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Wie schaff ich es ohne Therapie

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Wie schaff ich es ohne Therapie
« am: 28 Oktober 2008, 20:51:03 »
Hallo!

Ich hab mich nun hier registriert und sehe dies schon als 1. Schritt, dass ich mein Problem, die Spielsucht, in Angriff nehme. Bisher hab ich immer geglaubt, ich wäre nicht süchtig und könnte jederzeit damit aufhören. Dem ist aber leider nicht mehr so. Ich möchte aber auf keinen Fall eine Therapie machen und hoffe, jemand von euch hat Tipps für mich, wie ich es schaffen kann. Die Therapie wäre für mich wirklich der allerletzte Ausweg, den ich eigentlich nicht gehen möchte.

Zu meiner Geschichte:

im April 07 war ich mit meinem Mann im Urlaub auf den kanarischen Inseln. Dort gibt es sehr sehr viele Spielhöllen und dorthin sind wir einmal gegangen. Leider (muss ich jetzt sagen) hatte ich dort viel Glück und hab im Roulette ca. 300 Euro gewonnen. Ich hab mich natürlich irre gefreut. Aus dem Urlaub zurück war ich auch zurück in meiner leider sehr langweiligen Arbeit. Ich sitze hier meine Zeit mehr oder weniger nur ab und bin kaum beschäftigt. Also war ich immer auf der Suche nach Beschäftigung und hab dann im Internet die Seite win2day.at entdeckt und gesehen, dass man da auch Roulette spielen kann. Also hab ich mir 10 Euro draufgeladen (heute klingt diese Summe läppisch für mich und ich würde nie im Leben dran denken, nur mit 10 Euro zu spielen, damals hätte ich nie im Leben mehr gesetzt!!) und aus den 10 Euro wurden gleich 140 Euro. Ich hab mich gefreut wie ein kleines Kind und war mir sicher, mit Roulette reich werden zu können. Also hab ich regelmäßig gespielt. Ich hab immer mehr gesetzt, immer mehr gewonnen und konnte irgendwann nicht mehr aufhören. Doch dann hab ich nur noch verloren, mein Konto war maßlos überzogen, meine Kreditkarte ausgereizt und irgendwann, ich wusste nicht mehr weiter, hab ich meine Eltern um Hilfe gebeten. Sie haben mir auch geholfen und mir alle meine bis dahin verursachten Schulden bei der Bank und beim Kreditkarteninstitut bezahlt. Das waren ca. 10.000 Euro. Sie sagten aber, dass ich ihnen das Geld natürlich stückchenweise zurückbezahlen muss. Nun, ich war wieder auf Null am Konto, was ich als meine Chance sah, von da an Gewinn zu machen, indem ich Roulette spiele. Vorher waren ja immer meine Gedanken, wie komm ich wieder auf Null, aber plötzlich konnte ich wieder ordentlich Gewinn machen (dachte ich). Naja, wo das endete, könnt ihr euch denken. Heute hab ich nicht nur die Schulden bei meinen Eltern, sondern auch schon einen Kredit in Höhe von 15.000 Euro aufgenommen und weiterhin mein Konto und Kreditkarte ausgereizt.

Ich will das nicht mehr!!!!!

Außer Roulette spiele ich auch oft Gesellschaftsspiele online um Geld. Nicht nur in meiner Arbeit, auch daheim in meiner Freizeit sitze ich fast nur noch am PC und ich hasse mich dafür!!! Ich finde mich langweilig und meine, nichts aus meinem Leben zu machen, nur weil ich die ganze Zeit mit Spielen verbringe.

Nach außen bin ich alles andere als diese Person, die ich gerade beschrieben hab. Keiner meiner Bekannten/Verwandten würde glauben, dass ich diese Person bin, ich lasse mir auch meine finanziellen Sorgen nicht anmerken. Nichtmal mein Mann weiß, dass ich immer noch spiele.

Ich wäre so gerne auch innerlich diese Person, wo andere Leute glaube, dass ich bin. Ich habe eigentlich ein tolles Leben: tolle Familie (Eltern, Geschwister), einen supertollen Mann, tolle Wohnung, einen Job wo ich mich zwar langweile aber ansonsten ist auch der gut.... ich hab eigentlich alles, hasse aber mein Leben!!!! ich will mein Leben aber nicht mehr hassen, meine Träume verwirklichen und keinen GEdanken mehr ans Spielen verschwenden!

