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Erster Schritt in die SHG

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Offline Olli

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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #60 am: 25 Juni 2019, 14:31:57 »
von Peter02:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #59 am: 27 Februar 2019, 10:48:51 »
Heute Tag 1 nach dem Forderungsverzicht,  hatte den Gedanken  13 Monate zurück zu fordern, den aber genau so schnell verworfen wie er gekommen war. Demut soll mein Antrieb werden, zufrieden damit sein was ich habe, meine fast 25 Jahre lange Spielsucht soll zu Grabe getragen werden. Der Selbstbetrug wird Vergangenheit sein, mir geht richtig gut und sehe ein Leben vor mir ohne Spielen,  dafür mit viel Lebensqualität. Das letzte mal hab ich am 28.12.18 gespielt Online Casino,  meiner Meinung nach das Heroin des Spielens, schneller hatte ich mich in all den Jahren nie so ruiniert. Selbst als ich mehrere Tausend im plus war , musste ich so lange klicken bis ich auf null war, wie ein Magnet was ich nicht abschalten konnte. Das "Ich schaff das alleine" ist zu Zeit noch stärker als das " geh doch einfach mal hin" in mir. Warum eigentlich trau ich mich den Schritt in eine SHG zu gehen. Das raus zu finden wird mein nächstes Ziel sein.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Offline Olli

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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #61 am: 25 Juni 2019, 14:39:34 »
von Taro:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #60 am: 27 Februar 2019, 13:07:52 »
Moin TAL,

es geht mir darum,  ob ich der tollste Hecht im Pool bin. Bewertungen in einem Forum sind geradezu lachhaft und widersinnig.  Ich habe einige Male solche Scharmützel bis zur Karikatur übertrieben. Die anderen Beteiligten haben das nur leider nie verstanden.
In einem Meeting gibt es so etwas nicht. Allen Beteiligten ist klar, das es darum geht mich zu zeigen und nicht darum wieder zu beweisen wie toll ich bin.
Wenn ich so toll wäre, wäre ich nicht spielen gegangen. Das gilt ausnahmslos für alle. Das nasse Spieler das nicht sehen wollen oder können gehört zum Krankheitsbild.

Genau, es geht überhaupt nicht darum, ob ich an die Spardose meiner Kinder gehe oder nicht. Es geht darum, ob ich für Kinder Sorgen kann. Als Spieler sicher nicht.  Die Auswirkungen für Kinder in Suchtfamilien sind verheerend.
Und dabei geht es noch nicht mal um die direkten Auswirkungen.
Mit meinem Kind zu spielen, mit den Gedanken jedoch beim Spielen, bei der Geldbeschaffung oder bei Börsenkursen zu sein haben alleine schon die verheerenden Auswirkungen.
Genau das sind doch die Themen angeschaut zu werden. Es gibt keinen Spieler, der anderen keinen Schaden zugefügt hat, wenn das klar ist, brauche ich mir auch keine Gedanken machen ob ich jemanden nicht meine Hände reichen möchte.

Mithilfe der Meetings habe ich ein komplett neues Leben geschenkt bekommen, ich Lebe wofür ich bestimmt bin, das spüre ich von ganzem Herzen.

Wenn es jemanden besser geht, wenn er sich mir überhöht oder mein Leben verhöhnt, bitte. Ich bezweifle nur sehr, das deshalb jemand spielfrei wird.

Beiträge wie Deine TAL berühren mich sehr, ich würde mich freuen Dich beim Deutschlandtreffen von GA kennen zu lernen

Taro
Gute 24 h
Olaf


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Offline Olli

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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #62 am: 25 Juni 2019, 14:39:54 »
von TAL:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #61 am: 27 Februar 2019, 17:51:21 »
Ob naß oder trocken... das macht da bei mir wohl nicht so den großen Unterschied. Das 'Ich-Schaff-Das-Alleine' hält sich auch bei mir sehr hartnäckig, und da ich mal davon ausgehe, daß das nicht unbedingt bei mir um die Ecke wäre, bräuchte ich eine triftige Erklärung, die ich nicht hätte.
Und wenn ich mal realistisch drüber nachdenke... Mal ehrlich... ich glaube doch nicht wirklich, ich würde tatsächlich mal etwas ändern... wem will ich das erzählen? Mir? Haha... guter Witz.
Trotzdem danke für eure Geduld.
Hätte, hätte, Fahrradkette, ich kenne mich, ich werde sowieso nichts tun, ihr verschwendet bei mir nur eure Zeit. Sorry dafür, das ist einfach nicht in Ordnung. Das ärgert mich gerade, ich will das nicht.
Eigentlich hatte ich nur kurz meine Gedanken zur Eingangsfrage aufgeschrieben. Ich hätte es, wenn überhaupt, dabei belassen sollen, statt fünf Seiten lang rumzusülzen. Nur heiße Luft. Meine Güte, ich kling wie ein pathetischer Fernsehprediger in einer Endlosschleife, der die ganze Zeit versucht, den Leuten (und vor allem sich selbst) Bockmist zu verkaufen.
Hat jemand nen Keks für mich?

