Hallo,
ich habe eine sehr unangenehme Situation erfahren.
Ich hatte ein Verfahren gegen ein Casino Anbieter, welches ich mit Prozessfinanzierer verloren habe.
Der Prozessfinanzier deckt das angeblich nicht - viel wichtiger ist jedoch folgendes:
Ich habe weder das finale Urteil von meinem Anwalt erhalten, noch über irgendwelche Kosten zum Verfahren informiert. D.h. ich wusste gar nicht, selbst wenn der Prozessfinanzierer es nicht zahlt, welche Kosten auf mich zukommen.
Nun habe ich per Post eine Gehaltspfändung erhalten, was sehr unangenehm ist. Es ging vor einem Jahr noch um einen Betrag <1000€, mittlerweile sind wir bei >2000€ - ich hätte die Kosten auch problemlos zahlen können.
Fällt das nicht in die Anwaltspflicht, mich dazu zu informieren? Ich kann nichts abdecken, was ich nicht kenne...Habe jetzt Kontakt zur Kanzlei aufgenommen.
Habt ihr sonst noch Vorschläge?

Hi!

Wie sollen wir dazu etwas sagen können? Wir kennen nicht den Vertrag, den Du mit Deinem PKF abgeschlossen hast. Den hast Du doch schriftlich gemacht, nicht wahr? Darin müsste ganz genau stehen, wer welche Risiken zu tragen hat.

Zudem kenne ich nicht die Unterschiede in der Rechtslage zwischen Deutschland und Österreich.

aus welchen gründen wurde der prozess verloren? warum wurde keine berufung eingelegt? deutschland oder österreich?

auf jeden fall klingt das sehr komisch. ein PKF ist ja eigentlich auch genau dazu da, um das kostenrisiko zu tragen. und dein anwalt spricht auch kein wort mit dir?!

und wieso wird eigentlich direkt dein gehalt gepfändet?? da kommt doch vorher schon schriftlich eine zahlungsaufforderung / ein mahnbescheid etc?

fragen über fragen...

sehr merkwürdiger Fall :-( mal wieder

Kann leider kein Mensch beantworten.

Vertrag ausdrucken und in Ruhe durchlesen > Wichtige Passagen Gelb markieren > Mit der Thematik zu einem Verbraucherschutz oder zu einem anderen Anwalt gehen (kostenlose Erstberatung oder etwas Geld in die Hand nehmen).

Unabhängig vom Erfolg, bist du mit dieser Vorgehensweise deutlich besser beraten als in einem Forum wo niemand deinen Vertrag gelesen hat.

Hallo zusammen,

nur um hier Klarheit zu schaffen:
- Mein Anwalt hat mir vorhin mitgeteilt, dass der PKF die Kosten übernehmen wird
- Das Verfahren hatte ich verloren, da ich mehrere Verfahren gleichzeitig eingereicht habe und aufgrund der Spielsucht mit "Bewusstsein der Illegalität" gespielt habe (2 Wochen später kam das OGH Urteil, dass es trotzdem möglich ist - für mich zu spät)
- Trotzdem komisch, dass ich über die Kosten nicht informiert wurde - hier ist bestimmt etwas im Prozess falsch gelaufen...Ich weiß gar nicht, ob ich deswegen irgendwas geltend machen kann
- Wieso direkt die Lohnpfändung kam, hat mich sehr gewundert. Ich habe eine sehr angesehene und hohe Stelle im Unternehmen, dementsprechend war mir die Situation sehr unangenehm. Mahnungen oder ähnliches hatte ich nie erhalten

Am Ende des Tages bin ich froh, dass sich das Thema geklärt hat. Das mein Arbeitgeber es mitbekommen hat, ist halt suboptimal.
Zum Glück habe ich seit 6+ Monaten keine Berührungspunkte mehr mit den Casinos.

hier ist bestimmt etwas im Prozess falsch gelaufen...Ich weiß gar nicht, ob ich deswegen irgendwas geltend machen kann

Ich denke vor dem Prozess ist schon was schief gelaufen: In der Regel fragt dich der PKF vorher, ob du von der Illegalität Kenntnis hattest, sonst hätte er deinen Fall nicht angenommen. Von der Geltendmachung würde ich nicht anfangen.

- Trotzdem komisch, dass ich über die Kosten nicht informiert wurde -

Wieso auch, wenn bei positiver Annahme, nach Verweigerung der Frage "Hatten Sie Kenntnis von..." eine Erfolgsaussicht bestehen würde?

Der PKF nimmt Fälle an, wo er eine ziemlich hohe Erfolgsaussicht sieht. Du schreibst selbst, dass das wegweisende Urteil nach deinem Prozess kam, also war es vorher nicht sicher und damit auch für den PKF ziemlich kritisch, hättest du die obergenannte Frage mit JA beantwortet.

Außerdem ist eine Pfändung in der Praxis ohne einen Vollstreckungsbescheid nicht möglich, auch hier wieder > Anwalt.

Ich glaube ziemlich stark, dass hier alles mit rechten Dingen abgelaufen ist, nach deinen groben Informationen nach zu urteilen. Für juristische Klarheiten wende dich bitte an eine spezialisierten Kanzlei.



EDIT: Ich habe deinen ersten Satz überlesen. Nun ja, ich denke der PKF übernimmt erstmal die Kosten weil du in Berufung gehen wirst, aufgrund der oben genannten Problematik mit der Kenntnisnahme, was ja nun klar ist und damit noch im zeitlichen Rahmen für eine Berufung in deinem Fall wahrscheinlich.

- Das Verfahren hatte ich verloren, da ich mehrere Verfahren gleichzeitig eingereicht habe und aufgrund der Spielsucht mit "Bewusstsein der Illegalität" gespielt habe (2 Wochen später kam das OGH Urteil, dass es trotzdem möglich ist - für mich zu

Ich frage mich, wo das Problem sein soll wenn man mehrere Verfahren gleichzeitig einreicht?!?!

Hast du den weiterhin bei dem gleichen Casino gespielt wo du die Klage hattest??