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Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht

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*

Marzipine

Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« am: 07 August 2007, 10:54:46 »
Hallo,
nun komme ich noch einmal auf meine Spielbekannte zurück. Über meine Problematik mit dieser Frau habe ich schon berichtet und auch mit einem Forummitglied darüber telefoniert. Heute morgen rief sie mich an und teilte mir mit, dass sie wieder eine Person gefunden hat, die ihr die Miete bezahlt. Ganz ehrlich ich bekomme den Mund nicht mehr zu. Sie will mir jetzt einreden, sie spielt nie mehr. Dieses nasse Verhalten spiegelt sich in mir wieder. Ich habe viel Energie aufgebracht, um dieser Person zu erklären, dass sie immer mehr in den Sumpf gerät. Klar mich geht das eigentlich nichts an, aber ich kenne sie halt gut und recht lange. Wir beide sind oft frohen Mutes in die Spielbank rein und raus na ja, dass kennt ihr ja selber.
Was mich auch sehr beschäftigt ist mein Verhalten. Irgend wie brauche ich diese Bestätigung, dass man verliert. Jedes mal wenn sie anruft und mir berichtet wie es ihr ergangen ist, dass sie Geld braucht um ihre laufenden Kosten zu zahlen, kommt in mir so ein zufriedenes Gefühl auf, Gott sei Dank Du spielst nicht mehr. Kann es sein, dass ich sie benutze, damit ich immer wieder diesen Spiegel vor den Augen habe, nicht mehr zu spielen. Ganz genau bekomme ich mit, wie sie sich immer mehr runterzieht. Ich glaube ihr ist gar nicht mehr bewusst, wem sie alles Geld schuldet.
Natürlich würde ich mich freuen, wenn sie ein schönes Leben führen würde, d.h. nicht mehr spielen. Nun kann ich auch verstehen wie sich ein Angehöriger fühlt, man redet gegen eine Wand, man hat keine Chance.
Da ich nicht mehr in der gleichen Stadt wohne wie sie, sind wir meistens telefonisch in Kontakt. Ihre Spielsucht konnte sie bis jetzt geheim halten, ich bin die Einzige mit der sie offen reden kann. Ich rege mich zwar jedes mal auf mit Kopfweh usw. aber, wie schon erwähnt; ich benutze sie, ihr geht es sehr schlecht und ich baue mich auf. Also normal ist das doch nicht oder wie seht ihr das?
LG Marzipine

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Mari

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #1 am: 07 August 2007, 11:44:52 »
Hallo Marzipine,

ich kann mir auch gut vorstellen bzw. nachvollziehen, wenn man von anderen hört, was da alles verspielt wird und man sich selbst beim Zuhören besser fühlt, weil selbst nix verspielt wurde.

Da wird einem die Spielsucht von jemanden anderen ja ganz deutlich vorgeführt, von der man ja Abstand halten möchte, und auch die dazugehörigen Konsequenzen. Die ganzen Aufregungen und der Nervenstress dann wieder das verspielte Geld für die Miete und andere lebenswichtige Sachen von wer weiss wo her aufzutreiben, kostet viel Kraft und Energie.

Mit Worten alleine glaube ich kaum, dass Bekannte davon abgehalten werden können, nicht zu spielen. Dafür ist die Sucht zu gross und wenn man dann in dem Suchtverhalten ist, hat man ja nur ein Ziel. Vernünftige Worte und gutes Zureden hilft da nix.

Aber ich verstehe auch, dass man von außen alles vernünftiger sieht und helfen möchte, damit sich andere nicht ins Unglück stürzen, bei dem einen oder anderen ist das mehr oder weniger ausgeprägt. Aber in so einem Falle hilft da nix.

Ich denke, es ist irgendwie gesunder, wenn man sich z.B. bei so einem Telefonat abgrenzt, bzw. es einem bewusst wird, was da genau abläuft, und wieweit man sich das dann reinzieht oder nicht. Aber Abgrenzung ist auch bei mir immer wieder ein Thema, da habe ich heute mal gut reden. Es ist, so denke ich jedenfalls, gesünder, sich immer wieder darin zu üben, wenn es auch manchmal noch sehr unbeholfen ist. Aber besser spät als nie.