Bah...!




Immer gerne, Olli. :P

... ja... sag ich ja... ich sollte einfach den Mund halten.

Trotzdem einen schönen Feierabend allen.
Gute 24 h
Olaf


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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #63 am: 25 Juni 2019, 14:40:10 »
von Taro:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #62 am: 27 Februar 2019, 22:08:51 »
Moin TAL,
warum bist Du so streng mit Dir?
Alles hat seine Zeit.  Eine Sucht aufzuhören hat immer ein Zeitfenster. Ist es verschlossen muss ich warten bis es sich wieder öffnet.
Als mein erster Sohn geboren wurde wollte ich mit dem Rauchen aufhören. Nach meinem Scheitern blieb das Fenster 7 Jahr geschlossen.

@Peter,
es ist keine Schande Krank zu sein,  es ist eine Schande nichts dagegen zu tun.

Taro
Gute 24 h
Olaf


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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #64 am: 25 Juni 2019, 14:40:29 »
von TAL:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #63 am: 27 Februar 2019, 23:40:53 »
Ich hab mal mit dem Rauchen aufgehört. Fast zwei Jahre, bis letztes Jahr im Juli. Ich wollte eine rauchen, fertig. Natürlich blieb es nicht bei einer, auch das war klar, und es wird wohl noch ein wenig dauern, bis ich es wieder in Angriff nehme. Ich rauche wieder ab und an. Momentan würde wieder ganz aufhören aber nicht funktionieren. Es wäre nicht realistisch. Wie so vieles.

Streng mit mir selbst? Einer muß es ja sein.
Mein letzter Beitrag war schon ein wenig unrühmlich. Noch eine meiner Glanzleistungen.
Okay. Ich versuch's nochmal von vorne. Ich hoffe, das macht es nicht noch schlimmer. Schreiben ist nicht ideal in diesem Fall.

Wenn sich jemand die Mühe macht, mir zu antworten, mir etwas mitteilen will, denke ich drüber nach und sage auch etwas dazu. Schon allein, um zu zeigen, daß es angekommen ist. Das hilft mir ja auch selbst nicht unerheblich. Und in diesem Fall.. ganz ehrlich... Ich fand es schön, von euch zu lesen. Es fühlte sich gut an, daß jemand sagt "He, du...". Das hatte ich absolut gar nicht erwartet, es hat mich überrascht. Das war höchst verwirrend für mich.
Hätte ich das vorher gewußt, hätte ich es aber gar nicht erst geschrieben, auf gar keinen Fall. Zu tiefgehende Unterhaltungen standen an dem Tag eigentlich nicht auf meinem Programm. Ich kann damit nicht umgehen, darauf war ich nicht vorbereitet. Aber nun war es zu spät. Etwas in mir wollte alles rauslassen - scheiß drauf, etwas anderes hätte mich am liebsten geohrfeigt. "Hört auf damit, ich will nicht darüber reden. Ich will nicht wirken als wäre ich nicht richtig im Kopf."
Aber da sprudeln dann Sachen raus, ungefiltert, ohne daß ich mir die nötigen Gedanken mache. Verdammt... egal... es hat ja keinerlei Konsequenzen für mich. Plopp... völlig am Thema vorbei. Ich habe über Sachen nachgedacht, die ich so noch gar nicht gesehen hatte, oder lieber nicht sehen wollte. Befreiend und befremdlich, aber es tat unglaublich gut.

Ich erwecke sicher den Eindruck, als würde ich gerne viel schreiben. Ganz im Gegenteil. Ich hasse es. Weil es so schwer ist, den Punkt zu treffen, manchmal sogar selbst mit Gestik und Mimik. Aber ich will auch nichts einfach so stehenlassen. Also versuche ich es zumindest.
Dadurch entstehen dann die endlosen Beiträge. Der Wunsch, mich vernünftig zu erklären (was oftmals wohl gar nicht möglich ist), und eventuell auch zu rechtfertigen.
Ich tue es wohl grad schon wieder...

