Hallo zusammen,
ich bin neu hier und brauche Eure Hilfe, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll..., vielleicht am Anfang meiner Situation.
Mein Mann (32 Jahre) ist seit über 11 Jahre spielsüchtig. Angefangen hat alles ganz harmlos, oder vielleicht hat es für mich nur harmlos ausgesehen.
Am Anfang seiner Spielsucht habe ich meinen Mann kennengelernt und sogar mit sehr geringen Einsatz nur zum Spaß mitgespielt. Anfangs waren es harmlose Automatenspiele in Discotheken oder Imbissbuden. Mann steckte eine D-Mark rein, es ist ja nichts dabei.
Heute weiß ich jedoch, dass mein Mann schon damls mehr als nur eine harmlose D-Mark verspielt hat.
Da mein Mann aus einer Familie kommt, in der genug Geld vorhanden ist, hette er natürlich keine Probleme andere Dinge zu bezahlen. Es ist also nicht weiter aufgefallen, dass er schon damls Hilfe gebraucht hätte.
Nach dieser Phase wurde es immer schlimmer. Automatenspiele wurden "langweilig", es kam schließlich nicht der erhoffte Geweinn. So spilete er Lotto, Fußballwetten (Fußball ist sein großes Hobby und er hat eine Menge Ahnung von Spielern udn wer an wen verkauft wird, etc.) und anderes. Zu diesem Zeitpunkt hat er seine Lehre im kaufmännischen Bereich absolviert. Da seine Eltern die Wohnung bezahlt haben, er bei Ihnen gegessen hat und seine Wohnung geputzt wurde (haben auch die Eltern bezahlt), ist es nicht aufgefallen, dass sein ganzes Gehalt für das Spielen verwendet wurde. Wenn kein Geld da war, haben die Eltern ausgeholfen. Man wunderte sich auch nicht, da man ja als Lehrling nicht viel verdient, braucht man ja noch was nebenher.
Alle einschließlich mir (zu diesem Zeitpunkt hatten wir eine Wochenendbeziehung) haben nichts von seien Spieproblemen geahnt. Mein Mann war unglaublich im "lügen". Diese waren so einfallsreich, seine Eltern und ich haben NICHTS geahnt.
Schließlich wurde es wieder schlimmer. Mein Mann hat für ein Jahr im Ausland gearbeitet. Neben seinen Gehalt haben seine Eltern 30.000 D-Mark als "Taschengeld" für Miete und Essen bereit gestellt. Dieses Geld war schnell in der Spielbank verspielt. Wetten und Automaten waren nun beides "zu billig". Mein Mann hat seinen Verlust damit erklärt, er habe das Geld an der Bank in Fonds angelegt, damit es bessere Zinsen abwirft (Dies traf lediglich auf einen geringen Teil zu), somit war sein "Alibi" geschaffen und wieder hat keiner etwas von seinen Problemen mitbekommen, zumal wir außer Reichweite waren.
Nach dieser Zeit haben wir eine gemeinsame Wohnung bezogen. Mein Mann und ich lebten in der Wohnung der Schwiegereltern. Wir mussten also nicht viel für die Miete und Nebenkosten zahlen. Ich hatte meinen eigenen Job, mein eigenes Geld und mein eigenes Konto. Da er sich um die Abrechnung mit seinen Eltern kümmerte, hatte ich damit nichts damit zutun. Sein Konto interessierte mich nicht, da er schon immer großzügig zu mir war, machte ich mir keinen Gedanken, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich bekam schließlich alles, was ich wollte. Uns ging es richtig gut.
Nachdem mein Mann zuerst im Innendienst gearbeitet hatte, wechselte er schließlich in den Außendienst. Dafür würde von der Firma das Auto gestellt, Spesen bezahlt, etc. Er brauchte also wieder nicht viel Geld zum Leben verdiente aber im Monat 1500,- € mehr, welche verspielt werden konnten. Da er sich in ganz Deutschland bewegte, war er nur am Wochenende zu Hause und konnte somit spielen, wann immer er wollte. Keiner bekam es mit.
Doch irgedwann ging es nicht mehr gut. Er spielte immer mehr und sein Konto war mit 10.000 € überzogen. Dies war das 1. Mal, dass ich auf Ihn als Spieler "reingefallen" bin und ich mit in die Sache gezogen wurde.
