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Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse

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Balduin:
Hey MC,

ich habe immer meinen Gewinnphasen (beim spielen) hinterhergetrauert und mich gefragt, ob es mit einer bestimmten Strategie nicht doch möglich ist, dauerhaft etwas Geld zu machen. Das war ein ganz starker Antrieb bei mir.

Dieser Gedanke fasziniert mich leider nach wie vor.  Die Frage, die sich stellt ist: Warum?
Ich kann ein glückliches Leben ohne zusätzliches Geld führen.

Zum Thema Alkohol: Ich hatte einen Bekannten - er war lange Jahre trockener Alkoholiker. Vor einigen Jahren hatte sich zu Sylvester ein Gedanke in seinem Hirn festgesetzt. Den hat er mir im Nachhinein erzählt:
"Andere haben ja Vorsätze zu Sylvester. Ich könnte doch im neuen Jahr wieder das Saufen anfangen"

Er hat es dann gemacht und das Trinken wieder begonnen.
Als er mir seinen Gedanken erzählt hat, war er ganz reflektiert und konnte sich die Entstehung des Gedankens nicht erklären.

Er hat wieder den Ausstieg geschafft, ist aber leider mit Mitte 40 verstorben.

Der Rückfall beginnt im Kopf. Du hast schon einiges unternommen und ich wünsche dir und mir, dass wir fernbleiben können, vom selbstzerstörerischen Glücksspiel.

Viele Grüße

taro:
Spielen ist das eine. Nicht Schach zu spielen obwohl man den Weltmeister schlagen kann das andere.

Ich habe mal eine schöne bildliche Darstellung über die Typen von Anlegern gehört. Es gibt Schafe, Hyänen, und Löwen.
Die meisten sind Schafe, die Hyänen locken die Schafe auf eine dreieckige Schafswiese (die Erklärung der selbigen würde hier zu weit führen) und erlegen die Schafe im Rudel.
Anders der Löwe, er schaut dem treiben aus der Entfernung zu. Wenn er hungrig ist und ein Schaf sich in seine Nähe verirrt hat schlägt er zu.

Fast jeder beginnt als Schaf, hin und wieder gelingt eine Metamorphose zur Hyäne oder zum Löwen. Als Spieler zieht es mich zu den Hyänen, nur als Löwe ist ein agieren als süchtiger jedoch möglich.

Taro

margin_call:
Habe am Wochenende nochmal in alten Börsenbüchern gelesen. Dass Kostolany die "Börsenspieler" so treffend zu beschreiben vermochte, hatte ich gar nicht mehr in Erinnerung...

Auszug aus Kostolany: "Die Kunst über Geld nachzudenken":

"Börsenspieler: Die Hasardeure der Börse
Eine Gruppe, die bestimmt nie ausstirbt, sondern zu meinem Leidwesen immer größer wird, sind die so genannten Börsenspieler. Ich habe sie so getauft, weil sie nach meiner Definition die Bezeichnung Spekulant nicht verdienen, auch wenn sie im allgemeinen Sprachgebrauch und von den Journalisten so bezeichnet werden. Der Börsenspieler versucht, bereits kleinste Kursbewegungen zu nutzen. Er kauft ein Papier bei 101, um es bei 103 bereits wieder zu verkaufen. Dann kauft er das nächste Papier zu 90, um es bei 91,50 zu verkaufen etc.[...]

Diese naiven Anleger glauben, sie hätten nun die gleichen Chancen im schnellen Geschäft des ständigen Kaufens und Verkaufens wie die großen Institutionen, die aus den Börsen längst ein Spielkasino gemacht haben – nicht nur aus dem Aktienmarkt, sondern auch aus den Devisen-, Rohstoff- und Anleihemärkten. Mit monströsen Gehältern kaufen sie Absolventen von Havard, St. Gallen oder der London School of Economics ein, damit sie anschließend mit Hunderten Millionen Dollar in Anleihen, Aktien oder Devisen herumzocken. Speziell am Devisenmarkt herrscht ein perverses Spiel. Über eine Billion Dollar werden in 14 Stunden um den Globus bewegt. Maximal drei Prozent dieses Umsatzes dient der Abwicklung oder Absicherung von Im- und Exportgeschäften. Der Rest ist Spiel.[...]"

Dahin möchte ich garantiert nicht mehr zurück. Insofern sehe ich das als Fortschritt für mich. Langfristige Geldanlage hingegen schon. Darf dann halt nur nicht in alte Muster verfallen. Das ist dann vielleicht nicht das Glas Sekt, das sich der trockene Alkoholiker gönnt, sondern die "Mon Chéri".

In diesem Sinne einen schönen Rest-Sonntag,
margin_call

taro:
Tatsächlich kenne ich ein paar trockene Alkoholiker,  Mon Cheri ist davon tatsächlich keiner.
Der Vergleich hat hinkt vielleicht auch etwas.
Pass auf jedenfall gut auf dich auf.

Taro

margin_call:
Moin zusammen,

ich nochmal. Mir geht es ohne die Börse weiterhin sehr gut. Ich habe seit dem 27.12. nicht mehr spekuliert und derzeit auch keinen Drang (und auch kein überflüssiges Geld  :D), überhaupt mal in Richtung "Investieren" (also langfristig) zu recherchieren. Stattdessen stürze ich mich voll in die Arbeit und verbringe ansonsten so viel Zeit wie möglich mit der Familie. Hin und wieder schaue ich zwar auch noch in Börsenforen vorbei, um den Werdegang des einen oder anderen Traders weiter zu verfolgen, aber das nimmt auch ab und erzeugt bei mir wenig bis keinen Druck.

Viele Grüße und einen schönen Tag Euch allen,
MC

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