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Rückfall nach Therapie und 4 Jahre Abstinenz
TomLoane:
Hallo Leute,
Ich bin neu in diesem Forum.
Kurz zu mir:
Ich bin 32 Jahre Alt und bin seit 16 Jahren Glücksspielsüchtig. Überwiegend Spielautomaten wobei Ich auch mal Phasen hatte wo ich Sportwetten gespielt habe.
November 2020 ging bei mir fast nichts mehr und merkte dass Ich etwas ändern muss. Ich habe alles in die Wege geleitet und war von 7.1.21 - 16.5.21 in eine Stationären Therapie was mir unheimlich viel geholfen hat. Danach war bis Mai dieses Jahr spielfrei. Weil mir die Gefahren und auch wieso Ich spiele bewusst war. Ich war auch ca. 3 Jahre Lang nach der Therapie in Nachsorge bei der Caritas.
Dann fing es an ohne dass Ich es überhaupt gemerkt habe. Ich habe von einem Freund gehört dass man auf Cryptowährungen setzten kann und dass einige schon dadurch Geld gemacht haben. Ich muss dazu noch erwähnen, dass Ich seit Anfang des Jahres unter -Angst und Panikattacken und auch teilweise Depressiven Phasen gelitten habe, was derzeit schon etwas besser geworden ist. Naja, wie auch immer dann ladete ich mir ne App runter und hab es mit 5€ aufgeladen um mal zu schauen wie das funktioniert.
Nach nur 5 stunden merkte ich: Es braucht ja Zeit bis sich was tut. Das war nichts für mich. Für mich musste es schneller gehen. Hoch und Runter. So war es einfach Langweilig. Dann setzte Ich nochmal 50€. Und alles über Paypal. Als es dann auch nicht genug war 100€ dann 200€ dann noch mal 100€ und dann 500€ bis Ich auf 2000€ im Minus war da Paypal das Geld vorstreckt. Und das Geld hatte Ich nicht auf meinem Konto. Und da hatte Ich schon so Ahnung dass Iwas nicht stimmt. Dass Ich sozusagen in alte Verhaltensmuster reinfalle. Das ganze kam mir bekannt vor. Also dieses: Ich investiere Geld das Ich garnicht habe. Aber ich sah es nicht als Glücksspiel an denn es war ja nur Crypto und Ich „Investierte“ ja nur, also alles halb so schlimm. Dann als ende des Monats mein Lohnt kam , investierte Ich sofort nochmal 1000€ in Crypto. Und dieses Hin und Her, dieses Glücksgefühl dass mir alles vergessen ließ war super. Ich konnte für kurze zeit alles vergessen wenn Ich auf mein Handy geschaut habe und mein Geld sah das Hoch und runter ging. Es war ein tolles Gefühl. Und da habe ich gemerkt es wird gefährlich und Ich muss aufhören. Nein, es war ja kein Glücksspiel im Klassischen sinne, also konnte Ich ruhig weitermachen.
Dann später im Mai war Ich mit einem Kumpel in einem Cafe wo 2 Spielautomaten standen. Ich hatte ersteinmal keinerlei Hintergedanken, wobei Ich hätte merken müssen: Ich bin gerade gefährdet und könnte jederzeit die Kontrolle verlieren.
Während Ich mein Cafe trank ging mein Kumpel an den Automaten und spielte. Erstmal wollte ich nichts damit zutun haben. Dann setzte Ich mich neben Ihm. Dann wollte Ich für nur mal auf die Start taste drücken.
Und Ich dachte mir die ganze Zeit : was machst du da? Du hast ne Therapie hinter dir, es kann nicht sein dass du wieder anfängst zu spielen. Und es war ein Kampf in mir drinnen. 1 stunde Lang. Und als mein Kumpel alles verzockt hatte, sagte Ich Ihm warte hier ich bin gleich da. Ich rennte zur Bank und während Ich unterwegs war konnte Ich nicht glauben was Ich vor hatte: Nach all diesen 4 Jahren, nach so einer schwierigen und langen Zeit in der Therapie hatte ich wieder vor zu spielen! Ich! Obwohl ich es schon abgeschrieben hatte! Das würde mir ja nieeee wieder passieren. Und doch war Ich mittendrin. Ich hob direkt 900€ ab mein Ganzes Geld. Und spürte dabei ein unbeschreibliches Gefühl. Ein Kribbeln, ein Glücksgefühl etwas unbeschreibliches. Nichts konnte mich mehr aufhalten. Alles schlaltete sich ab in meinem Kopf.
