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Alles verloren durch Glücksspiel

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mo14299:
Hallo Guten Abend
Ich bin neu hier und möchte euch meine Geschichte erzählen.
Ich bin mittlerweile 29 Jahre alt und bin seit meinem 16. Lebensjahr Spielsüchtig.In den letzen 2 Jahren hat meine Spielsucht hochgefährlich und drastisch zugenommen,so dass ich mittlerweile eine Schuldenberg von 30000 € habe (teils Private Schulden,teils von Krediten).Ich bin mittlerweile am Ende meiner Kräfte.Habe alles versucht,mich in Deutschland sperren lassen ,Online sperren lassen.Aber trotzdem finde ich immer einen Weg weiterzuspielen.Ich habe mehrfach versucht damit aufzuhören,habe mich viel über Spielsucht informiert und sogar mal Geschafft für 1 Jahr abstinent zu sein.Allerdings hat alles nichts gebracht und heute abend stehe ich in meiner Wohnung allein,da ich dadurch auch meine langjährige Beziehung ruiniert habe weis nicht wie
ich weiter machen soll und bin am Boden zerstört.
Ich bitte euch mit Kraft zu geben und wertvolle Tipps wie ihr es geschafft habt aus diesem
Teufelskreis damit ich endlich ein spielfreies
Leben führen kann ohne Ständig in Angst und und finanziellen Sorgen leben kann.
Vielen Dank

crazy999:
Moin Moin Mo ✌️
erst mal herzlich willkommen…
Den ersten schwierigsten Schritt zur Besserung hast du schon mal getan, nämlich dir selber einzugestehen das du ein Problem hast 💪.
Ich denke, noch ist nichts zu spät, bei Schulden von 30.000 hast du dein Leben sicherlich noch nicht ruiniert. Es gibt viele Junge Leute, die Finanzieren sich mit 18 ein Auto für 50.000.
Zu deinen Sperrversuchen: Habe das selber zwar nie gemacht, aber soweit ich weiß ist diese Oasis Sperre wirklich gut und streng.
Mir persönlich hat eine Klage auf Rückerstattung der Verluste geholfen, die Sucht zu besiegen. Hast du da schon etwas in Gang gesetzt ?

Nigel:
Hallo MO14299,

Denke das wichtigste zu wissen ist das du nicht alleine bist. Die meisten hier im Forum haben die gleiche Geschichte. Sowie auch ich. Wichtig ist,, daß man es erkennt das es so nicht weiter geht, und sich Hilfe sucht. Wie du hier jetzt im Forum. Das ist schon mal der 1. wichtige Schritt.

Du musst lernen, das diese Sucht kein Versagen von deiner Seite ist, sondern eine Krankheit, die man bekämpfen muß. Das hat mir am Anfang sehr geholfen. Auch das alle Glückspielanbieter deine Feinde sind, die nur dein Geld wollen. Die interessiert es nicht, ob du Spielsüchtig bist, die wollen den letzten Cent aus dir rauspressen. Am Ende werden die immer gewinnen und du bist dein ganzes Geld los. Dann geht der Teufelskreis wieder von vorne los......

Du bist hier in dem Chat super aufgehoben. Gibt hier tolle Moderatoren, die auch mir damals geholfen haben. (Bin seid 26 Monaten spielfrei). Verusuche immer in kleinen Schritten zu denken. Nimm dir immer nur vor für heute spielfrei zu bleiben, und das jeden Tag. Sag nie: ich spiele ab heute nie wieder.........glaube mir , auch wenn es momentan sehr schwer und unmöglich erscheint. Du kannst und wirst es schaffen, dir ein Leben nach der Sucht aufzubauen. Am Anfang ist es schwer, aber mit jedem spielfreien Tag wird es leichter und leichter und du merkst immer mehr wie sinnlos diese ganze Wetterei doch gewesen ist. 

Ich wünsche dir viel Glück !

andreasg:
Hallo Mo,,

Herzlich Willkommen auch von mir in unserem Forum!  Das Eingeständnis des Scheiterns durch das Ausüben des Spielens ist der Erste Schritt. Du hast mit 16 Jahren angefangen zu spielen? Da war ich schon Stammgast in einer Spielhalle... Will sagen, je früher, also vor der Volljährigkeit, desto gefährlicher kann sich das übermäßige Spielen ausdrücken.

Nach meiner Ansicht ist der Verlust Deiner Beziehung der gravierendere Grund, mit dem Spielen aufzuhören, als der Verlust des Geldes.
Für die Genesung von der Spielsucht, wenn bei Dir eine Spielsucht vorliegt, ist die Wiedergutmachung der Kernpunkt des Geschehens.

Was Oasis & Change back zu sagen haben, überlasse ich hier aber gerne meinen Mitstreitern, - das allerentscheidenste ist das Vertrauen, also die Zuversicht, wenn Du die Trümmer wegräumst, und einfach neu beginnst.

Wenn wir es schaffen, die Glücksspielbetreibenden nicht im Feindbild zu betracheten, sondern als neutrale Menschen, die  warum auch immer im Audi A8 durch die Landschaft düsen, dann sind wir genesen, und unseren Kaffee in Lakalitäten trinken, in denen es sich angenehm miteinander plaudern lässt.

schöne 24 Stunden
Andreas

Olli:
Hi Mo!