Auch ich kenne die Situation, dass ich niemanden von der Spielsucht erzählen kann und wie schwierig es ist, nach einem Absturz damit klarzukommen. Mir hat es einmal geholfen, nach einem grösseren Absturz vor vielen Jahren mal erzählen zu können, was ich gemacht habe, ohne verurteilt zu werden etc....

Mir hilft dieses Forum auch sehr, da es für mich momentan die einzige Stelle ist, wo ich unter "Gleichgesinnten" sind.

Marzipine, es ist doch positiv zu sehen, ich denke nicht, dass Du Dich an dem Unglück Deiner Bekannten aufbaust, sondern Du freust Dich, dass Du nicht Spielen gehst und das Geld wegwirfst. Und das ist meiner Meinung nach gesund und auch eine Abgrenzung. Durch das Telefonat ist Dir vielleicht wieder bewusst geworden, was die Spielerei mit einem macht und auch die Konsequenzen, wenn dann das nötige Geld fehlt. Ich habe mir dann auch schon mal gedacht, gottseidank passiert das Verlieren auch anderen, dann fühlte ich mich auch etwas besser, wenn ich nicht die einzige war, wo alles weg war.

Aber den Gedanken sollte man auch wegschieben, denn er weckt die Hoffnung, vielleicht klappts ja beim nächsten Mal, die Verluste wieder einzuholen und dann sind wir wieder im Teufelskreis.

Aber es ist doch durchaus positiv zu sehen, dass Du auch Dich achtest, was solche Telefonate mit Dir machen und darüber nachdenkst, damit Du nicht abstürzt. Wenn man sich wieder auf den "geraden" Weg begeben will, ist es immer sinnvoll, mal Situation und Verhalten zu reflektieren, kann unter Umständen sehr anstrengend werden, hilft am Ende aber sehr, um mit den nächsten schwierigen Situationen besser umgehen zu können.

Ist alles nicht sehr einfach, wie es sich jetzt vielleicht anhört, aber ich übe jeden Tag und es wird immer besser.

Gruss

mari




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Marzipine

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #2 am: 07 August 2007, 12:19:03 »
Hallo Mari,
Du hast mir ja richtig gut getan. - D A N K E  ;) -. Habe jetzt wirklich noch einmal nachgesehen, Du bist es wirklich. Ich freue mich wirklich, dass Du bis heute nicht gespielt hast. Eeh was ist denn mit Dir passiert? Irgend wie scheint es Dir doch gut zu gehen oder?
Mich plagt schon das schlechte Gewissen, dass ich mich gut fühle, wenn eine andere Person wieder verloren hat, da ich nicht spielen war!!! Aber auf der anderen Seite, sie nimmt ja keine Hilfe an, egal was ich sage, sie sagt sie wäre nicht süchtig und kann jederzeit aufhören.
LG Martina

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Mari

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #3 am: 07 August 2007, 12:30:27 »
Hallo Marzipine,

freut mich, dass der Beitrag Dir gut tut.... spreche ja nur aus Erfahrung und Erkenntnissen....

ich kenne es auch nur zu gut, dass man es nicht gut gehen lassen darf, warum auch immer und auch die Freude über einen selbst, dass man von gewisser Destruktivität Abstand nehmen will, sich selbst nicht gönnt und man sich gleich wieder etwas sucht, damit es einem wieder schlecht geht!...

Einen schönen spielfreien Tag noch!

(hoffentlich renne ich jetzt nicht vor lauter Freude, dass ich mal meine Erfahrungen mitgeteilt habe und ich mich gerade dabei gut fühle.. gleich zu den Spielautomaten, damit ich schön geknickt nachhause kriechen kann....  ;))

Ich denke nicht....