Ich ging rein und steckte sofort Geld in den Automaten als würde Ich ersticken wenn ich es nicht täte. So dringend hatte Ich es nötig. Es fing klein an. Und dann immer mehr und mehr bis Ich keine Lust hatte und mein Glück woanders versuchen wollte.
Ich ging erstmal zu der ersten Spielhalle. Aber musste schnell merken es hat sich viel verändert. Ich musste mein Ausweis geben damit Ich eine Karte bekomme um einen Automaten freizuschalten. Plötzlich sagt die Mitarbeiterin mir: Sie sind gesperrt. Bitte was? Ahh ja da war ja was, vor Therapie habe Ich mich in dem Oasis System sperren lassen.
Ich konnte mich Vorort nicht entsperren lassen denn, ich musste erstmal Online Einen Antrag stellen und das würde dauern und solange konnte Ich nicht warten. Also ging von Spielo zu Spielo in der Hoffnung dass mich jemand endlich spielen lässt. Dann endlich habe Ich eine Bar mit 2 Automaten gefunden und konnte dort spielen. Denn keiner fragte nach meinem Ausweis. Der Mitarbeiter entsperrte die Automaten mit seiner Karte.
Und ab da an ging’s eigentlich in dem Cafe wo Ich anfangs war und zwischen dem Bar hin und her bis das ganze Geld weg war. Ich war am Boden zerstört. Nach 4 Jahren war Ich wieder drin.
Ich machte sofort einen Termin bei der Caritas weil Ich wusste ich brauche dringend hilfe.
Dort wurde mir gesagt es handelt sich eher um einen Vorfall und kein Rückfall. Und dass das ganze eigentlich schon vorher angefangen hat und nicht plötzlich. Wahrscheinlich schon bei dem Crypto.
Es wurde mir auch gesagt dieser Vorfall zeigt eigentlich dass irgendwas in meinem Leben nicht stimmt und dass es eher ein Warnsignal ist dass Ich was verbessern muss.
Aber das Komische ist dass Ich 2021 und 2022 insgesamt 3 angehörige verloren habe und sehr depressiv war. Da habe Ich nicht gespielt und Ich kannte die Gefahren. Da habe Ich es anders geschafft. Also wieso jetzt nicht? Was ist jetzt anders??
Kurz zusammengefasst war Ich danach noch einmal spielen 500€ verloren und heute auch. Als mich ein Kumpel abholte der Spielen wollte. Ich wusste dass er nicht gesperrt war und Ich mit Ihm reinkonnte und sogar spielen konnte. Bei dem 2 Vorfall habe Ich Ihn auch sozusagen benutzt um zu spielen.
Er hat sich aber auch heute vor ort sperren lassen und nun kann Ich Ihn nicht mehr benutzen um zu spielen. Ob das Nun gut oder schlecht ist weiß Ich nicht.
Aber mittlerweile glaube Ich eher schon an einem Rückfall nachdem 3. und nicht mehr an einem Vorfall.
Ich habe noch Termine bei der Caritas. Letztens haben wir besprochen welche Maßnahmen Ich ergreifen kann um nicht zu spielen. Aber es ist in dem Moment wenn Ich spielen möchte so, als würde sich alles abschalten und mein Kopf hört auf nichts mehr. Wobei ich weiß welche Gefahren es bringt. Ich weiß dass Ich spiele um mich zu betäuben um aus meinem Alltag zu kommen um alles zu vergessen. Ich weiß das alles. Sogar vor dem Spielen weiß Ich dass Uch nichts gewinnen will oder kann, sondern nur spielen möchte. Weil es wie eine Art droge ist.
