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DieEule:
Hallo liebes Forum,
seit langem lese ich immer mal wieder hier im Forum. Ich bin 41 Jahre, weiblich und seit vielen vielen Jahren am spielen. Ich bewundere die, die es geschafft haben, damit aufzuhören. Ich habe etliche Versuche hinter mir, aber bin immer wieder gescheitert. Gestern habe ich wieder investiert und natürlich verloren. Ich habe mich bereits im Oktober über Oasis sperren lassen. Bis Februar war ich Spielfrei und dann kam plötzlich der Suchtteufel und ich habe bei OC eingezahlt. Gestern war ich dann im naheliegenden Ausland im Casino. Es ist so krank alles... ich habe mich so verändert durch das Zocken... früher war ich sportsüchtig. Jeden Tag hart trainiert, viel Anerkennung dadurch bekommen. Das war auch stressig, aber immerhin hat es mir was gegeben. Sport mache ich leider gar keinen mehr, irgendwie fehlt mir die Kraft dazu. Meine Gedanken drehen sich fast nur um Geld. Natürlich habe ich durch das Spielen Schulden gemacht. Nicht wenig, aber ich kann sie alle zahlen. Aber es ist immer so eine Existenzangst parat. Was wenn ich Job verliere, was wenn das Auto kaputt geht usw... habe dadurch auch mit Panikattacken zu tun und zeitweise bin ich deshalb auch oft depressiv. Es fällt so schwer, positiv nach vorn zu schauen. Von meinem Problem weiß nur meine Schwester und eine Freundin. Die Freundin ist selber Spielsüchtig und ebenfalls oft fertig mit den Nerven... ich habe so Schiss daß irgendwann alles auffliegt und meine Eltern davon erfahren. Ich habe einen älteren Bruder, der ich denke, man kann sagen Alkoholiker ist. Er hat meiner Mutter schon so viel Kummer bereitet... ich will sie damit nicht auch noch belasten. Ich habe solche Schuldgefühle und bin eigentlich nur traurig deswegen. Wie kommt man raus aus diesem Teufelskreis? Wie soll man positiv in die Zukunft blicken? Bin seit über einem Jahr in einer Beziehung und auch da habe ich Angst zu enttäuschen. Manchmal würde ich es gerne sagen, aber wie wird es dann? Meine Freundin soll sich nicht fühlen wie meine Betreuerin oder so. Habe Angst, dass würde alles kaputt machen. Spielen macht es natürlich auch, dass ist mir bewusst... trotzdem zieht es mich immer wieder hin zu den Automaten. Ich hoffe, ich schaffe es diesmal, nicht rückfällig zu werden...
Olli:
Hi und herzlich willkommen!
Und auf dem Boden der Büchse der Pandora fand sich was? ... Die Hoffnung!
Doch in dieser Büchse sind alle Übel der Menschheit eingesperrt und wer die Büchse öffnet, der lässt die Übel wieder auf die Menschheit los.
Du hast sie geöffnet und Dir ist nicht bewusst, was alles die Übel sind. Die siehst den Boden den Büchse an und bist entzückt über das handwerkliche Geschick des Erbauers.
Mache doch mal eine aktuelle Liste, welche Übel sich bereits an Deine Fersen geheftet haben und Dich behindern. Die Hoffnung in dieser Ausprägung gehört hier zu den Ubeln!
Was hilft gegen Versagensgefühle? In Dienen Augen erneut zu versagen ist es doch nicht ... oder? Und trotzdem spielst Du weiter ...
Was macht das Lügen mit Dir? Wie seht butterst Du Dich selbst mittlerweile runter? Wie viel von dem bemerkst Du dabei schon fast gar nicht mehr?
Im Sport fandest Du Bestätigung. Die findest Du auch im Glücksspiel. Nur bist Du über den Punkt der positiven Bestätigung längst hinaus und empfindest stattdessen negative Bestätigung.
...
Du fragst danach, wie man aus dem Teufelskreis ausbricht. Das ist ganz einfach: Mache nicht das, was Du immer gemacht hast, sondern mache es anders!