Gruss

mari

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Mari

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #4 am: 07 August 2007, 12:38:55 »
Hallo Marzipine,

das sagen auch die Alkoholiker, die schon morgens um 9 Uhr in der U-Bahn mit der Buddel Bier sitzen und Alkoholiker, die... nee...Auch die Junkies und andere Suchties... die haben alle kein Problem.... es sind immer nur die, die sich um die anderen sorgen.. (auch eigene Erfahrung!)

Wie heisst es doch, Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung oder so ähnlich.

Wenn Deine Bekannte sich darauf versteift, kein Problem mit der Spielsucht zu haben, warum machst Du dann ihr Problem zu Deinem....?

Jetzt ist aber genug der weisen Worte...

Einen schönen Tag nochmal...

Gruss

mari




Hallo Mari,
Du hast mir ja richtig gut getan. - D A N K E  ;) -. Habe jetzt wirklich noch einmal nachgesehen, Du bist es wirklich. Ich freue mich wirklich, dass Du bis heute nicht gespielt hast. Eeh was ist denn mit Dir passiert? Irgend wie scheint es Dir doch gut zu gehen oder?
Mich plagt schon das schlechte Gewissen, dass ich mich gut fühle, wenn eine andere Person wieder verloren hat, da ich nicht spielen war!!! Aber auf der anderen Seite, sie nimmt ja keine Hilfe an, egal was ich sage, sie sagt sie wäre nicht süchtig und kann jederzeit aufhören.
LG Martina

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Marzipine

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #5 am: 07 August 2007, 12:50:05 »
Mari, doch lass es Dir gut gehen. Wir haben ein Recht darauf. Renne jetzt bloß nicht an einen Automaten. Komm in die Uni und schaue Dir die krebskranken Kinder an, dann kannst Du Dich runter ziehen, da kann es einem schlecht gehen. Ich will das nicht mehr, mich runter ziehen. Schau doch mal uns steht doch auch ein bischen Glück und Freude (natürlich nicht am Automaten) zu oder? Wir arbeiten jeden Tag an uns und abends können wir zufrieden ins Bett hüpfen. Meine Tochter ist zur Zeit auf Kreta und arbeitet ehrenamtlich in einem Tierasyl. Sie pflegt kranke und herrenlose Tiere, das finde ich so toll, möchte meine Kleine hier einmal richtig loben. Bin stolz auf das Mädchen. Das kann man übrigens auch hier in Deutschland. Habe mich schon bei einer Organisation angemeldet. Es gibt also viele Möglichkeiten, sich traurig zu machen und trotzdem etwas gutes tun.
LG Martina

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winnetou1

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #6 am: 07 August 2007, 13:42:43 »
Hallo Martina,

Du schreibst es ist eine Freundin! Was verstehst Du darunter?
Ein Freund/Freundin sollte für mich ein Mensch sein der mich so sein lässt wie ich bin. Der mir zuhört und dem ich zuhöre. Egal ob in guten oder schlechten Zeiten, ohne Bewertungen oder Verurteilungen.

Ich weiß wir leben 2007 und es ist nur ein Wunsch denken von mir.

Ich habe Dir von dem Absturz meines Freundes erzählt. Nur durch meine Therapie lasse ich das jetzt nicht mehr so nah an mich ran. Dieser Freund war während meiner aktiven Zockerzeit der einzigste Mensch der mir kein Geld gegeben hat. In meiner schlimmsten Zeit habe ich ihn voll gejammert und Beleidigt. Er hat mir zugehört nicht mehr und nicht weniger. Mehrmals habe ich den Kontakt beendet weil er mir kein Geld geliehen hatte.
Heute bin ich ihm Dankbar und kann ihm das zurückgeben was er mir gegeben hat(mein Ohr). Er ist Erwachsen und entscheidet den Zeitpunkt wann er Hilfe annimmt selbst. Und wir wissen doch alle, nur das Hilft.

Liebe Grüße
Jürgen

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #7 am: 07 August 2007, 20:07:04 »
Hallo Martina,

ich freue mich sehr, dass Du heil, gesund und munter wieder zurück bist.

