Hi zusammen,

Jetzt ist es auch für mich an der Zeit mich vorzustellen. Nach einer doch sehr schweren Phase der Glücksspielsucht die sich über fast 4 Jahre hinzog kam nun ein neuer Tiefschlag. Ich habe einen Brief von der Kripo wegen Beteiligung am unerlaubten Glückspiel erhalten. Mag jetzt pauschal und naiv klingen, aber ich war mir tatsächlich nicht bewusst das es sich um eine Straftat handelt und ist mir erst durch den Brief wirklich klar geworden. Da ich niemals meine berufliche Laufbahn gefährdet hätte. Da ich aufgrund meines Realitätsverlustes auch mehr verspielt habe als ich besitze bin ich derzeit auch dabei einen Kredit abzustottern was ganz gut funktioniert, da ich immerhin immer die Grenze gezogen habe, meinen normalen Zahlungen nachzukommen sprich Miete etc.
Das einzig Gute was ich dem abgewinnen kann ist, das ich seitdem absolut kein verlangen mehr auf Glückspiel habe. Habe auch deswegen mal eine Gegenrechnung gemacht wieviel ich in dem Zeitraum gewonnen bzw. Verloren habe. Und der Verlust ist deutlich zweistellig was mir auch nochmal die Augen geöffnet hat, was man damit alles hatte machen können.

Gibt es Leute mit einer ähnlichen Lage? Wie habt ihr die Zeit überstanden. Ich habe Angst das ich meinen Job verliere und dadurch entgültig das geregelte in meinem Leben verliere.

Wahrscheinlich hilft erstmal auch nur nach vorne schauen und hoffen das alles gut geht..

Liebe Grüße

Hi Maxi,

willkommen hier im Forum und schön, dass du den Weg hierher gefunden hast.

Was dir vielleicht am meisten unter den Nägeln brennt. Die Anzeige ist meist haltlos. Ich bin kein Fachmann, aber bin mir ziemlich sicher, dass es hier öfter solche Fälle gab und daraus nie etwas geworden ist.


Grüße

Hi Maxi!

Herzlich willkommen!

Wenn Du einen Brief von der Polizei erhälst, dann ignoriere ihn. Ist er von der Staatsanwaltschaft, dann ab zum eigenen Anwalt und Akteneinsicht verlangen.
Vermutlich hat Dich die Bank "verpfiffen" (selbstverständlich in ihrem Schutzbestreben zugunsten Deiner Person). Da sind schnell Behauptungen in die Welt gesetzt.
Sollte der Brief von der Polizei sein, dann antworte nicht darauf und gehe auch nicht zu einer Befragung. Die müssen Dir die Straftat beweisen und dazu aber auch noch den Vorsatz. Da Du von der Illegalität nicht gewusst hast, kann man Dir die Straftat auch nicht anhängen ... es sei denn, Du verquasselst Dich irgendwie. Als Beschuldigter hast Du das Recht zu schweigen und zu verhindern, Dich so ggf. selbst zu belasten. Wo keine Klage, da kein Jobverlust ...

Tatsächlich finde ich es gut, wenn die Banken so etwas weiter leiten. Wie Du ja an Deinem Beispiel siehst, bringt es sehr viel, wenn Du nun abstinent weiter lebst.

Komme doch am Samstag um 19 Uhr ins Webmeeting. Da siehst Du ganz schnell, dass Aufhören auch für Dich machbar ist. Du brauchst keine Angst davor zu haben, etwas Wertvolles zu verlieren ... im Gegenteil ... das Bewusstsein, das Richtige zu tun, wird schnell einkehren.
Schaue mal in meine Signatur, da steht der Link zum Meeting.

Da ich aufgrund meines Realitätsverlustes auch mehr verspielt habe als ich besitze bin ich derzeit auch dabei einen Kredit abzustottern was ganz gut funktioniert, da ich immerhin immer die Grenze gezogen habe, meinen normalen Zahlungen nachzukommen sprich Miete etc.

Du solltest Dir bewusst machen, dass die Glücksspielsucht, sofern sie nicht zum Stillstand gebracht wird, immer weiter eskaliert. So bist Du heute noch stolz darauf die Miete etc. immer gezahlt zu haben und morgen hängst Du schon am Telefon und bittest um Aufschub. Oder hättest Du Dir vor der Sucht gedacht, dass Du Dein Erspartes verjubelst und dann irgendwann einen Kredit zum Zocken aufnimmst?
Veränderungen sind allgegenwärtig und doch ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Um aus einer Sucht, die auch einer Gewohnheit gleicht, auszubrechen, braucht es einen Leidensdruck um Veränderungen herbei zu führen.
Wenn Du nun ersthaft an Deiner Abstinenz arbeitest, dann wirst Du schon bald zu Deiner Bank gehen können, um zum Dank eine Schachtel Pralinien dort zu lassen.

Aber ... Abstinenz kommt Dir nicht als gebratene Taube in den Mund geflogen. Du musst Dich schon mit Dir beschäftigen und zumindest versuchen herauszufinden, wieso Du so gehandelt hast, wie Du es tatest. Wo geht das wohl besser, als bei denen, die Ähnliches wie Du erlebt haben?

Oben links siehst Du den Link zum Samstagsmeetingbeitrag. Dort sind noch mal etliche Regeln des Meetings aufgeführt ... aber lange Rede, kurzer Sinn ... es herrschen die allgemeinen Benimmregeln ...

Vielen Dank für die aufbauenden Worte.
Der Brief war ein Schock aber ich habe nicht überstürzt gehandelt und mir direkt rechtlichen Beistand geholt, nachdem es ja mittlerweile auch häufiger eher ungünstige Urteile gab. Das Honorar werde ich in Raten abbezahlen können, da ich leider keinen Rechtsschutz besaß. Das macht natürlich nochmal einen finanziellen Einschnitt, aber theoretisch nicht mehr als wenn ich weiter gezockt hätte.
Ich werde mir das mit dem Web Meeting aufjedenfall überlegen. Wahrscheinlich wäre mir der Mittwoch aber besser gelegen.

Hi!

Die Mittwochsgruppe existiert leider nicht mehr!

Hast du den Brief 4 Jahre nach der Zockerei bekommen oder als du noch dick dabei warst?
Habe ich gerade nicht richtig verstanden..

Ich habe im Juni 2020 angefangen, glaube auch aus den damals gegebenen Möglichkeiten die man machen konnte. Der Brief kam letzte Woche und bezieht sich auf letztes Jahr. Die Ing hat mir gekündigt und ich denke hat mich auch gemeldet. Hatte aber nie einen Grund angegeben. Dachte es war weil ich öfter den Dispo ausgenutzt hatte..