Liebe Forumsuser,

gestern hat uns ein Mitglied des Fachverbandes Glücksspielsucht e.V. darauf aufmerksam gemacht, dass die Adresse des fags auf der Seite eines Wettanbieters genannt wird. Wer ein Spielsuchtproblem habe, solle sich an uns wenden. Das kann natürlich jeder gern tun. Wir möchten aber nicht mit unserem guten Namen für die Spielsuchtpräventionskonzepte von Firmen bürgen, mit denen wir nix am Hut haben und deren Geschäftspraktiken wir rein gar nicht billigen. Zur Info: Ich habe alle Firmen, die uns ohne Erlaubnis nennen, angeschrieben und die sofortige Entfernung des Links verlangt.

Ganz pfiffig wollen auch die privaten Fernsehsender sein, die viel Kohle damit verdienen, dass sie für private Wettanbieter werben. Sie haben sich ausgedacht, dass sie parallel zum Werbespot unten ein Band laufen lassen, das auf die Suchtgefahr der beworbenen Spiele hinweist. Damit hoffen sie ein Werbeverbot umgehen zu können. Die öffentlich rechtlichen Sender strahlen diese Werbung übrigens nicht mehr aus. Unser Fachverband hat es abgelehnt, hierfür seinen Namen herzugeben. Auch die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sind auf das Angebot nicht eingegangen. Wir sind gegen Werbung für Suchtmittel und zwar auch dann, wenn man uns gleichzeitig nennt.

Soviel auf die Schnelle!

Ilona

viele Grüße, Ilona

Hi Ilona,

das ist genau die richtige Einstellung. Es gibt schon genug Mißbrauch in dieser Branche. So langsam habe ich das Gefühl, die wollen einen neuen "Volkssport" daraus machen. Jeder Radiosender, fast jeder Fernsehsender überrollt einen mit Ihren "Glücksspielen o. Gewinnspielen.

Ein Anruf kostet ja auch nur 0,49 Euro. Die Chance Deines Lebens! Für mich ist das Betrug. Da werden "Unsummen" durch die Anrufer verdient u. nur ein kleiner Betrag wird als Gewinn ausgezahlt.

Ist das überhaupt rechtlich in Ordnung? Gerade für die junge Generation entsteht ein völlig falsche Bild. Ein Anruf reicht u. alle Probleme sind weg. Moralisch finde ich das eine absolute Frechheit. Die Vorbildfunktion wird hier vorsetzlich mißbraucht.

Es geht nur noch um das große, schnelle Geschäft. Alles andere zählt überhaupt nicht mehr.

Vielleicht sollte man mal eine Unterschriftenaktion starten u. diese öffentlich machen.

Gruß

Mike

Der Verband der privaten Fernsehanbieter ist wohl nicht fündig geworden. Jetzt telefonieren die privaten Wettanbieter selbst durch die Gegend un versuchen Präventiopnspartner zu finden. Ich hatte letzte Woche so einen Anruf. Ich musste mir die Antwort nicht lange überlegen. Unabhängig davon, dass wir eh  mit Glücksspielanbietern nur auf gesetzlicher Grundlage zusammenarbeiten, sprechen zwei Punkte gegen diese Kooperation:
1. Der Anbieter hat keine deutsche Konzession
2. Wir sind gegen Werbung für Glücksspiele. Diese Werbung wird nicht dadurch besser, dass man im Anschluss einen Verband der Suchtkrankenhilfe nennt.

Gerade habe ich die Info erhalten, dass auch der Gesamtverband für Suchtkrankenhilfe (GVS www.sucht.org ) im Diakonischen Werk der Ev. Kirche eine  Anfrage von einem privaten Sportwettanbieter erhalten hat. Die machen auch nicht mit. Tja, jetzt wird es allmählich eng. Ob sich noch jemand findet??? Bin gespannt. bitte sofort Bescheid geben, wenn ihr so eine Werbung im Fernsehen mit "Suchthinweis" seht.

Soviel auf die Schnelle

Ilona