Was Deine Freundin angeht, hast Du sie einmal gefragt, ob sie nicht wissen möchte, wie es Dir geht, wenn sie Dich mit Ihrer Sucht konfrontiert.

Gehört es nicht zur Rücksichtnahme besonders unter Freunden, wenn man weiß, das einer ein Problem hat, dass man fragt "wie geht es Dir heute damit" und nicht die drei Affen spielt?

Hast Du sie (oder Dich selbst) mal gefragt, wann Sie das letzte Mal überhaupt ernsthaft darüber nachgedacht hat, wie es Dir geht?

Und warum sagst Du ihr nicht einfach, wie Du Dich fühlst, wenn sie Dich um Geld bittet, wenn sie von Ihren Sorgen erzählt?

Ich kann übrigens gut nachvollziehen, wie es Dir damit geht und das es Dich stolz und glücklich macht, wenn Du siehst, wohin es bei Dir hätte führen können. Und Du hast Recht damit!!!!!!!!!

Liebe Grüße

Marlies

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winnetou1

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #8 am: 07 August 2007, 20:16:04 »
Gehört es nicht zur Rücksichtnahme besonders unter Freunden, wenn man weiß, das einer ein Problem hat, dass man fragt "wie geht es Dir heute damit" und nicht die drei Affen spielt?
Hallo Marlies,
wenn ich das richtig verstehe ist ihre Freundin zur zeit nass.
In meiner nassen Zeit habe ich auf andere keine Rücksicht genommen. War es bei Dir anders?

Liebe Grüße
Jürgen

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #9 am: 07 August 2007, 20:57:27 »
Hallo Marzipine,

ich möchte mich grundsätzlich den Beiträgen zu deinem Thema anschließen...

Ich denke, das jeder von uns das Gefühl kennt, in manchen Situationen Kraft daraus zu ziehen wenn man selber die Bestätigung anhand von Situationen oder Gegebenheiten widergespiegelt bekommt und man bemerkt und darin bestätigt wird, dass die eigene Entscheidung die Sucht zu bekämfen, absolut richtig war...

Ich jedenfalls, kann das sehr gut nachvollziehen und das nicht nur unbedingt im Bereich Spielsucht sondern ab und an auch bei alltäglichen Dingen des lebens, um mit seiner eigenen Situation besser zurecht zu kommen...

Nur denke ich, dass du in "keinster Weise" in irgendeiner Form  ein schlechtes Gewissen haben musst weil du ja nun auch das Risiko eingehst, dass deine "Freundin" eine Phase hat in der Sie über einen längeren Zeitraum gewinnt.   --- In dieser Situation könnte Sie durchaus eine Gefahr für dich sein oder werden ---

Also weg mit dem "Schlechten Gewissen" das es dir gut geht! "Du" hast etwas dafür getan und brauchst dich nicht dafür zu rechtfertigen!!!

Wie hier schon erwähnt solltest du vielleicht wirklich mal in Ruhe überlegen ob Sie wirklich eine "Freundin" ist...
Zudem würde ich persönlich, wenn es mich gedanklich so sehr beschäftigt, sicher in die "Offensive" gehen und Ihr sagen das es dir gut tut wenn Sie dir bestätigt das deine Entscheidung nicht mehr zu spielen, richtig war und ist. Warum nicht!? Sie hat doch angeblich "Alles im Griff und kann ja jederzeit aufhören...

Es ist ja nicht so, dass du ihr keinerlei Hilfestellung anbietest sondern Sie nimmt von dir nichts an weil Sie Ihr Problem offensichtlich noch nicht erkannt hat oder erkennen will...

Liebe Grüße
ICH SELBST
« Letzte Änderung: 07 August 2007, 21:04:41 von ICH SELBST »

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #10 am: 07 August 2007, 23:39:57 »
Hallo Jürgen,

das ist eine gute Frage, die einiges Nachdenken erfordert.

Für den Augenblick fällt mir dazu ein, dass ja keiner wußte, was mit mir los war. Insofern habe ich auch keinen meiner Freunde unter "Gewissensdruck" gestellt.

