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Leben "ohne" zu Spielen

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freitagessen

Leben "ohne" zu Spielen
« am: 08 April 2013, 20:24:26 »
 Irgendwie gefiel mir es noch noch nicht was ich zuerst schrieb, das fing schon mit
"Leben ohne Spielsucht" an, ich finde "Leben ohne zu spielen" hört sich einfach besser an, und noch ein paar Zeilen.

Etwas in eigener Sache

Schließlich möchte ich gerne auf den laufenden bleiben was mich selber betrifft.

Heute habe ich meine Beiträge nochmals durchlesen wollen, die ich Anfang geschrieben habe.
Nachdem ich dann einige gelesen hatte, habe ich mich selber nicht mehr wieder erkannt, dabei sind es doch „nur“ etwas mehr wie 5 Monate die bis heute vergangen sind.

Ich habe mich verändert, meine Einstellung zu vieles hat sich verändert, und manchmal bin ich dabei mich zu suchen, und finde mich einfach nicht...manchmal ist es auch zum verzweifeln!
Trotzdem bin ich heute noch froh über diese/meine Entscheidung, die mein Leben allerdings einschneidend verändert hat.


Würde mich Heute jemand fragen wie es mir denn so ohne „spielen „ geht, könnte ich glaube hier noch nicht mal eine sinnige Antwort drauf geben. (Das betrifft aber nur mir Persönlich)

Würde mich Heute jemand fragen ob ich mir vorstellen könnte in einer Spielothek zu gehen, mal ein Zehner versuchen (auch wenn es Geschenkt wäre), dann würde ich dieses ganz klar verneinen.

Irgendwie, wenn auch für viele nicht vorstellbar ist mein Verlangen nach dem "Glücksspiel" heute nicht mehr wirklich mehr vorhanden.
Ich ziehe es einfach nicht mehr in betracht vorhandene oder, noch kommende Probleme mit "Spielsucht" zu lösen.
Ich werde trotzdem aufpassen !

Natürlich gibt es noch vieles welches noch Aufgearbeitet werden muss, aber ich Scheue mich hiervor nicht, und weglaufen werde ich auch nicht mehr.


Heute habe ich mehr mit mir selber zu kämpfen wie mit alles andere, also mit allem was so in einem "normalem" Leben stattfindet, einen eigenen Weg finden, Gefühle sortieren.
Irgendwie komme ich mir vor als ob ich mich in ein Defragmentierung-Programm befinde ?

@Olli würde sagen, immer schön locker bleiben Rainer, sind so einige Phasen die du durchmachen musst, wenn du nicht mehr spielst.

Werde mich dann mal so hinnehmen wie ich grade bin, und lasse mich von mir selber überraschen wie ich werde ...werden kann, bin, habe, muss., oder was auch immer.

Ich mache mal einen neuen Blog/Tread auf weil der, der hier vor etwa über 5 Monate reingehumpelt kam, den gibt es nicht mehr....na gut die Hülle ist noch da ...aber das wäre es dann auch.

Rainer
« Letzte Änderung: 09 April 2013, 23:24:58 von freitagessen »

Re: Leben ohne "Spielsucht"
« Antwort #1 am: 08 April 2013, 20:53:30 »
Finde ich klasse wie das sich alles bei Dir entwickelt alles Gute weiterhin
Selbst ein langer Weg von etlichen km
beginnt mit einem kleinen Schritt

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freitagessen

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #2 am: 09 April 2013, 23:36:41 »
Und ich finde es Klasse, das Du dich hier angemeldet hast !

Dieses Forum war auch mein erster Schritt, und bis heute Lerne ich von diesem!

Rainer

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Marzipine

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #3 am: 11 April 2013, 12:22:24 »

Hallo Rainer,
grübel nicht zu viel, genieße einfach Dein Leben, es kommt wie es kommt, ein Leben kann so schön sein, wenn man es zulässt.
Ich schicke Dir ein schönes Gedicht
Der Frühling ist die schönste Zeit
Der Frühling ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?   
Da grünt und blüht es weit und breit 
Im goldnen Sonnenschein.
Am Berghang schmilzt der letzte Schnee,
Das Bächlein rauscht zu Tal,
Es grünt die Saat,  es blinkt der See
Im Frühlingssonnenstrahl.
Die Lerchen singen überall,
Die Amsel schlägt im Wald!   
Nun kommt die liebe Nachtigall
Und auch der Kuckuck bald.   
Nun jauchzet alles weit und breit,
Da stimmen froh wir ein:   
Der Frühling ist die schönste Zeit! 
Was kann wohl schöner sein? 

Ich habe mir ein super schönes Fahrrad gekauft und freue mich, endlich damit fahren zu kön-nen. Das Wetter wird ab diesem Wochenende schööööööööön   ;D  ;)
Ich wünsche uns ALLEN eine spielfreie Zeit und somit können wir unser Leben genießen, es liegt bei uns.

