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Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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Nun hat es mich auch erwischt!

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Nun hat es mich auch erwischt!
« am: 11 Juli 2023, 12:45:18 »
Hallo zusammen,

Auf der Suche nach „Erkenntnis“ bin ich in dieses Forum gerutscht.

Kurz zu mir:
Bin ein 41-jähriger Familienvater ( 2 Mädchen 1/2 Jahr sowie 2 1/2 Jahre alt ) aus Österreich, stehe fest im Leben (dachte ich zumindest) und habe eigentlich keine großartige Vorgeschichte in Bezug auf Glückspiel. Hab ein oder zweimal im Jahr mal ein paar Euro’s beim Onlinecasino in Österreich verspielt ( 100€ ) und war vielleicht 2-3 mal in den letzten Jahren in einem Casino.
Aus einem mir noch nicht bekannten Grund ( vermutlich war es der Stress bei der Arbeit,Intensive Belastung zuhause durch unsere Kleinen und aktuell auch keine Zeit für Hobbies etc) hab ich mich vor kurzem bei einem Onlinecasino welches mir als Banner angezeigt wurde, angemeldet.
100€ eingezahlt, gewonnen,verloren,wieder eingezahlt,verloren,wieder eine Einzahlung getätigt,wieder verloren… Ende der Geschichte ist,dass ich ca 2500€ verzockt habe.
Das ist nun 2 Wochen her und seit diesem Zeitpunkt hab ich nicht mehr gespielt.
Wie es dazu kam ? Ich verspürte beim Spielen eine gewisse Zufriedenheit,konnte den Druck der Arbeitswelt und des ständig funktionierenden Familienmenschen für eine kurze Zeit vergessen.
Erschreckenderweise kannte ich diese Seite an mir nicht und da mich das alles so beunruhigt, bin ich auch der Suche nach Hilfe hier gelandet.
Ich möchte einfach gerne verstehen,wie es mich in so eine Situation verschlagen konnte und dementsprechend möchte ich dem vorbeugen um es nicht noch einmal soweit kommen zu lassen.
Weiters steht natürlich auch die Frage im Raum,was ich tun kann um mein Geld wiederzubekommen da ich gelesen habe,dass eigentlich nur ein Onlinecasino in Österreich eine Lizenz hat.
Gespielt hab ich bei einem Onlinecasino mit Lizenz aus Curaçao, einbezahlt über Paypal.
Laut eigener Recherche, schaut es mit einer Rückholung vom Onlinecasino schlecht aus, da der Anbieter nicht in der EU ist, dementsprechend wird sich auch nur sehr schwer ein Anwalt finden lassen, der sich dessen annimmt ( auch aufgrund des geringen Betrages).
Eine Möglichkeit wäre dann wohl die Lastschriften von Paypal zurückzubuchen. Klappt sowas wirklich?
Leider findet sich hier kaum etwas das mir weiterhilft.

Liebe Grüße
S.

*

Offline Olli

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Re: Nun hat es mich auch erwischt!
« Antwort #1 am: 11 Juli 2023, 15:10:50 »
Hi Sebi!

Herzlich willkommen!

Zu den CB-Fragen nutze bitte den entsprechenden Bereich, damit CB und der Rest getrennt voneinander abgearbeitet werden.

Zu Deinem Spielverhalten: Zunächst einmal gilt es anzumerken, dass Du ja doch schon ein Faible für das Glücksspiel hast.
Das muss nicht gleich bedeuten, dass da sofort eine Problematik draus entstehen muss. Doch eine Affinität zum Glücksspiel ist vorhanden. Gehst Du damit konform?

Spaß und Unterhaltung soll das Glücksspiel bringen. Wir sollen entspannen und in fremde imaginäre Welten abtauchen.
Daran hast Du Dich duch die "Nähe" zum Glücksspiel erinnert - vielleicht bewusst - vielleicht unterbewusst.