Ich wäre euch dankbar, wenn ihr ein paar Tipps für mich hättet oder auch eure Geschichten, die mich aufmuntern können.

Danke fürs Zu"hören"

P.S. Ich bin w und 27 J. alt

Re: Wie schaff ich es ohne Therapie
« Antwort #1 am: 29 Oktober 2008, 02:36:49 »
Hallo ibk
ich bin auch süchtige spielerin und kenne deinen zustand in dem du dich befindest.
Am besten währe es du würdest dich bei deinen angehörigen outen. Ehrlichkeit wird dir helfen aus der sucht zu gehen und du wirst erleichtert sein.

Du schreibst immerwieder es liege an deinen langweiligen beruf, das du spielst.
Das denke ich nicht, denn die spielsucht gibt es in allen schichten.
Überlege dir mal was du anders gemacht hast, als du noch nicht gespielt hast.

versuche dich selbst wieder zu mögen. Habe dich selbst wieder gerne und hasse dich nicht wegen deiner spielsucht.

Es gibt bestimmt selbsthilfegruppen in deiner nähe, die werden dir weiter helfen.

Auch ich kenne das alles was du jetzt mitmachst.

Probiere mal nur für heute nicht zu spielen und morgen ist ein neuer tag wo du nur für heute nicht spielst.

Es gibt bei der caritas eine suchtberatungsstelle, da kannst du dich auch hinwenden.
Bevor du dich in den ruin stürzt würde ich mir vorher hilfe suchen.

Du kannst nicht mehr gewinnen, denn du hast die kontrolle verloren.


Gute 24 stunden wünscht dir sabiene
« Letzte Änderung: 29 Oktober 2008, 08:41:55 von Ilona »

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Offline Ilona

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Re: Wie schaff ich es ohne Therapie
« Antwort #2 am: 29 Oktober 2008, 08:31:54 »
Hallo ibk,

willkommen in unserem Forum. Ich sehe es auch so, dass dein Bericht in diesem Forum der erste Schritt aus der Sucht ist. Damit ist es auch der erste Schritt, den du bereits geschafft hast. Wenn du auf diesem Weg bleibst, hast du sehr gute Chancen, deine Sucht zu überwinden.

Du willst das ganz allein schaffen und keine Hilfe einer Beratungsstelle, einer Klinik oder einer Selbsthilfegruppe in Anspruch nehmen. Warum du das so machen willst, habe ich nicht ganz verstanden. Was befürchtest du?

Eine Suchttherapie würde deine Chancen spielfrei zu werden erheblich erhöhen. Aber dazu später mehr. Erzähl doch mal, warum du das allein schaffen willst.

Ansonsten könntest du Erste-Hilfe-Schritte einleiten, z.b. dein sauer verdientes Geld vor dir beschützenn und dich im Casino sperren lassen. Was hältst du davon?

Alles Gute und viele Grüße

Ilona

P.S.: Es gibt übrigens nicht nur bei der Caritas Beratungsstellen für Glücksspielsüchtige. Andere Träger (Diakonie, DPWV,Gesundheitsämter etc.) bieten das auch an. Kommt halt drauf an wo man wohnt. Ich gebe dir gern eine Adresse, falls du das zu einem späteren Zeitpunkt möchtest.
« Letzte Änderung: 29 Oktober 2008, 08:42:33 von Ilona »

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Offline Ilona

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Re: Wie schaff ich es ohne Therapie
« Antwort #3 am: 29 Oktober 2008, 08:43:32 »
Hallo Sabiene,

sorry, ich wollte in meinem Text einen Tippfehler korrigieren und habe versheentlich bei dir auf editieren geklickt. Ich habe natürlich nix verändert.

LG Ilona

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Offline Mike

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Re: Wie schaff ich es ohne Therapie
« Antwort #4 am: 29 Oktober 2008, 13:10:14 »
Hi IBK,

leider habe ich im Moment wenig Zeit, daher nur eine kurze Antwort. Ich selbst bin auch Spieler u. habe jahrelang versucht alleine aufzuhören. Erst sehr spät, nach einem Zusammenbruch, habe erkannt u. akzeptiert, dass ich glücksspielsüchtig bin. Mittlerweile akzeptiere ich diese Krankheit u. habe mir auch entsprechend Hilfe gesucht.

