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spielen ist menschlich

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spielen ist menschlich
« am: 03 April 2011, 11:10:10 »
 :o...sagte herr gauselmann in einem interview,der bild am
 sonntag.habe eben gelesen,das er selber spieler ist,mit
 begeisterung.er sagt auch,das 99% der deutschen keine
 probleme mit dem SPIELEN haben.nur0,5% kommen nicht klar.
 diese übertreiben,wie bei anderen dingen im leben auch...
 stimmt das?sind wir süchtigen so?
 übertreiben wir immer?
 was sagt ihr dazu?gruss getelhansel

Re: spielen ist menschlich
« Antwort #1 am: 03 April 2011, 12:25:59 »
 ??? ??? ???

ist das wirklich deine Frage??? - Herr Gauselmann von der Gauselmann AG??? - schau mal genau nach, WAS der Herr vertreibt bzw. von wem er letztendlich KASSIERT , dann ist dir auch klar, warum er das sagt und ein Spieler ist er mit SIcherheit NICHT. Weitere Antworten erübrigen sich! K.

Re: spielen ist menschlich
« Antwort #2 am: 03 April 2011, 16:35:00 »
 ???hallo kabadi.


natürlich ist mir auch klar,das
gauselmann nicht spielt.
wollte lediglich eure meinung
zu diesem beitrag wissen.
was der von sich gibt,ist ja wohl ein
witz.
die fragen von mir waren ironisch

Re: spielen ist menschlich
« Antwort #3 am: 03 April 2011, 18:37:03 »
Hallo,

Herr Gauselmann muß doch solche Statements vertreten - er lebt doch von allen "Spielern". Er tut so, als wär spielen das normalste im Leben und findet es richtig klasse (die Verkäuferin im Geschäft sagt auch immer "die Jacke ist ganz toll, die habe ich selber".....gähn!)Er tut das Spielen der anderen 5% als Übertreibung ab (ist doch nur eine kleine Übertreibung - alles ganz harmlos). Von SUCHT spricht er anscheinend nicht, davon will er nichts wissen. Er weiß genau, daß er mit seinen "Automaten" immer wieder Leute in die Abhängigkeit bringt und davon lebt die Branche. "Gauselmann - der Spielemacher", heißt es. Gauselmann der Spielermacher, könnte es auch heißen. Die Meinung solcher Leute ist nie objektiv, da sie sich selbst in ihrem Geschäft nicht schaden wollen, was zig Millionen im Jahr einbringt - also: hinhören lohnt nicht.

Re: spielen ist menschlich
« Antwort #4 am: 03 April 2011, 21:11:38 »
Hallo zusammen,

zunächst mal ein dickes Kompliment an Gretelhansel: Echt klasse, wie Du es schaffst aus einer 4 (in Worten vier)-Seiten-Anzeigensonderveröffentlichung einen so kurzen Thread zu verfassen. Das ist jetzt keine Ironie, sondern Du hast meines Erachtens schon einen der richtig wichtigen Sätze herausgegriffen und ich möchte Deine Frage auch gerne beantworten, weil sie für mich als Spielerin von entscheidener Bedeutung ist.

Wenn ich mir mal überlege, dass dieser Satz von Herrn Gauselmann mal eben so dahin geworfen ist - weil es gibt ja keine Spieler in seinen Augen - und andererseits ist es gerade für uns Spieler vehement wichtig, sich selbst zu beobachten und unserer Verhalten zu hinterfragen, wenn wir dauerhaft abstinent bleiben wollen - so finde ich diese Frage schon sehr wichtig und ganz und gar nicht ironisch.

Lasse ich mein Spieler(innen)leben Revue passieren, finde ich viele Begebenheiten, bei denen ich auch außerhalb des Spieles übertrieben habe, meist um meine Lügen zu verbergen, mich zu schützen. Indem ich aus Mücken Elefanten gemacht habe, mich in Streit, Rechthaberei, Besserwisserei verstrickt habe, aus kleinen Fehlern anderer ganze Mißstände kreiert habe, um von mir abzulenken und um weiter spielen zu können. Auch alles Verhaltensweisen, die sich im Laufe des Lebens entwickeln und von denen es sich schwer lösen läßt - obwohl ich denke, es ist mir ganz gut gelungen mittlerweile.

Es gibt auf diesen 4 Seiten mehr als einen weiteren Satz, der mich übel Lust werden läßt, mich mal mit Axel Springer in Verbindung zu setzen und diese Sonderveröffentlichung aus Sicht eines Spielers - oder in meinem Fall einer Spielerin auseinander zu nehmen. Leider habe ich nicht das Geld, um solch' eine (Gegen)Anzeige zu finanzieren. Aber wenn Herr Gauselmann so ganz wirklich von seiner Sache überzeugt ist, dürfte er kein Problem damit haben, mir diese "Gegendarstellung" zu sponsern. 

