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Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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Was wäre wenn....

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Offline Jörn

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Was wäre wenn....
« am: 19 Mai 2007, 02:20:01 »
 Hallo Gleichgesinnte

Ich frage mich schon eine zeitlang, was würde passieren, wenn ich wieder rückfällig werden würde. Dazu muss ich sagen, dass ich schon etliche 24 Stunden spielfrei bin. Ne, ne... ich suche nicht die Herausforderung. Nur der Gedanke daran, was wäre wenn. Ich weiß, dass ich zur meiner nassen Zeit ein sehr extreemer Spieler war. Wo ich die ganze Kohle her hatte, weiß ich teilweise nicht mehr, so schlimm war es. Gott sei dank waren mir die kriminellen Machenschaften an mir vorbei gegangen. Wo ich kapitulieren durfte, stand ich kurz vor der Obdachlosigkeit.

Vor zwei Monaten träumte ich sogar davon, dass ich spielen gewesen wäre, und ich träumte, dass ich gewonnen hatte. Vielleicht soll der Traum mich auf was Aufmerksam machen, evtl. wie stabil ich bin ? Wie auch immer, es ist nicht jeder Tag gleich, so dass ich nicht jeden Tag daran denken müsste, dass ich spielsüchtig bin. Nur letzter Zeit, was wäre wenn ich wieder alles auf den Kopf stellen würde ?

Ich habe akzeptiert, dass diese Gedanken durchaus zu einen berechtigt sind, aber ebenso krank daran weiter Zeit zu verschwenden. Die mich kennen, denken, ich wäre cool, wie ich mit meiner Sucht umgehe, aber dem ist nicht so. Ich möchte nicht vergessen, woher ich komme.

Erfahrungsgemäß von anderen erfahre ich teilweise immer wieder, dass manche dann doch noch rückfällig geworden sind. Ich bin nun meine längste Zeit spielfrei, aber es beunruhigt mich schon mitzukriegen, dass ein anderer, der eine zeitlang genauso lang spielfrei war und wieder rückfällig wurde, wo keiner damit gerechnet hatte.

Einerseits scheint alles darauf hinzudeuten, dass ich was ich mir vorgenommen hatte, umgesetzt zu haben. Na gut, dafür habe ich heute andere Baustellen, wo ich bisschen daran zu knabbern habe. Die sogenannten Nachwehen vom Spielen her. Ich hatte mir bei sehr vielen Leutchen, Bekannte, Freunde und Kollegen verscherzt.

Selbst in meiner Trockenzeit hatte ich so einiges auf Schieflage gebracht, so dass meine Lebensgefährten von mir getrennt hatte. Es ist nicht einfach mit uns Spielern. Oh ja....   
"Alte Türen werden sich schließen - neue Türen werden sich auftun - ich muss nur diese neue Türen nacheinander öffnen..."

*

winnetou1

Re: Was wäre wenn....
« Antwort #1 am: 09 Juli 2007, 21:32:46 »
Hallo Jörn,

ist zwar schon etwas älter dieser Thread, aber ich Antworte trotzdem mal drauf.
Was währe wenn ich noch einen Rückfall bekomme? Ich hoffe dass ich nicht liegen bleiben würde!!
Hört sich zwar jetzt blöd an, aber für mich haben Rückfälle nicht nur Negatives. Vielleicht ist es ein Hinweis von der höheren Macht: „ Hallo junger Mann da läuft noch was Falsch in Deinem Leben“??!!
Über Laichen gehen um Spielfrei zu bleiben, würde ich zum Beispiel nicht machen. Was nützt mir die Spielfreiheit wenn ich ansonsten ein Scheißtyp bleibe?
Ich habe jetzt seit 2000 etwa 5 oder 6 Spielrückfälle gehabt. Aber ich habe mir kein Mal vorher darüber Gedanken gemacht was währe wenn. Heute weiß ich zumindest eines, ich würde mich und andere dafür nicht bestrafen.
Ein Rückfall ist in meinen Augen nur ein Signal und nichts Schlimmes. Aber auch ich währe Froh wenn ich mein letzten hinter mir lassen könnte.
Ich habe im Meeting schon viele Rückfälle von Freunden mitbekommen. Keiner von denen hat sich danach zum negativen Verändert.

