Tag 13

Puhh ich muss mich echt aufraffen zu schreiben! Komisch ich schaffe am Tag so viel das ich abends schlapp bin.
Ich gehe den Tag irgendwie schon ganz anders an 

Aber ich muss sagen lieber abends platt als schlecht gelaunt.
So morgen hab ich auch wieder viel vor, ich werd mal meinen schlaf der gerechten schlafen 

wow tag 14

Meine güte was geht mir alles durch den Kopf 
14 tage nicht gespielt der hammer!!! Ich vermisse überhaupt nichts. Und so soll es auch bleiben.

ICH BIN WIRKLICH STOLZ AUF MICH

Ich werde stark sein und weiter kämpfen.
Das ist mal ne Kampansage 

Ich freue mich morgen total auf meinen Therapeuten. Ich bin froh einfach mal in ruhe sprechrn zu können, und verstanden zu werden.
Man ich bin wirklich gerade richtig richtig glücklich

 

 

Rainer

Hallo Janina,

erstmal Glückwusch zu deinen 2 Wochen spielfrei! Arbeitest du denn immer noch in so  einer Spielhalle? Stelle mir grad vor, das müsste doch der pure Wahnsinn sein als (Ex-) Zockerin 

Hey Villa,

erst mal vielen dank 

Nein ich befinde mich in Elternzeit zum glück...
Ich werde auch nie wieder dahin zurück gehen! NEVER
Ich könnte mir das heute garnicht mehr vorstellen in so einer Hölle zu arbeiten!!!

Tag 15

Heute war mein großer Tag ich konnte mit meinem Therapeuten sprechen! 
Es tat so gut wieder ein Päckchen da zulassen.Nur leider musste ich meine kleine Tochter mitnehmen und wir konnten nicht so sprechen wie es eigentlich gedacht war
wir haben sehr viel über die richtige Therapieform für mich gesprochen...
Tja jetzt liegt es in meiner Hand

Was ist das richtige für mich???

Eine Klinik oder der Ambulante weg 

Ja klar ich denke an meine Kinder ich stehe was das angeht in einem totalen zwiespalt!
Verlasse ich meine Zwerge für 8-10 Wochen?
Oder bin ich so stark, und schaffe das hier alles?Mit der Täglichen Belastung die es hier für mich jeden tag ist.Manchmal denke ich ich bin gerade überhaupt nicht belastbar !
Klar jetzt kommt der Gedanke auf ihr Freund ist doch noch da ! Aber nein er könnte die Zeit nicht abdecken die ich bräuchte!!!!!!!

Ich fühle mich schlecht wenn ich meinen Kindern in die Augen schaue, mir wird jetzt so richtig bewusst wie krank ich doch bin!Ich habe sie um Spielen zu können alleine gelassen. Krank wirklich Krank wenn ich so zurück schaue.
Ich habe ihnen gegenüber ein schlechtes Gewissen!

Also ich für mich denke, das es gut ist wenn ich mal allein auf mich schaue. Ich habe einfach so viel auf zu arbeiten.
Ich weis wirklich wieviel ich mich während einer ambulanten Therapie auf andere Menschen verlassen muss. Und ich weis auch das es daran damals schon gescheitert ist!

All das geht mir heute durch den Kopf,wie mache ich es "richtig" wie gehe ich es am besten an
 
Bin ich eine schlechte Mutter weil mich der wunsch überkommt an mir zu arbeiten um wieder stark zu sein ??
Oder bin ich gar eine schlechte Mutter weil ich einfach einen cut brauche ich bin ausgelaugt und ausgepowert:(

Heute ist mir noch etwas durch den Kopf gegangen.
Als wir fertig waren mit dem Gespräch habe ich einen Kunden aus den Hallen gesehen wo ich damals gearbeitet habe!
Könnte ich in den Gruppensitzungen so offen sprechen wo ich sie solange bedient habe
Ich denke das wird mir sicher schwerfallen (die Aufsicht zockt ja selber )
Ich werde mir jetzt eine weile zeitlassen und mir alles in ruhe durch den Kopf gehen lassen.
 

