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Rückfall, ziele, eigentlicher lebenszweck

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Rückfall, ziele, eigentlicher lebenszweck
« am: 06 April 2024, 22:06:08 »
Hallo Leute,

ich habe in diesem Forum viel gelesen und vieles wiedererkannt, aber bei mir ist es dennoch anders. Deshalb dachte ich, ich schreibe auch mal etwas dazu:

Zu meiner Person und meiner Sucht: Ich bin Mitte 30, habe nach außen hin ein glückliches Familienleben (noch), einen guten Job und bis zu meinem Rückfall auch Geld...

Alles begann für mich mit etwa 14 Jahren, als ich mich in das Pokerspiel verliebte. Poker ist und bleibt mein einziges echtes berufliches Ziel. Seit ich 14 bin, möchte ich Pokerprofi werden. Mit 18 war dann auch mein 18. Geburtstag direkt am Pokertisch im Casino. Ich fing klein an, alles lief gut, ich erspielte mir über 10.000€ in etwa 2 Jahren und brach dann mein Abitur ab (ich war etwas länger in der Schule^^), um mehr Poker zu spielen.

Anstatt es ernsthaft zu betreiben, war ich jedoch ein wenig überheblich und die ersten Anzeichen der Sucht traten auf. Und plötzlich war alles weg. Erstmal suchte ich mir einen Job, arbeitete und begann von Neuem. Leider erlaubte mir mein neuer Berufsweg im öffentlichen Dienst keinen offenen Umgang mit meiner Sucht oder meinem nach wie vor bestehenden Ziel, Pokerprofi zu werden. Das führte zu extremen Managementproblemen und machte erfolgreiches Pokern absolut unmöglich.

Trotzdem gab ich nicht auf, lernte weiter und versuchte es, bis die Liebe meines Lebens in mein Leben trat. Mit ihr begann eine schöne, jedoch co-abhängige Zeit, ohne Poker aus Zeitmangel, dafür mit vielen Slots, Roulette und Casinobesuchen... Nach ca. 25.000€ beschlossen wir, nicht mehr zu spielen. Leider klappte das nur bei ihr, denn mein einziges Lebensziel ist es, mit Poker mein Geld zu verdienen.

Da heimlich Pokern jedoch nicht funktionierte, suchte sich die Sucht ihren Weg und ich habe heimlich ca. 20.000€ verspielt, ca. 5 Jahre nach der Therapie und Abstinenz. Und ich bin eigentlich nur sauer darüber, dass ich jetzt weniger Argumente habe, um endlich Vollzeit zu pokern^^ Auch wenn das niemand glaubt, mit Poker verdiene ich konstant Geld.

Und da ich das weiß und das Berufsbild nach wie vor mein einziger Lebenstraum ist, ist es unglaublich schwer, etwas aufzubauen. Nicht-Pokern führt zwangsläufig in die Insolvenz, da sich die Sucht ihren Weg sucht...

Ich würde zwar gerne ganz aufhören, allein schon meinem Umfeld zuliebe, aber es bleibt für mich die einzige realistische Möglichkeit, jemals einen Beruf auszuüben, den ich nicht auf den Tod hasse und in dem ich nicht 8 Stunden täglich nur für Geld arbeite.

Jedes Gespräch über Motivation, Zukunft und Ziele dreht sich immer darum, dass jeder das machen sollte, was er auch tun würde, wenn Geld kein Thema wäre, und bei mir wäre das ganz klar Poker. Poker ist ohnehin das Einzige, das mir einfällt, wenn mich jemand fragt, was ich beruflich machen möchte.

Die Träumereien gehen langsam so weit, dass ich kurz davor bin, alles hinter mir zu lassen, um auszuwandern und zu pokern (seit dem Online-Glücksspielgesetz ist profitables Onlinepoker in Deutschland kaum möglich. Tablecap und das zu hohe Rake machen es sehr schwer.)

Ich weiß, dass die Außenstehenden immer sagen werden: Hör auf und tu etwas anderes etc., deshalb bin ich auch in diesem Forum, denn Pokern ist einfach das Einzige, was mich erfüllt. Wie kann ich als Spielsüchtiger das jemals meinen Leuten sagen? Niemand wird mich in Ruhe spielen lassen, selbst wenn es funktioniert. Eine Scheidung ist vorprogrammiert, das hatte ich allerdings billigend in Kauf genommen, als ich das Geld verspielte. Vermutlich war das auch der Hauptgrund für den Rückfall. Wenn das erstmal rauskommt, bin ich "frei" und kann endlich meiner Berufung nachgehen. Leider möchte ich aber auch nicht alles verlieren, was ich habe.

