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Er tut es immer wieder...
Marzipine:
Hallo Mavrole,
einen harten Weg gehen beide Seiten. Ich muss dazu sagen, dass ich keinen Menschen wirklich geschädigt habe. Mein Mann ist 4 Jahre tot, da fing ich mit dem Spielen an durch eine Freundin, das war ein Fehler, das weiß ich heute. Auch war ich nie in Spielhöllen sondern in Spielbanken, aber das kommt aufs gleiche raus. Natürlich habe ich mir auch Geld geliehen und auch habe ich gelogen, für was ich das Geld brauchte, war für alles, nur nicht für die Spielbank. Heute wissen es meine Kollegen, Familie und gute Freunde. Ich habe entschieden mich selber zu outen. Natürlich bin ich immer noch dabei, Schulden zu begleichen, aber das ist überschaubar.
Bei Dir ist das anders. Du hast einen Partner der Eure Existenz gefährdet. Letzten September hatte ich meinen körperlichen Zusammenbruch und habe eine stationäre Therapie gemacht. Super, dadurch habe ich wieder zu mir Vertrauen gefasst und wenn es mir nicht so toll geht, gehe ich zu meinem Therapeuten und nicht zur Spielbank. Aber glaube mir es kostet viel Kraft, Energie und Selbstvertrauen. Ich habe einen guten Beruf und bin nicht von anderen Menschen direkt abhängig. Vielleicht wenn ich weiter spiele, wird es eines Tages so kommen. Zur Zeit bin ich gefestigt und kann meinen inneren Schweinehund bekämpfen. Es wird von Monat zu Monat besser. Meine Tochter ist aus dem Haus und ich habe mir nun einen Hund angeschafft. Also nach dem Büro wartet eine Verpflichtung, man wird gebraucht und das ist wichtig.
Drücke Dir die Daumen das alles gut für Euch wird.
VG Marzipine
Harry:
Hallo Mavrole,
ich bin selber Spieler aber auch verheiratet. Das Verhältnis zu meiner Frau war zwischendrin auch gestört aber in der Zeit als ich gezockt habe. Ich verstehe nie das Verhältnis zwischen Spieler und Angehörige. Ich hätte mich sicher anders verhalten beim Spielen wenn ich nicht schon lange als Alkoholiker trocken gewesen wäre. Bei mir gab es nie heimliches Spielen und Lügen. Die gab es zu der Zeit der Trinkens.
Du schreibst das du weisst das Spielen eine Krankheit ist. Nur wenn du das weisst warum bist du dann so agressiv, wenn dein Mann Symptome hat die zur Sucht gehören. Lügen ist da wohl das schlimmste.
Ich habe häufig das Gefühl Angehörige hassen ihren Partner wenn er Spieler ist. Soweit hätten wir (meine Frau und ich) es nie kommen lassen. Bevor ich hassen würde wäre ich schon lange geschieden. Das man Misstrauisch ist solange ein Spieler zockt is ok. Aber wenn das noch sehr lange anhält wenn er eine Therapie gemacht hat kann ich eigentlich nicht verstehen. MAn merkt doch einen Rückfall sehr schnell.
Meine Frau war wohl damals auch misstrauisch als ich nach der Entziehungskur nach hause kam, aber sicher nicht länger als ein paar Monate. Ohne Vertrauen funktioniert doch keine Beziehung.
Lieben Gruß
Harry
Marzipine:
Hallo Harry,
das hast gut rübergebracht.
VG Martina
Silke:
Hallo Harry,
ich will mal eben einen Versuch starten und erklären, warum mavrole trotz ihres Wissens, daß es sich um eine Krankheit handelt so wütend und aggressiv ist.
Zu wissen, daß es sich bei Sucht um Krankheit handelt ist sozusagen das eine, jedoch wirklich zu begreifen, WAS das eigentlich in seiner Konsequenz BEDEUTET und dieses dann auch noch zu akzeptieren, ist m.A. etwas anderes. Der Verstand sagt Dir: es ist eine Krankheit (also keine Absicht, Dir weh zu tun, alle Symptome usw...) ABER hierbei wird eine Seite zu wenig beachtet: die Gefühlsebene und diese kann auch mavrole NICHT willentlich beinflussen! Sie ist mit ihrem Mann ja per se gerade auf dieser Ebene eng verbunden. Sie wird einen Weg für sich finden müssen, mit Ihrem Mann weiter einen gemeinsamen Weg zu gehen und somit auch die erforderlichen Konsequenzen durchziehen (beide!) oder sie kann es irgendwann nicht mehr "ertragen", weil auch sie daran kaputt geht. Aggressivität auf Seiten der Angehörigen resultiert aus Ohnmacht, Enttäuschung, Hilflosigkeit.
Nur mal so ein Gedankenanstoß!
LG
Silke
Harry:
Hallo Silke,
ja ist mir alles schon klar. Ich habe ja auch extra das Wort Hass vermieden. Es geht mir nicht darum warum der Angehörige einees Spielers so empfindet. Sondern warum man nicht schon vorher gestopt hat. Ich würde mich sicher von meiner über alles geliebten Heidi eher scheiden lassen bevor es zu Hass kommt. Meine Frage an die Angehörigen ist warum man so lange mitgemacht hat das HAss entstehen konnte. Warum hat man dem Süchtigen nicht schon vorher seine Grenzen aufgezeigt, und ihm gesagt bis hierher und nicht weiter. Das ist es wodrum es mir geht.
Der 1. Schritt muss vom Angehörigen kommen, der muss dem Spieler klarmachen so geht es nicht mehr wweiter. Wenn der Schritt nicht kommt denkt der Spieler doch alles ok keiner hat was gemekrt das ich krank bin.
Bei meiner damaligen Entziehungskur vom Alkohol gab es ein Angehörigen Seminar da hat der Chef den Angehörigen klargemacht "ihr seid doch selber schuld das eure Männer gesoffen haben ihr habt doch die Fenster zu gemacht wenn sie geschrieen haben wenn sie getobt haben anstatt die Fenster weit aufzumachen damit der Nachbar was merkt und den MAnn am nächsten Tag darauf anspricht" bitte das jetzt nicht falsch verstehen aber vielleicht brauchen die Angehörigen sowas um zu verstehen und nicht mehr Hass zu emfinden. Ich weiss nur das ich mit so einem Emfinden wie es mir hier als bei Angehörigen entgegen schlägt ich wohl auch nicht trocken geblieben wäre.
Meine Frau war auch misstrauisch am Anfang das ist normal zumal ich in die Kneipe musst wo ich früher gesoffen habe um mir zu beweisen dass ich es kann.
Aber als sie 10 mal gemerkt hat das ich da drin war und trocken raus gekommen bin war das meiste Misstrauen überwunden.
Was ich nicht verstehe ist das Misstrauen über lange Zeit. Man merkt doch sofort wenn einer wieder anfängt, ob es nun Alkohol oder Spielen ist. Sucht bleibt nicht verborgen, wenn man richtig hinsieht. Vielleicht ist es auch das, es heisst Liebe macht blind, nur nach eineer Therapie merkt man den Rückfall sicher schneller weil die Sucht viel schlimmer ist. Der Süchtige will dann die Zeit aufholen die er trocken war.
Ich hoffe mal irh versteht das jetzt so wie ich es will. Das ist nicht gegen die Angehörigen das soll nur aus der Sicht des Süchtigen erklären.
Lieben Gruß
Harry
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