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Ich bin in alter Muster verfallen

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Ich bin in alter Muster verfallen
« am: 18 Februar 2024, 18:19:33 »
Abend zusammen,

gestern hatte ich einen schlechten Tag bei der Arbeit. Folgedessen bin ich am nächsten Tag wieder spielen gegangen. War glaube ein halbes Jahr spielfrei und hatte auch kein Drang zu spielen.

Der Tag auf der Abreit hat mich aber dermaßen aus der Fassung gebracht das ich heute 3.000€ in der Spielbank verloren habe.

Wie kann ich so etwas in Zukunft vermeiden? Hat jemand vielleicht ein paar Tipps parat?

Danke Euch!

*

Offline Rubbel

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Re: Ich bin in alter Muster verfallen
« Antwort #1 am: 18 Februar 2024, 18:42:07 »
Hallo!
heißt das jetzt, dass Du in gutem Glauben, dass Du aus Deiner Klage Geld zurück erhältst, das schon mal ins Casino geschleppt hast?
Ist das klug ... was meinst DU?

VG, R
--Meist ist Geist geil--

*

Offline Olli

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Re: Ich bin in alter Muster verfallen
« Antwort #2 am: 18 Februar 2024, 19:29:14 »
Hi User!

16 Beiträge, in denen es nur um das Thema CB ging. Nun, der 17., dreht sich endlich um Dich und Deine Gesundheit.
Nun, ich brauchte ja selbst damals noch ein letztes Monatsgehalt, welches ich an einem Abend verspielte, um dann den wirklichen Schlussstrich zu ziehen. Vielleicht ist es bei Dir ja auch so?

Tja, Deine Frage lässt mich darauf schließen, dass Du bisher "nichts" gemacht hast für Dich. Sehe ich das richtig? Trotz halbjähriger Abstinenz hast Du nicht vorgesorgt. Zum Einen fehlt bei Dir die Selbstsperre. Du weisst, wer einmal süchtig ist, der bleibt es auch. Daher empfehle ich immer die befristete OASIS-Sperre auf 99 Jahre.
Dann hast Du Zugang zu Deinem Geld. Selbst wenn Du in die Beratung gegangen wärst oder in die SHG, solltest Du ruhig insgesamt 1 Jahr Deine Finanzen abgeben. Diese Zeit könntest Du nutzen, wieder stabil zu werden und vorzusorgen.

"Ein schlechter Tag" auf der Arbeit, verzeihe mir meine Direktheit, ist eine Ausrede. Es gibt nicht einen einzigen Grund spielen zu gehen, außer Du WILLST spielen. Wenn Du das tun willst, dann wird Dich keiner hindern. Wenn Du Dich aber entschließt wirklich spielfrei zu werden, dann gibt es dort draußen in der Welt eine Menge Menschen, die Dich dabei unterstützen werden.
Du weisst ... nichts zu tun ist fahrlässig. Wir reden hier von einer Sucht, der Du erlegen bist. Es ist ... das offene Scheunentor, welches Dich wieder zum Spiel führt.

Trotz alledem möchte ich Dir auf keinen Fall das halbe abstinente Jahre madig reden. Es war ein Erfolg! Und Du weisst nun auch, dass Du spielfrei sein kannst! Mache Dir das Leben einfacher und suche Dir Hilfe vor Ort. Gehe in eine Beratungsstelle, mache eine ambulante oder stationäre Therapie und/oder gehe in eine SHG. Im Moment läuft die Samstagsgruppe wieder gut. Komme vorbei! Den Link findest Du links oben ...