Nun könnte man beschwichtigen und sagen, dass das mal ein Versehen war. Das finde ich zu einfach. Um die 2.500 € zu verballern, hast Du nämlich Zeit benötigt ... viele Stunden! Du hast immer wieder das Konto aufladen müssen und wurdest so mit dem, was Du da gerade machtest, konfrontiert. Du hattest die Chande zu intervenieren, doch stattdessen gabst Du Dir selbst immer wieder neu die Erlaubnis weiter zu spielen.

Was jetzt viele in dieser Phase machen: Es mit sich alleine ausmachen!
Du bist nicht hier, weil Du mal einen Plausch halten möchtest, sondern Du forderst Informationen, damit Du daraus Erkenntnisse ableiten kannst. Die ist also sehr wohl bewusst, was Du da getan hast. Du verspürst Scham- und vielleicht auch Schuldgefühle.
Du bist schon einmal mit Deiner Anmeldung hier "ins Handeln" gekommen. Ich finde das prima, zeugt es doch davon, dass Du diese Session nicht wiederholen möchtest. Doch so einfach ist das nicht. Die Zeit wird vergehen und die Erinnerung wird sich verharmlosen. Vielleicht willst Du Dir auch irgendwann beweisen, dass Du wieder wie dahals "kontrolliert" spielen kannst.
Die Gefahr ist einfach zu groß jetzt im Schweigen zu verharren.

Du hast da eine Frau an Deiner Seite, die ihr Leben mit Dir teilt. Ihr habt zwei Kinder und damit viel Verantwortung.
Was hälst Du davon, jetzt gleich bei Deiner Frau reinen Tisch zu machen?




Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Nun hat es mich auch erwischt!
« Antwort #2 am: 11 Juli 2023, 16:27:42 »
Hallo Olli,

als Faible würd ich es nicht bezeichnen.
Hab heute meine Einzahlung beim Österreichischen Casino gesichtet und komme auf 450€ in 7 Jahren wobei hier ein Teil sogar noch für Lotto usw genutzt wurde.

Als Versehen will ich das absolut nicht abtun.
Ich will verstehen,was hier passiert ist und wieso ich das getan habe da ich eigentlich nicht der Mensch bin,der anfällig für solch ein „Suchtverhalten“ bin.

Ich hab mich am Wochenende schon mit meiner Freundin und auch meinen Eltern darüber ausgetauscht. Prinzipiell war die Stimmung „gemischt“ da sie sowas nicht wirklich von mir erwartet hätten.
Eigentlich bin ich der Typ Mensch, der auf seinem Geld sitzt, mir selten was gönne und dann doch lieber was für die Familien oder die Kinder kaufe bevor ich mein Geld für mich ausgeben.
Die Resonanz war dann eher so, du bist Alt genug,es ist dein Geld, du kannst damit machen was du willst. Ich solle nur schauen,dass sowas nicht überhand nimmt,ansonsten würden sie mir helfen.

Lg

*

Offline Olli

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Re: Nun hat es mich auch erwischt!
« Antwort #3 am: 13 Juli 2023, 07:53:53 »
Hi Sebi!

Zitat
Die Resonanz war dann eher so, du bist Alt genug,es ist dein Geld, du kannst damit machen was du willst. Ich solle nur schauen,dass sowas nicht überhand nimmt,ansonsten würden sie mir helfen.

Autsch ... uiui, was werden hier die Vorurteile bedient ...