Aber ich habe das alles doch in der therapie gelernt. Alle Gefahren und Konsequenzen des Spielens. Aber dennoch kriege Ich es nicht hin.
Muss ich hier wieder in eine Therapie? Denn ich glaube nicht dass mir hier alleine die Caritas helfen kann.
Das einzig Positive was ich finde ist, dass Ich merke ich bin wieder gefährdet, süchtig und krank und dass Ich hilfe brauche und es nicht alleine schaffen werde.
In diesen 2 Monaten habe Ich an den Automaten 1700€ euro verpsielt. Und beim 2. mal konnte Ich mich iwie noch bremsen weil die Automaten in eine Ruhepause waren und Ich keine Lust mehr hatte zu warten.
Was wäre wohl alles passiert wenn Ich in den anderen Spielotheken nicht gesperrt wäre?
Rubbel:
Hallo TomLoane :)
Willkommen hier im Forum!
Toll, dass Du so ehrlich schreibst, das kommt sicher noch durch Deine Therapie und SHG-Erfahrung. Das also vorweg: Es hat seine Früchte getragen. Ich wollte schreiben: 'es war nicht umsonst', aber doch, das war und ist es ja. Ganz im Gegensatz zum Glücksspiel.
Durch eigene Zeiten in SHGs habe ich häufiger mitbekommen, dass anfangs gleich im Anschluss an eine stat. Therapie die Betreffenden hochmotiviert, absolut sicher und lächelnd sagten: Ich bin geheilt *gottseidank*, es war toll, ich habe jetzt alles verstanden und bin hier nur zum Verfestigen und Ausklingen-Lassen. Stationär ... kann ich jedem nur raten, ... usw.
Viele davon wurden rückfällig, und ich meine mich zu erinnern, dass sie ihr Umfeld, ihre 'Freundschaften' etc. wieder haben aufleben lassen. Ist ja auch schwierig, das nicht zu tun: Wer will schon radikal alles abbrechen, gab es doch auch gute Zeiten ... und plötzlich Moralapostel ist auch Mist.
Von daher meine Frage 1: Wenn Du vom Kumpel sprichst, ist das dann ein und derselbe? Wenn ja, dann ein Glück, dass auch er sich hat sperren lassen! Und bitte: Lass' auch DU Deine Sperre bestehen; Du siehst ja: Nicht zocken zu können, hilft in vielen Situationen :)
Es ist auch bezeichnend, dass die meisten Kontakte zwischen Spielern sich hauptsächlich um Geld und Zocken 'abspielen' ... An Deiner Stelle würde ich an der SHG 'festhalten'. Mich hat das kolossal gestärkt.
Auch zu der Frage, warum erst 'jetzt' und nicht damals, als Du Angehörige verloren hast, möchte ich Dir Erfahrungen schildern:
Ich funktioniere auch so. Im Moment der höchsten Anspannung, im Maximalstress oder in allertiefsten Trauer oder Angst, war mir immer klar, das Zocken jetzt gar nicht hilft - da wäre ich nie losgezogen. In Gefahr war ich erst dann, wenn das abebbte. Oder ich bin dann 'zusammengebrochen'. Und hab bald danach gezockt.
Scheint also mit (dem Pegel, der Aufrechterhaltung von) Stress zu tun zu haben (?).
Ich hatte keine stat. Therapie, aber ambulante, und vor allem (das Beste) Psychoanalyse.
Wäre das was für Dich? --- Dauert allerdings lange, gut 4 Jahre. Dafür ist das Ergebnis ein fortlaufendes, auch danach, und eigentlich spannend (aber auch manchmal schmerzlich oder unangenehm). Vor allem WIRKSAM.
Seit 5 1/2 Jahren jetzt juckt es mich null, zu zocken. Ich wollte/würde auch, wenn ich es vorher wüsste, in kein Etablissement gehen, wo Automaten hängen - warum auch?
In der stat. Therapie warst Du wohl behütet, aber auch wie unter einer Glasglocke. Nichts hat Dich triggern können.