Zu Deiner Frage noch: Das Glücksspiel steht bei uns immer für die Kompensation eines Mangels. Meistens beschreibe ich es immer als das Symptom eines tiefer liegenden Defizites. Dieses kann aber auch aus vielen kleinen Dingen bestehen, die wir einfach nicht gelernt haben. Es muss da nicht unbedingt eine ausgewaschene psychische Störung vorliegen. Also lerne ... dafür ist es nie zu spät! Finde den Weg in die Suchthilfe und der Weg wird Dein Ziel sein!
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Ich bin in alter Muster verfallen
« Antwort #3 am: 19 Februar 2024, 12:46:36 »
User2023

wenn man deine Beiträge so liest, dann kann man annehmen, dass du ein labiler Mensch bist. Es hilft dir niemand, nur du dir selbst. Du kannst eine ambulante Therapie machen, am Ende erzählt man dir nur, was du gegen Suchtdruck machen kannst, z.B. Sport machen, mit Freunden etwas unternehmen, mit Freunden oder Familie reden usw. auf diese Dinge kommt man aber auch SELBER. Gleiches Beispiel ist ein Schuldenberater: Was nützt dir der Berater, wenn er deine Schulden nicht bezahlt? Am Ende musst du dich rausboxen.
Du kannst auch deinen Hobbys nachgehen, deine Freizeit gestalten. Schwimmen, Fitness, Bowling....
Die Arbeitsstelle kann doch kein Grund sein, warum man zockt.
Du kannst dich aber auch einweisen lassen (stationäre Therapie). Am Ende wirst du da aber auch keine Sicherheit haben. Es liegt an DIR. Es gibt Leute, die kommen aufgrund ihrer Drogensucht und Kriminalität ins Gefängnis und landen am Ende genau dort wo sie vorher waren. Es ist dein Leben.. wenn du nicht langsam nachdenkst wirst du in 20 Jahren noch das "Opfer" sein.


Wenn ich deine Beiträge lese sowas wie: "Soll ich die Berufung zurücknehmen, das ist mit weiteren Kosten verbunden" oder das du den Fall an einen PKF übergeben willst. Du hast wohl mehrere Prozesse und teilweise auch selbst bezahlt?

Hast du aus deinen Prozessen noch kein Geld gesehen? Normalerweise sollte dein Anwalt dich beruhigen, aber anscheind bist du nur einer von vielen und dem ist dein Wohl egal. Falschen Anwalt?

Bleib ruhig sitzen, warte bis zum Prozessende dann gehts dir gesundheitlich auch besser. Wenn du hohe Schulden hast, hättest du vor dem Prozess schon Insolvenz anmelden können.

*

Offline Olli

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Re: Ich bin in alter Muster verfallen
« Antwort #4 am: 19 Februar 2024, 13:50:27 »
Hi PKRNET!

Sorry. sorry, sorry, sorry, sorry, sorry, sorry, sorry, sorry, sorry, sorry ... ich muss da mal intervenieren!
Du meinst es gut, es sind ein paar Bröckchen Wahrheit drin (Du weißt ja, die liegt immer im Auge des Betrachters ... ;) ), es können hier aber komplett falsche Schlüsse gezogen werden aus Deinen Worten!

Zitat
wenn man deine Beiträge so liest, dann kann man annehmen, dass du ein labiler Mensch bist.

Jeder ist doch, wie er ist. Er ist so, wie seine Lebenserfahrung ihn geprägt hat. Labil, fragil, selbstsicher ... was auch immer ... ist alles "normal" ...
Der Eine traut sich sofort hier zu schreiben, der andere braucht alleine für die Überwindung ein paar Monate oder Jahre.
Wer an sich arbeitet, der blüht in der Regel, egal ob mit oder ohne Hilfe, wieder auf mit der Zeit. Wer heute labil ist, der kann morgen schon Berge versetzen.

Zitat
Es hilft dir niemand, nur du dir selbst. Du kannst eine ambulante Therapie machen, am Ende erzählt man dir nur, was du gegen Suchtdruck machen kannst, z.B. Sport machen, mit Freunden etwas unternehmen, mit Freunden oder Familie reden usw. auf diese Dinge kommt man aber auch SELBER.

