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Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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Hallo, mein Rückblick auf 4 Jahre

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Hallo, mein Rückblick auf 4 Jahre
« am: 15 Januar 2024, 14:14:02 »
Hallo zusammen.
Vor 4 Jahren war ich am ende, wusste nicht weiter, genau das was viele hier aktuell haben, sicherlich auch die stillen mitleser (war aktiv unter einem anderen account, konnte dessen zugang auf die schnelle nicht finden)

Aber, wie Olli, Ilona und andere nie müde werden zu betonen, es ist nicht das ende. Es ist nicht einfach, aber es geht weiter. Mein Apell: Gebt nicht auf, befolgt die Tips und Ratschläge auch wenns anfangs sehr hart ist. Aber alles ist besser als vor den Kisten zu sitzen!

Was hat mir geholfen?
- Den betroffenen Menschen mein Problem offen legen. Das war etwas vom schwersten was ich je tun musste
- Hürden einbauen gegen Rückfälle. Das heisst Sperrung bei Online-Casinos, Sperrung bei Real-Casinos,
- Ganz wichtig: überwachung der konten durch mein Partner. Ich hatte noch Zugang zu Kreditkarte und andere Zahlungsmittel, ich wusste aber dass jegliche abbuchung auffallen wird.

Im schlimmsten fall hätte ich die karten abgeben müssen, aber obwohl ich öfters in versuchung war hat die Hürde (das peinliche eingestehen ende monat wenn der Kontoauszug auf dem Tisch liegt) mich davon abgehalten.
Im schlimmsten Fall hätte ich auch noch eine Schutz-Software installiert, aber das war nicht notwendig. "Meine" Lieblingscasinos habe ich gesperrt, falls ich doch andere genutzt hätte dann wäre die Software zum zug gekommen.

Ich wollte eigentlich noch in eine lokale SH-Gruppe, aber die einzige war relativ weit weg, dann kam noch corona und änderte alles.

Etwas vom wichtigsten das ich gelernt habe im Umgang speziell mit der Glücksspielsucht wenn man aufhören will:
Neue Tätigkeiten finden für die Zeit, in der man sonst gezockt hat. Bei mir war es oftmals alleine auf einer Geschäftsreise im Hotel, oder abends alleine zuhause wenn Partner auswärts war. Was mache ich stattdessen, wie kann ich die Zeit sinnvoll füllen, mein gehirn ablenken? Wenn ich rumsitze und gelangweilt bin schreit das Hirn immer lauter, bis man nachgibt. Das konnte ich verhindern.

Ganz ehrlich: Bin einmal rückfällig geworden. Habe 25E Guthaben auf Paysafe gewonnen, ein neues Onlinecasino hat eröffnet, ich war stinkbesoffen und total verkracht mit Partner, stinksauer und habe trotzig das geld einbezahlt. Und verspielt. Zum glück nichts gewonnen, und nur die 25e "verloren". Keine ahnung mehr was ich genau gespielt habe, der account aber am nächsten morgen gleich wieder sperren lassen. Das war vor 2 Jahren, seither ist das thema enorm im hintergrund.

Derzeit kämpfe ich dafür gegen alkohol.....
und warte hier auf eine "Bekanntschaft" aus einer App gegen süchte, hoffe die person meldet sich hier an da sie auch an einer Glückspielsucht leidet. Hier gibts meiner meinung nach bessere unterstützung speziell zu diesem thema also die eher allgemein gehaltene app (bzw diese eher auf alkohol ausgerichtet ist). 
Wünsche allen viel Erfolg auf ihrem weg!!!




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Offline Olli

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Re: Hallo, mein Rückblick auf 4 Jahre
« Antwort #1 am: 15 Januar 2024, 15:04:22 »
Hi!

Danke Dir für Deinen Beitrag!

Du hattest geschrieben, dass Du in eine SHG wolltest, aber wegen Corona nicht konntest. Nun, das war schon ne blöde Geschichte, dass da alle Gruppen schließen mussten.

Es wird auch heute immer wieder einmal eine Situation sein, wo man in keine reale SHG o.ä. gehen kann.

AAAAAber! Ich möchte hier noch mal Deine Bemerkung zum Anlass nehmen auf die Hilfsangebote im oberen Abschnitt der Seite zu verweisen. Links, das Mittwoch-Meeting besteht nicht mehr, gibt es aber den Link zum Samstagsmeeting. Folgt einmal dem Link und belest Euch. Da stehen zwar viele Hinweise und Gruppenregeln, doch das Wichtigste ist in Kürze gesagt: Benehmt Euch und geht respektvoll miteinander um ...

Dann gibt es auf der rechten Seite auch einen Link. Hier kommt Ihr zu einer gemeinsamen Seite der Landeskoordinierungsstellen. Klickt Euch hier einfach mal durch. Bei der "Onlineberatung" könnt Ihr mal "Online-Beratung bundesweit - Mail-, Chat- oder Videoberatung" folgen. Ich kenne nun schon einige, die dieses kostenlose Angebot in Anspruch genommen haben und damit sehr zufrieden waren.
Scheut Euch nicht, Ihr seit nun mal so anonym, wie Ihr Euch nun mal geben wollt. Selbst wenn Ihr in einer Videoberatung Euer Gesicht zeigt, weiß der Gegenüber noch längst nicht, wo Ihr Euch gerade aufhaltet. "Das Gesicht zu zeigen" bedeutet auch gleichzeitig schon einmal einen großen Teil "sich die Sucht einzugestehen".

Bei der Mailberatung, bei der weiss ich es, ist zudem eine Software hinterlegt, die Eure Kontaktdaten dem Beratenden vorenthält. Er oder Sie haben keinerlei Zugriff darauf.

Also Thajo ... ab heute gibt es keine Ausreden mehr, der Suchthilfe fern zu bleiben ... :)
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

 

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