Schöne sonnige Grüße Marzipine

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Offline andreasg

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Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #4 am: 11 April 2013, 22:37:11 »
Hallo Marlies,
hattest Du promoviert -
oder -
ist das wunderbare Frühlingsgesicht von Dir.
Das macht jedenfalls Gute Laune!
Vielen Dank dafür
und liebe Grüße ;)
Andreas


Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Marzipine

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #5 am: 12 April 2013, 09:18:39 »
Lieber Andreas,
promoviert habe ich nicht, das Gedicht ist quasi abgeschrieben  ;D. Ich wollte es mit Euch teilen, es gefällt mir so gut, wer es geschrieben hat, weiß ich nun nicht.
ICH bin aber nicht die Marlies  8) sondern die Martina  ;)
LG Marzipine

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Offline andreasg

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Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #6 am: 12 April 2013, 11:49:48 »
Hallo Martina, :)

bitte entschuldige die Namensverwechsung. Darum handelt es sich bei mir.
Zugegeben, ich war Gestern nicht gut drauf.
Der Doktor hat mich Heute beruhigt.
So kann es ruhig Frühling werden.

Liebe GHrüße
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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freitagessen

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #7 am: 15 April 2013, 21:56:25 »
Lieb von dir Martina

Danke für dein schönes Gedicht,

Es erinnert mich an das was ich viele Jahre nicht mehr gesehen habe.

"Ich habe mir ein super schönes Fahrrad gekauft und freue mich, endlich damit fahren zu kön-nen."

Ich setze mich dann mal auf deinen Gepäckträger, fahren tue ich nur mein Auto...ist nicht so anstrengend.   ;D ;D ;D gute Fahrt ;D ;D ;D

Rainer 





 

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freitagessen

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #8 am: 18 April 2013, 10:18:23 »
Und wenn ich Morgens aufstehe,

Eigentlich schlafe ich gut, schließlich ist die Nacht dafür da um mich zu erholen.

Und dann, dann kommt der Nächste Tag,  der Tag wo vieles noch eine Überraschung ist „Heute“

Manchmal weiß ich schon einiges über diesen nächsten Tag, das ich beim Zahnarzt ein Termin habe, das ich noch Tanken muss, Arbeiten von bis, Birne von mein Pkw wechseln...und noch so einiges.

Damals,

„Zahnarzt“...kann ich mal hingehen, aber erst dann wenn ich eh kein Geld mehr habe zum Zocken, „Birne Wechsel“...warte ich mal bis die andere kaputt geht, eine reicht auch,
„Arbeiten“..... kein Bock, ein gelber verschafft wieder viel „Freizeit“

Früher, naja vor ein paar Monate war das noch nicht so, der sogenannte Tagesablauf war immer der gleiche,.....Aufstehen, Arbeiten, Zocken....jeden Tag die gleiche Leier.

Abends ins Bett, unruhige Nacht wegen verspieltes Geld (meistens), anderen Tag  nichts anderes in der Birne wie nur dieser eine Gedanke, „wie komme ich am schnellsten wieder in einer Spielothek“, wie mache ich das Finanziell, welche Rechnungen kann ich noch bis zum Ultimo hinaus zögern, und alles sonstige wo sich ein Spieler so seine Gedanken drüber macht, oder mit quält

Das hat sich heute geändert,

Ein paar drehende Walzen die mir Mathematisch vollkommen überlegen sind, die darauf programmiert wurde mir das Fell über den Ohren zu ziehen, also so gesehen „ein Computer“, dieser bestimmt  nicht mehr mein Tagesablauf , er bestimmt auch nicht mehr wie gut ich nachts schlafe, und  auch n nicht mehr wann ich zum Zahnarzt gehe, oder was auch immer, dieser bestimmt nichts mehr ......“ich bestimme“.

Natürlich war es auf der anderen Seite  die perfekte Stätte, mich meiner Verantwortung für alles andere zu entziehen, bzw. so zu „Leben“ wie nur ich es wollte, und das ohne Rücksicht auf Verluste,
„aber der Preis für solch ein Leben ist eigentlich verdammt hoch“. (Feststellung)

Nö.....lieber schlafe ich ruhig, stehe Morgens auf, muss mir keine Sorgen mehr machen, über das was der Tag noch so für mich in petto hat.
Es bleibt natürlich noch der alltägliche Wahnsinn, aber der kann ruhig kommen, ich habe wieder viel Zeit, ich schlafe gut und stehe gerne wieder auf.



Rainer





Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #9 am: 18 April 2013, 14:20:06 »
Hallo,

ich kann dir da nur zustimmen. Bin zwar erst seit 2.4.2013 spielfrei, aber ich kehre langsam in ein !Leben" zurück. Genieße auch wieder das schöne Wetter und Spaziergänge. Denn was ist in meiner Spielzeit gemacht habe, hatte nichts mit Leben zu tun. Jeden Tag das Gleiche . Geld verzocken, schlechte Laune, die Klamotten stinken nach Qualm. Den nächsten Tag  versucht man das Geld was man gestern verloren hatte, wieder zu bekommen. Ging auch meistens schief. Jeder spielfreie Tag ist ein Gewinn.