Hallo Janina,

ja das mit den Kindern ist ein hartes Stück - glaub mir, ich spreche aus Erfahrung! Weisst du wenn man Kinder hat, dann sollte doch die allein schon einen großen Rückhalt geben, das war bei uns auch so (meine Freundin und ich haben auch 2 Kinder - 2 J. u 11 J.) das Schlimmste war, dass meine Freundin auch spielsüchitg ist, weisst du wie oft wir unseren kl. Goldschatz nur mit seiner Schwester allein gelassn haben?
Zuerst hiess es, nur ne Stunde, aus der dann oft 2 oder auch 4 wurden  - unsere Tochter musste oft bis Mitternacht auf den Kleinen aufpassen, nur dass wir unserer saublöden Spielsucht nachgehen konnten!
Weisst du wie das jetzt im Nachhinein weh tut! Was hätte denn da alles passieren können, wir hätten auch eine Anzeige wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht riskiert - was uns auch recht geschehen hätte sollen! -
Einmal im Sommer liessen wir die Kinder im Auto, nur um "einen Moment" zocken zu gehn, ein Angestellter der Spielothek bekam das mit und nur mit Mühe konnten wir ihn davon abhalten die Polizei zu rufen -
Ich will dir damit sagen, dass besonders die, die kleine Kinder haben, erst recht ein weiteres Motiv haben um die Zockerei zu lassen, denn Kinder sind das Wertvollste was es gibt und die brauchen halt einfach die Mamma und den Papa.
Ich hab im Nachhinein auch ein schlechtes Gewissen, auch wenn die 11-jährige es ansch. ganz gut verarbeitet hat, und der Kleine, den wir so sehr lieben, kann ich nur hoffen, dass er das ganze Dilemma nicht zu sehr mitbekommen hat.
Mann mann, wenn ich so zurückdenke, komm ich mir so mies uund billig vor! Und alles nur um so einen Scheiss-Automaten zu füttern, an dem man am Ende doch nur verliert _ ist das nicht total abwegig??
Janina, ich denke wenn du wirklich spielfrei werden willst, ist es wurscht ob du eine ambulante oder stationäre Behandlung wählst, in deinem Fall wäre es wohl besser eine ambulante, dann könntest du auch immer für deine Kinder da sein und ich bin mir sicher mit der richtigen Einstellung zur Therapie werden sie dir auch die nötige Kraft geben um durchzuhalten und nicht mehr rückfällig zu werden!
Schau ihnen in die Augen, trage ihren Blick immer geistig vor dir her, denke wie weh du ihnen getan hast und das du nie mehr so werden willst! Probier es, ich wünsch dir alles Beste!

Lukas

also ich persönlich finde das du recht hast Lukas

eine Stationäre ist keine "Wunderpille"....ich sehe das in der SHG wo ich hingehe.....Rückfälle....mehrere Therapien usw.....sind keine Ausnahmen!

Was wirklich zählt, ist der Wille auf zu hören, und auch der Wille Abstinenz zu bleiben!

Realistisch ? und ob

Rainer

Tag 16 habe ich mal ausgelassen

Tag 17,

wow heute morgen um hab 6 gerade aufgewacht und schon gute Laune 
Ich habe ein Job Angebot bekommen,was ich dankend abgelehnt habe  die Betreuung eines Kindes!
Meiner Freundin die zufällig auch noch Tagesmutter ist, habe ich gesagt das ich selber suche. Und wie es der Zufall so will sie hat noch einen Platz bis April frei.Naja besser wie nichts
So kann ich jetzt 3 Mal die Woche an mich denken und mich auf dem Spinningrad auspowern ich muss einfach aus meinem öden trott raus.

Lukas und Rainer

ich gebe euch auch recht, ich habe aufjedenfall den willen.
Und bin mir sicher jetzt wo es 3 Tage in der Woche gibt wo ich mal morgens keine verantwortung habe,komme ich auch auf andere Gedanken.
Im Moment habe ich einfach nur das gefühl mir fällt die Decke auf den Kopf.   

