Hi Lea!
Sei mir bitte nicht böse, wenn ich Dich bitte, in einem Thread zu bleiben. Auf die Art und Weise haben es nicht nur die Mitleser leichter alle Informationen zu bekommen, sondern auch Du selbst machst es Dir später leichter, wenn Du noch einmal nachlesen möchtest.
Nun, einige Deiner Fragen hatte ich Dir schon beantwortet, anscheinend aber nicht verständlich genug. Verzeihe mir das bitte.
Dann habe ich noch eine Frage an Personen die es zum Glück geschafft haben da raus zukommen… als ihr mit Therapien etc. gestartet hattet und eure Gedanken/gefühle/emotionen immer mehr zurück auf den richtigen Fokus kamen habt ihr euren Partner noch mehr geliebt weil ihr gemerkt habt dass ihr öfters verletzend wart oder habt ihr euch dann eventuell von der Partnerschaft getrennt weil ihr die Beziehung mit der sucht verbunden habt und einen neustart wolltet?
Ich kann Dir nun von Personen erzählen, wo die Partnerschaften sich verieft haben. Dem gegenüber stehen aber die Trennungen. Was bringt Dir eine solche Information Einzelner? Dein Problem ist eigentlich doch : Wird alles gut? Hält unsere Beziehung? Vertieft sie sich vielleicht noch? Oder verkehrt sich alles ins Negative?
Da können wir Dir nur antworten: Ich weiss es nicht! Ich kenne weder Dich, noch Deinen Freund! Ich kann weder hinter seine Stirn schauen, noch hinter Deine!
Die Glücksspielsucht wird oft als eine Störung der Gefühlsregulation beschrieben. Wohin entwickelt sich diese Störung, wenn man an ihr arbeitet?
Manche Spieler beschreiben, dass sie sich nach 20 Jahren Ehe tatsächlich erst nach Beendigung der Glücksspielphase in ihren Gatten verliebt haben. Sie haben gemerkt, dass ihre Ehe eigentlich ein Arrangement aus Erwartungshaltungen, Pflichtbewusstsein und vieles mehr gewesen ist.
Andere hingegen haben ihre Ehe aus diesem Grund beendet. So mancher hat doch schon geliebt, und liebte nun noch mehr.
Was mir Sorgen bereitet ist diese Passage:
weil ihr gemerkt habt dass ihr öfters verletzend wart
Um es mal ganz deutlich zu sagen: Du hättest ihn liebkosen können oder anschreien ... es tut nichts zur Sache. Solche Momente - beide wohlgemerkt - werden vom Spieler gerne als Ausrede zum Spiel benutzt. Seine Entscheidungen haben aber nichts mit Deinem Verhalten zu tun!
Sollte er das behaupten, dann nur als Schutzbehauptung! ER trägt seine Anteile an seinem Verhalten - aber doch nicht Du!
Verabschiede Dich bitte schnellstens von einer Schuldzuweisung in Richtung Deiner Person!
Denken viele noch, dass sie aus der Sucht alleine rausschaffen?
Na logo ... Sich Hilfe zu gönnen, ist eine Kompetenz! Mein Männlichkeitsideal wurde in meiner Kindheit aufgebaut mit so Sätzen wie: Selbst ist der Mann! Bevor man sagt, man ist gescheitert, muss man es zumindest selbst erst probiert haben!
Ich habe meinem Vater damals mal gesagt: "Für mich gibt es keine Hilfe!" Bei mir herrschte der Gedanke vor: "Ich brauche niemanden, der mir sagt, wie Scheiße ich bin!" Dass das absolut falsch war, wollte ich gar nicht wahrhaben.
Als mein Partner mir das gestanden hat wollte er mich gar nicht mehr sehen und wollte das ich ihn alleine lasse, er meinte zwar er spricht auch mit seinen Eltern und sucht sich Hilfe, allerdings glaube ich, dass er es nicht macht, da er meine Hilfe nicht einmal annehmen wollte.
Zunächst einmal zu Deinem Gedanken: Wieso musst Du es sein, die ihn rettet? Meinst Du vielleicht, dass Du Dir so seine Liebe erkaufen kannst?
Verzeihe mir bitte diese harten Worte, doch Du steckst da mehr in einem Abhängigkeitsverhältnis, als in einer Partnerschaft!
Überlasse es ihm, wem er sich offenbart und welche Hilfe er annehmen oder einfordern möchte ... so lange er es denn auch tut!
Erst wenn er untätig bleibt, kannst Du ihn in den Allerwertesten treten ... nicht etwa mit Wattebäuchschen schmeißen! Er zerbricht schon nicht, wenn Du mal Klartext sprichst!
Also er weiß ja dass er hilfe braucht aber ab welchem Punkt sucht man sich dann wirklich hilfe?
Die Frage kannst Du Dir selbst beantworten. Hast Du Dich schon um einen Termin in einer Beratungsstelle gekümmert, wie ich es Dir vor ein paar Tagen nahe gelegt habe? Wieso nicht? Was hindert Dich derzeit?
Die Scham etwas falsch gemacht zu haben?
Die Schuld es wider besseren Wissens doch gemacht zu haben?
Die Angst vor dem Unbekannten?
Die Angst vor der Bestätigung eines potentiell negativen Selbstbildnisses?
Die Angst etwas zu verlieren?
Die Angst vor Veränderung?
...
Ich lasse meinem Partner gerade den Raum den er will und versuche mich auf mich zu fokussieren.
Prinzipiell ist das genau das Richtige!
Gönne Dir bitte Hilfe vor Ort - bei realen Menschen! Du kannst heute abend auch gerne ins Meeting kommen, wenn Du magst. Einfach kurz vor 19 Uhr den Link in meiner Signatur anklicken.