Ja und auch definitiv nein! Na klar wird da in der Therapie ein Notfallkoffer geschnürt. Aber das ist doch längst nicht alles! Mit dem Notfallkoffer werden die Symptome angegangen ... aber doch nicht die Krankheit und seine Ursachen selbst!
Wenn Du aber meinst, dass ohne Dein eigenes Zutun sich auch nichts an Deinem Denken, Handeln und Fühlen ändern wird, DANN hast Du absolut Recht.
Dafür braucht es aber Input von außen. Könnten wir das alles selbst aus den Ärmeln schütteln, dann wären wir wohl nicht suchtkrank!

Zitat
Gleiches Beispiel ist ein Schuldenberater: Was nützt dir der Berater, wenn er deine Schulden nicht bezahlt? Am Ende musst du dich rausboxen.

Was erzählst Du denn da? Ich war ja auch nie bei einem Schuldnerberater und kann mit eigenen Erfahrungen nicht aufwarten. Dennoch bekomme ich doch immer wieder etwas von Anderen mit. Ein Schuldnerberater kann erreichen, dass Deine Schulden schrumpfen, indem er mit den Gläubigern verhandelt. Wenn dann von den Schulden mal eben nur 20 % über bleiben, dann hat der Schuldnerberater die zwar nicht bezahlt, aber er hat eben doch dafür gesorgt, dass die Schuldenlast enorm geschrumpft ist. Der Schuldnerberater kann die Unterlagen prüfen, die die Inkassounternehmen vorlegen, um Dich zu einem Schuldeingeständnis zu bewegen oder Dir auch noch übertriebene eigene Kosten aufs Auge zu drücken. Der Schuldnerberater kann noch viel mehr, denn er hat seinen Job von der Pieke auf gelernt! Du kannst ihm schlicht und ergreifend nicht das Wasser reichen ...

Zitat
Du kannst dich aber auch einweisen lassen (stationäre Therapie). Am Ende wirst du da aber auch keine Sicherheit haben. Es liegt an DIR. Es gibt Leute, die kommen aufgrund ihrer Drogensucht und Kriminalität ins Gefängnis und landen am Ende genau dort wo sie vorher waren. Es ist dein Leben.. wenn du nicht langsam nachdenkst wirst du in 20 Jahren noch das "Opfer" sein.

Richtig! Und daher braucht es Veränderungen! Wenn wir uns durch Glücksspiel schlecht fühlen, dann weniger wegen dem verspielten Geld. Das ist uns egal, es ist ja Suchtmittel. Selbst wenn der Strom und das Wasser abgestellt sind, im Schrank nur ein paar Nudeln und Margarine den Hunger stillen können, so ist das nur eine "Unannehmlichkeit" mit der wir Spieler, mal mehr und mal weniger, uns arrangieren müssen und auch können. Wenn wir aber gegen unser Wertesystem verstoßen, und das ist bekanntlich vielfältig, dann hat das auch weitere Auswirkungen auf unsere Psyche, worauf wir uns noch schlechter fühlen. Vielleicht sogar wirken wir für andere deshalb auch labil ...

