Hi Hakan!
OK ... was das Wort "Ehre" betrifft ...
Nun etwas Anderes ...
Es bezieht sich auf Deinen "Kampf" gegen Deine Spielsucht.
Was wäre denn, wenn Du aufhörst zu kämpfen und Deine Spielsucht als ein Teil von Dir akzeptierst?
Es gelten dabei die gleichen von Dir benannten Werkzeuge, die Dich vom Spielen abhalten.
Nur die innere Einstellung ändert sich dabei.
Bitte suche hier im Forum mal nach dem Skript "12 Schritte - aber wie?" und lese nur den ersten Schritt.
Was hälst Du von dieser Einstellung?
Was kannst Du davon für Dich annehmen und was nicht?
Ich persönlich habe die Erfahrung mit mir gemacht, dass die Sucht ein Teil von mir ist - mit allen meinen Defiziten, auf denen diese Sucht basiert.
Wenn ich sie annehme, dann kann ich mich ihr im Falle von Suchtdruck mit einem Lächeln zuwenden und sagen: Wettere Du nur, mein Freund ... Du gehörst zwar zu mir, aber Du hast keine Macht mehr über mich.
Die Stimme dieses "Freundes" verstummt dann recht schnell - ich habe nicht das Gefühl zu kämpfen und benötige keinerlei Energien, um dem Suchtdruck zu wiederstehen.
Ich weiss schon, was Du mit dem Wort "Selbsttherapie" meinst.
Doch alle Bemühungen Deinerseits ersetzen keine Therapie - ich denke, da sind wir uns einig.
Wie kann ein Blinder aus eigenen Handlungen und Denkweisen die Farbe - die Form - die Symbiose aus all ihren Eigenschaften - die Schönheit einer Blume beschreiben?
Vielleicht kommmt er nahe dran ... doch er kann sie niemals "wahrhaftig" beschreiben.
Wen siehst Du, wenn Du in den Spiegel schaust?
Bist Du Dir sicher, dass Du diese Person wirklich kennst?
Gerade unsere Erziehung und unser soziales Umfeld haben uns neben unserem Charakter zu dem gemacht, was wir heute sind.
Was aber, wenn diese drei Umstände uns Scheuklappen aufgesetzt haben?
Dann gäbe es ja viel mehr zu erkennen - im Spiegel?
Ein weiterer Grund diesen Begriff in den Mülleimer zu werfen ist offensichtlich:
Du bist hier ... als Mitglied in diesem Selbsthilfeforum
Vielleicht wäre es ja mal an der Zeit, dass Du Dich traust Dich richtig vorzustellen?
Als Mensch ... wie Du lebst ... wie Deine Vergangenheit war ... was Du Dir für Dein heutiges und künftiges Leben so vorstellst?
Wir sind weit mehr als unsere Sucht uns Glauben zu machen scheint - auch und gerade Du!
Traust Du Dich?
Sei Dir gewiss, dass es vollkommen Schnuppe ist, was Du schreibst ... Hauptsache Du schreibst es.
Während Du nämlich schreibst, beschäftigst Du Dich mit Dir selbst.
Wir wissen beide, dass wir selbst die strengsten Kritiker von uns sind.
Wir werden uns beim Schreiben nicht nur unserer Fehler, sondern auch unser Stärken bewusst.
Die Grammatik, die Wortwahl, Satzstellung, Wiederholungen ... das ist alles sowas von nebensächlich ...
Ich möchte gerne wissen, was Du wirklich denkst und was Du wirklich fühlst ... was Dich ausmacht.
Macht Dich das nicht auch neugierig es mal in Worte zu fassen?
Versuche es mal ... wenn nicht hier im Forum, dann nur für Dich alleine.
Schreibe es auf und verwahre es.
Und dann machst Du das in 1 - 2 - oder 6 Monaten noch einmal - ganz nach Deinem Belieben.
Wenn Du dann die beiden Texte vergleichst, wirst Du eine Veränderung feststellen - zum Positiven.
Erst letzte Woche habe ich mich mit Rainer/Freitagessen über unsere ersten Texte in den Foren unterhalten. Wir mussten echt lachen, wie sich unsere Ansichten geändert hatte.
Es war ein gutes und befreiendes Lachen.
Daher kann ich mich nur wiederholen: Versuche es bitte einfach auch wenn es schwer fällt!