So oder so bin ich irgendwie unglücklich und aufgeschmissen, vielleicht besorge ich mir 50.000€, fahre nach Vegas und spiele die letzte Runde oder komme mit 150.000€ zurück.



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Offline Rubbel

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Re: Rückfall, ziele, eigentlicher lebenszweck
« Antwort #1 am: 06 April 2024, 22:19:00 »
Hallo Kreisel :) Herzlich willkommen in unserem Forum!

*sorry* .... ist das Dein Ernst?? Ich meine Deinen Einstiegspost.
Mit Mitte 30 und aller bisher gemachter Erfahrung gehst Du noch davon aus, professioneller Pokerspieler zu werden?? Ich muss das einfach noch mal fragen - weil ich mir das so schlecht vorstellen kann.
Und Poker online oder am Tisch mit lebendigen Mit-/Gegenspielern?

Hmm.
Viele Grüße
Rubbel
« Letzte Änderung: 06 April 2024, 23:09:21 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

Re: Rückfall, ziele, eigentlicher lebenszweck
« Antwort #2 am: 07 April 2024, 00:47:13 »
Du bist m.M.n noch nicht tief genug gefallen und zu kapitulieren. Wünsche dir trotzdem weiterhin viel Erfolg für deinen Traum.👍🏾👍🏾

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Offline Wolke 7

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Re: Rückfall, ziele, eigentlicher lebenszweck
« Antwort #3 am: 07 April 2024, 06:16:25 »
Hallo Kreisel und herzlich willkommen hier im Forum.

Mal ein kleines Gedankenspiel. Mal angenommen du hättest ein Grundgehalt ,bekämst du einfach .....damit wäre die Miete bezahlt ,dein Auto, Urlaub und Lebensmittel....würdest du dann täglich ohne Geldeinsatz pokern? Du bekommst das Grundgehalt nur ,wenn du ohne Geld spielst !!
Das machst du ein paar Tage und dann langweilt es dich,weil der Kick fehlt. Somit wäre die Frage schon mal beantwortet, ob das auch ein Beruf ist ,den du auch ohne Geld dafür zu bekommen, machen würdest.

Du schiebst der Sucht nach Slots die Schuld in die Schuhe ,dass das mit dem Profipokern nicht klappt? Verstehe ich das richtig? Und wie kannst du vom gewonnenen Pokergeld leben? Versteuerst du das ,zahlst du davon was in die Rentenkasse ein? Oder verzockst du den kleinen Gewinn nur am Automaten? Was tust du für dich und deine Familie fürs Alter? Du lebst nicht nur jetzt.

Ich lese auch nicht aus deinem Text heraus ,dass du dir eine Pokerkarriere aufgebaut hast . ..also von kleinen Turnieren zu größeren Turnieren aufbauend......du scheinst deinen Traum nie ernsthaft verfolgt zu haben,ich lese nur Ausreden .

Du bist spielsüchtig ,du kannst kein Pokerprofi mehr werden !! Und Geld hättest du eh nie ,weil das Pokergeld in den Automaten verschwindet. 

Sperr dich bei OASIS, mach nochmal eine Therapie ,du hast es schon mal geschafft......und es gibt bestimmt  einen Beruf ,der dir Spaß machen könnte .....auch mit mitte 30 kann man noch eine Ausbildung machen. Es gibt viele Berufe ,die nicht eintönig und langweilig sind und die Spaß machen. Das nennt man Berufung.  Du wirst auch noch einen Beruf finden ,der dir Spaß macht und wobei das Geld keine Rolle spielt.

Alles Gute dir.

LG Wolke

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Offline Wolke 7

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Offline Wolke 7

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Re: Rückfall, ziele, eigentlicher lebenszweck
« Antwort #5 am: 07 April 2024, 06:47:21 »
Und ich meine ,vor 3-4 Jahren war noch ein "Pokerprofi" hier.  Vielleicht findet Olaf diesen Thread. Der ist genauso in die Spielsucht abgerutscht.


Re: Rückfall, ziele, eigentlicher lebenszweck
« Antwort #6 am: 07 April 2024, 07:56:04 »
Hallo Kreisel :) Herzlich willkommen in unserem Forum!

