir bedanken, dass Du den Mut gefunden hast über Deinen Schatten zu springen.

Natürlich erwacht auch in mir immer wieder ungewollt ein Beschützerinstinkt der Dir zurufen möchte: Schau her - es funktioniert doch - bei Koala, bei mir ... wieso nicht bei Dir?

Aber Du bist nun mal Du - nicht Koala - nicht ich - wir können uns miteinander vergleichen, aber wir sind Individuen ...

Nun, was mich wirklich auf die Palme bringt sind Aussagen wie : "um mein Verhalten zu studieren"
Hattest Du einen Unfall mit totalem Gedächtnisverlust? Zurückgeblieben war Deine Sucht - nun musst Du Dich ganz neu studieren um zu wissen wieso Du spielst?

Wischiwaschi - Ausreden - Selbstbetrug!

Gambit - es ist ganz einfach - Du warst spielen, weil Du spielen wolltest.
Hey - das ist vollkommen ok - spiele so viel Du willst.
Doch versuche nicht uns etwas vorzumachen - viel wichtiger: versuche nicht nach Ausreden zu suchen um Dein eigenes Gewissen zu beruhigen.

"Die mir gesteckten Ziele bzgl. meines Spielverhaltens kann ich noch nicht in Gänze als positiv verbuchen ..."
Gambit - Du hast den Kontrollverlust erfahren - es gibt einfach keinen Weg zurück.
Dieses Vorgaukeln sich kontrollieren zu können - dieses "heute nur X €", nicht hohe Beträge nur auf eine Zahl setzen - wie auch immer ... diese Gedanken haben mich über 20 Jahre lang festgehalten in der Sucht.
Ich hatte Ausreden - nach innen und nach außen ...

Aber leugnet es die Tatsache, dass Du Deine Sucht ausgeübt hast? - Mit nichten.

Bei Süchten jeglicher Art gibt es kein Halbschwanger - es gibt nur entweder - oder.
Entweder Du bist spielfrei - oder Du bist es nicht.

Wenn Du in diesem Konsens nun "argumentierst":
"Mein psychisches Befinden ist besser geworden ich habe kein schlechtes Gewissen,keinen Spieldruck mehr."
Dann sage ich Dir:
Klar ist der Spieldruck weg - denn Du spielst.
Klar ist Dein psychisches Befinden besser geworden - denn Du spielst.
Klar hast Du kein schlechtest Gewissen - denn Du spielst mit Dir.

Du möchtest Deinen eigenen Weg gehen? Du möchtest mit Dir experimentieren?
Du möchtest einer unter Tausenden sein - eine Ausnahme - etwas Besonderes - Du möchtest die Erfahrungen Anderer ad Absurdum führen ...

Die Frage stellt sich nun: Warum eigentlich?

Auch hier gibt es für mich nur eine Antwort:
Du weisst, dass Du süchtig bist - aber akzeptieren - tief in Dir drin - kannst Du noch nicht.

Wenn Du nun fragst: Woher kriege ich denn diese Akzeptanz = Kapitulation? ...
Da kann ich Dir nur antworten: Mache keinerlei eigene Experimente - lerne aus den Erfahrungen der Anderen - die sind so komplex - die Assoziation zu Dir selbst wird Deine ganze Kraft in Anspruch nehmen - und irgendwann - noch immer wartend auf die Kapitulation - wirst Du merken - sie ist längst passiert.

"ich habe Angst nicht mehr spielen zu können, es darf gelacht werden ..."
Wer lacht, der bekommt es mit mir zu tun ... ;)
Gambit - Du hast Angst etwas zu verlieren ... das ist doch anfänglich VOLLKOMMEN NORMAL!
Wie Du weisst, gibt es aber immer zwei Seiten einer Medaille:
Frage Dich doch mal was Du gewinnen kannst!? Auch davor hast Du sicherlich Angst - oder nicht?

"Ist verrückt sein nicht auch eine Stufe der seelischen Entwicklung?"
Nein - aus den oben genannten Gründen. Aber auch Dein Selbstbetrug ist nicht "verrückt" - er ist suchtbedingt - er ist schlichtweg "krankhaft" - nur dann zu negieren, wenn Du nichts daran änderst.