Kommunikation ist nicht so meins, da verheddert man sich nur.
Tut mir leid. Ich wollte nicht schroff sein. Habe mich nur geärgert über mich. Weil... warum bilde ich mir ein, ich könnte über Nacht eine Mauer in meinem Kopf einreißen? Und was fällt mir ein, offen so zu tun, als wäre mir das möglich? Mich selbst zu verschaukeln ist schon schlimm genug.
Ja, auch wenn es anfangs seltsam war, ich mag diesen Thread, er hat mich über vieles nachdenken lassen und mir geholfen, einiges besser zu verstehen - oder, alternativ, gar nicht mehr unbedingt verstehen zu wollen. Aber hier weiterschreiben wäre egoistisch, denn ihr seid alle so hilfsbereit, und ich bin ein sturer Esel. Ich verstehe, was man mir sagen will, sehr gut sogar, ich würde anderen teilweise genau dasselbe sagen. Aber ich tue mich schwer, es auf mich selbst anzuwenden. Das ist heuchlerisch und falsch.

Weißt du, ich mag eigentlich 'hier sein', aber warum fühle ich mich so schäbig dabei?
Verdammt, ich weiß, warum. Ich will nicht zu optimistisch rüberkommen, ich will eure Hilfsbereitschaft nicht ausnutzen, wenn dann am Ende eh nichts dabei rumkommt. Denn, trotz all der positiven Gedanken... tief im innersten weiß ich doch genau, wie ich ticke. Gut erkannt - ich steh mir selbst im Weg. Immer schon. Ich kenne das nur zu gut.

Ich darf einfach nichts 'versprechen', was ich nicht halten kann.


Das war nur eben ein Nachtrag.

Gute Nacht euch.
Gute 24 h
Olaf


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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #65 am: 25 Juni 2019, 14:40:48 »
von Olli:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #64 am: 28 Februar 2019, 06:36:05 »
Guten Morgen TAL!
Zitat

    Ich habe über Sachen nachgedacht, die ich so noch gar nicht gesehen hatte, oder lieber nicht sehen wollte. Befreiend und befremdlich, aber es tat unglaublich gut.


Und es ist Dir in Erinnerung geblieben, dieses Gefühl.
Und Du schreibst weiter und weiter - lässt Sachen raus und saugst Andere wieder auf.

Wenn man so will, hast Du Deine Mauer des Schweigens in Schwingungen versetzt und sie bröckelt gewaltig.
Tut sie hier und da weh? Ja - aber das wird zur Nebensache - die Vorteile überwiegen.

Noch nie habe ich so schöne Beiträge gelesen, in der die Ambivalenz unserer Gedanken so prima herausgearbeitet wurde.
Das war ein Lob - genieße es ohne es kleinreden zu wollen ... Du hast es verdient!
Gute 24 h
Olaf


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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #66 am: 25 Juni 2019, 14:41:06 »
von Taro:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #65 am: 28 Februar 2019, 07:54:47 »
Zitat von: TAL am 27 Februar 2019, 23:40:53

    Denn, trotz all der positiven Gedanken... tief im innersten weiß ich doch genau, wie ich ticke. Gut erkannt - ich steh mir selbst im Weg. Immer schon.....

Moin Tal,

ich kann mich Ollis Worten anschließen,  das Zitat von Dir ist mir noch ins Auge gesprungen.
Ich bin zutiefst davon überzeugt,  daß wir alle genau wissen wie wir ticken.  Der, der das für sich erfahren hat,  der bei sich darauf zugreifen kann,  der kann auch in anderen lesen. Ob jemand sein Geld aus dem CB wieder verzockt oder nicht, das ist schon vorher beschlossene Sache.
Ich schreibe hier nicht um dir zu helfen,  ich schreibe hier um mir zu helfen.  Wenn da jemand ist,  der mich berührt,  wie Du,  dann freut mich das.

Weist Du, ich war Spieler durch und durch, ich wollte nie etwas anderes als Spielen. Bis in den Tod. Als ich dann das erste mal zu GA kam, da wurde meine Wand schon mächtig erschüttert,  viel mächtiger als ich es hätte mir jemals vorstellen können.  Sogar mein schon terminierter Selbstmord kam erstmal in die Wiedervorlage.
Ich hatte etwas Bis dahin nie gekanntes erfahren, "Hoffnung" vieleicht sogar für mich.

Ich trage im mir einen Satz der begleitet mich mein Leben lang.  Der Satz ist noch immer in mir, nur erlaube ich es nicht einen Aussenstehenden Ihn zu aktivieren.
Ich habe total verrückte Sachen gemacht, um mich darin sicher zu machen, es Aussenstehenden nicht zu erlauben.
Dieses Ringen,  das unmögliche möglich zu machen,  das ausprobieren, das langsame umschreiben dessen was tief in mir meinen Weg bestimmt.
Das war mein Aufbruch in die Freiheit.