Heike

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freitagessen

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #10 am: 18 April 2013, 16:24:54 »
Hallo Heike,

 "Bin zwar erst seit 2.4.2013 spielfrei"

Das ist schon mal ein sehr guter Anfang, wobei Du natürlich die "Sucht" nicht unterschätzen darfst, aber diese Erfahrung hast Du ja bereits gemacht!!

Auch ist es gut das Du dir Gedanken darüber machst was das "Spielen" mit dir macht, jetzt mal abgesehen von stinkenden Klamotten.

Es ist nun mal so, diese Sucht ist sowas von heimtückisch, suggeriert dir vieles, aber in Wirklichkeit kommt nichts gutes bei heraus.

Gut wäre es auch wenn Du dich einer SHG anschließen könntest, son austausch Auge in Auge kann manchmal sehr Hilfreich sein.

"Als wir vor 2 Jahren spazieren waren, sagte er zu mir lass uns mal aus Spaß da rein gehen."

Und wenn Du dann wieder Spazieren gehst, Spaziere doch da wo es "keine" Automaten gibt....im Wald oder so....da habe ich noch keine gesehen ;D ;D ;D ;D

Also Heike...bleib im Wald...äh am Ball und lasse von dir hören.

Rainer



 

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #11 am: 18 April 2013, 20:30:17 »
Hallo Rainer,

das mit der SHG wird der nächste Schritt sein. Gehe jetzt erstmal 14 tägig zur Suchtberatungsstelle. Ich backe kleine Brötchen. Ich weiß das man eine Sucht nicht unterschätzen darf, vor vielen Jahren war ich Co-abhängig von einen Alkoholiker und jetzt bin ich die Süchtige. Aber es gut wie es gekommen ist, denn in der Realität mache ich mir Gedanken um mein wirkliches Leben. Ich bin schon froh das ich mich so weit geoutet habe, das mein Freundeskreis jetzt auch Bescheid weiß. Denn die ewigen Lügen, haben mich auch erdrückt. Wo ich jetzt spazieren gehe, weiß ich genau. Ich bleib im Wald.

Schönen abend noch.

Heike

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Offline Olli

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Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #12 am: 19 April 2013, 06:40:12 »
Hi Heike!

Der nächste Schritt? Wann?

Ich war nie bei einer Suchtberatung und kann daher nicht nachvollziehen, inwieweit die Gespräche dort hilfreich sind.
Kann dies nur vergleichen mit den ein oder anderen Unterhaltung mit "alten Hasen", die ich als sehr wertvoll für mich empfand.

Was mich ein wenig stört, ist der 14-tägige Turnus.
Da geht viel Zeit ins Land ...

SHG´s treffen sich zumeist einmal wöchentlich.
Wenn ich an meine Anfangszeit zurückdenke, dann war dies für mich genau der richtige Rahmen, um Erfahrungen mit nach Hause zu nehmen, dort zu verarbeiten und mit neuen Fragen beim nächsten Mal dort aufzuschlagen.

Wenn Du meinst, das wäre Dir momentan zu viel, dann ist alles gut so, wie Du es Dir gerade eingeteilt hast.

Andererseits kennst Du noch keine SHG und weisst gar nicht wirklich, was dort so abgeht.
Daher schlage ich vor, es einfach mal zu versuchen.
Du könntest ja wöchentlich im Wechsel mal zur SB, dann wieder zur SHG gehen?

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline andreasg

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Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #13 am: 19 April 2013, 21:34:20 »
Hallo Heike,

Du schreibst: Ich war co-abhängig von....
Wie bitte kann ich von der Co-Abhängigkeit genesen? Ich leide sehr unter meinem Helfer-Syndrom und bin nach 2 Klinikaufenthalten 2003 + 2008 und fortführender Therapie und dem Besuch von Selbsthilfegruppen (für Spielsüchtige, Esssüchtige) immer noch abhängig von Menschen und ich verliere mich in meinen Beziehungen durch dieses Krankheitsbild.
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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freitagessen

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #14 am: 20 April 2013, 09:32:20 »
Ehhhhh

"Was mich ein wenig stört, ist der 14-tägige Turnus.
Da geht viel Zeit ins Land ..."

Ok hier aus meiner Sicht, bzw. "meine Meinung"

Das was für mich am Anfang wirklich zählte war und ist, der "Aufrichtig Wille" etwas gegen dieser Sucht zu unternehmen !

Bis heute gehe ich alle 14 Tage zur SHG  (ist nur alle 2 Wochen)

Ich denke @Olli da kannst du 16 mal pro Woche in einer SHG gehen, aber ohne die richtige Einstellung kannst du auch zuhause bleiben ! (sofern dann eine SHG in betracht gezogen wird)

Und ich ich bin fest davon überzeugt Olli, das Du als Rauchender, Brillenträgender, und Autofahrender Vermessungstechniker damals die richtige Einstellung hattest  ;D ;D ;D ;D ;D
und auch mit "eventuell" 2 SHG besuche im Monat deinen/einen Weg aus der Sucht gefunden hättest !

Oh bei uns scheint die Sonne, ich geh mal wieder.

Rainer



 

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