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Muss jetzt auch mal was loswerden...

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Schwarzwaldteufel:
Hallo,

Börse und traden läuft für mich ganz klar unter Glücksspiel.

Ausser man investiert einen festen monatlichen Betrag in einen ETF oder was ähnliches.

Leider ist dein Etxt ohne jeglich absätzte schwer zu lesen für mich.

Gute 24H
Schwarzwaldteufel

Aware:
Ich weiss, dass ich mich wahrscheinlich in diesem Forum langsam etwas lächerlich mache, weil meine Meinungen dann doch sehr sprunghaft sind, aber ich habe etwas fast schon unglaubliches erlebt...

Ich mach das ganze ja jetzt schon seit fast 3 Monaten mit den Plan des "Mittelwegs" Strategie, Charttechnik, Diakone, Kontrolle durch andere "Generell Beherrschung" Meditation usw. klar Regeln werden immer wieder mal gebrochen/aufgeweicht aber ansich der April erster profitabler Monat im Daytrading gewesen mich relativ "clean" gefühlt im Mai wieder in alte Muster verfallen aber dann doch noch mit Glück aus den Positionen rausgekommen und mich wieder gezügelt... Die ersten Juniwochen liefen super! Konnte etwas Abstand gewinnen und dennoch mit kleineren Hebel Profite erwirtschaften... Bis zur letzten Woche...

Am Tag 1 wo alles angefangen hat, war ich in der Spielbank. Keine Ahnung warum... Ich hatte Frei, ich war in der Stadt und es hat mich in den Fingern gejuckt... Das hat mich wohl dann etwas getriggert... Am Roulettetisch kam die ganze Zeit Schwarz und ich hab andauernd auf Rot gesetzt locker 5-6 mal und als ich meinen letzten dicken Batzen Geld gesetzt habe, nach dem Motto alles oder nichts nochmal auf Rot, kam dann die 0... Die Kugel ist auch so ganz komisch geflogen... Das hat mich so getriggert und abgefuckt, dass ich als Ausnahme einen "Rachehebel" beim traden zünden wollte, damit sich vielleicht doch noch alles gelohnt hat? Weil ich den Hebel nur zünden wollte, weil ich in der Spielbank verloren habe... Absolute Ausnahme halt... Darauf folgten dann ein paar weitere... Paar Positionen Rot. Viele Grün. Hab's dann geschafft die "Spielbankverluste" damit reinzuholen und sogar noch viel mehr... Konnte aber dann nicht mehr mit den Rachehebel aufhören, obwohl ich es eigentlich vor hatte...

Am nächsten Abend war es dann wieder schlimm... Portfolio ging gut runter... Hohes Risiko... Eine schlaflose Nacht gehabt... An Tag 3 ging der Plan dann sogar doch noch auf. Nachmittags hatte ich dann sogar den höchsten Portfolio-Stand jemals drauf, den ich je bei mir gesehen habe. Ich hab sowas von gefeiert und einiges an Alkohol getrunken. An dem Tag mich auch weiter mit dem Aktien-Newsfeed informiert. Alles sprach nach noch weiter runter.. Im "Suff" wollte ich dann noch ein allerletztes mal große Hebel zünden DAX Short usw. und dann auf jeden Fall wieder zu meiner "Normalität" zurück kommen... Nochmal ein allerletztes mal und es dann gut sein lassen... Leider ist am Freitag dann alles pervers gestiegen und ich komplett auf fallende Kurse und andauernd weiter nachgelegt, obwohl ich das eigentlich nicht mehr tun wollte... Dann auch mehrere KOs / Totalverluste erlitten. Ich war schon wieder wie in Trance... Absoluter Kontrollverlust... Konnte nicht damit aufhören als weiter nachzulegen... Getriggert von dem Portfoliostand den ich vor einem Tag noch bei mir gesehen hatte... Ich habe mehr wie 10K an einem einzigen Tag verloren. Ein neuer trauriger Rekord... Ich bin einfach schockiert von mir wie das alles wieder passieren konnte, dabei hätte ich am Donnerstag eigentlich super zufrieden sein können und einfach alles verkaufen... Aber ich konnte es nicht... Mir ist einfach wieder klar geworden, selbst wenn ich mich monatelang zusammen reißen kann und durchaus auch gute Arbeit leiste, gibt es wieder diese kurzen Momente wo ich in Emotionen alles zerstöre... Vor diesem inneren Dämon ist man einfach nie sicher... Fühle mich wieder unglaublich fertig. 3 Monate habe ich es geschafft halbwegs fokussiert und profitabel zu bleiben und zerstöre mir dann alles an einem Tag und der Auslöser ist ausgerechnet noch die 0 beim Roulette gewesen..
 
Daraufhin folgten natürlich noch weitere Verluste und nun also HEUTE habe ich mein Portfolio komplett zerstört...