Allein diese Emnid-Studie, die dort zitiert wird, birgt so einiges an Desinformation, weil einseitig. Ganz abgesehen davon sollte die Öffentlichkeit auch mal dringend erfahren, wie an den Automaten die gesetzlich so viel zitierten Regelungen ausgehebelt werden. Und zu guter Letzt die so viel gepriesene Suchtprävention, die in den Gauselmannschen Spielstätten angeboten wird. Mich würde mal interessieren, wer von Euch Lesern hier jemals von einer Fachkraft für Automatenservice auf sein Suchtproblem angesprochen wurde.

Also Herr Gauselmann trauen Sie sich????? Gern können Sie hier über die private Mailfunktion meine Kontaktdaten eruieren. Ich freue mich von Ihnen zu lesen.

An alle anderen hier

einen angenehmen Start in die neue Woche
und wie immer viele gute 24 Stunden

Pünktchen

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Offline Claus

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Re: spielen ist menschlich
« Antwort #5 am: 03 April 2011, 22:16:32 »
Narrenhände beschmieren (Spiel)Tisch- und Zeitungs(Wände)!
gute 24 Stunden

"Wer kein Ziel hat,
dem stehen alle Wege offen!

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Online Ilona

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Re: spielen ist menschlich
« Antwort #6 am: 04 April 2011, 08:18:33 »
Guten Morgen zusammen,

'Sonderveröffentlichung'? Ist das nicht das andere Wort für Werbebeilage? Vier Seiten? In der BamS? Wie lange ein Spieler wohl spielen muss, um das einzuspielen?

LG Ilona
« Letzte Änderung: 04 April 2011, 08:21:36 von Ilona »
Juristische Beratung: Kanzlei Kraft, Geil und Kollegen / Bielefeld http://www.kguk.de/
Ansprechpartnerinn: Dr. Iris Ober und Juliane Brauckmann  (Fachanwältinnen für Bankenrecht)  Terminanfragen: 0521-529930
Weitere Infos  hier: https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php?topic=3737.0

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Offline Olli

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Re: spielen ist menschlich
« Antwort #7 am: 04 April 2011, 13:26:36 »
#Bitte nicht als Scherz ansehen#

Ein aktiver Spieler schafft es höchstens zu einer schwarz umrandeten Anzeige, die jedoch von seinen Angehörigen bezahlt wird ... dies kommt sicherlich keiner Werbung gleich ...

Guten Tag!

@Ilona
Es gibt ja nun mal die offiziell gemeldeten pathologischen Spieler und solche wie meine Wenigkeit, die der Dunkelziffer angehören.
Genau diese Dunkelziffer wird jedoch immer wieder anders beziffert und sogar als Gegenargument mißbraucht.
Gibt es nicht eine Möglichkeit, diese ein wenig zu erhellen?
Suggestivfrage: Habt Ihr Euch darüber schon einmal Gedanken gemacht?
Wenn ja - zu welchem Resumé seit Ihr gekommen?

Vielleicht geht ja gerade meine Phantasie mit mir durch ...
Ließe sich nicht aus einem öffentlichen Pot eine Werbung für eine bundesweite Umfrage abschöpfen?
Ich denke da an einen Spot, wo lediglich ein Augenpaar eines Spielers abgebildet wird - ein Zeichen für absolute Anonymität.
Darin wird die Problematik so umrissen, dass sich jeder angesprochen fühlt - egal, ob er seine Sucht einsieht oder nicht.
Vielleicht finden sich Sponsoren, die zeitversetzt einen Fragebogen bundesweit allen Haushalten zustellen?

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Online Ilona

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Re: spielen ist menschlich
« Antwort #8 am: 08 April 2011, 14:56:12 »
Lieber Olli,

es gibt eine aktuelle Umfrage, die jetzt jeden Tag veröffentlicht wird. Da waren sehr erfahrene Kollegen am Werk. Deutschlands beste Epidemiologen sozusagen. Und dazu noch völlig unabhängig.

Die Vorabmeldung gab es ja bereits. Wie gesagt, in Kürze kommen die Gesamtergebnisse.

LG Ilona

P.S. Sowas ist übrigens irre teuer, wenn man es ordentlich machen will. Es muss eine repräsentative Stichprobe gezogen werden etc. Die Untersuchung hat 1 Mio € gekostet. Das Geld haben die Bundesländer, die ja nach dem Staatsvertrag verpflichtet sind, Forschung zu finanzieren, "zusammengeschmissen".
« Letzte Änderung: 08 April 2011, 14:58:37 von Ilona »
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