Heute Abend ist Webmeeting ... komme vorbei ... der Link steht in meiner Signatur. Oben rechts gibt es einen Link zu Hilfsangeboten. Mache Dich da mal schlau und dann suche Dir mindestens eine der Möglichkeiten aus und NUTZE sie auch!
Bist Du wegen der Depressionen und Panikattacken schon in Behandlung? Wenn nicht, dann wird es Zeit. dass Du Dir da was organisierst. Gebe das also bitte an, wenn Du Dich in eine Beratung begibst!
Deine Mom ... wäre sie nicht stolz auf Dich, wenn Du zugibst Glücksspielsüchtig zu sein UND DAGEGEN VORGEHST!?
Scheinbar macht das Dein Bruder ja nicht ... oder? Keiner sucht sich seine Sucht aus!
digger:
Moin liebe Eule,
leider bist Du hier etwas untergegangen….
Du stellst 2 wichtige Fragen:
- wie kommt man raus bzw. wie komme ich raus aus dem Teufelskreis?
Es gibt ihn leider nicht, den Königsweg. Es ist Arbeit!
Da wirst Du sicher noch mehr zu hören, was ich aber gerne von Dir wissen möchte ist: wie lange spielst Du schon und was hast Du bisher gemacht um aus der Sucht rauszukommen. Wie ist das Verhältnis zu Deinem Bruder? Redet ihr über sein Alkoholproblem? Deine spielsüchtige Freundin – will sie auch raus aus der Spielerei? Was sagt Deine Partnerin wenn Du Dich ins nahe Ausland ins Casino absetzt?
- wie soll man/Du/ich positiv in die Zukunft blicken?
Tja, da bist Du nicht alleine. Auch mir fällt es schwer, was Positives zu finden. Allerdings bewirkt das bei mir nicht, dass ich den unwiderstehlichen Drang verspüre, meinen letzten Taler in irgendeinen Automaten zu schmeissen.
Wir müssen was finden wofür wir brennen
Gruß Rainer
PS: toll, dass Du Dich uns offenbart hast
Feller:
Hallo,
da hat es dich ja voll aus dem Leben gerissen. Ich bin noch was jünger aber ich kann einige Punkte gut nachvollziehen.
Dir fehlt die Kraft zum Sport schreibst du. Es fehlt die Motivation, denn die kann Glücksspiel zerstören. Es ist egal, ob du gewinnst oder verlierst. Dein Leben wird dadurch nicht besser, daher völlig sinnlos zu spielen. Man rennt nur vor den eigentlich Problemen weg und verursacht dadurch noch mehr. Dein Kopf will dich austricksen. Für jeden Tag den du schaffst nicht zu zocken, kannst du stolz auf dich sein!
Du musst dein Selbstbewusstsein wieder aufbauen, dein Wert kennen. Dir klarmachen wer du bist und wo du noch hin willst.
Olli:
Hi Eule!
Du brauchst nicht kämpfen. Die Aggression eines Kampfes richtet sich letztlich doch nur gegen Dich selbst.
Aber Du kannst kapitulieren vor der Sucht ... und dann die Wege gehen, die Du für Deine Genesung benötigst.
Und NEIN! Die Sucht überfällt Dich nicht nach ein paar Wochen aus heiterem Himmel! Sie ist immer da und dieser besagte Moment wird von Dir unbewusst vorbereitet. Nenne es ein Hamsterrad, in dem Du steckst, oder von mir auch eine Abwärtsspirale. Der Punkt ist ... Du bist jederzeit darin ... nicht erst nach Wochen ...
Auch Dir noch einmal ... komme am Samstag ins Meeting ... 19 Uhr ... bitte pünktlich sein. Standardmäßig wird Deine Kamera ausgeschaltet sein und nur Du entscheidest, ob Du sie einschaltest oder nicht. Den Zoom-Link findest Du in meiner Signatur oder in dem Thread, der oben links auf der Seite verlinkt ist.
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