Taro
Gute 24 h
Olaf


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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #67 am: 25 Juni 2019, 14:41:24 »
von AndreasG

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #66 am: 28 Februar 2019, 09:27:18 »
Hallo Tal,

beim Lesen Deines Beitrags kam mir ein Lächeln auf die Lippen,  es geht an das Gefühl,  an das sich srlber im Geschriebenen zu entdecken,  wie der Postflieger, der über der Sahara abstürzte, und dort ein scheinbares Kinderbuch schrieb,  nur um sich finden zu lassen.  So empfinde ich diesen Tfead.

Eine schöne Gabe, schreiben zu können, Taro erkennt eine Hoffnung,  und mir wird traurig,  wril ich mrine Kleinen Reiseberichte nicht mehr schreibend nachempfinden mag.Wenn sich etwas ins Herz verschließt,  bleibt es intim, und wenn es gut zu mir pasdt, dsnn kann ich es in Würde und Dankbarkeit tragen.
Ich habe immer gedacht, im Schreiben meiner Lebensinventur müsste alles tief schwarz sich in einer grotesken Dramaturgie verirren, aber es gibt ferner erkennbare Lebens Strukturen.

Nun will ich eigentlich zum Friseur,  Ordnung in meine Grauen Hasre bringrn lassen,  und schreibe,  wie es auf dem Tblet unkompliziert do vor dich geht.

Liebe Grüße
Andreas
Gute 24 h
Olaf


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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #68 am: 25 Juni 2019, 14:41:41 »
von Taro:


@Peter02,

Online Casino sei das Heroin des Spielens sagtest Du.
Das habe ich bei der Spielbank Hamburg so empfunden. Im Nachhinein bin ich dafür sehr dankbar, weil es mir ein endloses Leiden erspart hat. Ich habe sehr schnell die Einsätze und damit die Geldbeschaffung erhöht. Hatte Kontakt mit Menschen die will ich überhaupt nicht kennen.
Es gibt kein zurück mehr, würde unweigerlich für mich tödlich enden.

Vielleicht sollten Junkies wenn der Dealer hops genommen wurde auch das gezahlte Geld der letzten 13 Monate zurückbekommen.  Vielleicht sind die dann ja auch wundergeheilt😉
Taro
Gute 24 h
Olaf


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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #69 am: 25 Juni 2019, 14:42:00 »
von Peter02:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #68 am: 28 Februar 2019, 21:56:24 »

@Peter,
es ist keine Schande Krank zu sein,  es ist eine Schande nichts dagegen zu tun. Du hast vollkommen recht, mein Problem ist das ich noch soviel andere Probleme habe, .meine Frau leidet an einer chronischen Krankheit, für die ist Stress der Auslöser..... meine Tochter ist kurz vorm Abi.... und kämpft mit ihrer Pubertät und wir auch......ich möchte einfach nicht ,meine Probleme zu ihren machen.
Gute 24 h
Olaf


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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #70 am: 25 Juni 2019, 14:42:20 »
von TAL:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #69 am: 28 Februar 2019, 23:32:01 »
Guten Abend,

'weiter und weiter'... ja, anscheinend schon. Mhhh... Vor dem Schreiben habe ich Zweifel, danach denke ich irgendwann "Autsch... aber ist jetzt zu spät". Mein erster persönlicher Beitrag im Forum kam nur zustande, weil ich den Fehler gemacht hatte, betrunken auf eine Frage zu antworten. Peinlich, was für eine Farce. Gott, war das unangenehm, aber am nächsten Morgen hatten es zuviele gelesen, um es noch unbemerkt zu löschen. Die Mauer ist wohl sehr hoch.
Denn, ja, sie gibt mir ein Gefühl von Komfort und Sicherheit. Es gibt nur keine Tür, dadurch bleiben auf beiden Seiten die Dinge immer gleich, und ich kann nichts vermischen ohne das mühsam errichtete Gleichgewicht zu gefährden, somit ist die Abgeschirmtheit gleichzeitig eine Art von Isolation. Trotzdem besser als die Alternative, denn die Erinnerungen können wehtun, die gefallen mir nicht, ich möchte sie am liebsten lassen, wo sie sind. Für immer. Geht einfach weg. Diese Mauer umzuwerfen ist wirklich nicht leicht. Hat man aber erstmal einen Hebel zum Ansetzen gefunden, geht der Rest von allein, auch wenn man hinterher Blasen an den Händen und schmerzende Arme hat. In dem Moment merkt man das aber seltsamerweise nicht, da geht alles wie von selbst. Anschließend sitzt man dann verwirrt da... 'He... ich lebe ja noch. War doch gar nicht soo schlimm.'
Man muß nur aufpassen, daß sie sich nicht wieder selbst aufbaut, da hat sich im Laufe der Zeit nämlich irgendwie eine gewisse Eigendynamik entwickelt. Den Status Quo erhalten - um jeden Preis, alles andere ist in diesem Universum einfach nicht drin. Da steht dann der Kobold mit der Maurerkelle obendrauf, stampft mit dem Fuß auf, und kreischt "No. Fucking. Way!!!"...
und am nächsten Morgen ist alles wieder fast wie vorher. Aber die kaputten Steine und der Kitt werden mit jedem Mal instabiler.
Was für ein sinnloser Kraftaufwand, aber Sichtschutz war immer schon sehr wichtig für mich. Das funktioniert nämlich in beide Richtungen, und dafür hätte ich mir zeitweise sogar ein sprichwörtliches Bein ausgerissen - oder halt eben die beleidigte Leberwurst gespielt.