Hallo Janina,

es ist schön zu lesen,daß du gut gelaunt bist!!
Ich will noch mal kurz auf dein Statement zurückgreifen,in dem du schreibst,daß du am überlegen bist ob du ambulant oder stationär in Therapie gehen willst.Es spielen dabei so viele Faktoren eine Rolle,die nur du überschauen kannst....nimm dir also die Zeit,in Ruhe alles zu überdenken.Welche Art du nun wählst,ist eigentlich egal...wichtig wird sein,daß du am Ball bleibst und darüber hinaus auch die Nachsorge nicht vernachlässigst!Ich weiß nun nicht,wie alt deine Kiddies sind.Als ich meine stationäre Therapie gemacht habe,war dort auch eine Mutti,die ihr Kind mit dabei hatte.Viele fanden das unverantwortlich....ich allerdings hielt das nicht für so anrüchig!Und der Kleine war dann auch irgendwie der "Star" auf unserer Station.Sowas muß aber wie gesagt von langer Hand geplant und auch gut durchdacht sein!Ich wollte dir aber eigentlich nur sagen,daß es auch diese Option geben kann!

LG Volkmar

Hey Volkmar,

ja auch diese Option gibt es nur leider für mich!!!Das ist für mich überhaupt nicht geeignet meine töchter sind 2 und 8 Jahre! Die kleine könnt ich mitnehmen aber die große nicht! Das könnt ich den beiden nie antuen sie zu trennen!
Es gibt ein Klinik in Gütersloh z.B da könnte die kleine mit aber sie sind alle nur auf bis zum vorschulalter ausgelegt
Naja da sind wir drüber

Heute Morgen dacht ich mir ich schaffe das auch hier... (Ambulant)
Aber ich habe irgendwie Angst davor wieder in den "alten" Trott zu fallen. Auf lange sicht.
Ja ich grübel und grübel.
Ich möchte halt keine Entscheidung treffen die ich irgendwann mal bereue.

Ich bin im Heim groß geworden ich verfluche meine Mutter heute noch dafür!!!
Auch wenn man 8-12 Wochen nicht mit 17 Jahren vergleichen kann, aber ich habe angst das es mir später mal vorgehalten wird      

Hallo Janina,
ich kenne die Heimkindproblematil aus eigener Erfahrung. Ich war von 1954 - 1955? - 18 Monate in einem Katholischen Kinderheim mit meiner 1 1/2 Jahre älteren Schwester.
Ich will hier nicht über die Umstände schreiben, die uns ins Heim brachten (Nach-nachkriegszeit) nichts über Missbrauch und latent immer wieder erscheinende Alpträume, das tut alles noch fürchterlich weh.
Ich habe 1989 den Weg in die Spieler-Selbsthilfegruppe gefunden, wurde nach einem Jahr Spielfreiheit schwer depressiv und wurde von meiner Hausärztin in eine Klinik in Rinteln eingewiesen. 1998 habe ich spät - geheiratet und erlitt eine schwere Zwangserkrankung. Die wurde vom Psychiater medikamentös eingestellt und ich suchte mir einen ambulanten Psychotherapeuten. Im Sommer 2000 verlor ich meinen Arbeitsplatz durch Insolvenz des Arbeitgebers , in der Folge ging meine Ehe zu Bruch. Wegen Sozialer Ängste beantragte ich beim Rententräger eine Stationäre Therapie im Allgäu, die 11 Wochen dauerte, im Winter 2008/2009 rundete ich diese in einer ähnlichen Klinik im Allgäu ab. Mein ambulanter Therapeut ist mitlerweile 76 Jahre und ich befinde mich in einem aufbauenden Prozess. Aber in der Tiefe der Heimzeit bin ich noch nicht angekommen.
Nein Janina, den Weg brauchst Du nicht gehen, es ist mein steiniger Weg mit Gott.
Der Schutz des Kindes ist ein zentrales Thema. Gerade in den letzten Klinikaufenthalten wurde mit dem Inneren Kind, das Kind in mir selber gearbeitet.
Wenn ich mich nicht selber annehmen kann, dann fahre ich in die Stadt, sehe Familien mit Kindern und werde zärtlich, auch wenn ich keine eigenen Kinder habe, so brauche ich das Gefühl eines Kindes.
Es ist mir unmöglich, die einen Rat zu geben, weil ich nie ein Kind alleine lassen könnte, der Schmerz geht zurück, ich könnte nie ein Kind schlagen, das tut mir weh. Aber ich brauche die Unbekümmertheit, die Neugier , kindliche Freude, die Freiheit in meinen Gefühlen, wie sie ein Kind empfindet und die Lernbegierde eines Kindes.
Also sind Kinder meine Lehrmeister. Da habe ich Respekt und viel Achtung davor, gerade jetzt, wo ich das schreiben darf.
Andreas

