Hallo Forum,

ich bin jetzt schon seit einigen Wochen hier angemeldet und habe bisher jedoch nur Beiträge gelesen. Ich möchte sagen, dass mir diese Seite sehr gut gefällt.

Zu meiner Person: ich heiße Anja, bin 36 Jahre alt und spielsüchtig. Ich habe hier noch nichts reingeschrieben, weil es mir davor gegraut hat, meine ganze "traurige" Geschichte, die mit vielen von Euch vergleichbar ist, niederzuschreiben.
Nun habe mich jedoch entschieden, doch mal zu schreiben, da ich auch eine dringende Frage habe, die mir sicherlich hier auch beantwortet werden kann.

Ich bin in erster Linie Automatenspielerin, allerdings auch online-casinos nicht abgeneigt. Darauf bezieht sich auch meine Frage: Kennt ihr Kindersicherungen (am besten gratis), die meinen PC nicht "lahmlegen" und bei denen man manuell Einstellungen vornehmen kann? Ist wirklich sehr dringend für mich, da ich mich selbst schützen möchte!!!

Ich habe bereits zwei Langzeittherapien hinter mir: Die erste 2004 wegen Alkoholsucht und nun im Spätsommer letzten Jahres wegen Spielsucht in Münchwies. Bin seit 2004 überwiegend trocken und habe mich in die Spielsucht verlagert  .

Ich bin zur Zeit arbeitslos und keineswegs über dem Berg, was das Spielen betrifft. Bin zwar zur Zeit spielfrei, aber auch zunehmend depressiver, da nichts klappt. Keine Arbeit, Schulden häufen sich etc.. Ich denke, viele von euch kennen solche Phasen!?

Ich würde mich sehr über Antworten speziell auf meine Frage freuen.

Ganz liebe Grüße und eine spielfreie Zeit

Anja

Hi Anja!

Herzlich willkommen!

Deine Frage kann ich Dir mit diesem Limk beantworten: http://forum-spielsucht.de/forumalt/viewforum.php?f=67

Wenn Du Dich strikt an die Anweisung von Steven hälst und nicht gerade gerne Rechner knackst ;-) , dann dürfte zunächst K9Webprotection für Dich reichen.

Leider habe ich gerade nicht mehr viel Zeit, bis ich abgeholt werde.
Vielleicht schreibst Du noch ein wenig mehr von Dir?

Hallo Olli,

vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ich werde dieses Webprotection auf jeden Fall ausprobieren. Du sagst, ich könnte ja noch was über mich schreiben? Ich denke, das Wichtigste habe ich ja schon alles geschrieben. Was würde dich denn noch interessieren?

Vielleicht hast du ja einen Denkansttoss für mich 

Liebe Grüße

Anja

Hi Anja!

Puhhhh ... keine Ahnung ...

Was für Wünsche hast Du? Welche Ziele?
Bist Du alleine oder leiert?
Hast Du Familie und Freunde?

Was bedeutet "überwieend" trocken?

Betreibst Du Nachsorge? Prävention?

Wer steckt in der Haut von Anja? Wie siehst Du Dich selbst?

Sowas in der Art ... ;-)

Lieber Olaf,

hm....ja da ist wohl doch einiges zu erzählen. Leider habe ich momentan keine Zeit, da ich gleich Besuch von meinen zwei Nichten (6 und 12) bekomme, die übers Wochenende bleiben. Ich werde aber sicherlich bald etwas ausführlicher berichten  .

GlG.

Anja

Hallo Anja, auch ich bin trockener Alkoholiker u. Spielsüchtig. Zuerst mal zum Alkohol, "überwiegend trocken" heißt f. mich, du wirst öfter rückfällig u. bist überhaupt nicht trocken. Denke mal darüber nach.

2. Du solltest Dir u. anderen gegenüber offen u. ehrlich sein, nur so kannst du spielfrei u. alkoholfrei leben, wenn Du es willst, und jeder kann es schaffen.

Gut, Deine Lebenssituation ist sehr, ich will mal sagen, schwer, aber es gibt f. alles eine Lösung, wenn man nur will u. die Sachen nach u. nach anpackt.

Hast Du denn irgendeine Hilfe von außen? Gruppe, Suchtberatung, Freunde, Familie?


Lebst du allein od. mit Partner? All diese Fragen würden mich interessieren, nicht weil ich neugierig auf Dich bin, sonder weil ich sehen möchte, wie tief du schon gesunken bist u. welche Vorschläge ich Dir dann unterbreiten kann. Würde mich wirklich freuen, von Dir zu hören. Nur Mut, man kann immer wieder von vorne anfangen.Musste ich ja letztes Jahr auch wieder, bin auch von meiner Alkoholsucht (aber seit 22 J. trocken, nicht nur überwiegend) in die Spielsucht gerutscht.