Einem Glücksspieler geht es nie ums Geld! Ja, ich höre schon all die Wiedersprüche der anderen Mitglieder ... ;) Aber nein ... selbst wenn jemand vollkommen überzeugt ist, dass es ihm nur darum geht, da sage ich: Das stimmt nicht! Einem Glücksspieler geht es nur ums Gefühl!
Im Grunde genommen stoßen Dich Deine Lieben gerade zurück, so, wie es da geschrieben steht. Sie sind selbst überfordert mit der Problematik.
Das ist aber nicht schlimm, wenn sie sich nicht kundig machen, das ist ja schließlich Deine Aufgabe, der Du ja nachgehst.
So, wie es da oben geschrieben steht, hört sich das Helfen eher nach finanziellen Zuwendungen an. Bei einem Glücksspieler ist das aber das Benzin aufs Feuer.
Solltest Du tatsächlich weiter der Sucht verfallen, wäre eine solche Zuwendung absolut schädlich für Dich.
Deine Lieben können Dir aber zuhören. Du wirst dabei Themen anschneiden, die nichts mit der Ausübung des Glücksspiels direkt zu tun haben. Da können sie mitreden und da bekommst Du Resonanzen. Du hast ja schon ein paar Punkte aufgezählt, die Du mit Deinem Verhalten in Verbindung setzt.

Zitat
da ich eigentlich nicht der Mensch bin,der anfällig für solch ein „Suchtverhalten“ bin.
Paperlapapp ... ;) ... Jeder Mensch kann ein Suchtverhalten entwickeln. Ebenso kann jeder einmal die Kontrolle verlieren. Wichtig ist dabei doch das, was Du gerade machst ... Du möchtest verstehen, wieso Du so gehandelt hast.

Dazu gibt es mittlerweile fast überall Selbsthilfegruppen. Hier erzählt jeder von seinen Erfahrungen. Nicht nur, wie derjenige in die Sucht geraten ist, sondern auch, wie ein möglicher Weg für Dich auch aussehen könnte. Dabei ist es unerheblich, ob Du Dich schon als süchtig bezeichnen möchtest oder nicht. Es geht um das Verstehen ...
Suche Dir also bitte eine SHG und dann gehe auch mal mindestens ein dreiviertel Jahr dort regelmäßig hin.

Wieso Du das getan hast, ist ja längst nicht alles, nicht wahr? Wie gehst Du z.B. jetzt mit Deinem schlechten Gewissen um? Das Geld hätte man ja gut und gerne für die Familie ausgeben können ...
Es werden Dir im Laufe der Zeit noch mehr Themen durch den Kopf gehen. Die SHG bietet Dir da die Chance Dich über die anderen Mitglieder der Gruppe selbst besser kennen zu lernen.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
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Re: Nun hat es mich auch erwischt!
« Antwort #4 am: 13 Juli 2023, 09:55:04 »
Zitat von: Olli
Einem Glücksspieler geht es nur ums Gefühl!

Das Problem fängt dann an, wenn die Auswirkungen die gleichen sind, wie bei mir als Geldgieriges Arsch. Ich musste mir einräumen wenn ich nichts ändere, dass ich ab einer Brücke springen kann. Da ich mit der Schmach zu versagen nicht umgehen kann. Dies ist jetzt auf mich bezogen. Wenn Jemand ein anderen Charakter hat, sieht er es vermutlich anders.

Vor kurzem wurde Jemand gebannt, der mit dem Gefühl knapp 4000 Euro in den Sand gesetzt zu haben nicht umgehen konnte. Dies löst halt Gefühle wie Ohnmacht und Wut aus. Meine Frau würde vermutlich sagen, sie kenner dies. Nur hat sie mich Nie 2 Wochen vor die Tür gesetzt. Was vielleicht vom Lerneffekt nicht schlecht gewesen wäre, wenn Sie diesen Mut aufgebracht hätte.
« Letzte Änderung: 13 Juli 2023, 10:00:52 von Olli »

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Offline Olli

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Re: Nun hat es mich auch erwischt!
« Antwort #5 am: 13 Juli 2023, 10:35:04 »
Ach GJ ... was soll das ...

Wenn es Dir hier nicht gefällt, dann kannst Du gerne gehen. Egal, wie Du Dich entscheidest, im Moment ist es noch Deine Entscheidung. Das kann sich aber ändern.


Zum Thema:
Zitat
Das Problem fängt dann an, wenn die Auswirkungen die gleichen sind, wie bei mir als Geldgieriges Arsch. Ich musste mir einräumen wenn ich nichts ändere, dass ich ab einer Brücke springen kann. Da ich mit der Schmach zu versagen nicht umgehen kann. Dies ist jetzt auf mich bezogen. Wenn Jemand ein anderen Charakter hat, sieht er es vermutlich anders.

