Hi Simon!
Herzlich willkommen!
1) Kann es sein, dass ich bereits in dieser kurzen Zeit eine Spielsucht entwickelt habe?
Ist die Frage denn wirklich relevant? Du merkst selbst, dass Du ein Problem hast. Damit fühlst Du Dich nicht wohl. Es macht Dir Angst, wenn Du Dein jetziges Verhalten beobachtest. Dieses Verhalten beinhaltet eigene Grenzüberschreitungen. Und genau die könnten ja weiter ausufern.
Wenn Dich etwas stört - Dir Angst bereitet - Unbehagen in vielen verschiedenen Schattierungen - dann ist das doch bereits genug, um Veränderungen herbei zu führen.
Ich denke, da stimmst Du mit sicher zu.
2) Was kann ich tun, wenn ich wieder "Lust" bekomme?
Die Frage ist wichtig! Doch ihr voran kommt noch eine: Was kann ich jetzt tun, damit ich vorbereitet bin, wenn ich wieder Lust bekomme?
Damit hast Du bereits begonnen - mit Deiner Anmeldung und Deinem Thread hier: Du sprichst aus, was Dich innerlich bewegt.
Also ... Punkt 1: Reden, Reden, Reden ... denn das bringt Dir selbst Klarheit. Ob Du das hier machst, mit Personen, die Dir nahe stehen oder ruhig auch therapeutisch, das liegt ganz in Deinem Gusto.
Die nächste Frage, die Dir Klarheit bringen kann ist die, warum es Dir dieses Spiel so angetan hat. Welchen emotionalen Vorteil hast Du dabei?
Was versuchst Du mit dem Spiel zu kompensieren, was Dir im normalen Leben vielleicht fehlt?
Daraus ergibt sich dann, was Du in Deinem Leben verändern kannst, damit dort nichts mehr kompensiert werden muss.
In der Beschäftigung mit diesem Thema kommst Du dann automatisch zu Deinen Zielen. Was willst Du erreichen? Und wie? Kann das Spielen das blockieren?
Zu der ursprünglichen Frage: Wie Du siehst, schaffst Du mit dem gerade Geschriebenen einen Rahmen, auf den Du Dich in der Situation der "Lust" besinnen kannst.
Manchmal reicht das schon, um die "Lust" aushalten zu können. Brauche es ja eigentlich nicht erwähnen - diese Lust vergeht wieder. Das macht sie immer.
Sie ist immer nur zeitlich befristet so intensiv, dass der Wunsch ihr nachzugeben sehr stark ist.
Wenn Du dies schon als "Bedrohung" ansiehst, dann installiere Dir eine Schutzsoftware, in der Du dieses Spiel ausklammerst.
3) Sollte ich mir jetzt schon extern Hilfe suchen?
Auch diese Frage darf ich abändern: Darf ich mir im Heute Hilfe im Umgang mit meinem Problem gönnen?
Während Deine Frage voller negativer Spuren ist, ist meine positiv ausgerichtet.
Fakt ist, Du hast ein Problem. Also gilt es dieses anzugehen. Das gehört zum Leben dazu. Es gibt Herausforderungen und es gibt Lösungen.
Auf die Lösungen kommen wir eben manchmal nicht alleine. Da ist es legitim, sich Unterstützung zu suchen.
Wem "schadet" es denn, wenn Du Dir jetzt Hilfe suchst? Niemandem ... oder? Höchstens Deinem Ego?
Im Gegenzug dazu stehen aber die Vorteile. Du gehst aktiv das Problem an und, so Gott will, wirst Du es zu Deiner Zufriedenheit beheben.
Es gibt dort draussen massenhaft SHGs, in denen Du Deine Ängste und Sorgen teilen darfst.
Zum Schluss noch: Mache Dir keine Sorgen um die Strafbarkeit. Die verfolgt hierzulande niemand.
Stelle das Gambeln ein und es gibt keine weiteren Gründe für Sorgen.