Hallo Janina,

kein Ding...ich wollte dir nur die Option aufzeigen.Klar ist das mit 2 Kindern unterschiedlichen Alters schwierig.
Was deine Kindheit angeht,so denke ich,daß du deine Mutter nicht verfluchen solltest.Es wird Gründe gegeben haben,warum du im Heim aufwachsen musstest.Habt ihr denn jemals darüber gesprochen??Sicher kann ich nur als Außenstehender urteilen,aber ich denke,du solltest den Mut und die Kraft haben,ihr zu vergeben.Und irgendwie brauchst du ja diese Vergebung in deiner jetzigen Situation auch.
Was deine Zukunft angeht,so glaube ich,daß du keine Angst haben mußt!Ob du den alten Trott zuläßt,liegt schließlich und endlich nur an dir!Du wirst erfahren,daß es immer wieder Situationen geben wird,in denen du glaubst,wieder schwach zu werden.Das ist ganz normal und deiner Krankheit geschuldet.Du wirst das nie komplett ausblenden können.Aber du wirst in einer Therapie auch lernen,damit umzugehen,die nötigen Schritte zu gehen,um rechtzeitig die Reißleine zu ziehen.Eine Therapie...egal welcher Art,kann also nicht verkehrt für dich sein!!Sie ist kein Allheilmittel,aber sie ist eine enorme Hilfe!Wichtig ist dabei vor allem absolute Ehrlichkeit und Offenheit dir und deinen Angehörigen gegenüber!Du kannst so wieder verlorenes Vertrauen aufbauen...langsam zwar.....aber es wird klappen!
Deine Kiddies.....das entsprechende Alter und das Verständnis vorsausgesetzt...werden dich sicher später mal nicht dafür verfluchen.Im Gegenteil,ich glaube sie werden stolz auf ihre Mutti sein,daß sie diese schwerwiegende Krankheit in die Schranken gewiesen hat!!
Allein das sollte dir Kraft geben,deinen Weg weiter zu gehen!!
Ich wünsche dir,daß du dich durch Rückschläge,die kommen können,nicht aus der Bahn werfen läßt.....das Ziel,Spielfreiheit zu gewinnen,macht jede Anstrengung lohnenswert!!!
Mir hat dabei dieses Forum hier viel geholfen und auch die jetzige Diskussion mit dir ist Teil meiner Verarbeitung!
Dir alles alles Gute auf deinem Weg!!

LG Volkmar

Hallo Janina,

ich wünschte, ich könnte Dir etwas verbindliches sagen, - da geht es lang, also bitte!!
Das aber genau kann ich nicht.
Ich habe lediglich einige Stationen meines Lebens beschrieben.
Die Wege, die ich so oft ohne eigenes Bewußtsein in Fressbuden, in Spelunken, in Spielstätten und in Hinterhofkellerkinos ging mag ich hier nicht beschreiben. Das ist aufgeschrieben und der Gemeinschaft meiner Selbsthilfe gewidmet, ohne die ich nicht ich wäre. Der Genesungsweg kann ein sehr langer Weg sein, je nach der Tiefe der Sucht. Diejenigen unter uns, die frühkindlich geschädigt sind, werden erfahrungsgemäß sehr, sehr lange damit zu tun haben.
Der Genesungsweg ist immer ein Weg in die Freihei.
Wie auch immer Du ihn gehst, wen auch immer Du dabei mit an der Hand hast, es ist ein lohnender Weg.
Jetzt gerade fängt er an, wie die Morgensonne, die sich am Himmel zeigt.
Schöne 24 Stunden
Andreas

Hallo Andreas,

es macht immer wieder Spaß,deine Beiträge zu lesen!
Sie sind so tiefgründig und ich lese sehr viel zwischen den Zeilen heraus!
An dieser Stelle mal ein herzliches Dankeschön an dich!!
Ich wünsche dir ein schönes WE!!!

LG Volkmar