Nun ist es das Gegenteil: 'Überall' wirst Du getriggert, und Deine Aufgabe ist, Deine Würde zu behalten, Dich vor Deinen 'Schwächen' zu schützen und Dir gut zu tun.
(und Zocken ist Harakiri)
Du hast viel gelernt. Auch über Dich. Halte die Gefahren auf Abstand und nimm noch mal alles an Hilfe an, was geht.
LG
Rubbel
Olli:
Hi und herzlich willkommen!
Bevor ich auf Dich eingehe, möchte ich Dich bitten, keine Anbieternamen ins Forum zu stellen. Du bist hier neu und kennst die Regel noch nicht. Ich habe daher den Anbieternamen in Deinem Beitrag entfernt.
Immer wieder bekomme ich gesagt, dass der Spieler "wie ferngesteuer" in die Halle ging, auf eine schädliche Internetseite ging oder Ähnliches und sich überhaupt nicht dagegen wehren könne. Das ist aus meiner Sicht eine Schutzbehauptung!. Wir treffen nicht eine einzige Entscheidung und wir sitzen #fingerschnipp# in der Halle und finden uns vor einem Automaten wieder. Wir müssen Aufwand betreiben, den Du auch sehr schön bei Dir beschrieben hast. Jeder noch so kleinste Aufwand ist aber auch mit neuen Entscheidungen verbunden, die alle positiv auf das Glücksspielereignis hinwirken müssen.
Habe ich bei einer Entscheidung nicht immer mindestens 2 Auswahlmöglichkeiten? Wieso werden also die Alternativen nicht erst einmal "ausdiskutiert"?
Nun, das benötigt Zeit ... und Zeit ist der Feind jeder Sucht. Sie möchte bedient werden ... jetzt und sofort! Wenn die grundlegenede Entscheidung schon getroffen ist, dann übernimmt die Vorfreude das "Denken". Es passiert bereits alles in Deinem Körper, was Du eigentlich erst während der Suchtausünung erfahren sollst. Das macht es schwer zu intervenieren ... oh je ... manchmal auch verdammt schwer ... aber ,,, eben nicht unmöglich! Du weisst es ja selbst, je eher Du intervenierst desdo einfacher ist es.
Auch spricht der oft gar nicht realisierte Grund für das Spielen eine Rolle. Bist Du mit Deinen Angstzuständen in Behandlung? Nimmst Du hier Medikamente? Sind dort Stoffe drin enthalten, die Suchtverhalten fördern? Was ist mit den Verblichenen? Hast Du getrauert und sie so aus Deinem Leben verabschiedet? Oder schlummert da noch Unbearbeitetes im Untergrund? Was könnte es sein?
Selbst als Du bei der Caritas warst, hast Du im Anschluss wieder gespielt. Wieso? Was ging da in Dir vor?
Wieso vertraust Du dem Teil in Dir, der der Sucht frönt? Wieso nicht dem Teil, welches in der Therapie so viel gelernt hat?
Deine Frage, ob Du wieder in Therapie musst, finde ich unglücklich formuliert. Eine Therapie ist kein Pflichtprogramm à la "Idiotentest" nach dem Führen eines Kraftfahrzeuges unter Alkoholeinfluss. (Shit, der Vergleich hinkt gewaltig, doch ich denke, Du verstehst, was ich meine ... ;) ). Eine Therapie hilft Dir, Dein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Wenn, und das schließe ich aus Deinen Worten, Dir die Therapie damals so gut geholfen hat, was spricht dann heute dagegen, Dir noch einmal Unterstützung einzufordern?
Zum Schluss ... wen interessiert es, ob es ein Vorfall oder ein Rückfall ist. Tatsache ist ... Du hast gespielt und Du würdest es auch weiterhin tun, wenn die Schutzmechanismen bei Dir und Deinem Freund nicht greifen würden. Zudem weisst Du ja, wie Du sie umgehen kannst. Fokussiere Dich lieber wieder darauf abstinent zu werden und zu bleiben!
