Hallo zusammen,

Ich lese hier drin seit über einen Monat und bin noch nicht auf einem Tread gelandet, wo es über mehrere Süchte geht.

Ich bin Süchtig - hauptsächlich habe ich Alkohol und Cannabis konsumiert, und gespielt nur unter nicht nüchternen Zustand. Nach die erste Reha habe ich nicht mehr Stoffe konsumiert, bin aber mehrere Male in Spielhallen rückfällig geworden. Es hat ein paar Monaten gedauert bis ich es begriffen habe, dass ich auch mit Spielautomaten ein Problem habe. Erstaunlich war, dass ich bevor die Reha nie in Spielhallen gewesen bin und dann danach plötzlich doch.

Meine Psyche ist durch Kindheitstraumata und mehrfache andere Art von Traumata ziemlich labil. Ich litt unter Dissoziationen, extreme emotionale Instabilität und andere PTBS Symptome. Ich denke meine Sucht „Tom“ war/ist als notwendige Überlebensstrategie. Es müsste kommen, damit ich heute nach 2 Jahre durchgehende Therapie hier schreiben könnte.

Es sind sehr unterschiedliche Geschichten hier, wie man zu Spielsucht gekommen ist. Die Zahlen und Geld sind weit darüber aus, was ich ausgegeben habe. Jedoch habe ich meine Schmerzgrenze getroffen und viel Sucht- & Traumatherapie gemacht. Und es geht weiter.

Gerade stehe ich in eine Punkt, wo eine Etappe zu Ende kommt - Umzug von der Adaption nach Hause. Ich habe mir einiges aufgebaut, meine Therapeutin meinte, ich bin sehr gut aufgestellt. Finde ich auch so. Jedoch, ich habe keine SHG für Spielsucht. Nur dieses Forum hier. Und deshalb schreibe ich. Um hier mehr anzukommen und Ansprechpartnern zu finden. Insbesondere für die Zeiten, wenn es wieder schwierig werden sollte.

Danke, dass euch gibt und ich freue mich für zukünftige Austausch!

Hi Lootus!

Schön, dass Du zu uns gefunden hast.

Ich lese hier drin seit über einen Monat und bin noch nicht auf einem Tread gelandet, wo es über mehrere Süchte geht.

Komorbidität ist tatsächlich häufig unter Spielern vorhanden. Das Symptom, wie ich das Glückspielen immer nenne, wird dann eben durch z.B. Alkohol oder Canabis erweitert. Sie basieren auf den gleichen Ursachen.

Jedoch, ich habe keine SHG für Spielsucht. Nur dieses Forum hier. Und deshalb schreibe ich.

Wäre denn ein Bedarf in Deiner Gegend vorhanden? Wenn ja, könntest Du Dir vorstellen eine eigene zu gründen?
Unser Referent Hartmut hilft gerne dabei. Du kannst aber auch mal Eure lokale Caritas fragen und um Unterstützung bitten.

Am Samstag machen wir zudem ein Online-Meeting um 19 Uhr. Die Daten stehen im Forum unter "Aktuelles und Termine".
Gerne kannst Du Dich zu uns gesellen.

Wäre denn ein Bedarf in Deiner Gegend vorhanden? Wenn ja, könntest Du Dir vorstellen eine eigene zu gründen?
Unser Referent Hartmut hilft gerne dabei. Du kannst aber auch mal Eure lokale Caritas fragen und um Unterstützung bitten.

Am Samstag machen wir zudem ein Online-Meeting um 19 Uhr. Die Daten stehen im Forum unter "Aktuelles und Termine".
Gerne kannst Du Dich zu uns gesellen.

Hi Olli,

Ich glaube Bedarf in sich ist nicht vorhanden. Bin in HH und daher weiß ich, dass es hier Gruppen gibt. Nun, ich habe meine noch nicht gefunden. Ich hatte es als Auflage von meine Therapeutin bekommen, dass ich explizit etwas für mein Spielsucht finden soll. Für meine andere Süchte besuche ich die NA Meetings und mache demnächst ambulante Rehabehandlung.

Ich habe dieses Forum gefunden und viele von euch aktiven Mitgliedern (Du Olli, Born, Ilona, Andreas etc.) schreiben sehr vernünftig und hilfreich. Ich sehe euch schon als meine Spielsucht-SHG   

Über Samstag wusste ich schon Bescheid. Ich würde gerne teilnehmen, aber leider überschneidet eure online Meeting mit mein NA Stammmeeting.

Jetzt wo ich umziehe und zurück nach Hause in meine Wohnung zurückkehre, ist „Tom“ sehr aktiv und will mich in die Spielhalle bringen. Ich habe meistens maximal 15€ in Portemonnaie und Bank-Karte lasse ich bewusst zuhause liegen. Ich wollte am WE meine Karte bei mein bester Freund abgeben bis ich eine(n) Beteruer(in) über Psychosoziale Eingliederungshilfe habe, aber ich habe es vergessen. Wir sehen uns aber am Freitag Abend und dann werde ich es tun.

