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Börsenverlust von 20.000 - ist Hilfe notwendig
deep-Ninties:
Hallo allerseits,
die Dimensionen sind bei mir sehr ähnlich. Bin mitte dreißig. Damals Anfangs 30 angefangen mit ETFs, und durch Zufall/Neugier auf K.O. Scheine gestoßen im Herbst 2020...
Seitdem hatte ich immer längere Zyklen, bestehend aus "Spiel-Phasen" und "Pausen", in denen ich innerhalb kurzer Zeit viel Geld gemacht habe (und einen Teill/oder alles) wieder verloren habe. Der Verlustverrechnungstopf meiner Trading App verfolgt mich wie ein Damokles-Schwert, und ich will es unbedingt auf NULL kriegen.
Über die letzten 2 Wochen lang war es das auch, ich wähnte mich im Glück, doch aufhören konte ich nicht, wir erhofft. Und jetzt wird es wieder ins Minus gehen..
Vielleicht mache ich mal eien eigenen Thread dazu
Olli:
Wenn jemand das "Spielen" im Griff hat, dann wird er seinen Gewinn einstreichen und es dann sein lassen.
Wenn jemand das "Spielen" aber nicht im Griff hat, dann gewinnt er nie! Das, was er als Gewinn empfindet, das wird über kurz oder lang wieder in das Glücksspiel investieren ... für den nächsten Kick ... und weiter und weiter dreht sich das Hamsterrad.
Wer versucht Verluste wieder reinzuholen, der betreibt Chasen, eines der Symptome für eine Glücksspielproblematik. Da er aber ja nie gewinnt, wird er nie zu seinem Ziel kommen.
Es bringt dabei auch nichts, wenn scheinbare Erfolge, also das Konto mal auf 0 zu haben, den eigenen Kompetenzen zugeordnet werden.
Das Glücksspiel als solches verlangt immer zuerst einen Einsatz, um dann eine Gewinnerwartung zu erhalten.
deep-Ninties:
--- Zitat von: Olli am 27 Januar 2025, 08:06:54 ---Wenn jemand das "Spielen" im Griff hat, dann wird er seinen Gewinn einstreichen und es dann sein lassen.
Wenn jemand das "Spielen" aber nicht im Griff hat, dann gewinnt er nie! Das, was er als Gewinn empfindet, das wird über kurz oder lang wieder in das Glücksspiel investieren ... für den nächsten Kick ... und weiter und weiter dreht sich das Hamsterrad.
Wer versucht Verluste wieder reinzuholen, der betreibt Chasen, eines der Symptome für eine Glücksspielproblematik. Da er aber ja nie gewinnt, wird er nie zu seinem Ziel kommen.
Es bringt dabei auch nichts, wenn scheinbare Erfolge, also das Konto mal auf 0 zu haben, den eigenen Kompetenzen zugeordnet werden.
Das Glücksspiel als solches verlangt immer zuerst einen Einsatz, um dann eine Gewinnerwartung zu erhalten.
--- Ende Zitat ---
Danke, da hast du vollkommen Recht. Zwei Wochen lang habe ich mir eingetrichtert: "Nur noch dieses eine einzige Mal" und jedes Mal "gings noch gut aus", sprich ich machte Gewinne. Hielt/Halte die Kurse permanent im Blick (auch nachts die Asienmärkte, wenn ich auch keine Handlungen tätigen konnte) , egal wo ich mich auch hinbewege dank Gewohnheit und Handysucht immer griffbereit. Freitagabend um 21:59 stand der Kurs im Minus, und ich konnte es nicht aufbringen, mejne Position zu schließen. Mit entsprechenden Folgen
blow_up:
--- Zitat von: Olli am 27 Januar 2025, 08:06:54 ---Wer versucht Verluste wieder reinzuholen, der betreibt Chasen, eines der Symptome für eine Glücksspielproblematik. Da er aber ja nie gewinnt, wird er nie zu seinem Ziel kommen.
Es bringt dabei auch nichts, wenn scheinbare Erfolge, also das Konto mal auf 0 zu haben, den eigenen Kompetenzen zugeordnet werden.
--- Ende Zitat ---
Wichtiger Hinweis mit dem Chasing, der zum Scheitern verurteilte Versuch mit größerem Risiko Verluste wieder "wett" zu machen macht es dann 1:1 vergleichbar mit einem Casino. Für den unwahrscheinlichen Fall dass es gelingen sollte, wird der geneigte Spekulant/Spieler dann versucht sein es fortzuführen, Hamsterrad
--- Zitat von: deep-Ninties am 27 Januar 2025, 08:16:29 ---Danke, da hast du vollkommen Recht. Zwei Wochen lang habe ich mir eingetrichtert: "Nur noch dieses eine einzige Mal" und jedes Mal "gings noch gut aus", sprich ich machte Gewinne. Hielt/Halte die Kurse permanent im Blick (auch nachts die Asienmärkte, wenn ich auch keine Handlungen tätigen konnte) , egal wo ich mich auch hinbewege dank Gewohnheit und Handysucht immer griffbereit. Freitagabend um 21:59 stand der Kurs im Minus, und ich konnte es nicht aufbringen, mejne Position zu schließen. Mit entsprechenden Folgen
--- Ende Zitat ---
Jede Position braucht bereits bei Eröffnung klar definierte Ein- und Ausstiegsmarken. Die sollten auch bei Eröffnung mit eingegeben werden, dann muss man nicht aufs Handy schauen. Schon gar nicht am Freitagabend :-)
Rubbel:
Ich bin anderer Meinung: Kein Spieler hat sein Spielen 'im Griff'. Ich denke, wer sich ständig darüber Gedanken macht, ob und wie und mit wieviel Einsatz er 'gewinnt' oder gewinnen will (ob er das erreicht oder nicht!), hat ein massives Problem. Wegen der gedanklichen Anspannung und der Priorität, die die Gedanken über den Tag hinweg ausmachen - einschließlich der Überlegungen, was er tun wird, wenn er verliert. Weiter spielen? Pause machen? Versuchen, es ganz zu lassen? - Ein glücksspielabhängiger Mensch übergibt sich vollends dem Risiko in der Manier: 'wer nicht wagt, der nicht gewinnt'.
Und er wagt und wagt und denkt sich: ... je besser ich durchhalte trotz der bisherigen Verluste, desto größer wird eines Tages die freudige Überraschung durch einen exorbitanten 'Gewinn' --- bis er kurz vor dem Ruin steht. Dann denkt er sich: Wenn ich doch nur meinen Einsatz wieder zurück bekäme ...
Das ist bei Kleineinsätzen von 20 Cent am Automaten genauso wie beim Spekulieren an der Börse - die Menge des (ehemaligen) 'Vermögens' ist ausschlaggebend. Und beide vermögen nicht aufzugeben.
Und beiden ist der Verstand völlig umnebelt.
DAS ist für mich der größte Schaden ... nicht mal das Geld, sondern die Hingabe an zu erwartendes, erwartetes Geld. Das macht krank.
Und für mich gibt es kein 'im Griff haben'. Theoretisch höchstens beim ersten Mal. Schon die erste Wiederholung kann die Sucht auslösen.
Bedacht werden muss ja: Es ist nicht gegeben, dass jedesmal während eines Spielvorgangs ein Gewinn kommt, bei dem man 'abbrechen' könnte.
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