Roy1234:
Hi TomLoane,
wer kennt sie nicht die Ungeduld.
Aber merke bzw erinnere Dich, nichts geht schnell und ohne Hochrisiko schon gar nicht.
Und klar auch ich kenne jemanden der Geld mit Crypto oder Aktientrades gemacht hat.
Allerdings kenne ich auch von diesen welche die es danach alles wieder verzockt haben.
Alles was mit schnell zu tun hat ist zocken.
Es gibt ja auch genügend Rattenfänger WhatsApp Gruppen die Aktien angeblich gratis empfehlen. Sozusagen die Mütter oder Väter Theresa. Aktie x Wert 1,55 Ziel in vier Wochen 6 Euro, in 3 Monaten 16 Euro. Sehr seriös oder?
Auch bei denen gibt es bestimmt mal einen Treffer, aber eben zig fach keine. Oder so ne KI gestützte Software die von alleine kauft und verkauft. Ja super so 20.000 Euro im Monat für zwei drei Mal aufs Handy schauen!
Was ich Dir klar machen will ist dass die heutige Welt ziemlich viele Betrüger, Nepper und Schlepper erzeugt hat die Geldnöte ausnutzen und viele auch hier in die Sucht und später in den Ruin treiben.
Finger weg!
Und Du solltest definitiv ab sofort wieder jede Kneipe meiden die Automaten aufgestellt haben.
Du hast es ja schon einmal geschafft und lernst aus deinen Fehlern. Mach es noch einmal!
LG Roy
TomLoane:
Hallo Leute,
Ich hatte vor kurzem schonmal ein Beitrag über mein Rückfall seit der Therapie verfasst. Da bin ich nun wieder.
Seit meinem letzten Beitrag, als Ich noch dachte ich könnte den Rückfall stoppen, hat sich alles verschlimmert.
Ich habe obwohl ich bei OASIS gesperrt bin einige, in Deutschland lizenzierte Seiten gefunden wo Ich wetten kann. Davor habe Ich jedoch einen Freund in ein Wettbüro geschickt damit er für mich wetten kann. Aber dann dachte Ich mir, dass es zu anstrengend wird mich jedesmal mit Ihm treffen zu können um zu wetten. Daher bekam ich seinen Account bei einem Wettanbieter damit Ich zuhause weiter wetten kann.
Als Ich jedoch meine erste 150€ verlor Sperrte Ich Ihn ohne sein Wissen bei Oasis damit ich nicht mehr auf Ihn, was das Wetten betrifft zurückgreifen kann.
Gleichzeitig aber habe Ich durch eine Trickserei tatsächlich geschafft bei einem Wettanbieter einen Account zu erstellen obwohl Ich gesperrt bin. Das ging so dass Ich 2 Namen Habe und Ich habe nicht den 2. mit dem Ich bei Oasis gesperrt bin genommen, sondern den 1. und siehe da Ich wurde verifiziert und konnte Wetten. Man was das für ein Gefühl war. Wie ein Junkie der seine Spritze bekommt.
Ich konnte in liegen, im Bad, beim Essen, Tag und Nacht wetten wie schön… als Jedoch die ersten 1000€ weg waren konnte Ich nichts mehr einzahlen da meine Monatliche Grenze erreicht war (LUGAS)
Ich war so verärgert dass Ich es solange weiterversucht habe bis Ich einen anderen Wettanbieter gefunden habe bei dem dieser Limit irgendwie nicht gültig war. Also holte ich mir sofort von meinem Schwester 200€ und wettete weiter. Tag und Nacht. Ich stand auf und das erste war dass ich mein Handy nahm und erstmal und tippte bis in den Morgenstunden als Ich nicht mehr Wachbleiben konnte. Ich war einfach nicht mehr ansprechbar! Ging nicht raus und war nur am Handy.
Als die 200€ weg waren Nahm ich 300€ von meiner Mutter. Das gleiche Spiel. Als die weg waren ging Ich zu einem Kumpel, der nicht weiß dass Ich spiele. Von Ihm bekam Ich 400€ nach einem Tag wars weg. Ich war so sauer Ich hatte mir geschworen Ich werde gewinnen, auch wenn ich mich in den Ruin treibe!