*sorry* .... ist das Dein Ernst?? Ich meine Deinen Einstiegspost.
Tatsächlich ja, das tue ich.
Da alle bisherigen Versuche nie mit der Notwendigen Ehrlichkeit gemacht wurden, größtenteils immer heimlich und nebenbei, um niemandem erklären zu müssen, dass es kein Glücksspiel ist. Die zusätzliche Glückspielsucht allerdings lies sich nicht verheimlichen^^ ist einfach zu teuer.
« Letzte Änderung: 07 April 2024, 08:16:30 von Olli »

Re: Rückfall, ziele, eigentlicher lebenszweck
« Antwort #7 am: 07 April 2024, 08:06:27 »
Hallo Kreisel und herzlich willkommen hier im Forum.

Mal ein kleines Gedankenspiel. Mal angenommen du hättest ein Grundgehalt ,bekämst du einfach .....

Doch genau das würde ich tuen, wenn es nur den Spielgeldbereich gäbe und die WSOP Bracelets auf diese Art und weise ausgespielt werden würden. Es geht zwar hauptsächlich darum den großteil meiner Zeit das zu tun was ich liebe, aber Freiheit erfolg und Selbstbestimmung sind eben ein großer teil davon.
Soll heißen, dieses Grundgehalt müsste so groß sein, das ich Finanziell frei wäre. In meinem Fall sind das 6000€ Netto, die ich benötige, und dann würde ich eben trotzdem gerne Pokern.

Für meine Familie ist gesorgt, Haus, Rendite Immobilien gibt es noch, und liquidide Anlagen auch, die sind allerdings mit meinen Spielschulden quasi auf gleicher höhe. Soll heißen früher oder später werd die Liquiden anlagen auflösen müssen. Dann ist aber eh alles vorbei und ich werde vermutlich die RLV nutzen.
« Letzte Änderung: 07 April 2024, 08:16:59 von Olli »

Re: Rückfall, ziele, eigentlicher lebenszweck
« Antwort #8 am: 07 April 2024, 08:12:00 »
Und ich meine ,vor 3-4 Jahren war noch ein "Pokerprofi" hier.  Vielleicht findet Olaf diesen Thread. Der ist genauso in die Spielsucht abgerutscht.

Ich Danke euch für die Antworten und den Austausch.
Ich sehe wirklich keine Alternative, es gibt einfach keinen Beruf, den ich in meinem Alter beginnen kann, mit dem ich ansatzweise soviel Geld verdiene. Und zum Gründen fehlt mir Zeit, Motivation und vor allem die Idee.

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Offline Olli

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Re: Rückfall, ziele, eigentlicher lebenszweck
« Antwort #9 am: 07 April 2024, 08:15:47 »
Ich bin Olaf, süchtiger Automatenspieler und Gott sei Dank seit vielen Jahren abstinent. Da ich aber nun mal süchtig bin, versucht mein Gehirn mir Szenarien vorzugaukeln, die mich die Sucht ausüben lassen wollen.
So gab es Momente in meiner aktiven Zeit, wo ich mir wünschte eine eigene Spielhalle zu besitzen. Wäre das nicht grandios? MEINEN Lebensunterhalt würden die anderen Spielsüchtigen bestreiten, während ich den Automatenschlüssel der Macht in Händen hielte. Klappe auf ... Klack, klack, klack ... Geld aufgebucht und losgezockt ...
Auch heute noch habe ich solche Gedanken, Erst kürzlich schoß mir durch den Kopf, dass in einem Kellerraum Platz an den Wänden wäre, um dort alte Automaten aufzuhängen, solche, die ich noch bespielt hatte.
Ich nehme diese Gedanken durchaus erst, doch belächele ich sie auch. Sie sind meiner Sucht geschuldet ... und mal ehrlich, wenn ich sie nicht verhindern kann, dann nehme ich sie doch am liebsten als suchtgesteuert an und lenke sie dann an mein verständnisvolles aber ablehnendes Lächeln weiter.

