Hi und herzlich willkommen!
Was mir sofort positiv auffällt: Du besinnst Dich auf die Werkzeuge, die Dir schon einmal geholfen haben und möchtest sogar darüber hinaus gehen.
Veränderungen kommen ja nicht von jetzt auf gleich, sondern müssen sich entwickeln. Von daher denke ich, dass Deine damaligen Bemühungen noch nicht aus vollem Herzen kamen.
Vielleicht sieht das ja heute schon ganz anders aus? Bestimmt ...
Nein, ich finde es nicht gut, wenn Du nun auf krank machst und Deinen neuen/alten Job vernachlässigst.
Na sicher ist es deprimierend, wenn Du die Früchte Deiner Arbeit - außer über das Glückspiel - nicht genießen kannst.
Doch Dein Job hat auch noch eine wichtige weitere Funktion: sie bringt Struktur in Dein Leben. Du hast eine Aufgabe und Du trägst die Verantwortung für Deine Arbeitsleistungen.
Mit Deiner Begründung habe ich den Eindruck, dass Du hier die Vogel-Strauß-Politik fährst. In meinen Augen ist dies für Dich kontraproduktiv.
Ich hatte immer einen Job und ich habe mir meine Bestätigungen, die ich in der Familie nicht erhielt, dort geholt.
Keine Ahnung wo ich gelandet wäre, wenn dies anders gelaufen wäre.
Zum Thema stationäre Therapie: Es sollte erst in Beratungsgesprächen geklärt werden, ob für Dich eine ambulante oder stationäre Therapie ratsam ist.
Hier werden Deine Lebensumstände und Deine Bedürfnisse besprochen und Du wirst dann die Entscheidung für Dich fundiert fällen.
Die Therapie wird für Dich von der Rentenversicherung getragen. Du zahlst hier nur, ich glaube es waren 10 € pro Tag. Das ist aber auch befristet.
Wenn Du bedenkst, dass Du Essen und Getränke für die Zeit ja nicht bezahlen musst, machst Du unterm Strich keine Miesen.
Eigentlich wollte ich mit jemanden darüber reden, mit meinen Eltern z.b aber ich weiss nicht wie es machen soll. Ich traue mich einfach nicht.
Das ist wieder das übliche Problem von Scham und Schuld. Du kannst noch so viel im Vorfeld üben oder darüber grübeln - es wird nachher ganz anders anlaufen.
Von daher mache einfach den Anfang - der Rest wird sich entwickeln. Sei einfach ehrlich - mehr verlangen Deine Eltern auch nicht von Dir.
Es braucht keine Versprechungen und keine Schwüre. Es reicht, wenn Du im Rahmen Deiner Möglichkeiten Dein Bestes gibst. Das liegt aber ja auch in Deinem eigenen Interesse.
Wissen Deine Eltern denn von Deinen einstigen Verfehlungen?
Übrigens bist Du mit 28 Jahren noch nicht zu alt, um eine Ausbildung zu beginnen. Vielleicht sogar bei Deinem jetzigen AG?