Erst ab diesem Augenblick hatte ich eine echte Chance trocken zu bleiben. Deine Angst kann ich sehr gut nachvollziehen. So schwer dieser Weg auch für Dich sein mag, es lohnt sich "offen" mit der Sucht umzugehen.

Auch ich habe "nur" ausgewählten Menschen von meiner Sucht erzählt.

Kurz: Was hat sich geändert. Ich lebe freier u. bin nicht mehr allein mit der Sucht. Rückfälle, die ich auch schon hatte, kann ich ganz anders verarbeiten u. wieder aufstehen.

Es ist endlich Licht in dieses "dunkle" Kapitel gekommen u. das nur, weil ich es zugelassen habe.

Ich wünsche Dir viel Kraft u. den nötigen Mut. Jeder der sich dieser Sucht stellt ist für mich persönlich ein sehr starker Mensch. Leider ist oft, war bei mir auch so, der Süchtige der letzte der diese Stärke erkennt u. auch nutzt.

Liebe Grüße

Mike

Re: Wie schaff ich es ohne Therapie
« Antwort #5 am: 29 Oktober 2008, 13:34:48 »
Hallo ibk,

mein Mann ist auch Spielsüchtig.
Er hat sich jedesmal aufs neue was vor gemacht. HAt gesagt er würde nicht mehr spielen und tat es dann doch wieder. Er meinte ich würde es nicht bemerken, doch ich muß Dir sagen.... ich wußte es jedesmal. Er hat sich Auffällig verhalten auch wenn er nichts sagte. Es ist ihm wahscheinlich gar nicht bewußt geworden das er sich veränderte.

Als ich ihm dann die Pistole auf die Brust setzte, und das unerwartet, hörte er zu und ging zur Beratungsstelle. Er war gestern das zweite mal da und ich glaube es tut ihm sehr gut. Dort konnte er mit Außenstehenden sprechen ohne das ein anderer was davon erfährt.

Er ist auch in einem Forum angemeldet und will noch zur Selbsthilfegruppe. Er ist jetzt seit drei Wochen Spielfrei und wir sind noch lange lange nicht über den Berg.

Ich kann Dir als Angehörige nur raten dich zu outen und vor allem die volle Wahrheit, über egal wieviel Schulden oder sonst was zu sagen.
Es ist bestimmt nicht leicht, aber ich denke sehr sehr wichtig, um sich selbst wirklich bewußt zu machen wie tief Du da drin steckst.

Ich wünsche Dir viel Kraft.

Gruß Steffi

Re: Wie schaff ich es ohne Therapie
« Antwort #6 am: 29 Oktober 2008, 16:24:51 »
Vielen Dank für eure lieben Antworten! Einen guten Grund, warum ich nicht zur Therapie möchte, kann ich euch nicht nennen. Ich weiß es selbst nicht wirklich, aber irgendwas in mir streubt sich einfach dagegen. Wahrscheinlich weil ich generell ein Typ bin, der immer mit allem selber fertig werden möchte. Ich kann total schwer mit Problemen umgehen, vor allem, wenn sie mich selbst so direkt betreffen. Ich schäme mich für das, was ich getan habe und immer noch tue und deshalb fällt es mir sehr schwer, darüber zu sprechen. Eine Selbsthilfegruppe wäre vielleicht noch eher was für mich, aber Therapie hat irgendwie einen komischen Klang in meinen Ohren... ich weiß auch nicht. Außerdem hätte ich gar kein Geld für eine Therapie und - so blöd es klingt - keine Zeit. Oder gibt es auch Therapien, die man nicht durchgehend, sondern an einzelnen Abenden, macht?

Ich glaube schon, dass mich die Langeweile in der Arbeit dazu gebracht hat zu spielen. Bzw. die Langeweile hat mich dazu gebracht, mir eine Beschäftigung zu suchen, mit der die Zeit schnell rumgeht. Und diese Beschäftigung hab ich leider im Spiel gefunden.

Das mit dem Sperrenlassen ist leider auch nicht so ganz wirksam bei mir... ich hatte mein Onlinekonto (ich spiele NUR online) schonmal für 1 Jahr sperren lassen. Doch meine Sucht hat mich dazu getrieben, ein neues Konto unter einem neuen Namen anzulegen. Ich hab mir dazu auch extra ein neues Bankkonto besorgt, um mir die Gewinne zu überweisen. Leider glaub ich nicht, dass mich das Sperren stoppen würde, weil ich mir in schwachen Momenten dann einfach ein neues Konto anleg...