Alles Liebe
Jürgen

Re: Was wäre wenn....
« Antwort #2 am: 09 Juli 2007, 22:32:35 »
Hallo,

es ist eigentlich ganz einfach. Was wäre wenn ich rückfällig werden würde: das Spielen wäre in kürzester Zeit noch extremer. Ich wäre noch weiter unten (wenn das überhaupt möglich ist). Alles, aber wirklich alles wäre noch viel schlimmer: der Selbstekel, der Betrug anderen gegenüber und sich selbst, alle alten Verhaltensmuster würden wieder zum Vorschein komme: Die Lügen, das Selbstmitleid, der Katzenjammer, das immer und ewige hinter dem Geld her sein. Die Depressionsphasen, die Selbstmordgedanken, das schlechte Gewissen und der Vertrauensverlust der Freunde, Bekannten, Verwandten. Das mühsam aufgebaute Selbstwertgefühl wäre weg und, und und. Und die Kraft aus der man seine Spielfreiheit schöpft, wird auch nach jedem Rückfall immer weniger.

Die Aufzählung ist nicht nach Wertigkeit geordent sondern es ist einfach alles, was mir spontan innerhalb von Sekunden durch den Kopf geht.

Weiterhin gute 24 Stunden
Pünktchen (übrigens auch Mikesch oder Pumuckel in anderen Foren
oder einfach nur Marlies

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winnetou1

Re: Was wäre wenn....
« Antwort #3 am: 09 Juli 2007, 22:40:37 »
Hallo Marlies,
nur um keine verwechslung aufkommen zu lassen. Du bist aber nicht das Mitglied das hier unter den Nick Miekesch registriert ist, oder?

Liebe Grüße
Jürgen

Re: Was wäre wenn....
« Antwort #4 am: 09 Juli 2007, 22:57:29 »
Hallo Winnetou;

nein, bin ich nicht.
Bin zu finden im Charitas-Forum unter Mikesch und bei Christine unter Pumuckel, hier halt
unter Pünktchen. Kannte leider so etwas wie Foren bis vor einigen Monaten nicht und dachte zunächst, man müsse für jedes Forum einen eigenen Nick haben. Da habe ich mir halt die Namen meiner ehemaligen Tiere genommen. Mittlerweile bin ich schlauer, ich hoffe trotzdem,
dass es nicht zu irritierend ist, wenn ich nicht alles auf einen Namen zurückändere.

Gruß
Marlies

*

winnetou1

Re: Was wäre wenn....
« Antwort #5 am: 09 Juli 2007, 23:07:37 »
Hallo Marlies,

Danke für Deine Aufklärung. Wenn ich Ehrlich bin war ich etwas Misstrauisch! Denn ich hatte vor längerer Zeit ein Beitrag von Miekesch gelesen und wusste noch das es eine Männliche Person war. Ich hoffe Du nimmst es mir nicht übel.

Liebe Grüße
Jürgen

Re: Was wäre wenn....
« Antwort #6 am: 09 Juli 2007, 23:19:04 »
Ne, bestimmt nicht. Aber ich finde, wir sollten dieses Forum nicht als Chat "mißbrauchen"
und uns wieder dem Thema zuwenden.

Nicht böse sein! Wenn Du chatten willst - bis auf heute, weils schon zu spät für mich ist gerne. Allerdings habe ich mich hier im Chat schon einige Male umgeschaut und es war NIE jemand da.

Und nun noch einmal zurück zum Thema: allein bei dem Gedanken wieder spielen gehen zu müssen, wird mir schlecht, ich bekomme Magenschmerzen, Schweißausbrüche, Angstzustände.

Habe das Problem Rückfall auch schon in den anderen Foren thematiesiert aus meiner Sicht, weil ich habe einfach nur eine wahnsinnige Angst davor.

Marlies

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winnetou1

Re: Was wäre wenn....
« Antwort #7 am: 09 Juli 2007, 23:31:49 »
Hallo Marlies,
mit dem Chatten gute Idee, im Anschluss noch mehr dazu.
Aber erstmal zurück zum Thema. Da wir alle verschieden sind, sehen wir es natürlich auch alle etwas anders. Ich habe mir zum Beispiel vorgenommen meine Ängste zu beseitigen. Denn ich habe mal irgendwo gelesen, das wovor wir Angst haben trifft auch ein.
Jetzt muss ich aber auch schlafen gehen, muss Morgen früh raus.

PS: Zum Thema Chat währe das Problem vom Admin eventuell zu lösen. Man könnte z.b. unter den Chat link oben vielleicht eine Anzeige machen, ob user im Chat sind.