Ich wusste damals gar nicht, was ich beruflichen machen wollte. Ich lief zum Arbeitsamt und bekam allen möglichen Mist, wo ich mich bewerben sollte. Meine Tante war Immobilienmaklerin und sie arbeitete schon mal mit einem Vermessungsbüro zusammen. Dort wurde ein Auszubildender gesucht. Ich bewarb mich ... einen Tag vor dem Einstellungsgespräch fuhr ich ins BIZ, um wenigstens mal ein wenig von dem Beruf zu erfahren, und ich setzte mich gegen zwei Abiturienten durch.
Die Ausbildung war unter aller Sau und doch bekam ich bei der Kommune, wo ich auch heute noch arbeite, erst 3 Zeitverträge und dann die Festeinstellung. Der Job entsprach nie dem, was mich besonders interessiert hatte, doch das war egal. Ich machte ihn dazu. Erst bestand er nur aus Handwerk ... ich musste Pläne zeichnen ... per Hand, Tuschestiften, Zeichendreiecken, Beschriftungsschablonen etc. Da ich mich da engagiert anstellte, durfte ich auf eine besser bezahlte Stelle aufrücken. Als das Angebot gemacht wurde, da gab ich sofort zu, dass ich in meiner Lehre absolut gar nix gelernt hatte von den Tätigkeiten, die ich nun übernehmen sollte. Kein Problem für meinen Vorgesetzten, er brachte mich dazu. Er half mir, die Wissenslücken zu schließen.
Die Technik schritt voran und die EDV nahm Einzug in das Berufsbild. Die Tuschestifte trockenten ein und landeten irgendwann im Müll. Ich befasste mich mit CAD und immer mehr Dokumente erzeugten wir damit. Ich befasste mich mit Access und programmierte mir kleine Tools, die mir beim CAD massiv halfen, Mein Vorgesetzter hatte erst etwas dagegen, doch ich überzeugte ihn und durfte im Anschluss etliche Datenbanken programmieren zu verschiedensten Aufgaben, Da war eine Auftragsverwaltung inkl. Abrechnungswesen und einem DMS im Kleinen. Eine Datenbank für Ladungen und Benachrichtigungen für Grenzniederschriften, eine Vorkaufsrechtsdatenbank, eine Baulastendatenbank und und und ... in jedes Thema musste ich mich einarbeiten und es machte ... Spaß! Heute mache ich Ausgleichungen ... wofür ich eigentlich studiert haben müsste. Ein ehemaliger Kollege hat mich dorthin geführt und ich habe mich da gerne führen lassen.
Ich habe derzeit die Ausarbeitung einer Punktwolke auf dem Tisch, die wir per Laserscanning gemacht haben.
Wenn ich also auf all die Jahre zurückschaue, so stellte mich mein Job immer wieder vor Herausforderungen, die niemals langweilig wurden. Heute betreue ich 3 Softwareprodukte für unsere Abteilung und konfiguriere sie für unsere Anforderungen. Stelle Workflows auf und setze so Standarts.
Meine Lehre sollte 2,5 Jahre dauern, doch eigentlich hält sie immer noch an ... ich brauche bloß keine Prüfungen mehr schreiben und die Bezahlung ist auch deutlich besser ... :)

Wir Glücksspieler dürfen nicht den Fehler machen, uns nur die Rosinen aus dem Kuchen zu picken. Wenn doch nur x wären, dann wäre alles in Ordnung. Wenn y zuträfe, dann könnte ich meine Träume realisieren. Beim Pokern mache ich plus, wenn da nicht die Automaten wären ...
Während man früher, so ca. ab 1900 bis in die heutige Zeit hinein, gerne von Suchtverlagerung gesprochen hat, so geht man heute weg von diesem Modell. Bei der Suchtverlagerung bediente sich der Klient unterschiedlicher Suchtmittel. Je nach Suchtmittel wurde nun behandelt. Heute steht der Klient mit seiner Sucht im Fokus, der lediglich das Suchtmittel wechselt. Es wird nun "die Sucht" behandelt.
Da Du aber Deine Sucht nicht im Griff halten kannst, ist es Dir eigentlich unmöglich Deine "Träume" in die Realität umzusetzen. Ja, es sind Träume ... es ist ein Wunschschloss, welches Du da konstruiert hast. Und hey ... nicht ich bin es, der Dir diese Träume zerstört ... es ist Deine Sucht.
Ich weiß ... und das habe ich mir oft genug bewiesen, sodass ich keinerlei weitere Beweise benötige, dass ich über kurz oder lang die Kontrolle verlieren würde, sollte ich heute wieder mit dem Spielen anfangen. Ein paar Automaten im Keller würden mich nur verleiten, es dort draussen doch wieder zu versuchen. Die wären das Benzin in meinem Suchtfeuer.
Daher lasse ich es ...
Wenn ich die Kontrolle verlieren würde, würde ich mir alles zerstören, was ich mir in all den Jahren der Abstinenz nun aufgebaut habe.