Liebe Grüsse u. nur Mut, Otte

Hi Otte, hi Olaf und hi alle anderen,

wenn ich schreibe ich bin überwiegend trocken, bedeutet das, dass ich seit 2004 nach meiner Langzeitentwöhnung bezüglich Alkohol bis heute maximal, aber wirklich maximal ca. 8-10 mal Alkohol konsumiert habe und das jedes Mal ohne "abzustürzen". Ein einziges Mal würde ich es als "richtigen Rückfall" bezeichnen, das war jetzt ziemlich genau vor drei Jahren, als ich eine ganze Nacht durchgetrunken habe, allerdings ohne Kontrollverlust. Den hatte ich nämlich zu meinen "Säuferzeiten" immer. Die anderen Male, die ich getrunken habe, waren dann 2-3 Radler und damit war Schluss. Also, das bedeutet, dass ich NIE wieder dem Alkohol verfallen war seit 2004!!! Beim Spielen sieht es da ganz anders aus. Und ich glaube auch, wenn ich nicht gespielt hätte die letzten Jahre, hätte ich wohl erheblich mehr getrunken. Wissen tue ich das nicht, aber es ist eine starke Vermutung.

Ich habe ja nun im Sommer 2011 eine Langzeittherapie wegen dem Spielen gemacht, und von daher bin ich nun noch in der Nachsorge. Das heisst, spätestens alle zwei Wochen ein Einzelgespäch und jede Woche Spielerselbsthilfegruppe. Bis vor kurzem war ich auch noch regelmäßig in einer Alkoholselbsthilfegruppe (ca. seit 5 Jahren). Diese hat sich allerdings nun aufgelöst. Seit meiner ersten Langzeittherapie 2004 habe ich immer Selbsthilfegruppen besucht, sei es wegen der Sucht oder dem Borderline. Irgendwie hängt das ja eh alles zusammen. Ich muss sagen, die Gruppen waren und sind mir immer ein guter Anker gewesen!!!

Einen Freund habe ich auch, ja. Allerdings noch nicht solange. Ich habe ihn in der Langzeit letztes Jahr kennengelernt. Er ist polytox (Drogen und Alkohol). Wir sind jetzt seit November zusammen. Er ist zur Zeit im betreuten Wohnen (auch eine Form der Nachsorge) und um einiges stabiler als ich. Was jedoch klar ist, ist, dass er ein Grund mehr ist keinen Alkohol zu konsumieren. Und Drogen sowieso nicht, denen bin ich Gott sei Dank bis auf ein paar Mal kiffen (lange, lange her) fern geblieben.

Wie schon erwähnt bin ich 36 Jahre alt, lebe alleine und habe leider/Gott sei Dank? keine Kinder.

Ihr Lieben, ich hoffe ich habe euch einige Fragen beantworten können und freue mich von euch zu lesen...

GlG.

Anja

Hi Anja!

Dankeschön!

Hmmm ... ich glaube, Du redest Dir Deine Alkohol-Rückfälle schön.
Klar, ich sehe schon, dass Du Dir eine persönliche Grenze gezogen hast.

Du hast sie Dir aber in meinen Augen zu Deinen "Gunsten" verschoben.

Wie geht der Spruch von den AA noch mal ...
Der Rückfall beginnt mit dem ersten Glas ... (?)

Wozu musst Du "2-3 Radler" konsummieren?
Dann hast Du eine ganze Nacht durchgetrunken und hast nicht die Kontrolle verloren?

Definierst Du den "Kontrollverlust" ab dem Moment, wo das Komasaufen beginnt?
Oder beginnt er nicht doch viel früher? - Viel "harmloser"?

Ich möchte die Unterbrechungen in Deiner Abstinenz gar nicht negieren ...
Im Gegenteil - die massiv überwiegende Abstinenz finde ich beachtlich.
Die Frage, die sich mir aber stellt - was kannst Du aus den Unterbrechungen lernen?

Was bist Du gewillt daraus lernen?

Hast Du Deine Alkoholsucht akzeptiert?
Nicht nur rational, sondern auch emotional?

Wenn Du beides bejast - wieso erweckst Du mit den Unterbrechungen bei mir den Eindruck, dass Du mit Dir selber ein gefährliches Spiel betrieben hast?

Was jedoch klar ist, ist, dass er ein Grund mehr ist keinen Alkohol zu konsumieren.

Nein! - Er ist kein "Grund" - sowas findest Du nur in Dir selbst!
Aber er ist Dir definitiv eine Motivation! ;-)