Gute Nacht
Jürgen

Re: Was wäre wenn....
« Antwort #8 am: 10 Juli 2007, 22:45:28 »
Hallo Winnetou,

bin Dir noch eine Antwort schuldig: Stichwort "Angst".

Grundsätzlich hast Du recht. Es hat etwas mit Suggestion zu tun. Wenn man sich etwas sehr heftig einredet, dann trifft das auch oft ein. Dieses Phänomen kommt vor allen Dingen sehr häufig bei negativen Gedanken vor.
Ich denke aber, das meine Angst eine positive Angst ist. Dazu möchte ich folgendes erklären: Als ich vor 10 Monaten endlich den Entschluß faßte Hilfe anzunehmen um damit meine Sucht in den Griff zu bekommen, da war es für mich überhaupt kein Gedanke, dass ich einmal rückfällig werden könnte. Im Gegenteil, ich hatte die felsenfeste Überzeugung, dass nun alles ein gutes Ende nehmen wird und sich das Spielen für mich für immer erledigt hat.

Erst als ich mich später nicht mehr nur mit meiner Sucht sondern allgemein mit dem Thema Spielsucht befaßte und feststellte, dass unendlich viele Menschen (selbst die, welche regelmäßig SHG's besuchen, Langzeittherapien machten, psychologische Hilfe in Anspruch nahmen usw. ) das eben viele dieser Menschen irgendwann wieder rückfällig wurden, hat
 mich das zunächst sehr verunsichert und ich habe mir viele viele Gedanken darüber gemacht.

So nach und nach hat sich dann diese Angst entwickelt und ich habe beschlossen, sehr aufmerksam zu werden und mich noch mehr abzusichern, um da bloß nie wieder hineinzurutschen.

Hoffe, ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken

Marlies

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winnetou1

Re: Was wäre wenn....
« Antwort #9 am: 11 Juli 2007, 06:27:24 »
Guten Morgen Marlies,

dass es auch mit Shgs oder Therapien zu Rückfällen kommen kann habe ich selbst erlebt. Beides ist ja auch kein Patentrezept, denn es gibt ja auch Menschen die beides nicht brauchen. Ich bin Langezeit der Meinung gewesen mein Weg müssen auch andere gehen. Ich habe Menschen die mir erzählten dass sie ohne Gruppe oder ohne Therapie trocken sind, angezweifelt. Ich glaubte wenn es bei mir nicht funktioniert, funktioniert es bei anderen auch nicht (das hat etwas mit Narzissmus zutun).
Vorkurzem habe ich das Thema in meiner Therapie angesprochen. Meine Therapeutin sagte es ist völlig individuell, Menschen die ein gesundes Soziales Umfeld haben können es auch ohne Shgs oder Therapie schaffen.
Du hast geschrieben du möchtest da nie wieder reinrutschen, ich glaube alleine dieses „NIE“ erzeugte bei mir viel Angst. Ich sage mir Heute und das jeden Tag aufs Neue, ich darf Morgen ruhig Spielen gehen. Heute gehe ich nicht!
Ähnliche Gedanken hatte ich mit Meeting besuchen. Ich hatte Angst mein Lebenlang ins Meeting zu müssen. Muss ich gar nicht, aber diese Woche gehe ich.

Liebe Grüße
Jürgen

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Marzipine

Re: Was wäre wenn....
« Antwort #10 am: 11 Juli 2007, 08:28:37 »
Hallo Marlies,
das ist Klasse, dass Du auch hier in dem Forum bist  :D.
Ich muss Jürgen schon recht geben in seiner Einstellung, wir leben jetzt und heute und heute spiele ich nicht. Was morgen ist, keine Ahnung.
Allerdings geht es mir auch so wie Dir, diese Angst rutscht immer wieder einmal hoch, was passiert wenn ich doch wieder spiele, ja ich träume davon, ist schon schlimm. Gerade jetzt wo ich mich wieder etwas stabilisiert habe, auf meinem Konto wieder etwas Geld zu meiner freien Verfügung steht, ja meine Seele sich wieder beruhigt hat, da kommen dann diese Gedanken u. Träume schon. Ich denke, dass ist auch normal, schließlich gehörte das Spielen lange Zeit zu unserem Leben obwohl bei mir waren es 4 Jahre und bei den meisten ist die Zeitspanne noch viel länger.
Ich freue mich Euch alle zu kennen, da fühlt man sich nicht so alleine. Sollte ein Rückfall passieren (was natürlich nicht passiert  :-[), wir werden uns wieder gegenseitig aufbauen. Vertrauen ist wichtig und ich glaube das Forum ist eine große Stütze  :D.
In diesem Sinne einen schönen spielfreien Tag
wünscht Martina

Re: Was wäre wenn....
« Antwort #11 am: 11 Juli 2007, 22:24:57 »
Hallo Winnetou, hallo Martina,

Martina, herzlichen Dank für die Blumen, dass kann ich nur so zurückgeben!