Die Mauer funktioniert aber nicht immer perfekt. Manchmal kommen mit Geräuschen, Situationen oder Orten assoziierte Empfindungen plötzlich hoch, und dann trifft mich das wie ein Schlag. Da fühle ich mich dann schuldig, nervös, beschämt oder muß einfach nur lachen wegen meiner eigenen Dummheit.
Lustigerweise sind die Nähkästchengeschichten meiner Kollegin inzwischen gar nicht mehr weiter schlimm. Das ist halt ihre Welt, ihre Sicht auf die Dinge. Von ihrem Standpunkt aus war das die Realität. Wie sollte es auch anders sein?
Plötzliche 'Rückblenden' irritieren mich da deutlich mehr. Daran werde ich mich wohl nie gewöhnen, auch wenn's selten vorkommt.

Ja, es gibt ein Leben nach dem Nichts, es ist niemals hoffnungslos. Ich habe das auch geglaubt. Habe mich selbst verlacht, sowas Absurdes wie einfach mal bloß in Jogginghose auf dem Sofa in einen stinknormalen Tag hineinzuleben überhaupt auch nur in Betracht zu ziehen. Träum weiter.
Aber letztlich kann ich das genauso unterschreiben: Ich wollte immer Spielen. Hatte ich Geld, war klar, wo es landet. Hatte ich keins, mußte ich welches organisieren. Zeit mußte ich auch freischaufeln, ungestört sein. All das hat mich vollends ausgelastet. Tag für Tag. Warum habe ich mich so gestreßt? Wofür? Ich habe es sooo gehaßt, aber ich glaubte ganz fest, es gäbe gar keinen anderen Weg für mich. Der Gedanke, bis zum Ende meiner Tage ohne auskommen zu müssen, war für mich einfach unvorstellbar. Das muß doch anders gehen... eines Tages würde das sicher schonmal wieder in Ordnung gehen. Ich habe diesen Tag anfangs immer weit nach hinten geschoben. Auf jeden Fall war er bei mir nie heute oder morgen... und auch sonst idealerweise an keine Daten oder Bedingungen geknüpft (das klappte anfangs nicht immer). Vielleicht, vielleicht auch nicht... entscheide ich dann ein andernmal. Irgendwann fragte ich mich dann gar nicht mehr, wann er denn mal kommt. Dafür war ich mir aber umso sicherer... Ich will nicht zurück! Diese Art von Gewißheit ist für mich sehr wertvoll. Ich muß nicht - ich will.

Ich erinnere mich, wie mich hier mal jemand fragte, was ich denn mit 'antrainierter Selbstzerstörungsmechanismus' meine. Ich konnte das nicht wirklich erklären, kann es immernoch nicht so richtig, aber ich bin mir sicher, daß das bei mir eine Rolle spielte. Wie mit den Pawlow'schen Hunden, eine Reaktion auf irgendeonen Auslöser, die dann wie auf Autopilot abläuft. Klick. Irgendwo davor liegt der 'Point of no Return'. Klappe zu, Affe tot, war erstmal eine Grenze überschritten, gab es kein Zurück mehr... die Schwelle war so schon extrem niedrig, und geschicktes subtiles Weichenstellen half, sie noch weiter runterzusetzen. Das geschah weit im Voraus. Ein Aus-Knopf wäre Gold wert gewesen. Im Kopf meine ich. Aber hätte ich ihn tatsächlich benutzt? Wohl kaum.
Ich wollte wohl jeglichen Anflug einer Gefahr, mich mit meinem Innenleben auseinandersetzen zu müssen, im Keim ersticken. So lange, bis es nicht mehr ging. Das hatte nur irgendwie etwas unschöne Nebenwirkungen, aber man kann ja nicht alles haben.
War ziemlich verstörend, das nicht mehr tun zu 'dürfen'. Geradezu lachhaft, mit Freude oder Unbehagen überfordert zu sein. "Reiß dich gefälligst zusammen, was bist du doch für ein armseliger Clown."
Hab mich nie getraut, mal nachzuhorchen, warum das so ist. Warum gestatte ich mir diese Empfindungen nicht? Was macht mir daran solches Unbehagen, selbst heute noch? Ich komme damit inzwischen klar, verwirren tut es mich trotzdem noch ab und an. Ich kann es aber nicht immer kontrollieren, und das muß ich ja auch gar nicht, verdammt nochmal.
Wie konnte ich je ernsthaft daran zweifeln, krank zu sein?