Ich war sehr engstirnig und ihr hattet alle Recht.

Das war's dann leider mit dem Daytrader-Traum... Ich gebe nun meine komplette Kontrolle an meine Frau ab. Ich will auch nie wieder etwas mit Glücksspielen oder Hebel zutun haben, ich weiss dass ich hier eine absolute Leidenschaft aufgeben muss, was mir sehr sehr schwer fallen wird... Alles andere ist aber leider nicht mehr tragbar, nicht nachdem was jetzt alles passiert ist...

Ich bin einfach nur zerstört, dass tut mir alles so unfassbar weh und leid, weil ich auch Geld eingesetzt habe was ich nicht hätte nehmen dürfen...

Ich will am liebsten gar nichts mehr mit Geld zutun haben. Einfach nur Leben und das Leben wieder genießen und hoffen das ich es irgendwie schaffen kann..

Tut mir wirklich sehr leid auch was ich hier alles zuvor geschrieben habe.

andreasg:
Hallo Aware,

wie viel Zeit hast Du mit dem Schreiben Deines Postings verbracht? Bestimmt nicht so lange, wie Du beim Roulette gesessen und getradet hast. Aber nun hast Di den ganzen Verdruß noch einmal durchgekaut, und am Ende steht der Sünder da, in der allerletzten Unterhose....
Es tut mir bitter, leid, aber wir können uns nicht beherrschen, gerade dann, wenn der Trigger kommt. Präventionen und später Meditätionen sind alles Werkzeuge, die wirklich helfen. Wenn ich aber mal kurz Eimerchen und Schaufelchen nutze, um mir das böse Glücksspiel  wegzubuddeln, .... mir stockt es gerade in den Fingern. Glaube mir bitte: ich bin den Weg in die Sackgasse gegangen, ich mußte erkennen, daß ich keine Chance mehr hatte, als nur noch einem Wunder zu glauben. Als ich feststellen konnte, daß ich alles, wirklich alles aufgeboten habe, um der Spielhölle zu entrinnen, und einsah, daß das Spielen noch viel viel stärker ist als ich, dann konnte ich klein beigeben.
Damas half mir eine Telefonliste von Mitgliedern meiner Selbsthilfegruppe. Ich habe versucht alles anzurufen, nur es war ein Bilderbuchsommertag, niemand zuhause, und Handys gab es noch nicht. Aber ich war bereit, mich so zu zeigen wie ich bin, völlig im Eimer. OK, das ist alles schon lange her, aber ich habe es im Hirn auf meine Festplatte gespeichert. Ich kann es nicht vergesessen, und genau das hat mir später noch manchmal den Arxch gerettet.

Vertraue darauf, , daß der Schmerz sich nicht gegen Dich richtet, sondern Dir einen Weg aufzeigen will. Vertrauen - Du hast eine zarte udd tief verwurzelte Pflanze daheim, Dieses Pflänzchen will beachtet, will gepflegt , will verstanden werden.
Dann darf sie Dich berühren, und Du wirst angesprochen werden, , beachte dieses einfach.

schöne 24 Stunden
Andreas

Olli:
Hi Aware!

Weisst Du ... ich musste noch einmal mein ganzes Gehalt noch vor dem 1. verspielen, bis bei mir der Groschen fiel.
Seitdem bin ich spielfrei und bereue es keine einzige Minute.

Finde etwas anderes, was Dich interessiert und ausfüllt. Etwas, was Du nicht als Sucht betreiben kannst. Wird Dir die Abstinenz leicht fallen? Nach Deinem Intro zu urteilen wohl eher nicht. Aber es wird leichter werden. Garantiert!

Ich kann Dir und allen anderen immer nur empfehlen, in eine Gruppe zu gehen. Dort merkt jeder sehr schnell, dass nicht die Unterschiede, sondern die Gemeinsamkeiten zusammenschweißen.

Rubbel:
Hallo Aware,

sehr gut, dass Du das nun ziemlich genau beschrieben hast, und Du hast für Dich ein Fazit gezogen: 'Zocken, egal wie und wo und was, raubt mir sämtliche Kontrolle, und das will ich nicht mehr erleben, diese Reinfälle im immer gleichen Muster'.

Damit hast Du Dir eigentlich schon was versprochen, nämlich das nicht zu vergessen.
Ich denke, da hätten noch 30 Leute auf Dich einreden können, ohne dass Du sie ernst genommen hättest.
Aber Dich selbst.
Dich musst Du schon ernst nehmen, sonst kannst Du nicht wirklich existieren.
Und ... ähm ... warst Du es nicht, der meditiert?
Wie dem auch sei, Du kannst jetzt jederzeit den Text lesen, den Du heute hier verfasst hast. Es ist Deine 'Stimme' - und das kann Dir gut helfen.

VG Rubbel

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