Und an Euch beide, natürlich habt ihr auch hier vom Grundsatz her wieder Recht. Jeder spielfreie Tag bringt mich ein wenig weiter weg vom Spielgeschehen und man sollte Tag für Tag leben und genießen. Wünsche oft genug unter meinen Beiträgen "weitere schöne 24 Stunden"
Ich denke aber auch (wie ihr klar erkannt habt),das die Individualtät eines jeden Einzelnen eine große Rolle spielt. Und bei mir ist es halt die Mischung aus dem Leben hier und jetzt aber gleichzeitig auch auf den Blick in die Zukunft, meine Pläne, Wünsche und Erwartungen die ich gern realisieren würde. Ich habe da so einen Satz, den ich mir immer wieder gern vor Augen halte:
"Träume sind wunderschön, aber nicht jeder Traum muss und darf in Erfüllung gehen"

Um jetzt noch einmal auf die Angst vor einem Rückfall zurückzukommen: Ich habe fast 30 Jahre gespielt. Immer wieder versucht aufzuhören und es auch für manchmal kurze Zeit (war dann wohl mehr Spielpause) aber auch für lange Zeit (ca. 5 Jahre) geschafft - ganz allein und ohne jegliche Hilfe. Keiner wußte, was mit mir los war außer meinem Mann.
Erst im letzten Jahr habe ich mich endlich Freunden und Verwandten anvertraut und war, wie schon erwähnt felsenfest davon überzeugt, endlich das Richtige getan zu haben.

Ich bin damals noch nicht einmal darüber gestolpert, dass mir mein Therapeut Plan A, B und C vorschlug. Plan A, alle bekannten Dinge, die man als erstes erledigt. Plan B (meine Idee, in den Spielhallen Bilder von mir und Telefonnummern von Mann und Therapeut zu hinterlassen, mit der Bitte, dort sofort anzurufen, sollte ich dort auftauchen. Plan C Langzeittherapie mit allen Konsequenzen. Ich habe Plan B und C sofort verworfen und verwerfe sie immer noch. Das kommt für mich einfach nicht in Frage. Plan A muß einfach funktionieren. Er funktioniert auch und alle "Erste Hilfe Maßnahmen" sind bereits seit Januar aufgehoben (selbst die Gespräche mit meinem Therapeuten). Es ist so, als wäre ich nie süchtig gewesen. Erst gestern wurde angezweifelt, ob ich überhaupt spielsüchtig sei und es mir nicht nur einbilden würde.

Nochmal an Martina: Frage Dich nicht, was passiert, wenn Dich ein Rückfall ereilen sollte?
Irgendwann kommst Du auf die Idee und willst es sonst ausprobieren. Ich kenne genug, denen es so ergangen ist- mich selbst nicht ausgenommen. Ein Gedankenblitz: ich glaube, ich bin früher überhaupt nicht wirklich spielfrei gewesen sondern es waren alles nur Pausen, egal wie lang der Zeitraum war. Muß nochmal genauer drüber nachdenken. Aber vielleicht habt Ihr dazu ja auch wieder einige Ideen.

Wünsche Euch von Herzen
X mal 24 Stunden Spielfreiheit

Marlies

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Offline Jörn

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Re: Was wäre wenn....
« Antwort #12 am: 11 Juli 2007, 22:56:45 »
@ Pünckchen

Die Angst ist nicht schlimmes, wenn du damit offen mit umgehst, zumindest bei Leuten, wo du weißt, das du herzlichst willkommen bist. Eine hundert Prozentige Garantie für ein lebenlang spielfrei zu bleiben gibt es nicht. Ich war zweimal in stationären Therapie gewesen. Zweimal in der selben Klinik. Ich hatte auch Angst, bei zweitenmal noch mehr, als beim erstenmal. Weil ich konnte mir ausmahlen, welchen Anspruch ich mir selber stellen musste bzw. was ich dafür zurück bekam.