Jahre? Denkst Du bereits in Jahren? Oder denkst Du nur an das Heute? Du bist mitte 30 ... prima ... Wie stellst Du Dir Deine finanzielle Zukunft vor? Jetzt hast Du wieder Schulden an der Backe und wirst diese wohl ein paar Jährchen mit Dir rumschleppen. Und dann? Wie sieht Deine Rente einmal aus? Du musst bis 67 arbeiten ... vielleicht wird das Renteneintrittsalter ja noch mal erhöht? Doch nehmen wir an, dass es so bleibt, wie es ist. Kommst Du auf 45 Jahre? Kannst Du dann vielleicht doch mit 65 ohne Abschläge in Rente? Wie hoch wird Deine Rente sein? Kommst Du damit klar, wenn Du dann noch zur Miete wohnst?
Bist Du Dir Deiner Verantwortung bewusst, die Du da FÜR DICH hast?

Ich denke, dass Du Dir selbst Dein bestes Pokerface zeigst und Dich damit selbst nur hinters Licht führst.

Jetzt erst hatte ich wieder eine Angehöige im Webmeeting. Es ist grauenhaft, was Glücksspieler ihren Angehörigen für seelische Qualen bereiten können. Es ist sadistisch, wie sie manipuliert werden und selbst nach einer Trennung eine Schuld immer noch in sich selbst suchen.
Lese doch mal hier im Angehörigenbereich. Und dann erzähle noch mal so locker frei (und ehrlich!), dass bei einer Scheidung der Weg für Dich frei ist ...

Werde erwachsen!

Ahhhh ... Nachtrag ... Pokern ist also kein Glücksspiel ... Zum Einen ist dies bereits höchstrichterlich geurteilt worden, DASS es sich bei Poker um ein Glücksspiel handelt. Zum Zweiten zeugt dieser Satz davon, dass Du Deinen Selbstwert aus den Kompetenzen ziehst, die Du fürs Pokern benötigst. Es ist aber nicht das Pokern, was sie erst hat entstehen lassen und sie weiter bestehen lässt. Diese Kompetenzen richtig eingesetzt können Dir auch zu einem sorgenfreiem Leben verhelfen. Das willst Du als Dopaminjunkie aber gar nicht ...

Hatte ich es schon gesagt? Werde erwachsen! :)
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Olli

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Re: Rückfall, ziele, eigentlicher lebenszweck
« Antwort #10 am: 07 April 2024, 08:19:14 »
Ich habe die Zitatfunktionen in Deinen Beiträgen korrigiert.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Wolke 7

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Re: Rückfall, ziele, eigentlicher lebenszweck
« Antwort #11 am: 07 April 2024, 08:32:19 »
Du brauchst 6000€ netto zum Leben ,um dann ohne Geld ,einfach aus Spaß zu pokern?
Grundgehalt und Poker ,ja.....aber 6000€ ist schon sehr viel mehr als das. Es ging ja darum ,dass du das nur aus Spaß machst .

Aber entweder willst du einen Teil von den 6000 € verzocken oder ihr habt so einen hohen Lebensstandard, dass du aus diesen Gründen schon allein das Gefühl hast, durch das Pokern musst du Geld dazuverdienen.


Du schreibst ,du konntest bisher vom Pokern leben,hast aber Schulden.....was passt da nicht zusammen? Mal angenommen du verdienst durch Pokern Geld ,aber du verzockst es ja bei Casinobesuchen usw.....was sagt dir das ? Das Pokern , die Casinobesuche und die Slots zusammen hängen.....du musst komplett damit aufhören, um wieder ein normales Leben führen zu können. 
 Und wenn du unbedingt Pokerprofi werden möchtest, dann verkauf alles und spiel ein Turnier nach dem anderen und in 1 Jahr bist du pleite ,hast Schulden ohne Ende und machst dann eine Therapie. 

Dann würde ich Variante 1 bevorzugen.....ich fürchte ,du wirst auch nie Poker zum Spaß spielen können ,denn das wird dich triggern.

Überdenke deinen Berufswunsch ......

