Hi Nachteule!
Es schmerzt mich selbst das ich die disziplin nicht habe es selbst in den Griff zu bekommen.
Was ist denn dann die rein logische Konsequenz?
Richtig - sich Hilfe bei der Bewältigung des Problems holen.
Dazu hast Du Dich hier ja schließlich angemeldet.
Bisher hast Du also alles richtig gemacht.
Nun kann ein Forum aber keine reale Selbsthilfegruppe vor Ort ersetzen.
Es ersetzt auch nicht die Unterstützung Deiner Liebsten.
Ich möchte eigentlich am wenigsten das meine Eltern etwas davon erzählen. Meine Freundin sowie Freunde wissen das ich spiele , jedoch nicht in diesem Maße.
Ich fange mal mit Deiner Freundin und Deinen Freunden an.
Was denkst Du, wieso Du ihnen nicht die volle Wahrheit gesagt hast?
Sicherlich spielt Scham eine große Rolle.
Diese, das kann ich Dir versichern, schwindet aber umso mehr, je offener Du mit dem Thema umgehst.
Was hält Dich noch davon ab?
Nun - egal was Dir jetzt durch den Kopf geht - es sind Ausreden.
Du darfst hier nicht vergessen, dass sich in Deinem Oberstübchen süchtige Denkmuster bereits etabliert haben.
Also wirst Du jede Menge Gründe finden. Jeder einzelne davon wird eine gewisse Logik in sich tragen.
Doch wenn wir sie näher betrachten - hinter sie blicken, dann dienen sie nur der Aufrechterhaltung der Suchtausübung.
Diese lässt Dich ja jetzt nicht nur leiden - sie gibt Dir ja auch ein positives Feedback.
Tja und dieses war zumindest bisher stärker als die negativen Auswirkungen.
Gerade Männer mit ihrer Rolle in der Familie und in der Gesellschaft neigen dann gerne dazu es "alleine" - also mit sich selbst aus zu machen.
Doch weisst Du, wieso Dir das Spielen so viel gibt, dass Du Deine Vorsätze aufgibst und Ziele aus den Augen verlierst?
Also ich wusste es nicht und ich wäre auch nie selbst drauf gekommen.
Wie sagte ein Therapeut kürzlich: Wenn wir eine Spielsucht behandeln, dann müssen wir auch immer auf die Kindheit schauen.
Unser Leben ist nämlich geprägt von unseren Gefühlen.
Mit ihnen müssen wir in der Kindheit durch Erfahrungen lernen umzugehen.
Tja und leider machen wir manche Erfahrungen eben nicht und schon wissen wir die Gefühle nicht zu handhaben.
Hier greift dann die Ersatzfunktion des Glückspielens ein, welche uns suggeriert eben doch damit umgehen zu können.
Da uns das aber nicht bewusst ist, kommen wir selbst auch gar nicht auf die "gesunde" Alternative.
Wieso, weshalb und warum Du dem Glückspiel frönst, kann ich Dir natürlich nicht sagen.
Du wirst auch in Zukunft immer die einzige Person sein, die ihre Wahrheit über die Gründe des Glückspielens kennen wird.
Nun ja - es sei denn, Du sprichst darüber.
Dann können sich die SHG-Freunde, Deine Eltern, Deine Freundin und eingeweihte Freunde ein Bild davon machen und Dich in all Deinen Vorhaben für eine Genesung unterstützen.
Bleibst Du aber stumm, dann ändert sich auch nichts.
Also packe es an - suche Dir eine SHG und offenbare Dich Deinen Liebsten.
Du wirst das Kind schon schaukeln!