Also musste Ich denken. Wo bekomme Ich Geld her?
Ich hatte alles ausgeschöpft und meine Mutter kann Ich nicht nochmal fragen da Sie schon beim ersten skeptisch geworden ist und mich fragt ob Ich wieder angefangen habe zu spielen.
Also machte Ich kurzerhand einen Vertrag, bestellte ein Handy, natürlich mit dem Ziel es wieder abzukaufen und es zurückzusenden wenn ich was gewinne. Naja Ich verkaufte es für 850€ und spielte weiter. Mit der ersten Einzahlung von 100€ gewann Ich 1600€. Es war aber so dass Ich 2 tage lang wirklich ununterbrochen dass Handy in der Hand hatte.
Es machte mir in dieser Zeit nichts mehr spaß. Ich hatte keine Konzentration sondern nur die Wetten im Kopf. Und immer mit dem Gedanken :“ Das Geld darf nicht enden, Ich muss weiter Wetten können“
Ich sag ja, genau wie ein Drogenabhängiger Junkie der unbedingt seinen Stoff braucht.
Tja nun ist das Geld weg und Ich stehe da mit nichts in der Hand und einem Handvertrag den Ich 2 Jahre zahlen muss. Aber das beste kommt noch:
Die Anbieter bei denen Ich in dieser Zeit gewettet habe haben mir nicht gefallen. Da Ich aber bei meinem Hauptanbieter wo Ich auch früher gewettet habe, auch mit meinem 2. Namen keine Chancen hatte und eigentlich sehr gerne dort wetten würde hatte ich die Brillante Idee mich bei OASIS zu entsperren. Das aber auch nur da dass Online ging. 1 Tag später bekam ich die Bestätigung: Ich bin ab dem 6.9.25 entsperrt. Mein erster Gedanke war : Ich bin frei! Endlich wieder mal in eine Spielhalle oder Endlich wieder da wetten wo Ich möchte.
Aber ich weiß dass wird alles ein böses Ende haben.
Noch gehts. Ich wohne bei meinem Eltern mit 33, verdiene ca. 3000€ so kann ich es irgendwie vertuschen. Aber bis wann? Die Katze ist aus dem Sack. Vor einpaar Monaten habe ich nicht einmal an sowas gedacht. Und Nun?
Ich erinnere mich noch letztens als Ich die 400€ eingezahlt hatte wie ich zu einem Freund am Telefon sagte dass es nichts besseres gibt sich einen Kaffee zu holen und entspannt zu wetten. Ja das leugne Ich auch nicht es gibt mir so ein gutes Gefühl. Aber auch solange bis Ich Geld habe. Erst danach kommt Ich mit einem Schlag zurück in die Realität!
In meinem Leben fehlt etwas. Ich denke Zuneigung. Nicht von meiner Familie sonder vielleicht eine Freundin oder eine Frau die mich liebt. Und nicht nur das. Ich Ignoriere meine Gefühle und gehe nicht dem Nach was Ich eigentlich wirklich möchte! Das zerrt an mir und kostet mich dermaßen Kraft dass es irgendwie und irgendwo raus muss. Und beim Spielen ist es weg.
Nur mal kurz: Ich bin eigentlich bzw. War ein recht sozialer Mensch. Oft draußen, Freunde getroffen habe sogar Nach der Therapie an einer Abendschule teilgenommen.
Aber ich leide an einem Essentiellen Tremor kann ja mal jeder gerne für sich googeln. Dass ist ein unwillkürliches Zittern. Meistens an den Händen. Ich habe es von meinem Vater geerbt und habe es eigentlich schon seit 17 Jahren. Nun ist es aber so schlimm geworden dass Ich mich schäme in der Öffentlichkeit was zu unternehmen da Ich Angst habe jemand sieht mein Zittern. Mittlerweile ist auch mein Kopf davon betroffen. Das allerschlimmste eigentlich bei dieser Krankheit ist, dass es schlimmer wird sobald man in der Öffentlichkeit steht oder jemand einem zusieht.