Ich fühle mich trotz leichten Suchtdruck stabil und ich habe Angst. Ich habe Angst, dass meine Psyche wieder versagt und ich verliere Kontrolle über mein Verhalten. Die Angst kommt, weil ich weiß, dass die Veränderungen mich ziemlich destabilisieren. Letztes Jahr kam es zu Dissoziationen und in solchen Zuständen hatte ich Stoff- und Spielrückfälle. Ich habe letzte Zeiten keine heftige Probleme mit diesem Symptomatik gehabt, aber Angst habe ich trotzdem, dass es kommt. Weil es immer sehr akut und plötzlich kommt. Ich habe zwar gelernt es zu erkennen und mich da raus zu holen, aber... neue Situation, wieder Veränderung, Ungewiss... es destabilisiert und weil ich es weiß, habe ich Angst. Und diese Angst belastet mich zusätzlich.

Keine Sorge, ich habe meine Skills, die ich täglich benutze. Und ich weiß, es ist normal in diesen Moment etwas unsicher zu sein. Es ist ok etwas Angst zu haben - hält schön wachsam.

Es ist hier keine Hilferuf... einfach eine Mitteilung wie es mir innerlich geht. Das Schreiben und wissen, dass jemandem möglicherweise auf der andere Seite sich interessiert, gibt mir Hoffnung und Mut. Und bringt etwas das Gefühl, das ich gesehen und gehört werde. 

Und natürlich werde ich mich freuen, wenn jemand auch seine/ihre Gedanken dazu schreiben wird...

Hallo Lootus,

ersteinmal herzlich Willkommen hier im Forum.

Das Forum hier ist eine gute Ergänzung ,aber kein Ersatz für eine SHG. Durch deine andere Gruppe weißt du doch ungefähr wie es abläuft und du musst keine Angst haben,da hinzugehen. Aufgeregt ist man immer,weil man die Menschen noch nicht kennt,aber bei mir damals in der Gruppe wurden immer alle herzlich aufgenommen und am Ende der ersten.Stunde fühlten sie sich wohl.

Das du deine Bankkarte abgeben möchtest,ist eine sehr gute Idee und wird dich vom Spielen abhalten. Ein bisschen Taschengeld muss sein und wenn du das Gefühl hast ,du verspielst dein Geld fürs Essen,dann hol dir eine Gutscheinkarte für den Lebensmittelladen,dann kannst du das Geld wirklich nur dafür ausgeben.

Bleib stark.

LG Wolke

Hi Lootus!

Du wirst hier gelesen - garantiert ...

Allerdings wirst Du hier eben nicht gesehen und auch nicht gehört. Das ist eben der große Unterschied zu einer realen SHG.
Und ja, in HH gibt es so einige Gruppen. Im Laufe der Jahre durfte ich einige Mitglieder kennen lernen - nicht nur in Foren, sondern auch real.

Da Du emotional instabil erscheinst, macht es natürlich Sinn, Dir die Ruhe und Muße zu gönnen, nach dem Umzug erst einmal anzukommen in der neuen Umgebung und in Begegnungen.
Trotzdem würde ich mich durch Deine Ängste nicht all zu sehr aufhalten lassen. Wie Du ja weisst, sind Ängste Blocker. Sie mögen keine Veränderungen. Sie wollen im Altbewährten verbleiben.
Allerdings habe ich den Eindruck, dass Du Dich in den NA-Meetings gut aufgehoben fühlst. Bis dies geschah, hast Du sicherlich auch schon Deine Ängste überwinden können. So kannst Du auf eine erfolgreiche Erfahrung darin zurückgreifen und sie nutzen, Dich in einer Spieler-SHG einzufinden.
Es kann ja immer mal sein, dass die Chemie einer Gruppe einem nicht passt. In HH hast Du den Vorteil der Ausweichmöglichkeiten in andere Gruppen.
Ich denke, das ist ein beruhigender Gedanke, oder nicht?

und weil ich es weiß, habe ich Angst

Es ist also die Angst vor der Angst, nicht wahr? Ein sich Drehen im Kreise.
Da ist es doch eine schöne Motivation, sich die Erfolge der letzten Jahre einmal näher zu betrachten. Da gibt es doch Einiges, was Du hier schon aufgezählt hast.
Ängste, sofern es sich nicht um Urängste handelt, sind antrainiert. Das ist eine gute Nachricht, denn sie lassen sich auch wieder abtrainieren.
Die Angst möchte mit allen Mitteln vermeiden, doch genau die Konfrontation mit ihnen raubt ihnen ihre Kraft.
Du selbst kannst nun bestimmen, wie stark diese Konfrontation eben wird.
Es freut mich daher, dass Du hierzu auch Zuspruch von Deiner Therapeutin erhalten hast - die Aufgabe, Dir eine Spieler-SHG zu suchen.

Ich habe heute um die Mitternacht eine lange Antwort geschrieben und aus irgendein Grund hat das Fenster hier es nicht erkannt. Bin dann sauer geworden und die Forum enttäuscht zu gemacht.

Ich sitze jetzt zuhause, warte dass mein bester Freund vorbei kommt. Ich habe schlecht und kurz geschlafen, bin ziemlich angeschlagen dadurch. Jedoch weiß ich, dass ich nicht rückfällig werde. Mein Kumpel bekommt die Bankkarte und mein Bargeld, damit ich später kein Geld bei mir habe, wenn ich alleine bin.

Es ist bescheuert, dass ich als 33 jährige Frau mit viel Therapieerfahrung solche Maßnahmen benutzen muss. Ich wünsche ich könnte es besser - selbständiger machen. Nun, bin ich NOCH nicht so weit.

Danke, dass es euch gibt!