Zu diesem Zeitpunkt hatten wir gerade geheiratet, das Konto wurde mit Hochzeitsgeld ausgeglichen. Er erzählte etwas von Spesenunstimmigkeiten, Kredikartenabrechnung, welche er vollkommen überschätzt hatte und weitere Lügen, welche man als "Unwissende" abkauft.
Danach waren meine Ersparnisse dran, um das Konto auszugleichen, wieder wurde ich belogen und hegte langsam misstrauen. Dies führte zu Spannungen in der Ehe.
Nach dieser Zeit hat mein Mann weniger gespielt, damit es nicht so auffällt. Außerdem konnte er vieles durch Provision ausgleichen, wovon ich natürlich keine Ahnung hatte.
Vor zwei Jahren haben wir ein Haus gebaut. Auch hier haben wir Unterstützung durch Eltern und Schwiegereltern gehabt um an einen Kredit zu kommen. Nachdem wir den Vetrag für das Haus unterschrieben haben, hatte mein Mann einen Zusammenbruch aufgrund des enormen Gelddruckes. Er hatte in einer Nacht enorm viel Geld verspielt, um seine anderen Spielschulden endlich wieder "wett" zu machen und sich auf den Hausbau zu konzentrieren. Dies hat jedoch (wie sollte es auch anders sein) nicht geklappt.
Nachdem nun alles raus war, haben mal wieder meine Schwiegereltern das Konto ausgeglichen und alles war in Ordnung. Natürlich waren meine Schwiegereltern und ich am Boden zersört und mein Mann versprach, er würde nie wieder spielen, er wäre so froh, dass wir alles wissen würden, bal, bla, bla
Vor einem Jahr hat mein Mann nun seinen Job mit einem noch besseren Gehalt gewechselt. Somit war also wieder Geld da zum Spielen. Außerdem hatte er es nun, dank unserem Hausbau, verstanden, wie man Kredite bei der Bank bekommt...
Vor drei Tagen war nun der 2. Zusammenbruch. Mein Mann hat fast sein ganzes Gehalt (immerhin 4.500 € Netto) nötig, um seine Kredite, welche er für seine Spielsucht und unser Haus aufgenommen hat, bezahlen zu können.
In den letzten 2 Jahren (seit ich weiß, dass er spiesüchtig ist) habe ich ihn ständig ausgequetscht, ob er noch was machen würde. Ich kann noch immer nicht fassen, wie viele Lügen sich in dieser Zeit angesammelt haben. Wie oft er mir gesagt hat, dass er seit unserem Richtfest (unser angeblicher Neuanfang) nicht mehr gespielt hat.
Damls habe ich gedroht, wenn er nocheinmal Spielen würde, verlasse ich Ihn und lasse mich scheiden.
Dies und der Druck sein Gesicht vor allen Bekannten und Verwanndten durch die Scheidung un d als Scheidungsgrund die Spielsucht zu verlieren, hat ihn natürlich dazu getreiben immer mehr zu spielen um die Schulden zu tilgen.
Damals vor zwei Jahren hatte ich angefangen sein Konto zu kontrollieren, doch nachdem alle s gut lief, habe ich das aufgegeben und ihm vertraut (der größte Fehler meines Lebens!!!!) Ich dachte er hatte, wie versprcohen aufgehört.
Vor allem hatte ich wieder Mal bis vor drei Tage keine Ahnung, dass wir nun 280.000 € Schulden bei der Bank haben....
Ich habe ihm so vertraut, ich wollte nicht ewig wegen diesem Thema streiten und es somit nicht ständig "beim Frühstück" ausbreiten.
Damals hat mein Mann gesagt, er käme alleine und NUR mit mir mit seiner Spielsucht klar. Nun weiß ich es besser... Am 06.02. geht es zur Therapie...
Ich habe solche Angst vor der Zukunft...
Wie soll es nun weiter gehen...
Ich kann nicht mehr...
Wer sagt mir, dass eine Therapie wirklich eine Heilung bringt, und es nicht wieder zu einem Rückfall mit noch schlimmeren Folgen kommt...
Liebe Grüße an alle, die dass gleiche durchmachen
Carina