Zu Deinem nächsten Beitrag:
"Da ist wieder die Angst vor dem ungewissen, Angst er könnte mit seinem Wissen ohne mein wollen die Türe zu meinem Unterbewusstsein öffnen u. ich stünde Ihm Psychisch nackt u. schutzlos gegenüber."
DAS ist aber doch Sinn und Zweck einer Therapie - oder nicht?
Die Türchen zu öffnen - sanft, motivierend, lenkend - Dich auffangend, wenn Du dabei in ein Loch fällst.
Ich selber verspüre genau die gleiche Angst.
Ich traue mich nicht einen Termin zu machen und beruhige mich selber damit, meine erste und einzige von mir selbst initiierte Abstinenzphase von nunmehr über 4 Jahren als Schutzschild vor mich zu halten.
Was ich definitiv weiss - beim nächsten "Ausrutscher" sitze ich auf dem "Sofa".
Klasse nicht wahr? - Auch ein Selbstbetrug #lach# die Angst auf die Couch zu kommen hält mich (u.a.) vom Spielen ab ...
Nun - zu meiner Verteidigung - ich sauge gerne die Worte einiger langjährig abstinenter Spieler in mich auf (#zwinker# an Claus z.B.) - beschäftige mich gerne mit Spielfreiwilligen und auch Angehörigen.
Sie machen mir bewusst, was ich mir und anderen angetan habe - sie machen mir bewusst, dass ich dies nicht mehr möchte - sie zeigen mir Wege nicht mehr zurückzufallen und Wege mein Leben auf "gesunde" Art und Weise zu führen.
Du hast mich gefragt, ob ich über psychologisches Fachwissen verfüge.
Da gibt es ein klares Nein von meiner Seite - ich versuche mich zu verstehen über die "Gleichgesinnten" und ihren Erfahrungen.
Jahrzehnte habe ich mich verleugnet und es fiel mir anfangs schwer mich mit MIR zu beschäftigen.
Mittlerweile empfinde ich - ja - Spaß daran, Neues an mir zu entdecken.

Noch einmal zurück zu Dir:
Ich glaube schon, dass Du Dir für Deine Trauerbewältigung ruhig Hilfe einfordern kannst.
So wie Du Dich liest, hast Du Dich damals ja vollkommen isoliert und ein "gemeinsames" Trauern war Dir nicht möglich.
Stelle Dir nun vor, der Therapeut setzt die richtigen Hebelchen bei Dir an und Du fängst hemmungslos an zu flennen ...
Was wäre so schlimm daran?
Wäre es nicht menschlich?
Könnte es nicht befreien?

Gambit - ICH glaube, ein Therapeut kann Dir eine enorme Hilfe sein.

Momentan "vegetierst" Du nur vor Dich hin - oder?

Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: Pünktchen am 11 Oktober 2010, 22:39:21
Hallo Gambit,

diese Angst -ich hatte Deinen Beitrag schon letzte Woche gelesen - hat mich aufhorchen und nachdenken lassen. Ich hatte sie auch, diese Angst.

Diese Angst hatte viele Gesichter und hinderte mich immer wieder daran, aufzuhören mit dem Spielen, mit den Lügen und allem was halt noch so dazu gehört. Du weißt schon.

Immer wenn ich den letzten Schritt in Richtung Spielfrei gehen wollte, dann war sie noch verstärkt da, diese Angst. Dann wurde sie unkontrolliert und konnte nur durch das Spielen in Schach gehalten werden - so waren damals meine Empfindungen. Irgendwann war dann sogar beim Spielen die Angst da. Die Angst gleich vom Automaten weg zu müssen, weil kein Geld mehr da war, die Angst vor Entdeckung, die Angst davor nachzudenken, die Angst vor dem Teufelskreis.

Und irgendwann ging ich mit Angst zum Spielen. Angst vor dem Augenblick der Wahrheit. Noch nicht einmal am Automaten konnte ich sie noch so wirklich aufhalten, im Gegenteil, ich wußte genau, dass ich den Augenblick der Wahrheit verkürzte und die Angst noch größer werden würde. Sie war immer da, sie ließ es nicht einmal mehr zu, dass ich vergessen konnte.

Und dann war da noch die Angst vor mir selbst. Die Angst, was passiert, wenn ich mir die Chance gebe, mich endlich selbst kennenzulernen. Die Angst mich nicht ertragen zu können, noch schlimmer die Angst von anderen nicht mehr ertragen zu werden.

Heute - heute kann ich Dir nur sagen, dass meine Ängste zum Teil mehr als begründet waren.
Aber sie sind nichts gegen das Gefühl, nicht mehr spielen zu müssen, endlich zu wissen, wer und was ich bin, ich zu sein, echt mit allen Gefühlen, welche die Angst nicht zuließ.

Trau' Dich!!!!!!!!!

