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Er tut es immer wieder...

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Harry:
Hallo Janine,
ich kann dir nur erzählen wie das bei mir damals war. Ich habe auch bis zum letzten Tag Alkohol getrunken. Ich bin ja zur Entziehungskur gegangen weil ich es alleine nicht geschafft habe aufzuhören.
Ich denke mal du solltest deinem Freund klarmachen, dass wenn er nicht zur Therapie geht er nicht raus aus der Stadt muss sondern raus aus deinem Leben. Insofern gebe ich der Silke auch recht du musst dich und die Kinder schützen, nur kann dein Freund wohl im Moment gar nicht aufhören ob er will oder nicht. Nur an der Therapie würde ich auf jeden Fall festhalten und die zur Pflicht machen um zussammen zu bleiben.
Aber mit dem Spielen aufhören soll er ja bei dieser Therapie lernen also kann er es vorher auch nicht sonst bräuchte er ja die Therapie nicht.
Ist hart aber ich hatte nie damit gerechnet, dass er jetzt aufhört.
Ich hoffe für dich du hast die Kraft das alles auszuhalten im Moment. Ich schieb dir mal n Becher Krafttrunk rüber. (_____)
Ich halt mal die Daumen dass ja vielleicht doch noch alles gut wird.

Lieben Gruß
Harry

Janine:
Danke Dir Harry!!!

Hoffe ich/wir schaffe/n das!!

Marzipine:
Hallo Janine,
er nur er muss es schaffen und wirklich wollen. Es ist so schwer man bekommt sogar einen richtigen Entzug. Dieser Druck im Kopf und Kreislaufstörungen rauben mir die ganze Energie. Ich weiß von was ich schreibe. Vor einem Jahr habe ich mich offiziell sperren lassen, da ich total down war und einen Monat später habe ich es geschafft  wieder zu spielen. Es ist die Hölle. Man sucht sich Ausreden um zu spielen, einfach um sich selbst zu belügen. Was glaubst Du wie oft ich wirklich daran geglaubt habe, nie wieder eine Spielbank zu betreten? 100 mal langt nicht. Aber ich bin doch wieder gegangen. Sobald ich Geld in der Hand hatte, war ich am Automaten. Immer mit dem Gedanken, es ist das letzte Mal. Nun habe ich eine Therapie gemacht, bin schon ruhiger aber ich arbeite jeden Tag an mir, dass ich nicht gehe. Heute bin ich froh, dass ich familiäre und freundschaftliche Unterstützung habe, vor 3 Monaten habe ich noch alle belogen, obwohl ich das eigentlich nicht wollte, aber die Sucht  :-\.  Du bist so voller Optimismus und ich hoffe, dass Dein Partner genausoviel Optimismus zeigt. Schade, dass er selbst nicht in diesem Forum auftritt. Ich wünsche ihm Kraft, die braucht er.
Viele Grüße
Marzipine