Hehe, Andreas, ich mußte grad schmunzeln... ich hoffe doch sehr, daß mich hier keiner findet. Zumindest keiner, den ich kenne. Das wäre dann doch etwas zuviel des Guten. Wenn ich mich aber recht erinnere, ist der Autor der Geschichte später tatsächlich nach einer Bruchlandung im Meer ertrunken. Das klappt also nicht immer alles so gut. :P
Wenn es aber um den Brei zwischen meinen Ohren geht, naja, der Koch ist hier nicht gerade Meister seines Fachs. Er übt auch schon länger... Ausgang ungewiß.
Ich sage mir immer gerne, daß es in meinem privaten Umfeld nicht mehr viel Sinn machen würde, die Wand des Schweigens zu brechen, denn die Person, die mir am wichtigsten ist, würde ihre Meinung eh nicht ändern.
Was alle anderen angeht... ohne diesen Stempel komme ich einfacher (und unauffälliger) durchs Leben.

Aber es gibt da ja noch das Recht darauf, zu wissen, worauf man sich einläßt, und auf dieser Grundlage selbst entscheiden zu können.
Tick, tack....

Damit ist das Gras auf der anderen Seite der Mauer dann doch nicht wirklich grüner...

Ich kann dich also gut verstehen, Peter, auch wenn meine Beweggründe weit weniger selbstlos sind. Letztlich geht es mir dabei am Ende doch nur um den vermeintlich komfortabelsten Weg - für mich selbst. Ich mache nämlich generell immer einen großen Bogen um unangenehme Situationen.
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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #71 am: 25 Juni 2019, 14:42:39 »
von Taro:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #70 am: 01 März 2019, 23:47:51 »
Zitat von: Peter02 am 28 Februar 2019, 21:56:24

    ...mein Problem ist das ich noch soviel andere Probleme habe, .meine Frau leidet an einer chronischen Krankheit, für die ist Stress der Auslöser..... meine Tochter ist kurz vorm Abi.... und kämpft mit ihrer Pubertät und wir auch......ich möchte einfach nicht ,meine Probleme zu ihren machen.


"Unter jedem Dach ein Ach" hat meine Oma immer gesagt.  Pubertierende Kinder hab ich auch, daß ist ja zum Glück keine Krankheit,  auch wenn es mir manchmal so vorkommt. Wenn ich Sie an und an meine Schulter zum ausruhen nutzen,  sehe ich das als Liebesbekundung. Tatsächlich ist mein Umgang mit den Kindern oft etwas worüber ich oft im Meeting spreche. Auch damit bin ich nicht alleine.
Für die KInder lohnt es sich seinen Hintern hoch zu bekommen.

Das Leben stellt uns allen einige Aufgaben,  die Aufgaben kann ich nicht selbst bestimmen,  sehr wohl aber meine Sichtweise dazu.  Zum erarbeiten der Sichtweisen nutze ich die Meetings.

Taro
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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #72 am: 25 Juni 2019, 14:42:59 »
von Taro:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #71 am: 05 März 2019, 22:43:09 »
Zitat von: TAL am 28 Februar 2019, 23:32:01