Selbst der Therapeut in der Klinik war auch ein Freund von Statisken. „Von zwölf Spielern schaffen es höchstens zwei für immer das Spielen aufzuhören. Vier bis fünf weitere wären Wackelkandidaten, die hinwieder rückfällig werden, und der Rest würde kurz über lang ganz wieder absacken. Selbst von den Wackelkandidaten sollte seiner Statistik einer ganz wieder auf die Bahn kommen.“

Aber was solls... letztendlich ist jeder, wie du, ich oder andere entscheiden darüber bzw. haben das zu verantworten, wenn es wieder soweit sein sollte.

Genieße das jetzt, weil was morgen ist, weiß keiner.

Ich bin schon so lange spielfrei, solange war ich noch nie, aber selbst in den Weg in die Nüchternheit ist es noch ein sehr weiter weg bis dahin. Aber solange ich nicht spiele, kann ich mich weiter dahin entwickeln.

Es gab schon genügend Konfliktsituationen, denen ich mich aussetzen musste, aber von mal zu mal viel es mir leichter damit umzugehen.

Ich lebe inzwischen nach zwei wichtigen Grundsätzen – Ehrlichkeit und Provokation. Weil, ganz einfach, Lügen und Ungerechtigkeit hatte kein Spielsüchtigen weiter geholfen, zumindest die ich kennen gelernt habe. Es gibt Menschen, die meine Gradlinigkeit begrüßen, aber ebenso welche (Minderheit), die sie meiden. Was solls... jeder nach seiner Fasson, Hauptsache heute nicht spielen.

Gute 24       
"Alte Türen werden sich schließen - neue Türen werden sich auftun - ich muss nur diese neue Türen nacheinander öffnen..."

Re: Was wäre wenn....
« Antwort #13 am: 11 Juli 2007, 23:28:51 »
Hallo Jörn,

Danke für die prompte Antwort.

Lese ja schon länger in diesem Forum und gerade auch bei Deinen Beiträgen finde ich es immer wieder klasse, wie schnell Du Gedanken auf den Punkt bringen kannst.
Auch Deine Offenheit hat mir von Anfang an imponiert.
Natürlich weiß ich, dass es keine Garantie gibt, aber es ist mein erklärtes Ziel, alles dafür zu tun- sprich mich abzusichern, damit es mir nicht wieder passiert.
So wie Du stolz darauf bist, durch die Spielfreiheit und damit das ersparte Suchtmittel Dein Leben wieder lebenswert zu machen, so bin ich darauf bedacht, nicht wieder in alte Verhaltensmuster zu verfallen und - ganz wichtig - das Vertrauen meiner Mitmenschen nicht mehr zu enttäuschen. Das ist nämlich auch etwas, was ich nie erwartet und womit ich nie gerechnet hatte: Die Menschen, die ich am meisten belog und betrog, diese Menschen vertrauen mir jetzt ohne wenn und aber.
Nachdem ich schon im vorigen Beitrag von Grundsätzen schrieb hier noch ein weiterer:
"Das Leben besteht aus Geben und Nehmen. Und man trifft sich immer zweimal im Leben"

Übrigens: zur Provokation gehören immer mindestens 2 Menschen! Ich persönlich finde, dass derjenige, der sich provozieren läßt sich noch nicht genug mit seinem Problem auseinandergesetzt hat.

Auch Dir weitere gute 24 Stunden

Marlies



 

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winnetou1

Re: Was wäre wenn....
« Antwort #14 am: 12 Juli 2007, 06:31:22 »
Hallo Marlies,
der Plan B ist ein Tipp von einem Therapeuten??? So einen Vorschlag höre ich zum ersten Mal und muss da heftig mit dem Kopf schütteln.


Es ist so, als wäre ich nie süchtig gewesen. Erst gestern wurde angezweifelt, ob ich überhaupt spielsüchtig sei und es mir nicht nur einbilden würde.

Diesen Gedanken kenne ich und muss aus heutiger Sicht schreiben, es ist der Gefährlichste!!!
Wenn solche Gedanken auftauchten habe ich es nach kurzer zeit immer mal wieder ausprobiert. Die letzten 3 Jahre hauptsächlich mit Alkohol. Immer wieder wenn ich es mal ein paar Wochen ohne aushielt, kam der kleine Suchtteufel in mein Gehirn und sagte: „siehst bis ja gar nicht Alkoholiker“! Heute habe ich keine Zweifel mehr, ich bin Spiel-, Sex- und Alkoholsüchtig!

Liebe Grüße
Jürgen

 

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