Herzlich willkommen! Ich bin Spieler und habe insgesamt 20 Jahre in der Sucht verbracht. Wie oft habe ich mir und meinen Liebsten geschworen NIE wieder zu spielen? Ich verließ die Situation und dachte schon wieder darüber nach, wo ich Geld, mein Suchtmittel, herbekommen konnte.
Ich hatte auch spielfrei Phasen - mehrere sogar, doch aus heutiger Sicht waren es einfach nur Spielpausen. So trug ich immer die Absicht in mir für das nächste Spiel.
Irgendwann bin ich aus der Halle raus, fast blank für den kommenden Monat und traf eine Entscheidung, die tief aus meinem Herzen kam:
Ich will mich im Spiegel wieder anschauen können!
Fortan besuchte ich keine Spielhallen mehr und auch in den Kneipen hielt ich mich weit von den Automaten fern. Ich setzte mir selbst Regeln auf, gegen die ich nicht verstoßen durfte. Ich hätte mir damals erhofft, dass es OASIS gibt ... eine Sperrsoftware, die mich daran hindern sollte, näher wie einen Meter an einen Automaten zu kommen. Doch so etwas gab es nicht. Es dauerte noch viele Jahre, bis sich OASIS durchsetzte.
Sperrungen und Sperrsoftware sind kleine Werkzeuge, die mir bei meiner Abstinenz helfen können. Es gibt viele weitere ... ein Geldmanagement, worunter das Kündigen des Onlinebankings auch gehört. Werkzeuge sind auch SHG und Suchtberatung. Doch sie alle nutzen rein gar nichts, wenn Du aus der Tiefe Deines Herzen nicht eine Abstinenzentscheidung getroffen hast. Sie können Dir aber auch helfen, diese überhaupt erst zu treffen. Wieso? Weil Du Dich mit jeder Erfahrung weiter entwickelst.

Du warst bereits 1 Jahr abstinent. Das zeigt doch, dass Du das Zeug in Dir hast abstinent zu sein. Hast Du Dir aber in der Zeit eine SHG gegönnt? Eine Suchtberatungsstelle? Einen Therapeuten? Davon lese ich nichts. Wenn die Glücksspielsucht eine positiv besetzte Funktion ausübt, Du aber nicht ermittelst, was das für eine Funktion sein könnte, dann wird der Mensch, das Gewohnheitstier, auch imner wieder zu dem zurückkehren, was er schon immer gemacht hat.
Die negativen Auswirkungen sind ja bekannt und Du hast sie immer überlebt. Sie verschwinden im Hintergrund von dem, was Du als positiv empfindest.
Glücksspieler leben oft nur den Moment, was danach kommt, das ist egal.

Ich habe kurz nach dem Beginn meiner Abstinenz eine SHG besucht. 6 Jahre zuvor, noch pitschepatschenass, war ich schon mal dort, doch da überragte in mir der Wunsch zu spielen alles andere. Dass ich dort war, war nur ein Alibi für mich und meine Liebsten. Doch nun, da verstand ich auf einmal, was mir gesagt wurde. Nicht alles passte auf mich, doch da wo es passte, da saugte ich die Erfahrungen der anderen auf. Manches konnte ich auch erst später gebrauchen.
Doch die Gespräche zeigten Wirkung ...
Irgendwann schlug ich in Foren auf und blieb. Ich tastete mich an Workshops und Semninare heran und machte die Gruppenleiterschulung mit.
Da war so Vieles einfach Neuland für mich. Nun sitze ich hier und schreibe genau davon. Bin bereit, meine Erfahrungen mit Dir auszutauschen.

Nun stellt sich die Frage, inwieweit Du bereit bist, wirklich abstinent zu werden! Das Geld war Dir bisher schnuppe. Doch nun hast Du gemerkt, dass die Beziehung doch nicht so gefestigt war, wie Du es Dir immer dachtest. Jetzt geht es langsam an die Personen und Dinge, die Dich auch berühren.
30.000 € Schulden sind schon eine Menge Holz, doch damit ist das Ende der Fahnenstange längst nicht erreicht. Ist Dir z.B. bewusst, dass die Grenze zur Illegalität immer mehr aufweicht, wenn Du so weiter machst, wie bisher?
Hattest Du z.B. schon bei jemandem Schulden und hast ihn erneut angepumpt, obwohl Du wusstest, dass Du die Schulden gar nicht mehr tilgen kannst? Du das aber gar nicht kommuniziert hast? Willkommen im Eingehungsbetrug!
Hast Du Dir aus dem Sparschwein der Freundin auch schon etwas stillschweigend "entliehen"? Dann ist der Tatbestand des Diebstahls auch schon erfüllt.

Ach ... das Schöne ist aber doch: Du kannst mit ein wenig Anleitung/Erfahrungsaustausch so viel erreichen ... Höre auf Dich als Opfer Deiner Sucht zu sehen und packe die Abstinenz bei den Hörnern!

Wenn Du magst: Samstag ... 19 Uhr ... ist Webmeeting ... einfach den Link in meiner Signatur anklicken. Wenn Du reinkommst, dann ist Dein Video aus und Du entscheidest, ob Du es einschaltest.

Edit wegen kleiner Schönheitsreperaturen im Text

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