Soviel ich weiß, habe ich keinen meiner Freunde um Geld gebeten.

Ich habe es wirklich gut verbergen können. In den ganzen fast 30 Jahren wußten es mein Mann, meine Eltern, Geschwister und meine Schwiegermutter. Gesprochen haben wir darüber nie (außer mit meinem Mann und meiner Tochter). Ich sowieso nicht, weil ich es mir fast 25 Jahre nicht eingestanden habe. Die anderen nur, weil sie mich mal "erwischten". Aber sie haben es nicht oder eher wollten es nicht als Sucht verstehen.

Das ich ein Problem damit habe wissen alle erst seit Ende August letzten Jahres (bis auf meinen Mann und meine Tochter) Für meine Eltern gelten eh' nur 2 Sachen: 1. es darf mir nicht gutgehen und 2. je tiefer ich in der Sch... stecke, um so mehr hebt sich ihr Selbstwertgefühl, d. h. umso mehr haben sie Recht, was für ein Drecksch... ich doch bin.

Mit meiner Schwiegermutter kann ich sehr gut sprechen. Das liegt aber auch daran, dass meine Mutter im letzten Jahr (nachdem ich mich outete) versucht hat, meine Schwiegermutter einzuspannen, damit meine Ehe zerbricht. Mutti (so nenne ich sie) fragt mich oft, wie es mir geht, wie ich mich fühle. Sie spricht mich auf Fernsehbeiträge an und auch auf die Foren, weil sie weiß, dass ich da halt sehr aktiv bin. Sie versucht zu verstehen und sie versucht, meine Mutter zu ersetzen.

Das hört sich jetzt bitter an, nun weiß ich ja aber seit einiger Zeit woran das liegt und deshalb ist es nicht mehr so bitter. Und es ist ein anderes Thema!

So, habe morgen einen harten Tag vor mir, deshalb
Gute Nacht, angenehme Träume und bis morgen
oder so

Marlies


*

Marzipine

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #11 am: 08 August 2007, 08:54:14 »
Ein  Hallöchen an Alle,
Danke für Eure Zeilen. Nun muss ich aber mal ganz klar sagen - sie ist nicht meine Freundin - sondern eine Spiel- oder Zockerbekannte, das ist ein großer Unterschied. Diese Frau hat keine gute Aura, sie wirkt total kalt aber ich höre ihr halt zu, da wir eines gemeinsam hatten "Das Spielen". In meiner nassen Zeit habe ich sie auch benutzt und bin lieber mit ihr, als alleine in die Spielbank.
Das Wort Freundin/Freund beinhaltet etwas schönes wie z.B. Vertrautheit, Zugehörigkeit, die Chemie stimmt einfach, das ist Freundschaft mal so kurz oberflächlich dargestellt. Ich denke Jürgen das kennst Du nicht, wie Du ja selber hier geschrieben hast. Geantwortet habe ich Dir. Deswegen erstaunt mich hier Deine Frage was ich unter Freundschaft verstehe? Also gut ich habe mich ja allen Menschen die mir wichtig sind wie Familie, Kollegen, Freunde, geoutet. Es geht mir gut dabei. Außerdem ist dies auch eine Kontrolle für mich, d.h. die Menschen vertrauen mir wieder und ich mir auch, das endgültig kaputt zu machen durch zocken nein das ist mir zu wichtig überhaupt das wiedegewonne Vertrauen bei meinem Bruder, da gehe ich im Leben nicht zocken, könnt ihr mir folgen? Es ist auch ein Schutz das Outen.
Meine Bekannte hat nur mich zum reden aber ich habe schon auf Distanz gesetzt. Ich wollte ja eigentlich mein Verhalten prüfen warum ich ruhig und gelassen ja sogar happy bin, wenn sie verliert. Nun sehe ich das als Bestätigung an, dass ich trocken bin und ruhig schlafen kann, denn ich freue mich doch nicht, wenn andere Menschen in der tiefen Klemme stecken  :-[.
VG Martina

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winnetou1

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #12 am: 08 August 2007, 09:42:00 »
Hallo Martina,

zum Freund/Freundin, ich habe hier dazu geschrieben das ich da kein Gefühl zu kenne/habe. Zumindest kein bewusstes, eher Kopfsache.