LG Wolke

 

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Offline Olli

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Re: Rückfall, ziele, eigentlicher lebenszweck
« Antwort #12 am: 07 April 2024, 10:29:09 »
Hi!

Hier geht es eigentlich nicht ums Pokern ... hier geht es darum, dass sich jemand zu Höherem berufen fühlt.
Mit meinem Nettogehalt gehöre ich zu den oberen 9 % lt. Statistischem Bundesamt in D. Von 6.000 € Netto bin ich aber noch weit entfernt. Finde gerade die Seite nicht, habe sie vor ca. 2 Jahren mal gefunden und spaßeshalber mein Gehalt eingegeben.
Bei den Gehaltsvorstellungen kommt man aber im ÖD nicht weit. Ein lediger langjähriger Bürgermeister erhält ja gerade mal 4.800 € Netto, bezahlt dann aber auch keine Kirchensteuer.
In der Politik wäre da sicher noch was für Dich drin, vor Allem, wenn Du noch irgendwelche Vorstandsposten in der Industrie übernimmst.

Gehe mal auf YT und schaue Dir vom BR die Reihe ... "Was verdient ein ..." an. Vielleicht hilft das beim Erden Deiner Ansprüche.

Da fällt mir ein ... ich hatte da mal einen Vorgesetzten, der war einfach nur "da" ... Also ... der arbeitete gar nicht, sondern beschäftigte sich rein und alleine mit privaten Dingen. Einmal musste die EDV-Abteilung an seinen Rechner ... da lief gar nix mehr ... weil er sich die Festplatte komplett mit Musikvideos vollgepappt hatte.
So ein Job käme selbstredend für Dich in Frage, bliebe doch genug Zeit für "andere" Dinge. Ich kann mir gut vorstellen, dass Du Dir dann ein Besprechungszimmer organisierst, in dem in der Mitte ein Pokertisch steht. An der einen Wand ein Getränkekühlschrank und an der anderen Wand ein rotes Telefon mit heißem Draht zu einem 7 Sterne Restaurant. Natürlich müsste der Raum einen eigenen VIP-Zugang haben, damit die elitären Gäste nicht etwa durch den ordinären Dienstboteneingang Zutritt erhalten. Ach ... und Parkplätze direkt neben dem Eingang müssen ja auch noch freigehalten werden. Das würde sich aber erledigen, wenn Du einen Limo-Service mit Escort-Unterhaltung buchst. Gut, wenn die eigene Ehefrau da nicht mehr im Wege steht ... Da ... schau mal ... Jack hat seine Bohnen gepflanzt und nun klettert er gerade auf Traumwolke 7 ... Na, dann hoffen wir mal, dass er von den Riesen nicht gefressen wird ...

Hey ... Du brauchst doch nur einmal nach Vegas fliegen zur Weltmeisterschaft. Was gab es da beim letzten Mal für den Sieger? So um die 10 Millionen Dollar? Da brauchst Du doch gar nicht mehr arbeiten und kannst Dich voll und ganz auf Deine Berufung konzentrieren ... das Pokern ... um reich zu werden ... ähm ...

Bum, Bum, B.... da gab es doch mal einen Tennisspieler, der hatte Millionen verdient. Er tauchte bei Highroller-Turnieren im TV auf und ... ist heute pleite ... mimt den Cokommentator bei der Übertragung von Tennisspielen. Geilomat ... was füt eine Karriere ...

Hoppla ... entschuldige ... bin etwas vom Thema abgedriftet. Das passiert schon mal, wenn ich meiner Phantasie freien Lauf lasse.
Spätestens morgen früh bin ich aber wieder in der Realität, wenn ich mich ins Auto setze und zur Arbeit fahre, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich werde auch an diesem Tag wieder Menschen unterstützen ihre Sucht zum Stillstand zu bringen ... weil sie es wollen ... aus tiefstem Herzen ...
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Rückfall, ziele, eigentlicher lebenszweck
« Antwort #13 am: 07 April 2024, 11:12:14 »
Ich bin Olaf, süchtiger Automatenspieler und Gott sei Dank seit vielen Jahren abstinent. Da ich aber nun mal süchtig bin, versucht mein Gehirn mir Szenarien vorzugaukeln, die mich die Sucht ausüben lassen wollen.
So gab es Momente in meiner aktiven Zeit, wo ich mir wünschte eine eigene Spielhalle zu besitzen. Wäre das nicht grandios? MEINEN Lebensunterhalt würden die anderen Spielsüchtigen bestreiten, während ich den Automatenschlüssel der Macht in Händen hielte. Klappe auf ... Klack, klack, klack ... Geld aufgebucht und losgezockt ...