    ....Ich erinnere mich, wie mich hier mal jemand fragte, was ich denn mit 'antrainierter Selbstzerstörungsmechanismus' meine. Ich konnte das nicht wirklich erklären, kann es immernoch nicht so richtig, aber ich bin mir sicher, daß das bei mir eine Rolle spielte. Wie mit den Pawlow'schen Hunden, eine Reaktion auf irgendeonen Auslöser, die dann wie auf Autopilot abläuft. Klick. Irgendwo davor liegt der 'Point of no Return'. Klappe zu, Affe tot, war erstmal eine Grenze überschritten, gab es kein Zurück mehr... die Schwelle war so schon extrem niedrig, und geschicktes subtiles Weichenstellen half, sie noch weiter runterzusetzen. Das geschah weit im Voraus. Ein Aus-Knopf wäre Gold wert gewesen. Im Kopf meine ich. Aber hätte ich ihn tatsächlich benutzt? Wohl kaum.
    Ich wollte wohl jeglichen Anflug einer Gefahr, mich mit meinem Innenleben auseinandersetzen zu müssen, im Keim ersticken. So lange, bis es nicht mehr ging. Das hatte nur irgendwie etwas unschöne Nebenwirkungen, aber man kann ja nicht alles haben.
    War ziemlich verstörend, das nicht mehr tun zu 'dürfen'. Geradezu lachhaft, mit Freude oder Unbehagen überfordert zu sein. "Reiß dich gefälligst zusammen, was bist du doch für ein armseliger Clown."
    Hab mich nie getraut, mal nachzuhorchen, warum das so ist. Warum gestatte ich mir diese Empfindungen nicht? Was macht mir daran solches Unbehagen, selbst heute noch? Ich komme damit inzwischen klar, verwirren tut es mich trotzdem noch ab und an. Ich kann es aber nicht immer kontrollieren, und das muß ich ja auch gar nicht, verdammt nochmal.
    Wie konnte ich je ernsthaft daran zweifeln, krank zu sein?
    ....


Moin TAL,
antrainierter Selbstzerstörungsmechanismus,  das kenne ich auch, ich glaube Ausläufer davon begleiten mich noch bis heute. Ich vermute für mich war das soetwas ähnliches wie"ritzen" ich spüre mich dabei. Meine oft extremen Wege beim illegalen Glücksspiel (hier ist kein OC gemeint) und bei der Geldbeschaffung sorgten auch oft an der Grenze zwischen Leben und Tod dafür das ich mich spürte.
Da ich zu meiner Spielerzeit im normalen Leben oft ängstlich und angepasst agierte, ein Zustand in dem ich mich gerne nicht spüren wollte.
Der Weg aus der Sucht war für mich durch und durch auch eine Umkehr.
Ab jetzt, so nahm ich mir vor spüre ich mich in meinem Leben. Anpassen oder Handlungen aus Angst sei es auf der Arbeit oder privat kamen nicht mehr in Frage.
Das versuche ich bis heute und empfinde eine tiefe Dankbarkeit dieses Leben noch einmal beginnen zu dürfen.

Taro
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Offline Olli

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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #73 am: 25 Juni 2019, 14:43:19 »
von TAL:

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #72 am: 07 März 2019, 19:18:27 »
Einen schönen Abend allen.

Ich passe mich immernoch an. Zumindest versuche ich oft in einer Art zu reagieren, die ich für 'sinnvoll und angemessen' erachte, was nicht unbedingt immer das ist, was ich spontan tatsächlich tun oder sagen würde. Entweder so, oder eben gar nicht. Das ist dann wohl Anpassung. Nicht unbedingt nur aus Angst, aufzufallen, sondern oft auch aus Bequemlichkeit oder Unverständnis. Diese Lücke zu schließen ist mir zu anstrengend, ich habe es durchaus mal versucht, zu Hause. Das kann ganz schön schiefgehen. Am Ende ist es schlimmer als vorher, und ich zucke nur resigniert die Schultern. Ich kann mich einfach schlecht erklären. Old habits die hard. Manches werde ich nie lernen, also lasse ich es lieber gleich. Ich kenne meine persönlichen Grenzen mittlerweile ganz gut. Sowas liegt außerhalb.

Mich heute im Leben zu 'spüren'... mhh... es ist anders... geradliniger, konstanter. Behäbig und beruhigend. Die meiste Zeit jedenfalls. Anfangs war das sogar sehr aufregend, all das, einfach so, und man muß gar nichts tun. Ich habe das zu schätzen gelernt, denn es geht bei mir auch anders - und das sehr schnell.
Vielleicht war es eine Art 'Strafe' für mich selbst, denn ich denke, da muß schon was gewaltig schieflaufen bei einem, wenn man einen Zustand ständigen 'Unter Streß stehens', bei dem Existenzängste auf der Tagesordnung stehen, als erstrebenswert erachtet. Wenn ich heute so darüber nachdenke, erscheint es mir fern und verschwommen. Dennoch kam ich anders ganz einfach nicht klar, habe es jahrelang nicht einmal wirklich versucht. "Ihr könnt mich alle mal." Alles um mich herum wirkte fremdartig und belanglos. Ich wußte es eh besser als diese ziellosen, ferngesteuerten Roboter. Dabei war es eigentlich eine Flucht vor der Realität, vor meinen eigenen zahlreichen Unzulänglichkeiten, meiner persönlichen Unfähigkeit, mit meinem Umfeld zu agieren und selbstbestimmt zu handeln. Was für eine Scharade. 'Die' hatten nämlich einen entscheidenen Vorteil, sie lebten auf dem Planeten Erde, und kannten die Bedingungen.

