Also ... mein Kollege macht auch gerade seine Bachelorarbeit.
Im letzten Jahr haben wir nämlich einen 3D-Laserscanner bekommen.
Ich selbst war damit draussen und habe eine Schule gescannt, damit daraus Grundrisse abgeleitet werden können.
Der Kollege wollte aber den Scanner ausreizen.
Also hat er sich eine Setzungsmessung zum Ziel gemacht.
Wir haben da nämlich eine im Programm - eine Tiefgarage über mehrere Ebenen, an derren Decken Risse entstanden sind im Laufe der Jahrzehnte.
Er kombiniert hier eine 3D-Punktwolke mit einem Feinnivellement.
Dazu ist er permanent in Kontakt mit seinen Profs - telefonisch und per EMail.
Ja, er hat darüber sogar Kontakt zu einer Uni aufgenommen.
Dort hat man für ihn eine Kallibrierung des Gerätes vorgenommen.
In seiner Bachelorarbeit muss er nämlich jeden möglichen Fehler beschreiben und mit Messanordnungen ermitteln.
Dann lassen sich Korrekturwerte errechnen und auf die Punktwolke anwenden.
Doch einen dieser Fehler kann er nicht selbst ermitteln, da hierfür keine Software zur Verfügung steht.
Da kam ihm die Hilfe der Uni nur recht, denn sie hatten sich intern da etwas programmiert.
Während es bei meiner Schule nur um eine Genauigkeit im Zentimeterbereich geht, geht es bei meinem Kollegen bereits in den Submillimeterbereich.
Er hofft hier eine Genauigkeit von 0,1 mm auf die Punktwolke hin zu bekommen.
Jetzt musste er seine Kontakte gezwungener Maßen ausweiten.
Andere Kollegen haben sich nämlich dämlich verhalten.
Zu dem Gerät haben wir auch ein Stativ gekauft, mit dem man Schächte aufnehmen kann.
Da wird der Scanner nicht auf das Stativ gestellt, sondern unter dem Stativ aufgehangen.
Dies an Rohren, die man mit weiteren Rohren verlängern kann.
Die gewünschte Tiefe lässt sich durch Kurbeln erreichen.
Natürlich gibt es Sicherheitsmechanismen, die einen Absturz des Gerätes verhindern sollen.
Naja, wenn man die aber außer acht lässt und kurbelt und kurbelt, dann prägt man sich für sein Leben das Geräusch ein, welches das Gerät macht, wenn es 6 m tief in einem Schacht auf den Betonboden knallt.
Geschehen ist geschehen und für 9000 € wurde das Gerät repariert.
Doch die Kallibrierung der Uni kann er nun vergessen und wie Meßanordnungen zeigen, hat sich das Gerät deutlich verschlechtert.
Der Kollege schafft mit Ach und Krach nun nur noch eine Genauigkeit von 3/10 mm.
Hier hat der Prof ihm einen Kontakt zu den Programmierern der Ausgleichungssoftware verschafft, die wir nutzen.
Auch auf freiwilliger Basis werden hier und da ein paar Stellschrauben in der Software eingestellt, damit diese Genauigkeit erreicht werden kann.
Es ist also schwer vorstellbar für mich als Nichtstudierten, dem TE zu glauben, dass er keinerlei Kontaktdaten von seinem Prof hat.