Z.b. dieser Satz von Dir:“ Diese Frau hat keine gute Aura, sie wirkt total kalt aber ich höre ihr halt zu, da wir eines gemeinsam hatten "Das Spielen".
Alleine bei diesem Satz habe ich jetzt zwei Antworten.
1. wenn so etwas jemand über mich sagt, habe ich das Gefühl der Spiel mit mir!
2. wenn so etwas jemand über mich sagt, habe ich den Gedanken der Spiel mit mir!
Ich könnte in dem Moment nicht genau definieren ist es jetzt mein Kopf oder mein Bauch.

Ich habe Dich da dann Missverstanden, steht ja auch im ersten Beitrag von Dir gute Spielbekannte. Bei unserem Telefonat hörte es sich für mich anders an. Ich hatte das Gefühl/den Gedanken dass Dich diese Person sehr beschäftigt.

Zum Thema Liebe und Sexsüchtig, da denke ich generell süchtige lieben sich nicht selbst! Denn Sucht hat etwas mit Selbstzerstörung zu tun. Und zerstört man sich Selbst wenn man sich liebt?

Liebe Grüße
Jürgen



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Marzipine

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #13 am: 08 August 2007, 10:20:42 »
Hallo Jürgen,
bei dem Telefonat hörte es sich nicht anders an. Allerdings habe ich mir Gedanken um diese Frau gemacht, die mache ich mir auch noch heute. Dass die Aura von ihr bei mir nicht gut ankommt, dass weiß sie. Ich bin sehr offen und habe ihr dass auch schon gesagt, da war ich noch kräftig mit ihr beim zocken. Wieso sollte ich mit ihr spielen, ich habe mit ihr gespielt und sie würde mich auch gerne wieder dabei haben. Zu zweit jammert es sich doch besser. Also Jürgen wer spielt hier mit wem? Nein sie spielt mit mir und ich habe nur das Problem, dass ich mich gut fühle wenn sie verliert, da ich nicht gespielt habe.
Zu dem anderen Thema muss ich Dir voll recht geben, dass habe ich Dir auch mitgeteilt. Du wolltest doch eine Meinung hören und hast meine bekommen. Keinen Hunger, keine Liebe, das war doch schon vor dem Spielen, so kam es bei mir rüber. Wenn Du der Meinung bist, es kommt vom zocken, dann ist es doch in Ordnung. Das muss doch jeder selber wissen. Die Frage hattest Du gestellt, rührt es von der Kindheit her oder von der Sucht! Also Du hast Dir die Frage beantwortet. Vielleicht stehe ich auch auf dem Schlauch. Na ja ich bin kein Therapeut, es kam so vom Bauch heraus.
LG Martina

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winnetou1

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #14 am: 08 August 2007, 10:38:05 »
Hallo Martina,

Beim Telefonat hörte es sich nicht anders an??? Woher weißt Du wie es sich für mich anhörte? *grins*
da bekommt einer von uns beiden jetzt etwas durcheinander. In meinem Thread geht es nicht nur um Liebe, sondern um Gefühle wahrnehmen. Ich weiß oft nicht ist es mein Kopf oder mein Bauch. Das was meine Liebe betrifft, das die in der Kindheit schon zerstört wurde, da gehe ich auch von aus.
Meine Bemerkung zum spielen war nicht auf das Automatenspiel bezogen, sonder auf das Spiel mit Menschen.
Auch ich habe mir in der Vergangenheit oft Gedanken um andere gemacht. Aber ich weiß Heute auch warum, ich habe es hier irgendwo schon mal geschrieben. Es war mehr eine Flucht vor meinen eigenen Problemen.

Was mein Kopf und Bauch betrifft, da bin ich gerade sehr verwirrt. Aber ich weiß nach Verwirrt sein kommt Klarheit.

Liebe Grüße
Jürgen


 

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