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Offline Mike

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Re: Wie schaff ich es ohne Therapie
« Antwort #7 am: 29 Oktober 2008, 17:52:08 »
Hi IBK,

nach Deinen letzten Beitrag bezweifel ich sehr stark, dass Du überhaupt wirklich aufhören willst. Die Aussage "Ich will das alleine schaffen" ist eine Ausrede. Die kenne ich aus eigenen, bitteren, Erfahrungen. Heute ist mir bewußt, dass ich dadurch mein weiteres Spielen gerechtfertigt habe.

Kein Mensch auf dieser Erde ist so stark, als das er all seine Probleme selbst lösen könnte. Aber ich denke, Dir ist das bewußt u. Du bist einfach noch nicht so weit.

Solange Du nicht bereit bist Hilfe in Anspruch zu nehmen, solange übernimmst Du keine Verantwortung für Dich selbst.

Vielleicht ist das für Dich im Moment noch nicht zu verstehen. Aber ich garantiere Dir, wenn Du es wirklich verstehst, dann bist Du bereit ein spielfreies Leben zu führen.

Jeder sollte seinen eigenen Weg finden. Wichtig ist letztendlich nur, dass es zu einem zufriedenen u. spielfreien Leben/Ziel führt.

Dein Weg ALLEINE hat Dich bis jetzt wohin geführt?

Liebe Grüße

Mike


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Offline Harry

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Re: Wie schaff ich es ohne Therapie
« Antwort #8 am: 29 Oktober 2008, 18:39:44 »
Hallo Mike,

ich gebe dir da zum teil recht. Anderseits kenne ich Fälle so wie meiner beim Akohol damals, die sind mit Zwang zur LZT gegangen oder gegangen worden und haben es erst doch begriffen.

Eine andere Frage die ich an dich hätte, wo ich PRobleme habe, ist die abgrenzung, was ist Gesellschaftsspiel was Suchtspiel.

Kannst du mir mitteilen wie du das für dich regelöst.

Lieben Gruß
Harry

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Offline Mike

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Re: Wie schaff ich es ohne Therapie
« Antwort #9 am: 29 Oktober 2008, 20:19:01 »
Hallo Harry,

ja, ich kenne auch Fälle die durch Druck von Aussen eine Therapie erfolgreich bestritten haben. Nur sehe ich keinerlei Ansatz, Druck, bei IBK.

Solange immer wieder Argumente gegen eine Therapie gefunden werden, solange sehe ich wenig Chance auf Besserung. Woher die Motivation kommt ist ersteinmal egal.

Eine Grenze zwischen Gesellschaftsspiel u. Glücksspiel muß leider jeder für sich selbst herausfinden. Wichtig ist für mich persönlich, dass kein Kontrollverlust stattfindet. Ich kenne leider auch einige Fälle, die dies auch durch Poker erreicht haben.

Ich erkenne mittlerweile relativ schnell was mich zu sehr reizt. Dann heißt es achtsam sein u. im Zweifel "Finger weg".

Lieber Gruß

Mike

Re: Wie schaff ich es ohne Therapie
« Antwort #10 am: 29 Oktober 2008, 23:30:04 »
Hallo IBK,

auch ich habe viele Jahre darauf bestanden, es allein zu schaffen.

Auch bei mir war es - leider erst im Nachhinein gesehen - eine Ausrede, um weitermachen zu können.

Wenn Du in einer ruhigen Minute mal in Dich gehst und drüber nachdenkst: Kann es dann sein, dass Du eine tiefe Angst, fast eine Panik, davor hast, mit dem Spielen aufzuhören? Eine Sehnsucht zu spielen, immer weiter zu spielen, obwohl Du ja noch gar nicht aufgehört hast, sondern nur mit dem Gedanken spielst?

Wichtig ist, dass Du jemanden hast, mit dem Du Dich austauschen kannst, und zwar ganz real. Das Menschen da sind, denen gegenüber Du die Sucht zugibst. Eine Kapitulation sozusagen. Das bedeutet gleichzeitig auch Schutz vor Dir selbst.

Und - Du wirst Dich wundern, wieviel Verständnis und Hilfe Du erfahren wirst.

