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Er tut es immer wieder...

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Janine:
Hallo!!

An Ilona. Danke für Deine Tips, aber ich denke so wie Harry.
Ich möchte das aber alles für Ihn tun. Kann Ihm ja sonst nicht wirklich dabei helfen, von der Sucht weg zu kommen. Weitesgehend machen wir die Erledigungen ja zusammen, aber einige Dinge mache ich lieber selbst.
Ich nehme Ihm das nur ab, weil ich im Moment 0 Vertrauen zu Ihm habe.

Danke für Deinen Buchtipp....werde es mir heute Nachmittag besorgen/bestellen.

Mein Freund sträubt sich noch ein wenig, wegen der Reha, wegen unserer kleinen Tochter(9 Monate).
Es sind die wichtigen Monate für Ihn sagt er. Da sagte ich: Schatz das Kind hat lieber 3 Monate keinen presenten Daddy, als ein Leben lang nen kranken. Und ich denke das hat gefruchtet!!!

Liebe Grüße
Janine

Ilona:
Liebe Janine,
lieber Harry,

klar ist es beruhigend, wenn man die Dinge selbst in der Hand hat und sie somit kontrollieren kann. Gerade von diesem Gedanken muss man sich aber als Partner eines Glücksspielsüchtigen verabschieden: Man schafft es nicht, ihn zu kontrollieren. Wenn er das will, wird er die Kontolle umgehen. Er wird dir da immer überlegen sein. Und er wird die Kontrollen auch umgehen, denn es ist auch ein blödes Gerfühl kontrolliert zu werden. Das kann jeder nachfühlen. Durch ein Umgehen der Kontrolle erlange ich ein Stück Autonomie zurück. Von daher mag dieser Weg kurzfristig von scheinbarem Erfolg gekrönt sein. Langfristig bringt er nix.

Was also tun: Gaaanz kleinschrittig verhandeln: Wobei brauchst du Unterstützung? Hilft es dir, wenn ich mit dir zur Beratungsstelle gehe? soll ich dich begleiten, wenn du den Antrag abgibst? Woran merke ich, dass es dir ersnt ist? Wieviel Sicherheit gibst du mir und unserem Kind?

Parallel dazu ist es wohl wichtig, zu gucken, wie kannst du deine Kinder und dich schützen? Was könnt ihr tun, damit ein Rückfall nicht die Familie trifft? Was hat dein Freund da für Ideen?

Das ist alles äußerst mühsam, kann sich aber lohnen.

viele Grüße

Ilona

Janine:
ich bin es mal wieder und weiß nun gar nicht mehr weiter  :'( :'( :'( :'(

Als ich heute morgen aufgestanden bin, lag ein zettel auf dem Tisch. Er ist nur kurz zur versicherung schrieb er. Habe dann bis heute nachmittag um halb drei gewartet, das er wieder kommt aber dem war nicht so.
Ich habe mich dann dazu entschlossen in die Stadt zu fahren und Ihn zu suchen. Habe es letztendlich auch geschafft.

Ich sah unser Auto auf nem versteckten Parkplatz. Dann stand ich mit den Kindern ne halbe Stunde vor dem Eingang, bis meine Tochter (7Jahre) dann sagte. Mama geh rein und sag Ihm er soll nicht mehr spielen und nicht mehr lügen, sonst bekommt er Stubenarrest. Ich bin sofort in tränen ausgebrochen.

Ich bin dann rein und zu Ihm hin. In seinen Augen war völlige  leere und mir schlug das Herz bis zum Hals.

Ich bat Ihn nur bitte nach hause zu kommen. Dort angekommen, packte er ein paar sachen und sagte er müsse raus aus dieser Stadt. Er müsse sich selbst finden. Find ich ganz ehrlich gesagt scheiße, denn er läßt mich und die Kinder meiner Meinung nach hängen.
Er ist jetzt unentschlossen, ob er gehen soll oder nicht, denn er weiß, das es ungeahnte konsequenzen nach sich ziehen wird.

Ich habe Ihm gesagt er soll nicht vor seinem Problem weg laufen, sondern es angehen hier an Ort und Stelle. Er sagt dazu er weiß nicht mal wo sein Problem denn überhaupt liegt. Kann das sein???

Hört sich unlogisch an. Er ist davon überzeugt, wenn wir diese Stadt verlassen, wird alles besser!!!!

Jetzt liegt er im Bett und überlegt, was er machen soll...

Was soll ich denn nun machen???? :'( :'( :'( :'(

Silke:
Hallo Janine,

Du kannst nur eins tun: mach etwas für Dich und Deine Kids, damit es Euch besser geht!!! Dein Freund scheint doch noch einen längeren Weg vor sich zu haben... (ich habe Deine Postings alle gelesen).
Wie Ilona schon geschrieben hat, wird es Dir definitiv nicht gelingen, ihn zu kontrollieren. Laß ihn los (heißt nicht: fallen lassen!)!! Es ist seine !! Sucht  und nicht Deine !! Das mußt Du Dir vor Augen halten und NUR er kann sich gegen diese Sucht entscheiden und dann auch das Richtige tun. Da er bereits eine Therapie hinter sich hat, weiß er auch worum es geht!! Er ist Dir sozusagen in dem Punkt ein Stück voraus.
Die Stadt verlassen zu wollen halte ich schlichtweg für Humbug. Die Sucht zieht mit um!

Das von Ilona empfohlene Buch kann ich Dir auch nur noch mal ans Herz legen und such Dir Hilfe. Du brauchst jemanden, mit dem Du reden kannst und der Dich auch versteht, der Dir Mut macht. Das ist mit 2 kleinen Kids natürlich nicht einfach, aber ´machbar. Tu es für Dich und Deine Kinder. Du gehst sonst kaputt, Du wirst krank und Deine Kinder werden auch krank - in ihrer kleinen Seele - das haben sie nicht verdient. Und auch Du hast solch ein Leben nicht verdient - es ist NICHT Deine Sucht!

Wenn Du für Dich selbst einen Weg findest und vorallem konsequent bist, wird dies für Deinen Freund die größte Hilfe sein, wenn nicht, wirst Du damit leben müssen!

Viel Kraft und Mut für Deine Entscheidungen!
Liebe Grüße
Silke

Janine:
Danke Silke  :-*


Habe mir das Buch heute bestellt...bin gespannt!!

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