Pünktchen
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gretelhansel am 16 Oktober 2010, 11:40:14
 Hallo an alle.bin neu hier im hier im forum.war 5monate wegen spielsucht in reha.bin seid april wieder daheim.hab mich dann in 2 spielotheken sperren lassen.vor 3 wochen bin ich reinmaschiert.es hat niemanden gestört.das sperren nützt nix.man muss es aus eigener kraft schaffen.ich bin wieder ganz tief unten,habs haushaltsgeld verzockt.musste meinem mann alles sagen.er redet nicht mehr mit mir.:D
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: Pünktchen am 17 Oktober 2010, 22:05:58

...und was wirst Du jetzt tun?
Wie wird es bei Dir weitergehen?
Siehst Du für Dich eine Perspektive?

Neugierig fragend

Pünktchen
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 18 Oktober 2010, 02:01:27
Hallo Koala, Koalas sind doch die putzigen Bärchen die in Australien Eukalyptusblätter Essen,ich hab`s"gefressen",ich werde dich nicht mehr KAOLA Anschreiben.:-)Sollte noch irgendjemand Feheler finden (Gramamatik,Rechtsschreibung betreffend):-)so liegt das wohl  nicht an meiner vorzüglichen schulischen Ausbildung die ich an einer Elite-Heimsonderschule 5 Jahre genießen durfte.Da ist mein Laptop Schuld,die Tastatur,irgendwie sind die Verbindungen,Kontakte, die Verknüpfungen nicht optimal...oder?:-)Mein Geist ist klar, mein Suchtgedächtnis wird mich,wenn ich nicht an mir arbeite wieder erinnern das habe ich schon erkannt.Du bist deinen Weg gegangen,ich werde den meinen gehen,mir war es ganz wichtig meinen Lebensweg zurück zu verfolgen um meine psychischen Macken zu erkennen und besser verstehen.Ich glaube nichts ich will Wissen auch wenn die gewonnene Erfahrung schmerzt.Für mich ist die Erkenntnis wie anatomische u. psychische Systeme in meinem Gehirn zusammen wirken,wie Sucht in meinem Kopf entsteht wichtig.Schicksalsschläge waren nicht Auslöser meiner Sucht auch suche ich keine Schuldigen oder Entschuldigungen.Nach meiner Scheidung habe ich die Menschen gemieden,meine Empfindungen waren Schuld-u.Schamgefühle,Enttäuschung,Ohnmacht,Zorn auf mich,war ich doch fast ein Menschenhasser geworden.Ein Vorbild für meine Kinder war ich auch nicht u. wollte sie nicht noch mehr schädigen.Erst in der Einsamkeit habe ich mich gewandelt,bin weicher geworden.(106kg:-))Für die freundliche Empfehlung mir professionell helfen zu lassen bedanke ich mich herzlich.Alles Gute Gambit. Der einzige Weg aus der Welt der Schmerzen führt mitten durch den Schmerz hindurch.Hermann Hesse. 
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gretelhansel am 18 Oktober 2010, 18:28:03

...und was wirst Du jetzt tun?
Wie wird es bei Dir weitergehen?
Siehst Du für Dich eine Perspektive?

Neugierig fragend

Pünktchen
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gretelhansel am 18 Oktober 2010, 18:31:05

...und was wirst Du jetzt tun?
Wie wird es bei Dir weitergehen?
Siehst Du für Dich eine Perspektive?

Neugierig fragend

Pünktchen
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gretelhansel am 18 Oktober 2010, 18:36:56
hallo pünktchen.ich muss wieder damit aufhören.kann mit zocken nicht umgehen.wenn ich in der spielo bin,vergess ich alles.hab 4 kinder,3 sind erwachsen und ausgezogen.wenn die das mitbekommen,ist alles aus.........warum mach ich das nur?
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: Olli am 19 Oktober 2010, 08:04:35
Hi!

Eröffne doch bitte einen eigenen Thread - der hier gehört Gambit.

Ich schätze, auch Du möchtest unsere geballte Aufmerksamkeit ;)

Wir lesen uns
Olaf
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gretelhansel am 19 Oktober 2010, 18:46:55
ist das hier nicht für alle da?
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 19 Oktober 2010, 21:41:18
Herzlich willkommen hier im Forum,"gretelhansel"(lustiger Name) :-)zu einem traurigen Thema.Selbstverständlich kannst du hier dein Herz ausschütten und Rat holen,hast` ja ziemlichen Kummer wie ich gelesen habe.Vielleicht erklärt dir ja ein freundlicher Mensch behutsam wie das mit den Threads`so funktioniert.Entschuldige bitte ich kann nicht lange am PC sitzen bin krank.Schwindelanfälle und sone`Sachen.Grüße auch an Olav u. Pünktchen,ich komme die Tage wieder.Alles Gute Für gretelhansel,Gambit.   
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: Olli am 20 Oktober 2010, 08:19:37
Hi!