Ich würde gerne Sport machen, In eine Tanzschule gehen, Fremde Menschen treffen und die Liste ist wirklich lang. Eigentlich so lang dass das Spielen ganz unten steht. Ich weiß eigentlich dass Ich nicht spielen will und es auch nicht MUSS! Aber jedesmal wenn ich mir etwas anderes vornehme oder wieder mal hochmotiviert mir vorstelle wie Ich endlich mal in eine Tanzschule gehe, jemand kennenlerne oder mir Ziele setze macht mir meine Krankheit eine strich durch die Rechnung. Jedesmal. Sodass ich mich danach Zuhause hinsetzen und entscheiden es lieber sein zu lassen.
Damals in der Therapie vor 4 Jahren wars nicht so schlimm. Deshalb wars auch kein Thema. Vielleicht habe ich deswegen aufgehört zu spielen. Aber mittlerweile kann Ich dieses Zittern nicht mehr in der Öffentlichkeit verstecken und es kostet mich unheimlich Kraft. Ich möchte so vieles machen Kanns aber nicht.
Und das Wetten bzw. Spielen ist dabei wie eine Art Freundin für mich. Die mich tröstet und mir Zuneigung gibt. Aber auch wie eine Beschäftigung in der Ich einfach Ich sein kann ohne mich zu verstecken. Und das ist das gefährliche daran.
Ich sehe nun eine noch größere Hürde sehe es noch schwieriger mit dem Spielen aufzuhören als vorher.
Gestern dachte ich mir sogar dass Ich alles verlieren werde wenn Ich weitermache und dann kam : „Ja und du Zitterst ja eh. Also was würdest du denn sonst machen wenn du Spielfrei wärst? Genau garnichts. Von daher ist es ja egal“
Ich habe in der Therapie in einem Buch mal gelesen :
..zweite Gruppe zeichnet sich durch ihre Gemütsverfassung aus, die oft von intensiver Spannung bestimmt wird. Sie ist Ergebnis einer tief sitzenden Störung des Selbstwerts, der Gefühlssteuerung (Selbstbeschuldigung, Gefüh-
Spielsucht - Ursachen
le nicht akzeptieren oder wiederkäuen) und des Bindungsverhaltens zu anderen Menschen. Die Spannung entsteht durch eine große Diskrepanz zwischen dem Bild, das die Person nach außen von sich erzeugt, und ihrem inneren Erleben. Sie tritt überlegen, selbstsicher und manchmal sogar leicht aggressiv auf, wirkt eher verschlossen und fassadenhaft, während sie sich innerlich nach Zuwendung sehnt und sich verletzlich, unruhig und selbstunsicher fühlt. Dieses innere Erleben ständig durch ein entgegen gesetztes Auftreten zu überspielen, zehrt an den Kräften. Am Spielautomaten fällt all das vom Spieler ab, er kann seine innere Unruhe abreagieren und ist vollständig konzentriert auf das äußere Geschehen, das seine ganze Aufmerksamkeit bean-sprucht. Der Spieler ist von allem weit weg, was ansonsten sein inneres Erleben beherrscht, er ist nicht bei sich. Das Gegenüber, der Apparat, ist neutral • und nicht am Spieler als Person interessiert, ihm muss man nichts vorspielen.“
Genau das Bin Ich.
Aber naja mal Genug davon. Ich habe einige Termine bei Caritas verstreichen lassen. Nun möchte Ich aber Hilfe holen ich weiß nur nicht wo ich anfangen soll. Ich habe Irgendwie das Gefühl dass mir das Caritas dabei nicht reicht. Also dass Ich eher größere Geschütze brauche. Und das wäre wieder eine Therapie. Aber würde Ich es auch ohne schaffen? Ich weiß es nicht. Wobei Ich auch derzeit arbeite. Wie soll das funktionieren?
In den letzten 3 Monaten des Rückfalls habe Ich so um die 4000€ verspielt. Das macht mir Angst..
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