Alles Gute

Pünktchen


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Offline Ilona

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Re: Wie schaff ich es ohne Therapie
« Antwort #11 am: 29 Oktober 2008, 23:47:51 »
Hallo ibk,

zu deinen Fragen: Eine Suchttherapie kann man stationär in einer Klinik oder ambulant in einer Beratungsstelle machen. In der Beratungsstelle finden die Termine (Einzelberatung + Gruppe und evtl. Paar-bzw. Familiengespräche) in der Regel wöchentlich statt. Die Beratung ist kostenfrei. Einige Beratungsstellen bieten auch ambulante Rehabilitation an. Das ist ein intensiveres Angebot, das eher in Richtung Therapie geht. Die Kosten hierfür trägt -ähnlich wie bei der stationären Reha- die Rentenversicherung.
Die Themen, die du ansprichst ("Ich kann total schwer mit Problemen umgehen, vor allem, wenn sie mich selbst so direkt betreffen", "Ich schäme mich für das, was ich getan habe und immer noch tue", "und deshalb fällt es mir sehr schwer, darüber zu sprechen") sind übrigens sehr geeignet für eine Therapie. Oder ginge es dir nicht besser, wenn du anders mit deinen Problemen umgehen würdest? Vielleicht liegt da ja u.a. auch ein "Sinn" deiner Spielsucht. Vielleicht "daddelst" du über manche Sachen einfach weg?
Ist aber jetzt nur eine Vermutung. Könnte was dran sein?
viele Grüße, Ilona

Re: Wie schaff ich es ohne Therapie
« Antwort #12 am: 30 Oktober 2008, 11:30:42 »
Hallo ihr,

danke nochmal für eure Zeit. Es stimmt schon irgendwie, dass ich vielleicht noch nicht 100% bereit bin, mit dem Spielen aufzuhören. Mein Gedanke dabei ist aber nicht, dass ich unbedingt spielen will, weil ich so gerne spiele, sondern eher, dass ich immer noch daran glaube, mit dem Spielen das bisher verlorene Geld wieder reinzuholen. Auch wenn ich eigentlich weiß dass das Quatsch ist, ist es irgendwie meine einzige Hoffnung, womit ich innerhalb kurzer Zeit viel GEld machen kann. Es beschäftigt mich sehr, dass ich so viel Geld verspielt und damit irgendwie meine nahe Zukunft ruiniert hab. Sicher, in 3, 4 Jahren hätte ich das auch auf normalem Weg wieder eingearbeitet, aber irgendwie dauert mir das zu lange. Ich möchte ja Familie (Kinder) und das nicht erst in 5 Jahren, aber wie soll ich einen Kredit zurückzahlen und für mein Kind sorgen? Das passt nicht zusammen, aber ich möchte so gerne bald ein Kind. Ich weiß, es klingt alles absurd, aber so denke ich leider...

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Offline Harry

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Re: Wie schaff ich es ohne Therapie
« Antwort #13 am: 30 Oktober 2008, 14:03:31 »
Hallo ibk,

für mich war es auch immer der Grund wieder und wieder spielen zu fahren, weil ich das verlorene Geld wiederhaben wollte. Es hat mich dann mitten in die Verbraucher Insolvenz geführt. Tue dir das nicht an, du kannst jetzt noch aufhören, kannst jetzt deine Schulden noch so zurückzahlen. Bei mir dauert das Verfahren jetzt noch 2 1/2 Jahre dann bin ich schuldenfrei. Aber eben mit dem "Makel" Verbraucher Insolvenz. Ich bin jetzt 54. Mir macht das nichts mehr aus, ich brauche mir nichts mehr aufzubauen. Ich kann auch keine Kinder mehr bekommen,oder vielmehr meine Frau. Ich habe den Rest meines Lebens mein auskommen, aber du bist noch jung, willst du dir jetzt alles kaputt machen, indem du weiterspielst.

Lieben gruß
Harry

Re: Wie schaff ich es ohne Therapie
« Antwort #14 am: 19 Februar 2009, 01:00:28 »
Das denke ich nicht, denn die spielsucht gibt es in allen schichten. Überlege dir mal was du anders gemacht hast, als du noch nicht gespielt hast. versuche dich selbst wieder zu mögen. Habe dich selbst wieder gerne und hasse dich nicht wegen deiner spielsucht. Es gibt bestimmt selbsthilfegruppen in deiner nähe, die werden dir weiter helfen.

 

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