Na dann möchte ich Dir das schnell erklären:

Du bist jetzt hierher gekommen über das Forum "Forum Glücksspielsucht" - bist ins Unterforum "Glücksspielsucht" und dann in "Fragen & Hilfe" gegangen.
Hier - direkt über der Liste der Themen gibt es rechts oben die Schaltfläche "Neues Thema".
Einfach draufdrücken - einen Betreff nicht vergessen - und Du kannst loslegen.

Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 29 Oktober 2010, 17:07:46
Hallo Olaf mein ungewollter "Beschützer":-) isch schewindel jetzt nüscht mähr, eine Brille für die Arbeit am PC macht auch die Zahlen im Kessel klarer. :-) Als ich dein literarisch nuanciertes Analysekunstrukt als Reaktion auf den von mir an Koala am 03.Okt.gerichteten Bericht gelesen hatte, wurde mir richtig schwindelig. Krass dachte ich , ein Hellseher...in die Zwölf...hat`mich umgehauen...voll Fett...wo ist die versteckte Kamera? Es werden sich wohl wieder einige Leser in dem von dir vorgehaltenen blitzeblanken Spiegel erkannt haben...ja,ja,ja...ich auch...Teilweise. :-))  Lächelnd schreibe ich dir dass ich dich im Geiste sehen kann mit deinem Spiegel in der Hand mir zurufend...GUGST DU...GUGST DU...:-))) ich erkenne du hast Spaß hier im Forum und ich gönne dir diesen , ohne Humor währe das Leben doch viel weniger lebenswert. Auch ich fühle mich wohl ich spüre keinen Spieldruck mehr. ich muss nicht aber ich kann wenn ICH  will Spielen , nicht Zocken das ist ein Unterschied. Es ist ein Test von dem ich im letzten Bericht geschrieben habe , mein Spielen ist unter Aufsicht und ich halte mich an gewisse Regeln , mehr will ich zu diesem Thema vorläufig nicht berichten. Ein Casino nennt man auch "Spielbank" nicht "Gewinnbank" das ist mir und sollte auch jedem Spieler klar sein ! Verlust meiner Selbstkontrolle während des spielens habe ich seit zwei Monaten nicht mehr erlebt , nach sechs Monaten will ich Bilanz ziehen. Olaf, nicht gleich wieder auf die Palme klettern , es sei denn da oben ist die bessere Luft und du hast eine plausible Erklärung warum so viele Spieler einen Rückfall trotz Therapie , Psychoanalytiker , Selbsthilfegruppe , Spielsperren erleiden? Komm´mir aber bitte nicht mit den"zwölf Geboten" oder dem "Köfferchen" das greift bei mir zu kurz , ist nicht für jeden hilfreich , es gibt auch andere Wege nur müssen sie auch gegangen werden.(-denke einmal an den Spruch von Konfuzius,den, mit der Erfahrung.)
Titel: Re: Vermögen verspielt,trotz Spielsperre.
Beitrag von: gambit am 29 Oktober 2010, 17:43:23
Nachtrag.

Wir alle verfügen über eine ganze Liste von Untugenden wie Falschheit , Rücksichtslosigkeit , Intoleranz , Geltungssucht , Selbstherrlichkeit , Feigheit , Neid , Eigennutz , Lug und Trug , das Gewissen entscheidet Olaf , ja , aber vorher muss es auch verantwortlich entwickelt werden!! Die Wissenschaft lehrt uns ca. 50 % unseres Charakters ist Anlage , mitgebracht in den Genen , der Rest kommt von Umwelt ( Erziehung-Konditionierung ? ) Lebenserfahrung usw. Ich will mich heute nicht auf meiner eventuellen kindlichen Koditionierung bezüglich Spielsucht  berufen aber ich musste mich erst eingehend mit diesem Thema befassen und das Ergebniss in mein mir eigenes persönliches Menschenbild einfügen. Weil wir Menschen Individuen sind schrieb` ich dir schon am 12.Feb. "Jeder hat seine eigene Programmierung deswegen jeder seinen eigenen individuellen Weg finden muss mit der Spielsucht zu Leben." Jetzt krempel  mal` so einen alten störrischen Esel wie mich um , das dauert , is` net` so einfach... auch mit " Plüschologen " spiele ich gerne...:-)))  Olaf, ich nehme dein Schreiben ernst und bedanke mich , aber du darfst mich auch ernst nehmen , denn in dem Bestreben ein suchtfreies Leben zu wollen gehen wir gleich .

Gruß  Gambit.


Das Glück gehört denen, die sich selbst genügen denn alle äußeren Quellen des Glückes und Genusses sind , ihrer Natur nach , höchst unsicher, misslich , vergänglich und dem Zufall unterworfen.   ( Schopenhauer .)