Mir erzählte einmal jemand aus seiner Gruppe. Dort würden Alltagsprobleme gewälzt, anstatt dass über die Sucht gesprochen würde. Ich sah und sehe da jetzt keinen Fehler. Die Sucht ist das Symptom, auch ihr gehört in der Gruppe Aufmerksamkeit. Doch die Alltagsprobleme beinhalten die Defizite oder werden von ihnen ausgelöst.
Wenn ein Vorgesetzter einen Untergebenen als "bekloppt" betitelt und der sich dies so zu Herzen nimmt, dass er z.B. seine Arbeitsleistung komplett zurückfährt, nichts mehr gebacken bekommt, dann kann in der Gruppe darüber gesprochen werden. Die einen werden etwas zur rechtlichen Situation beitragen, andere trösten den "Bekloppten". Man kann überlegen, ob man gegen den Vorgesetzten vorgeht oder wie in einer ähnlichen Situation verfahren wird.
Als mir das einst passiert ist, war ich total durch den Wind. Ich fühlte mich in meiner Ehre verletzt - fühlte mich nicht gewertschätzt.
Als etwas Ähnliches ein paar Jahre später bei der selben Person wieder geschah, da habe ich mit der flachen Hand auf den Tisch gehauen und habe in ruhigem Tonfall gesagt: "Mit mir machen Sie das nicht, Herr Xxx! Das Gespräch ist beendet!"
Ich hatte nicht mehr wie einst die Selbstzweifel, die Geißelung wieso ich nicht anders in der Situation regiert hatte. Ich  war ruhig. Ich war stolz auf mich. Ich hatte an meiner Selbstsicherheit gearbeitet!
Wenn mich etwas belastet, dann ist es meine Pflicht, es ins Meeting zu tragen, wenn ich sonst niemanden habe, mit dem ich das bereden kann.
Wie oft habe ich schon einem Freund oder einer Freundin eine Nachricht zukommen lassen, in der ich mich über etwas beschwerte. So manches Mal bekam ich dann  eine Antwort, die mir gar nicht schmeckte. Das war aber egal, mir war ja bewusst, dass so etwas auch passieren kann. Aber erst solche Antworten bringen mich selbst weiter. Ich bekomme einen anderen Blick auf die Situation. Und wenn ich es dann noch schaffe, innerlich einen Schritt zurück zu treten ... emotionalen Abstand zu erlangen, dann kann ich die Situation ggf auch für mich neu bewerten!

PKRNet ... das ist der Grund, weshalb ich interveniere. Wenn Du alles alleine machst, dann fehlen Dir diese anderen Blickwinkel. Es wird Situationen geben, wo Du damit durchkommst, gar keine Frage, die meisten Situationen brauchen aber Erfahrungen. Wenn Du Die nicht hast ... wo sollen sie herkommen?
Daher sage ich heute: Nimm´ alles mit, was Du zu fassen bekommst und was Dir weiterhelfen könnte!





« Letzte Änderung: 19 Februar 2024, 13:56:22 von Olli »
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Ich bin in alter Muster verfallen
« Antwort #5 am: 19 Februar 2024, 17:10:20 »
wenn man deine Beiträge so liest, dann kann man annehmen, dass du ein labiler Mensch bist. Es hilft dir niemand, nur du dir selbst.

Bleib ruhig sitzen, warte bis zum Prozessende dann gehts dir gesundheitlich auch besser. Wenn du hohe Schulden hast, hättest du vor dem Prozess schon Insolvenz anmelden können.

Offen gestanden find ich deine antwort an den Fragesteller sehr fragwürdig. Erstens mal, es steht dir nicht zu aufgrund von irgendwelchen Posts zu urteilen was für ein gemütszustand vorliegt. Abgesehen davon sind wir doch alle labil, spieler oder nicht.
Ja, der erste Schritt zum Entzug geht von mir aus. ICH muss einsehen, dass ICH ein problem habe. ICH muss aktiv an der Lösung arbeiten.
Aber nun therapien und prozesse so schlecht dahstehen zu lassen hinterlässt bei mir einen schlechten nachgeschmack. So als ob du dir selbst (und allenfalls dem Fragesteller) eine machtlosigkeit suggerieren willst.
Ja, alle Hilfe nützt nichts, wenn man sie nicht annimmt oder alle lücken ausnutzt.

Aber schreiben, ohne genaue kenntnisse, dass es einem am prozessende dann besser gehen soll und was man hätte tun sollen ist höchst unprofessionell.

An den Fragesteller: Berate dich mit experten, was du in deiner situation am besten machen musst. Hier ist ein guter Anfang mit Ollie etc, Hilfsgruppen und die erfahrungen anderer Spieler. Immer daran denken, es gibt (leider) kein "richtiges" oder perfektes vorgehen, um mit der spielsucht umzugehen, mit den schulden usw. Aber je mehr Informationen du sammelst und Tips hörst kannst du deinen Weg finden. Leider muss man den selber finden, was für dich funktioniert um mit dem Spielen aufzuhören und mit den Schulden umzugehen.

Wünsche dir viel erfolg dabei!

 

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