Zum 1. Satz ... Na klar sind die Auswirkungen egal. Doch darum geht es nicht. Es geht um die Erklärung, wieso es soweit gekommen ist. Gier ist eine Charaktereigenschaft. Die sind aber unabänderbar. Was willst Du an etwas Unabänderbarem verändern? Das geht nicht.
Was ist aber, wenn meine Überzeugung ein "geldgieriger Arsch" zu sein, vielleicht doch falsch ist? Geld zu besitzen wird häufig als Statussymbol angesehen. Sowohl der persönliche Erfolg, als auch ein persönliches Versagen werden damit in Zusammenang gebracht. Da sind wir aber wieder beim Gefühl ...
Wie wurde Geld in Deiner Ursprungsfamilie angesehen? War es vorhanden? Fehlte es? Plusterte sich da jemand auf im Sinne von "Schau mal, was ich schon alles erreicht habe!"? Hattest Du vielleicht das Gefühl ebenso "erfolgreich" sein zu müssen - es aber nie zu schaffen?
Oder ist die "Gier" vielleicht erst mit der Sucht entstanden? Diente sie bloß dazu, das nächste Spiel zu finanzieren? Ist die heutige Überzeugung vielleicht nur ein falscher Glaubenssatz aus vergangenen Tagen?
Auch wenn sicherlich ein überwiegender Teil Selbstironie in Deinen Worten steckte, so basieren die zwei Worte wohl doch auf eben einer Überzeugung. Ich finde, dass sie selbstschädigend sind ...

Hast Du schon mal eine Inventur des Inneren gemacht? Deine tief sitzenden Überzeugungen über Dich selbst werden sich damit nicht mit einem Schlag ändern, doch Du arbeitest damit an ihnen. Dadurch wirst Du Dich im Laufe der Zeit von dann zu diesem Zeitpunkt "falschen" Überzeugungen zumindest in Teilen lösen können. Wir verändern uns stetig, daher dürfen wir die Inventur des Inneren auch immer wieder mal wiederholen.




Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
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Offline Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Nun hat es mich auch erwischt!
« Antwort #6 am: 13 Juli 2023, 11:20:39 »
Hallo Sebi,

schön, dass du uns gefunden hast, um dich zum Thema zu informieren. Das ist bei uns eher selten. Die meisten landen hier erst, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.
Du hast wenig Spielerfahrung und dann - für dich selbst kaum fassbar - eine größere Summe verzockt. Erschrocken haben dich dabei die wohligen Gefühle beim Spielen.
Nach meiner Auffassung  muss dieses Erlebnis keinesfalls in einer Sucht enden. Du wirkst sehr reflektiert und hast die zugrunde liegenden Bedürfnisse ja auch benannt. Der Preis von 2500 Euro dafür ist hoch. Aber vielleicht doch auch gut investiert, wenn du die entsprechenden Konsequenzen ziehst und passende Antworten auf die Fragen findest, die aufgetaucht sind:
- Wie kannst du alternativ ein Gefühl der Zufriedenheit erlangen?
- Wie kannst du den Druck der Arbeitswelt anders ausgleichen oder gar nicht erst aufkommen lassen?
- Wie kannst du deine Rolle in der Familie neu definieren?
- Darfst du auch mal schwach sein oder nicht funktionieren? Oder zumindest mal mit jemandem darüber reden?
All diesen Fragen könntest du dich intensiv widmen. Das Geld würde ich abhaken. Tu dir den Stress der Rückforderung nicht an. Verbuch es als Honorar für die neuen Erkenntnisse. Wenn du diese Fragen angehst, brauchst du keine künstliche Zufriedenheit. Und sei froh, dass dir das alles so früh aufgefallen ist. Manche müssen dafür tief in die Sucht eintauchen.
Alles Gute!
Ilona
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Juristische Beratung: Kanzlei Kraft, Geil und Kollegen / Bielefeld http://www.kguk.de/
Ansprechpartnerinn: Dr. Iris Ober und Juliane Brauckmann  (Fachanwältinnen für Bankenrecht)  Terminanfragen: 0521-529930
Weitere Infos  hier: https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php?topic=3737.0