Eva:
Hallo Janien,

ich lese mit goßer Aufmerksamkeit Deine Situation. Mein Mann ist auch Spielsüchtig und das nach meiner Kenntnis nun 3,5 Jahre. Seit 11 Monaten bin ich von ihm getrennt und hatte Monate lang die Hoffnung, dass er doch nach der Trennung zur ERkenntnis kommt, nicht merh zu spielen, und eine Therapie macht. Zu Beginn der Trennung sah es auch so aus, doch da ich Taten forderte, und keine leeren Versprechungen, warte ich noch heute auf diese Therapie.
Ich bin durch die Hölle gegangen,und kann gut mitfühlen, wie es Dir geht. Doch eines habe ich gelernt in unserer Gruppe, dass ich als Angehörige am wenigsten dazu beitragen kann, wenn ich nicht konsequent handle. Damit meine ich, auch das zu tun, mit dem man droht. Den sonst nimmt er Dich nicht ernst. Unser jetziger Stand ist bereits der Gang zum Anwalt, aber nur weil er mein ganzes Geld verspielt hat, das ich hatte, und einen Kredit, den ich ihm gewährt habe er nun durch seine Spielsucht nicht zurückbezahlt. Das ist nicht einefach, aber überlege Dir mal ob Du den Rest Deines Lebens immer nur warten möchtest, bis er Deine Sehnsüchte und Wünsche erfüllt, und immer neue Enttäuschungen kommen. Deine Kinder werden älter und sie brauchen einen Vater der für sie da ist, ansonsten kannst Du sie besser alleine groß ziehen.
Ich weiß von was ich spreche.
So lange Dein Mann auch immer wieder an Geld ran kommt, wird er weiter spielen. Wo bekommt er denn immer wieder das Geld her? Da sind schon Maßnahmen zu ergreifen, bevor ihr von der Sozialhilfe leben müsst. Das hätten Deine Kinder bestimmt nicht verdient, und Du auch nicht.
Was arbeitet Dein Mann?
Ich mußte meine Wohnung kündigen, da ich sie alleine mit meiner EU-Rente nicht mehr bezahlen konnte, da mein Mann alles verspielte.
Bring Dich in Sicherheit, und sichere Deine Finanzen. Wieviel hat er denn schon verspielt?
Spieler werden immer eine Ausrede finden um weg zu gehen. Das ist ihre Sucht. Ich habe viele Abende alleine zu Hause verbracht, und auf meinen Mann gewartet.
Willst Du das auch weiterhin?
Es ist eine Krankheit, jedoch ist es auch das Unvermögen mit ihrem Leben klar zu kommen. Es ist nicht Deine Schuld, dass er spielt, ziehe Dir den Schuh ja icht an. Genau das wollen Spieler erreichen, dass wir uns schuldig fühlen. So haben sie uns in der Hand, und ändern nichts an ihrer Situation.
Nur Druck und Konsequenz helfen da weiter wenn Du nicht untergehen willst.


Viel Kraft und Mut zum Handeln wünscht Dir
Eva

Harry:
Hallo Eva,
ich stimme dir in einem voll zu nur Druck und Durchhaltevermögen helfen bei einem Süchtigen. Man darf ihm natürlich kein Geld mehr geben, nur wenn er eigenes hat was dann. Ich bin Spieler aber ich wollte sicher nie dass sich meine Frau schuldig fühlt. Ich denke mal den größten Fehler den Angehörige machen ist dass sie viel zu lange mitmachen in diesem scheußlichen Spiel. Wobei ich natürlich auch verstehe, dass da immer die Hoffnung da ist es wird schon wieder werden.
Ein Spieler ist krank und was er tut sind Symptome seiner Krankheit. Ich habe sicher nichts in meinem verschiednen Süchten aus Absicht oder sogar dem Grund getan meiner Frau weh zu tun, sondern weil ich einfach nicht anders konnte.
Ich dachte seither Sucht ist Sucht, aber das muss ich glaub ich überdenken. Auch die Angehörige von Alkoholikern sind enttäuscht, wütend und verletzt. Aber ich denke mal die Angehörigen von Spielern hassen (zumindest ein großer Teil) ihre Partner. Meine Frau ist beides da ich Alkoholiker und Spieler und noch mehr an Sucht gleichzeit und hintereinader bin.
Aber was für mich nach wie vor bei beiden Süchten gleich ist, ich würde immer eine stationäre Entziehung vorziehen. Beide Seiten haben Zeit zu Ruhe zu kommen. Und bei meiner Entziehuhngskur beim Alkohol in Münzesheim vor 25 Jahren wurden die Angehörigen eingeladen bei einer gemeinsamen 'Therapie mitzumachen 4 Tage lang. Und wie ich erfahren habe ist das auch heute noch so.
Also Janine. hart bleiben nur weitermachen wenn er bei der Therapie bleibt. Ich bin trocken únd immer noch mit meiner Heidi zusammen und sehr glücklich und das seit nunmehr üner 32 Jahren.

Lieben Gruß
Harry

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