Zu allererst vielen Dank für deine Zeit und deine Antwort. Wow... Vieles ist zwar ganz richtig und mein Traumschloss mag geanau das sein, aber für mich persönlich ist es einfach wirklich schwer das loszulassen. Auch in der zeit der Abstinenz war das so ziemlich der einzige gedanke, der mich davor bewahrt hat mein Leben zu beenden, denn dieser Traum ist halt immernoch möglich. Und meiner meinung nach einfach der einzige, mit dem ich wirklich die Finanzielle freiheit erreichen kann. Denn wie du sschon sagst 6k Netto ist nicht schnell verdient. Und in meinem verständnis von freiheit und Finanzieller Selbstbestimmung dürfen diese 6K Netto nicht mal aus aktiver arbeit kommen, sondern aus "passiven " einnahmequellen. Der weg ist weit und der rückfall hat mich um 2-3 Jahre zurückgeworfen insbesondere, da ich Dividenden Aktien verkaufen muss um Kredite abzuzahlen, wenn mein Lügenkonstrukt dann endlich zusammenbricht.
Aber wenn du sagst du arbeitest in der Informatik interressierst dich dafür und verdienst gut, wie soll ich, der sich einfach absolut nicht für eine tätigkeit ausserhalb vom Poker begeistern kann, dann erfolgreich werden?
Ja, der Mathemathische anteil in der Informatik ist Interressant und auch Java behersche grundlegend, aber ich werde dort nie gut werden, weil mich einfach nichts interressiert.
Und pokern? Poker kann ich. Das hab ich Gelernt! Jahrwe meines Lebens investiert und studiert! Ich habe so unglaublich viele Szenarien im spiel gespielt gesehen verstanden und weiß wann was Mathematisch das richtige ist und und und... Ich will auch eig. garkein Geld investieren, ich will es nur noch einmal richtig von grund auf versuchen...

Aber um es richtig zu versuchen fehlt mir die zeit und zack war er der... Der Suchtdruck... Der gedanke, wenn ich nicht Pokern darf, da ich alles verliere kann ich ja Lotto spielen das geht. Fun fact geht nicht. Aus Lotto wurde ganz schnell Automat um die Lottoausgaben zu vertuschen, dem folgte dann Online Casino und der weg zur Bank, bevor die Verluste noch auffallen... Alles ausgeklügelt und so, aber ich denke das muss ich euch nicht erklären...

Fakt ist, ich will es trotzdem. Ich glaube auch ernsthaft, dass ich, wenn ich richtig offen und ehrlich spiele, den ganzen Suchtkram lassen kann.

Was ist denn die Alternative? Die alternative ist, ich verrotte unglücklich in meinem Nine-to-Five, werde niemals finanziell frei, habe keine altersvorsorge und habe mein Leben fremdgesteuert verbracht ohne jemals richtig zu versuchen was ich wollte.

Zitat: Ich werde auch an diesem Tag wieder Menschen unterstützen ihre Sucht zum Stillstand zu bringen ... weil sie es wollen ... aus tiefstem Herzen ...

das glaube ich und weiß ich auch wertzuschätzen. Das du dir die Zeitzgenommen hast und soviel zu meinem Blödsinn sagst ist echt beeindruckend. Danke.

Re: Rückfall, ziele, eigentlicher lebenszweck
« Antwort #14 am: 07 April 2024, 11:19:08 »
Bin tatsächlich etwas amüsiert. Ich würde sehr gerne lachend, wenn es nicht traurig wäre. Du hast eine Familie gegründet und ihr habt ein gemeinsames Haus?
Jetzt hast du auch noch ganz viel Geld verzockt und musst dafür X Jahre die Verantwortung übernehmen? Du realisierst also, dass du deinen Lebensstandard durch deine Spielsucht zerstört hast und wirst ihn erst nach X Jahren wieder zurückhaben. Du bist zu feige dir dein Fehlverhalten einzugestehen und von deiner Sucht zu beichten. Stattdessen redest du dir ernsthaft ein ein profi Pokerspieler zu werden, weil du mal vor einem Jahrzehnt ein Turnier gewonnen hast. Krass.

 

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