Guten Morgen!
Schön, dass Du Dich wieder meldest. Nun, Veränderungen geschehen nicht von alleine. Das weisst Du aber ...
Du hast Deine Finanzen abgegeben. Auf der einen Seite ist das Prima ... aber wo sehe ich da einen Ansatz für einen Lerneffekt für Dich?
Naja ... seis drum ...
Auch gut ist, dass Du In Beratung/Therapier (?) bist. Doch wieso die Unterbrechungen? Hat er Dich unter Druck gesetzt? Hast Du etwas zu hören bekommen, was Du nicht hören wolltest? Was war der Grund?
Immerhin - egal was der Grund war, Du bist am Ball geblieben - unterm Strich.
Veränderungen brauchen ja ihre Zeit. Doch wie viel Zeit gibst Du Deinem Freund und wie viel Zeit gibst Du Dir selbst noch?
Und Du hättest es nicht geschrieben, wenn Du Dir nicht schon massivst Sorgen machst ... wie viel Zeit gibst Du Deinem Sohn noch? Zeit, in der er leidet?
Weisst Du, was geschehen
kann? Dein Sohn wird sich zurückgesetzt fühlen - nicht wertgeschätzt. Seinem Vater sind die Wetten wichtiger als er selbst. Er wird sich anstrengen seine Aufmerksamkeit zu erzielen - und es nicht schaffen. Das Ganze wird zeitlich verzögert, weil Dein Freund ja auch so liebevoll mit Deinen Kindern umgehen kann. Der Samen des Selbstzweifels ist aber gesät. Dein Sohn wird die Schuld nicht nur in der Situation, sondern vor allen Dingen in sich selbst suchen. Es wird eine Zeit kommen, da wird er sich die Bestätigung, die er braucht - als Bedürfnis - woanders suchen. Vielleicht entwickelt er selbst eine Glücksspielsucht? Vielleicht wendet er sich dem Alkohol zu? Vielleicht kommt er erst mit sanften, dann mit harten Drogen in Verbindung?
Die Mama ist ihm da keine Hilfe. Mama wartet ja ab. Mama hofft darauf, dass ihre Träume Realität werden. Sie sieht, wie er leidet - unternimmt aber nichts. Auch er ist ihr nicht so viel wert, wie er es sich immer gewünscht hat. Er, der mißratene Sohn, der sich nun in seine eigene Suchtgeschichte stürzt.
Meine Liebe -
so weit ist es Gott sei dank noch nicht - aber so oder ähnlich wird es enden. Das passiert in der Regel nämlich in Suchtfamilien.
Lese Dir alleine mal hier im Forum die Geschichten der Süchtigen durch.
Es wird Zeit, dass Du erkennst, dass Deine Träume nicht Realität werden. Es wird Zeit, dass Du erkennst, dass Du bereits in der Hölle bist, vor der Du doch eigentlich solche Angst hast. Die Geborgenheit, die Du in der Beziehung suchst, existiert nur in Deiner Vorstellung.
Die Zeit, in der dein Sohn durch die Sucht Deines Freundes geformt wird, hat bereits begonnen!
Dein Freund wird sich nicht verändern. Er hatte dazu Zeit genug und die Auswirkungen seines Handelns gehen ihm am Allerwertesten vorbei.
Worauf hoffst Du noch? Es gibt kein Wunder! Du bist nicht die Prinzessin, die den Frosch küsst, der sich daraufhin zum wunderschönen und liebeswerten Prinzen verwandelt!
Dennoch habe ich immer noch die kleine Hoffnung das es anders wird . Was nicht gehen wird was ich irgendwie auch weis.
Alleine die Formulierung des zweiten Satzes zeigt mir, dass Du diese Erkenntnis absolut ablehnst. Du willst das gar nicht akzeptieren.
Dafür ist Deine Hoffnung, dass es doch noch anders wird, viel zu groß. Die Frage ist nur ... warum?
Gehe die Frage doch mal komplett rational an. Wodurch wird die Hoffnung genährt? Gibt es irgendwelche Anzeichen bei Deinem Freund, die Anlass für diese Hoffnung geben? - Du schreibst doch selbst ganz klar ... nein!
Also schürst Du diese Hoffnung mit Deinen Sehnsüchten. Deinen unerfüllten Sehnsüchten! Das ist nicht logisch - oder? Du folgst blind Deinen Gefühlen - wie Dein Freund auch! Du bist abhängig ... von ihm ...
Über Beziehung und Trennung:
https://www.youtube.com/watch?v=9A_RkBwVDCM&t=434sÜber das Verleugnen der Sucht:
https://www.youtube.com/watch?v=p3hSAZC-RAQ