Ich bin der Meinung, daß die Länge der Abstinenz nicht wirklich von Bedeutung ist, sondern, wie schnell der Lernprozeß und damit das Umdenken vonstattengeht. Nicht jeder braucht gleich lange, und es gibt wohl auch später im Alltag noch unterschiedliche Toleranzgrenzen. Nach einer gewissen Zeit kommt es aber letztlich eigentlich nur noch darauf an, welche Grundeinstellung man vor sich selbst vertritt, ob man einen für sich gangbaren Weg gefunden hat. Ist mein Ansatz längerfristig ausgelegt, oder quäle ich mich durch die Tage, unterbewußt eigentlich einfach nur ständig in dem krampfhaften Bestreben, das Unvermeidbare so weit wie möglich aufzuschieben?
'Freudlos spielfrei'. Damit hast du das in dem anderen Thread gut auf den Punkt gebracht. Wo meine Gedanken sich vorher ums Spielen und das Herbeiführen von Gelegenheiten drehten, war das Mantra nun erstmal für lange Zeit 'Ich darf nicht!'.
Ich kenne beides, 'Quälerei' und Akzeptanz, und der Wandel ist alles andere als einfach. Anfangs ist das noch relativ leicht, aber ich darf das nicht schleifenlassen, mich nicht darauf ausruhen. Der Kobold flüstert mir gelegentlich gern mal ein, ich wäre fertig damit. Ist doch alles super, laß gut sein, was juckt dich der Kram von gestern? War doch vorher auch alles okay, da brauchtest du das auch nicht.
Nein. War es nicht.
Diese für mich selbst gültige Erkenntnis habe ich nicht durch spontane Eingebung gewonnen. Das war (und ist) ein sehr mühsamer Weg. Passe ich nicht auf, wird es schnell wieder zur 'Quälerei' - und damit ungleich gefährlicher. Nicht sofort, aber längerfristig. Schleichend. Er hat auch dazugelernt, und versucht schon lange nicht mehr, mit der Tür ins Haus zu fallen.

Das innere Gefühl der Ausgeglichenheit und 'Zufriedenheit' mit mir selbst spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle. Auf dem Weg dorthin gab es bei mir sehr viele Sackgassen. Gelegentlich finde ich mich nach wie vor in einer wieder, nur ängstigt es mich nicht mehr so wie früher, denn so ist es nunmal.

Ja. Ich habe so einige Baustellen. So vieles ist nach wie vor ein großes Rätsel für mich. Anderes wiederum macht heute Sinn. Aber ich muß ja nicht alles wissen, solange es mir gutgeht.

Mutig bin ich sicher nicht, soviel steht fest, aber so lebt es sich den Umständen entsprechend ganz gut, auch wenn es bessere Wege gibt. Vorbei ist das aber noch lange nicht, und wird es wohl auch nie sein.
Gute 24 h
Olaf


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Offline Olli

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Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #74 am: 25 Juni 2019, 14:43:36 »
von Peter02

 Re: Erster Schritt in die SHG
« Antwort #73 am: 07 März 2019, 20:07:04 »
Hallo zusammen,  Ich war, glaub ich ,selten so im reinen mit mir selbst wie zu Zeit. Ich lese jeden Tag im Forum,  ausnahmslos alle Berichte , so werde ich jeden Tag mit den Problemen der Spielsucht konfrontiert ohne zu vergessen das ich selbst süchtig bin. Ich muss sagen, das ich seit dem letzten Spielen keinen Suchtdruck verspüre, weil mein Leben ohne zocken so viel besser und sorgloser ist.

Zitat
Ich bin der Meinung, daß die Länge der Abstinenz nicht wirklich von Bedeutung ist, sondern, wie schnell der Lernprozeß und damit das Umdenken vonstattengeht.

Ich denke das eine schliesst das andere nicht aus. Ich geh jeden Tag ohne Spielen zufrieden ins Bett,  Ich hab das Gefühl das durch die Abstinenz ein Lernprozess entsteht,  nämlich das das Leben ohne Spielen schöner ist. So empfinde ich es zu Zeit  und hoffe das es so bleibt.
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Olaf


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