Re: Nun hat es mich auch erwischt!
« Antwort #7 am: 13 Juli 2023, 12:29:48 »
Ach Du drohst immer mit dem bannen. Schreibe ich so einen Stuss? Warum gehen die Menschen ins Casino? Wegen dem Dopamin? Kann man sich vom Arzt verschreiben lassen. Dies kann es nicht sein.

Bei mir war es so. Wenn ich gewonnen hatte, fühlte ich mich wie im 7 Himmel und wenn ich verloren hatte, fühlte ich mich scheisse. Daran änderte auch nichts, wenn ich 21 hatte und der Croupier Blackjack.

Wurde schon mal in irgend einem Forum gebannt. Was es für ein Forum war und warum ich so tief viel weiss ich nicht mehr. Habe einer Wienerin den Strassenstich von Lausanne empfohlen, dann war Sense. Von dem Niveau bin ich hier weit entfernt.
« Letzte Änderung: 13 Juli 2023, 13:20:07 von Gamblerjoe »

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Offline Rubbel

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Re: Nun hat es mich auch erwischt!
« Antwort #8 am: 13 Juli 2023, 13:10:06 »
Hallo SEBI,

Du schriebst: Eigentlich bin ich der Typ Mensch, der auf seinem Geld sitzt, mir selten was gönne und dann doch lieber was für die Familien oder die Kinder kaufe bevor ich mein Geld für mich ausgeben.
Die Resonanz war dann eher so, du bist Alt genug,es ist dein Geld, du kannst damit machen was du willst. Ich solle nur schauen,dass sowas nicht überhand nimmt ...

Vielleicht würde Dir auch aus einem gewissen Überdruck (von Verantwortung?) weiterhelfen, durchaus auch DIR regelmäßig etwas zu gönnen. Dafür kannst Du Dein Geld wesentlich besser nutzen, weil Du Dich dann darüber freuen kannst. Und auch vielleicht mal jemanden, z.B. Deine Mutter nach einem 'Babysitting' fragen, um mit Deiner Frau allein schön essen zu gehen, ins Kino, ins Theater oder so was, würde ich Dir empfehlen.
Solltest Du allein sein wollen für eine Zeit, dann könntest Du Dir z.B. eine neue Musikanlage im Auto installieren und auf einer abendlichen 'Spazierfahrt' Deine Lieblingsmusik aufdrehen und damit Auszeit/Freiheit feiern.
Denn: Warum bist Du 'normalerweise' eher knauserig? Warum und wofür hältst Du Dir oder Euch das verdiente Geld vor? Wovor hast Du Angst, wenn Du lockerer wirst mit Geldausgaben für schöne Dinge? (ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass, wenn Du Dir in allen möglichen Lebensbereichen 'verbietest', Geld auszugeben, es irgendwann zu einer Art 'Knall' kommt im Kopf und dann ne ganze Menge für 'Unsinn' drauf geht - und Du implodierst.)
Das Geld soll doch für ein gutes Leben verdient sein. Und Deine Familie partizipiert von Deiner Zufriedenheit.
Deshalb schließe ich mich hier Ilona auch an und möchte Dir raten:

Verzeichne das Verlorene als 'erledigten Posten' und an 'Erfahrung', davon hast Du viel mehr 'Gewinn', nämlich eine Form von Gelassenheit - und obendrein lernst Du, Dir Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Es ist gut investiertes Lehrgeld bzw. Lerngeld, das Du da verloren hast.

Ich wünsch' Dir und Deiner Familie alles Gute,
viele Grüße
R.
« Letzte Änderung: 13 Juli 2023, 15:17:08 von Rubbel »
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